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Nr. 138. 32. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Eine Militärdebatte in Holland .

Aus Amsterdam schreibt man uns:

Politische Uebersicht.

Der Städtetag über die Lebensmittelversorgung.

Donnerstag, 20. Mai 1915.

Montagmittag erschienen in den Geschäftsräumen der Freien Presse" zu Elberfeld , wo die Schrift gedruckt wird, auf telegraphische Anordnung des Generalfommandos in Münster Kriminalbeamte, um die noch vorhandenen Exemplare der

Unsinnige Schimpferei.

In einem Artikel Das letzte Wort an Italien " bringt es die

Die Zweite Kammer hat am 12. d. M. den dritten Kriegs. Tredit in der Höhe von 50 Millionen Gulden angenommen und außer trat gestern abend in Magistratssigungssaale des Berliner remplare. Unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters Wermuth- Berlin Schrift zu beschlagnahmen. Gefunden wurden einige hundert dem der Regierung die Vollmacht erteilt, den Jahrgang 1916 vor Mathauses der Vorstand des Deutschen Städtetages zusammen. nicht vor. Eine Begründung der Beschlagnahme liegt noch der Zeit unter die Waffen zu rufen. Die Regierungsvorlage ver- Die Beteiligung war sehr stark. Gegenstand der Tagesord­teidigte Kriegsminister Bor boom in einer Rede, worin er die finanzielle und militärische Situation ausführlich darlegte. Wenn nung waren die Beschlüsse des Deutschen Landwirtschaftsrates Holland auch von den furchtbaren Lasten und Verlusten der krieg betreffend Lebensmittelversorgung für das nächste Erntejahr. führenden Länder freigeblieben ist, so hat es immerhin dem Milita- Die Redner äußerten sich übereinstimmend, daß die Vor- ägl. Rundschau" in der Morgennummer vom Mittwoch rismus einen schweren Tribut zu zollen. Sein genaues Ausmaß ist schläge des Landwirtschaftsrats den Inter - fertig, fich folgende Beschimpfung unserer italienischen Gc wider- nossen zu leisten: wohl nicht anzugeben. Die Mobilisation kommt nach früheren Vor- essen der städtischen Bevölkerung wider­anschlägen auf etwa 10 Millionen Gulden monatlich zu stehen. Herr sprechen, da sie geeignet sind, die Brotversorgung für das Borboom teilte sogar mit, daß von den bisher bewilligten 100 Mil- nächste Jahr in Frage zu stellen. Bestimmte Beschlüsse werden lionen noch etwa 15 Millionen übrig seien. Das Allgem. Handels- erst heute veröffentlicht werden. Die Verhandlung ist nicht blad" erinnert allerdings daran, daß die Regierung bei öffentlich.

ihrem Anleiheentwurf

die Kosten für das Heer allein

Außerordentlicher Landtag in Sachsen .

Tatsächlich fällt es auf, daß gegenüber dem maßlos an­schwellenden Geheul der Kriegspresse die für Neutralität ein­tretenden Blätter eher verstummen, als zu stärkerem Tone sich aufraffen. Hat man da wirklich schon endgültig verzichtet? Dann blieben nur noch die Kundgebungen der Sozialisten; das würde in hohem Maße bedeuten: die Gasse gegen die Gasse. Und aus solchem unsauber kreisenden Chaos soll ein neuer Stern Italiens jich gebären? Ein neuer Glanz der Krone Savoyen ?"

