Beschießung dalmatinischer Küstenorte
durch italienische Kreuzer.
Hierbei wurden zwei Landwehrleute getötet und einer stürzte ab.[ gegen unsere Verbündeten aus, wie es sie vor einigen Schon am Abend des 25. Mai warfen unsere dort eingreifenden Monaten gegen uns ausnügte. So wie es im September trotz der Züge die Italiener unter großen Verlusten aus dem Passe. Alle Augustoffensive nicht in Rußlands Macht war, die Zusammenziehung weiteren Angriffe der Italiener wurden unter großen Verlusten Wien , 7. Juni. ( W. T. B.) Aus dem Kriegspressequartier wird abgewiesen. Um den Besitz der Felskuppe 2291 wurde seither täglich von 52 deutschen Korps zu den Schlachten an der Marne und bei gemeldet: Am 5. Juni erschienen einige italienische gefämpft, bis sie am 2. Juni endgültig von uns genommen und Opern gegen Frankreich zu verhindern, genügte unsere durch sechs Kreuzer und Zerstörer in den dalmatinischen Ge- behauptet wurde. Diese einzigen Erfolge, die die Italiener hier Wochen entwidelte Tätigkeit nicht, die Verschiebung starker von der wässern. Das Ziel der feindlichen Unternehmung war die Beaufzuweisen haben, find also eigentliche Mißerfolge. Gerade in Westfront entnommener deutscher Kräfte nach der Ostfront zu verfchießung der Eisenbahn bei Mihonice, Lissa, dem in Rede stehenden Abschnitt war es in lester Zeit möglich, hindern. Davon rühren jetzt die Schwierigkeiten unserer tapferen Patrouillen über die Grenze vorzutreiben. Schon dieser ist der Verbündeten her. Sie stehen diesen Schwierigkeiten mit
Lagosta und Cazza. Die beschossenen Objekte erlitten nur flarite Beweis dafür, daß die Pässe fest in unserer Hand sind. leichte Beschädigungen.
Westlicher Kriegsschauplah.
bewundernswertem Heldenmut gegenüber, dem die französische Armee und das das französische Volk einmütige Anerkennung zollen in der tiefen Ueberzeugung, daß die Kämpfe, die in Galizien geliefert werden, für die russische Armee einen unvergäng Wien , 7. Juni. ( W. T. B.) Aus dem Kriegspressequartier wird gemeldet: Es ist nicht leicht, allen HeldenDer französische Tagesbericht. lichen Ruhmestitel bilden. Wie groß übrigens auch die Kühnheit des deutschen Generalstabes und seiner Truppen sein mag, sein taten, die in den amtlichen italienischen Berichten Paris , 7. Juni. ( W. T. B.) Amtlicher Bericht Borstoß gegen Rußland wird doch aus denselben Gründen angegemeldet wurden, auf den Grund zu gehen; selbst wenn man die Betreffenden Vorgänge kennt, wird Der Feind machte im balten werden, welche die Offensive gegen uns gebrochen haben. es schwer, sie mit den von Sonntagnachmittag. italienischen Meldungen zu identifizieren. am Gebiet nördlich Arras im Laufe des Abends und der Nacht Der energische Widerstand und die Gegenangriffe der Russen 29. Mai der italienische Generalstab: Am 26. Mai schlugen sehr heftige Anstrengungen, um die Stellungen, welche er im werden die Kraftanstrengung aufzehren, die nicht unendlich aus ant der Forcella di Lavarello bei Misurina Abteilungen Alpenjäger in fraftvoller Offensive zwei feindliche Kom- Laufe dieser Tage verloren hatte, wiederzuerobern. Der ganze neuen Hilfsquellen gespeist werden kann, zumal sie von Anfang pagnien in die Flucht. Die Sache trug sich selbstverständlich ganz Abschnitt A blain- Neuville und besonders die Zucker- an der Methode des deutschen Oberkommandos entsprechend, Artillerie mit Infanterie eingenistet; als