Einzelbild herunterladen
 

Das Seegefecht am 1. Mai.

Abordnung empfangen, die Tausende angesehener Eithmänner ver- wird bestätigt, daß der Dampfer ohne Warnung torpebiert II and richteten. Nachdem schon am Nachmittag fleine Trupps trat. Sie wünschten, daß der Regierung dringend nahegelegt und versenkt wurde und in 18 Minuten in 60 Faden Tiefe würde, daß die Notwendigkeit des Handelns nicht nur im öffentlichen fant. An Bord waren 218 Amerikaner. Interesse sondern im Interesse der Deutschen   selbst läge, sonst seien ernste Folgen zu erwarten. Die Regierung müsse ernste schleunige Schritte tun. In London   lebten 20000 Deutsche   in boller Freiheit. Wenn ein Zeppelinangriff auf London   er­folgte, würden sicherlich Tausende davon auf ihrem bereits ange­wiesenen Posten sein. Die Deutschen   würden vor nichts zurück­Lord Charles Beresford sagte, es wäre beklagenswert, wenn mangels einer bestimmten Politif der Regierung der Mob die Justiz in eigene Hände nähme. Wenn ein Zeppelin nach London   käme, und einen Brand entzündete, würden 20 000 Deutsche   die Stadt an zwanzig oder dreißig verschiedenen Stellen anzünden. Die Re­gierung hätte die Verantwortung zu tragen. Die Bevölferung sci sehr erbittert und würde noch erbitterter werden, wenn nichts ge­schähe.

schreden.

Unterstaatssekretär Tennant jagte: Ich erfuhr die Absicht Dalziels, über diesen Bunft zu sprechen, erst furz zuvor. Ich bin nicht in der Lage, heute eine neue Politif anzufündigen.

Bonar Law   schlug den Aufschub der Debatte vor. Die Lage fei zu ernst geworden, als daß die Regierung nur eine Gelegen­heitserklärung abgeben dürfe.

Tennant fagte, da die herrschende Stimmung möglicherweise non der Regierung eine andere Behandlung als bisher verlange, wolle er Donnerstag eine Erflärung abgeben. Alsdann wurde er jedoch von Bonar Raw genötigt, feine Erklärung schon für Mittwoch zu versprechen.

Deutschfeindlische Ausschreitungen in

England.

London  , 13. Mai.  ( W. T. B.) Nach der intes" hat die Polizei in Liverpool   mit weitgreifenden Maßnahmen zur Internierung der Deutschen   begonnen. In 2ondon sind deutsche Restaurants von Cith- Leuten mit Ueberfällen Bedroht worden, wenn die Lokale nicht geschlossen würden. Auch In Manchester   und Salford   haben Ausschreitungen gegen Deutsche   stattgefunden. Naturalisierte Deutsche  , die in der Times" und anderen Blättern ihre Verabscheuung über die barbarischen Methoden" der deutschen   Kriegsführung aus­sprechen, find Sir Felig Semon, Sir Felir Schuster, Sir Carl Meher, Arnold Hirsch, August Cohn und der Präsident der Unga­rischen Gesellschaft in London   Louis Felbermann.

"

Anmerkung des Wolffschen Telegraphen Bureaus: Wie wir bereits unterm 2. Mai berichteten. ist damals nach einer Angabe der englischen Admiralität der größte Teil der Bejazungen der beiden Vorpostenboote gerettet worden.

