3. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 65.
Arbeiter- Sanitätskommission.
In der kapitalistischen Gesellschaft wird die Gesetzgebung beherrscht von dem Interesse der Kapitalisten; ihr Strafgesetzbuch ahndet aufs strengste jedes Vergehen gegen das Eigenthum, während Leben und Gesundheit der arbeitenden Klasse, das alleinige Kapital der Besiklofen, ungestraft durch Hauseigenthümer und Arbeitsgeber geschädigt werden darf.
Sonntag, den 18. März 1894.
benut.
Posenerstr. 7. Ein Kloset im Keller, von 30 Personen Michaeltirch play 3( Eigenthum der St. Marien- Stift.) Gesundheitsschädlich naffe Dachwohnungen.
Müncheberger ft r. 10, 1. Seitenfl. 4 Tr., bei Jakob. Troh regelmäßigen Heizens läuft das Wasser an den Wänden
herunter.
Unausgefeßt gehen uns Beschwerden zu über gesundheitsgefährliche Wohnungen in Kellern und Dachgeschoffen, in Neubauten, in denen Alles, Wände, Möbel und Menschen verschimmeln, Beschwerden, die in erster Reihe dem Wirth, der Polizei übergeben waren, ohne daß die Armen zu ihrem Rechte Treppenbeleuchtung.
Nafse Wände
Keller
11. Jahrg.
Versammlungen.
Der sozialdemokratische Wahlverein für den fünften Berliner Reichstags- Wahlfreis hielt seine regelmäßige Versammlung am Montag, den 12. März bei Paſtor, Neue Königstraße ab. Abg. Bueb Mühlhausen sprach in Mittenwalder str. 6, part., bei Sperlich. fesselnder Weise über die politischen Verhältnisse Elsaß - Lothringens , Wohnung, Tapeten verfault. Möbel völlig ruinirt. wobei er die berüchtigte preußische Schneidigkeit, wie sie besonders und Pilze an denselben. Schwamm im Hause, Wiesenstr. 17. Die Miether flagen über naffe auf dem Gebiete des Vereins- und Versammlungsrechtes und in bezug auf die Presse recht drastisch zutage tritt, eingehend be: Schöneberg , Sponholz str. 36. handelte. Der Milliardensegen, der wie erfrischender Thau nach Naffe wohnungen. Ein Miether brustkrant, Ofen unbrauchbar, mangelnde ging, habe sich als Danaergeschent erwiesen: heute sei auf der Annektion auf das Herz jedes sogenannten Patrioten niedertamen. Der Hausbesitzer braucht Trockenwohner, erhält Wittstockerstr. 24, Quergeb. 1. Etage bei Michalat. politischem Gebiete die Kriegsfurcht in Permanenz erklärt und er doch dadurch nicht nur vorzeitigen Mietbszins, sondern 1 Stube, Koch, Wohn- und Schlafraum für 5 Berfonen Trok auf wirthschaftlichem die Krise. Die deutsche Regierung mitsammt spart noch obendrein die zur Austrocknung nöthige Heizung, und regelmäßiger Heizung läuft das Wasser von den Wänden und ihren Gefeßen, Verordnungen und Bestimmungen habe dem elsaßdie Polizei schreitet nicht ein, da„ ein öffentliches Intereffe nicht Thüren herunter, die Tapeten hängen in Fegen herab, die Möbel Lothringischen Volke dem Sozialismus, der dort reißend um sich vorliegt". In manchen dieser Fälle konnten wir Abhilfe schaffen, sind von der Nässe ruinirt, unter den Betten Schimmelbildung. greift, die Wege geebnet.( Lebhafter Beifall). Diskussion fand doch scheint es, als wenn mit der steigenden Zahl der unsere Vorn 5 Treppen befindet sich eine Waschküche nebst Wäscheboden Bedeutung des 18. März für das kämpfende Proletariat hin. Hilfe in Anspruch Nehmenden, die zuständige Medizinalabtheilung für 32 Parteien, welche wegen ihrer unbequemen Lage sehr des Polizeipräsidiums uns nicht mehr mit der Bereitwilligkeit wenig benutzt werden kann. unterstützt, die wir im vorigen Jahr wiederholt fonstatirten. Indem wir im Nachfolgenden wieder einen Theil der von uns recherchirten Klagen veröffentlichen, fordern wir auch an dieser Stelle das pflichtmäßige Eingreifen der Gesundheitsbehörde. Kyffhäuser str. 2. Neubau, nicht ausgetrocknet. Während weniger Monate starben dort 4 Kinder, Krankheiten nehmen nicht ab, vor kurzem ein Fall von Diphteritis. Um die Koften für die Fortschaffung zu sparen, soll der Wirth im Garten zwei Tonnen, mit Extrementen gefüllt, haben verscharren lassen, als bereits das Haus bewohnt war.
