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Nr. 145.- 32. Jahrg.

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Telegramm- Adresse: Sozialdemokrat Berlin  ".

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: Sw. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morikplatz, Nr. 151 90-151 97.

Freitag, den 28. Mai 1915.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morikplat, Nr. 151 90-151 97.

Einleitende Kämpfe im Trentino  .

Die Meldung des Großen Hauptquartiers.

Amtlich. Großes Hauptquartier, den 27. Mai 1915.( W. T. B.)

Westlicher Kriegsschauplay.

Ungeachtet ihres gänzlichen Mißerfolges vom 25. Mai erneuerten die Franzosen ihre Durchbruchsversuche zwischen Vermelles Vermelles und der Lorettohöhe. Sehr starke Kräfte wurden auf dem schmalen Raum von zehn Kilo­meter zum Sturm angesezt, die Angreifer aber überall zurückgeworfen. Wir sind im vollen Besit unserer Stellungen. Eine ungemein große Zahl französischer Gefallener liegt vor den deutschen   Gräben. Ein weiterer französischer Angriff richtete sich am späten Abend gegen die Linie Souchez- Neuville. Hier ist dicht füdlich Souchez der Kampf noch nicht völlig abgeschlossen. Beim Friedhof von Neuville schanzten Franzosen auf­rechtstehend, indem sie zur Deckung in vorhergegangenen Kämpfen gefangene Deutsche verwendeten.

Bei einer Erkundung nördlich Digmuden nahmen wir einen Offizier und 25 Belgier Kleinere feindliche Vorstöße bei Soissons   und im Priesterwalde wurden

gefangen.

abgewiesen.

Ein Luftangriff wurde mit Erfolg auf die Befestigungen von Southend   an der unteren Themfe gemacht.

Deftlicher Kriegsschauplatz.

Die Lage ist unverändert.

Südöstlicher Kriegsschauplatz.

Gegen acht Feinde!

Von Richard Gädke.

Inwieweit sich die europäische   Kriegslage durch den Eintritt Italiens   in den Kampf ändern wird, läßt sich noch nicht übersehen. Die Bollendung der italienischen Mobilmachung wird, wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen; wir haben im übrigen vernommen, daß die Lossagung Italiens   vom Dreibund seine bisherigen Ver­Bündeten nicht unvorbereitet trifft. Ob Italien   seine ganze Macht, die im Beginn des Krieges auf ein Feldheer von nicht viel über 800 000 Mann zu schätzen sein wird, gegen die Nordostgrenze zum Angriff vorführen wird, müssen wir abwarten. Nach Zeitungs­nachrichten soll es sich verpflichtet haben, 300,000 Mann in die Champagne und 150 000 Mann gegen die Dardanellen zu ent senden. Letteres wäre nicht ganz unwahrscheinlich. Dem Vier­bund muß daran liegen, an jener Stelle aus der blamablen Lage herauszukommen, in die ihn Mister Churchills dilettantenhafter Leichtsinn gestürzt. Noch heute fleben seine zusammengerafften Streitkräfte an zwei engen Nestern auf der Halbinsel Gallipoli und halten sich dort nur unter schweren Verlusten und unter dem un­mittelbarsten Schuße der schweren Schiffsgeschütze. Daß 150 000 Italiener hier ein großes Gewicht in die Wagschale legen würden, ist ohne weiteres klar, wobei es dahingestellt bleiben mag, ob man sie auf die enge Halbinsel selbst werfen würde, die großen Truppen­massen wenig Raum zur Entwickelung bieten und ihre Ernährung schwierig

der aurde. Man kann sich auch denken, daß sie an

& iit e deu gänzlich gescheiterten Versuch der Franzosen unter d'Amade erneuern oder nördlich Gallipoli an der thratischen Küste die Landung unternehmen könnten. In jedem Fall werden sie mit der 1. türkischen   Armee unter Golz Bascha rechnen müssen, die noch gar nicht in Tätigkeit getreten ist und er­heblich stärker sein soll als die 5. Armee unter Liman Pascha.

Daß die Italiener gleichzeitig eine Armee zur unmittelbaren Unterstübung der neuen Freunde im Westen abgeben sollten, möchte ich zunächst bezpeifeln. Ihre Aufgabe im Nordosten gegen Tirol

Sowohl nordöstlich Przemysl   als auch in der Gegend von Stryj   schritt der Angriff unserer Truppen rüftig vorwärts. Die Beute und seine sonstigen Ergebnisse sind noch und die Grafschaft Görz nebst Triest   ist eine keineswegs leichte, die

nicht zu übersehen.

