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Nr. 126.- 32. Jahrg.

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Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands  .

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplak, Nr. 151 90-151 97.

Sonnabend, den 8. Mai 1915.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morigplak, Nr. 151 90-151 97.

Einfreifung der russischen Karpathenarmee.

Die Meldung des Großen Hauptquartiers.

Amtlich. Großes Hauptquartier, den 7. Mai 1915.( W. T. B.)

Westlicher Kriegsschauplatz.

Bei Ypern   wurden alle Versuche der Engländer, uns die seit 17. April einen Brennpunkt des Kampfes bildende Höhe 60 füdöstlich von Zillebeke zu entreißen, ver­eitelt. Wir gewannen dort weiter Gelände auf Ypern  . Der Feind verlor bei diesen Kämpfen gestern 7 Maschinengewehre, einen Minenwerfer und eine große Anzahl von Gewehren mit Munition. Bei Fortsegung ihrer Angriffe erlitten heute früh die Engländer weitere große Verluste.

Zwischen Maas   und Mosel   behaupteten und befestigten wir den auf den Maashöhen und südwestlich und füdlich des Ailly Waldes errungenen Geländegewinn. Bei Flirey ist ein schmales Grabenstück unserer Stellung noch im Besize der Franzosen; sonst wurden alle Angriffe abgewiesen.

Angriffsversuche des Feindes nördlich von Steinabrück im Fechttal wurden durch unfer Feuer im Keime erstickt.

Deftlicher Kriegsschauplaz.

Die Kämpfe füdlich von Szadow und östlich von Rossienic endeten mit einer ausgesprochenen Niederlage der Ruffen, die starke Verlufte erlitten, 1500 Gefangene verloren und sich in vollem Rückzuge befinden.

Südwestlich von Kalwaria, südlich von Augustow und westlich von Prasznysz wurden russische Teilangriffe von uns blutig abgeschlagen. In diesen Kämpfen büßten die Ruffen zusammen 520 Gefangene ein.

Südöstlicher Kriegsschauplay.

Auch die Kämpfe auf dem rechten Ufer des unteren Dunajec endeten gestern mit einem vollen Erfolge für die verbündeten Truppen. Der Feind ist dort in schnellstem Rückzuge nach Osten; nur an der Weichsel   hielt noch eine kleine Abteilung von ihm stand.

Weiter südlich drangen wir auf dem rechten Ufer der Wisloka   in Richtung auf den Wislok und über die Jasiolka   vor. Vielfach stießen Teile des rechten Flügels der Heeresgruppe des Generalobersten v. Mackensen bereits mit den aus der Karpathenfront westlich des Lupkow Passes vor den dicht auffolgenden Ver­bündeten im schleunigen Rückzuge befindlichen russischen Kolonnen zusammen. Mit jedem Schritt vorwärts steigert sich die Siegesbente.

Der österreichische Generalstabsbericht.|

Wien  , 7. Mai.  ( W. T. B.) Amtlich wird verlaut­bart: 7. Mai 1915, mittags:

Oberste Heeresleitung.

Kriegskosten.

Der englische Schakkanzler hat vor einigen Tagen in seiner Budgetrede erzählt, die englischen Kriegskosten hätten sich in den ersten acht Kriegsmonaten, also bis Ende März dieses Jahres, auf 307 Millionen Pfund Sterling belaufen. Es ist nicht recht verständlich, was der englische Finanzminister unter Striegskosten versteht. Schon Ende Dezember berechnete das bekannte Londoner Finanzblatt Economist" die Aus­gaben( ohne die Zinsen für die ausgegebenen Schatzscheine und die Kriegsanleihe) auf 178 Millionen Pfund Sterling. Für Januar sollen nach vorläufiger Schäßung ungefähr 72 Millionen Pfund, für Februar und März zusammen rund 126 Pfund Sterling hinzugekommen sein. Das wären 376 Millionen Pfund Sterling. Noch viel zu niedrig gerechnet, wie denn auch von anderen Finanzlenten die englischen Kriegsausgaben bis Ende März auf 385 bis 395 Millionen Pfund Sterling veranschlagt worden sind, also ungefähr 7,8 bis 8 Milliarden Mark. Allem Anschein nach bezieht sich die von Lloyd George   genannte Zahl nur auf die Summe, die das englische Schazamt glatt bis zum April ausgezahlt hat, während alle noch laufenden Zahlungsverpflichtungen und alle noch nicht gebuchten Rechnungen unberücksichtigt geblieben sind. Darauf deutet auch hin, daß Lloyd George   die voraus­sichtlichen Ausgaben für die nächsten fünf Monate( bis Sep­tember d. I.) auf rund 480 Millionen Pfund Sterling schätzte.

