Der Speisezettel in Gastwirtschaften.
1. Das feste Gedeck( Menu) fällt fort. Es gibt nur noch Speisen nach der Karte.
2. Die Gemüsekost ist in den Vordergrund zu stellen; vor allem ist auf gut zubereitetes Gemüse besonderer Wert zu legen und darauf zu halten, daß mehr Gemüse und weniger Fleisch gegeben wird.
3. An Stelle des gebratenen Fleisches soll mehr gefochtes Fleisch angeboten werden.
4. Der Fettverbrauch ist einzuschränken. 5. Der Kartoffelverbrauch ist auf das Mindestmaß zu beschränken. Es sollen nur Salz und Bratkartoffeln berabfolgt
werden.
werden.
6. Das Borlegen der Speisen durch den bedienenden Sellner fällt fort. 7. Die deutsch - feindlichen neutralen Zeitungen sollen abbestellt Diese Beschlüsse treten am 1. Juni 1915 in Kraft. Die Gast wirte Groß- Berlins sind von diesem Tage ab an diese Beschlüsse gebunden. Das Polizeipräsidium legt besonderen Wert darauf, daß diese Beschlüsse vom genannten Tage ab in Groß- Berlin ausnahms Ips durchgeführt werden und gibt der Erwartung Ausdruck, daß auf diesem Gebiete keinerlei behördliche Maßnahmen sich als notwendig erweisen möchten."
Der Wahrsageschwindel blüht.
Lebensmittelverkauf in Nieder- Schönhausen.
baß insbesonders auch alle Abgeordnete im preußischen Zandtage 1 teile enthalten sollten. Bei Kisten, die bei ihm im Schuppen standen, Steuerzahlung in Schöneberg . diesen Eid geleistet haben. enthielten auch Maschinenteile, 11, Meter lange Webebäume von Die Berner Tagwacht" hätte gut getan, fidh erst über die 25 Zentimeter Durchmesser. Diese Bäume, 6 in jeder Kiste, waren es nicht möglich, den Steuerpflichtigen der Stadt Schöneberg die Infolge des durch den Krieg eingetretenen Beamtenmangels war deutschen Verhältnisse genauer zu informieren, che sie sich zu ihrem gut gearbeitet und mit allen zugehörigen Eisenteilen versehen. Frei- Veranlagungsbenachrichtigungen( Bahlfarten) für das Steuerjahr 1915 geschmacklosen Ausfall entschloß. berger erklärte, daß er den Vertrieb solcher Webebäume von einer fo rechtzeitig zuzustellen, daß sie die fälligen Beträge bis zum norFabrit für Schlesien übernommen habe. Der Kriminalkommissar malen Termin, den 16. Mai 1915, zahlen fonnten, Aus diesem aber begnügte sich mit dieser harmlosen Erklärung nicht, nahm viel- Anlaß hat der Magistrat genehmigt, daß die Fälligkeit der Steuern Abbestellung deutschfeindlicher Zeitungen. mehr einmal einen der Webebäume auseinander und fand, daß er für April/ Juni 1915 und die Gültigkeit der Hundesteuermarken für Der Speisezettel in den Gastwirtschaften soll der Kriegszeit an- einen Hohlraum von 10 Zentimeter im Geviert hatte. Diesen 12. Juni 1915 ausgedehnt wird. Die Zahlung fann bis dahin das verflossene Steuerjahr bis einschließlich Sonnabend, den gepaßt werden. Hierüber geht uns folgende Notiz zu: Hohlraum füllte eine 1 Meter lange Zinkblechhülfe aus und bei den sämtlichen in den Zahlfarten bezeichneten Steuerkassen und Bei der am 26. Mai d. J. auf dem Polizeipräsidium mit den diese war ganz mit Saccharin gefüllt. Den Verschluß dieses Bantinstituten erfolgen. Nach dem 12. Juni 1915 trift die kostenVertretern des Gastwirtsgewerbes Groß- Berlins stattgefundenen Er- schönen geheimen Behälters bildeten die Eisenteile des Webe- pflichtige Anmahnung der mit der Zahlung im Rückstande verblie örterung der Frage, wie der Verschwendung von Nahrungsmitteln baums , die so regelrecht und