Nr. 122. 32. Jahrgang.
Politische Uebersicht.
Furcht vor Arbeiterforderungen.
Die Deutsche Volkswirtschaftliche Korrespondenz" pole
Verbot einer Feier.
Dienstag, 4. Mai 1915.
Die Rede des Grafen Tisza.
Das stellvertretende Generalkommando des 10. Armeekorps in Wien , 3. Mai. ( W. T. B.) Gegenüber der von einzelnen Hannover hat die beabsichtigte Jahrhundertfeier der Schlacht von deutschen Blättern unter Hinweis auf eine Notiz der Wiener Waterloo verboten. Das Verbot lautet: Arbeiterzeitung" aufgestellte Behauptung, als ob ein Abjak aus der „ Die deutsch - hannoversche Parteileitung der Rede des ungarischen Ministerpräsidenten Grafen
mifert scharf scharf gegen den preußischen Handelsminister Stadt Hannover ( 8. Hannoverscher Reichstagswahlfreis) hat ohne Tisza bei der Verhandlung über die Erweiterung der Landsturmvon Sydow, weil er der Forderung der vier Bergarbeiter- meine Genehmigung in verschiedenen Zeitungen einen Aufruf zu der pflicht im Abgeordnetenhause zunächst in Desterreich unterdrüdt, später verbände auf Einführung obligatorischer Jahrhundertfeier der Schlacht bei Waterloo erscheinen laffen. Ich aber nachgetragen worden sei, stellt das I. f. Korrespondenz Einigungsämter sympathisch gegenüberzustehen scheint. fehe mich veranlagt, das weitere Erscheinen des Aufrufes sowie die Bureau fest, daß kein Wort von der Rede des ungarischen MinisterBörtlich heißt es in dieser Polemik: Feier selbst in der von der Parteileitung beabsichtigten Art zu ver- präsidenten in Desterreich unterdrückt worden ist. Vielmehr hat das bieten, weil die Form und der Inhalt des Aufrufes die beabsichtigte ungarische Korrespondenzbureau diesen Absatz der Rede des Grafen Feier in erster Linie als eine solche der deutsch - hannoverschen Partei Tisza, der in seinem Reichstagsberichte fehlte, Tags darauf nach erscheinen lassen. Dies ist geeignet, den inneren Frieden zu stören." getragen. Bei der Veröffentlichung dieses Nachtrages stellte das Wiener Korrespondenz Bureau ausdrüdlich fest, daß das ungarische Korrespondenz- Bureau diesen Absatz der Rede des Grafen Tisza
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Der Handelsminister scheint in diesem Fall eine wenig glückliche Hand gehabt zu haben, indem er den Bergarbeitern die Erfüllung von Wünschen in Aussicht stellte, ohne die geringste Gewähr für deren Vollziehung übernehmen zu können. Das ist immer mißlich, denn Preistreiberei auf dem Fleischmarkt. Hoffnungen sind erwedt worden, deren Die Fleischerinnung in Erfurt beschäftigte sich fürzlich mit Fehlschlagen eine gereizte Stimmung der den steigenden Fleischpreisen und den mit der Stadt abgeschlossenen Bergarbeiter gegen die Bergwerksbesiger Zieferungsverträgen. Es wurde mitgeteilt, daß der Preis für auslösen muß. Minister v. Sydow fonnte sein Wohl- Schweinefleisch auf Wunsch der Fleischer bereits aufgehoben worden wollen für die umgehende Ausgestaltung der Einigungsämter sei; doch seien infolge der fortdauernden Preistreibereien der Viehgar nicht zum Ausdrud bringen, ohne die langwierigen Ber- händler auch die übrigen Preise nicht zu halten. Im Erfurter Handlungen der letzten Jahre über dasselbe Thema jich gegen- Allgem. Anz." wird über diese Versammlung u. a. berichtet: märtig zu halten. Er mußte also besser wie jeder andere wissen, welche Gründe dem Ausbau der der amtlichen Streitschlichtung bisher im Wege standen. Ueber diese Hemmnisse durfte ein Minister nur hinwegsehen, wenn er davon überzeugt war, daß während des Krieges an den zuständigen Regierungsstellen ein völliger Umschwung der Auffajfungen in Sachen der Einigungsämter erfolgt sei. Hierüber liegt ein Nachweis zurzeit aber nicht vor. Jedenfalls reicht die Hindeutung auf die hocherfreuliche Begeisterung, mit der in der Not des Vaterlandes auch die gewerkschaftlichen Arbeiter zu den Waffen gegriffen haben, für eine Entscheidung wirklich nicht aus, die die allgemeingültigen sachlichen Bedenken gegen eine Streitschlichtung nichtfreiwilligen Charakters in ArbeiterJohnfragen gleichfalls gebührend in Anschlag bringen muß.
