schuldigungen für. den fundamentalen Fehler gegeben werden tönnen, die Meerengen ohne militärische Hilfe bezwingen zu wollen. Die Times" erklärt zum Schluß, die Lektüre der Depesche Hamiltons überzeuge jeden, daß die Alliierten schließlich das Ziel erreichen würden.( Daß die" Times" aus dem Telegramım gerade diese Ueberzeugung gewinnt, wirkt allerdings etwas überraschend.)
Die türkischen Verluste.
Die Zensur im englischen Parlament. Jaugunsten eines formellen Bertragsabſchluſſes zwiſchen beiden
Staaten geltend. Die Regierungsblätter äußern sich für ein Der englischen Regierung sind manche Fragen, die in Bündnis nach dem Kriege. Die Mehrzahl der liberalen legter Zeit im Parlament über militärische Vorgänge gestellt Blätter in Tokio wünscht jedoch den sofortigen Abschluß. wurden, offenbar sehr peinlich gewesen. Wie Daily Tele- Zwischen russischen und japanischen Interessen im äußersten graph" nun mitteilt, foll im englischen Parlament die Zensur Osten herrsche heute völlige Uebereinstimmung. Japan habe eingeführt werden. Auf Grund eines Antrages des Abg. Hall, sich von der Aufrichtigkeit der russischen Politik überzeugt und der diesen Antrag mit der Notwendigkeit der Beitersparnis be- das Fehlen jeder feindseligen Stimmung im russischen Volke gründete, sollen die Abgeordneten die Fragen vorher schriftlich festgestellt. Gleichzeitig seien die Beziehungen Japans zu Manchester , 8. Juli. ( W. T. B.) Manchester Guarin Zukunft durch diesen Zensor erst genehmigt werden, so daß einem Zensor der Kammer vorlegen. Alle Fragen müssen den Ententemächten kühler geworden. dian" schreibt über die Stämpfe an den Dardanellen die englische Regierung in Zukunft alle unangenehmen Fragen Ende Juni: Sir John Hamilton schäzt die türtischen beseitigen fann. Auch hat in Zukunft jeder Abgeordnete nur Verluste auf 20 000 Mann. Die Türken haben aber eine große das Recht, eine Frage im Tag an die Regierung zu richten. Armee, die sie fast ausschließlich zur Verteidigung der Halbinsel 906112 Gallipoli verwenden könneit. Sie haben keinen Mangel an Männern und anscheinend auch nicht an Munition. Trotz schwerer Verluste
Die deutsche Gesandtschaft in Beting teilt telegraphisch Englands Kriegsfinanzen. mit, daß die von den japanischen Behörden im Dezember v. J. scheuen sie sich nicht vor wiederholten hartnäckigen Gegenangriffen. ton brachte eine Resolution ein, daß die Regierung Schritte tun ungarische Staatsangehörige über ihre im Hafengebiet von London , 8. Juli. ( W. T. B.) Oberhaus. Lord Midle- erlassene Bestimmung, wonach deutsche, österreichische und
Der Seekrieg.
Mailand , 8. Juli. ( W. T. B.)„ Secolo" berichtet, daß die Durchführung der Blockade der Adria am Dienstag begonnen hat, Die Blockadewirkung erstreckt sich über die ganze Adria nördlich der Linie Otranto- Aspirola. Die Schiffahrt in diesem Meere ist den Handelsschiffen jeder Nationalität unterfagt. Ein Sonderdekret regelt die Konzessionen, die für die Handelsschiffahrt gewährt werden können.
"
müffe, um die nichtmilitärischen Staatsausgaben zu verringern. Er Tsingtau lagernden Güter nicht verfügen durften, aufgehoben sagte dabei, daß die letzten Tage eine beträchtlich veränderte Hal- worden ist. Die Güter sind spätestens am 25. Juli d. J. tung der Regierung betreffs des Krieges zeigten. Reben, wie die abzunehmen.