sie jedoch von der öfter- unsere Artillerie heftig erwiderte. Fünf deutsche Gegenangriffe übrigens ihren Willen, im ausgedehnten Bewegungskriege auf dem anders zu: Auf der Forcella di Lavarello haite fich italienische fabrit Souchez erhielt fast andauernd Beschießung, welche das Höchstmaß an Kraftaufwand erreicht hat. Indem unsere Berbündeten die geschleifte Festung Przemysl räumten, zeigten fie reichischen Artillerie unter Feuer genommen wurde, räumte die ganze italienische Abteilung die Dertlichkeit außer einigen Toten. wurden auf den Abhängen östlich der Lorettokapelle unter östlichen Kriegsschauplaze ihre großen Hilfsquellen an Truppen vollEs blieb fein Italiener zurüd, wie unsere Infanterie sich überzeugen nommen. Gegenangriffe fanden unaufhörlich im Gehölz öst- fommen in Anwendung zu bringen. Die feit einem Monat von den fonnte, die um 9 Uhr abends das verlassene Gebiet durchsuchte sie blieb lich der Straße Air Noulette- Souchez statt. Die französischen Armeen erzielten Fortschritte werden andererseits etwa eine Stunde auf der Forcella und rückte nachher in die alte deutsche Offensive wurde überall gebrochen. Wir behaupteten Deutschland zwingen, eine neue Verteilung seiner Kräfte Stellung auf der Toblinger Riese, um sich keiner nächtlichen Um alle unsere Stellungen und brachten dem Feind schwere Ver- durchzuführen, um die Divisionen abzulösen, die seit einem gehung auszusetzen. Die Jtaliener befeßten später wieder die Forcella. Die Gesamtsumme der italienischen Verluste infolge unserer Artillerie- luste bei. Zwischen der Straße Air Noulette- Souchez und Monat so große Verluste an Toten, Verwundeten und Ges wirkung betrug, wie die vorgeschobenen Artilleriebeobachter in völlig der Straße Ablain- Souchez bemächtigten wir uns mehrerer fangenen erleiden. Endlich eröffnet das Eingreifen der italienischen Armee, deren Vorhuten den Isonzo überschritten haben, einen neuen einwandfreier Weise feststellten, 50 bis 60 Mann. Die Verwundeten Schützengräben und machten ungefähr 30 Gefangene. und einige Regungslose wurden weggeschafft; die Toten blieben Kriegsschauplatz für die Deutschen und Desterreicher, der binnen Paris , 7. Juni. ( W. T. B.) Amtlicher Bericht furzem einen bedeutenden Teil ihrer Kräfte nach sich ziehen wird. liegen. Unser Kampfverlust betrug 4 Tote und 5 Verwundete. In dem gleichen Bericht wird gemeldet, daß italienische Infanterie von gestern abend. Im Abschnitte nördlich Arras Die Alliierten betrachten die Zukunft mit unbedingtem Vertrauen. verstärkt durch Finanzwache und Artillerie von Peri auf beiden Etsch - dauert der Kampf mit äußerster Lebhaftigkeit zu unserem Sie brauchen nur unausgesezt die auf das gleiche Ziel gerichteten ufern gegen Ala vorrückte, das Dorf Pilcante eroberte und Ala ständig besetzte. Der Kampf dauerte von mittags bis abends. Die Vorteil an. Wir unternahmen auf beiden Seiten der Straße Bemühungen zu verfolgen, von denen das heldenmütige Rußland Verluste wären leicht gewesen. Die Einnahme des Drtes Ala trug Air Noulette- Souchez glückliche Angriffe und ge- augenblicklich den schwersten Teil trägt. Ihr gemeinsamer Wille ist sich folgendermaßen zu: Knapp nördlich des Ortes standen wannen Gelände im Gehölze östlich dieser Straße und südlich ebenso fest, wie ihre Gemeinbürgschaft eng ist. des Etschtales beiderseits des Flußlaufes im Gebiete des Buvalgrundes. In Neuville- St. Va