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Nr. 169.

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Telegramm Adresse: Sozialdemokrat Berlin  ".

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutfchlands.

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morigplak, Nr. 151 90-151 97.

Montag, den 21. Juni 1915.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritzplatz  , Nr. 151 90-151 97.

Die Ruffen aus der Grodeter Stellung geworfen.

Meldung des großen Hauptquartiers. Gegner heute nacht auch aus der Anschlußſtellung Unter dem Drucke dieser Niederlage ist der Die amerikanischen   Sozialisten

Amtlich. Großes Hauptquartier, den zwischen Grodek und den Dnjeftr- Sümpfen ge­20. Juni 1915.( W. T. B.)

wichen, hart gedrängt von den österreichisch­ungarischen Truppen.

gegen die Kriegshetzer.

Aus New York   wird uns geschrieben:

Zwischen den Dnjestr  - Sümpfen und der Stryjmündung hat der Feind das südliche Ufer Es hat sich jedoch in New York   ein sozialistisches Komitee ge­des Dnjestr   geräumt.

Oberste Heeresleitung.

Westlicher Kriegsschauplatz. Die Sozialisten Amerikas   haben bis jetzt noch keine große Aftion gegen die amerikanischen   Kriegsheber unternommen. Nördlich des Kanals von La Basse e und auf der Front nördlich Arras   wiesen wir bildet, das den Zwed verfolgt, eine große Volksdemonstration gegen den Krieg zu veranstalten. Der Ernst der Lage hat mehrere feindliche Teilangriffe blutig ab. In der auch das sozialistische Tageblatt New Yorks   The Call" ver­Champagne wurde eine französische Abtei­anlaßt, seine bisher sehr unklare Haltung aufzugeben. In lung, die bei Perthes nach einer Minensprengung Der österreichische Generalstabsbericht. einen Leitartikel, in dem es seine Haltung zur Kriegsfrage präzisiert, schreibt es: Mit äußerster Kraft- wir wünschten, angriff, zusammengeschossen. Unternehmungen Wien  , 20. Juni.  ( W. T. B.) Amtlich wird ver- die Straft wäre millionenmal größer wird der Call" die der Franzosen gegen unsere Vorposten am Tautbart: 20. Juni 1915. Anstrengungen der organisierten Arbeiterschaft und des Parron- Wald führten zu örtlichen Kämp­Russischer Kriegsschauplatz. Sozialismus, den Frieden zu erhalten, unterstützen. Ob es fen, bei denen wir die Oberhand behielten. In Die Fortsetzung der kraftvollen Offensive der verbün- gelingt oder nicht, die Stimme dieses Blattes wird bis zum den Vogesen   wird Münster   von den Franzo- deten Armeen führte gestern in der Schlacht bei Magie- lezten Augenblick gegen den Krieg erhoben werden. Und row Grodek zu einem neuerlichen vollen Siege über die sollte es zum schlimmsten kommen, so wird sich selbst dann sen heftig beschossen. Erneute feindliche Angriffe feindlichen Armeen. Nach Forcierung des San und nach der unsere Stellung nicht im geringsten verändern. Soweit es in im Fecht- Tale und südlich waren erfolglos. Wiedereroberung von Przemysl   erzwang der Erfolg der ver- unserer Macht steht, es zu bestimmen, wird sich der ameri­Aus einem feindlichen Fliegergeschwader, das, bündeten Truppen in der Durchbruchsschlacht zwischen kanische Sozialismus nicht dem Verdacht aussehen, der auf Lubaczowka und dem oberen Dujestr am 15. Juni den wei- den Sozialismus einiger europäischen   Länder ruht. Was ohne militärischen Schaden anzurichten, Bomben teren Rückzug des mittlerweile durch Heranführung zahl- wir tun können, wird geschehen, und selbst wenn es fehl­auf Jseghem in Flandern   warf, wurde ein Flug- reicher Verstärkungen wieder schlagkräftig gewordenen schlägt, haben wir unser Aeußerstes getan. Der Krieg mag zeug herausgeschossen, mehrere andere zu schleu- Feindes. Er wich damals unter schweren Verlusten in öst- kommen, aber der Call" wird eine sozialistische Zeitung licher und nordöstlicher Richtung zurück. In den folgenden bleiben, bis zum letzten Atemzug tren zum Sozialismus niger Umkehr gezwungen. Ein weiteres feind- Tagen brachte die russische oberste Heeresleitung zur Deckung stehen. Die Zeit ist kurz, der kritische Augenblick ist fast da. liches Flugzeug wurde in der Champagne über der galizischen Landeshauptstadt nochmals die Reite der ge- Und was auch von der organisierten Arbeiterschaft unter Bouziers heruntergeholt. schlagenen Armeen zusammen, um in der durch das Terrain nommen werden mag, um den Frieden zu erhalten, wird stets starken und gut vorbereiteten Wereszyca Stellung und ständig von dieser Zeitung unterstützt und gestärkt wer­unser Vordringen endlich zum Stehen zu bringen. Nach den." Die Erklärung fommt etwas reichlich spät, und es ist heftigem Kampfe hat der Ansturm der heldenmütigen ver- schade, daß erst das entschiedene Auftreten der New Yorker Russische   Angriffe gegen unsere Linien in bündeten Truppen auch diesmal wieder die ganze russische Volkszeitung", die die Haltung des Call" in der Kriegs­Gegend S 3 a wle und Augusto w wurden ab- Front zum Wanken gebracht. Schon in den Nachmittags- frage zuvor als moralischen Bankerott" bezeichnet hatte, den stunden war die feindliche Stellung im Angriffsraum der Anstoß dazu geben mußte. geschlagen. Eigene Vorstöße kleinerer Abtei- Armee des Generalobersten v. Maden sen um Magisrow Wie vor einigen Wochen so ist es auch jest wieder der lungen führten zur Wegnahme der feindlichen durchbrochen. Der Feind begann gegen Rawa- Ruska   und Gewerkschaftsverband New Yorks   und Umgegend, Vorstellungen bei Budt Przysieki und erbittert Widerstand leistete. Nachts erstürmten Teile der kräftigsten Stellung nimmt. In ihrer letzten Sigung hat die Zolfiew zurückzugehen, während er an der Wereszyca noch der gegen die Kriegsheze am energischsten und tat­3 alesie( öfflich der Straße Przasnysz  - Armee Böhm- Ermolli   die feindlichen Stellungen Central Federated Union of Greater New York folgenden Myszyniec). beiderseits der Lemberger Straße. Gleichzeitig drangen die Aufruf verfaßt, der allen Gewerkschaften in den Vereinigten übrigen Korps dieser Armee überall in die feindliche Haupt- Staaten zugestellt worden ist: stellung ein. Seit 3 Uhr vormittags sind die Russen auf der ,, Die Geldleute Amerifas, angeführt von den gewissen­ganzen Schlachtfront im Rückzuge, sowohl in der Richtung losen Räubern der Wall Street, den Spekulanten, Spielern auf Lemberg   als nördlich und südlich davon. Die verbün- und Abenteurern, schmieden Ränke, intrigieren und machen deten Armeen verfolgen.