Einen Anspruch auf irgendwelche Genauigkeit können natürlich alle solche Ziffern nicht machen, da sich erstens die Gesamtkosten, schon weil sich immer wieder Nachforderungen ergeben, gar nicht genau übersehen lassen, und zweitens feines­wegs ohne weiteres feststeht, welche Ausgaben in dem einen oder anderen Fall zu den Kriegs-, welche zu den gewöhnlichen Staatsausgaben zu zählen sind.

Ungefähr ebenso hoch wie die englischen stellen sich nach den Angaben, die der französische   Finanzminister Ribot vor zwei Wochen im Pariser   Kammerausschuß gemacht hat, die bisherigen Kriegskosten Frankreichs  . Sie. sollen sich für die Zeit vom 2. August 1914 bis 15. April 1915 auf ungefähr 11 Milliarden Frank, also auf 8,8 Milliarden Mark belaufen. Zu dieser Summe kommen dann noch die Vorschüsse hinzu, die Frankreich   dem mit ihm verbündeten Rußland   sowie Belgien   und Serbien   gewährt hat und von denen es wahr­scheinlich nur einen kleinen Teil wiedersehen wird, ferner die Beträge aller Kriegslieferungen aus England und Amerika  , die es auf die ihm im London   und New York   eingeräumten Kredite eingeführt hat.

Noch weniger Genaues wissen wir über die bisherige Höhe der Kriegskosten in Deutschland  , Desterreich- Ungarn, Rußland   und fast gar nichts über die Ausgaben Belgiens   und Serbiens  . Daher haben manche Rechner auf einem anderen, indirekten Wege die Summen der bisherigen Kriegsausgaben zu ermitteln versucht, indem sie die Beträge festzustellen und zu addieren versuchten, die bisher die am Völkerkrieg be. Westlicher Kriegsschauplatz. teiligten Hauptländer durch innere und äußere Anleihen, Aus­gabe von Schatzscheinen bzw. von National- und Notkassen­scheinen, Bankwechseln, Heranziehung von Kriegsschazreserven Der französische   Tagesbericht. usw. aufgebracht haben. Aber selbstverständlich ergibt auch Unter fortdauernden Verfolgungskämpfen Paris  , 6. Mai.  ( W. T. B.) Amtlicher Bericht solche Addition kein genaues Resultat, denn während einer­haben die verbündeten österreichisch- ungarischen und deutschen   von heute nachmittag. Nördlich pern warfen seits die durch Anleihen aufgebrachten Summen noch nicht Streitkräfte die Wislokaftrede Pilzno Jaslo mit wir leicht einen aus Steenstraate vorbrechenden Angriff zurück. überall völlig aufgebraucht sind, haben andererseits alle Staaten Vortruppen überschritten. Südlich Jaslo   Südlich Ypern   griffen die Deutschen   bei Zwartelen die sich vorläufig nicht genau kontrollierbare Kriegsgelder durch sperren im Raume Dukla  - Ryuanow starte eigene Truppen im letzten Monat von den englischen Truppen auf der Höhe 60 nbewegsetzung der Notenpresse, Bankvorschüsse, nicht öffent die Karpathenstraßen, auf denen die Russen in regellosen eroberten Schützengräben an. Ihr sehr heftiger Angriff, bei liche Ausgabe von Schatzwechseln, Eröffnung größerer Kredite Kolonnen nach Norden und Nordosten zurückgehen. Diesen dem sie erstidende Gase anwandten, brachte sie zuerst in den bei in- und ausländischen Bankhäusern, durch Hinausschiebung feindlichen Kolonnen folgt auf den Fersen unsere über die Besitz dieser Stellung, aber die Allierten machten einen Gegen- der Zahlungstermine für Striegslieferungen usw. verschafft. Beskiden   vordringende Armee, in deren Verband auch angriff und nahmen einen Teil der verlorenen Schüßen- und Schatzscheinen 13% Milliarden Mark für Kriegszwecke gräben wieder ein. Im Ailly- Walde rückte ein von uns aufgenommen, die jedoch noch nicht aufgebraucht sind, doch