Curzons, ließen erkennen, daß die Regierung entschloffen sei, das Revolutionäre Kundgebungen in Portugal .
Kriegsbekanntmachungen.
der Ernst der Lage völlig dargelegt werden solle. Die KriegsVolk nicht länger im Zweifel zu lassen, daß die Maske abgenommen und schuld würde März 1916, wenn der Krieg dann beendet wäre, Infolge der Gerüchte von dem bevorstehenden Eingreifen PortuGenf, 8. Juli. ( T. U.) Der Madrider Imparcial" meldet: 1293 Millionen Pfund Sterling betragen, die Zinsen würden gals in den Weltkrieg haben in Lissabon revolutionäre Kund58 194 000, die Kriegspensionen etwa 19 000 000 Pfund Sterling gebungen stattgefunden." Biario" schreibt, daß bisher eine Kriegsausmachen. Demgegenüber ständen, vorausgesetzt, daß die Ver- beteiligung Portugals nicht beschlossen sei und auch nicht in Ausbündeten und die Dominions alle aus den Anleihen entstandenen sicht stehe. In Oporto haben Arbeiter vor dem englischen Konsulat Verpflichtungen erfüllten, nur 62 750 000 Pfund zur Verfügung, so demonstriert. daß ein jährliches Defizit von 14 250 000 Pfund vorhanden sein Zur schwedischen Neutralitätsverlegung. würde. Dabei fehlten Maßnahmen zur Abtragung der neuen Stockholm , 7. Juli. ( W. T. B.) Zu der russischen Ant Finanzpolitik der liberalen Regierung, namentlich die Ausgaben Schuld. Midleton kritisierte die einzelnen Ressorts und griff die wort auf den Protest Schwedens schreibt Svenska für Sozialpolitik und Schulpolitik an und sagte:„ Wir scheinen Dagbladet": Das vorbehaltlose Bedauern über den Uebergriff ebensowenig finanzielle wie militärische Vorbereitungen für den Offene Briefsendungen nach Elsaß- Lothringen . ist ja an und für sich befriedigend. Jedoch bleibt mit unverminderter Krieg getroffen zu haben. Lord Staldwyn tadelte, daß der aushängenden Bekanntmachung Nr. 1, wonach infolge des KriegsDie Bestimmung der in den Schalterfluren der Postanstalten Stärke die Notwendigkeit bestehen, bei den verantwortlichen Stellen Schaktangler nicht sofort bei Striegsbeginn die Besteuerung erhöht zustandes bis auf weiteres verschlossene Privatbrieffendungen nach und in Rußland und bei uns ernst einzuschärfen, daß solche groben Ver- habe. Lord Haldane stimmte der Ansicht zu, daß die Ministerien von Elsaß- Lothringen und den in dieser Bekanntmachung namentlich Letzungen der Neutralität und solche Uebergriffe sich unter feinen Um- sehr verschwenderisch wirtschaften, aber die Debatte mache den Ein- aufgeführten badischen Bostorten zur Postbeförderung nicht angenommen ständen wiederholen dürfen, mit unverminderter Stärke schon deshalb, drud, als ob es nach dem Kriege genügen würde, neue Steuern zurücksichtigt. Die Bestimmung ist noch voll in Kraft. Wenn private werden, wird von den Auslieferern der Sendungen häufig nicht beweil der hiesige russische Gesandte der Erklärung des lebhaften Be- erheben und im übrigen fortzufahren wie vorher. England werde Briefiendungen des inneren deutschen Verkehrs nach und von den dauerns den höchst bemerkenswerten Ausspruch hinzugefügt hat, daß indessen nach dem Kriege ein ganz anderes, weil viel ärmeres bezeichneten Gebietsteilen verschlossen