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Lonbon, 7. Mai.  (23. T. 25.) Das Aeutersche Bureau meldet auZ Whitby; Ein deutsches Unterseeboot versenkte in der Nordsee   den FischdampferMerri Jslingto«'. Die Besatzung wurde in Whitby   an Land gebracht. London  , 7. Mai.  (W. T. B.) Meldung des Neuterschen Bureaus. Lloyd erfährt aus Liverpool  , daß der Dampfer ,.C enturion", 5945 Tonnen Gehalt, von Liverpool   nach Südafrika   unterwegs, gestern an der irischen Küste in Grund gebohrt worden ist. Die Besatzung ist gerettet. Liverpool  , 7. Mai.  (W- T. B.) Meldung des Reuterschen Bureaus. Der DampferKandidate  " wurde am Dienstag von einem deutschen   Unterseeboot in der irischen See torpediert und zum Sinken gebracht. Die ganze Besatzung ist gerettet. Note üer vereinigten Staaten an deutjchlanü. Washington  , 7. Mai.<T. U.) Der Botschafter der Bereinigten Staaten in Berlin   hat der deutschen   Regierung eine Note überreicht. in der der deutsche Vorschlag abgewiesen wird, die Entschädigung für den DampferW. Frye* durch das deutsche Prisengericht fest-- setzen zu lassen. Die in sehr gemäßigtem Tone gehaltene Note er- innert ferner daran, daß die Vereinigten Staaten   alle wünschbaren Beweise aufgebracht haben und daß die Verhandlungen durch die deutsche Botschaft in Washington   geführt werden könnten. Zum Schlüsse heißt es in der Note, die Vereinigten Staaten   seien der Ansicht, die von Deutschland   angerufene Londoner  Deklaration sei nicht mehr in Kraft. der türkische Krieg. M beiden Seiten fthwere Verlufte. Konstantinopel  , 7. Mai.  (23. T. 23.) Der Sonderberichterstatter von Wolffs telegraphischem Bureau erfährt zuverlässig über die gesamten Dardanellenkämpfe: Nachdem das asiatische Ufer völlig vom Feinde gesäubert ist, kon- zentrieren sich die Kämpfe im wesentlichen auf zwei Punkte derGallipoli-Halbinsel, die äußerste europäische  Spitze Siddel Bahr und Kaba Tepe, den Landungs- Punkt an der ägäischen Küste der Landenge von Maidos. Das feindliche Expeditionskorps ist zusammengesetzt aus Austra- liern sowie französischen   Kolonialtruppen, unter denen sich farbige Völkerschaften befinden. Es ist ausgerüstet mit den modern st en Kriegs mittel» und verwendet die Schiffs- artillerie seiner gewaltigen Flotte zur Unter» stützung der Landoperationen. Deshalb ist überall, wohin die Schiffsgeschütze reichen, der Aufenthalt der Verteidigungs- truppen tagsüber nahezu unmöglich. Die türkischen Hauptangriffe erfolgen darum bei Nacht. Da der Gegner über Fesselballons »erfügt, mit deren Hilfe er das Gelände überschauen kann, so ist der Treffbereich derSchiffsge schützebedeutend erweitert, wodurch die Belegung der Dardanellenortschaften mitFeuerbei indirekter Beschießung möglich ist. Unter solchen Umständen sind die bis- herigen Erfolge der Türken doppelt hoch zu bewerten. In den be- sonders heftigen Kämpfen in der Nacht vom 2. zum 3. und vom 3. zum 4. Mai bewiesen die türkischen Truppen hervorragende Tapfer- keit, so daß der Feind sehr schwere Verluste gehabt haben muß. Bei einem derart stürmischen Vorgehen sind naturgemäß auch türkischer seits starke 2Zerluste zu verzeichnen, insonderheit, wie bei Äriegsbeginn auch deutscherseits, in den Reihen der Offiziere. Trotz heißer Bemühung und des Aufwandes größter Kampfmittel ist es dem Feind nicht gelungen, auch nur einen Fuß breit vorzudringen. Vielmehr ist die Verteidigungslinie an beiden Punkten auf die Küste vorgeschoben. Die Entscheidung steht noch aus, jedoch ist die Lage der lürkischen Truppen als durchaus günstig zu be- zeichnen. Die Behandlung ausländischer Berichte von der Ab- schießung zweier deutscher