Gerichtstr. 20. Bei Grundmann, nasser, dunkler Keller; der Boden ist durch Schwamm verfault, fodaß er theilweise durchgetreten ist. Durch Attest erledigt. Oberbergerstr. 28( Neubau). Im Hinterhaus kalte, nasse Wohnungen. Alles verschimmelt. Hussitenst c. 59. Quergebäude 1 Treppe, bei Ruffow. Gesundheitswidrige nasse Wohnung, Stube und Küche von 6 Personen bewohnt, Pilze an den Bänden. In demselben Hause mehrere Wohnungen in gleichem Zustande.
Scharnhorst st r. 39, Vorderhaus, Quergebäude 3 Tr. Vernachlässigte, feuchte Dachwohnung. Die Bewohner flagen über Kopf- und Halsschmerzen. Der Miether hat sich Anfang Januar an die polizeiliche Sanitätskommission gewandt und 18 M. bezahlt. Eine Untersuchung der Wohnung war bis zum 20. Februar nicht erfolgt.
Graudenzer str. 10, Quergeb. part. Jm Neubau vernachlässigte, feuchte, dunkle Wohnung, Lüftung sehr schwer zu erzielen, da es den Bewohnern, alten Leuten, an Kräften fehlt, die schwer aufgehenden Fenster zu öffnen. Kloset unsauber. Bernburgerstr. 30, Quergeb. 4 Tr. Bodenwohnung mit schräger Zimmerdecke. Schlechtes Fenster mit Oberlicht. Das Dach ist defekt.
Andreas str. 9, Quergeb. 2 Tr. Naffe und falte Giebelwohnung. Das jüngste Kind ist rhachitisch. Wiederholte Beschwerden beim Wirth haben nicht geholfen, dagegen hat die Bizewirthin der Frau gegenüber geäußert, daß sie mit Leuten,
die den Vorwärts" halten, nichts zu thun haben wolle.
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Nostiz str. 48, Vorderhaus 3 Tr. rechts. Nasse und stockige Wohnung. Die Wände der Küche sind mit Bilzen be: mit 2 Kindern, klagt über Reißen und Mattigkeit. Sie ist wegen deckt und vom Wasser geschwärzt. Die Bewohnerin, eine Wittwe rückständiger Miethe verklagt.
Schulzendorferstr. 5, Kellerwohnung, 12 Meter unter Straßenniveau. Die Wohnung ist 1,47 Meter hoch. Der Fußboden ist stellenweise durch Fäulniß schadhaft. Der Brunnen, 50 Zentimeter vom Keller entfernt, funktionirt nicht; der Hof ist fehr unsauber.
Magdeburgerstr. 33, rechter Seitenflügel. Keller wohnung feucht und dunkel, Waschtüche neben der Wohnung. Prinzen Allee 27, Vorderhaus, I. Seitenflügel 3 Tr. Wohnung vernachlässigt und feucht, Dach, Thüren und Fenster defekt.
Rigdorf, Erfstr. 9, Vorderhaus, part. Feuchte Wohnung, Wände und Möbel mit Schimmel bedeckt, die Waaren vorräthe faulen rasch, so daß der Wiether bedeutenden Schaden
erleidet.
II.
Lichterfelder str. 6/8. 4 Treppen nasse Wohnungen. Küche in lebensgefährlicher Weise baufällig, so daß der Kalk beim Kochen häufig ins Gffen fällt. Die Decke, welche schon einmal eingebrochen ist, ist mit Leisten sehr nothdürftig vernagelt. Bei Regenwetter läuft das Wasser überall in die Wohnung.
benugt.
nicht statt.
