Politische Leberlicht.
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brüsk,
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Erklärung. Wir sind keine Posttulis, keine Proletarier und Hungerleider, sondern Reichsbeamte, und fühlen uns als solche. Wir sind selbst in dem theuren Mannheim zufrieden mit unserer Lage und wollen mit den Sozialdemokraten nichts zu thun haben, am allerwenigsten von ihnen in Schutz genommen werden. Wer unzufrieden ist, trägt meistens selbst die Schuld. Wir bitten, dem Sozialdemokraten das Wort zu entziehen, wenn er unsern Stand wieder in den Schmuz zieht. Mann heim , den 8. März 1894. Die Unterbeamten der Postämter und des Telegraphenamts."( Folgen die Unterschriften.) Das Schriftstück ist angeblich einem alten Depeschen
Isäumt wohl weil ihm das Herz in die Hosen gefallen und der Schwarzburg - Sondershaufenschen bekannt, daß sie war die Regierung in der Debatte über den Handels- solche Vorschriften erlassen haben.- vertrag anzugreifen. So benützte er mit der ihm eigenen Die Mobilmachung der Postbeamten gegen die Der Bundesrath hat in seiner heutigen Sigung dem ungeschicklichkeit eine Aeußerung Lieber's, um in Form Sozialdemokratie hat in Mannheim eine besonders Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Aufnahme einer An- einer Berichtigung dem Reichskanzler mit der ihm eigenen tomische Frucht gezeitigt. Dort ist bei den Post- und leihe für Zwecke der Verwaltungen des Reichsheeres, der Tölpelei eine Bosheit zu sagen. Telegraphen Unterbeamten folgendes SchriftMarine und der Reichs Eisenbahnen die Zustimmung erEin Wort des Reichskanzlers und dem Tölpel war stück in Zirkulation gesezt worden: theilt. Der Handels- und Schifffahrtsvertrag zwischen die Waffe entriffen und die verdiente Büchtigung ertheilt. Da nun Herbert Bismarck mit dreifachem Erz gegen Teutschland und Rußland wird dem Kaiser zur Ratifikation vorgelegt werden. Der Gesetzentwurf, betreffend die Ab- die Selbsterkenntniß gepanzert ist, so übertölpelte er seine änderung des Zolltarif- Gefeßes vom 15. Juli 1879( Auf- Tölpelei durch einen Versuch, sich wißig und bissig zu enthebung des Identitätsnachweises für Getreide 2c.) wurde schuldigen. Herbert Bismard und wizig! Der Reichsden betreffenden Ausschüssen überwiesen. Den Beschlüssen fanzler hörte ihn an bis zu Ende und erhob sich dann des Landesausschusses zu dem Gesetzentwurf wegen Festwinkte dem Präsidenten, der ihm das Wort erstellung des Landeshaushalts Etats von Elsaß- Lothringentheilen wollte, verneinend zu, drehte sich in seiner ganzen für 1894/95, ferner der Vorlage vom 2. März d. I. wegen dukt dreinschauenden Herbert den vollen Anblick seines Höhe mit einem plöglichen Ruck um, gewährte dem verAbänderung der Bestimmungen, betreffend die Ursprungszeugnisse, der Vorlage vom 6. März d. J., betreffend eine hinteren Menschen und ging langsam, immer die Rückseite boten, der demnächst pensionirt werden soll, in die Feder zeugnisse, der Vorlage vom 6. März d. I., betreffend eine Ergänzung des amtlichen Waarenverzeichnisses infolge des darbietend, durch die bekannte Hinterthür aus dem Saale. diftirl worden. In den Kreisen der Beamten ist man inHandelsvertrages mit Rußland und dem Bericht der Aus- Mit solcher Verachtung ist im deutschen Reichstage noch deß, wie der„ Frankf. 3tg." mitgetheilt wird, mit dem Inhalt schüsse über das Uebereinkommen mit Rußland bezüglich Den, der aus dem Hinterhalt Angriffe macht, und wenn führend an die Direktion zu wenden. Wir hoffen aber, tein Mensch behandelt worden: es ist die Verachtung für gar nicht einverstanden und beabsichtigt, sich beschwerdeder Uebernahme Auszuweisender wurde die Zustimmung man ihn persönlich zur Rede stellt, Alles ableugnet wie daß das Schriftstück an den Reichstag gelangt, bort wird ertheilt.- jetzt wieder bei dem Kladderadatsch. Und diese un man verstehen, in wessen Herzen der Wunsch entsprossen Zur Sonntagsruhe in der Glasindustrie. Der beschreibliche Geste der Verachtung fie galt nicht blos ist, dem Sozialdemokraten das Wort zu entziehen", wenn 18- fie galt Reichs- Anzeiger" schreibt: dem Sohn.- er die Mißstände im Postwesen geißelt.Neu- Uniformirung der Armee. Die Gerüchte über die Neu- Uniformirung der Armee werden von der KreuzBeitung" dementirt.
