Einzelbild herunterladen
 

Nr. 134. 32. Jahigang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt

Nehmen wir jedoch einmal an, es tritt ein, was Ger

Sonntag, 16. Mai 1915.

Wie Philippo w ich und besonders Gerloff die Sache

Ein wirtschaftliches Bündnis off prophezeit, der wirtſchaftliche Imperialismus ſeße sich aufſaſſen, würde es sich bei einem wirtſchaftlichen Bündnis zwischen Deutschland

und Oesterreich- Ungarn.

als

in der von ihm angenommenen Weise durch; wäre dann zwischen Desterreich- Ungarn und Deutschland um ein Ge ein Wirtschaftsbündnis mit Desterreich- Ungarn ein Mittel, der bilde handeln, daß sich auf den Kampf Gefahr zu begegnen? Wir glauben faum. Die populäre An- gegen die ganze übrige Welt einstellt. Man schauung, wonach bei einem solchen Bündnis Desterreich- Ungarn würde das gemeinsame Gebiet mit einer Zollmauer der Lieferant von Acerbauprodukten und Abnehmer deutscher umgeben, die womöglich noch wäre, höher Industrieprodukte sein würde, ist durchaus falsch. Die Doppel- die bisherigen, in jedem der beiden Staaten bc­Seit einiger Zeit wird die Frage eines wirtschaftlichen monarchie hat aufgehört Exportland für Ackerbauprodukte zu stehenden. Zwischen den beiderseitigen Gebieten würden Bündnisses zwischen Deutschland und Desterreich- Ungarn in sein. Ungarn hat allerdings Ueberschuß an Getreide, ist aber die Zollschranken nicht ganz fallen, ganz fallen, denn dazu sind Flugschriften und in der Presse besprochen. Angeregt wurde kaum imstande, den Bedarf Desterreichs zu decken. Allerdings die Verhältnisse noch nicht reif, sondern es würden hier Diese Diskussion wohl durch eine Schrift des Wiener Professors find verschiedene Teile der Monarchie- Galizien und die Zwischenzölle bestehen bleiben, die niedriger wären als die Philippowich), der wiederum mitteilt, daß er auf Ein- Bukowina wohl in der Lage, ihre Produktion erbeblich zu Auslandszölle. Abgesehen davon, ob es gelingen würde, die ladung von Professor Liszt zur Feder greift. Der öster- steigern, aber auch der Bedarf steigt. Dagegen machen die Interessen der einzelnen tapitalistischen Gruppen, der Groß­reichische Nationalökonom schließt ohne viel Federlesens österreichischen Länder lebhafte Anstrengungen, ihre Industrie grundbesitzer und der Industriellen hüben und drüben unter Belgien in das Bündnis ein. So sieht er im Geiste ein Ge- zu entwickeln. Sie müssen auf diesem Wege fortschreiten, einen Hut zu bringen, würde der Zwed sicher nicht erreicht biet von 1 195 728 Quadratkilometer mit einer Bevölkerung wenn sie nicht in noch höherem Maße als bisher Menschen werden. Der Absatz deutscher Erzeugnisse nach Desterreich und bon 126 Millionen Menschen entstehen. ,, Diese Gemein- exportieren wollen. Ein Bündnis, bei dem Desterreich- Ungarn umgekehrt würde sich wohl heben, wenn die Zollschranken schaft, die von der Adria bis zur Nordsee reicht, die Rolle eines Hinterlandes" für die deutsche Induſtrie ermäßigt werden, aber einen Ersatz für den Verlust, der ent­wird den Verkehr mit allen Weltteilen nach dem Striege zufallen würde, würde jedenfalls dort auf heftigen Widerstehen muß aus der Absperrung gegen andere Länder, kann wieder aufnehmen und durch ihre Größe und die Mannig- stand stoßen. weder für die deutsche noch für die österreichische Industrie

