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Nr. 149. 32. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Die Demokratisierung des englischen Parlaments.

Von Ed. Bernstein.

II. Wie das Parlamentswahlrecht heute beschaffen ist.

Dienstag, 1. Juni 1915.

mieter schlechthin, weiterhin auf Abmieter von Zimmern ausge- Deutschlands  . Derjenige Teil der Arbeiterschaft, der zu mehr oder Sehnt und schließlich dem Begriff des Mieters eine solche Deutung minder häufigem Wechsel der Arbeitsstätte veranlaßt ist, ist auf gegeben, daß auch das Mieten des Teiles eines Zimmers diese Weise jedesmal der Gefahr ausgescht, durch Wohnungswechsel das Wahlrecht verschafft, sobald die Miete nach deutschem Gelde seines Wahlrechts verlustig zu gehen. Zusammen mit den Ar­mindestens auf 200 M. im Jahr, d. h. gegen 4 M. dic Woche sich beitern, die nicht mindestens 200 M. Micte im Jahre zahlen, wozu beläuft. namentlich ein großer Teil der Invaliden der Arbeit gehören

Folgendes war die Ausdehnung, welche das Parlamentswahl­recht bei den drei großen Wahlreformen von 1832, 1866 und 1884 in bezug auf Pächter und Mieter erfuhr:

So ist das englische Parlamentswahlrecht doch immer noch eine dürften, die bei ihren Kindern wohnen, und andere Leute, die nicht Art Zensuswahlrecht. Aber nicht das Einkommen oder die Steuer- mindestens solche Abmieter sind, sind schon auf Grund der Vor­leistung macht den Wähler, sondern ob einer Boden, ein Haus, schriften für die Bildung der Wählerlisten gut zwei Mile Dem Festlandbewohner, der nach England kommt, fällt neben Zimmer oder mindestens einen Teil eines Zimmers eigen oder in lionen erwachsener männlicher Staatsbürger Englands aus anderen Eigentümlichkeiten dieses Landes auch die auf, daß fast Pacht bziv. Miete hat. So daß also zum Beispiel der mündige dem Wahlrecht ausgeschlossen. Die Vorschrift für die Gel­alle Haus- und Wohnungstüren noch den mittelalterlichen Klopfer Sohn eines Millionärs, wenn er mietefrei im elterlichen Hause tungskraft der Wählerlisten bringt ihre Zahl auf gegen drei aufweisen. Auf einer zunehmend steigenden Zahl dieser Türen wohnt, kein Parlamentswähler ist, der mündige Sohn eines Prole- Millionen. fehlt aber auch die moderne elektrische Glocke nicht. Dieses Neben- tariers aber, der bei den Eltern wohnt und diesen als Beitrag Damit find indes die Mängel bes bestehenden englischen  cinander von Mittelalter und Neuzeit ist mir immer als Symbol zur Miete den obigen Betrag zahlt, auch das Parlamentswahl- Parlamentswahlrechts noch bei weitem nicht erschöpft. Sie werden des englischen Volksgeistes erschienen. Wobei ich mich obendrein recht hat. gesteigert durch Absonderlichkeiten des Wahlverfahrens, die in bezug auf den Klopfer zu der Engländerei" bekennen muß, gleichfalls Erbstüde aus alter Zeit und aus ehemaliger Vernunft daß ich an diesem Burschen im Laufe der Zeit selbst Gefallen ge­Unsinn oder Plage geworden sind. Dahin gehört z. B. die schon funden habe. Er läßt nämlich die Persönlichkeit des Einlaß erwähnte Verpflichtung der Kandidaten, die amtlichen Wahlfosten Begehrenden mehr zur Geltung kommen als die Glocke. Es steht 1. Im Jahre 1832: Jn den Grafschaften erhalten die zu hinterlegen, ferner Bestimmungen über die Aufstellung der jedem frei, den Klopfer auf seine Art anzuschlagen, und die meisten Bächter mit langfristigen Pachtverträgen, in den Städten die Wählerlisten, wonach ganzen Kategorien von Wählern es auferlegt Leute haben dann auch ihren eigenen Rhythmus dabei. Der eine Hausmieter, die wenigstens 200 M. Micte zahlen, das Wahlrecht. wird, selbst für ihre Eintragung in die Listen zu sorgen.*) Ueber schlägt Jamben, der andere Trochäen, ein Melancholiker vielleicht 2. Im Jahre 1866: Jn den Grafschaften erhalten das Nußen oder Nachteil des Umstandes, daß Englands Parlaments­Spondäen, und die Briefträger fündigen sich gewöhnlich durch einen Wahlrecht alle Pächter und Mieter, die mindestens 240 M. Pacht wahlrecht keine Stichwahlen kennt, sondern gleich im ersten Wahl­herzerfrischenden Daktylus an. Die elektrische Glocke dagegen oder Miete zahlen, in den Städten alle Hausmieter ohne Unter- gang demjenigen das Mandat zuspricht, der die meisten Stimmen reagiert auf jeden Druck so ziemlich mit dem gleichen Klang. Sic schied der Miethöhe, alle Zimmermieter, die mindestens 200 M. erhalten hat, gehen selbst bei vorgeschrittenen Engländern die Mei­vertritt die Auslösung der Persönlichkeit durch den mechanischen Miete zahlen. Prozeß der modernen Technif. Worauf mir der aufgeklärte nungen auseinander. Seine Verteidiger gaben zu, daß es jung­3. Im Jahre 1884: Das Wahlrecht der Zimmer- aufkommende Parteien benachteiligt, schäzen aber den Vorteil höher Margist entgegenhalten wird: Aber auch die rationelle gegenüber mieter in den Städten wird auf die Zimmermieter in den ein, daß es der Zersplitterung der Parteien entgegenwirkt, von der der romantischen Methode." Grafschaften ausgedehnt, das Wahlrecht der Mieter von Häusern sie eine Schädigung des parlamentarischen Systems zugunsten der Unbestritten richtig. Selbstverständlich ist das Nebeneinander wird durch erleichternde Vorschriften, der Begriff