deZ Publikums öu dem großen Ereignis aufs höchste hinauf zu schrauben.' Nun, da der große Tag vorbei ist, kann man ein Gefühl der Enttäuschung kaum unterdrücken. Man hat Herrn Asquith zu viel zugemutet. In jener Versammlung loäre Herr L l.o y d George in seinem Element gewesen; der trockene Verstandesmensch Asquith , der nie zu einem in- timen geistigen Verhältnis mit den englischen Arbeitermassen gelangen wird, mußte niehr oder minder versagen. „Mehr Granaten!" Das ist der Ruf, den man den engli- scheu Arbeitern nun schon seit vielen Wochen unaufhörlich in die Ohren brüllt. Kein Argument und keinen Appell hat man unversucht gelassen, um die Arbeiter der Munitions- industrie zu bewegen, ohne Rücksicht auf die in jahrhundertc- langen schweren Kämpfen errungenen getverkschaftlichen schränken und ohne Rücksicht auf die Grenzen körper- liehen � Leistungsvermögens ohne Rast und Pause an der Herstellung von Kriegsmunition zu arbeiten. Daß man solche verzweifelten Appelle für nötig hält, ist immerhin ein untrüglicher Beweis dafür, daß der Krieg nicht alles Denken und Trachten der englischen Arbeiter beherrscht, daß sie nicht alles vergessen haben, was sie während eines opfcr- und schmerzensreichen Jahrhunderts gelernt haben, daß sie nicht nur an nationale, sondern vor allen Dingen an ihre Klasseninteressen denken. Aber man hat einen Appell entdeckt, dem die Arbeiter nicht leicht wider- stehen können. Man hat ihnen erzählt, daß die englische Armee an der Front wegen der Knappheit an Munition schwer zu leiden hat, daß der Durchbruchsversuch bei Neuve- Chappelle viel weniger Blutopfer gekostet und viel erfolgreicher verlaufen wäre, wenn ein viel größerer lieber- siuß von Granaten zur Verfügung gestanden hätte, kurz, daß für jede Granate, die die Arbeiter zu Hause zu pro- duzieren versäumen, irgend ein tapferer Bruder drüben im Felde das Leben lassen müsse. Dieses Argument hat ohne Zweifel eine gewisse Wirkung auf die Arbeiter ausgeübt. lind siehe da, gerade dieses hat Herr Asquith in seiner Rede über Bord geworfen, nur um zu beweisen, daß die Regierung es der Armee an nichts hat fehlen lassen! Kein Wunder, daß die„Times" mit der agitatorischen Leistung des Minister- Präsidenten sehr unzufrieden sind. Dagegen kommt jetzt die sonst so verhaßte und gefürchtcte Demagogie des Lloyd George de; den Konservativen zu hohen Ehren. Herr Asquith wendete sich sogar ausdrücklich gegen das Panikgeschrei. Unbegreiflich I Die„Times" könnten ihn darüber belehren, daß die Panik der höchste Trumpf der Patrioten ist. Wie könnte man das englische Volk dazu dringen, in diesem Kriege, dem England heute ein Ende machen könnte, wenn es ernstlich wollte, endlos„durch- zuhalten", wenn man ihm nicht täglich von neuem versichern würde, welche furchtbaren und unmittel- baren Gefahren den Bestand Englands und die Freiheiten Europas bedrohen? Freilich hat Herr Asquith auch noch an andere Dinge zu denken als die Panik- Patrioten. Er muß daran denken, daß man den Verbündeten und den neutralen Staaten durch Siegeszuversicht imponieren muß, und er weiß, daß das britische Weltreich auf Prestige aufgebaut ist, das man nicht in jedem beliebigen Augenblick und überall realisieren könnte. Sonst pflegt das ja den „Times" auch nicht unbekannt zu sein, und wenn sie jetzt kein Verständnis dafür zeigen, daß Herr Asquith die Panik- treiberei anderen überläßt, so bestätigt das nur, daß be- stimmte persönliche und parteipolitische Intrigen am Werke sind. Die breiten Massen des englischen Volkes werden sicher- lich auch nicht viel Freude und Hoffnung aus der Rede des Ministerpräsidenten schöpfen. Aber ihre Kritik wird eine ganz andere sein als die der„Times". Der Krieg wird bald seinen neunten Monat beendet haben, und nun unter- nimmt die englische Regierung eine großangelegte Aktion, um die Rüstungsindustrie planmäßig zu organisieren und alle Energien des Landes und des Volkes auf die massenhafte Herstellung von Munition und Waffen zu konzentrieren. Eine Aktion, die wahrscheinlich erst nach Monaten nennens- werte Erfolge zeitigen kann, und der Krieg müßte darüber hinaus noch weitere Monate dauern, wenn diese Anstrengungen irgendwelche Wirkung auf dem Kriegs- schauplatze ausüben sollen. Fürwahr eine herrliche Aus- ficht, die sich da den schwergeprüften Völkern Europas eröffnet. Wozu all diese Granaten verschossen werden sollen, welche konkreten Ziele England in diesem Kriege erreichen will, darüber seine Zuhörer zu belehren, hat Herr Asquith nicht für nötig gefunden. Und doch ist es gerade das, was das englische Volk immer ungeduldiger zu wissen wünscht. Die Zeit für allgemeine Redensarten ist zu Ende; die Völker wollen endlich das Kriegsziel kennen lernen. Herr Asquith wird schwerlich der letzte sein, der auf diese Frage eine Antwort geben muß.