Flieger bei Tenedos   ist unwahr. Im Gegenteil: Kein Flieger auf türkischer Seite ist auch nur beschädigt, dagegen haben unsere Flieger mehrfach erfolgreich feind- liche Schiffe, Landungsbrücken und die feindlichen Stellungen mit Bomben beworfen sowie feindliche Flieger mit Erfolg abgewehrt. Die Fortsetzung der Kämpfe auf der Gallipoli-Halbinsel führte zu weiterer Zurückdrängwrg der�Landungstruppen bei Kaba Tepe und zur Erbeutung von 500 Gewehren und einem Maschinengewehr. Der Feind erlitt starke Verluste an Mannschaften. Mittwochabend ichleuderten die Schiffe des zurückgeschlagenen Feindes erneut ein indirektes Feuer und Brandbomben auf das harmlose, völlig UN- »efestigte Maidos. D i e Kämpfe werden fortgesetzt. Am Tage findet nur Artillerieduell statt, an dem sich auch die Festungs» geschütze beteiligen. Nachts erfolgen Jnfanterieangriffe. /lsquith über üie Darüanellenkämpfe. London  , 6. Mai.  (W. T. B.) Unterhaus. In einer kurzen Besprechung der Operationen an den Dardanellen erwähnte Premierminister Asquith   die erfolgreiche Landung der Alliierten an sechs verschiedenen Punkten und betonte besonders den Fortschritt einer Division, die bei S e d i l Bahr gelandet sei und sich jetzt auf einer Strecke zwei Seemeilen nach dem Innern der Halbinsel fest- gesetzt habe. Die Operationen würden unter sehr befriedi­genden Bedingungen fortgesetzt. der Krieg unö die Kolonien. Besetzung Karibibs üurch Heneral Botha. Losdon, 7. Mai.  (W. T. 23.) Das Reutersche Bureau meldet aus Kapstadt  , daß General Botha den Eisenbahnknoten­punkt Karibik   nebst den Stationen Johann-Albrechts- höhe und Wilhelmstal besetzt habe. London  , 7. Mai.  (W. T. B.) Das Reutersche Bureau meldet aus Kapstadt  : Botha meldet über die Besetzung von Karibik  : K a r i b i b wurde gestern nach einem forcierten Eilmarsch von 85 Meilen besetzt. Die Truppen der Union   hatten seit der Ein- nähme von Otjimbingwe am 3. Mai keine Verluste. Während Botha vorrückt, ist das südafrikanische   Geniekorps damit beschäftigt, die Eisenbahnlinie SwakopmundOnguati Karibik breiter zu machen: um sie an die breitere Linie nach Windhuk   anschließen zu können. 70 von schätzungsweise 120 Meilen stnd bereits fertig. Botha berichtet noch, daß die geringste Strecke, die in 5 Tagen von einigen Truppsnabteilungen zurückgelegt wurde, 190 Meilen beträgt. Einige Brigaden legten viel bedeutendere Entfernungen zurück.
die italienisthe Krise« Verschiebung öer italienijchen Entscheidung? Eine Meldung derAgenzia Stefani" aus Rom   vom 7. Mai besagt: Durch königlichen Erlaß von heute ist die gegenwärtige Session des Senates und der Kammer weiter bis zum 20. Mai vertagt worden? nach den bisherige« Bestimmungen sollte die Kammer am 12. Mai wieder zusammentreten. Man war allgemein der Ueberzeugung, daß bis zum Wiederzusammentritt der Kammer die Würfel gefallen sein würden. Daß die Regierung nunmehr die Vertagung um acht Tage verlängert hat, erweckt den Anschein, als ob sie die österreichisch-italienische Frage noch nicht für spruchreif halte und sich die Möglichkeit weiterer Unterhandlungen sichern wolle. Anzeichen dafür, daß in der Haltung Italiens   eine Aenderung eingetreten sei, liegen nicht vor. Immerhin scheint Zeit gewonnen zu sein, und das ist in einer so kritischen Situation von höchster Wichtigkeit. ** Köln  , 7. Mai. ,23. T. 25.) DieKölnische Zeitung  " meldet aus Berlin  : Der Stand der österreichifch-italienischen Frage ist auch heute unverändert. Es heißt, daß die gespannte Lage an- dauert, ohne daß man genötigt wäre, sie als aussichtslos zu be- zeichnen. Italien   unö öer Dreiverbanö. Die Aeußerungen der führenden