forgfältig ausgearbeitet benen Pflichtigen ein. in den Gasts und Speisewirtschaften entgegengewirkt werden kann, waren, daß man fie jeden Augenblick in das Getriebe wurden folgende Beschlüsse einstimmig gefaßt: einer Maschine hätte einfügen fönnen. Schöneberger Frauenchor. Das erste Stiftungsfest des Chors diesem Geheimnis und dem Inhalt der Webebäume keine Ahnung straße 5. Der Schöneberger Männerchor wirkt bei dem Feste mit. Freiberger wollte von beginnt heute nachmittag 4 1hr in Lehmanns Vereinshaus, Haupthaben. Die Ermittelungen auf den Bahnhöfen in Schlesien aber ergaben, daß er von diesen Webebäumen Hunderte bekommen und wieder versandt und auf diesem Wege eben so viele Hunderte Bentner Saccharin verhandelt hat. Nach den Spuren, die bisher auf- Am 1. Juni d. J. beginnt der Verkauf der von der Gemeinde gedeckt werden konnten, ist der Süßstoff aus der Schweiz eingeschmuggelt angeschafften Lebensmittel. Beschafft wurden 2177 Pfund Neis, worden. Dorther scheint auch ein Reisetoffer mit zwei Zentner 110 000 Volheringe, 9600 Dosen kondensierte Milch, 10 000 Pfund Saccharin gekommen zu sein, der vor einigen Tagen auf dem Schweinefleischtonferven, 55 000 Pfund magerer Sped, 5000 fund Corned beef, 5000 Pfund Rindfleischkonserven, 25 000 Pfund Schlesischen Bahnhof beschlagnahmt wurde. Er war dort schon fetter Speck, 40 000 Pfund Dosenschinken, 16 000 Pfund Schmalz. Mitte April in Verwahrung gegeben, aber nicht wieder abgeholt Insgesamt betragen die Aufwendungen für Lebensmittel 248 570- M. worden. Der Verkauf wird im Laden des Hauses Treskomstr. 63/64, wochentäglich von 2-7 Uhr vorgenommen; verkauft wird nur an Gemeindeangehörige gegen Vorzeigung einer Berechtigungskarte, die allen Eine wahrsagende" Zigeunerin wurde endlich einmal erwischt Haushaltungen zugestellt wird. Die Preise der Waren find und hinter Schloß und Riegel gebracht. Sie hatte sich fürzlich in folgende: Vollheringe, Stück 10 Pf.( Verkauf nur bis zu Reis Pfund 50 f.; der Maske einer Händlerin bei einer Frau eingeführt, deren Mann 10 Stück und nur von 2-3 Uhr); im Felde steht. Die Frau selbst lag frank. Das Dienstmädchen kondensierte Milch Dose 55 Pf.; Corned beef 1,25 m. pro Bfund; ließ sich zunächst die Karten legen. Dann entschloß sich auch die Pfund; Schweinefleischkonserven 1,60 M. pro 1- Pfund- Dose; magerer Rindfleischkonserven( gekochtes Rindfleisch ohne Knochen) 1,70 M. pro franke Frau dazu, weil sie zu gern gewußt hätte, ob ihr Mann Speck 1,75 M.; fetter Sped und Karbonadenfped 1,85 M. pro Pfund; gesund aus dem Kriege heimkehre. Die Zigeunerin brauchte für ihre getochter Schinken nach Prager Art in Dosen 2,20 M. pro Bfund; Kunst, die, wie sie sagte, nicht bloß die Zukunft enthüllen, sondern Schmalz das Pfund 1,60 M. Der Verkauf von Speisekartoffeln auch die Frau wieder gesund machen sollte, alles Geld, das sich in findet von jetzt ab täglich nachmittags von 3-6 Uhr in der Turnder Wohnung befand. Die Hausfrau brachte 110 M. zusammen, das halle Charlottenstr. 