Destlicher Kriegsschauplatz.

Südöstlicher Kriegsschauplatz. Südlich der Pili za nahmen Truppen des Generalobersten v. Woyrsch in den letzten Tagen mehrere feindliche Vorstellungen.

Neuerdings fielen Tausende von Gefangenen und zahl­reiches Kriegsmaterial in die Hände der Sieger. Die Armeen des Generalobersten von Am oberen Dniestr beginnt der Feind seine Mackensen haben die Grodek- Stellung Stellungen zu räumen. An der Front der Armee Pflanzer griff er an genommen. Zu Beginn des gestrigen Tages mehreren Stellen erneut an, wurde jedoch unter sehr be­schriften deutsche Truppen und das Korps des deutenden Verlusten zurückgeschlagen. Feldmarschalleutnants v. Arz zum Angriff auf

Italienischer Kriegsschauplatz.

die stark verschanzten feindlichen Linien; nach ariffe bei Plava, Ronchi und Monfalcone   trat auch Nach leichter Abweisung schwächerer italienischer An­hartnäckigem Kampfe waren am Nachmittag gestern an der Isonzo   front wieder Ruhe ein. Hier und fast durchweg die in mehreren Reihen hinterein- an der Kärntner   Grenze schießt die feindliche Artillerie ohne ander liegenden feindlichen Gräben auf der 35 Wirkung gegen unsere Befestigungen. Bei den von mindestens einer Brigade geführten, be­Kilometer langen Front nördlich Janow bis kanntlich überall abgeschlagenen Angriffen auf unsere Stel­Huta- Obedynska( südwestlich Rawa- Ruska  ) lungen östlich des Fassa Tales hatte der Feind erheb­gestürmt: am Abend war der Feind bis hinterliche Verluste. Vor einem Stützpunkt allein wurden 175 italienische Leichen gezählt. die große Straße Zolkiew( nördlich Lemberg­Rawa- Ruska geworfen.