und der
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Schwere Anflagen wurden aus der Versammlung heraus gegen den Biehhandel erhoben, der eigentlich zum Teil mit schuld ist, daß die Preise derartig in die Höhe schnellen, auf 115 bis 130 Mart der Zentner Lebendgewicht. Auf dieses Treiben müßten die maßgebenden Behörden aufmerksam ges macht werden, denn es sei wohl schlecht mit patriotischem Gefühl zu vereinbaren, wenn die gegenwärtige Konjunftur in einem alle Erwartungen übersteigenden Maße aus genust" würde. Das schlimmste Uebel sei, daß hiesige Viehhändler mit Automobil im Lande herumziehen und auf den Dörfern anschlagen ließen, sie fauften zu hohen Preifen Schweine und Rinder. Dadurch wird der Erfurter Markt des Viehs entblößt Viehbefizer selbst zu. hoher Preis forderung beranlaßt. Alle Dörfer der näheren und weiteren Umgebung würden so zu Domänen für unerhörte Breistreibereien, unter der Fleischer und Konsumenten gleichermaßen leiden. Verdienste von 8000 Mart und mehr bei berhältnismäßig fleinen Geschäften feien auf diese Weise schon zustande gekommen... Betont wurde noch, daß die geplante Sentraleinlaufsgesellschaft völlig versagt habe. Jhre Einkäufe erstreďten sich nur noch auf Konserven und gepöfeltes Fleisch. Im Einklang mit diesen Klagen fam die Aus prache noch auf den Leinverlauf zu sprechen, der durch die hohen Preise immer mehr erschwert werde. In einer Beröffentlichung soll die Unmöglichkeit erklärt werden, nunmehr noch Wurst unter einem Viertelpfund abgeben zu tönnen, ebenso sollen mit Ausnahme des Sonn abends die Fleischerläden von nun an nachmittags einige Stunden geschlossen bleiben."
Hier stedt der Fehler im Verhalten des Handelsministers. Der Nugen von obligatorischen Einigungsämtern bleibt auch dann sehr fragwürdig. wenn an der patriotischen Gesinnung der getperfschaftlichen Organisationen nicht zu zweifeln ist. Und diese sachlichen Momente bedingen die Stellungnahme der Arbeitgeber, die mit gutem Gewissen die Unterstellung abweisen fönnen, daß ihnen an einer friedlichen Beilegung der aus dem Arbeitsvertrage entsprungenen Sconflitte nichts gelegen sei. Wir halten es für wahrscheinlich, daß die Wege zu einer besseren Sicherung des Arbeitsfriedens nadh dem Kriege nochmals einer eingehenden Prüfung unterzogen werden; um so weniger war es dringlich, schon jetzt Für die Behörden wäre es freilich schon längst an der Zeit inmitten des Strieges übereilte Entschlüsse zu fassen, deren gewesen, einzuschreiten, und es ist ihnen sicher nicht unbekannt, weitere Folgen borerst schwer erkennbar sind. Wenn jest welche Zustände auf diesem wichtigen Gebiet bestehen. Wurst eine gewisse Sonfliftsstimmung unter den Bergarbeitern Plaz u 1,80 und 2 M. das Pfund, die früher 80 f. foftete- fann greift, wer trägt an ihr die Schuld? Die Arbeitgeber feines faum noch eingekauft werden. Die Schlächter find übrigens nicht falls! Was aber wird erst nach dem Kriege, in unschuldig an den hohen Preisen und den Bucher mit Schlacht ein bis zwei Jahren, an sosialpolitischen Forbetieren, fie beherrschen den Markt in vielen Distrikten Thüringens rungen an die Oberflädje fommen!" genau so schlecht" wie die Händler.
Herr h. Sedli veiß auf unsere Frage, woher er denn nije, daß Rußlands offiziellen Kreise zu einer Versöhnung mit Deutschland bereit seien, feine Antwort zu geben. Herr v. Jedlig hatte in der" Post" geschrieben:
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Abgestellte Beschwerde.