Der Verein Deutscher Schuhmacher( Filiale I) hielt am 5. März eine Versammlung ab, in der Genosse Jahn über die Gefängnißarbeit" referirte. Dem interessanten Vortrage fügte in der Diskussion der Kollege Sperber noch einiges ergänzend hinzu. Zum Schluß wurde bekannt gegeben, daß am dritten Diterfeiertage eine öffentliche Schuhmacher Versammlung stattfindet.
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Leipzigerstr . 113. Nasse Dachwohnung bei Hinz, de fekte eiserne Wendeltreppe. Das auf dem Hof befindliche Kloset wird noch von zwei Miethern, deren Wohnung sich 4 Treppen eine gutbesuchte Versammlung bei Keller, Bergstr. 68, ab. Das Der deutsche Holzarbeiter Verband hielt am 5. März hoch befindet, und außerdem von 22 dort arbeitenden Personen Referat hatte Dr. Heymann übernommen. Nach seinem Vortrage Schmidtstr. 26. Glasschleiferei von Bruns, Simeon forderte der Referent die Holzarbeiter auf, daß sich diejenigen, u. Ko. in einem Keller von 2-212 Meter unter der Straßen- die bei der Bearbeitung des denaturirten Spiritus an der Gefläche. Das Waffer, welches dort verbraucht wird, läuft den ſundheit Schaden gelitten haben, bei ihm melden. Ein Antrag, Erdboden entlang in eine in der Mitte des Keller's befindliche den Vertrauensmännern in Werkstätten die Befugniß zu ertheilen Sentgrube. Aus dieser entwickelt sich ein furchtbarer Geftant, Beiträge einzufammeln und neue Mitglieder aufzunehmen, wird sobald dieselbe nicht täglich entleert wird. Lezteres geschieht dem Vorstande überwiesen. jedoch nur dreimal die Woche. Die Arbeiter stehen andauernd Der Verein der Arbeiter und Arbeiterinnen der auf nassem Steinboden, zumal auch das Glasdach Regenwasser Wäsche und Kravattenbranche hielt am 8. März eine Versammlung ab, in der Genosse Hansen in einem beifällig aufgenommenen Vortrag über das Thema:„ Der Proletarier im Alterthum und in der Neuzeit" referirte. In der Diskussion sprach der Kollege Hergt im Sinne des Vortragenden. Hierauf erledigte die Versammlung die Wahl der Revisoren und betraute mit diesem Amte Krüger, Arndt und Fräulein Löchelt. Am ersten Osterfeiertag veranstaltet der Verein ein Vergnügen in Nieft's Salon, Weberstr. 17.
durchläßt.
Grüner Weg 85. Auf dem Boden Kloset ohne Luft und Licht, verstopft, so daß das Wasser durch die Decke in die darunter gelegenen Wohnung läuft. Der Wirth verweigert jede Reparatur und verweist die Miether auf Selbsthilfe. Blumenstr. 5lb Hof I Tr. r. Naffe, kalte Wohnung. Schmutziger Hof und Treppen.
Grenadierstr. 38/39 IV. Nasse Mansardenwohnung. Linienstr. 198. Jm Hofgebäude nasse Wohnungen. Weidenweg 74 Hof Quergeb. II. Nasse Wohnung. Willibald Alexis str. 40, Hof Seitenfl. part. Naffe Wohnung.
Rungestr. 30 befinden sich 2 Fabrikgebäude. In dem ersten Pianofortefabrit, deren 80 Arbeiter 4 Klosets benutzen, die ohne Luft und Licht eine schwer zu beschreibende Unsauberteit aufweisen. In dem zweiten Fabrikgebäude( 2. und 3. Etage) Sprungfeder- und Matraßenfabrik von Westphal u. Reinhold, deren Klosets in den Arbeitsräumen einen unausstehlichen Ge stant verbreiten.