bis April auf 130 Millionen veranschlagt hat, so daß sich eine ungeahnte Ersparnis ergäbe. Vorsichtige Leute werden indesweiten Kammer des Landstags und Mitgliedern der Ersten Kammer Die sächsische Regierung hielt mit den Fraktionsvertretern der heutzutage faum geneigt sein, ministerielle Ziffern ohne ein Störnchen eine Besprechung ab, in der die Frage der Verlängerung des Land­Es ist uns schlechterdings unverständlich, wie die Tägl. Rund­Salz zu nehmen. Der Minister, der durch einen jovialen Ton fichtlich alle Kritifer tags und Hinausschiebung der Wahlen auf zwei Jahre erörtert wurde. Schau" im kritischen Augenblick durch derartig törichte Aus­Man einigte sich dahin, zunächst einen außerordentlichen lassungen die Sympathien der italienischen Friedensfreunde für zu versöhnen bemüht war, suchte darzulegen, daß die Regierung für 2andtag einzuberufen, dem die Regierung ein Gesetz auf Ver- Deutschland zu erhöhen glauben kann! die Landesverteidigung das Möglichste getan habe und dabei auf längerung vorlegen wird. Dieser außerordentliche Landtag soll in die Erhaltung eines befriedigenden wirtschaftlichen und sozialen Zu der zweiten Hälfte des Juni zusammentreten, er wird sich auch mit Landtagserfahwahl. standes und Vermeidung unnötigen politischen Drucks bedacht ge- der Frage der Lebensmittelversorgung und mit Maßregeln gegen die Bei der Wahl zum Hause der Abgeordneten im Regierungs­blieben sei. Er bekannte, daß die militärische und administrative euerung zu befassen haben. In der Besprechung wurde verlangt, bezirk Allenstein , Wahlort Sensburg , Wahlbezirk Nr. 4 Vorbereitung im Augenblick des Kriegsausbruches bedenklich rück- besonders auch von sozialdemokratischer Seite, daß Vorkehrungen wurde Freiherr von der Goltz walichoewen( dk.) ge ständig gewesen sei, feither sei sie wesentlich verbessert worden, so getroffen werden, damit bei den nächsten Wahlen im Jahre 1917 wählt. Die Gesamtzahl der abgegebenen Stimmen betrug 227. namentlich in bezug auf den Offiziersersatz. Was die Familien- feine Stimmrechtsverluste infolge der durch den Krieg verursachten unterstützung betreffe, so werde werde die Regierung die Bürger Ginkommensverminderungen eintreten. Die Regierung sagte das zu. meister noch einmal ermahnen, nicht Eine seltsame Rundfrage. zu farg zu ſein, Bon sozialdemokratischer Seite wurde als die beste Lösung dieser aber im allgemeinen seien die seien die Leistungen genügend, so Frage die Einführung des allgemeinen, gleichen in diesen Tagen verschiedene dänische Firmen von deui­Nach der dänischen Zeitung Hovedstaden" haben daß viele Frauen sogar gesagt hätten, daß fie nun besser hätten, als wenn der Mann zu Hause sei. und direkten Wahlrechts bezeichnet, eine Forderung, die in E3 dem im November zusammentretenden verlängerten ordentlichen einen Fragebogen erhalten, auf dem angegeben werden soll, wie weit schen Geschäftsleuten, die mit jenen in Verbindung stehen, Landtag gestellt und mit Nachdruck vertreten werden soll. Von bürgerlicher Seite wurde erklärt, daß die Frage einer Ber - im neutralen Ausland bemerkbar mache, ob während des Krieges befferung des Wahlrechtes ernste Beachtung" verdiene. Irgend- die Stimmung zugunsten Deutschlands umgeschlagen sei und welche und in welcher Art sich eine ausgesprochene antideutsche Propaganda welche Bedeutung haben solche Bemerkungen natürlich nicht. Der die Stimmung zugunsten Deutschlands umgeschlagen sei und welche außerordentliche Landtag im Juni wird von nur kurzer Dauer fein. dem dänischen Blatte sollen die deutschen Firmen in ihrem Ersuchen Propagandamittel in Zufunft in Anwendung zu bringen seien. Nach Das Stickstoff- Handelsmonopol. ausdrücklich hervorgehoben haben, daß diese Fragen seitens der Die Stidstofffommission des deutschen Regierung aufgegeben" seien mit der Aufforderung, fie an Die dänische Zeitung fragt num: Ob wirklich die deutsche Regierung

wird wohl viele Leute geben, denen diese Begabung abgeht, die Dinge so rosenfarben zu sehen.