russischen Presse geben eine Handhabe, zu erkennen, wie hoch das Angebot ist, das der Dreiverband an Italien   gemacht bat, wenn es aus seiner Neutralität herausgeht und sich den Dreiverbandmächten an­schließt. Das russische liberale Hauptorgan, die Petersburger Rjetsch", schreibt in ihrer Nummer vom 28. v. M.: Tie ungeheure Bedeutung, die die Mächte des Drei- Verbandes dem Eingreifen Italiens   zumessen, tritt auch in den Konzessionen zutage, die diese Mächte zugunsten Italiens  zu machen bereit sind. Aus den Mitteilungen der Presse, die auf den Abschluß eines Vertrages(zwischen Italien   und dem Dreiverband) hinweisen, geht auch hervor, daß Ruß­ land   und das Slawentum bereit sind, große Opfer für die Erreichung dieses Zieles zu bringen. Um Italien   zur aktiven Einmischung zu veranlassen, müssen sie Italien  solche Konzessionen machen, auf die es unter anderen Um- ständen nie hätte rechnen können." Das Blatt weist des weiteren darauf hin, der Dreiver- band sei bereit, das ganze Küstenland und einen Teil der dalniatinischen Küste bis Spälato an Italien   abzutreten. Auch die dalmatinischen Inseln sollen Italien   zugesagt worden sein. Wenn diese Nachricht zutrifft, so hat der Dreiverband, um Italien   zur Intervention zu veranlassen, die ganze nörd- liche und einen großen Teil der östlichen Küste der Adria  (die freilich erst noch erobert werden müßte) als Preis für die italienische Einmischung zugesagt. Nicht nur Frankreich   und England, auch Rußland   hat das angeblich von ihm vertretene Interesse der Slowenen, Kroaten   und Dalmatiner schmäh- licb preisgegeben, um dadurch die Unterstützung Italiens   zu erkaufen. Wie aus den weiteren Aeußerungen derRjetsch" hervorgeht, scheint die Diplomatie des Dreiver- bandes auch auf Serbien   einen starken Druck ausgeübt zu haben, um diesen Staat, der die Vereinigung der Serbo- Kroaten in einen großen südslawischen Staat als Hauptziel des Krieges betrachtet, zur Preisgabe des größten Teiles seiner Hoffnungen zu veranlassen. Das Petersburger liberale Blatt sucht die Serben aller- dings damit zu trösten, daß ihnen ein Küstenstrich an der Adria   südlich Spalato zugesagt worden sei, und daß damit die Hauptforderung Serbiens   nach einem Ausgang zum freien Meer befriedigt wäre. Indessen verhehlt sich das Blatt nicht, daß diese Lösung der südslawischen Frage in schroffem Widerspruch steht zu den vom Dreiverband proklamierten Ziele, den unterdrückten Nationen Befreiung zubringen. Die Preisgabe der Slowenen, Kroaten   und Dalmatiner, meint das Blatt, könne in der Geschichte des westlichen Balkans in der nächsten Zeit dieselbe verhängnisvolle Rolle spielen, wie der Bukarester  Vertrag(nach dem zweiten Balkankriege) in der Geschichte des östlichen Balkans gespielt hat. der 1. Mai in Italien  . Rom  , 2. Mai 1915.(Eigener Bericht.) Auch für das italienische Proletariat war es ein trauriges Mai- fest dieses Jahr. Wohl war die Arbeitsrnhe im ganzen Lande vollkommen, ohne auf irgend welchen Widerstand von seilen der Be- Hörden zu stoßen, aber der Gedanke an das Proletariat der krieg« führenden Länder ließ keine Feststimmung aufkommen. Das seit März bestehende Versammlungsverbot, das die Sozialisten beschlossen hatten am 1. Mai nicht zu beachten, ist überall still- schweigend außer Kraft gesetzt worden, so daß die Versammlungen ungehindert stattfinden konnten. In vielen Städten, so namentlich in Rom  , hat sie der Regen mehr gestört als die Polizei. Nur in Jesi   in den Marken ist es zu einem Exzeß der Karabinieri wegen einer Verhaftung gekommen, wobei sieben junge Leute verwundet wurden. Der Parteivorstand hatte ein