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Verlinev DolKsblnlk.
'62. Jahrgang-
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Donnerstag, den 17. Juni 1913.
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Amtlich. Großes Hauptquartier, de« IG. Juni 1015.(W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz. Wieder einmal, veranlaßt durch die russischen Niederlagen, griffen Franzosen und Engländer gestern an vielen Stellen der Westfront mit starken Kräften an. Den Engländern gelang es bei Bpern, unsere Stellung nördlich des Teiches von Bellewaarde etwas zurückzudrückcn. Es wird dort noch gekämpft. Dagegen sind zwei Angriffe von vier englischen Divisionen zwischen der Straße Estaires— La Bassee und dem Kanal von La Bassee vollkommen zusammengebrochen; unsere tapferen West- fälischen Regimenter und dort eingetroffene Teile der Garde wiesen den Ansturm nach erbitterten Nahkämpfen restlos ab. Der Feind hatte schwere Verluste; er ließ mehrere Maschinengewehre und einen Mincnwerfer in unserer Hand. An die Stellungen der mit größter Zähigkeit sich behauptenden Badener bei der Lorettohöhc wagte sich der Feind nach seinen Niederlagen am IS. und 14. nicht wieder herau. Bei M o u l i n- s o u s« T o u v e n t ist der Kampf noch im Gange. Ein f e i n d- licher Durchbruchversuch in den Bogeseu zwischen den Bachtälern der Fecht und Lauch scheiterte; dort wird nur noch nordwestlich von Mctzeral und am Hilsensirft ge- kämpft; im übrigen sind die Augriffe schon jetzt abgeschlagen.
Zucker.
Oestlicher Kriegsschauplatz.
Russische Angriffe gegen die deutschen Stellungen am Dawinaabschnitt<süd- östlich von Marjampol), östlich von Augustow und nördlich von Bolimow wurde» abgewehrt. Unser Vorstoß auf der Front Lipowo— Kalwarja gewann weiteren Boden. Mehrere Ortschaften wurden genommen, 204<» Gefangene und 8 Maschinengewehre erbeutet.
Nördlich v. Woyrsch russische
Südöstlicher Kriegsschauplatz.
der oberen Weichsel wiesen die Truppen des Generaloberst Angriffe gegen Stellungen ab, die wir am 14. Juni den Russen entrissen haben. Die geschlagenen russischen Armeen versuchten gestern auf der ganzen Front zwischen dem San nördlich von Sieniawa und den Dnjestr -Sümpfen östlich von Sambor die Ver> folgung der verbündeten Armeen zum Stehen zu bringen. Am Abend waren sie überall aus ihren Stellungen bei Cieplice (nördlich von Sieniawa)— südwestlich Lubaszow— Zawadowkaabfchnitt(südwestlich Niemirow)— westlich Jaworow— westlich Sadowa— Wisznia nach hartem Kampf geworfen. Es wird verfolgt. Die Armee des Generaloberst v. Mackensen hat seit dem 12. Juni über 40000 Mann gefangen g e�n o mm e n und 00 Maschinengewehre erbeutet. Zwischen den Dnjestr -Sümpfen und Zurawno haben die Russen etwas Raum gewonnen; die Gcsamtlage ist dort unverändert. Oberste Heeresleitung.
Der österreichische Generalstabsbericht. Wien , 16. Juni. (W. T. B.) Amtlich wird verlaut- barh 16. Juni 1915 mittags: Russischer Kriegsschauplatz. In G a l i z i e n konnten die Russen dem allgemeinen Angriff der verbündeten Armeen trotz zähester Gegenwehr nicht standhalten. Von unseren siegreichen Truppen hart verfolgt, weichen die Reste der geschlagenen russischen Korps über Cewkow, Lubaczow und Jaworow zurück. Südlich der Lemberger Straße hat die Armee Boehm-Ermolli heute nacht die r u s s i s ch c n S t e l- lungen auf der ganzen Front erstürmt und den Feind über Sadova— Wisznia und Rudki zurückgeworfen. Südlich des Dnjestr wird im Vorfelde der Brücken- köpfe gekämpft. Truppen der Armee Pflanzer haben gestern früh R i z n i o w genommen. Die bisherigen Schlachten und Gefechte des Monats Juni haben reiche Beute eingebracht. Vom 1. bis 15. dieses Monats ergibt sich als Gesamtsumme: Einhundert- undacht Offiziere, einhundertzweiund- zwanzigtausenddreihundertMaun gefangeu, dreiundfünfzig Geschütze, einhundertsiebeu- uudachtzig Maschiuengewehre uud achtund- fünfzig Munitiouswageu erbeutet. Italienischer Kriegsschauplatz. Die Italiener versuchten neue vereinzelte Vorstöße, wurden aber allenthalben abgewiesen, so am Jsonzo bei Moufal- cone, Sagradc und Plava, an der Kärntner Grenze io der Gegend östlich des Plöckeu, im Tiroler Grenzgebiete bei Peutelstein. Der Stellvertreter des Chefs des Gcueralstabes: von Hoest». Feldmarschallcutuant.