Bor einigen Tagen wurde es von der Schwäbischen Zagmachi" als ein Bruch des Burgfriedens in der Kaserne bezeichnet, daß heute noch auf Empfehlungen von Offizieren und Unteroffizieren und durch Wenn Scheidemann zugleich Bersöhnung vredigt, damit auf Vermittlung der Kompagnieschreibstuben ein Unterrichtsbu einen möglichst furzen Krieg ein dauernder Friede folgen möge, an die Soldaten verkauft wird, in welchem die Sozialdemokratie so find das, soweit unsere westlichen Mächte in Benach dem alten Schema verlästert wird. Da wird z. B. die Sozialtract tommen, Illusionen ohne tatsächliche Unterlage." demokratie als ein Krebsschaden hingestellt, der am Mark des Volkes Herr v. Zedlik hatte das weiter dahin erläutert, daß zehre. Für Baterlandsliebe habe die Sozialdemokratie nur Hohn. wohl in England Friedensneigung bestehe, aber daß man Für die hohen Parteisteuern erlaufe sich der Arbeiter Abhängigkeit bort nicht gewillt fei, alle unsere( deutschen ) Friedens von gewissenlosen Menschen usw. An den württembergischen Kriegs bedingungen zu erfüllen. Der eben zitierte Sak deutete minister richtete die„ Tagwacht" das Ersuchen, dafür zu sorgen, daß darauf hin, daß eine Versöhnung, nur soweit die Bestmächte das Schimpfbüchlein bald verschwinde. Die Mahnung hat Erfolg in Betracht fämen, Illusion sei", eine Verständigung mit gehabt. Wie jest befannt wird, lassen die Kompagniechefs das Rußland aber tatsächliche Unterlagen" habe. Heft bei den Soldaten einziehen. Es wäre zu wünschen, daß Wenn Herr v. Zedlik jekt einfach leugnet, daß die Voraus in allen Fällen Beschwerden so rasch abgeftelt würden. fegungen für eine Verständigung mit unserem östlichen Gegner bereits gegeben seien", so umgeht er wiederum die Kernfrage, die wir an ihn richteten: Weshalb ist für Herrn
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die mit den Westmächten?
Zum Zusammentritt des Landtags.
Säuglingssterblichkeit im Kriegsjahre.
Seziff Diffelopti für das abgelaufene Gefchaftsjahr heißt es: Im Rechenschaftsbericht des Vereins für Säuglingsfürsorge in Bezirk Düsseldorf Troß aller Bemühungen des Vereins war die Säuglingssterblichkeit im Ariegsjahr leider höher als im vorhergehenden Jahre. Es starben im Bezirk ungefähr 1500 Kinder mehr als im Vorjahre. Die Säuglingssterblichkeitsziffer hat sich um 1,6 Prozent verschlechtert. Sie stellte sich auf 13,7 gegen 12,1 Proz. im Vorjahre.
nachtrage.
Fernwirkungen.
Die Auswanderung deutscher Sozialdemokraten in ferne Bänder hat in der Geschichte des Sozialismus und der Arbeiterbewegung ftets eine große Rolle gespielt. Denn diese deutschen Arbeiter nehment nicht nur die politischen und gewerkschaftlichen Erfahrungen ihrer alten Heimat mit sich und befruchten mit deren Lehren die Arbeiterbewegung des Landes, in das sie kommen, sondern es ist vor allent die Achtung vor der Wissenschaft, die Forderung, die Politik nicht nach den Anforderungen des Augenblids, sondern nach weiteren Gesichtspunkten, nach theoretischen Erkenntnissen zu orientieren, die diese Arbeiter in ihre neue Heimat mitbringen, die sie dort pflegest und ihren neuen Kollegen und Genossen mitteilen.
Es ist deshalb auch immer von großem Intereffe, wie die wichtigen Ereignisse in Deutschlands Politik und Arbeiterbewegung von jenen deutschen Sozialdemokraten im fernen Lande aufgefaßt und gewertet werden. Wenn auch ihre Informationen über diese Begebenheiten oft unvollständig und einseitig sein mögen, so ist ihr Urteil andererseits wieder weniger durch Nebenerscheinungen ab gelenkt, durch die Leidenschaften der unmittelbar Beteiligten getrübt.