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Die zur Berathung des Entwurfes von Ausnahmebestimmungen, betreffend die Regelung der Sonntagsarbeit in Glashütten, einberufene Versammlung von Intereffenten trat gestern im Reichstagsgebäude unter dem Vorsitz des UnterStaatssekretärs im Reichsamt des Innern Dr. v. Rottenburg zusammen. An der Verhandlung nahmen außer Vertretern des Reichsamts des Innern und des königlich preußischen Ministeriums für Handel und Gewerbe 19 Arbeitgeber und 26 Arbeitnehmer sowie 7 Gewerbe- Aufsichtsbeamte theil.
Der Vorsitzende begrüßte die Versammlung namens des Staatssekretärs des Innern und gab der Hoffnung Ausdruck, daß es durch die Erörterungen gelingen werde, eine die Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichmäßig befriedigende Grundlage für die Regelung der Sonntagsruhe in der Glasindustrie zu gewinnen.
Alsdann wurden die Vorschläge des Entwurfs, sowie die aus den Interessentenkreisen der Tafelglas-, Grünhohlglas-, Weißhohlglas- und Gußglashütten vorgetragenen Wünsche, welche in dem in einer Vorversammlung der Industriellen aufgestellten Entwurf von Ausnahme bestimmungen der Versamm lung vorgelegt wurden, nebst den aus Arbeiterkreisen laut ge= wordenen Wünschen einer eingehenden Besprechung unterzogen. Die Berathungen werden voraussichtlich noch den heutigen Tag in Anspruch nehmen.-
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Eine neue Währungsdebatte will Dr. Arendt im preußischen Abgeordnetenhause mit einer Jnterpellation erzwingen, die lautet:
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Ist die königliche Staatsregierung gewillt, dem Antrage des Herrn Reichskanzlers auf Neuprägung von 22 Millionen Mart Reichs Silbermünzen im Bundesrathe zuzustimmen, und im bejahenden Falle, aus welchen Gründen soll dies geschehen?-
Der fächfische Ordnungsbrei hat sich, wie nach jedem Schlusse einer Landtagssession, wieder einmal auf dem Papier vereinigt. Ein Telegramm aus Dresden meldet hierüber:
Zur Entwickelung des Großbetriebes. Sowohl für Gegner wie für Freunde des Waarenhauses der Armee und Marine" ungemein interessante Aufschlüsse liefert der neueste, wohl kaum für die breitere Deffentlichkeit bestimmte Jahresbericht des Offizier Vereins".
Umsatz des Waarenhauses im Geschäftsjahr 1892/93 5 358 334 m., davon in eigenen Werkstätten hergestellt für 1 753 574 M., Berdienst an Uniformen, Ausrüstungsgegenständen 246 317 M., desgleichen an Zivilkleidern, Luxus- und Eßwaaren 415 266 M., der Gesammt- Bruttogewinn beträgt 742 000 M., die Geschäftsspesen belaufen sich auf 556 230 M., davon entfallen auf Gehälter 339 560 M., der verhältnißmäßig geringe Netto- Verdienst ist 185 810 M., doch genügt derfelbe zur 5prozentigen Verzinsung von 2 840 000 M., in welcher Höhe Antheilscheine ausgegeben sind.