von Studenten versucht hatten, in der Nähe von Giolittis Wohnung zu demonstrieren, sammelten sich gegen 7 Uhr abends auf Grund einer anonymten Aufforderung durch Flug blätter etwa hundert Demonstranten, darunter viele Studen ten, auf der Piazza Colonna   por der österreichisch- ungarischen London  , 13. Mai.  ( W. T. B.)( Meldung des Reuterschen Botschaft. Die Demonstranten wurden sehr rasch durch das Bureaus.) Die Admiralität teilt mit, daß die Barbados  ", auf dem Corso Umberto zu dieser Abendstunde schlendernde Columbia"," Miura und Chirsit" am 1. Mai von zwei Bublikum um Neugierige vermehrt. Bold ertönten aus der deutschen   Torpedobooten angegriffen worden sind. Das Gefecht Menge Rufe wie: Nieder mit Giolitti! Sieder mit den Lan­dauerte fünfzehn Minuten, worauf sich der Feind zurüdzog. Der desverrätern! Nieder mit Desterreich! Und auch der ver­Weg, den die Torpedoboote einschlugen, wurde den britischen   3er einzelte Ruf: A basso il re! wurde laut. Carabinieri schritten störern signalisiert, die sie verfolgten und vernichteten. Die Co- rasch ein, sperrten die Piazza Colonna und ihre nähere 11m­humbia" war inzwischen mit 16 Offizieren und den Mannschaften gebung ab. Darauf zogen die Demonstranten durch die Bia gefunfen. del Praetore, dann am Collegio Germanico vorbei, wo hef­tige Bereat- Rufe gegen Deutschland   ausgestoßen wurden, noch der Via Cavour, wo sich die Wohnung Giolittis befindet. Dort wurden sie aber rasch durch Carabinieri und Militär zer­streut und abgedrängt, ohne daß es zu ernsthaften Zwischen. fällen gefommen wäre. Nach Zeitungsmeldungen bestanden die Demonstranten vorwiegend aus Radifalen und Nationa listen mit einigen Liberalen. Der Abgeordnete abriola hielt eine friegshegerische Ansprache. Auch in Mailand  Die Vorschläge Oesterreichs.fam es geſtern zu Demonstrationen, die bedeutend ge­wesen zu sein scheinen und sich in ausgesprochenem Haß gegen Wie eine Anzahl deutscher Blätter jetzt mitteilen, gibt der Deutschland   im Anschluß an die Lusitania Affäre Abgeordnete Cir meni in der Stampa" folgendes befannt: richteten. Dieser Tage wurde die sogenannte offiziöse Phase der Verhand­lungen überwunden, die nunmehr in die lehte offizielle Beriode eingetreten sind. Desterreich und Deutschland   unterbreite- Der Avanti" meldet, wie dem B. T." aus Lugano   be­ten der Consulta amtlich das von Freiherrn   v. Macchio namens richtet wird, aus einer Reihe von Städten in der Romagna  , Oesterreich- Ungarns und vom Fürsten Bülow namens Deutsch  - Piemont, Toskana   und Ligurien   heftige und gebun lands gezeichnete Dokument, in dem die Gebietsangebote gen der abfahrenden Einberufenen. Sie wur­Oesterreich- Ungarns   genau bezeichnet sind. Desterreich- den von der Bevölkerung unter den Rufen: Nieder der Krieg! Nieder der Massenmord!" an die Bahnhöfe geleitet. Ungarn   bietet: bei zu stürmischen Szenen und Verhaftungen. In In Oneglia, Rimini  , Castel- Fiorentino, Albenga fom es da Cilavegna suchte das Bolf den Zug aufzuhalten, die Einbe­2. das Isonzogebiet einschließlich Gradiška  ; rufenen aus den Waggons zu reißen. Andere warfen sich vor 3. sehr umfassende Autonomie der Stadt Trieft famt die Pferde. Die Menge sowie die Soldaten stimmten die Universität und Freihafen. Arbeiterhymne an.

Die italienische   Krise.

"

1. das gesamte Trentino, den von Italienern   bewohnten Teil Tirols  ;

4. Desinteressierung Oesterreichs   zugunsten Italiens  in Südalbanien und sofortige Anerkennung der ita­ lienischen   Besizergreifung von Vallona.

-

91 310

Kundgebungen gegen den Krieg.

Griechenland   bleibt neutral.