ast Gendarmen, Finanzwächter und deren Landsturmassistenzen aus dauerten unsere Fortschritte im Innern des Dorfes und im Ala, Borghetto, Avio Seghe und Madonna della Nue. Die Wir eroberten mehrere Häuser, verengerten Streitmacht betrug genau 161 Mann. Um 6 Uhr früh sah Nordteil an. man von der Grenze drei Kolonnen vorrüden, zwei Kompagnien gleichzeitig die Einkreisung und drängten den Feind in einen und zwei Geſchüße im Tal beiderseits der Etsch , zwei Stompagnien kleinen Raum im Nordwesten des Dorfes zurück. Wir be- Großen Generalstabs. In der Gegend von Riga vom Wirtshaus Segae durch Val Fredde und eine stärkere Kolonne, setzten einen Verbindungsgraben, welcher dorthin führt, er- und za wle ist keine Wenderung von Bedeutung eingeetwa ein Bataillon mit einer Maschinengewehrabteilung, einer Gebirgsbatterie und zwei Feldgeschützen, über Malga Foppiana oberten neue Schüßengräben im Zentrum und Süden des treten. An der Narew front eröffnete der Feind am gegen die Kirche von Alla. Um 8 Uhr 30 Minuten stand Labyrinthes und rückten 100 Meter vor. Seit acht Tagen Morgen des 5. Juni auf dem linken Ufer der Pissa ein der Feind bei San Pietro und eröffnete ein heftiges Artillerie- dauert der Kampf ohne Unterbrechung in diesem großen heftiges Artilleriefeuer. An der Weichsel bombardierte einer feuer. Trotz dieser Unterstützung zögerte die italienische Infanterie mit der Vorrüdung. Es wurde mittag, bevor sie endlich in Schanzwerk an, von dem wir jetzt zwei Drittel halten. Nörd- unserer Flieger mit Erfolg einen beladenen feindlichen Schleppdas umverteidigte Ala einrüdte. Bekanntlich erbeutete sie dort als lich der Aisne westlich von Tracy- le- Mont auf zug und brachte eine Barke zum Sinfen. An der Rawka Trophäen ein Schild mit dem Adler des Finanzpostens und eine den Höhen, welche der Mühle Sous tous les vents benachbart benutzte der Feind den gegen uns stehenden Wind und verInfanteriefappe, die ins Landesinnere gesendet wurden. Um 2 Uhr sind, unternahmen wir einen Angriff, welcher ernste Gewinne fuchte am 5. Juni von neuem erstickende Gase zu verivenden. 30 Minuten nachmittags entdeckten die Italiener die Stellung unseres Grenzschutzes und überschütteten sie mit Schrapnells. Um 5 1hr Beitigte. Nach einem sehr wirksamen Bombardement nahmen Er verbrannte eine chemische Mischung, die einen giftigen Rauch erzeugte. fegte die Infanterie zum Angriff an. Angesichts der vielfachen wir in einem einzigen Sprung auf einer Front von einem In Galizien bemächtigten sich unsere Truppen auf Uebermacht trat unsere Grenzschutzabteilung in Ruhe und Ordnung Kilometer zwei hintereinander liegende Reihen feindlicher dem linken Ufer des unteren San am 4. Juni nach den Rückzug an, während dessen sie heftig beschossen wurde. Unser Schützengräben und mehrere Schanzwerke. Drei heftige Gegen- einem Stampfe des Dorfes Groblew. Nördlich von Verlust betrug einen Toten und zwei Schwerverwundete, zwei nangriffe fanteristen vom 123. italienischen Infanterieregiment wurden als angriffe wurden von unseren Truppen zurückgeworfen, welcheezaist beziehen unsere über den San gesetzten Abteilungen über 200 Gefangene machten und drei 77- Millimetergeschütze trot feindlicher Angriffe und heftigen Feuers feste Stellungen. Gefangene mitgenommen. erbeuteten. In der Champagne rückten wir bei Beau Séjour vor. Auf den Maashöhen und in den Vogesen Artilleriekämpfe.