Daß zahlreiche Kleinbetriebe durch diesen einzigen In dem Anzeigentheil des„ Dresdner Journals" veröffent- Großbetrieb vernichtet werden, versteht sich von selbst; so lichen die nicht- sozialdemokratischen Mitglieder beider Stände arbeitet auf der einen Seite das Großkapital, auf der tammern mit verschwindenden Ausnahmen eine unterschriftlich anderen die Vereinigung der Interessenten für die Aufvollzogene Erklärung, in welcher das Zusammengehen der saugung der Klein- und Mittelbetriebe und damit für die staatserhaltenden Parteien auch außerhalb des Landtages auf Herbeiführung der sozialistischen Gesellschaftsordnung; daß das Dringendste befürwortet und in welcher die Unter die Offiziere unserer Armee und Marine da so wacker zeichner ihren Willen tundgeben, für ein gemein mitthun, ift diesen berufenen Vernichtern jeder fames Vorgehen gegenüber der Sozialdemokratie ins
besondere bei öffentlichen Wahlen mit Entschiedenheit wirken sozialistischen Regung in unserer Armee nicht hoch genug zu wollen. Das„ Dresdner Journal" theilt ferner mit, daß anzurechnen.-
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aus den Ordnungsparteien der Zweiten Ständekammer heraus Eine Soldatenschinderei wurde dieser Tage von den fich ein Seniorenkonvent gebildet hat, dessen Aufgabe es ist, Militärgeschworenen zu Würzburg abgebandelt. Der Unternicht nur während der Tagung des Landtages, sondern auch offizier Adolf Hinze des 3. Chev.- Regts. versetzte einem in der Zeit zwischen den Tagungen das Zusammengehen der seiner Untergebenen einen Schlag auf den Hinterkopf, daß staatserhaltenden Parteien möglichst zu fördern. Zwiftig er bewußtlos zusammenſank und fünf Tage trant lag. Die teiten zwischen denselben möglichst möglichst auszugleichen und
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Das hochoffiziöse Organ der Regierung, das auch die Lohnpolitik der Herren Stephan, Thielen und Berlepsch mit mehr Energie als Glück vertheidigt, die Norddeutsche Allgemeine Zeitung", widmet heute den Löhnen, welche die Hamburger Tabafarbeiter- Genossenschaft in ihren Fabriken in Hamburg und Eschwege zahlt, einen Artikel voll fehlgehender Seitenhiebe auf die Sozialdemo fratie. Die Hiebe mußten fehlgehen, weil unsere Partei mit dieser Genossenschaft ebensowenig etwas zu thun hat hierdurch ein geschlossenes Vorgehen gegen die sozial- Geschworenen nahmen einen minder schweren Fall an und wie mit irgend einer anderen, und weil, wenn dies selbst demokratische Partei zu ermöglichen. In den Senioren Hinze erhielt für seine rohe That die beispiellos geringe nicht der Fall wäre, die Zustände in Genossenschaften gar fonvent find gewählt worden: von der konservativen Strafe von acht Tagen gelinden Arrest- So schafft man nichts gegen uns beweisen würden, denn wir betonen es ja Partei 4 und von der nationalliberalen, sowie von der Fort- Soldatenmißhandlungen nicht aus der Welt. Vielleicht wird schrittspartei je 2 Mitglieder. Herr Adolf Hinze nach Erledigung der betr. acht Tage ftets, und gerade zum Aerger der Nordd. Allg. 3tg." und ihrer Hintermänner, daß wir eine erhebliche Besserung der ändert nichts an dem bestehenden Verhältniß der Parteien Politische Bedeutung hat diese Erklärung nicht, sie wegen Tapferkeit befördert. Lage der Arbeiterklaffe in der heutigen Gesellschaftsordnung in Sachsen . Bemerkenswerth ist blos an derselben, daß der deutschen Mittelstände", ersucht uns um Aufnahme der Der Tent", das Drgan des Verbandes der für unmöglich halten und deshalb eben eine Umgestaltung in Sachsen so erſtarkten antisemitischen Partei in keiner Was übrigens die Löhne in den genannten Fabriken Weise Erwähnung gethan wird. Da diese auch nicht in folgenden Berichtigung: den Seniorenkonvent aufgenommen wurde, so wird sie ihren anlangt, so haben wir betreffs der Fabrik in Hamburg Beutezug in die konservativen Wahlkreise kaum unterschon den bürgerlichen Blättern gedient. Die Fabrik in Eschwege zahlt, wie wir gar nicht anstehen zuzugestehen, brechen. Es bleibt demnach beim alten und unsere Genossen sehr schlechte Löhne, aber trotzdem bedeutend bessere als die werden auch die Alten bleiben und den Parteien des anderen Fabriken am Drt. Während die Bigarenfabriken Ordnungsbreies nach wie vor Abbruch thun. in anderen Fabriken am Orte 1,83 M. den Zigarrenmachern pro Tag zahlen, zahlt die Genossenschaftsfabrik 2,28 M. und in ähnlichem Verhältnisse stehen auch die anderen Löhne. Was sich demnach unter den heutigen Konkurrenz verhältnissen im Interesse der Arbeiter thun ließ, hat die Hamburger Genossenschaft gethan.
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Die geftrige Abfertigung des Herbert Bismarck durch den Reichskanzler war weit gründlicher, dramatischer und drastischer, als aus dem Bericht der Reichstags- Verhandlungen sich ersehen läßt. Es ist der Ton der die Musik macht, sagt das französische Sprichwort. Und zu einer Szene gehört nicht blos der Ton sondern auch die Geberde.