1

Athen  , 13. Mai.  ( W. T. B.) Von maßgebender Seite 5. Oesterreich und Deutschland   erklären sich bereit, mit freund wird mitgeteilt, daß zwischen dem Dreiberband und der schaftlicher Absicht die italienischen   Forderungen über Abtre- griechischen Regierung fein Uebereinkommen bezüglich eines tung der Stadt Görz   und einiger dalmatinischer Heraustretens Griechenlands   aus der Neutralität zugunsten dieser Mächtegruppe erzielt worden ist, da diese Mächtegruppe Inseln zu prüfen. nicht die erwünschten Garantien zu geben imftande war. Aus dieser Tatsache ergibt sich ein ferneres Beibehalten der Neu­tralität Griechenlands  .

London  , 13. Mai.  ( W. T. B.) Meldung des Reuterschen Bureaus. In einer Versammlung der Börsenbesucher wurde ge­fordert, daß alle Deutschen   aus London   vertrieben werden. Es wurde beschlossen, eine große Versammlung am Trafalgar Square   abzuhalten. Nach einem amtlichen Bericht wird der bei den undgebungen gegen die Deutschen ihen Reich garantiert. in Liverpool   angerichtete Schaden auf 40000 fund Sterling geschäßt.

-

Die Durchführung dieser Zugeständnisse wird vom Deut.

Die Stimmung des Parlaments.

"

Die deutschfeindlichen Kundgebungen wurden gestern abend Nach einer weiteren Meldung des B. T." aus Lugano   sieht im Osten Londons   wiederholt. Gine Menge von 300 Frauen fich das Kabinett jett fortgesezt von allen Seiten herandrängenden und Männern zog durch die Barkingroad und schrie: Nieder mit Protesten gegen seine Politik gegenüber. Es ist, wie ein Zeit­den Deutschen  ! Ein Möbelwagen wurde geplündert. 20 Verhaf- artikel der Stampa" versichert, selbst mit der Laterne kein einziger tungen wurden vorgenommen. Auch in Southend   tam es zu Parlamentarier von Bedeutung, kein früherer Ministerpräsident, deutschfeindlichen Kundgebungen, an denen sich Tausende von Men- kein früherer Minister oder Staatssekretär zu entdecken, der an­schen beteiligten. Die Läden der Deutschen   wurden zerstört. Mili- derer Ansicht wäre als Giolitti. Männer wie Luzzatti, Bertolini, tär wurde herangezogen, um das Eigentum der Deutschen   zu Sacchi, Facta, Schanzer, furz alle Deputierten, die einmal in der ichüßen. Regierung Mehrheit des Parlaments entschieden g gegen den Courant war die Menschenmenge, die am 12. Mai in Often und Krieg sei und den friedlichen Ausgleich mit Oesterreich   wolle. In Norden Londons   sich an den Ausschreitungen gegen die Deutschen   diesem Konflikt zwischen Kammer und Parlament fönne c3 natür­beteiligte, so zahlreich, daß die Polizei sich darauf beschränken lich nur eine einzige sichere Instanz geben, nämlich die schnellst mußte, die Personen zu schüßen, während sie die Läden preisgab. mögliche Einberufung der Kammer.

Rotterdam  , 13. Mai.  ( W. T. B.) Nach dem Rotterdamschen auch die lagen, ständen heute geschlossen hinter Giolitti, wic

Die amerikanischen   Opfer der Katastrophe. Deutschfeindliche Demonstrationen in Rom  

#

und Mailand  .