-

-

faltigkeit der Produktionsgelegenheiten einen starken Einfluß Was den Orient anbetrifft, so ist erstens sehr fraglich, auch nur im entferntesten herbeigeführt werden. auf den Orient gewinnen." Er meint dann am Schluß: ob die Dinge sich derart abwickeln, daß auf diesen Märkten die Anders, wenn man die Sache so auffaßt, daß als Der Verkehr mit England, Frankreich und Rußland wird deutsche und österreichische Industrie vor anderen bevorzugt 3iel die Förderung der wirtschaftlichen Be­wohl nicht sobald wieder jene Intensität bekommen, die werden, zweitens würde selbst in diesem unwahrscheinlichen ziehungen zwischen den beiden Ländern er er früher gehabt hat", dagegen bestehe Hoffnung, daß der Falle der Absatz auf diesen Märkten in den nächsten scheint, ohne daß dadurch die Beziehungen Drient noch entwicklungsfähig ist und, unter dem Einfluß Jahrzehnten nicht groß genug sein, um auch nur den Ausfall zu anderen Ländern verschlechtert werden Deutschlands in feiner Stultur gehoben, ein brauchbares Pro- des Erports etwa nach Rußland zu ersehen. müssen. Aufgabe ist dann die Herbeiführung eines duktions- und Konsumtionsgebiet abgeben kann." Es ist demnach zu folgern, daß bei dem so gedachten Friedens, der den wirtschaftlichen Krieg ausschließt. Daran Noch deutlicher wird Prof. W. Gerloff,**) ein Reichs- Bündnis, also für den Fall, daß auch nach dem Kriege die sind die breiten Volksmaisen in allen Ländern interessiert und deutscher, der seit ein paar Jahren an der Universität Juns- beiden Staaten in einer Welt von Feinden allein stehen", sie wirken auf dieses Ziel hin, indem sie nach wie vor den brud lehrt. Er meint in seiner Schrift, Der wirtschaft - das Wirtschaftsbündnis keinen Ersatz für andere Absatzmärkte Schutzzoll und das System der indirekten Steuern bekämpfen. liche Imperialismus und die Frage der der deutschen und der österreichischen Industrie schaffen kann. Unser Schluß lautet daher: ein Wirtschafts. 3olleinigung zwischen Deutschland und Worauf es ankommt, ist, unter allen Umständen zu ver- bündnis, dessen Zweck der Kampf gegen

-

Militärfragen

-

ja!