Der Sohn seines Vaters hatte die Gelegenheit ver
Lazar's breite Brust hob sich unter einem schweren Ceufzer.
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Geliebter!" flüsterte Sofia . Sie beugte sich über ihn in zärtlicher Sorge und, als fenne sie die beruhigende Wirkung, legte sie ihm beide Hände auf das lockige Haupt.
Lazar gehörte jetzt ihr, sie hatte ihn durch ihre Kunst vom Tode errettet. Es war wie ein Wunder. Aber sie war auch in diesen Tagen nicht von seiner Seite gewichen, sie hatte ihn gepflegt und gewartet, unermüdlich, Tag und Nacht, und hatte nun die Freude, zu sehen, daß der Heilungsprozeß durch Lazar's kräftige Natur unterstützt, die günstigste Wendung nahm.
Ach, er war in diesen Tagen so schwach und hilflos wie ein Kind in ihren Armen gewesen, und sie bekümmert, wie eine Mutter, und so glücklich, wie nie, niemals vorher in ihrem Leben.
Sie strich ihm sanft die Haare zurück, um besser in sein Gesicht zu sehen. Der bläuliche Schimmer der Lampe, schwach wie Mondlicht, lag darauf und verlieh ihm eine fahle Blässe, die sie beängstigte. Als er aber jetzt den Kopf zurückbeugte und seine Augen zu ihr emporschlug, traf sie ein so warmer, inniger Blick, daß sie sich niederbeugte, um diese lieben Augen zu küssen.
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Die Arbeiterfreundlichkeit unserer Agrarier wird wieder einmal grell beleuchtet durch die folgende Mittheilung:
Während von den gewerblichen Berufsgenossenschaften bereits 86 pCt. Unfallverhütungsvorschriften erlassen haben und für die nächste Zeit noch eine Vermehrung dieser Prozentzahl in Aussicht steht, will die Unfallverhütung in der Landwirthschaft immer noch nicht recht in Gang tommen. Man wird ja allerdings die Folgen abwarten müssen, welche die durch die Statistik des ReichsVersicherungsamtes für das Jahr 1891 gegebene Anregung auf diesem Gebiete haben wird. Bisher hat beim Reichs- Verficherungsamte erst die dritte landwirthschaftliche Berufsgenossenschaft Unfallverhütungs- Vorschriften zur Prüfung eingereicht; bisher ist nur von zwei landwirthschaft fichen Berufsgenossenschaften, der Anhaltischen
Ostrowski kehrte von seiner Promenade zurück und setzte sich auf seinen vorigen Platz.
" Ich sehe, hier steht alles zum Besten," sagte er, mit seinen fleinen Augen zwinkernd... nnd er wird wieder ganz gesund werden?" fragte er, zu Sofia gewendet. „ Ich hoffe es."
Und wird seine Beine wieder gebrauchen können?" Wie ehemals, vorausgesetzt, daß er sich ruhig hält." Dafür hast Du gesorgt, Liebfte," bemerkte Lazar mit einem schwachen Lächeln, ich kann mich ja gar nicht rühren."
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" Das ist gut, wenn nur ach, wenn nur die Reise schon vorüber wäre!"
Sie sah nach der Uhr, und wieder kam die Qual der Wartenden über sie..
Sie wußte sehr wohl, daß ein längeres Verweilen in der Billa unmöglich war. Auch Konrad und Helene hatten zu eiliger Flucht gerathen und ihre Hilfe angeboten.
Ihr sehr geschätztes Blatt bringt in seiner Nr. 61 anläg lich einer Vereinsgefeßnotiz der Rolonialwaaren- Zeitung" die Mittheilung, der Teut" fordere nicht die Aufhebung des Vereinsgefezes, sondern tröste sich nur mit der Hoffnung auf milde Anwendung desselben.
Das ist nicht gang richtig. Wir haben schon im„ Teut" Nr. 11 diese Forderung gestellt und gegen dies Gesez und seine Beschränkungen protestirt. Außerdem beweist Ihnen der ironische Ton, den wir gegen die staatsanwaltlichen Mittheilungen der " Rolonialwaaren- Zeitung" anschlugen,( daß das Gesetz recht dumm wäre, wenn es wagen würde, in seiner ganzen Schroffheit aufzutreten" u. f. f.), feinesfalls eine Gesinnung und Anschauung, wie Sie dieselbe bei uns vorauszusehen scheinen.
Wir sind entschlossene Gegner dieses Gesezes und stellen die Forderung auf Aufhebung aller betreffenden Beschränkungen in dem beregten Artikel nur deshalb nicht, weil wir zunächst den Anmaßungen ein Paroli biegen wollten, die der heutige gefeßliche Zustand züchtet. Damit ist noch lange nicht gesagt, daß wir diesen Zustand deshalb billigen müßten, wie wir ihn ja thatsächlich auch nicht billigen.