Die Fraktion der Arbeiterpartei hat, der auf dem Parteitag in Arnheim beſchloſſenen Reſolution entsprechend, für die Vorlage gestimmt, jedoch nicht, ohne das Recht auf Kritik des herrschenden militärisch- politischen Systems in der viertägigen Verhandlung aus geübt zu haben. Der vom Genossen Ter Laan eingebrachte Be­schlußantrag, der sich auf die Aufrechterhaltung der politischen Frei­

letzten Tag zurüdgezogen.

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gungsgesetzes zur Einführung eines Stidstoff- handels­

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Nachträgliches

Heit der Einberufenen bezog, wurde indes vom Antragsteller am dem Reichstage zugegangene Entwurf eines Ermächti nahe Geschäftsfreunde im neutralen Ausland weitergehen zu lassen. Der zweite Teil der vierſtündigen Rede des Kriegsministers war mono po 13 überwiesen ist, beschäftigte sich am 17. und 18. Mai und ihre Wortführer von dänischen Männern Antwort auf dieſe Hauptsächlich den ſozialiſtiſchen Beschwerden gewidmet. Auch hier be- mit den Grundzügen der Vorlage, wobei der Reichsschazsekretär Fragen erwarten?" wahrte der Minister den versöhnlich- gemütlichen Ton. Trotzdem meint das elffer ich wichtige Mitteilungen machte, die für streng ber- Die dänische Zeitung hätte hinzufügen können, daß eine Be Hierauf antwortet die Nordd. Allgem. 3eitung": liberale Allg. Handelsblad", daß der Minister in den wesentlichen traulich erklärt wurden. Da die Geschäftsleitung des Reichstagsfeiligung der deutschen Regierung bei dieser naiven Buntten wenig entgegenkommend gewesen sei, und ein bürgerlicher Ab- fontradiktatorische Verfahren nicht zuläßt, wonach Nicht- Reichstags- Rundfrage von keinem urteilsfähigen Menschen geordneter, Herr Bos, hat dies auch in der Kammer erklärt. Der mitglieder zu den Beratungen der Kommission hinzugezogen werden Minister flagte über Het Volt", dessen scharfe Kritik die Aufrecht können, andererseits es aber von großer Wichtigkeit für die Beurteilung deutsche Häuser, die im Geschäftsverkehr mit Dänemark stehen, unterstellt werden kann. Wir wissen nicht, ob wirklich erhaltung der Disziplin erschwere. Er bestritt aber, daß die der Vorlage ist, auch die Meinung der Interessentenkreise zu hören, hatte ein solches Ersuchungsschreiben versandt haben. Auf keinen Lektüre dieses Blaites irgendwo verboten worden sei. Von den der Vorsitzende der Kommission, Genosse Wurm, mehrere Vertreter 620 Kommandanten habe kein einziger den Soldaten das Lesen des der chemischen Großzindustrie, und zwar Produzenten und Verbraucher& all würden fie sich bei einem so verfehlten Vorgehen auf Bolt" untersagt, nur siebzehn" hätten die Verbreitung von Stidstoffverbindungen, ferner Vertreter der Düngerfabrikation einen Wunsch der deutschen Regierung berufen erschwert. lleber die Bekanntgabe des geheimen Rundschreibens und des Düngerhandels, sowie einige Fachchemifer zu einer Be- fönnen." gegen die Mobilisationsklubs" durch het Volt" zeigte sich der sprechung mit den Kommissionsmitgliedern eingeladen. Minister sehr gefränft und erklärte, daß die Absicht und Tragweite dieses Dokuments falsch dargestellt worden sei. Er verlas auch den ganzen Beteiligung des Reichsschazsekretärs stattfanden und wesentlich zur Die Berhandlungen, die am Montag und Dienstag abend unter Text, um zu beweisen, daß es sich nicht gegen die genannten Organi- Aufklärung über die in der Stickstoffindustrie obwaltenden Verhältnisse wie sie an einem Drt durch die Vorlesung des Dramas Der Panzer" von Heyermans betrieben worden sei. Was die in einige Fabriken, die sich mit der Herstellung und Verarbeitung von Kommission gedruckt zugehen. Nach Pfingsten wird die Kommission Gebieten des Belagerungszustandes sozialistischen Versammlungs- Stickstoffprodukten beschäftigen, besichtigen und dann die Kommissions. im Haag gefällten Urteile miteinander zu vergleichen. In der rednern abverlangten Verpflichtungen anlangt. das Versprechen, beratungen fortsegent. die Königin nicht zu beleidigen und die öffentliche Autorität nicht anzutasten meinte der Minister, daß jedermann fie doch leicht annehmen könne. Herr Bos hat dagegen eingewendet, daß das Stellen solcher Bedingungen unter der Würde der Regierung sein Bydgoski" ist laut Kreuz- Zeitung " auf fünf Tage verboten Die in Bromberg erscheinende polnische Tageszeitung Dziennit follte. Und das Handelsblad" sagt, daß diese Vorschrift die worden. militärische Zensur der Versammlungen mit sich bringe und das durch völlig unerfahrene und undefugte Personen.... So hat im ganzen die Debatte bestätigt, daß die bloße Tatsache des Vor­rangs militärischer Interessen und Gewalten selbst in einem Land mit so befestigten bürgerlichen Freiheiten eine Schwächung der Demo­fratie bedeutet.