aufgeliefert werden, müssen in diesem Falle nur eine bedauerliche Unachtsamkeit vorliege. Das Land sein. Es werde die Vorteile des Prestiges der Vergangen- fie den Absendern zurückgegeben oder wenn diese nicht bekannt sind, Blatt meint, wenn derartiges dienstlich so milde beurteilt wird, dann heit und der Tradition verloren haben, die England eine einzigartige nach den Vorschriften für unbestellbare Sendungen behandelt werden. bestehe wenig Sicherheit gegen Wiederholungen. Stellung im Handel und in der Industrie gegeben hätten und die es Es liegt daher im eigenen Vorteil der Absender, solche Sendungen Die übrigen Blätter geben ihre Befriedigung über die bis jetzt genossen hätte, weil es sie in Pejiz hatte, ohne daß Rivalen nur offen aufzuliefern. schnelle Antwort sowie über den Ausdruck hineinkommen konnten. Jeßt aber würden die Rivalen ins Feld des lebhaften Bedauern s wieder, wenn auch einbrechen. England werde nicht so viel Ueberfluß an Kapital Der schwere Fall nach dem„ Svenska Morgenbladet " eine haben wie andere Länder. Die Kaufleute und Industriellen würden noch vorbehaltlosere Entschuldigung begründet hätte. Sie Legen besonderes Gewicht auf die Versicherungen, daß wieder feit und ihren Unternehmungsgeist angewiesen sein. Es sei daher auf ihre eigenen Hilfsquellen, auf ihr eigenes Geschic, ihre Findig holungen nicht vorkommen sollen. In Schweden , so notwendig, sich jetzt darauf vorzubereiten. Sparsamkeit müsse aufs fagt„ Stockholms Dagblad", hat man ein starkes Gefühl für die entschiedenste geübt werden, aber im Schulwesen ebensowenig wie Pflichten der Neutralität. Es kann deshalb in Worten und Taten bei den Armeen an der Front. auch Achtung vor seinen Rechten fordern.
Der Krieg und die Kolonien.
Budapest , 8. Juli. ( T. U.) In einer vorgestern in Bukarest von mehreren tausend Personen besuchten Versamm
"
Letzte Nachrichten.
dat Der russische Generalstabsbericht. Großen Generalstabs: Zwischen Weichsel und Petersburg , 8. Juli. ( W. T. B.) Bericht des Wieprsch in der Richtung auf Lublin dauerten am 6. Juli die hartnäckigen Kämpfe zwischen den Dörfern Joseffom und Urschendow an. Hartnädige Versuche des Feindes, sich der Höhen am rechten Ufer des Baches Podlipa zu bemächtigen, blieben erfolglos. Am Oberlauf des Flusses Urschendowka eröffnete der Feind heftige Angriffe gegen den Abschnitt bei Kämpfe in Deutsch- Südwestafrika. lung der sozialdemokratischen Partei betonte, wie„ Az Est" den Dörfern Skorschiza und Ewunin. Wir schlugen die London , 7. Juli. ( W. Z. B.) Das Neutersche Bureau meldet, der Borsigende Poporico, daß nun endlich die ganze feindlichen Angriffe ab und warfen ihn in vollständiger Unmeldet aus Otavifontein: Die Brigade Manie- rumänische öffentliche Meinung auszurufen wage: Nieder mit ordnung zurück. Längs der Straße nach krasnik und an Botha( Freistaatsfreiwilliger) mußte, ehe sie Dtavi und dem Krieg, es lebe der Friede! Der erste Redner, Christesch, den Flüssen Bistriza und Korsajewka, wo die Stellung des Dtavifontein erreichte, in einem Dorngeftrüpp von mehreren Rumäniens für die endgültige Aufrechterhaltung der