J. K.

Besterreich- Ungarn ", der Krieg werde zur Verwirk- meiden, daß nach Friedensschluß der Wahnwitz eines perma- die übrige Welt ist nein! ein Wirtschafts­lichung der Chamberlainschen Idee von einem geschlossenen nenten Wirtschaftsfrieges zur Wirklichkeit wird. Da unter bündnis, das dazu führt, die Beziehungen Wirtschaftsgebiet des größeren Britanniens", Englands und einem solchen Zustande ganz zweifellos die werktätige Be- mit den Nachbarstaaten zu erleichtern dur dh seiner Stolonien führen; Frankreich sei mit seinen Kolonien völkerung fämtlicher europäischen Länder zu leiden hätte, Abbau der 3ollschranken zwischen ihnen, bereits ein Gebilde, das einer Zollunion nahekommt"; Ruß so darf man wohl auf einen Triumph der Vernunft hoffen, aber gleichzeitig einen Schritt vorwärts Land mit seinen asiatischen Besitzungen bildet ein geschlossenes der ähnliches unmöglich machen wird. Nicht wirtschaft auf der Bahn zum Freihandel ist Wirtschaftsgebiet. Daraus schließt er: Gegenüber diesen licher Imperialismus" im Sinne einer Ab­Entwickelungstendenzen ergibt sich für die mitteleuropäischen sperrung der der Staatsgebiete durch ito ch Staaten, das heißt zunächst für Deutschland und Desterreich höhere Schranken als bisher, sondern im Ungarn , der unbedingte Zwang, unter kräftigster Förderung ihrer Gegenteil, Beseitigung des Systems der Land- und Seeinteressen sich auch wirtschaftlich zusammenzu- Schutzölle muß die Losung sein. schließen"..." Deutschland und Desterreich- Ungarn stehen So betrachtet, gewinnt aber die Frage einer wirtschaft­in einer Welt von Feinden allein. Um so not- lichen Annäherung zwischen Desterreich- Ungarn und Deutsch­wendiger ist, daß der Waffengemeinschaft die land ein anderes Gesicht. Freilich sind hüben und Am Sonnabend verhandelte die Kommission zunächst die Fragen Wirtschaftsgemeinschaft folge. Ein Wirt- drüben die Industriellen und die Großgrundbesitzer schutz- militärischen Charakters. Abg. Dove( Fortschr.) erörterte einige fchaftsgebiet vom Eisernen Tor bis zur Jser zöllnerisch gesinnt. Der letzte Handelsvertrag, der 1906 Fälle unangemessener Behandlung von Mannschaften.- Abg. Mumm in Flanderns blutigen Schlachtgefilden oder in Kraft trat, brachte denn auch erhöhte Zölle: Deutsch ( Wirtsch. Vg.) bemängelt die ungenügende Seelsorge im Felde und bis zur Jssel, einer der schiffbaren Mün- land führte höhere Agrarzölle ein und mußte einwilligen, daß frankheiten. Stellv. Kriegsminister v. Wandel erörtert die von der berbreitet sich dann eingehend über die Bekämpfung von Geschlechts­Dungen des Rheins, das ist es, was wir haben Desterreich höhere Zölle auf deutsche Industriewaren legte. Deeresverwaltung ergriffenen Maßnahmen. Auch der Alkoholgenuß bei wollen und haben müssen." Indessen ist die Behauptung, daß die österreichische Industrie den Truppen wird möglichst eingeschränkt.- Abg. Stüd len betonte, Nun, wir glauben nicht an die Gefahr der wirtschaft- bei einer Ermäßigung der Zölle unter dem Druck der deutschen daß die Militärverwaltung aus dem Schweigen der Sozialdemokraten lichen Eintreisung" der beiden verbündeten Staaten, aber Stonkurrenz zusammenbrechen würde, sicher nicht stichhaltig. bei der Verabschiedung des Militäretats nicht den Schluß ziehen dürfe, noch weniger an die Wirksamkeit des Mittels, das uns hier Das größte Hindernis für die Entwicklung der österreichischen daß darum kein Anlaß zur Kritik vorhanden sei. Das Gegenteil ist zur Abwehr empfohlen wird. Industrie ist bisher das verfehlte Steuersystem und die Agrar- richtig. Gewisse Mißstände müssen aber wenigstens in der Kom­

vor der Budgetkommission.

