Westlicher Kriegsschauplah.
Der französische Tagesbericht. Paris , 27. Mai. ( W. T. B.) Amtlicher Bericht
Es war klar, daß die deutsche Offensive sich eine gewisse Ruhepause gönnen mußte, ehe sie zu neuem Schlage ausholte. Die Heranführung der Verpflegung in diesem ausgesogenen Lande Innsbruck , 27. Mai. ( T. U.) Wie die Neue Tiroler macht die größten Schwierigkeiten; und wenn man selbst um des Stimme" meldet, hat gestern die zwangsweise Räumung von höheren Zwedes willen seinen Truppen Entbehrungen auferlegt, so Trient begonnen und zwar wurden zuerst alle Bewohner der gibt es doch eine bestimmte Grenze dafür, soll die Leistungsfähigkeit Pfarre Sankt Maria Maggiore und der Vorstadt Piedizastello, von Mann und Roß und die Schlagfertigkeit der Truppe nicht welche die vorgeschriebenen Bedingungen der Verproviantierung von gestern nachmittag. rapide sinken. An der ungeregelten Verpflegung allein ist Napo- nicht erfüllt haben, entfernt. Heute werden die Bewohner Die gestern vom Feinde im Gebiet von Angres und Icons Einbruch in Rußland im Jahre 1812 gescheitert. Ebenso der Dompfarre abtransportiert, morgen jene der Pfarre Sankt nördlich des Lorettomassivs erlittenen Schlappen hatten wichtig ist die dauernde Versorgung mit Munition und vor allen Pietro. von seiner Seite einen äußerst heftigen Gegenangriff zur Dingen die Nachführung der schweren Geschütze, die einem rasch verfolgenden Heere nicht im gleichen Marschtempo nachfolgen Folge. Am Abend und während der Nacht wurde eine wütende Schlacht geliefert. Wir behaupteten alle unsere Gefönnen. So meldet das Große Hauptquartier dann über den 20., Rom , 27. Mai. ( W. T. B.) Der König von Italien hat winne. Unsere Truppen bewiesen wundervollen Mut und 21., 22. und 23. Mai, daß die Lage unverändert sei, während die folgenden Tagesbefehl erlassen: Soldaten zu Lande und zur See! 3ähigkeit. Die Deutschen unternahmen zuerst Gegenangriffe russische Heeresleitung gleichzeitig von zahlreichen Angriffen ihrer Die feierliche Stunde der Verwirklichung der nationalen Ansprüche eigenen Truppen zu berichten wußte. Das heißt: die Rollen waren hat geschlagen. Nach dem Vorbilde meines großen Vorfahren über- gegen das von uns eroberte Schanzwerk nördlich Angres in diesen Tagen getauscht, der Angreifer zeitweise zum Verteidiger nehme ich heute den Oberbefehl über die Land- und Seestreitkräfte und wiederholten ihre hartnäckigen Bemühungen immer geworden. Man hat diese Zeit wohl auch benutzt, um die natürlich mit sicherem Vertrauen auf den Sieg, den Eure Tüchtigkeit, Eure wieder, um es zurückzuerobern. Trok des außergewöhnlich großen Gefechts- und Marschverluste einigermaßen auszugleichen Opferfreudigkeit und Eure Disziplin zu erlangen wissen wird. Der heftigen Bombardements, welchem wir ausgesetzt waren, beund den Gegner lieber in das eigene verheerende Feuer hinein- Feind, den zu bekämpfen Ihr Euch anschidt, ist friegserprobt und hielten wir die gesamte neue Stellung. Andererseits besetzten laufen zu lassen. Eurer würdig. Begünstigt vom Boden und Kluge Kunstvorrichtungen wir am Abend beinahe den ganzen Bubalgrund, wo wir Dann aber, nachdem wohl auch auf seiten der Verbündeten eine wird er Euch zähen Widerstand entgegenseßen. Aber Euer un nachmittags Fuß gefaßt hatten. Wir behaupteten uns dort Neugruppierung der Streitkräfte vorgenommen war man hört bezwungener Borwärtsbrang wird ihn sicherlich zu überwinden ver- unter heftigem Feuer. Gleichzeitig gewannen wir Gelände von einer bis dahin unbekannten Armee Buhallo gingen sie von mögen. Soldaten! Euer wird der Ruhm sein, Italiens Trikolore neuem zum Angriff in ihrer Mitte vor. Die zwischen Przemysl an den heiligen Grenzen aufzupflanzen, die die Natur unferem einen Schüßengraben am Rande von Souchez ein. auf dem Nordwestkamm der Lorettohöhe und nahmen und Jaroslau westlich des San verbliebenen russischen Massen Baterlande gesezt hat. Euer der Ruhm, endlich das Werk zu wurden am 24. Mai angegriffen, auf und über den Fluß zurück- vollenden, welches unsere Väter mit so viel Heldenmut begannen. geworfen und schließlich auch auf das Ostufer verfolgt. Gleichzeitig gingen zwei österreichische Armeen in dem Raume zwischen San und Dnjestr , südöstlich Przemysl , erfolgreich vor.