Deshalb ist es auch heute für uns nicht gleichgültig, wie die Ereignisse, die sich heute in Deutschland abspielen, von den in fernen Weltteilen lebenden deutschen Genossen gesehen werden. In der Nummer vom 15. März des in Sao Paulo in Brasilien erscheinenden sozialdemokratischen Blattes Volfsfreund", die jetzt erst hier angekommen ist, finden wir unter der Ueberschrift„ Gleiche Solidarität" folgende Notiz:
Während die deutsche Sozialdemokratie in Sao Baulo, verkörpert durch den Allgemeinen Arbeiterverein, in ihrer Bersammlung vom 6. Februar ein Vertrauensvotum für den Genossen Dr. Karl Liebfnet annahm und damit ihre Solidarität mit diesem befundete, dachte sie, daß fie in einent wenig entwidelten Lande, wie Brasilien , unter den deutschen Vereinigungen immerhin die einzigen sein würden, die Gelegenheit und auch genügend Gleichdenkende hätten, um solch eine Resolution auf zustellen. Nun kommt jedoch völlig unerwartet von unserer Bruders bereinigung in Curityba die Mitteilung, daß in der Versammlung vom Sonntag, den 14. Februar, der Allgem. Arbeiterverein bon Gurityba einen gleichen Beschluß faßte und ebenfalls eine gleiche Resolution annahm.
Nach dem uns zugegangenen Berichte hielt Genosse Krauth. einen Vortrag über den Krieg. In seine Rede verflocht der Vortragende auch das Verhalten der Parteien der einzelnen Länder. Am Schluß sprach der Redner dann ebenfalls über die gesonderte Saltung einzelner Genossen, die trog Angriffe und Verfolgung ihre Ueberzeugung hochhalten, und streifte mit beredten Worten ebenfalls die Haltung des Rechtsanwalts Dr. Karl Liebknecht.
Jft denn nicht auch Jaurès ein Opfer feiner lleberzeugung? und sind es nicht noch so viele andere, die sich für ihre Sadje geopfert haben?
Die Versammlung nahm einstimmig eine Vertrauens resolution Liebknecht" an. Wir wissen nun sehr gut. daß weder durch den guten Millen, noch durch solche Resolutionen dem Kriege ein Ende gemacht werden fann. Aber daß in dieser Zeit, in der man meint, alle Menschen gingen mit den Beinen in der Luft, auch hier noch die größere Zahl unserer Freunde dennoch den Kopf oben behalten hat, das dünkt uns so wichtig, so wertvoll, daß wir unserer Freude hierüber tonnen wir sagen, daß es allen denen, die auch heute noch dur eigentlich öffentlich gar feinen Ausdrud geben möchten. Das aber balten, gefestigt in ihrer sozialistischen Erkennt nis, daß dies allen denen niemals vergessen werden soll. und wenn man einst auf den Blättern die heute noch junge Geschichte unserer Arbeiterbewegung im Sonnenlande Brasilien schreiben wird, dann wird man auch auf einem besonderen Ehrenblatte jener deutschen Arbeiter gedenken, die fern von ihrer Heimat" aufrecht ihre lleberzeugung. durchgehalten haben in ihrem ewig unerschütterlichen Glauben an
Bie bürgerliche Blätter mitteilen, hat die Staatsregierung bei dem Präsidenten des Abgeordnetenhauses angeregt, die erste Sigung dieser Körperschaft nicht schon am 27. Mai abzuhalten, sondern die Sigung erst auf den 1. Juni anzulegen. Zur Besprechung dieser Anregung Tingssterblichkeit, gemessen an der absoluten Ziffer der vorjährigen, Das heißt mit anderen Worten, in Wirklichkeit ist die Säug sowie der gesamten Geschäftseinteilung für die Sommertagung des un 13,3 Proz. höher geworden. Wenn es in dem Bericht dann Abgeordnetenhauses hat der Präsident den Seniorenkonvent zum weiter heißt, die allgemeine Unruhe der ersten Kriegsmonate" Unseren Genossen im Nachbarstaate Paraná aber entbieten wir 17. d. Mts. einberufen. Vorbesprechungen lassen es als ziemlich dürfte besonders ungünstig gewirft haben, so erlauben wir uns beste aufrichtige Grüße, die wir verbinden mit dem herzlichen sicher erscheinen, daß der Seniorentonvent der Ansehung der ersten hinzuzufügen, daß es vielleicht zaveddienlicher märe, die sozialen Buniche auf ein weiteres Ausharren in unseren alten erfahrenen Sigung des Abgeordnetenhauses zum 1. Juni zustimmen wird. 11 rsachen der höheren Säuglingssterblichkeit recht genau festzu- guten Traditionen." vermehrte stellen und für Abhilfe zu sorgen. Denn da diese Mängel der Ernährung, starf vermehrte Frauenarbeit usw. aussichtlich in der fommenden Zeit noch mehr auftreten werden, Die Welt am Montag" stellt die im Vormärts" einzeln jo ist leider für das laufende Jahr eine noch höhere Säuglingsveröffentlichten„ politischen Maßregeln" zu einer durchaus nicht vollsterblichfeit als in diesem zu erwarten. ständigen Wochenschau" zusammen, die trozdem nicht ohne befonderes Interesse ist:
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Das Resultat einer Woche.