Was die Gefahr betrifft, so ist vor allem die Schaffung verfassung, die die Massen der ländlichen Bevölkerung hindert, mission erörtert werden. Die Behandlung der eingezogenen Land­vines geschlossenen" Wirtschaftsgebietes Englands und ihre Kräfte zu regen. Die natürlichen Bedingungen der Ent Dffiziere, als vielmehr eine Anzahl Unteroffiziere, die sich in nicht an Ent- ſturmleute läßt vielfach zu wünschen übrig. Es sind weniger die feiner Kolonien nicht wahrscheinlich, soweit man darunter ein wicklung sind dagegen vielfach günstig. Trifft es zu, daß in den gemessener Weise betragen. Man dürfe doch nicht vergessen, daß es sich Gebilde versteht, das sich durch Zölle gegen die übrige Welt nächsten Jahrzehnten, dank den Fortschritten der Elektro- bei den Landstürmern meist um ältere, verheiratete Leute handelt, die absperren soll. Dieser Plan, das hat die Chamberlainsche technif, die weiße Kohle" zu immer größerer Bedeutung vielfach im Zivilleben sozial weit über den Unteroffizieren stehen. Propaganda bereits gezeigt, stößt auf heftigen Widerstand kommen wird und diese Tendenz kann wohl nicht bestritten| Redner bespricht dann die Stellung der zu den Armierungs­sowohl in England als in den Kolonien. In England vor werden so haben die österreichischen Alpen - und Karpathen Truppen eingezogenen Leute und bemängelt den Zustand, daß diese allem darum, weil es den Bruch mit dem Freihandelssystem länder mit ihren schier unerschöflichen Wasserkräften vorzüg- und andere Truppenteile heute mobil, morgen wieder immobil sind. bedeutet. Freilich bestehen auch in England starte schutzöllnerische liche Chancen wirtschaftlicher Entwicklung. Eine plößliche Auflagen über Verpflegung und Unterkunft sind häufig. Redner be Strömungen, aber es überwiegt jedenfalls bei den Industriellen hebung der Schutzölle würde allerdings manchen Industrie- spricht dann die Arbeitsverhältnisse beim Bekleidungsamt in Königsberg . energisch Abhilfe fordernd. Die Entscheidung die Tendenz, den Freihandel aufrecht zu erhalten. Nicht nur zweig, der kümmerlich unter diesem Schuße gedeiht, zum Er- des Reichsmilitärgerichts, daß Soldaten an sich ungefährliche wissen die Fabrikanten von Exportartikeln, daß sie am besten liegen bringen, aber es ist wohl wahrscheinlich, daß eine syste- Operationen vornehmen vornehmen lassen müssen, ist ganz unbers beim Freihandel fahren, sondern dieser Freihandel hat auch matische Herabsetzung dieser Zölle, wenn sie Hand in Hand ständlich. Zu verurteilen ist es, wenn Soldaten dieser­bewirkt, daß die internationale Arbeitsteilung England zugute geht mit Wegräumung der Hindernisse, die die bisherige balb benachteiligt werden. Der Kriegsminister möge schleunigst gekommen ist, wie keinem andern Lande. Um nur ein Bei- Finanz- und Wirtschaftspolitik schafft, die Produktivkräfte er- Anordnungen treffen, damit die gerügten Mißstände beseitigt werden. fpiel herauszugreifen: Die englische Eisenindustrie würde in höhen würde. Das ist auch der sicherste Weg, auf dem die Stellv. Kriegsminister v. Wandel versichert, daß er alles tun ihrer Leistungsfähigkeit start beeinträchtigt werden, wenn ihr die wirtschaftlichen Beziehungen der beiden Staaten sich intensiver werde, um die kritisierten Mißstände zu beseitigen. Abg. Baiser mann gibt die Schuld an diesen Mißständen dem oft nicht ge­Möglichkeit genommen würde, billig Halbfabrikate auf dem noch als bisher gestalten würden. eigneten Ausbildungsmaterial. Der Verkehr der Verwundeten mit