F

London, 13. Mai.  ( W. T. B.)( Meldung des Reuterschen Bureaus.) Die amerikanische   Botschaft gibt bekannt, daß 139 Amerikaner mit der Zusitania" ertrun unerhebliche Demonstrationen gegen Giolitti Rom, 13. Mai.  ( W. T. B.) Gestern abend fanden nicht fen sind. In einer von der Botschaft abgegebenen Erklärung statt, die sich auch gegen Oesterreich   und Deutsch tönnen. Und nur noch schauerlicher vielleicht als ehedem ragen in von Westen her in die Stadt führenden Straße mußten von den all diese Sauberkeit und gierrat die rauchgeschwärzten, zerschossenen Giebel ohne Dach und Erker, die Mauerreste zusammengestürzter Häuser und Türme, und häßlich gähnen überall die leeren Fenster­höhlen aus dem Gemäuer.

Frühlingsnacht am Fluffe.

Eine wunderschöne laue Frühlingsnacht! Leichte Wolfenschleier dämpfen das Licht des Himmels, und doch läßt jenes zarte, mild­weiße Licht Lenziger Mondnächte weithin alles erkennen oder doch ahnen, was zu erkennen wäre.

"

Zum Konflikt im englischen Bergbau.

In dem Streit zwischen den Bergiverksbejißern und dem bri­ tischen   Bergarbeiterverbande, welcher dem Premierminister zur arbeiter eine Lohnerhöhung auf Grund der besonderen Umstände, Vermittelung unterbreitet wurde, entschied dieser, daß die Berg­welche sich aus dem Kriege ergeben haben, erhalten sollen. Die Festsetzung der Höhe dieser Zulage foll durch Bezirksvermittelungs­ausschüsse und in Uebereinstimmung mit den örtlichen Verhältnissen erfolgen.