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Deutschland sieht mit seinem Zuckerreichtum an, der Spitze aller Lander. In normalen Zeiten führen wir reichlich die Hälfte der gesamten Produktion ms Ausland. In diesem Jahre verhinderte der Krieg die Ausfuhr, die produzierten Zuckcrmengcn, etwa 55 Millionen Zentner, blieben im Jn- lande, während der deutsche Konsum nur rund 25 Millionen Zentner benötigt. In Anbetracht dieser großen Zuckervorrätc müßte man annehmen, daß die Preise sinken oder mindestens auf der alten Höhe stehen bleiben, um im Hinblick auf den bedeutenden Ueberschuß einen stärkeren Konsum zu ermög- lichen. Aber bekanntlich ist das Gegenteil eingetreten; der Zucker ist ungeachtet seines überreichen Vorhandenseins erheblich teurer geworden. , Zu diesem höchst unerfreulichen Resultat hat leider die Regierung durch ihre Preispolitik wesentlich beigetragen. Sie verfügte, daß von Januar bis Mai d. Js. die Großhandels- preise pro Monat und Zentner um je 15 Pf. steigen sollten; da im Januar der Zentner 19,50 M. kostete, mußte er im Mai auf 20,25 M. stehen. Dem Kleinhandel wurden keine Prcisgrenzen vorgeschrieben, sein steigender Gelvinnanteil ist selbstverständlich hinter dem des Großhandels nicht zurück- geblieben. Wer nun glaubte, im Mai würde die staatlich sanktionierte Preiserhöhung beendet sein, der täuschte sich. Die Regierung verordnete am 27. Mai, haß der Zuschlag bis August weitergeht und statt 15 Pf. obendrein 40 Pf. beträgt. Diese Maßnahme ist sachlich durch nichts gerechtfertigt. Aber sie ist auch methodisch so falsch, wie nur irgend denkbar. Für die Raffinerien und großen Händler ist das ganz naturgemäß ein Ansporn, ihre Bestände möglichst so lange zurückzubehalten, bis der vorläufig höchste Höchstpreis erreicht ist: bis August. Daher die gegenwärtig künstlich erzeugte Zuckcrknappheit, deren Wirkung im Kleinhandel steigende Preijp sind. So konnte kürzlich das„Berliner Tageblatt" bc- richten:„Eine Frankfurter Firma z. B. hat ein Rundschreiben versendet, in dem in großen Lettern auf bevorstehende Preis- steigerungen für Raffinade hingewiesen wird. Gleichzeitig werden noch 10 000 Zentner zu„niedrigen" Preisen angeboten, doch sollen nur telegraphische Antworten berücksichtigt werden. Wenn derartige Angebote von angesehenen Firmen gemacht werden, dann ist es allerdings leicht verständlich, daß der Kleinhandel und auch die weiterverarbeitende In- dustrie nervös lverden und im Glauben sind, eine Zuckernot müsse bevorstehen." In einer Zuschrift an dasselbe Blatt aus Magdeburger Agentenkreiscn heißt es sehr bezeichnend:„Die Gründe der Raffinadcnknapp- heit, die ja in Wirklichkeit gar nicht vorhanden ist, sind ein- fach darin zu suchen, daß alle Welt heute mit Weiß- zucker handelt. Nachdem man sich an Bohnen, Erbsen, Linsen, Reis und sonstigen Nahrungs- Mitteln genügend bc- reichert hat, wird jetzt der Zucker auf den Schild gehoben. Firmen, die sich nie mit Weißzucker befaßt haben, treten jetzt an die Raffinerien heran um Lieferung von Zucker. Abnehmer, die sonst daS ganze Jahr noch keine 2000 Zentner bezogen. beanspruchen jetzt das gleiche Quantum und mehr pro Monat. ES ist doch gar zu verlockend, wenn an dem Zucker für den die Raffinerien mit Höchstpreisen bedacht sind, sich einige Mark am Zentner mühelos ver- dienen lassen..." Die Zentral- Einkaufsgesell- schaft verfehle vollständig ihren Zweck, das einzige Mittel gegen die wilde Zuckerspckulation seien fest umgrenzte� Höchst- preise für den Handel. Beiläufig bemerkt hat die deutsche Zucker- industrie in dem ver- flossenen Jahre glänzend abgeschnitten. Die Zucker-