Außerordentliche Generalversammlung des Vereins 1. Punkt der Tagesordnung: Bericht der Kommission in Sachen Berliner Gastwirthsgehilfen vom 9. d. M. Der Weißensee fand seine Erledigung dadurch, daß beschlossen wurde, von der Gründung einer Bahlstelle in Weißensee Abstand zu nehmen, indem die Kollegen Weißensee's in dieser Angelegenheit bei den letzten beiden öffentlichen Versammlungen zu wenig Interesse gezeigt haben. Bum 2. Punft: Antrag der Revisoren in Sachen Ebert führt Revisor Bräunlich an, daß seine beiden Kollegen und er gegen die Wiederaufnahme des Kollegen Ebert proteitiren.
Dresdenerstr. 82/83( Eigenthümer Obermeister der Sattlerinnung, Cobau). Nach einer längeren persönlichen Diskussion wurde die AbFür ca. 60 Personen 2 unsaubere Fabrik aus kann man in die Klosets hineinsehen. Da Pissoir Wiederaufnahme Ebert's. Ein Antrag auf Reduzirung des Ge Wafferklosets mit mangelhafter Spülung. Von den Fenstern der Stimmung über den Antrag der Revisoren per Stimmmzettel vorgenommen. Dieselbe ergab 63 Stimmen gegen und 6 für die und Kloset zusammenliegen, muß häufig eine weibliche Person, die das Kloset benutzt, dort warten, bis das Pissoir von männ lichen Personen frei ist. Es soll vorkommen, daß Arbeiter und Arbeiterinnen gleichzeitig vor dem Kloset über eine halbe Stunde zu warten genöthigt sind. Der den Klosets entströmende Geruch wird noch durch eine auf dem Hofe befindliche Dunggrube verstärkt, in welcher Pferdedung, Küchenabfälle und Müll abgelagert werden.
Lichtenberger str. 14( Befiger Stadtrath Marggraf). Für ca. 72 Familien und ca. 100 Schlafburschen 5 offene Klosets. Ein verschlossenes dient der alleinigen Benutzung des Hausverwalters, eines Polizeibeamten. Die 5 Klosets sehen etelerregend aus, so daß sie von den Miethern nicht benutzt werden. Die Treppen und Wände dieses Hauses machen das Passieren recht unangenehm.
wiesen wurde, war, daß die Polizei der Bourgeoisie ein verlogenes, schurkenhaftes Gesindel ist, und dieses Beweises bedurfte es nicht mehr.
Es würde zu weit führen, eine ausführliche Uebersicht über den Verlauf des Prozesses zu geben, für uns genügt es, die Momente hervorzuheben, welche das Absurde, das Lächerliche, das Gemeine dieser Farce darthun.
halts des Rendanten wurde an den Vorstand verwiesen. Hierauf wurden einige geschäftliche Punkte erledigt und die Versammlung mit einem Hoch auf die Arbeiterbewegung geschlossen.
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Die Freie Vereinigung der Militärmüten Arbeiter tagte am Sonnabend, den 10. d. M. Genoffe Pinn hielt einen Bortrag über das Thema: Aus alter und neuer Zeit." Hierauf erstattete Koll. Freyer Abrechnung vom letzten Familienkränzchen; diefelbe ergab ein Defizit von 41 Pf. Unter Verschiedenem" plädirte Koll. Fischröder dafür, den 1. Mai wie üblich als Feiertag zu betrachten. Ein Antrag, der bestimmt, die Kollegen mögen in den Werkstätten nochmal eingehend über diesen Gegenstand berathen und das Resultat in der nächsten Versammlung bekannt geben, gelangt zur Annahme. Sodann wählt die Versammlung den Kollegen Frick zum Vertrauensmann. Die Werkstätten von