Es scheint, als sei damit die Verteidigung der Sanlinie durch die Russen endgültig durchbrochen, und man wird abwarten müssen, ob sie sich westlich Lemberg noch zu erneutem Widerstande
Jm Gebiete von Soissons und Reims ist ein ziemlich heftiger Artilleriekampf eingeleitet. Auf der übrigen Front ist nichts gemeldet.
Im Laufe des 25. Mai zeigten unsere Flugzeuge auf der ganzen Front eine sehr große Tätigkeit. Mehrere Mont, 27. Mai. ( W. T. B.) Zwischen der besonnen gebliebenen Bombardements gelangen ihnen. Sie warfen 203 Geschosse, sehen werden. Allerdings haben die modernen Volksheere eine Zeitung Popolo Romano" und der nationalistischen„ Idea darunter 82 große Bomben von 10 Stilo und 14 Geschosse außerordentliche Widerstandskraft; an ihre Zertrümmerung" ist Razionale" hat sich anläßlich des Verlangens der„ Popolo Romano", von 43 Kilo. Die Wirkung der Explosionen konnte an verkaum zu denken. Sie sterben schließlich wohl nur am langsamen die Regierung möge außer Sonninos doch auch San Giulianos schiedenen Stellen beobachtet werden, besonders am deutschen Erschöpfungstode der Blutarmut und am moralischen Hungertode. diplomatisches Verhalten zu Beginn der europäischen Krisis durch Flugpark Hervilly( südwestlich Roisel), wo Flugzeugschuppen Wer's am längsten aushält, ist der Sieger. die Veröffentlichung von Altenstücken beleuchten, eine wütende und Apparate Feuer fingen, bei der deutschen Flugreserve in Begünstigt wurde der längere Widerstand der Russen dadurch, Polemik entſponnen. In dieser sind von beiden Seiten Vorwürfe Granpriel( nordwestlich Saint Quentin ), wo ein Schuppen daß sie den Weichsel - Brückenkopf Sandomir behaupteten und auch wegen Vaterlandsverrats und privater Unredlichkeit gefallen, auch im südlichen Polen zu erneuten Angriffen mit verstärkten Kräften nach dem Staatsanwalt ist gerufen worden. Der freimauerische zerstört wurde, und am Bahnhof Saint Quentin , wo ein vorbrachen. Seit einer Reihe von Tagen wird, bisher ohne ent- Secolo" beschwert sich, daß die vatikanische Presse wenig über den Benzinlager getroffen wurde. Im Laufe der vorhergehenden scheidendes Ergebnis, in dem Berglande von Kielce gefämpft. italienischen Krieg spreche und die italienischen Bischöfe und Geist- Nacht wurden vier Geschosse in der Nähe des Güterbahnhofs Die deutsche Offensive, die in den leßten Apriltagen über- lichen bei weitem nicht die von der Geistlichkeit anderer Völker zu abgeworfen und dort ein Brand festgestellt.** raschend und im Sturmschritt gegen Nordlitauen und Kur- Kriegsbeginn gezeigte nationale Begeisterung erkennen ließen. Die Paris , 27. Mai. ( W. T. B.) Der gestern abend ausland eingeleitet wurde, hat gleichfalls ihr anfängliches Tempo vatikanische Neutralität übe unzweifelhaft ungünſtigen Einfluß aus. gegebene Bericht besagt: Die englischen Truppen haben einen zu
einhalten können. 8.