fationen ſelbſt richte, ſondern nur gegen antimilitariſtiſche Propaganda, beitrugen, wurden protokolliert und werden den Mitgliedern der zum Frauenkongreß im Haag.

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Infanteristen als Zuschauer

Verbotene Zeitung.

Haussuchung und Beschlagnahme.

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Es ist interessant, die über den Internationalen Frauenfongres

Artilleriearbeit- Gefangenentransport. u opfern. Söher wird der Wall der zerschmetterten Leiber, immer sind verwundert über deren Durstgefühl. Sie können sich auch

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deutschen bürgerlichen Presse ist er fast vollkommen totgeschwiegen worden. Die Vossische Zeitung" brachte einige kurze Berichte, die den Gang der Verhandlungen durchaus nicht richtig wiedergaben, Diskussionsreden heraus, die ihnen die besten Handhaben zu einige rechtsstehende Blätter suchten sich diejenigen Vorschläge oder Angriffen gegen die Frauenbewegung zu bieten schienen; das Ber liner Tageblatt" brachte so gut wie gar nichts, offenbar, weil seine Bearbeiterin der Frauenfragen die Boykotterklärung des Die Bezirksleitung der sozialdemokratischen Partei am Bundes Deutscher Frauenvereine gegen die Teilnehmerinnen an dem Niederrhein hatte dieser Tage eine Nummer ihrer Monats- Kongreß genau befolgt. schrift, Morgenrot" herausgegeben, die, wie das Geleit- In der Germania " gibt zwar Hedwig Dransfeld , eine der wort sagt, dem Gedanken des Friedens dienen soll. Am Führerinnen des Katholischen Frauenbundes, Gertrud Bäumer recht furchtbaren Ernte des deutschen Granatenregens zu. Wie die Nach zwei Stunden folgt eine Ruhepause von einer halben Stunde. Meereswellen aus der Unendlichkeit, so werden ständig neue Wiederum das gierige Suchen nach Wasser. Fast alle Russen legen Menschenmassen in das Feuer hineingedrückt. Fast könnte man sich im Straßengraben oder auf der Straße nicder. Die Begleit­glauben, Rußland sei verpicht darauf, Hekatomben von Soldaten mannschaften, die nicht mehr zu trinken bekamen als die Russen, breiter und blutiger das Leichenfeld. Nur eine Rettung gibt es: nicht niederlegen, haben auch kaum Neigung dazu, obwohl sie mit Ost presse quartier, den 13. Mai 1915. Gefangenschaft! Keuchend, schreiend, mit von Angst und Grauen dem Gewehr schwerer bepackt sind als die Gefangenen. Der Man weiß: in diesem Kriege muß die Infanterie schwere verzerrten Gesichtern rennen die nicht von Geschoßsplittern Nieder- Marsch geht weiter. Man kommt in Nidukki an. Die Kirchenglocken blutige Arbeit leisten! In den meisten Fällen hat sie die letzte Ent- geworfenen den deutschen Infanteristen in die Arme, in die rettende läuten. Andächtige wandern zur Kirche. Frauen weinen, als sie scheidung herbeizuführen. Aber es kommt auch vor, daß In- Gefangenschaft. Allein an dieser Stelle waren es über 3000. Die die Gefangenen sehen. Sie werden aufgefordert, für die Ge­fanteristen einem Gefecht sozusagen mit verschränkten Armen zu Zahl der toten Russen soll nicht geringer gewesen