erhöhung für das Land als ganzes festzusehen, eine große Ent­

Man kann im Augenblick nicht sagen, bemerkt hierzu ein Sonderberichterstatter der Morning Post" vom 7. Wai, ob diese Entscheidung die Schwierigkeiten beseitigen wird. Der Ausspruch des Premierministers schafft eine neue Rage, in welcher Keine für Rohnerhöhung, während die Bergwerksbefizer 10 Bros. bewilligen weiteres Unheil enthalten sind. Die Arbeiter verlangten 20 Proz. wollten. Ich übertreibe nicht im geringsten die Tatsachen, wenn ich erkläre, daß die Weigerung Asquiths, eine endgültige Lohn täuschung für den Bergarbeiterverband von Großbritannien   be­deutet. Nach Ansicht der Führer, mit welchen ich gesprochen habe, beiter schlüffig werden, ob sie den Schiedsspruch annehmen oder entscheidet der Minister nicht die ihm unterbreitete Frage, und die ganze Sache mug nochmals erwogen werden, bevor die Ar­ablehnen. Es wird morgen eine Sonderversammlung des Natio­nalausschusses hierüber beraten. In dieser Versammlung wird sicher ein Teil die Ergreifung äußerster Maßnahmen verfechten. Kraftwagen in einer geradezu rasenden Fahrt durchmessen werden, In der Versammlung der vorigen Woche drohte der Präsident, denn diese Strecke wurde von dem Feuer der deutschen   Geschüße be- Smillie, daß keine Macht die Bergarbeiter zur Arbeit zwingen strichen, erst fürzlich hatten ihre Geschoffe einen französischen könnte, wenn sie dächten, daß sie nicht gerecht behandelt würden, Kraftwagen getroffen und noch zeugte ein gewaltiges Loch mitten und es ist zu befürchten, daß sein Einfluß heute nicht auf seiten auf der Landstraße von ihrer verheerenden Wirkung. Als die Wagen einer friedlichen Annahme der Entscheidung des Premierministers diese gefährliche Strede glüdlich zurückgelegt hatten und durch die zu finden sein wird. Eine Sonderversammlung des Vollziehungs Porte Baudimont in Arras   eingefahren waren, da sahen sich die rates des Southivales- Bergarbeiterverbandes ist für heute ein­Besucher in einer toten Stadt. Die Straßen waren wie aus berufen, und auch die Vollziehungsausschüsse anderer Organisa­gestorben, allenfalls ein paar Polizeidiener ausgenommen, die tionen treffen ähnliche Maßnahmen. Man kann nur hoffen, day Die öffentliche Gewalt vertraten. Und doch war es nicht die die Arbeiterführer die Lage, so wie sie ist, annehmen und ab­Der Spaten ist beiseite gelegt. An den Rand des Grabens Stunde des Bombardements", die die Besucher in Arras   erlebten. warten, was auf dem Wege örtlicher Verhandlungen getan werden gelehnt ruht der Körper. Und das Auge trinkt das schöne Bild Abgesehen von drei größeren Beschießungen, die die Stadt crlebt fann. Aber man dient keinem guten Zwede, wenn man die Tat­dieses Tales  . Ganz vorn schaukelndes Weidengebüsch und dann hatte, wurde sie zu der Zeit, wo Winding seine Fahrt unternahm, fachen verheimlicht, daß die Lage den Frieden der Kohlenindustric der Fluß. In fühnem Bogen kommt er daher verschwindet in jeden Tag regelmäßig zwei Stunden lang von den deutschen   Ge- Englands schwer bedroht. Lühnem Bogen; jilbern leuchten seine Wellen, leise rauschen sie und schossen überschüttet, und ihre gewaltige Wirkung war überall in plätschern an den Ufern. Auf dunklen Tonnen schaukelnd, ver- den Straßen wahrzunehmen. Ganze Häuser und selbst Häuser­bindet ein schwanker Steg die Ufer. Sacht steigt es jenseits an; reihen waren in Trümmer geschossen, das Rathaus hatte seinen über dunkles Gebüsch hinweg ragen die Silhouetten hochstämmiger Zurm eingebüßt, und alles, was in Arras   Leben hatte, war ge Bäume, noch unbelaubt. Aber weiß schimmert zwischen ihnen, nötigt worden, sich in die Keller zu flüchten. Längst hatte nahe dem Ufer, blühendes Geäst niederer Stämme. der wohlhabende Teil der Bevölkerung die Stadt verlassen, Süße, wundersame Töne flingen herüber. Eine Nachtigall und wer einmal die Flucht angetreten hatte, durfte nicht schlägt in die laue Frühlingsnacht. Heimatschön, sehnsuchtswarm mehr Gegen den Lebensmittelwucher beruft die sozial­zurüdfehren. Der zurückgebliebene Teil ber Be­schluchzt es durch das leise Geplätscher des Flusses. Und die völkerung hatte sich, so gut es eben ging, in den Kellern demokratische Partei Sachiens zu Sonnabend, Träume schweben und weben weithin, weithin. eingerichtet, wobei den Bewohnern der Umstand zu Hilfe tam, den 15. und Sonntag, den 16. Mai, zahlreiche öffentliche Ver daß Arras   über unterirdische, von alten Steinbrüchen herstammende fammlungen ein. Gänge verfügt, die mit in Benutzung gezogen werden konnten. Dort führen die Bewohner das Dasein von Höhlenmenschen  , ein Da ist einer getroffen..." Gespannt lauscht alles. All- Rattendasein; und erst wenn die Dunkelheit sich über die arme In dem Spionageprozeß vor dem Reichsgericht wurde am mählich verstummt bie Schießerei. Zwei dunkle Gestalten arbeiten Stadt herabsentt, wagen sie sich aus ihren unterirdischen Verließen Mittwochnachmittag das Urteil verkündet. Der Angeklagte. sich raschelnd durch das Buschwert des anderen Ufers, balancieren hervor. Selbst der Schulunterricht wird in einem solchen Keller Gutspächter Alfons Hurlin, wurde wegen Ausspähens mili­raschen Schrittes über den Weg." Hallo, was ist los?" Gedämpfte gelaß in der Nähe des erzbischöflichen Palastes abgehalten. Und tärischer Geheimnisse in fortgesetter Handlung zu fünf Jahren Zurufe, unverständliche Antwort bei alledem ist doch der Lebensmut der Bevölkerung von Arras 3uchthaus, 5000 M. Geldstrafe, zehn Jahren Ehrenrechtsverlust Minuten vergehen. Dann kommen die beiden wieder hinter nicht erloschen. Soweit es geht, werden die kleinen Geschäfte und Stellung unter Polizeiaufsicht verurteilt. Acht Monate der dem Gehöft hervor, eine Bahre tragend, und über die Brücke weiterbetrieben, während freilich die eleganten Läden schon längst Untersuchungshaft wurden auf die Strafe angerechnet. zurüd. alle geschlossen worden sind. Vor allem aber äußert sich die Der Angeflagte war Agent des französischen   Spionagebureaus; Also schwer verwundet..." ,, Wenn nicht gar tot!" Lebenslust der Bevölkerung von Arras   in der bekannten, nicht zu er hatte versucht, einen Musketier, der auf sein Landgut tam, nach Die Nachtigall schlägt immer noch. Oder schon wieder? Steiner unterbrüdenden provinziellen Neugier. Die Einfahrt der sechs mit geheimen Gegenständen auszufragen. Ferner hatte er sich die hat darauf geachtet. Auch der Fluß leuchtet wohl noch so hell Berichterstattern beladenen Straftwagen in die verödete Stadt machte Kenntnis verschiedener geheimer Gegenstände verschafft, um sic und märchenhaft im mildweißen Richt dieser Frühlingsnacht wie Sensation; die Leute famen neugierig aus ihren Höhlen herbor, nach Frankreich   zu verraten, insbesondere eine Striegsbeorderung zuvor, und die Silhouetten ragen noch schwarz gen Himmel und die Schuljugend begrüßte fie lärmend, und als es dunkel geworden betreffend eine Telephonzentrale und eine Rabelleitung. umhüllen düster das Weiß der Blütenpracht Aber die war, da füllten sich die Straßen und es begann ein wirkliches Volts­Schönheit reizt nicht mehr. Trübe und raftlos alles alles leben. Die Leute von Arras   wurden denn auch an diesem Tage