Neutra- Truppen am 6. Juli die am vorhergehenden Tage begonnene und auch die übrigen Redner erklärten, daß die Sozialisten Feindes einen vorspringenden Winkel bildet, führten unsere Meilen Ausdehnung gegen eine starte feindliche Streitmacht lität eintreten. In einer Resolution wird gegen die Agitation Gegenoffensive erfolgreich durch. Der Feind wurde gezwun kämpfen. Längs der ganzen Front waren die kämpfenden der„ Actiunea Nationala" protestiert, die Rumänien in den gen, in die Defensive zu gehen. Im Laufe des Tages machten Parteien manchmal nur einige Yards von einander entfernt. Flugzeuge der Unionstruppen schwebten ununterbrochen über Strieg und mit ins Verderben ziehen wolle. Die Versamm wir an dieser ganzen Front mindestens zweitausend Gedent Stampffelde. Die Deutschen hatten beim Nückzug den lung wurde unter Rufen:" Es lebe der Friede, nieder mit fangene und erbeuteten mehrere Maschinengewehre. Vorteil, daß sie hinter Büschen Deckung fanden, während die dem Krieg!" ohne jede Störung geschlossen. vorrückenden Unionstruppen mehr bloßgestellt waren. In
"
folge der Ermüdung der Truppen und der Dichtigkeit der Zum russisch - japanischen Bündnis. Büsche waren die Unionstruppen genötigt, für diesen Tag den weiteren Vormarsch einzustellen. Ein Regiment südafrikanischer am 4. Juli einen Aufsehen erregenden Leitartikel über die Zürich , 8. Juli. ( T. U.) Rußkoje Slobo" veröffentlicht berittener Jäger wurde später ausgeschifft, um ein Eisenberg- Möglichkeit und die Vorteile eines Bündnisses zwischen Japan wert an der linken Flanke zu besetzen.
Verschiebung.
Die
-
Im Abschnitt Korsajewka bis zum Wieprsch gab es nur bereinzelte Angriffe des Feindes. Nördlich von den Dörfern Gelschef und Olchowitz sowie bei Tarnagora, sie scheiterten tilleriekampf. In diesem Abschnitt versuchte der Feind nur gleichfalls. Zwischen Wjeprsch und dem westlichen Bug ArGrubeschow vorzubringen, indem er mit dichten Massen die in der Gegend des Dorfes Maslomentsch südlich von Offensive ergriff. Aber er wurde durch unser Feuer leicht aufgehalten. An der Lemberger Straße zwischen den Städten Kamionka und Gliniani ging der Feind am Abend des 7. Juli an vielen Stellen zum Angriff über und warf bedeutende Kräfte südlich vom Dorfe Jamno in den Kampf. Er hatte indessen nirgends Erfolg, erlitt starke Verluste und wurde
An den anderen Frontabschnitten unserer Gesamtstellung feine Veränderung. Nur an einzelnen Stellen örtliche Teilkämpfe, Artilleriekampf und an einigen Punkten hartnäckiger Minenkrieg.
Die russischen Offiziersverlufte.
in der fahlen Dämmerung übergoß das bunte Treiben mit einem ganz eigenen Reiz. Bo anders hin!" Erst siderte es gerüchtweise durch, und die Nun war endlich alles Gerät berladen und verpackt. Klugen schüttelten die Köpfe. Aber dann mehrten sich die Zeichen. Mannschaften konnten herankommen. Knirschend schleppte die LofoSchließlich war kein Zweifel mehr; Quartiermacher eines fremden motive ihr Zugungetüm ein Stück weiter, so daß neue, leere Bagen Regiments tamen. Es hieß, fich marsch fertig zu machen. Und am vor der Rampe hielten. Gepäck umhängen! Gewehr in die gezwungen, in