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Aus der Partei.
R 16 6 Schlecht informiert. sesi
Der Karlsruher Boltsfreund" brachte vor einigen Tagen Die Internationale ", das neue Ergan von Franz Ein preußischer Landtagsabgeordneter gefallen. eine auch von anderen Parteiblättern veröffentlichte Notiz, wonach Mehring und Rosa Luxemburg , ist der Präventivzenjur unterstellt Der Rittergutsbesiger Regierungsrat a. D. Gamp Oblath, der Vorstand des Verbandes der Sozialdemokratischen Wahlvereine worden. Auch über die Arbeiterzeitung" in Dortmund und Vertreter des Areises Züllichau- Schwiebus- Groffen im preußischen der Provinz Brandenburg die Vertreter der Zentralvorstände der die Niederrheinische Arbeiterzeitung" in Duisburg ist die Abgeordnetenhause, wurde bei den jüngsten Kämpfen im Westen 18 Wahlkreisorganisationen der Provinz- am Sonntag, den Präventivzensur verhängt worden. Die Polizei hat die Her schwer verwundet und verstarb alsbald nach seiner Einlieferung in 18. April, nach eingehenden Bericht Stellung zu der legten Tagung Boltszeitung" verhindert, weil einige von der Zenfur und gehörte dem Landtage feit Dezember 1912 als Mitglied der fei die einstimmige Annahme einer Resolution gewesen, die sich mit stellung der lezten Sonntagsnummer der„ Düsseldorfer cinem Lazarett. Der Verstorbene war im Jahre 1877 geboren des Parteiausschusses genommen habe. Das Ergebnis der Beratung
Abg. v. Kölichen gestorben.
gestrichene Stellen nicht durch Neujah ersetzt, sondern weiß geblieben waren. Es ist bei uns nämlich verboten, auf die Tätigkeit der Zenjur durch weiße Stellen in der Zeitung hinzuweisen, wie das in Desterreich gang und gäbe ist. In In Kittligtreben ist im Alter von siebzig Jahren der LandschaftsBreslau hat die Festungskommandantur ein vom Wirt des direktor, Landtagsabg. Friedrich v. Kölichen gestorben. Er Gewerkschaftshauses für den 1. Mai geplantes neutrales vertrat den Wahlkreis Bunzlau- Löwenberg und gehörte der konser Instrumentaltonzert mit Rücksicht auf das Datum" ver- vativen Partei an. boten. Das stellvertretende Generalfommando in Münster hat
der sozialdemokratischen Presse Anweisungen darüber gegeben, was
Wer trägt die Kosten der zur Feldbestellung Beurlaubten?
sie zum 1. Mai behandeln und nicht behandeln darf. Außerdem wurde die Präventivzensur für Berichte über Maifeiern verfügt. Es wird mitgeteilt, daß die Koften für Eisenbahnfahrten der Der sozialdemokratische Reichs- und Landtagsabgeordnete Beirotes Mannschaften vom Feldwebel abwärts, die zur Frühjahrsbestellung ist aus Straßburg ausgewiesen worden. Er soll sich bis nach der Heimat beurlaubt werden, dem Kriegsjahresetat zur Raft fallen. zum Ende des Krieges in Holzminden aufhalten.
den Beschlüssen der Reichstagsfraktion und den Maßnahmen des Parteivorstandes während der Dauer des Krieges einverstanden
erklärt.
An diese Meldung knüpft der Vollsfreund" folgende Zeilen: Es sei zu dieser Mitteilung bemerkt, daß zu den 18 in dem brandenburgischen Parteiverband zusammengefaßten Reichstags. wahlkreisen u. a. diejenigen gehören, in denen die Abgeordneten Stadthagen ( Oberbarnim) und Dr. Liebknecht( PotsdamOsthavelland) gewählt sind. Da die obige Resolution, die die Beschlüsse der Reichstagsfraktion, damit natürlich auch die gus ftimmung zu den Kriegskrediten billigt, einstimmig beschlossen wurde, die genannten beiden Abgeordneten aber zu den Kredit berweigerern gehören, wäre diese ihre Haltung von den berufenen Vertretern der Organisation ihrer Wahlkreise also desavoniert worden.