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sich als ein unendliches Gewebe von Lügen. Er erzählte, daß man ihn im Arbeiterverein, in welchen er durch Debats eingeführt wurde, vereidigt habe, dem Anarchismus treu zu sein und alles zu thun, wozu das Loos ihn etwa bestimmen würde. Während dieses Aftes habe auch das Theatralische nicht gefehlt; Mit großer Spannung sah man dem zu Ende des vorigen auf dem Tische des Präsidenten haben sich nämlich zwei schwarze Jahres beginnenden Prozesse entgegen. In den Augen aller Fahnen und ein Todtenschädel befunden. Natürlich erwies sich ehrlich denkenden Männer war es klar, daß die Verhandlung Wenn jemand glaubt, daß man von Justizwegen etwas dies als eitel Flunkerei. Weiter habe in dem Arbeiterverein eine ganz unter dem Eindruck der jüngst vorgekommenen Attentate in sorgsam in der Behandlung der Hauptbeweismittel, der von der geheime Gesellschaft La Cosmopolita" bestanden, welche sich Barcelona und Paris stehen würde; und die Justiz konnte wirk Bourgeoisie mit zärtlicher Angst geliebten Bomben, umgegegangen lediglich mit Mord- und Attentatsplänen befaßte. Ich feinen günstigeren Moment finden, um den von der Polizei fei, so täuscht er sich gewaltig. Die Bombe des Ferreira, welche Munoz fühlte sich nun in seinem Gewissen beschwert und gab produzirten und von der Regierung gütigft gestatteten Attentate nach Aussage des Munoz mit Dynamit gefüllt war, und welche der Polizei eine Mitgliederliste und ein Verzeichniß von Häusern, verfucherummel zur Aburtheilung zu bringen. Die feige Bour- ihm in dem heftigen Kampfe mit der Polizei entfiel, plaßte nicht. welche in die Luft gesprengt werden sollten. Auch dies war eine geoisie befand sich in dem nöthigen Schrecken, um es selbst ihren Beide Bomben, welche von dem Verkäufer als gleich Lüge; denn troß der eifrigsten Nachforschungen anständigsten Zeitungsredakteuren unmöglich zu machen, ein groß angegeben waren, erwiesen sich während der Ver: wurde nichts gefunden, offenes ort der Kritik zu sprechen. Und bis heute hat es handlung als ungleich und Don anderer Art, als sachverständigen sagten aus, daß die Schrift meines Wissens noch niemand gewagt, einer schmählichen die verkauften. Die Bomben erfreuten sich eines fünftägigen weder von Debats, noch von Ferreira her Farce gegenüber, wie der Prozeß es war, ein ehrliches Aufenthalts im Regierungsgebäude, bevor sie Sachverständigen rühren könnte, daß sie aber aller Wahrschein Geficht zu zeigen und die in demselben zu Tage treten de schreiende zur Prüfung vorgelegt wurden. Was in dieser Zeit mit ihnen Iich feit nach von Munoz stammte, und daß die Ungered tigkeit zu brandmarken. Nur einer verlotterten Bour- geschehen ist, das weiß natürlich nur der Gouverneur und seine 3iffern in den von Munoz der Polizei ge= geoisie Justiz fann es möglich sein, einen verlogenen, schurken- edle Polizeimeute. Man hätte glauben sollen, die Bomben seien gebenen Schriftstücken vollständig mit haften, schuftigen Polizeispiel als Angeklagten zu behandeln und nach der ihnen zu Theil gewordenen Ehre, im Regierungsgebäude von ihm geschriebenen übereinstimmten. Es war ihn zugleich als Belastungszeugen benuyen. Ist es nicht unerhört, zu verweilen, in feierlicher Prozession zu den Sachverständigen also fein Zweifel mehr vorhanden, daß die Erzählung von der wenn ein Staatsanwalt während seines Plaidoyers sich stets auf gebracht worden, aber nein, irgend ein Unbekannter hat sie geheimen Gesellschaft und ihren Attentatsplänen nichts weiter die Aussagen des Munoz beruft und aus denselben das gewünschte den Untersuchern überbracht. Ist das nicht befremblich? Im war, als eine Erfindung des edlen Munoz. Dieser wußte Attentat tonftruirt, um in demselben Athemzuge zu sagen, daß Verlauf der Zeugenvernehmung ergab es sich, daß die Sach- weiter von Sprengversuchen zu erzählen, welche er dem Polizeispitzel überhaupt nicht zu glauben sei? Wo findet sich verständigen nur eine Bombe untersucht hatten, und durch die Debats und Ferreira gemacht haben wollte, und von denen ein Ausdruck der moralischen Entrüstung, des fittlichen Entfegens, Kreuz- und Querfragen des Vertheidigers Carvajal