seiner Bewegung einzuhalten. zweiten Abend hernach: Antreten mit gesamtem Gepäck; Abmarsch. Hand! Ohne Tritt marsch!" Als Ziel stand vorderhand nur fest: die nächste Bahnstation. Es ist gewiß nicht ganz einfach, tausend Leute richtig in einem Wohin es von dort aus gehen sollte, darüber konnten nur Ver- Buge zu verstauen. Aber die Sache klappte; und bald war alles mutungen angestellt werden. Die suchen nun auf der Landkarte untergebracht. Europas hin und her, als gäbe es gar keine Grenzen mehr. Die Ein bißchen eng saß man ja in den alten Viehwagen. Aber einen meinten, die Karpathen würden das Ziel sein, die anderen: die Stimmung war doch nach wie vor bewegt und lustig. Noch Bolen; viele rieten auch auf Italien . Und ihre Vermutungen immer wußte man das weitere Ziel nicht. Aber das konnte nur wurden um so lieber hingenommen, um so weiter ausgesponnen, als dazu beitragen, die Spannung zu erhöhen. hinter ihnen die Hoffnung stand: dann geht es womöglich, nein, Die legten Weisungen für die Fahrt wurden gegeben. Dann ein ficherlich durch die Heimat! Dann gibt es daheim vielleicht gar paar Pfiffe... langfam, ruckweise setzte sich der Zug in Bewegung. einen Tag Aufenthalt, Urlaub, Wiedersehen.... Die Steptifer Seit neun Monaten zum erstenmal wieder in der Eisenbahn! widersprachen zwar. Sie waren überhaupt der Meinung, es werde Kinder, wie einem das vorkommt!" nur eine Verschiebung innerhalb der bisherigen Front werden. Sie Sie lachen und beobachten durch die geöffneten Türen die vorbeihatten gute Gründe dafür. Aber sie fanden doch nicht so viel Bei- ziehende Gegend. Mit besonderem Interesse studiert alles die fall wie die anderen. Namen der durchfahrenen Haltestellen. Der eine oder andere hat eine Karte zur Hand. Ein Vergleich der gelesenen Ortsnamen mit den Namen der Karte muß ja verraten, wohin die Reise gehen soll. " Nach Deutschland !" behauptet einer immer wieder, und er sucht es an Hand seiner Karte zu beweisen. " Duats! Hier fönnen wir noch abzweigen. Hier ooch noch. Ich garantiere Dir, daß wir hier bleiben.
-
Nun, bald mußte es sich ja entscheiden, wer Recht behalten sollte. Die Ablösung war eingetroffen. Nun ging es los in den dämmernden Abend hinein, auf gedeckten Wegen dem nächsten Dorfe zu, in das sich schon die fauchenden Lokomotiven wagten. Es war fein ganz leichter Marsch, all' das schwere Gepäck auf dem Rüden; aber die Spannung hob die Stimmung. Und frische Lieder stiegen mehr als einmal auf.
So geht es hin und her. Zwei lange Stunden bleibt alles in der Schwebe. Endlich die Entscheidung: das Regiment bleibt in der Front; es wird nur an eine andere Stelle hin„ berschoben". Welche das ist, ist zunächst freilich wieder noch ungewiß. Die Küche Langsam triecht der Zug durch die Lande, Stunde um Stunde. Dann: Antreten! Die Gegend ändert ihr Gesicht; mancherlei Merkwürdigkeiten werden beobachtet. Es wird Mittag Nachmittag. Da endlich kommt das
Kopenhagen , 8. Juli. ( T. U.) Die am 1. Juli westlichen Stils erschienenen vier lebten russischen Verlustlisten für die Zeit von Ende April ab weisen 9786 Offiziere als Tote und 15 681 als Verwundete auf.