Wien , 7. Juni. ( W. T. B.) Aus dem Kriegspreise ouartier wird gemeldet: Wie sehr die amtlichen italienischen Communiqués mehr zur Stimmungsmache neigen als zur flaren präzisen Feststellung der tatsächlichen Gefechtsereignisse, zeigt die
amtliche Meldung vom 3. Juni, die erzählt:" Der König fährt
Oestlicher Kriegsschauplatz. Der russische Generalstabsbericht. Petersburg, 7. Juni. ( W. Z. B.) Bericht bes
Vor Przemysl fezt der Feind in der Richtung auf Moscista seine Offensive fort. Am Abend des 4. Juni unternahm der Feind, nachdem er bedeutende Kräfte gegen die Front Cziszki- Pakost Bukowize Deutscher Flugzeugangriff auf Der König fährt Deutscher Flugzeugangriff auf Lunéville. aufgeboten hatte, eine Reihe von Angriffen, die durch das Feuer zahlreicher Batterien schwerer Geschüße unterstützt wurden. Paris , 7. Juni. ( W. T. B.)„ Petit Parisien" meldet aus Es gelang dem Feinde jedoch nicht, sich unseren Gräben zu unéville: Proz heftiger Beschießung konnte ein deutsches nähern, da er unter unserem Feuer schwere Verluste erlitten Flugzeug Freitag 2unéville überfliegen und zwei Bomben hatte. Am Dnjestr zwischen Tysmenika, Svika und abwerfen. Die erste richtete nur geringen Sachschaden an; die Svir fand am 4. Juni und am darauffolgenden Tage fein zweite tötete sieben Personen und verlegte 14, von größerer Zusammenstoß statt. Zwischen Delatyn und denen drei kurz darauf ihren Verlegungen erlagen. Nachmittags er- Rolome a fetten unsere Abteilungen auf das rechte Ufer schienen wieder zwei deutsche Flugzeuge, die aber infolge von des Pruth über und wiesen am 4. Juni und in der Nacht Artilleriefeuer umkehren mußten. zum 5. Juni eine Reihe von Gegenangriffen zurück, die von österreichisch - ungarischen Reserven unternommen
fortwährend die Front ab und erfuhr hierbei unter vielen anderen für den hohen Geist, die prachtvolle Haltung, weise Zähigkeit, Begeisterung, Disziplin und Unverdrossenheit aller Truppen zeugenden Episoden auch nachstehende glänzende Tat des Alpini- Bataillons Dronero am Passe Valle Inferno: Der Unterleutnant der Reserve Ciochine griff mit seiner Abteilung nachts die mit überlegenen österreichischen Kräften besetzten Schüßengräben an und feuerte trok seiner Verwundung am Arme seine Soldaten an, den Kampf fortzusetzen. Dann übernahm der Feldwebel das Kommando; er wurde jedoch getötet. Hierauf führte ein zweiter Feldwebel namens Vico den Angriff neuerdings vor und drang in die Schüßengräben ein, wo
25 Desterreicher getötet und andere gefangen genommen wurden
und nur wenige flüchten konnten. Ciochine erhielt vom König persönlich und Vico vom Vizegeneralstabschef Porro mit einer
großartigen Ansprache und dem Kuß, den das Heer ſeinen tapfe- die französische Deffentlichkeit über die russischen Nieder- Zum Austausch der deutschen und russischen
ren Söhnen gibt, die silberne Militärverdienstmedaille.
Vom nordöstlichen Kriegsschauplatz.
Paris , 6. Juni. ( W. T. B.) Die Agence Havas sucht lagen durch folgende Ausführungen zu trösten: Die russischen Armeen stehen seit einigen Wochen einer ungeheuren Kraft
Kriegsinvaliden.
Der Kampf hat sich in Wirklichkeit folgendermaßen abgespielt: Der erste Angriff der Italiener auf den Valle Inferno- Paß er- anstrengung gegenüber. Sie befinden sich in der Lage, in Petersburg , 7. Juni. ( W. T. B.) Die Petersburger folgte am 25. Mai nach Mitternacht als Ueberfall. Auf unserer die sich im August, September im August, September und November die fran- validen Kriegsgefangenen in Deutschland ist in letter Telegraphenagentur meldet: Der Austausch von inSeite standen zu dieser Zeit in dem entsprechenden Verteidigungs- zösischen Armeen versetzt gesehen haben. Deutschland ist Stunde wieder an deutschen Forderungen und Weiterungen geabschnitte zwei Züge Landwehr und zwei Züge Landsturm. E3 dant seiner zentralen Lage imftande, einen