3

--

Weltmarkt zu kaufen. Der englische Schiffsbau bleibt Professor Karl Diehl hat in einer Schrift 3ur ihren Familien sollte erleichtert werden. Abg. Graf West ar p an der Spize, weil er abgesehen von anderen Vorzügen, Frage eines Zollbündnisses zwischen Deutsch verlangt ebenfalls Beseitigung der Ursachen der vorgebrachten das Eisen aus Deutschland billiger bezieht, als es die deutschen land und Desterreich- Ungarn *) alle Schwierigfeiten lagen. Die Verhältnisse der in den Diensten der Heeres­Werften erhalten. Bei einem System von Kampfzöllen, würde hervorgehoben, die einem derartigen Bündnis entgegen stehen. verwaltung stehenden Zivilärzte bedürfen sofortiger Regelung.- das alsbald aufhören. Für die Kolonien kommt in Frage, Er betont mit Recht, daß durch Aufhebung der Zölle Abg. Hoch hebt die auffällige Tatsache hervor, daß allen Parteien daß das Mutterland keineswegs in der Lage ist, ihre gesamte allein feineswegs ein einheitliches Wirtschaftsgebiet lebhafte Klagen zugegangen find. Wenn man die Frauen in Produktion aufzunehmen, noch ihren Bedarf an Industrie- geschaffen wird. Er betont sehr richtig, daß ein Zollbündnis Feindesland unterstüßt, dann geht die Prostitution sofort zurüd. erzeugnissen zu decken. Eine Absperrung durch Zölle gegen zwischen zwei Ländern, von denen das eine eine vollwertige ben ihrem Rang entsprechenden Sold verweigert. Den Soldaten, Wie steht es mit den überzähligen Unteroffizieren, denen man Deutschland , würde also diese Kolonien empfindlich schädigen Währung hat, z. B. die Goldwährung, während das andere die aus dem Felde beurlaubt werden, muß unbedingt freie Fahri und sie dürften wenig Luft zeigen, die Wunden, die ihnen der eine minderwertige Währung hat, z. B. eine entwertete Papier - gewährt werden. Redner stellt einen entsprechenden Strieg schlägt, offen zu halten, indem sie den Handelsfrieg ins währung, ausgeschlossen ist." Nun hat Desterreich- Ungarn seit Antrag. ie fanitären Einrichtungen in der Pulverfabrik in Endlose fortsetzen. 1892 formell die Goldwährung, aber sie ist nicht tatsächlich Hanau bedürfen dringend der Verbesserung, wie dort auch Arbeiter Aehnlich stehen die Dinge aber auch in Rußland . Hier durchgeführt, eine Verpflichtung der Desterreichisch- Ungarischen nicht deshalb von der Arbeit ausgeschlossen werden dürfen, weil herrscht das extreme Schutzollsystem, aber dessen ungeachtet steigt Bank zur Bezahlung ihrer Noten besteht nicht. Das hat Frauen eingestellt worden sind. Stellv. Kriegsminister v. Wandel der Bedarf an fremden Industrieerzeugnissen beständig. zur Folge, daß der Devisenkurs schwankt. Die Folge ist, fagt Untersuchung der gerügten Mängel zu. Der Verkehr der Verwundeten mit ihren Familien son erleichtert werden. Denkbar wäre freilich, daß Rußland die Einfuhr aus England daß beim Steigen der Devisenkurse, eine Prämie für die Unteroffiziere können nur hierzu befördert werden, wenn und Frankreich begünstigt und jene aus Deutschland und Ausfuhr entsteht, beim Sinken der Ausfuhr erschwert wird. eine etatsmäßige Stelle frei ist. Die Genehmigung der freien Desterreich mit Kampfzöllen belegt. Ein solcher Plan aber Vorbedingung für ein Zollbündnis wäre also jedenfalls die Fahrt an Urlauber soll erwogen werden.- Abg. Seyda be­wäre sehr schwer durchführbar. Erstens kommt die tatsächliche Durchführung der Galdwährung. Dann die Steuer- mängelt das Requisitionsverfahren und trägt Alagen polnischer geographische Lage in Frage; zweitens werden bei der be- politik: indirekte Steuern wirken wie Zölle und deshalb ist Soldaten vor. Abg. Giesberts( 3.) empfiehlt die Androhung stehenden internationalen Arbeitsteilung viele Erzeugnisse der ein einheitliches Zollgebiet kaum durchzuführen, wenn diese von Strafen für Unternehmer, die ihren Arbeitern den Schüßen­deutschen Industrie überhaupt nicht zu ersehen sein, wenigstens Steuern verschieden sind. Aber auch die Gebäude-, die Ge- graben androhen, falls sie nicht willig sind. Abg. Stadthagen in nächster Zeit nicht, während andere Erzeugnisse wohl auch werbe-, die Grundsteuern üben Einfluß auf die Produktions - empfiehlt den sozialdemokratischen Antrag auf freie Fahrt für Ur­in anderen Ländern zu haben sind, aber nur zu sehr viel kosten und damit die Preise. Diese Steuern sind in Defter- Antrag, der freie Fahrt nur dann gewähren will, wenn der Urlaub lauber und bekämpft einen mittlerweile eingebrachten konservativen höheren Preisen; drittens muß Rußland nicht nur kaufen, reich sehr hoch, Vorbedingung für ein Zollbündnis wäre also aus wichtigen Gründen erteilt wurde. sondern auch verkaufen und es ist noch sehr die Frage, ob die Aenderung des Steuersystems. Schließlich bedarf ein ein­es bei Sperrung des deutschen Marktes anderswo Absatz heitliches Zollgebiet auch einheitlicher Verkehrspolitik, einheit finden würde für seine Produkte. Der Handelsfrieg der licher Bahnfrachten. neunziger Jahre, der sowohl Deutschland als Rußland schweren Gewiß sind nun diese Hindernisse zu beseitigen und zwar Schaden brachte, ist da sehr lehrreich. Allerdings hat man jetzt erfordern die sozialen Interessen, daß hüben und drüben mit in der Kriegsnot Projekte geschmiedet, die sich gegen den allen Erschwerungen des Handels aufgeräumt wird. Nicht deutschen Handel richten, wobei wohl gleichzeitig mit der Wurst nur die Schutzölle, sondern alle Begünstigungen bestimmter nach der Speckseite geworfen wurde: um die Anleihen, die Gruppen von fapitalistischen Produzenten sind ein Schaden Rußland braucht zu erleichtern, wurde englischen und für die Allgemeinheit, während auf fiskalischem Gebiete die französischen Kapitalisten vorgespiegelt, nach dem Kriege Abschaffung aller indirekten Steuern, die auf die Konsumenten würden sie in Rußland profitable Geschäfte machen. Es ist abgewälzt werden, im Interesse der Voltsmassen liegt. indessen zu hoffen, daß nach dem Kriege die Vernunft wieder So zeigt sich, daß wenn von einem Zollhündnis die in ihre Rechte tritt und die phantastischen Projekte zerstieben. Rede ist ganz verschiedene Dinge darunter verstanden werden können. *) Ein Wirtschafts- und Zollverband zwischen Deutschland und