wurden sie er der Polizei jedesmal Mittheilung gab, erregte aber da welche man empfindet über die Schurkenhaftigkeit höherer Polizei- so verwirrt, daß man am Ende ihrer Aussagen gar nichts über mit nur die Heiterkeit oder den Unwillen des gesammten Gerichtsorgane, der bestellten Hüter der öffentlichen Ordnung, welche ein die Natur der Bomben wußte. Munoz wollte dabei gewesen sein, faales. Auch die Art und Weise, wie er den Beschluß Attentat zusammenlogen und sich dabei so ungeschickt anstellten, als Debats die Bomben mit Tynamit gefüllt habe, aber die vor der geheimen Gesellschaft, im Senat und Kongreß zu attentaten, daß sie sich während der Gerichtsverhandlung in die größten Wider- gelegte Bombe enthielt eine Mischung von chlorsaurem Kali und ge- vorbrachte, war belästigend. Als nämlich dieses grausige Attentat fprüche verwickelten? Wenn nicht die Angst der Geschworenen sich wöhnlichem Pulver. Als Munoz auf seinen Widerspruch aufmerksam beschlossene Sache gewesen sei, habe er sich sofort freiihre Unbefangenheit aufs schmählichste unterworfen hätte, so wäre gemacht wurde, erklärte er, daß er von der Natur des Spreng- willig gemeldet, und Debats und Ferreira seien durch das ein freisprechendes Urtheil erfolgt, wie allgemein angenommen mittels nichts wisse. Und auf solche vagen Aussagen, auf solche Loos bestimmt worden, indem sie aus einer Urne Zettel mit der wurde von Leuten, welche der Verhandlung beiwohnten. Aber verfänglichen Nebenumstände, auf solche Unbestimmtheit und Un- Aufschrift Bomba" gezogen hätten. Hu! Hu! Wem wird da die Feigheit ist immer die beste Tugend einer untergehenden zuverlässigkeit von Sachverständigen hin begründete man eine nicht gruselig? Darauf habe man zwei Bomben gekauft, Gesellschaft gewesen, und warum sollten die spanischen Ge Anklage auf Bombenattentat! Es war darum dem Vertheidiger welche im Arbeiterverein mit Dynamit gefüllt wurden. schworenen, unter ihnen auch der gegenwärtig berühmteste Dichter Carvajal ein leichtes, der Anklage des Staatsanwalts jegliche Feder sträubt sich, alle diefe gemeinen Lügen niederzuschreiben.Echegaray, schlechter sein als ihre Blutsverwandten in anderer Grundlage zu entziehen, sei es doch gar zu leicht möglich, wenn Welch tlägliche Rolle spielte dieser Ehren- Munoz in der GerichtsHerren Ländern? nicht gar wahrscheinlich, daß die Bomben in Händen des Gou verhandlung! Anfänglich frech und unverschämt, sich fortwährend verneurs eine wunderbare Verwandlung durchgemacht haben, widersprechend, und später, als ihm besonders von dem Verwenigstens tönne man doch nicht auf solche Unbestimmtbeit und theidiger Carvajal scharf zugefeßt wurde, eine erbärmliche JammerUngewißheit hin eine Anllage begründen. Daß der Vertheidiger gestalt, klein und bleich vor Feigheit. damit dem Gedanken der Zuhörer Worte gegeben hatte, bewiesen diese durch den Beifall, welchen sie ihm spendeten.
Wenn man die Verhandlungsberichte in den verschiedensten Blättern der verschiedensten Richtung gelesen und mit einander verglichen hat, so ist man gezwungen, zu dem Resultat zu kommen, daß die Verhandlung absolut nichts bewiesen hat, was zur Verurtheilung von Debats und Ferreira führen konnte; was be
*) Siehe„ Vorwärts" Nr. 59.
Die interessanteste Persönlichkeit des Prozesses war jedenfalls der elende Polozeispißel Munoz. Alle seine Aussagen erwiesen
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Noch einen höheren Grad von Erbärmlichkeit zu erreichen, war den beiden Polizei- Offizieren, Ehrenmännern Morera und Duarte, vorbehalten. Beide, besonders der lettere, verwickelten sich alle Augenblicke in die größten Widersprüche. Nur