westlich
an entſpinnen sich Gefechte an dem Flußlaufe der Dubissa von Schaulen ( Schawle) an bis zu ihrer Einmündung in den Njemen bei Srednifi( 100 Kilometer). Die Stadt Schaulen selbst war vom 23. Mai in den Händen der Russen, die am Tage vorher westlich der Stadt geschlagen wurden und 1600 Gefangene zurückließen. Am Mittel- und am Unterlaufe der Dubiſſa haben zahlreiche Gefechte teils westlich, teils östlich des Flusses stattgefunden, die eine durchgreifende Entscheidung noch nicht gebracht haben.
nejich Wiltu bor ſtarten feinblichen Sträften aus, und vom 11. Mai Die Schweiz als Schüßerin der deutschen newbie machten 60 Gefangene, barunter mehrere DifiFortschritt in der zeichnen. Staatsangehörigen in Italien . ziere, und erbeuteten Maschinengewehre. Nördlich von Köln , 27. Mai. ( W. T. B.) Einige Schweizer Blätter haben Arras sezten die Deutschen ihre Bemühungen fort, die im Bedenken gegen die Zusage des von Deutschland erbetenen Schuzes Gebiet von Angres gestern verlorenen Stellungen wiederzunehmen. der deutschen Staatsangehörigen in Italien geäußert und bemerkt, Der Kampf war den ganzen Tag über von äußerster Heftigdaß auch die schweizerische Regierung die Zuſage nur nach einigem feit. Am Schanzwerk von Cornailles brachte uns ein feind3ögern und erst dann erteilt habe, als die italienische Regierung licher Gegenangriff anfangs zum Zurückweichen, aber nach auch den Schutz der italienischen Interessen in Deutschland nach weniger als einer Stunde haben wir die ganze Stellung Auf dem westlichen Kriegsschauplate ist die gesamte Striegs- fuchte. Dies ist, wie die Kölnische Zeitung " von unterrichteter wiedererobert und sie seither auch gehalten. Am benachbarten lage im wesentlichen noch immer so, wie sie sich Ende Oktober 1914 Seite erfährt, völlig unzutreffend. gestaltet hatte; noch immer stehen sich die beiden Gegner in start ehrenvolle Mission ohne jedes Bedenken, wobei fie fich daran er- hartuädigen Angriffen einen Teil des nördlichen Vorsprungs Die Schweiz übernahm. die Schanzwert, weiter nach Süden, nahm der Feind nach wobei sie sich daran en ausgebauten, festungsähnlichen Stellungen auf nächste Nähe uner- innert, daß Deutschland wiederholt in die Lage gekommen ist, wieder ein; wir behaupteten den westlichen und nahmen schüttert gegenüber. Alle die großen Schlachten vom Januar an, schweizerische Interessen im Orient zu schützen. Deutschland war einen Teil des südlichen Vorsprungs. Zwischen diesen alle die unaufhörlichen Kleinkämpfe, alle die Verluste haben nichts es, das im Jahre 1902 für die Wiederaufnahme der infolge des daran geändert, das Gleichgewicht der Kräfte nicht verschoben. Ob Gilvrettahandels zwischen der Schweiz und Italien abgebrochenen beiden Schanzwerken und der Straße von Airnoulettes nadh einmal dieser, einmal jener einen kleinen Raumgewinn zu vere diplomatischen Beziehungen wesentlich beitrug. Die Zufage der Souchez kamen unsere Angriffe vorwärts und faßten an ver zeichnen hat, ist für die Lage im allgemeinen unerheblich geblieben. Schweiz ist daher auch erfolgt, bevor Italien mit seinem Ersuchen schiedenen Punkten Fuß in der Linie des Feindes, dem es Nun muß man allerdings darauf hinweisen, daß die deutschen Heere sich insoweit in der vorteilhafteren Verfassung befinden, als an die Schweiz herangetreten ist. fie mit einer winzigen Ausnahme im Oberelsaß den Krieg durchaus in Feindesland führen und etwa tausend Quadratmeilen belgischen und französischen Bodens fest in der Hand haben. Um soviel ist auch die wirtschaftliche Lage des Gegners geschwächt, sind seine Hilfsmittel geschmälert worden. Es scheint also, als ob die deutsche Heeresleitung gar keine Veranlassung hätte, die für sie günstige Lage durch einen allgemeinen Angriff zu ändern, vielmehr den gegnerischen Angriff mit Ruhe abwarten könnte. Solange jedenfalls, bis auf anderen Kriegsschauplägen für fie eine große, die Lage gründlich und dauernd ändernde Entscheidung eingetreten ist.