deutsche Kräfte kämpfen.

Deutschland   hat bekanntlich bisher an Kriegsanleihen

Die Zahl der Gefangenen nnd die Kriegsbeute nehmen gegen Tagesende unternommener Angriff langsam vor. Wir kommen dafür andererseits die Goldreserven des Juliusturms, weiter zu; speziell unser zehntes Korps erbeutete gestern allein nahmen einen anderen Teil der Stellung wieder ein, in dem die Vorschüsse der Reichsbank, die vermehrte Ausgabe von fünf schwere und sechzehn leichte Geschüße. die Deutschen   am Morgen Fuß gefaßt hatten. Während der Reichskassenscheinen, die laufenden Zahlungsverbindlichkeiten Unsere Truppen in dem östlichen Abschnitt der Kar- Nacht griffen die Deutschen   auf dem Dstrücken des für Kriegsmaterialankäufe hinzu, so daß man sicherlich 13 bis pathenfront weisen unterdessen verzweifelte russische Siladerwasens an, dessen Gipfel sie wieder 14 Milliarden Mark Kriegskosten in Ansatz bringen darf. Angriffe unter den schwersten Verlusten für den Gegner ab. besetzten. Der ganze Rest unseres Gewinnes in Richtung Englands Ausgabe an Currency- Notes, Schatzscheinen und So wurde gestern ein neuer Borstoß gegen die Höhe Ostry Fecht wurde behauptet und befestigt. Kriegsanleihe beläuft sich auf annähernd 12 Milliarden Marf, durch wirkungsvollstes Artilleriefener zurückgeschlagen, drei- Paris  , 7. Mai. wozu aber auch hier noch allerlei Kriegsvorschüsse usw. 13 Milliarden Mark. Die Kriegsanleihe Desterreich- Ungarns kommnen. Rechnen wir, mäßig genommen, im ganzen 12 bis betrug bis April( dieses Reich steht zurzeit vor einer neuen größeren Anleihe) nur ungefähr 3 Milliarden Mark. Daß seine bisherigen Kriegskosten weit höher sind, mindestens London  , 7. Mai.  ( W. T. B.) Feldmarschall French doppelt so hoch, und es also aus anderen Geldquellen außer meldet: An der britischen Front nichts Neues, außer der dem noch 3 bis 4 Milliarden Mark herangezogen haben muß, Wiedereroberung einiger verlorener Laufgräben durch uns ist sicher. Rechnen wir hier, ebenfalls vorsichtig, nur 7 Mil­beim Hügel 60. Die Gefechte dauern fort. Weder dort noch liarden Warf. Frankreich   hatte, wie schon oben erwähnt, nach anderswo zeigt der Feind Neigung, anzugreifen. der Aufstellung des Finanzministers Ribot bis 15. April un

( W. T. B.) Amtlicher Bericht von zehnhundert Mann des Feindes gefangen, gestern abend: Der Tag ist ruhig verlaufen; es ist nichts zu mehrere Abteilungen durch flankierendes Feuer aufgerieben. melden. Auch an der Front in Südostgalizien scheitern alle Versuche des Gegners, einzelne Stützpunkte zu erobern.

Auf dem südlichen Kriegsschauplas keine Er­eignisse. Im Geschützkampf vernichteten unsere Mörser durch Volltreffer französische Marinegeschütze bei Belgrad  .

Der Stellvertreter des Chefs des Ceneri Istabes. von Hoefer, eldmarschalleutnant.

Was Feldmarschall French meldet.