Der gesiebte Kongreß. AuS Amsterdam schreibt man uns: Die„Times" ent- halten einen merkwürdigen Bericht über das Verhalten der englischen Regierung gegen den internationalen Frauenkongreß, der in der nächsten Woche im Haag stattfinden wird. Auf diesem Kongreß wird über den Frieden gesprochen werden und es scheint auf der Hand liegend, daß eine Regierung gegenüber einer Versaniinlung, die ihr aus bestimmten Gründen nicht genehm ist, zwischen zweierlei Arten, sich zu verhalten, die Wahl hat. Wenn sie konsequent liberal ist, wird sie der Versammlung, die nichts mit militärischen Geheimnissen zu tun hat und höchstens eine Volksstimmung offenbaren kann, die sich auf die Tauer ja doch nicht unterdrücken läßt, nichts in den Weg legen— ist sie aber noch in einer Anschauungswelt befangen, worin das Volk als eine unreife und urteilsunfähige, für inimer der Vormundschaft einer hergebrachten Autorität bedürftigen Masse erscheint, so wird sie die Versammlung, soweit es in ihrer Macht steht. verhindern. Zunächst schien es nun so. als ob sich die liberale britische Regierung gegenüber dem Frauenkongreß zu dieser zweiten Methode entschlossen hätte. Sie verweigerte nämlich den Delegierten die Pässe. Hernach aber wurde ein seltsamer Mittelweg altsfindig gemacht. Die Regierung erlaubt zwar, daß englische Frauen nach dem Haag gehen, aber sie schränkt ihre Anzahl ein. Hundertachtzig wollten gehen, aber nur 24 bekommen e�inen Paß. wären, so denken wohl die vorsichtigen Staats- niänner. zu viel gewesen— eine große Versammlung für sich. eine englische Massendemonstration für den Frieden. Vierundzwanzig find eben nur zwei Dutzend, von denen man nachher sagen kann, daß sie zur kleinen Schar crzentrischer Frauen gehörten, die sich überall fänden und ohne Beziehung zum allgemeinen Volksgefühl seien. Aber die Regierung maßt sich nicht nur ein Kontrollrecht über die
Quantität der Kongreßdelegation an, sondern sucht sich die als Delegierte zuzil las f enden Frauen selbst heraus. Ter Minister des Innern hat aus der Liste der zur Fahrt angemeldeten Frauen diejenigen bezeichnet, die einen Patz bekommen sollen. Es ist eine Art Präventivzensur des Kongresses, an den Personen ausgeübt. Die Delegierten werden erst amtlich abgestempelt. sie werden„toleriert". Man weiß wirklich nicht, was vorzuziehen ist: ein brutales Verbot oder diese fchmähliche Stellung unter Koutrolle. Die französische Partei unü die Internationale. Dieser Tage befand sich der sozialistische italienische Kammerdeputierte M o r g a r i in Paris , um den französischen Parteigenossen Vorschläge über eine gewisse internationale Verständigung zu unterbreiten. In der„Humanite" berichtet nun Genosse Dubreuilh, der Sekretär der permanenten Ver- waltungskommission der französischen Partei über die Unterhandlungen folgendes:„Die permanente Ver- waltungskommission hat sich in ihrer Sitzung vom Montag, den 19. April, mit dem Genossen Morgan, dem Vertreter der italienischen sozialischen Partei ausgesprochen. Alan verhandelte über Morgans Vorschläge, einen Kongreß der sozialistischen Sektionen der neutralen Länder und eine Plenarzusammenkunft des Internationalen Sozialistischen Bureaus einzuberufen. Die Kommission hielt diesen Vor- schlügen gegenüber ihre früheren Ansichten und Beschlüsse in vollem Umfange aufrecht. Als Vertreterin einer Partei, deren Nation im Kriege befindlich, muß es die Kommission den Sektionen der neutralen Länder überlassen, zu beurteilen, ob eine Zusammenkunft von ihrer e-eite in diesem Augenblick zweckmäßig und nützlich ist. Was eine Einberufung des Internationalen Sozialistischen Bureaus anlangt, so er- klärt sich die Kommission aufs neue sehr entschieden dagegen. Eine solche Zusammenkunft ist unter den gegenwärtigen Umständen weder materiell möglich, noch moralisch wünschenswert. Wie es die Kommission