von Hausin Regierungsbureaukratie befürchten. In ähnlicher Weise sind die von Romantik und Modernität nicht überall so unverfänglich wie habern auf Beamte oder Angestellte ausgedehnt, die Dienstwoh- Meinungen über Nußen oder Nachteil des Umstandes geteilt, daß im borliegenden Beispiel. Die Methoden der Demokratisierung nungen innehaben, wie z. B. vielfach ein Teil des Personals von die allgemeinen Parlamentswahlen nicht auf einen bestimmten Tag des englischen Parlamentswahlrechts und ihr Ergebnis werden Warenhäusern, in Dienstlogis, wohnen. Das sogenannte Dienst- angefeßt, sondern für eine bestimmte Frist angeordnet werden, uns das aufs deutlichste veranschaulichen. Wir haben die drei wahlrecht, englisch   service franchise.) großen Wahlreformen, die England neben allerhand kleineren, aber annerhalb deren die Wahlkommission der einzelnen Kreise den Tag selbst auswählen kann, so daß sich die Wahlen über rund drei Wochen manchmal recht wichtigen Verbesserungen im Laufe des 19. Jahr­hinschleppen. Dadurch hat, sagen seine Verteidiger, die Wähler­hunderts sich hat vollziehen sehen, die Demokratisierung des Par schaft derjenigen Wahlkreise, in denen die Wahl später als in an Iamentswahlrechts bewirkt? Will man diese Methode auf eine deren stattfindet, die Möglichkeit, Fehler des Ausfalls in jenen noch kurze Formel bringen, so kann man dies am besten dadurch tun, daß man sagt: durch immer neue Dehnung des Be= zu korrigieren. So weit mag das richtig sein. Da aber das Wahl­recht nicht an die Persönlichkeit schlechthin, sondern an sie als Eigen­griffs Grundbesitzer. An der Wende vom 18. zum tümer, Mieter usw. geknüpft, können dank jenes Umstandes Leute, 19. Jahrhundert war das englische Parlamentswahlrecht, wie schon bemerkt, in den Grafschaften und in der Mehrheit der Städte die in mehreren Wahlkreisen Besitztum eigen oder Lokalitäten ge­Der Umweg hat indes noch einen anderen Uebelstand zur mietet haben, z. B. ein Geschäftsmann, der in einem der schöneren Wahlrecht von Grundeigentümern und Grundinhabern. Daneben Folge. Dadurch, daß das Wahlrecht an Bodeneigentum, Haus- Bororte Londons   wohnt, in der City oder in Westend   sein Haupt­schleppten sich noch in einer Anzahl Städte Reste des alten Wahl- oder Zimmerbewohnung gefnüpft ist, ist die Festsetzung einer geschäft und in verschiedenen Stadtteilen, Vororten und Nachbar­rechts der Gilden oder Gildenvorstände fort, die aber infolge des Mindestzeit unvermeidlich, die einer Besizer oder Mieter sein muß, orten noch Zweiggeschäfte hat, ein mehrfaches Wahlrecht haben und Verfalls der Gilden in unhaltbare, der Korruption ganz beson- um Wähler sein zu können. Diese Mindestzeit ist nach dem jetzt ausüben. Das auf diese Weise sich automatisch bildende Mehr­dere Möglichkeiten darbietende Wahlrechte von Familien und ähn- geltenden Gesetz bei Mietern oder Logisinsassen sogar noch ziemit im menwahlrecht fällt fast ausschließlich den bejizenden liches entartet waren, und völlig vereinzelt waren die Städte, in lich lang, nämlich 12 Monate. Es ist das schon ein sehr erheblicher Klassen zu und übt bei der relativen Kleinheit der Wahlkreise in denen jedem Haushaltsvorstand das Wahlrecht zustand. Diese Wohnsizzensus, der dadurch nur abgeschwächt, aber nicht aufge- einer ganzen Anzahl immer einen entscheidenden Einfluß auf das Ausnahmen spielten gegenüber der Tatsache keine Rolle, daß in der hoben wird, daß nach einem neueren Barlamentsbeschluß das Wahlergebnis aus. Ein von der liberalen Regierung im Früh­großen Mehrheit der Fälle einer Grundbesis zu eigen oder Wohnen im gleichen Wahlkreis dem Wohnen in denselben Räumen jahr 1913 eingebrachter Gesezentwurf, der diesem Pluralwahlrecht in lange Pacht übernommen haben mußte, um Barlamentswähler gleichgesetzt wird. Denn es kommt hinzu, daß die Wählerlisten durch die Vorschrift ein Ende machen sollte, daß jeder Wähler nurp zu ſein. nicht unmittelbar vor jeder Wahl, sondern alljährlich im Monat an einem Ort seine Wahlstimme solle abgeben dürfen, hat zwar