beträchtlichen scheitert. Jetzt sind alle Unterhandlungen eingestellt. gelang den Italienern in dieser Nacht tatsächlich, zwei Feldwachen schnell von einer Front zur anderen zu vertreiben, und zwar eine vom Passe Valle Inferno und die Teil seiner Kräfte Anmerkung des W. T. B. Diese Meldung ist durchaus zweite von der Felskuppe Cote 2291, dem sogenannten Kesselfopf. werfen zu können. Es nützt augenblicklich diese Erleichterung unzutreffend. Die deutsche Regierung hat im Interesse der MenschBoden gut. Aber man habe keine Erfahrung im Gemüsebau, wartungsvolle, Abwartende fast gänzlich verschwunden. So viel darum empfehle er die Anstellung eines tüchtigen Gärtners, um wie möglich gehen die Menschen wieder ihrer Beschäftigung nach. Mizgriffe und falsche Maßnahmen zu verhindern. Auch hält es Die Furcht, daß die neue Herrschaft mit Raub und Gewalttätigkeit In der Gegend von Memel. der Verwalter für gut, daß sich die Frau Gräfin einige Werke verbunden sein könnte, ist überwunden. Selbst die Letten haben Ostpresse quartier, 6. Juni 1915. über Gemüsebau verschaffe und fleißig studiere. Weiter gibt er sich etwas beruhigt. Das Geschäftsleben vollzieht sich nun geMemel hat sich von den Schrecken der Russenherrschaft erholt. eine Aufstellung über die in Betracht kommenden Gemüsesorten, ordneter als in der lebten Zeit vor dem Einzug der Deutschen . Auf dem Play vor dem Theater steht der Simon- Dach- Brunnen ihre Verwendung und die zu erwartenden wirtschaftlichen Vor- Damals durfte kein Licht angezündet werden, mit Anbruch der mit dem„ Aennchen von Tharau" auf hohent Sockel. Nun schaut teile.. Dunkelheit war die Stadt tot; nun erstrahlen bis in die zehnte das Aennchen auf ein merkwürdiges Treiben: rings um den Nun ist das Gut verödet, Gärten und Felder sind zum großen Abendstunde die Geschäfte in heller Beleuchtung und in den WohBrunnen sind allerhand Jahrmarktsbuden aufgestellt. Die Teil unbestellt geblieben. Wir gehen zum Strand, warm scheint nungen können die Einwohner solange bei ihren Lampen fizen, Schönen der umliegenden Dörfer kaufen schimmernden Schmuck die Sonne, in eintöniger Regelmäßigkeit friechen die Wellen wie es ihnen paßt. Nur der Mangel an Kleingeld macht sich im für 10 und 15 Pf., bunte Tücher, Tändelschürzen und dergleichen heran, es sieht fast so aus, wie anmarschierende Regimenter. Wir Geschäftsleben immer noch störend bemerkbar. Eine Reihe von mehr; bedächtige Hausfrauen halten Musterung unter den dar- legen uns für einige Minuten in den Sand und schließen die Arbeitern kann jezt die frühere Beschäftigung wieder aufnehmen. gebotenen Haushaltungsgegenständen, vorwiegend Küchengeschirr Augen. Die Gedanken verbinden uns trok der Einsamkeit mit Mehrere industrielle Werke sind wieder im Betrieb. Die Arbeiter, und allerhand Kurzwaren. Buden mit Leckereien üben auf die dem großen, umwälzenden Weltereignis.... Horch; ist das nicht z. B. die der Eisenwerke erhalten die früheren Affordsäze. ManJugend große Anziehungskraft aus. Nun strömt sie zu einem von fern herübertönender, leise verhallender Kriegslärm? Nein, chem Erwerbslosen wird die Verdienstmöglichkeit sicher willanderen Platz; Kirmestrubel schallt herüber. Die Drehorgel eines die Phantasie spielt uns einen Streich. Das Rauschen der See kommen sein. Karussels läd ein zu fröhlichen Fahrten auf stolzen Rossen und hat uns in Halbschlummer versezt. Drüben im Osten und Süden Fleisch ist reichlich zu haben; es wird in vielen Läden für 40 in prächtigen Karossen. donnern die Kanonen, stürmen die Truppen zu blutiger Arbeit bis 50 Pf. das Pfund angeboten. Dagegen scheinen die WeizenKurz hinter Memel stoßen wir wieder auf die noch lange gegeneinander; weit von uns entfernt seßen Artilleriegeschoffe vorräte knapp zu werden; die Bäcker, die fast nur Weizenbrot und Weiter geht die Fahrt. In Buzau -gebäck