bereits ausgesprochen hat, würde eine solche Einberufung dem Zweck, den die von den besten Absichten getragenen Mitglieder des Bureaus verfolgen, nur zuwiderlaufen. Der Sitznng der Kommission wohnten die Mehrzahl der Mitglieder und der Genoffe Emil Vandervelde von der belgischen Arbeiter- Partei bei. Der Sekretär: Louis Dubreuilh ." Die Haltung der französischen Genossen ist außer- ordentlich bedauerlich. Sie erschwert und verzögert unnütz die Verständigung zwifchen den Arbeiterparteien aller Länder, ohne sie—' dessen sind wir sicher— ganz hindern zu können. Die österreichisch- italienischen verhanü- lungen. München , 23. April. (T. U.) Die„Münchener Post" veröffentlicht einen vom bayerischen Kriegsministerium zensierten Bericht aus Rom über die augenblickliche Lage. Da- nach sind die Unterhandlungen bereits über schwieriger Differenz- punkte hiwveggekommen, als diejenigen, die jetzt noch vor- Händen sind. Es geht jetzt Italiens Wunsch nicht über die Ansprüche hinaus, welche schon wiederholt vor dem Kriege Gegenstand der österreichisch-ttalienischen Unterhaltung waren. Die noch bestehenden Meinungsverschiedenheiten betreffen ein Gebiet in der Nähe des Küstenlandes. Irgendwelche große Anerbietungen des Dreiverbandes an die Rcgienrng sind bis jetzt nicht gemacht worden. Es liegt kein Grund vor, die Lage als besonders zugespitzt anzusehen, im Gegenteil, die Interventionisten sind heute mehr in den Hintergrund ge- drängt als zu irgendeinem Zeitpunkt während des Krieges. Die italiemsihen Arbeiter und öer Krieg. Wie die Turiner „Gazetta delPopolo" meldet, hat die Arbeits- kammer von Turin beschlossen, im Falle des Eingreifens Italiens in den Krieg den Generalstreik zu erklären. Der Zentral- vorstand der italienischen Gewerkschaften habe beschlossen, über die Frage eines Generalstreiks im Kriegsfall ein Referendum unter allen Arbeitskammern und Berufsgenossenschaften zu veranstalten. Der Zentralvorstand der Sozialdemokratischen Partei tagt Dienstag, den 27. d. M., in Mailand , um über die gleiche Frage zu ent- scheiden. * Der Wiederzusammentritt der italienischen Kammer, der am 12. Mai hätte erfolgen sollen, wird weiter hinausgeschoben werden, wie es heißt, mit Rücksicht auf die schwebenden diplomati« schen Verhandlungen, deren Gang die Regierung durch parlamen- tarische Erörterungen nicht gestört wissen will. Eine Erklärung der Regierung über den Termin der Einberufung der Kammer liegt noch nicht vor. Verlängerung öer Mandate zum Ungarischen Abgeordnetenhaus. Budapest , 27. April. (W. T. B.) Das A b g e o r d- n e t e n h a u s hat in seiner heutigen Sitzung die Gesetz- Vorlage, betreffend Verlängerung der Mandate, mit der Abänderung angenommen, daß dieses nicht ein Jahr. sondern höchstens sechs Monate nach dem Friedens- schluß in Kraft bleibe. Die rusilsche Wehrsteuer. Stockholm , 27. April. (T. U.) Der Entwurf für die Erhebung einer Kriegssteuer, die von den vom Heeresdienste Befreiten unter 44 Jahren erhoben werden soll, ist vom russischen Minislerrat angenommen worden. Die Höhe der Abgabe steigt von 6 Rubel bei einem Einkommen von 1000 Rubel bis zu 230 Rubel bei einem Einkommen von 20000 Rubel im Jahr. Der Drotpreis in England. London , 26. April. (W. T. B.) In einer Sitzung der Armenverwaltung in Cardiff sagte ein Mitglied, man müsse die Aufmerksamkeit der Regierung darauf lenken, daß der Brotpreis seit Beginn des Krieges von— 6 auf 8fiz bis 9 Pence für vier Pfund gestiegen sei. Andererseits habe eine große M ü I l e r f i r m a kürzlich einen etiva 300 P r o z. höheren Gewinn als im Vorjahre gemacht. London , 26. April. (W. T. B.) Der Weizen preis erreichte an der Kornbörse in Peterborough mit 64 Schilling für den Ouarter den Höchstpreis der letzten 25 Jahre. In Dorchester stieg der Weizenpreis höher als es seit dem Krim - krieg geschehen war.