Desterreich- Ungarn . S. Hirzel, Leipzig .

**) Deutsche Verlagsanstalt , Stuttgart und Berlin 1915.

-

*) Verlag von Gustav Fischer, Jena , 1915.

für die Beibringung von Goldmünzen Urlaub versprochen wurde, ist unstatthaft. Redner fordert Auskunft darüber, ob den Soldaten verboten wurde, mit dem Abg. Liebknecht zu verkehren. Abg. Stüdlen ging näher auf die Schwierigkeit ein, die sich aus der Beförderung zu außeretatsmäßigen Unteroffizieren ergibt. Dem Verlangen der Jugendabteilungen, ihnen Gewehre zu überlassen, möge sich der Kriegsminister auch fernerhin ablehnend verhalten. Biel fommt bei dieser Soldatenspielerei ja doch nicht heraus. Bei der Aushebung muß sehr gewissenhaft verfahren werden, damit man nicht Leute aus ihrem Beruf herausreißt, um sie dann nach einigen Tagen wieder von der Truppe als unbrauchbar zu entlassen. Stellv. Kriegsminister v. Wandel erklärte noch, daß über die An gelegenheit Liebknecht noch feine Auskunft eingetroffen fei.

Damit war die Aussprache beendet. Die Anträge auf Ge­währung freier Fahrt für die beurlaubten Krieger wurden ein­stimmig angenommen, nachdem die Konservativen ihren einschränkenden Zusatz gestrichen hatten.

Die Debatte über die