Auf diese Weise ist das Parlamentswahlrecht dem allgemeinen Wahlrecht immer nähergebracht worden und könnte es sogar ihm völlig gleich gemacht werden. Denn irgendwo wohnt schließlich jeder Mensch, der Vagabund etwa ausgenommen, obwohl auch der nachts irgendwelchen Boden" innehat. Es käme dann eben auch nur auf die Definitionsweise an. Aber es sind das doch alles Um­vege, um zu einem Ziel zu gelangen, zu dem eine kategorische Er­klärung mit einem einzigen Aft führen würde.

Statt nun diesen Gedanken kurzweg preiszugeben, hat man August zusammengestellt werden, wo sie dann erst mit Anfang des alle Lesungen im Haus der Gemeinen passiert ,, ist aber im Haus bei arojamung der großen ben Streis der in graft trete, wenn an fin bei Abfassung der großen Wahlreformgeſehe den Kreis der Wähler darauf folgenden Jahres in Kraft treten und bis zum der Lords hängen geblieben. Bei Einbringung des Gesetzes kün­dadurch erweitert, daß nait dem Begriff des Grundinhabers Abschluß dieses Jahres maßgebend find. Wenn also eine digte der Regierungsvertreter einen Gesezentwurf für Verbesserung cine immer weitergreifende Anwendung gab. Ursprünglich Neu- oder Nachwahl nun erit Mitte des letzteren Jahres statt der Bestimmungen über die Bildung der Wählerlisten im Sinne Vorrecht von Eigentüntern, Freijassen usw., wird das Wahlrecht findet, so muß der Wähler faktisch mindestens zwei Jahre int auf Erbpächter und Inhaber langjähriger Pachten sowie in den gleichen Wahlkreis oder derselben Wohnung gewohnt haben, um Städten auf Mieter und Bewohner( occupier") von Häusern sein Wahlrecht ausüben zu können. In England sind nun die mit bestimmten Mindestmietwert, dann auf Pächter und Haus- Wahlkreise ganz wesentlich kleiner als die Reichstagswahlkreise pflicht für Mieter gibt.