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H
I. 3wischen den alten Fronten.
20. Mai 1915.
nicht gelang, auch nur einen der Schüßengräben wieder zu besetzen, die wir gestern erobert hatten. Am Nordrande der Straße von Aignoulettes nach Souchez fand in einem Gehölz ein lebhafter Stampf statt; die beiderseitigen Stellungen haben sich jedoch nicht geändert. Zwischen dieser Basel , 27. Mai. ( W. T. B.) ( W. T. B.) Die Schweizerische Depeschen- Straße und dem Lorettomassiv, im Buvalgrunde, Agentur bestätigt nach Erkundigungen im Bundeshause die Blättermeldung, über die Dienstpflicht derjenigen naturalisierten konnte heftiges feindliches Artilleriefeuer uns nicht aus den ausdrüdlich auf ihr italienisches Bürgerrecht Gelände. Auf den Nordosthängen bei der Lorettokapelle rückten Schweizer italienischen Ursprungs, welche nicht gestern eroberten Stellungen vertreiben. Wir gewannen erneut verzichtet haben. Sie bemerkt, daß die diplomatischen Verwir trok heftiger Befchießung 200 Meter vor. An den Rändern handlungen hierüber sich voraussichtlich sehr schwierig gestalten bei Ablain und St. Nazaire erbeuteten wir eine Redürften, da bei der bestehenden Gesetzgebung eine befriedigende Lösung nicht leicht zu finden fei. volverkanone. In Neuville- St. Va a st bemächtigten wir
Ein zweiter Anschlagzettel daneben gebot folgendes: 1. Jedes Wasser in Galizien ist verseucht und darf nur getrunken werden, wenn es vorher gekocht ist.
2. Die Stuhlentleerungen dürfen nur in Latrinen abgescht werden. Zuwiderhandelnde gefährden das Leben ihrer Kameraden und werden daher strenge bestraft.
das über den tragischen aber dabei nüchternen 3wed weit hinausreichende, fast möchte ich sagen künstlerische Element, das sich in ihnen darstellt. Der ganze gewaltige Kulturunterschied, der zwischen hüben und drüben klafft, tat fich mir auf, als ich eine Weile später den Dunajec überschreitend die russischen Stellungen besichtigte. Auch die Russen hatten mehrere Monate Muße, ihre Erdbauten auszugestalten, und an Langeweile, die solcher Tätig- Auf einer Notbrüde überschritten wir bald den Dunajec und keit den gesunden Antrieb gibt, wird es ihnen auch nicht gefehlt begaben uns in den Bereich der russischen Stellungen. Zuerst haben. Aber wie sehen ihre Verschanzungen und Unterstände aus, auf den starken Stüßpunkt auf Höhe 269, die steil wie ein Riff zur wenn man sie mit denen am linken Dunajecufer vergleicht! Was Flußniederung abstürzt. Dann über die Ortschaft Blonje hinaus In Bogumilowice, das nahe dem linken Dunajec - Ufer liegt, der 3wed erfordert ist wohl da: Eindeckungen, Traversen, Stük- auf sanft ansteigenden Bergpfaden, die in ein Kuppengebiet hinhieß es aussteigen. Bogumilowice war nämlich bis vor einer mauern, Balten und Bretterverkleidungen, stellenweise sogar ge- anleiten, hinter dessen in blauen verschwimmenden Wellenlinien Woche für den galizischen Eisenbahnverkehr das, was einst die pflasterte Grabensohlen, aber wie verworren, wie verwahrlost, wie sich blendend weiß die Tatra emporschwingt. Die zerstreuten Gerussische Grenzstation Bodwoloczysta gewesen ist. Darüber hinaus schmutzig sieht das alles aus. Alles voll von Abfällen, von Feßen höfte der Ortschaft Blonje liegen in einer weiten Mulde. Awischen ging es nicht, die geborstenen