Die russische   Generalstabsmeldung. Petersburg, 20. Juni.  ( W. T. B.) Bericht des Generalstabs des Generalissimus. In der Gegend von Szawie keine Veränderung. Westlich des Njemen wurden deutsche Angriffe in der Richtung auf Su walki und Kalwaria, die am 17. und 18. Juni mit ge­ringen Streitfräften unternommen wurden, zurückgewiesen. In der Gegend der Raw kamündung wurde der Feind, der am Abend des 17. Juni zum Angriff überging, nach Mitternacht   überall zurückgeschlagen.

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Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant.  

schrecklichen Aderlaß hineinzuziehen. alle Anstrengungen, um die Vereinigten Staaten in diesen

Die Central Federated Union of Greater New York and Vicinity appelliert, sich dieser Lage vollkommen bewußt, an die Mitglieder der Gewerkschaften, damit sie sich zusammen. schließen und unter allen und jeglichen Umständen an der Ver­hinderung derartiger Pläne zusammenarbeiten.

Wir erkennen die unbestreitbare Tatsache, daß wir Ar­beiter den Kampf auskämpfen, unsere Familien und Heime in die man sich gestürzt, bezahlen müssen. opfern und, wenn alles vorbei ist, die gewaltigen Schulden,

Diejenigen, die am meisten nach dem Kriege schreien, bleiben zu Hause.

Laßt euch nicht von einer Presse leiten, die zu allen Zeiten euren Interessen feindlich und bereit ist, die Sache der Arbeitgeber zu vertreten, so oft ein Streif oder eine Aus­sperrung stattfindet, so sehr ihr auch im Rechte sein möget. Die wirtschaftliche Lage unseres Landes ist allen klar, die zu sehen und zu verstehen wünschen. Eine Million oder mehr sind ohne Arbeit oder arbeiten beschränkte Zeit.

Ist es notwendig, noch mehr Elend zu schaffen, indem man unser Land in einen Krieg stürzt, wertvolle Menschen­unsere Kavallerie am 15. Juni einen Angriff zu Pferde mit leben opfert, die Schuldenlast gewaltig vermehrt und dazu außerordentlicher Kühnheit gegen deutsche Infanterie unter- von uns erwartet, daß wir sowohl kämpfen wie zahlen? nahm. Der Verlauf dieses Angriffs rief in den deutschen   Es ist die Aufgabe der Arbeiterschaft und der Arbeiter­Reihen Panik hervor, die ihre Offensive zum Stehen brachte. schaft allein, ein Halt zu gebieten. Unsere Organisationen Auf der Front Kamennyi- Grodet- Komarno ver- fönnen dem Kriege den Krieg erklären. suchten vorgeschobene Teile des Feindes am 17. Juni sich einen Weg quer durch die Grodeker Seen zu bahnen, wurden aber zurückgeschlagen. Artilleriekampf und Gewehrfeuer dauern an. Stromabwärts von Nivniow bei den Dörfern Gorygliady und Dolina   warf der Feind beträchtliche Streitkräfte über den Dniestr, dennoch wurden alle seine Versuche, aus den tiefen Windungen des Dnjestr   vorzustoßen, bei den Dörfern Koropiec und Snowidow erfolgreich abgewiesen.

In Galizien   fanden auf der Front des Tanew Vorpostengefechte statt. In der Richtung auf Ra wa Ruska entwickelten sich in der Nacht zum 18. Juni Kämpfe in der Gegend von Nowiny und Ulico. Aus Einzelheiten des Kampfes in der Gegend von Zubaczow ergibt sich, daß Onuth- Bojan vor.

Zwischen Pruth   und Dniestr   finden hartnäckige Kämpfe statt. Am 17. Juni rückten unsere Truppen auf der Front

Wollt ihr mit uns in diesem Feldzuge zusammenarbeiten und für den Frieden eintreten?

Beruft Massenversammlungen ein, um gegen den Krieg zu protestieren. Lehrt das Volk in eurer Gemeinde, daß der Krieg die Hölle bringt und nicht geduldet werden darf.

Die Streitkräfte der organisierten Arbeiterschaft unseres Landes können mit veremter Kraft jeden Versuch der Ver­schwörer vereiteln und zurückschlagen, uns in den Kampf zu verwickeln... Ein Krieg wird eure Arbeit zur Verbesserung der wirtschaftlichen Verhältnisse zunichte machen, eure Or­ganisation zerstören.