sein. Sanitäter, fangenen Wasser zu holen; es dauert aber ziemlich lange, che sie schauen können. In dieser Lage befand sich das rte Regiment in dem die seit Beginn des Krieges im Felde stehen und die schwersten es herbeischaffen. Wie halb verdurstet, reißen sich die Russen unt Gefecht bei Rossienh am 7. Mai. Von Kowno aus schoben die Gefechte mitgemacht haben, versichern, noch niemals eine so furcht die Gefäße. Noch läuten die Glocken, da ertönt Gesang. Ein Trupp Russen starke Abteilungen frischer Kräfte vor, die zum ersten Male bare Wirkung des deutschen Artilleriefeuers erlebt zu haben, wie Armierungsarbeiter marschiert singend vorbei. Das ist den Russen ins Feuer hineinkamen. Leute aus Sibirien waren dabei, die an diesem Tage bei Rossieny. Auf deutscher Seite wurden bei etwas ganz Ungewohntes, sie schauen dem Zuge nach, tauschen nach kurzer Zeit Ruhe in Kowno , der wiederum Eisenbahnfahrten diesem blutigen Ringen nur ungefähr 30 Mann verwundet... untereinander ihre Meinung darüber aus. Einige deutsch­und Märsche seit Anfang März voraufgegangen waren, nun die Bei den schlechten Verkehrsverhältnissen in Rußland und den sprechende Gefangenen bekunden den Begleitmannschaften ihr Gr­Deutschen aus den Stellungen bei Rossieny hinauswerfen sollten. großen Massen von Gefangenen ist deren Abtransport oft mit staunen darüber, daß Soldaten mit Gesang ins Feld ziehen. Bald Auf der Linie, die bis Georgenburg hinabreichte, drängten die nicht unerheblichen Schwierigkeiten verbunden. Große Marsch geht es wieder vorwärts. Bei jeder kurzen oder längeren Bause Deutschen gegen einen Höhenzug vor. Auf diesem begann unsere leistungen sind meistens nicht zu vermeiden. Der Offizierstell- wiederholt sich das Suchen nach Wasser und das sofortige Hin­Infanterie mit Befestigungsarbeiten. Weiter nördlich, bei Rossieny, vertreter mit einem Kommando von drei Unteroffizieren und werfen, um sich auszuruhen. Im Dorfe Nemofschty wird eine hatte deutsche Artillerie sich eingebaut. Auf diese warfen die Russen 35 Mann erhält den Auftrag, von Rossieny einen Transport von Stunde Mittagsrast gemacht. Die Einwohner bringen für die Ge­ein heftiges Feuer. Unaufhörlich heulten die Granaten heran, 50, 420 gefangenen Russen nach Tilsit zu geleiten. Die Gefangenen fangenen Wasser und Brot herbei; um dessen Besitz entsteht fait 60, immer noch meht; was sie suchten, die deutsche Artillerie, fand sind in der Synagoge untergebracht. Am 9. Mai, morgens 5 Uhr, eine Rauferei. Das Durstgefühl der Russen scheint unstillbar zu feine von ihnen. Sie schwieg beharrlich, erwiderte das Feuer nicht. übergibt der Plakkommandant die Gefangenen. Sie werden zu sein. Die Begleitmannschaften bekommen noch nichts zu essen, sie Wahrscheinlich glaubten die Russen, den Gegner gefunden und zum vieren aufgestellt und abgezählt; es find 420 Mann. Der Führer müssen noch warten. Die Rast ist vorbei, der Zug formiert sich Schweigen gebracht zu haben. Sie ließen daher Infanteristen vornimmt die Bescheinigung entgegen; der Zug setzt sich in Bewegung. wieder, Weitermarsch. Eintönig