Manifest gegen den Krieg veröffentlicht, aber gleichzeitig hatten die Reformisten und Republi. kaner, die in Italien   auch den 1. Mai feiern, einen Aufruf veröffent- licht, der den Krieg pries und den Proletarier glücklich nannte, der den 1. Mai in den Schützengräben im Kampfe für die Freiheit feiern konnte. Auch in anderer Weise kam der Zwiespalt, der jetzt auch in das Proletariat einzudringen ansängt, zum Ausdruck. Der Partei- Vorstand hat in seiner letzten Sitzung über die Frage beraten, ob die Partei im Falle der Mobilisierung den General st reik erklären solle oder nicht. Nach längerer Dislussion hat man beschlossen, über diese Frage in einer besonderen Zusammenkunft, im Berein mit der Parlamentsstaktion und dem Exekutivkomitee der Konföderation der- Arbeit am 1t>. Mai in Bologna   zu beraten. Schon jetzt läßt sich klar voraussehen, daß die Mehrheit nicht für den Generalstreik sein wird. Während nun Turati in Bologna   beim Maifest gegen den Krieg sprach, wurde er von dem Ruf unterbrochen:«Es lebe der(Keneralstreil", worauf er, mit nicht eben glücklich gewählten Worten, zur Antwort gab:»Besser die kleine Tollheit des Krieges als die große Tollheit des General- streiks". Diese Antwort gab zu heftigem Protest Anlaß, wobei zu- tage trat, daß allein die Frage der Mittel der Abwehr des Krieges heute die Gemüter reizt und erregt. So war es eine traurige Mai».
feier, verdunkelt durch die Schatten der gegenwärtigen Kriegsereignisie und der drohenden Zukunft. In dem kampflosen Warten reiben sich die nervösen Energien auf: man weiß es wohl, daß eine besi'ere Zukunft kommen mutz. aber man sieht sie nicht im Geiste vor Augen und ist nicht in der Stimmung, Feste mternationaler Solidarität zu seiern. die italienische Schlappe in Tripolis  . Rom  , 7. Mai.  (T. U.) Einzelheiten über das letzte Ge- fecht in Tripolis   melden, daß die italienische Kolonne 2000 reguläre Weiße und farbige Truppen und 4000 einheimische Söldner umfaßte. Als dieser zahlenmäßigen Uebermacht un­sicherer Elemente erklärt sich die schwierige Lage, in die die Kolonie geriet, so daß der Gesamtverlust sich aus etwa tausend Mann belief. Der Ministerrat beschloß notwendige Matzregeln._ Kohlenausfuhrverbot in England. London  , 7. Mai.  (23. T. 23.) Der Board of Trade gibt be- kannt, daß vom 13. Mai ab die Ausfuhr vonKohlen und Koks nach allen Häfen mit Ausnahme der von England besetzten oder unter seinem Protektorat stehenden sowie der Häfen in den Ländern der Alliierten durch einen Regierungsbeschluß ver­boten ist. Japans   Ultimatum an China   überreicht! Petersburg, 7. Mai.  (W. T. B.) Die P e t e r S- burger Telegraphen- Agentur meldet aus Peking  vom 7. Mai, 3 Uhr nachmittags: Japa« hat China  ein Ultimatum überreicht, das am ä. Mai, 6 Uhr abends abläuft. *= * London  , 7. Mai.  (W. T. 25.) Das Reutersche Bureau meldet aus Tokio  : Wenn China   nach Ablauf der im japanischen Ultimatum gestellten Frist die Bedingungen Japans   nicht annimmt, wird Gesandter Hioi Peking verlassen. Heer und Flotte haben Befehl, sich bereitzuhalten, um sich sofort nach jedem Platz, der ihnen angewiesen wird, begeben zu können. Amerikas   Stellung zu öem japanische chinesischen Konflikt. Amsterdam  , 7. Mai.  (W. T. B.) Reuter meldet aus Washington  : B r y a n hat eine Erklärung erlassen, in der wiederholt wird, daß die Vereinigten Staaten   an der Politik der offenen Türe und der Erhaltung der territorialen Integrität Chinas   fest halte u. Das einzige Interesse, daS die Bereinigten Staaten hätten, sei, daß die chinestsch-japanischen Verhandlungen zu einem befriedigenden Abschluß für beide Nationen gelangten, die so zum Frieden der Welt beitragen würden. Die amerikanische   Regierung denke nichtdaran, irgend eines ihrer Vertragsrechte in China   aufzugeben- Sie sei weder von Japan   noch von China   aufgefordert worden, sie preiszugeben. Letzte Nachrichten. Gegnerische Falschmeldungen. Berlin  , 7. Mai.  (W. T. B.) DieA g c n c e H av a s" verbreitet eine Note, wonach die russische   Botschaft in PariS  den Sieg der Verbündeten über die Russen in Westgalizien bestreitet. Die französische   Agentur fügt hinzu, damit seien die deutschen   Meldungen über drei erfolgreiche Vorstöße entkräftet, denn auch bei Langemarck und bei Eparges hätten die deutschen   Angriffe keinen nachhaltigen Gewinn ergeben. Die französische   Presse bringt es sogar fertig, die Operationen im Gebiet von Apern als eine große Schlappe für die Deutschen   hinzustellen. Was zunächst die Lage in Westgalizien betrifft, so ver- absäumen die Russen, die ihrDementi" in der ganzen Welt amtlich zu verbreiten scheinen, mit gutem Grund Einzelheiten und Ortsangaben bekanntzugeben. Sie wagen nicht den ihnen bis dahin bekannten amtlichen deutschen   und österreichisch-ungarischen Meldungen zu widersprechen, wo nach die Truppen der Verbündeten Dukla  . Szadow und Tarnow   besetzt und an mehreren Stellen den Uebergang üh�r die Wislofa sicb erkämpft haben. Das find unwiderlegliche. Tatsachen und ein einziger Blick auf die Karte zeigt auch dem Laien, daß damit nicht nur die Dunajec  -Stellung der Russen überrannt, sondern auch zum mindesten der westliche Teil der russischen Karpathenfront unhaltbar geworden, ja im beträcht­lichen Umfang bereits im Rücken gefaßt worden ist. Ein so schnelles Zurückweichen des Feindes von der Düna  - jec-Stellung bis hinter die Wisloca ist gteichbedeutend mit Flucht und läßt auf nahezu völlige Deroute der russischen Armee aus einer Front von etwa 170 Kilometern Breite schließen. Die stärke der in die Niederlage verwickelten rns- sischen Truppen entspricht der von acht bis zehn Armeekorps. Auch die Erfolge im Gebiete von L p e r n sind von der deut­ schen   obersten Heeresleitung täglich durch genaue Angabc der eroberten Ortschaften belegt worden. Die allgemeinen Redens­arten der Franzosen  , die unseren ganz greifbaren und aus der Karte leicht nachzuprüfenden Berichten nur inhalt- lose Worte entgegenzusetzen haben, zeigen mit voller Deutlichkeit, daß es den Gegnern völlig an wirk­lichen Tatbeweisen fehlt. DieAgence Havas" greift schließlich die Tatsache auf. daß das Wolffschc Tele- graphendureau am 4. Mai irreführende Zahlenangaben über unsere Kriegsbeute in Westgalizien zurückgewiesen hat. Die französische   Agentur entstellt jedoch die Wahrheit, indem sie verschweigt, daß jene Angaben unter Mißbrauch der amt­lichen Kennzeichnung von irgendwelchen Schwindlern ver­breitet worden waren, ihre Zurückweisung also von einer Wahrheitsliebe zeugt, für die man in Frankreich  freilich kein Verständnis voraussetzen darf. Die neuen glän- zenden Erfolge in Westgalizien, die wiederum mit genauen Ortsangaden delegt werden, geben lins allen Grund zu der Erwartung, daß die Tatsachen auch fernerhin eine Sprache reden werden, die den leeren Phrasen unserer Feinde den letzten Rest von Glaubwürdigkeit raubt.
Tic englische Grubcnarbeitcrbcwegung. London  , 7. Mai.  (T. II.) In der Frage des Lohnzuschlags für die Grubenarbeiter bat der als Schiedsrichter angerufene Premierminister Asguith die Entscheidung dahin getroffen, daß den Grubenarbeitern ein Lohnzuschlag zu gewähren sei. Dieser Zuschlag wird innerhalb einer WocKe für jedes Gebiet festgestellt. Die erhöhte Zahlung soll vom 5, Mai ad berechnet werden.