19/22 statt. Der Preis beträgt 6,50 M. pro Dienstmädchen 38 M. Die Zigeunerin packte alles in Papier, nähte Bentner. es dann in einen Lappen ein und legte ein Pädchen auf den Ofen. Dort sollte es mindestens zwei Stunden unberührt liegen bleiben. Wenn die Stranke, so drohte die Zigeunerin, es vorher öffne, so werde sie nicht genesen, und auch das Mädchen werde von Krankheit Man wird um so freier hierüber urteilen dürfen, als es sich befallen werden, wenn sie es anrühren sollten. So warteten denn vorläufig durchaus nicht um Maßnahmen des Oberkommandos beide auf die Rückkehr der Zigeunerin, die sich aber nicht wieder handelt, wenn diese auch angedroht find für den Fall, daß fehen ließ. Als sie das Päckchen endlich öffneten, fanden sie darin die Maßnahmen der Gastwirte nicht in die Tat die Tat umgesetzt nur Papierschnigel. Das Dienstmädchen machte sich nun auf den werden. Die polizeiliche Bevormundung der Speise- Weg, um das betrügerische Weib zu suchen, traf es auch auf der farte dürfte gemeinhin feine allzugroße Zustimmung finden, um Straße und ließ es festnehmen. Die Verhaftete, die nicht leugnen so mehr, als der Beweis für ihre Notwendigkeit noch gar nicht erbracht ist. Da lesen wir z. B. von der notwendigen, aufs äußerste fann, nannte sich Alma Weiß, wurde aber von der Kriminalpolizei durchzuführenden Kartoffelersparnis. Nach Urteilen der Fachleute ist festgestellt als eine 35 Jahre alte Alma Steinbach, die auch wegen es durchaus falsch, daß eine Kartoffelnot herrscht oder im Anzuge Ladenkassendiebstahls und Wechselfallenschwindels schon wiederholt ist. Die Reichsverteilungsstelle schwimmt vielmehr im Ueberfluß; bestraft ist. sie hat zurzeit 5 Millionen Zentner zur Verfügung, die nicht ab= gefordert werden, und auch der Gemeindeverband Berlin hat noch 300 000 Zentner gut. Unter diesen Umständen können wir ruhig einmal Duetschkartoffeln statt der in dem Gastwirtsulas vorgefchriebenen Salz- und Bratkartoffeln essen... Die Abschaffung des festen des rechnerischen Betriebes; ob aber der Gast, der sich hierbei Gedeckes in den Gastwirtschaften liegt sicherlich im Interesse an den kleinen Zutaten als Kompott, Käse, Speise, gütlich tat, hierbei beffer fortkommt, ist eine andere Sache. Im übrigen wird es auch hier heißen, daß Probieren über Studieren geht. Das Publikum wird sich die Sache einmal eine Zeitlang ansehen und hiernach sein Urteil abgeben. Gute Patrioten find wir alle; allzusehr wollen wir uns aber ohne Not nicht Beschränkungen unterwerfen, die immer auf Rechnung des Krieges gefetzt werden, ohne daß dies glaubhaft gemacht wird. Der Vater des Gedankens ist der Herr Eisenbahnminister, der zuerst in Bahnhofswirtschaften und Speisezügen das feste Geded abgeschafft und auch fonst allerlei Beschränkungen gegen den Magentisel erlassen hat. Was aber der Fistus in seinem Hause tut, braucht der Privatmann noch lange nicht nachzumachen..."
Die getroffene Reglementierung der Speisekarte wird vielfach verschnupfen und manche Kritik heraufbeschwören. Selbst im LofalAnzeiger" kann man Worte der Kritik über diese neueste Kriegs
maßnahme lesen. Es heißt da u. a.:
In der Panke ertränkt hat sich der 62 Jahre alte Arbeiter August Badhaus aus der Kolberger Straße 24. Der Mann litt feit deshalb auch nicht mehr. Vor einigen Tagen ging er morgens zur einiger Zeit unter Erscheinungen von Schwachsinn und arbeitete gewohnten Zeit von Haufe weg, um, wie er stets tat, einen Spazier gang zu machen. Diesmal aber fehrte er nicht wieder zurück. Drei Tage lang irrte der Krante plantos umher. Dann sprang er in der Nähe der Uferstraße in die Pante. Leute, die sein Beginnen fahen, holten ihn aus dem Wasser heraus und brachten ihn nach dem rankenhause Moabit . Dort starb er jedoch bald nach der Aufnahme.