ttahrungsmittelnot in Petersburg . Petersburg, 2S. April.(W. T. B.) Ueber die hier herrschende Nahrungsmittel not enthalten die Blätter folgende Nach- richten: Am 20. d. M. herrschte in den meisten Fleischerläden eine sehr große Aufregung. Das Publikum verlangte polizeiliches Einschreiten. Die Polizei stellte fest, daß tatsächlich Fleisch nicht vorhanden sei und leine Verheimlichung stattfinde. Die Städt- Verwaltung versorgte die Bevölkerung mit Fleisch aus dr» Gefrierhallen. Für vorhandenes ftisches Fleisch wurden Wucherpreise gefordert. Am nächsten Tage brachen aus diesem Grunde ganz erhebliche Unruhen aus, wobei eine Reibe von Läden vollständig verwüstet wurde. Der Polizei gelang es erst nach längerer Zeit, die Ruhe wiederherzustellen.— Die Petersburger Stadlverwaltung hat sich gezwungen gesehen, um die Bevölkerung mit Brot zu versorgen, städtische Bäckereien zu eröffnen.— Es wurde festgestellt, daß am 14. April in Petersburg von dem Jahresbedarf an Tee nur noch 29 Proz., an Fischen nur noch 17,8 Prozent, an Zucker nur noch 8 Proz. vorhanden waren. Die Zu- fuhr von raffiniertem Zucker ist außerordentlich erschwert. Kundgebung gegen die Lebensmittel- teuernng in Rotterdam . Der„Frankfurter Ztg." wird aus Amsterdam berichtet: In Rotterdam fand eine große Demonstrationsversammlung der Ar- beiterpartei wegen der Lebeusmittelteuerung statt. ES waren 172S Vertreter von 120000 organisierten Arbeitern anwesend. Die Ver- sammlung faßte einen Beschluß, durch den die Regierung �anfge- fordert wird, eine Preishexabsetzung der wichtigsten Lebensmittel herbeizuführen und die Unterftützungsbeträge für die Arbeiter zu erhöhen. Schon vor Beginn der Versammlung war eine Ver- fügung des Ministers bekannt, geworden, wonach es dem Volt mög- lich gemacht werden soll, billigere Brotsorten gegen billigere Preise zu erhalten. Spionage eines norwegischen Ingenieurs. Malmö , 27. April. (W. T. B.) Der n o r w e g i s ch e In- genienr Munthe Morgen st ierne, angestellt als Zeichner bei der mechanischen Werkstatt Kockuma in Malmö , wurde wegen Spionage verhaftet. Er hatte� sich mehrere Zeichnungen von Unterseebooten und Torpedobooten angeeignet und teilweise nach Norwegen gesandt. Er behauptet, die Zeichnungen zu seiner Weiterbildung benutzen zu wollen. Da der Verhaftete vor einiger Zeit erklärte, nach Amerika auswandern zu wollen, schöpfte man Verdacht. Bei der Untersuchung der Zeichnungen der Kriegs- schiffe wurde der Diebstahl entdeckt. Der Verhaftete ist der Sohn des Kommandanten der Festung Bergenhus, Generals Morgen- stierne. Arbeiterbewegung in Kanada . Wie der„Frankfurter Ztg." aus London gemeldet wird, be- richten„Times" aus Toronto : Das Arbeitsministerinm stellltz fest, daß die Lebensmittelpreise in Kanada seil Beginn des Krieges um 7% Proz. gestiegen sind. Der Arbeitsminister wandte sich an die Angestellten der interkolonialen Eisenbahn und forderte sie auf. während der Dauer des Krieges Unruhen zu vermeiden. DieLage wird erschwert durch das Aufeinanderpressen der Interessen der verschiede- nen Arbeiterorganisationen. Die Arbeiter der Fabriken in den Küsten- Provinzen, die zur Anfertigung von Granaten für die-Briten und deren Verbündeten beschäftigt sind, sind in eine Bewegung Hinsicht-� lich der Arbeitsstunden und Arbeitsbedingungen(also ein Lohn- und Arbeitsdauerminimum) eingetreten;"man glaubt nicht, daß die Produttion ernsthaft erschwert werde."' Bis jetzt waren von der englischen Zensur alle Berichte über die Arbeiterbewegung in Kanada , die, wie der vorsichtige Bericht qec „Times" zeigt, doch recht ernsthafter Natur. sind, stets zurückgehglien worden.