Schüsse. Alles duckt sich. Sin Schrei, gedämpft und doch erschütternd. Dunkle, unverständliche Ruhe zwischen neuem Ge­

Inatter.

rundum,

S. N.

Politische Uebersicht.

Krieg und Teuerung.

Ein Spionageprozeß

Lehte Nachrichten.

durch ein ganz besonderes Schauspiel belohnt. Eine deutsche Taube erschien über Arras   und im Augenblid erwachte die bis dahin In Arras. totenstille Stadt zu hundertfältiger Stimme, Die Flinten, bie Maschinengewehre fnatterten und knallten von allen Seiten, zwei Das englische Linienschiff Goliath in den Dardanellen Gerade jezt, wo öftlich von Arras   neue, wichtige Rämpfe im französische   Flieger stiegen zur Abwehr des deutschen   Luftgastes auf, torpediert. Gange find, erregt die Schilderung eines Besuches in dieser Stadt und mit leidenschaftlicher Spannung verfolgte die Bevölkerung das Besonderes Intereffe, die Andreas Winding in Politifen" ber- erregende Schauspiel, das sich jetzt in den Lüften vollzog. Es ge Nichtamtlich. London  , 13. Mai.  ( W. T. B.) öffentlicht hat. Binding hat an einer vom franzöfifchen General- lang den franzöfifchen Fliegern nicht, der deutschen   Taube habhaft haus. Churchill   machte die Mitteilung, daß das Linien­stabe veranstalteten Reise zur Front in Nordfrankreich teilgenommen, zu werden, die glücklich entfam, aber Arras   hatte sein Schauspiel fchiff Goliath in den Dardanellen torpediert wurde und bei der auch Arras   besucht wurde. Die Tegten fünf Rilometer der gehabt. man den Berluft von 500 Menschenleben befürchtet,

Inter­