Rauscher, die Mitteilung, daß die Finanzlage der Stadt sich so In der letzten Stadtverordnetensißung machte Bürgermeister erfreulich gestaltet habe, daß die Gefahr einer Steuererhöhung auf Jahre hinaus beseitigt sei. Die von der Stadthauptkasse im abgelaufenen Rechnungsjahre erzielten lleberschüsse haben 272 227,77 Mark im Ordinarium und 14 117,37 M. im Ertraordinarium, ins gesamt also 286 945,14. betragen. Die Ueberschüsse des Dr dinariums find in ihrer Höhe gleichbedeutend mit 31 Prozent des Gemeindeeinkommensteuersolls. Aus diesem Ers gebnis wurden einstimmig 10 000 M. als Grundstock zur Gründung Dubeningten, für die Potsdam beim Wiederaufbau die Patenschaft übernommen hat, bewilligt. Im weiteren Verlauf der Beratung wurde eine Ergänzung der Anweisung über Tagegelder und Reisekosten für die Beamten beschlossen. Es wurde die Gewährung von Tagegeldern an technische Beamte auch dann für zulässig erklärt, wenn die Entfernung geringer als 2 Kilometer ist, dagegen wurde ausdrücklich betont, daß die Gänge eines Beamten zwischer seiner die Stadt Spandau in den Vorortfreis einbezogen. Die Versamm ohnung und der Dienststelle nicht als Dienstreise angesehen werden sollen. Schließlich wurde auch lung erklärte hierauf in weiterer Erledigung der Tagesordnung einstimmig die Annahme eines Legates der Partickschen Eheleute, die 20000 M. der Stadt mit der Verpflichtung hinter ließen, am 22. Mai alljährlich an alte, bedürftige Ehepaare Geldgefchenfe nicht unter 10 M. aus den Zinsen des Vermögens zur Auszahlung zu bringen und für die Instandhaltung des Erbbegräb nisses zu sorgen. Die Mitteilung des Berichterstatters über die Ueberschüsse der Sparkasse aus dem Rechnungsjahre 1914 nahm die Im Zoologischen Garten ist jetzt ein australischer Staffelschwanz Bersammlung zustimmend zur Kenntnis. Sie erreichten 182 561,43 D. zu sehen in einem der Glaskäften des großen Vogelhauses, die und wurden bis auf 53 596,85 M. beschlußgemäß verwendet. Dieser immer besondere Seltenheiten und ornithologische Kabinettstüde, Restbetrag wird dem Magistrat zur Deckung der Ausgaben für auch in gegenwärtigen Kriegszeiten nicht weniger als sonst, ent- Liebesgaben zur Verfügung gestellt, für die 60 000 m. bewilligt halten. Die Staffelschwänze sind Verwandte der Zauntönige und worden waren und aus einer Anleihe beschafft werden sollten. sozusagen ihre australischen Vertreter. Das zeigt sich auch an ihrem hierzu die Genehmigung von der Regierung nicht zu erlangen tvar, Französische Gefangene in den Straßen Berlins . tecken, flinken Wesen, nur daß sie noch puziger aussehen, als der all- griff man auf die Sparkassenüberschüsse zurück und bezüglich des Das trotz der ungeheuren Anzahl von Gefangenen in Deutsch - bekannte heimische Vogelzwerg, weil sie einen langen Schwanz Restes von 6403,15 M. ist weitere Beschlußfassung vorbehalten. land in Berlin sehr seltene Schauspiel eines Gefangenentransportes haben, diesen aber genau so unternehmend aufgerichtet tragen, wie bot sich gestern am frühen Vormittag am Potsdamer Bahnhof. Staffelschwänze sind staffelartig von verschiedener Länge, was ihnen unser Zauntönig sein kurzes Schwänzchen. Die Schwanzfedern der Etwa 40 französische Gefangene waren aus dem Lager bei Boffen auch ihren Namen gegeben hat. angekommen und wurden über den Potsdamer Platz nach dem Arbeiter- Bildungsschule. Heute Sonntag, den 30. Mai, findet Leipziger Platz geführt. Das Publikum, zumeist aus Fahrgästen der im Hörsaal, Lindenstr. 3, IV. Hof, rechts 3 Tr., der letzte Vortrag eben angekommenen Vorort- und Ringbahnzüge bestehend, nahm des Zyklus Einleitung zum Verständnis von Kunstvon dem Vorgang mit größtem Interesse, aber erfreulicher- werten"( Mufit) statt. Vortragender eo Kestenberg. Auch weise ohne irgendwelche Kundgebung Kenntnis. Die Ge- dieser Vortrag wird reich mit Erläuterungen am Flügel ausgestattet fangenen, von mindestens sechs verschiedenen Infanterie- sein. Anfang 19 Uhr abends. Eintrittspreis 10 Pf. regimentern, im roten Käppi und der roten Hose, Gepäck Die Direktion des Wintergarten hat ab 1. Juni Guido Thielscher auf dem Rücken, waren fräftige Männer in Mittelgröße und dar- vom Metropol- Theater für ihre Varietébühne verpflichtet. über, in den zwanziger und dreißiger Jahren, sämtlich blond, von stilleni Gesichtsausdruck; der dunkle Typus, den wir als den eigentlich französischen anzusprechen gewöhnt sind, fehlte vollständig. Die Leute schienen ohne Rücksicht auf die Truppenangehörigkeit nach Stammes oder Berufsangehörigkeit für einen bestimmten Zweck ausgesucht und zusammengestellt zu sein. Unter Bewachung weniger Landsturmleute und umgeben von einigen Schuhleuten ging der Transport zur elektrischen Bahn, mit welcher er nach einem nördlichen Vorort weiter befördert wurde.