Steinpfeiler und die zerknickten und Lumpen, von schmierigem, zerfafertem Stroh, die Unterstände ihnen schlängeln sich allenthalben russische Schützen- und FlanEisenkonstruktionen der Dunajecbrücke geboten halt. Noch eine absolut unwohnlich, erfüllt von Gestank und Moder. Nicht nur fierungsgräben durch die Gärten, über die Felder und um fleine Woche früher hatten die Sprengladungen feindlicher Geschosse an den Stellen, die durch den Kampf gelitten haben, sondern auch Waldbestände herum. Das Herrenhaus von Blonje ist zerschossen, dieses Haltgebot wesentlich verstärkt, aber das war nun vorbei. in den kaum berührten Stützpunkten, die kampflos aufgegeben in den Höfen liegen zerbrochene landwirtschaftliche Maschinen Feindliche Geschüße gab es weit und breit nicht mehr, sie waren werden mußten. Auf unserer Seite dagegen eine langgestreckte herum. Der Hebelarm eines zerstörten Göpels hemmt den Weg. weggeblasen und weggefegt. Da nun aber die Wiederherstellung Zeile von fein und oft eigenartig gegliederten Erdwerken, die in Auch viele Bauernhöfe sind niedergebrannt. Andere aber sind zerstörter Schienenstränge bei aller Behändigkeit unserer tech ihrer Fülle von architektonischem Beiwerk, in ihrer peinlichen unversehrt, einige sogar, die zwischen den beiden Kampffronten nischen Truppen erheblich langsamer vonstatten geht als ein russi- Sauberkeit und Ordnung, geradezu den Eindruck von Cottage- lagen. Was aber das sonderbarste ist auch die Bauernfamilien scher Rüdzug, mußte sich das Kriegspreffequartier bequemen, die anlagen machen. Allenthalben aufgelegte Rajenziegel, lauschige sind da, mitsamt den fümmerlichen Resten ihrer Habe und ihres Ruinen des zerschossenen Stationsgebäudes von Bogumilowice Nischen, die mit grünlichem Weidengeflecht ausgekleidet find, von Biehbestandes. Man hört Hühner gadern und ich sah sogar ein zum Ausgangspunkte seiner Erkundungsfahrten im Gebiete der den Truppen selbst erzeugte Korbstühle und Bänke, allerlei Faffaden- rosiges Schweinchen grunzend vor einem Kober herumtrippeln. großen Schlacht zu machen. Geplant war zunächst eine Besichti- schmuck, Gartenlauben aus gekrümmten Aeften, auf denen das Diese Bauern fleben so fest an ihrer kleinen Scholle, daß nur das gung des Schlachtfeldes am Dunajec unter Führung des Generals junge Grün sproßt, Blumenbeete mit Stiefmütterchen bepflanzt, Glend sie vertreiben kann, aber niemals die Furcht vor dem Tode. v. H., dann sollten kleine Gruppen gebildet werden, die sich auf Glaskugeln und Terrakottafiguren. In der Stellung eines Man erzählte mir von einem, der auf dem jenseitigen Ufer des verschiedenen Wegen womöglich bis an den San durchzuwinden deutsch - böhmischen Landsturmbataillons fand sich eine„ Villa Eigen- Dunajec ruhig pflügte, während hundert Schritte von ihm schwere hätten. Ich schloß mich, wie ich gleich hier bemerken will, der heim" und eine geradezu behaglich ausgestattete Alte Jeschken- russische Granaten niedergingen. Das ging ihm einfach nichts an, fleinen Gruppe an, die entschloffen war, aller Bequemlichkeit zu baude".