Der österreichische Generalstabsbericht. Wien  , 27. Mai.  ( W. Z. B.) Amtlich wird ver­Tautbart: 27. Mai 1915, mittags.

Nordöstlicher Kriegsschauplah.

Oberste Heeresleitung.

Der italienische Krieg.

die

österreichische Gebirgsgrenze in jenen Gegenden ist seit Jahren in guten Verteidigungszustand gefeßt. Natürlich werden die italie­ nischen   Pläne auch abhängen von den Nachrichten, die ihrer Heeres­leitung über die dort verfügbaren deutschen   und österreichisch  - uuga­rischen Streitfräfte zugegangen sind. Die Grenzplänfeleien, die jezt an der Tiroler Grenze im Gange sind, wollen übrigens noch nicht bedeuten, daß entscheidende Kämpfe oder stärkere Angriffe seitens des einen oder anderen der Gegner bereits in den nächsten Tagen zu erwarten sind. Trotz aller Vorbereitungen werden die italienischen Bahnen die Versammlung großer. Massen nicht im Handumdrehen ermöglichen.

Ob das Vorgehen der italienischen Heere gegen Nordosten das

Der italienische Generalstabsbericht. Die italienische Heeresleitung meldet unter dem 26. Mai amtlich: Unsere Truppen ergriffen überall die Offensive, besetzten folgende Punkte: Forcella di Montozzo, Tonale, Im Raume um Przemysl   dringen die verbündeten Bonte Caffare in den jubilarischen Alpen; Gelände Signal sein wird, durch das auch die Serben zu einem Ein­Armeen in erbitterten Kämpfen weiter vor. Destlich Ra- nördlich von Ferrara   am Monte Baldo  , Monte Corno, Monte bruchsversuch nach Ungarn   oder nach Kroatien   hinein beranlaßt dymne eroberten Truppen unseres sechsten Korps den von Foppiano; auf dem Nordabhang der teisinischen Alpen; werden, wird von dem moralischen und materiellen Zustande ab= den Russen hartnädig verteidigten Ort Nienowice und die Höhe Bassubio, Monte Taffolan und andere Orte des Brenta   hängen, in dem sich das serbische Heer zurzeit befindet und zugleich Horodysko im Sturm, machten neuerdings über zwei- tals. Einige Gefangene wurden gemacht. Im Cadore wur- von dem Gefühl der Sicherheit, das es für seinen Rüden gegen den alle Grenzpässe besetzt. Mittlere feindliche Artillerie er- Bulgarien   und gegen matedonische Aufstandsversuche haben darf. tausend Gefangene und erbeuteten sechs Geschüße. öffnete erfolglos das Feuer auf die Misurina och Militärisch auffallend ist es, daß auf diesem Kriegstheater die Südöstlich Przemysl   gelang es den verbündeten e bene. In den Kärntner Alpen wurde in der Feindseligkeiten im großen ganzen feit langen Monaten so ziemlich Truppen, in der Gegend bei Huffakow in die feindliche Haupt- Nacht vom 24. auf den 25. Mai durch einen Bajonett- eingestellt gewesen sind. verteidigungsstellung einzudringen und die Russen zurückzuwerfen. angriff der Paz Val Inferno, welcher den Eingang Im Südosten war die am 2. Mai begonnene Offensive der zum Val Degano bildet, erobert. Zweitausendachthundert Mann wurden ge­An der friaulischen Bentralmächte einige Zeit hindurch ant San zum Kurztreten ge­Grenze wurde am 25. Mai der mittlere sonzo zwungen gemejen. Sie hatte den Höhepunkt ihrer Erfolge errungen, fangen, elf Maschinengewehre erobert. Die genommen, die Angriffsoperationen bei Caporetto   dauern als sie nach einer siegreichen Verfolgung von 130 Kilometern in den Kämpfe danern fort. Gleichzeitig haben gestern unsere und erfolgreich an, und die zwischen sonzo und Indrio eroberten Tagen des 16., 17., 18. Mai sich in erbitterten Rämpfen den Ueber­deutsche Truppen der Armee Linsingen südöstlich Dro- Höhen zur Verteidigung eingerichtet. Mittlere öfterreichische gang über den unteren San um Jaroslau   und nördlich bis hobycz und bei Stryj   nach schweren Kämpfen die be- Artillerie eröffnete von Santa Maria und Santa Lucia, jüd- Sieniawa erkämpfte, während gleichzeitig die Festung Przemysl   von hobycz und bei Stryj   nach schweren Kämpfen die be- westlich von Tolmein, Feuer gegen die Höhen zwischen Besten und Südwesten her berannt wurde und andere Heeres­festigte feindliche Frontlinie durchbrochen und die Russen Indrio und Isonzo  , aber erfolglos. Am unteren fonzo teile in dem Raume zwischen San und mittleren Dujestr vor­zum Rückzug gezwungen. Der Angriff wird auch hier dauern gleichfalls die Angriffsoperationen an, um diese Fluß- drangen. Inzwischen gelangten auch die Karpathenheere unter fortgesetzt. linie zu gewinnen. Ueberall zieht sich der Feind zurück, starken Gefechten von Süden her in die Nähe des Dnjestr  - Ab­Brüden zerstörend und Unterbrechungen hervorrufend. Unsere schnittes. Flieger beschoffen das Elektrizitätswerk und die Bahnstation von Monfalcone. gez. Cadorna.