Saccharinschmuggel.
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Aus aller Welt.
Die taltlächelnde Henne.
In der Münchener Post" lesen wir:
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Da
Bauer wegen Sachbeschädigung zu verantworten, weil er eine Henne Am Schöffengericht München hatte sich am 24. Mai eint aus einem Nachbaranwesen, die auf seinem frisch besäten Grundstüc scharrte, mit einer Mistgabel erschlagen hatte. Zu seiner Verteidigung hatte sich der Angeklagte einen noch jugendlichen Anivalt verschrieben, der mit mehr Temperament als juristischer Schulung und Kleine Nachrichten. Ein schwerer Automobilunfall hat sich am Gewandtheit der Sprache die Sache feines Klienten führte. Er Sonnabend gegen 3 1hr nachmittags am Elisabethufer zugetragen. fam nach einigen einleitenden Sätzen über Unarten des Hühner Dort geriet vor dem Hause Nr. 21 die Ehefrau des in der Admiral- volts im allgemeinen auf die Streiche des gemordeten Huhnes im straße 14 wohnenden Buchbinders Pflaum beim Ueberqueren des speziellen zu sprechen, das offensichtlich provozierend Fahrdammes an ein Postautomobil. Der Führer des Kraftwagens auf dem Acker feines Klienten herumgestiegen sei, und meinte dann versuchte zwar im legten Augenblick noch den Wagen zur Seite zu wörtlich:" Das Tier dachte sich zweifellos, nachdem es einige reißen, fonnte jedoch das Unglück nicht mehr verhüten. Frau Pflaum Tage straflos in dem Felde des Angeklagten herumgelungert wurde von dem Kraftwagen erfaßt und umgerissen und erlitt bei war: a bah, der sieht mir nicht danach aus, der traut dem Sturz auf das Straßenpflaster einen Schädelbruch und schwere sich ja doch nicht ordentlich zuzuschlagen. In dieser Erwägung innere Verlegungen. Die Verunglückte erhielt auf der nächsten Un- fragte und scharrte das Huhn talt lächelnd weiter. Da frage fallstation die erste ärztliche Hilfe und wurde in besinnungslosem ich Sie denn boch, meine Herren, ob es dem Huhne erlaubt sein soll, Zustande nach dem Urban- Krankenhause gebracht. Auf einen straflos in dem saueren Schweiß des Angeklagten Schwindler in Militäruniform fahnden die Polizeibehörden Groß zu wühlen." Sichtlich stolz auf sein Plädoher beantragte der Einem umfangreichen Saccharinschmuggel ist die hiesige Berlins . Zuletzt trat der Gauner in Schöneberg unter dem Namen redegewandte Herr zum Schlusse die Freisprechung feines Mandanten, Kriminalpolizei wieder auf die Spur gekommen. Ein Schreiben Karl Schmidt und in der Uniform des Infanterie- Regiments Nr. 18 für den er den Notwehrparagraphen geltend machte. Das Gericht ohne Namen verdächtigte einen Spediteur im Norden der Stadt, daß auf. Er gab an, er fei seiner Verwundung wegen beurlaubt und sprach den Hühnertöter auch frei; allerdings aus anderen Erer an einem schwunghaften Handel mit dem teueren Süßstoff be- seine Frau sei trant und mittellos. Soweit bekannt, erhielt er auf wägungen als den mit so vielem Geschick vorgetragenen. teiligt sei. Längere Beobachtungen lieferten keinen Beweis für eine feine Bitten überall Unterstügungen. In Begleitung des Schwindlers schuldhafte Teilnahme, zeigten aber, daß bei dem Spediteur tat- befand sich ein vier Jahre alter Knabe. Der Betrüger ist etwa sächlich große Menge Saccharin in Verwahrung gegeben wurden. 