Kriegsbekanntmachungen. Zulassung von Fremdsprachen für den Postverkehr. Von jetzt ab ist bei den offen auszuliefernden Briefsendungen nach Oesterreich-Ungarn und dem nichtfeindlichen Ausland allgemein die Anwendung der nachbezeichneten Sprachen gestattet r Deutsch , Französisch. Englisch , Spanisch, Italienisch. Hollän- disch, Dänisch, Schwedisch, Norwegisch, Portugiesisch(bei Briefsendungen nach dem besetzten Teile von Belgien nur Deutsch , Flämisch oder- Französisch). Bei Briefsendungen nach der Türkei ist die. spanische Sprache ausgeschlossen. Nach dem Ermessen der militärischen Prüfungsstellcn können Kataloge und Nachrichten, deren Verbreitung im Auslände im In« teresse des Deutschen Reiches liegt, sowie ähnliche Sendungen auch in anderen als den vorgenannten Sprachen zur Absendung freigegeben werden. Bei solchen Sendungen sowie unter llmstan- den auch bei Sendungen in italienischer, spanischer, holländischer, dänischer, schwedischer, norwegischer und portugiesischer Sprache muß Indes mit. Verzögerungen bei der Weiterleitung ins-Aus- land gerechnet werden. Mit der Annahme von Sendungen, die in anderen als den allgemein zugelassenen Sprachen abgefaßt sind, übernimmt die Postverwaltung keine Gewähr für ihre Weiter, beförderung ins Ausland. Keine feuergefährlichen Gegenstände in Feldpostsenduugen. In vielen Geschäften werden mit Benzin gefüllte Ge- latinekapseln und Streichhölzer in Blechbehältecn feilgehalten und dem Publikum als zur Versendung mit der Feld- post geeignet angepriesen. Demgegenüber wird erneut darauf hin- gewiesen, daß die Versendung feuergefährlicher Gegenstände, wie Streichhölzer, Benzin. Aether, init der Feldpost unter allen Umständen, selbst unter besonderer Verpackuyg. verboten ist. Wer der Zuwiderhandlung gegen dieses Verbot überführt wird, wird strafrechilick verfolgt. Bei dieser Gelegenheit wird darauf aufmerksam gemacht, daß die Industrie Feuerzeuge mit Feuerstein und Zündschnur auf den Markt gebracht hat. die ohne Benzin oder andere Zündmittel gebrauchs- sähig und ungefährlich sind.
Letzte Nachrichten. Der französische Tagesbericht. Paris ,.27. April. (W. T. B.) Der nachmittags ausgegebene amtliche Bericht besagt: Dem gestrigen Berichte ist nichts hinzuzufügen außer der Befestigung und Fortdauer unserer Fortschritte nördlich von Apern und auf den Maashöhen und als Ergänzung zum Bericht: Der Hart- mannsweilerkopf, der uns gestern morgen entrissen worden war, wurde abends von uns wieder genommen; wir machten Gefangene. _ Beratungen im japanischen Ministerrat. Petersburg, 27. April. (W. T. B.)„Rjetsch" meldet aus Tokio vom 20. April: Infolge der Weigerung Ehiuas, die japanischen Forderungen hinsichtlich der Mongolei zu erfüllen, bat der japanische Ministerrat eine Beratung abgehalten, um über den weiteren Gang der Verhandlungen schlüssig zu werden. Tie japanische Presse verlangt entschiedenes Eingreifen. Tie Regierung hofft jedoch»och immer auf friedliche Lösung. Auf den japanischen Werften werden die Arbeiten zur Voll lendung von drei Dreadnoughts von je 80 000 Tonnen beschleunigt. Der Panzerkreuzer„Kirisima" von 27 500 Tonnen ist bereits in Dienst gestellt worden�....>.