geht es weiter; die kurzen Ruhe­gehen. In ganz dünnen weitgezogenen Linien schieben sie sich zwei Unteroffiziere voraus, an den Seiten die Mannschaften mit pausen bieten immer wieder dasselbe Bild... Gegen 5 Uhr ist borwärts. Immer noch Ruhe bei den Deutschen . Und nun tauchen aufgepflanzten Bajonetten. Den Schluß bildet der Transportleiter Stadwile erreicht, 35 Kilometer hatte man zurückgelegt. hinter den Schüßenlinien dichte Kolonnen russischer Infanterie auf. mit einem Unteroffizier. Vorher waren die Gefangenen über ihr Gefangenen wird eine Feldküche zur Verfügung gestellt; dazu be= Mittlerweile waren die ersten Linien, von unserer Infanterie un- Verhalten unterrichtet worden. Ein Pfeifensignal bedeutet: Halt! kommen sie Fleisch und Graupen, um sich selbst ihre Hauptmahl­belästigt, bis in die Nähe unserer Maschinengewehre vorgedrungen. 3wei Signale: Ruhepause! Der Haltepfiff ertönt. Ein Dolmetscher zeit zu bereiten. Fir machen sie sich an die Arbeit. Während Ihr plöblich in die Schüßenkette hineinpraffeludes Feuer wirkt wie tritt vor und macht im Auftrage des Transportführers bekannt: das Essen kocht, liegen die meisten Gefangenen wieder am Boden. ein furchtbarer Hagelschauer auf einem Felde jungaufsprießender Bei jedem Fluchtversuch wird sofort von der Schußwaffe Gebrauch Mit fabelhafter Geschwindigkeit lassen sie nachher das Essen ver­Saat. Alles liegt vernichtet am Boden. Nun schwärmen die gemacht!" schwinden. Die Begleitmannschaften sollen von der Etappe ver­dichten, austürmenden Kolonnen aus, um die Maschinengewehre Der Zug setzt sich wieder in Bewegung; man hat den Auftrag, pflegt werden, die Vorräte sind jedoch ausgegangen. Man muß im Anlauf, über die Leiber der Gefallenen hinweg, zu über- heute bis Stadwile zu marschieren. Teilnahmslos ziehen die sich mit Kaffee und Brot begnügen. Als Zufost gibt es Musif. rennen. Da kracht und donnert und heult und brüllt es los! Die meisten Russen dahin. Nur wenige unterhalten sich. Nach einer Einige Stimmen fallen ein. Es war in Schöneberg , im Monat deutsche Artillerie feuert mit verheerender Wirkung in die Kolonnen Stunde Marsch ertönt die Pfeife: Kurze Rast! Auffällig viele Mai." Wieder kommt ein Armierungsbataillon vorbei, dieses mit hinein. Kein Stürmen, kein Zurückweichen hilft. Die Geschosse der Gefangenen suchen nach Wasser. Ganz gleich, wo sie es finden einem Musifforps an der Spiße. Neues Staunen und Verwundern fallen mit unheimlicher Sicherheit in die Massen der verirrten und von welcher Beschaffenheit es ist, fie schlürfen cs, oft auf dem bei den Russen. Wie elektrisiert springen sie auf. Es bilden sich Menschen hinein. Auf dem Höhenzug, zwischen der feuernden Bauche liegend aus jeder Pfütze. Einige haben Konservendojen, kleine Gruppen, die das Ereignis besprechen. Gesang und Musik Artillerie und den Russen, steht deutsche Infanteric und schaut der die fic als Trinkbecher benuhen... Der Marsch wird fortgesetzt. im Krieg, das wollte den meisten von ihnen nicht einleuchten.

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