35 Jahre alt, mittelgroß, fchlant, hat schwarzes Haar, dunklen Verschiedene Leute ließen von ihm Reiseförbe und Koffer von den Schnurr- und Spitzbart und ein längliches, gelbes Geficht. Bahnhöfen abholen mit der Weisung, sie wieder auszuhändigen, wenn jemand mit einem Ausweis des Auftraggebers tomme und sie verlange. So brachte dann der Spediteur Koffer und Körbe auch nach verschiedenen Bahnhöfen zurück. Die Behältnisse sahen aus wie Reiseförbe, wie Dienstmädchen sie wohl mitbringen, wenn sie vom Der Verkauf der städtischen Kartoffeln durch die Händler ist der Lande nach Berlin kommen, um Stellung zu suchen, die Koffer wie artig zurüidgegangen, daß sich die Lebensmittelkommission erneut Musterkoffer von Geschäftsreisenden. Sie enthielten aber nichts mit der Frage der Kartoffelverteilung beschäftigen mußte. Fast einanderes als Saccharin. Es fonnte festgestellt werden, daß auf diese stimmig war man jezt der Auffassung, daß man zur Räumung der Weise von Berlin aus etwa 20 Zentner von dem Süßstoff nach großen Bestände die Kartoffeln direkt an die Konjuenten abgeben Breslau , Hirschberg und anderen Städten gesandt wurden. müsse. So sollen außer den beiden jetzt bestehenden städtischen 11nter beschlagnahmten Schriften fand sich ein Brief, nach dem ein Verkaufsstellen in der Steinmetzstr. 12 und Weserstr. 203 noch drei Der Preis der KarHandelsmann Freiberger aus Krummenau bei Hirschberg, Hunderte weitere Verkaufsstellen eingerichtet werden. Zentner nach Deutschland und zum Teil nach Berlin gebracht und toffeln beträgt vom Montag ab 55 Pfennig für 10 Pfund. hier in Berwahrung gegeben hatte, jedenfalls weil er mit seinen Ber Startoffeln von der Bahn gentnerweise entnimmt, erhält dieselben für 4,75 M. Abnehmern nicht gleich einig geworden war. Der Untersuchungsrichter sandte nun den hiesigen Kriminalkommissar, der den Süßstoff- Herabsetzung der städtischen Fleischpreise in Wilmersdorf . schmuggel bearbeitet, nach Krummenau , damit er dort und weiter in Die Städtische Fleischhalle Wilmersdorf veröffentlicht mit der ber Provinz den Spuren nachgehe. Die Beobachtungen ergaben, daß Wirkung vom 1. Juni ab ein neues Preisverzeichnis mit nennens Freiberger viele Kisten bezog, die nach der Erklärung Maschinen- wert ermäßigten Fleischpreisen.
Aus den Gemeinden.
Kartoffelverkauf in Neukölln.
Ein französischer Postdampfer gescheitert. Einer Meldung der Agence Havas" zufolge ist der Postdampfer Champagne" vor Saint Nazaire gescheitert. Die 900 an Bord befindlichen Bassagiere wurden ausgeschifft. Das Schiff soll schwer beschädigt sein.
Leichtsinniger Umgang mit Sprenggeschoffen hat am Donners tagmittag in Szirgupönen ein schweres Unglück herbeigeführt. Ein 17 jähriger Arbeiter warf eine aufgefundene Granate, einen sogenannten Blindgänger, gegen eine Mauer. Das Geschoß erploSierte und tötete auf der Stelle drei von den um= stehenden Personen, während acht schwer verlet wurden.
Parteiveranstaltungen.
Schöneberg . Dienstag, den 1. Juni, abends 84, Uhr, in den Neuen Rathausfälen, Martin- Lutherstraße: Mitgliederversammlung. Tagesordnung: 1. Vortrag des Genossen A. Ritter über Kriegsfürsorge". 2. Distuffion. 3. Ausstellung eines Kandidaten zu der bevorstehenden Stadtverordneten- Ersatzwahl. Niederschönhausen - Nordend. Dienstag, den 1. Juni cr., abends 81, Uhr, bei Rettig, Blankenburger Str. 4, Mitgliederversammlung. Lagesordnung: 1. Bortrag des Genossen Dr. Dunder:„ Die Arbeiterklasse und der Krieg". 2. Bericht aus der Lebensmittelfommission.
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