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Die Debatte über den Antrag Goblet auf Revision der Verfassung ist so verlaufen, wie es unter den obwaltenden Umständen nicht anders möglich war: die Kammer ist mit 302 gegen 244 Stimmen, auf Wunsch des Ministeriums, Bemerkenswerth zur Tagesordnung übergegangen. ist nur die hohe Ziffer gegen das Ministerium. Herr Cafimir Perier sitzt nicht mehr fest im Sattel. Und er weiß das, denn in derselben Sizung widersprach er zwar einem zweiten, von Faure gestellten. Revisionsantrag, der die Wahl des Senats auf grund des allgemeinen Stimmrechts fordert, erklärte sich aber für die Dringlichkeit des Antrags, die auch mit 415 gegen 67 Stimmen beschloffen wurde. Herr Casimir Perier bereitet sich dadurch auf die Möglichkeit vor, daß der Antrag die Majorität findet.
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Zum jüngsten Bombenattentat wird uns aus Paris unterm 15. März geschrieben: Ueber das heute Nachmittag in der Madeleinekirche stattgehabte Bombenattentat, bei welchem außer dem Attentäter, einem gewissen Joseph Pauwels, der dabei in ähnlicher Weise wie sein Kollege von Greenwich- Park ums Leben tam, niemand verlegt wurde, sind die Leser jedenfalls schon durch den Telegraphen genau unterrichtet. Nach den eben aus geschrieenen Abend- und Extrablättern zu urtheilen, werden nun alle Bourgeoisblätter tagelang ihre Spalten mit den nichtigsten Sie sollte in dieser Nacht bewerkstelligt werden, da Dingen über das Attentat und feinen Urheber füllen, fein BildLazar nur unter dem Schutze der Dunkelheit sein Versteck niß, feine Biographie, Autogramme 2c. bringen und ihm im höheren Ehre der Anarchisten und verlassen konnte, und nun verrannen die Stunden, und die Notbfalle zur deren Gönnern durch allerlei erdichtetes Zeug zu Freunde und ihre Hilfe blieben aus. Wie lange wollt Ihr in dem Bergdorfe bleiben, era des„ neuen Geistes" kennzeichnende Thatsache, daß es trob einem Heros stempeln. Aber auf die einzige wichtige, die das Ihr Euch als Schlupfwinkel ausersehen?" fragte aller Ausnahmegesetze und tausenden von Tag zu Tag fortgesetzten Ostrowski.
So lange, bis Lazar seine Kräfte wieder zurückUnd was geschieht dann?"
erlangt hat."
Er schloß sie unter der sanften Berührung und lag ganz ruhig da, mit einem Lächeln, das seinem bärtigen Munde so schön stand. Wie sie sich aber emporrichtete, um fich zurückzuziehen, langte er plöglich mit weit ausgreifenden Armen nach rückwärts, umschlang ihren Hals und zwang Ein Schimmer flog über das blasse Gesicht des Kranken er schien wirklich der Stärkere zu sein ihren Kopf und seine großen Augen weiteten sich noch mehr. „ Es ist beschlossen, daß wir nach Rußland zurückkehren, ihm zuzuneigen, tiefer und tiefer, seinen verlangenden Lippen entgegen. es ist Sonja's Wunsch und der meine," Meine Seele," flüsterte er.
sie
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Wir gehen nach Petersburg ," bestätigte Sonja, indem Sie mochte beruhigt sein, sein Kuß sprach deutlicher sie die Hand ihres Gatten innig drückte. als alles Andere von Kraft und neuerwachendem Leben. ( Schluß folgt.)
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Hausdurchsuchungen einem polizeilich bekannten und noch dazu ausgewiesenen Anarchisten möglich war, dieses Attentat zu ver üben, werden sie sicherlich am wenigsten zu sprechen kommen, es sei denn, um sie zu verhüllen und jeden, nur nicht die Polizei und deren Auftraggeber hierfür verantwortlich zu machen. Wenn man, sagt die Abendausgabe des offiziösen Temps", im Januar nahm, so geschah dies, weil man die Ueberzeugung hatte, bei Pauwels keine Hausdurchsuchung daß er sich in Spanien befinde." Diese spanische Ueberzeugung hatte man" wahrscheinlich auch bei Henry, der gleich Pauwels der Polizei bekannt war, dieselbe Ueberzeugung wohl auch bei dem bis heute noch nicht aufgefundenen Urheber der in den
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