( Anm. Der Jeschten erhebt sich bei Reichenberg zur das war Sache der Soldaten. Seine Pflicht war es, den Boden entsagen und dafür auch dank der besonders initiativen Leitung Höhe von 1010 Meter.) Die in diesen Stellungen durch Monate zu bebauen und als ein Soldat der Arbeit auf seinem Posten ausdurch Major 3. udn Hauptmann G. den Erfolg einheimste, noch Hausten, hatten sich hier mitten im Kriege, der vor ihren streng und zuharren, wenn auch rings der Tod wütete. Der Krieg ist ein nichts weiter. Manche zeitgerecht zu den Kämpfen um die Sanübergänge bei Jaroslau pflichttreu bewachten Schußlöchern lag, ein Reich des Friedens- Ungemach wie Hagelschlag oder Mißwachs zu kommen. traumes errichtet und als Kulturmenschen ihrem Arbeitstrieb die Familie ist bei diesem unlöslichen Verwachsensein mit dem Boden Das Abstreifen der Dunajecfront, das den ersten Tag dieses Bügel schießen lassen. Ganz besonders empfing ich diesen Ein- ein Opfer ihrer fatalistischen Auffassung von Bauernpflicht geFrontausfluges ausfüllte, gab uns eine tüchtige Marschleistung auf druck bei den Befestigungen einer deutschen Landwehrdivision. Nur worden, die meisten aber haben die schweren Stunden überlebt und und als wir abends endlich Tarnow erreichten, hatten wir 30 Kilo- die geschmückten und gepflegten Gräber ließen dort die bitter arbeiten nun auf den leichengedüngten Feldern, deren grüne, im meter in den Gliedern. Dazu aber auch noch eine Zentnerlast von traurige Kehrseite erkennen außer ihnen wohl auch noch der Winde wogende Saaten ein Bild ungetrübten Friedens bieten, wie gewaltigen und erschütternden Eindrücken. Gegen 8 Uhr morgens durchlöcherte Kirchturm einer im Hintergrunde durch den lichten wenn es nie Krieg in der Umgebung gegeben hätte. Ein Ungebrachen wir in Bogumilowice auf und wanderten zunächst den Auwald schimmernden Ortschaft. Sonst gab sich dort deutsche witter ist über die Häupter gezogen, vor dem man sich ein wenig Dunajec aufwärts nach Süden. Der Weg ging entlang unseren Arbeitstüchtigkeit kund und dazu jene umsichtige Sorgfamkeit des ducte, ein Hagelschlag ist niedergeganegn, der ein paar Obstbäume früheren Stellungen, die wahre Wunderwerke der kriegsgeborenen deutschen Organisationstalents, die nicht vergißt und alles not zusammenknickte, während hier und da ein Blik zündend in StrohErdbautechnik sind. Ich habe dergleichen vorher weder auf dem wendige in finnfällige Formel zu bringen versteht. Da sah ich dächer schlug, aber nun ist das vorüber und es heißt: weiter nördlichen noch auf dem südlichen Kriegsschauplaze irgendwo ge- einen Anschlagzettel, worauf folgendes stand: arbeiten. So kann man an diesen einfachen Menschen ersehen. Diese Erdbauten sind nicht nur feste Bollwerke, sondern fennen, wie in jeder Pflichterfüllung, in jeder Hingabe der Person auch im hohen Grade wohnliche Unterkünfte. Das erschöpft aber an die Sache alle Elemente des todesmutigen Heroismus stecken, ihre Charakteristik keineswegs, denn das auffälligste an ihnen ist wie wenig die Kulturmenschheit des Krieges bedarf, um die nicht das zweckgerechte, das sich ganz besonders in einer Fülle von heldischen Kräfte, die in ihr verborgen sind, ans Licht zu bringen Fund zu erproben. gänzlich neuen fortifikatorischen Einzelheiten ausspricht, sondern
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Verluste der Türken im Jahre 1897: Tot 20 000 Mann
gefallen 2000 Mann
durch Seuchen hingerafft 18 000 Mann.
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