herstellen, haben meistens schon vor der Mittagsstunde die sichtbaren Spuren des Krieges. Inmitten der prangenden Natur Hütten und Häuser in Brand. Brandruinen. Und neben den Ruinen und auf den Feldern strömen die zurückgebliebenen Einwohner zu einer Art Litfassäule, frische Ware verkauft und zwar zu nicht unerheblich gesteigerten Soldatengräber. Oft dicht beieinander, einzeln und in Massen- einem Baumstamm mit aufgeseztem Pilzhut. Hier werden die Preisen. Sehr teuer ist Butter geworden, 2 M. kostet das Pfund. gräbern liegen unter den Hügeln deutsche und russische Krieger. Bekanntmachungen angeschlagen. Männer, Frauen und Kinder Gier und Räucherwaren sind überall und zu verhältnismäßig Ein Bild wüster Zerstörung bietet das schöne Schloß Bolangen. umlagern den Pilz. Nun liest jemand laut die neueste Prokla- niedrigen Preisen zu haben. Zigaretten, Zündhölzer und Zeitun Dußende von Granaten haben das Gebäude start zerfekt. Die mation, die eifrig besprochen wird. Auf der Weiterfahrt be- gen werden von fliegenden Händlern auf der Straße angeboten. Stapelle ist von den Geschossen beinahe vollständig abgebrochen gegnen uns nur wenige Menschen, einzelne Leute mit kleinem Nachmittags trifft das„ Memeler Dampfboot" vom felben Tage worden, nur das Kreuz steht noch unversehrt auf dem Kuppeldach. Gepäck, selten einfache Bauern, Wagen, hin und wieder einige schon in Ribau ein und findet reißenden Absatz. Die an verAn verschiedenen Stellen des Schlosses sind Granaten bis in den Soldaten, meistens wohl Ordonnanzen; die Sicherungsstelle ist schiedenen Stellen öffentlich angeschlagenen neuesten Nachrichten Steller hineingefahren; an einer Seite des Hauptgebäudes riffen viel weiter nach Süden vorgeschoben. Sobald unser Wagen in unterrichten zudem über die lezten Ereignisse auf den Kriegssie einen Balfon fort. Auf der Terrasse liegen noch jetzt zwei die Nähe eines Gehöfts oder auch nur einer Hütte kommt, het schaupläßen. nicht trepierte Granaten. Im Innern des Schlosses zeugt ein sicher ein Hund heran, um das schnaufende Auto aus nächster mirres Chaos von Schutt und Möbeln von der furchtbaren Wir- Entfernung und mit einem Eifer anzubellen, als wollte er sagen: tung der eingeschlagenen Geschosse. In einem Zimmer liegt ein Ich will euch zeigen, wer hier Herr ist! Das große starke Pferd Berg von Büchern und Schriften, fast ausschließlich solche in dagegen zittert vor Angst, bäumt sich auf, will davon rasen, rennt russischer Sprache. Aber dort auf dem Tisch ein Attenstück in mit dem Fahrzeug oft querfeldein, flieht vor der vermeindlichen deutscher Maschinenschrift, der Verwalter berichtet darin an die Gefahr. Die physische Kraft allein macht nicht überlegen, sonst Frau Gräfin , wahrscheinlich auf eine an ihn gestellte Frage nach wäre ja auch Rußland längst Sieger in dem blutigen Ringen der Produktion der Gutsländereien an frischem Gemüse; der Ver- gegen Deutschland und Desterreich.
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malter schreibt, daß die Gutsländereien den gesamten Bedarf von Ribau hat sich start verändert, seitdem ich es zum letzten Gut und Bad Polangen decken könnten, das Klima sei günstig, der Make sah. Aus dem Straßenleben ist das Nervöse, bang Er- l
Von verschiedenen Einwohnern hörte ich, daß sie bisher nach den russischen Zeitungsnachrichten der Meinung waren, Rußland habe schon fast das ganze Deutschland und Desterreich besetzt, die Türkei sei unter den Angriffen der Russen und Engländer zusammengebrochen, der Tag nahe, an dem sich die siegreich vorwärtsstürmenden Russen und Franzosen in Berlin begrüßen können, um dort den Frieden zu diftieren.
Erführe das ganze russische Volk die Wahrheit, dann würden Empörung und Meuterei die Seeresleitung zwingen, Frieden zu schließen; dann müßte die Menschenschlächterei ein Ende nehmen. Düwell, Kriegsberichterstatter.