Vom Dunajec   zum San.

Tarnow   aus.

Von Hugo Schulz  - Wien  .

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den, 24. Mai 1915.

*) Dies ist dadurch verursacht, daß es in England keine Anmeldes

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Friedhofskapelle ficht aus wie ein zerstebter Kugelfang, gar| bekam. Da hatte ich Muße gehabt, zu beobachten, mit welch un manches russische Schrapnell hat sein Trefferbild deutlich in sie heimlicher Schnelligkeit diese Arbeitersoldaten es den Heinzel­eingezeichnet. Eine mächtige hochstämmige Linde liegt quer über männchen von Köln   gleichtum, und wie sie nachts bei gespenstischen den Weg, eine österreichische Schwergranate hat sie mit den Wur- Fackelganz und in eisiger Winterkälte schier fabelhafte Kräfte aus III. Auf den Spuren der siegreichen Armee. zeln aus dem Erdreich gehoben. Eine andere Schivergranate hat sich herausschöpfen Rekorde des Arbeitsschaffens ohne den An­eine Gruppe von Gräbern aufgewühlt; an Stelle der Grabhügel trieb von Affordlöhnen, nur dem Antrieb gehorchend, den Not Am 11. Mai zog unsere kleine Berichterstattergruppe von befindet sich jetzt ein tiefer Erdtrichter von 15 Meter Durchmesser, und Gebot des Vaterlandes gibt. Das Marschziel bildete die Front des 6. Korps, und an den Schollen des Ringwalles fleben Splitter von Toten- Weiter ging es nach Krosno  . Am zerschossenen Bahnhof und es war uns, wie wenn wir auf eine Fata Morgana zu- gebeinen. Auch die Toten haben keine Ruhe, wenn Krieg ist. famen wir vorbei, dann schlugen wir den Weg zur Kommandan steuerten. Das 6. Storps hatte es noch ciliger, vorwärtszukommen Was aber gilt die Kirche, wenn Kämpfe in ihrem Umkreis toben? tur   ein, über wahlbekannte Gassen und Pläße. Ach, wie hatten als wir, der Abstand zwischen ihm und uns schien nicht geringer Aus der Kirche von Brzostek   sind alle Betstühle ins Freie ge- sie sich verändert! Schutt und Schmus, soweit das Auge reichte. werden zu wollen. Dabei taten wir das möglichste an Kilometer- schleppt und in Barrikaden verwandelt worden und über Bet- Die Wohnungen öde und leer, die Geschäftsläden regelrecht aus fresseret, schonten weder die Pferde, noch die Wagen, noch unser stühle hinweg floß das Blut der Christenmenschen, die dort in geplündert. Vor den meisten die Wellblech- Rolläden zerhackt und eigenes Wohlbefinden, auf das sich dicke Staubschwaden nieder- rasender Leidenschaft miteinander rangen. zersägt; die Russen hatten das Plünderungswerk ganz systematisch senkten, die die Köpfe, die Bärte, die Kleider mit einer gleich- Das Gefecht bei Brzostek   gehört zu den blutigsten Teiltämpfen, mit guter Einbrechertaktik betrieben. Nicht bloß einmal, es scheint mäßig weißgrauen Schicht von feinpulvrigem Flugsand über- in die sich die Verfolgung und Vervollständigung des großen vielmehr, daß Krosno   sich bei plündernden Kosaken- und Tscher­zogen. Wir teilten dieses Ungemach mit vorbeizichenden Wagen- Sieges am Dunajec   auflöste. Die Russen suchten hier mit starken tefsenhorden einer besonderen Beliebtheit erfreute, so daß es im kolonnen und Truppen. Das Feldgrau der deutschen   Soldaten Kräften den Rückzug zu decken und hatten den Ortsrand von Laufe von acht Monaten mehrfach heimgesucht wurde. schien sich in ein schmuziges Weiß verwandelt zu haben; auf den Brzostek mit rasch hergestellten Feldbefestigungen umgürtet. Mein kann deutlich die Altersschichten der Plünderungen unterscheiden. Gesichtern hatte sich der Staubniederschlag, über den der triefende destens acht Bataillone von vier verschiedenen Regimentern seiten Sine alte Jüdin mit 16 Kindern, von denen fünf Söhne im Schweiz   rieselte, in eine teigige Masse verwandelt; die Reiter sich darin fest und hielten dent mit äußerster Anspannung aller Felde stehen, erzählt mir, daß ihre armselige Habe nicht weniger und die Gäule sahen aus, wie wenn der Inhalt von Mehlsäcken Kräfte durchgeführten Angriff des 21. Landwehr- Regiments, zu als sechsmal die Begehrlichkeit durchziehender russischer Truppen über sie geschüttet worden wäre. dem sich noch Teile des 36. Infanterie- Regiments gefellt hatten, reizte. Es gab noch Gasthäuser in Krosno  , aber weder Speise