An der Pruthlinie und in Russisch- Polen ist die

Situation unverändert.

Südwestlicher Kriegsschauplah.

Dann aber war augenscheinlich die Neugruppierung des erst teilweise geschlagenen russischen Heeres beendet, Verstärkungen von Italien   blockiert die dalmatinische Küste. weniger bedrohten Teilen waren herangeholt, Ersatz von rüdmärts­Rom, 27. Mai.  ( W. T. B.) Meldung der Agenzia Stefani. Da ersten Maihälfte den unteren Dnjestr   überschritten und sich bis zum her eingetroffen. Nachdem der linke russische Flügel schon in der In Tirol begann der Feind an einzelnen Punkten süd- die italienische Regierung der Ansicht ist, daß einige Häfen Bruth vorgearbeitet hatte, gingen nunmehr auch Mitte und rechter östlich Trient   unsere Grenzwerke mit schwerer Artillerie der albanischen Küste Defterreich- Ungarn zur heimlichen Berprovian Flügel in Galizien   vom 19. Mai an zu entschlossenen Gegenstößen zu beschießen. Bei Caprile im Gordevole- Tal wurden zwei 26. Mai den BIoda bezustand über 1. die österreichisch vor. Den brutalen Schneid der russischen Heerführung, die ohne tierung seiner fleinen Schiffseinheiten dienen, erklärte sie am italienische Kompagnien durch Maschinengewehrfener vernichtet. ungarische Küste von der Grenze im Norden bis zur montenegrinischen jede Rücksicht auf die schon erlittenen furchtbaren Verluste ihre An der kärntnerischen Grenze nur erfolgloses feind- Grenze im Süden einschließlich aller Inseln, Häfen und Buchten; Massen immer und immer wieder zu verzweifelten Angriffen vor­2. die albanische Küste von der montenegrinischen Küste im wärtstreibt, wird man rückhaltslos anerkennen müssen, wenn man liches Artilleriefeuer. Im Küstenlande haben die Italiener Norden bis zum Kap Stephali einschließlich im Süden. Die Er- auch den Gefechtswert der Truppen und die taktische Geschicklich­an mehreren Stellen die Grenze überschritten. Feindliche Ab- flärung bezeichnet die geographischen Blockadegrenzen in ihrer Länge teit der unteren Führung nicht allzuhoch einschätzt. Die Angriffe teilungen, die bis an unsere Stellungen vorgedrungen find, und Breite und fügt hinzu, daß die Schiffe befreundeter und neus beschränkten sich nicht nur auf die über den San vorgedrungenen

wurden zurück geworfen.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.

von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

gefeßte Frist haben, um frei aus der Blockadezone zu fahren. Gegen berbündeten Truppen, sondern fanden auch noch we st I ich des San, Schiffe, welche die Sperrlinie Kap Otronto- ap Kephali zu durch in dem Raume zwischen Rudnik und dem Weichsel  - Brückenkopfe fahren versuchen oder durchfahren, wird gemäß den Regeln des Sandomir, statt. Nach russischen Angaben sogar mit teilweisen ört­internationalen Rechtes und der bestehenden Verträge verfahren werden. Ilichen Erfolgen!