Lugano , 8. Juli. ( T. U.) Den Blättern wird aus Rom berichtet, daß der in Rom über Frankreich bekanntgewordene öfterreichische Heeresbericht von der Niederlage der Italiener am Isonzo in Rom tiefe Erregung hervorgerufen hat, weil Cadornas Bericht vom gleichen Tage wieder einmal nichts von dem österreichischen Borstoß zu melden wußte. Trotz des Zensurverbots ist übergehende Banik hervorgerufen. der Bericht schnell bekanntgeworden und hat an der Börse eine vor
Ein Mordverdacht
Es wurde Nacht, bis das Ziel erreicht war. Ein paar Stunden mintte hier jegt wieder Ruhe; freilich, ein paar furze Stunden nur, und auf schlechtem Strohlager in unsauberen Ställen. Schon um drei Uhr hieß es wieder: Auf! Gepäd umhängen. rief gestern nachmittag die Kriminalpolizei nach Moabit . In dem versorgte noch einmal jeden mit heißem Kaffee. Hause Stephanstr. 40 wurde der 36 Jahre alte Magistratsdiener Und hinüber zum Bahnhof mit seiner„ Kriegsrampe"! Rudolf Becker tot aufgefunden. Die Umstände legten die AnErst ganz sacht dämmerte der Morgen. Und an ein„ Einsteigen" Kommando durch, von Wagen zu Wagen: Fertig machen!" war noch nicht zu denken. Vor der Rampe marschierten die vier Nun hält der Zug. Aus den Wagen bricht es grauwimmelnd.nahme eines Kapitalverbrechens nahe. Man fand Becker in seinem Kompagnien des Bataillons auf, fegten die Gewehre zusammen, Vor dem kleinen halbzerschossenen Bahnhof sondern und sammeln Schlafzimmer entkleidet und mit zusammengetrampften Händen hingen ab und lagerten sich, so gut wie möglich. Unterdes ward sich die Kompagnien. Drüben beginnt man bereits wieder, die tot auf seinem Bette liegen, das start mit Blut besudelt war. drüben erst einmal die Bagage aufgeladen. Zwei Bogenlampen Bagage auszuladen; die Burschen bringen die Offizierspferde, Stuh- Blutiger Schaum stand ihm vor dem Munde. In den drei Zimmern gossen ihr gelbes Licht durch das Morgengrauen; es war, als flantierten franze ist mit seinen Schußbefohlenen mitten darunter. der Wohnung sah es aus, als ob fremde Hände alles durchwühlt fie den Eingang zu einem Birkus. In langer Reihe waren die Wagen Nach zwei Stunden heißen Mariches, dann ein Dorf. Belte hätten. Unter diesen Umständen wurde die Kriminalpolizei gc= aufgefahren; neue tamen hinzu die Feldküchen, die Gefährte der aufschlagen! Hier bleiben wir vorläufig in Quartier. Und in drei rufen. Die angestellte Untersuchung ergab auch die WahrscheinlichMaschinengewehrkompagnie. Sie spannten aus, führten die Pferde Tagen geht es dann weiter in die neue Stellung vor!" teit für einen natürlichen Tod des Mannes, der zuweilen stark ge
-
"
bor. Kuhfranze" brachte die drei Milchspender des Bataillons; In der Luft summt und brummt es fern und dumpf. Es trunken haben soll und sich wegen Atemnot in ärztlicher Behandein weißes Bidlein trippelte nebenher. Die lachend begrüßten scheint hier lebhaft herzugehen. Berbessert werden wir uns lung befand. Die Unordnung im Zimmer erklärt sich daraus, daß Biecher fanden neben den Pferden ihren Plaz. Nachdem das Getier nicht eben haben!" verladen war, tamen die Gefährte an die Reihe. Mit Halloh mehr Geltung verschafft. Das ist die lleberzeugung, die sich mehr und der Berstorbene die Absicht hatte, umzuziehen. Gin beſtimmtes schoben sie tribbelnde Haufen eifriger Helfer die Rampe hinauf, ver- Aber es bleibt ja keine Wahl. Man muß die Dinge eben Urteil aber kann erst die ärztliche Leichenöffnung bringen. Die luden sie auf die Bahnwagen. Offiziere standen herum, gestikulierten;| nehmen, wie sie sind. Und versuchen, ihnen die beste Seite abzu Leiche wurde deshalb beschlagnahmt und nach dem Schauhause andere ritten hin und her. Und das gelbe Licht der Scheinwerfer gewinnen. S. N. gebracht.