Man

In Pilzno   hielten wir kurze Rast. Auf dem Ringplak war bis ans Bajonett stand. Es entspann jich schließlich in den noch Trank war zu haben, was übrigens von allen Orten gilt, eben eine Massenversammlung von russischen Gefangenen, die Straßen unter dem herabstürzenden Schutt der brennenden die wir auf dem Wege von Dunajec   bis zum San durchzogen. Iebhaft durcheinander wimmelten. Viele fauerten müde auf dem Häuser ein mörderischer Nahkampf, der schließlich durch das Ein- Trübe Erinnerungen weckte mir der Anblick dieser vom Boden und blinzelten behaglich in die warme Sonne. Ein greifen des als umfassungstruppe eingefeßten Salzburger Regi- Kriege hart heimgesuchten galizischen Stadt. dreizehnjähriger Junge war unter ihnen, der bitterlich weinte. ments zu unseren Gunsten enschieden wurde. Bis zum letzten waren auf den Tag neun Monate, seit wir uns das seitlich Er war anscheinend der einzige, der sein Schicksal tragisch nahm, Augenblick hatte ein russisches Maschinengewehr, das in eine gelegene Dukla   schleunigst verlassend, in Krosno   dem Rückzuge während seine erwachsenen Kameraden, die ihn übrigens liebreich Scheune eingebaut war, aus seinem Bersted seine mörderischen unserer Truppen von Lemberg   angeschlossen hatten. Acht Stunden zu trösten versuchten, recht heitere oder mindestens gleichgültige Geschoßgarben spielen lassen, bis endlich ein Salzburger   den Sitz mußten wir damals auf dem Bahnhof in verzehrender Ungeduld Mienen zur Schau trugen. des Uebels entdeckte, in die Scheune cindrang und den Mann, der ausharren, ehe sich der Zug in Bewegung septe. Da wurde es Nur furze Rast hielten wir, dann ging es weiter nach an der Kugelsprize saß, niederschlug. schwarze Nacht, und am östlichen Horizonte erschien ein blutigroter Brzostek. Links und rechts vom Wege lange Reihen von Die Nacht verbrachten wir auf dem Guishof einer polnischen Feuerstreif. Eine weitgehende Zeile von Ortschaften, über die Schüßengräben. Um 5 Uhr abends erreichten wir Brzostek  , das Gräfin, die in treuer Gemeinschaft mit ihrer Nichte der Stussen- der rote Hahn flog. Es war mir, wie wenn sich ein Prärierbrand uns eine traurige Ueberraschung bot. Rings um den Hauptplab invasion standgehalten hatte. Sechs Monate blieben die beiden heramwälzte, eine Sturmflut von fengenden Flammen, in deren ein Wirrsal von Schutt und Trümmern, alles erfüllt von beizen- Frauen ohne Nachricht von ihren Männern, die als Offiziere in Lohe eingehüllt gespenstische Kosaken einherjagen, wie apokalyptische dem Brandgeruch. Das freundliche Städtchen hat die Befreiung unserer Armee dienen; sechs Monate lang hatten sie selbst ihren Reiter. Auch heute sengt wieder ein Prärierbrand den galizischen vom Russendrud, den es hart empfunden, teuer bezahlen müssen schweren, täglich sich erneuernden Kampf mit den Feinden zu Boden, aber er bewegt sich in umgekehrter Richtung, und der Ko­fast mit seiner Eristenz. Seit den 7. Mai liegt es zur Hälfte in bestehen, deren Plünderung und Diebesgelüften sie tapfer entgegen- sakenspuk ist in alle Winde zerstoben. Es litt uns nicht lange in Ruinen, bei manchen Häusern ist kein Stein auf dem anderen traten. Einquartierung folgte auf Einquartierung, und jedesmal Krosno  , wir sezten unsere Reije bald fort. Durch ein im Walde geblieben. Am 7. Mai tamen nämlich die Befreier und es ent- bekamen einige Gegenstände des Hausrats Beine. Die Wäsche verborgenes Dorf kamen wir, das vom Kriege ganz unberührt zu spann sich ein furchtbarer Kampf in der Umgebung, der sich wurde aus den Schränken gerissen, die Vorhänge wurden zu Fuß sein schien; wohl waren die Russen darin gewesen, aber sie hatten schließlich in den Straßen der Ortschaft zu Ende tobte. Die lappen verarbeitet. Es jah wenig wirklich in den verwahrlosten schleunigit Reißaus genommen, als die Unsrigen kamen, und keine Ortsbewohner hatten den Tag zitternd in den Kellern verlebt, ausgeplünderten Wohnräumen dieses gräflichen Gutshofes aus, Beit mehr gehabt, Denkmäler ihres Rückzuges zu sehen. Die und als sie abends hervortrochen, um die Befreier zu begrüßen, dennoch fanden wir dort eine gastliche Stätte und zum letztenmal Dorfbewohner standen in Feiertagskleidung vor ihren Häusern sahen gar viele, daß sie auch die Nacht wieder würden im Keller auf dieser Reise erträgliche Unterkunft. Die folgenden Nächte und schienen alles Ungemach des Krieges vergessen zu haben. verbringen müssen, weil das darüber gebaute Haus nicht mehr verbrachten wir auf schmuziger Strohstreu in armseligen Bauern Knaben und halbwüchsige Jungen übten fröhlich mit Hilfe von Da war. Mit den Zeichen der gefallenen Kämpfer wurden auch häusern. Stricken, die sie an einen Querbalfen befestigt hatten, eine Art die von sechs Zivilisten hinausgeschafft, denen nicht einmal der Ant nächsten Tage fuhren wir zunächst über Krystal nach Rundlauf. Und noch vor zwei Tagen hatte in der Nähe wildester Aufenthalt in den unterirdischen Gewölben das Leben hatte retten Krosno  . Bei Krystal ist eine Anhöhe, deren Plateau noch Krieg getobt. fönnen. Wir begaben uns auf den eine Anhöhe frönenden Kirch bejät war mit unbegrabenen Zeichen. Preußische Garde hatte Spät nachts fanden wir in einem dürftigen Waldgehöft ein hof, der wie zum Hohn auf seinen heiligen Friedenszived der dort mit russischer Garde siegreich gefämpft. Neben dem Stations rasch improvisteries Strohlager, dessen Härfe uns schon früh Schauplab des allerheftigsten Kampfes gevesen war. Quer durch gebäude von Krystal lagerte eine eben angekommene deutsche morgens auf die Beine half. In holden Maienlicht eines glanz­ziehen sich zwei rasch ausgehobene Schüßendeckungen, eine mit der Eisenbahnbau- Kompagnic, die einen langen ermüdenden Marsch vollen Frühlingstages sekten wir die Fahrt fort, aber wieder wurde Front nach Westen, eine mit der Front nach Often. Auf dreißig in den Gliedern hatte. Ich kannte sie von früher, denn ich hatte es sternflare Nacht, che wir endlich das Stabsquartier des Korps­Schritte Entfernung lagen sich da die Unserigen und die Feinde fie im Winter an der Arbeit gesehen, als sie über den hoch kommandanten, Feldmarschalleutnants Arz, erreichten, das er sich in erbittertstem Feuerkampfe gegenüber, bis endlich das Bajonett geschwollenen Warthe- Fluß eine Eisenbahnbrücke schlug, die die in einem Meierhof nahe dem Dorfe Pantalowice eingerichtet hatte, das Lette tat. Nun reiht sich dort ein Massengrab an das andere; zerstörte ersehen sollte. Vorsichtig wurde der Zug, in dem ich aber er war eben schon wieder im Begriffe, seine Zelte abzubrechen, fast gleich groß ist die Zahl der Freunde und der Feinde, die hier fuhr, über das noch unfertige Gerüst geschoben; mehr als eine um unaufhaltsam vorwärtszustreben gemeinsam in den ewigen Frieden eingingen. Die Rückfassade der i Stunde währte es, che er wieder festen Boden unter die Räder hinaus.

zum San und noch darüber