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unbestimmte Zeit hinaus.

Der einzige Weg zum Frieden. durch ein parteigenössisches Korrespondenzbureau einen Artikel, dem Genosse Eduard David   verbreitet unter diesem Titel mir folgende charakteristische Stellen entnehmen:

Ob die Tatsache, daß M. ununterbrochen zu einem normalen Lohnjah arbeitet, die Annahme einer Gewöhnung an den Zu­stand rechtfertigt, muß richterlicher Entscheidung vorbehalten bleiben."

Trotz dieses Hinweises gab das Oberversicherungsamt der Berufung statt und verurteilte die Genossenschaft zur Weiter­zahlung der 20 prozentigen Rente.

ftandige Weiterbildung und Stärkung Ses internationalen Rechtes| trauen der Gesamtpartei zum Vorsitzenden der Partei gewählt I wesentliche Aenderung und infolgedessen keine Erhöhung der zum Ziel fest, läßt die imperialistische Auslegung das inter  - worden, und wie die Gesamtpartei die Dinge beurteilt, wird durch Erwerbsfähigkeit eingetreten sei: nationale Recht als eine untergeordnete Angelegenheit erscheinen. den nächsten Parteitag festgestellt werden. Im übrigen gehören Auf die Handelspolitit übertragen führt die soziologische Auf- Beschlüsse wie die oben gekennzeichneten nicht zu den Befugnissen faffung mit Rottwendigkeit zur Bolitik des freien Austausches des Parteiausschusses. Er kann weder Absolution für Geschehenes erteilen, noch grundsätzliche neue Richtlinien festlegen." zwischen den Nationen, die imperialistische zur Schutzöllnerei, erteilen, noch grundsätzliche neue Richtlinien festlegen." soweit fie nicht selbst schon deren Erzeugnis ist. Es ist überaus bezeichnend, daß in der imperialistischen Literatur aller Schattie­rungen neuerdings nichts eifriger gepflegt wird als das Schmieden von Plänen auf Einteilung der Welt in zollpolitische Sonderbünde. Ihr Gelingen wäre ein würdiger Abschluß dieses Weltkrieges, er hieße ein Auseinanderreißen der Völker auf Nicht der alte demokratische, der moderne tapitalistische im Imperialismus gipfelnde Nationalismus ist das zu bekämpfende lebel. Es hieße die Geschäfte dieses letzteren besorgen, wollte man das Recht des ersteren bestreiten. Die Internationale der Bölfer ist mur möglich als ein Bund von in Freiheit solida­risch verbundenen Nationen. Das muß der leitende Gedanke der Arbeiterinternationale bleiben. Und er kann es bleiben. Denn was man heute Krise der Internationale nennt, ift in Wirklichkeit nur die Krise eines Teils der Internationale. Die Internationale hat versagt, weil dieser Teil versagt hat. Kommen deffen Elemente zur Selbstbesinnung, so wird auch die Wiedergesundung der Internationale nicht auf sich warten lassen. Denn die Mehrheit ihrer Teile hat nicht nur nicht versagt, jondern im Gegenteil sich ganz ausgezeichnet gehalten.

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Um es zusammenzufassen: soweit nicht krasser Opportunismus zu Berstößen gegen die Grundgedanken der Internationale geführt hat, find es Theorien, die ebenso jenseits des Revisionismusstreites liegen, wie sie nichts mit den Lehren und der Praxis von Mary und Engels zu tun haben.

Die Berufsgenossenschaft legte gegen die Entscheidung Re­furs beim Reichsversicherungsamt ein. Dasselbe wies den Re­heißer Sehnsucht an die Stunde denkt, in der einst die Waffen verständigen feinen ausreichenden Anhalt dafür gaben, daß " Es gibt wohl keinen, der nicht im Innern mit tiefer und kurs zurück, da die gesamten Gutachten der ärztlichen Sach­sich senten und die Friedensfahnen im Winde wehen werden." So schrieb fürzlich die Kreuzzeitung  ". Das ist nichts anderes, als in dem Zustande des M., der maßgebend bei der Bewilligung was von sozialdemokratischer Seite immer und immer wieder ge- der 20 proz. Rente war, eine wesentliche die Herabjezung jagt worden ist über die Grundstimmung in unserem wie in allen rechtfertigende Besserung eingetreten sei. Für die Herab­am Striege beteiligten Bölfern. setzung der Rente fehlt deshalb die gesetzliche Voraus­feßung. Beide Instanzen gingen auf den Hinweis des Gerichts­arztes nicht ein. Unseres Erachtens mit Recht.

Wo aber der Wunsch nach dem Ende des furchtbaren Ge­mebels lebt, da erhebt sich auch die Frage: was fönnen wir tun, um unser Wünschen in Wirklichkeit zu verwandeln?

zu dieser Ueberzeugung von der Unüberwind. ... Solange nicht auch die feindlichen Mächte Iichkeit unserer Wehrmacht und der unerrei barkeit ihrer 3erschmetterungs- und Grobe= rungspläne gekommen sind, ist das Ziel der Apothekenprivilegium und Reichs- Zuwachssteuer. Sicherung nicht erreicht. Solange die Gegner auf ihren den Apotheker Arenberg waren im notariellen Kaufvertrage die Beim Erwerb eines Apothekengrundstücs in Seehausen durch Sieg hoffen, werden die Gegner ein Friedensangebot unsererseits 205 000 m., die als Gesamtkaufpreis gezahlt wurden, gesondert zurückweisen, oder wenn sie sich wirklich auf Verhandlungen ein- worden in 38 000 M. für das Grundstüd, 22 000 M. für Einrich ließen, doch keinesfalls zu Friedensbedingungen geneigt sein, die tung und Warenlager und 145 000 m. für die Apothekengerecht­nehmen könnten. Es ist nun einmal so, daß nicht der Sieger, wurden im Kaufvertrage für das Grundstück wieder 38 000. wir mit Ehren und gutem Gewissen unserem Lande gegenüber an- fame. Als A. das Grundstück mit der Apotheke wieder verkaufte, sondern der Besiegte um Frieden zu bitten pflegt. Mit dem Er- angesetzt, während 35 000 M. für Warenlager und Einrichtung und suchen um Frieden befundet die Partei, von der es ausgeht, daß sie 167 000. für die Apothekengerechtigkeit angesetzt wurden. aufgefaßt und ausgenupt. sich als die unterlegene fühlt. So wird es von der Gegenseite

Die sozialdemokratische Internationale wird aus diesem Kriege Der Magistrat verlangte darauf von A. eine Zuwachssteuer mit stärferer Betonung ihrer Rechtsgebanten hervorgehen. Eine ihrer von 2688 M., indem er auch das Entgelt für die Apotheken­Kann darum der Sieger nicht, ohne seine eigene Position zu gerechtigkeit für die Berechnung des Wertzuwachses mit in Be­ersten Aufgaben nach dem Kriege wird die Ausarbeitung von schädigen, um Friedensverhandlungen nachsuchen, so tann er doch tracht zog. A. erachtete dies für unzulässig und flagte auf Frei­Grundlinien internationaler Politik der Arbeiterklasse sein. Sie etwas anderes tun. Gerade weil er sich als der Stärkere fühlt, ftellung, weil das Grundstück an sich keinen Wertzuwachs er­wird den Fragen des Völkerrechts, der internationalen Verträge braucht er aus seiner Bereitschaft feinen Sehl zu machen, in fahren habe. Der Bezirksausschuß in Magdeburg   wies die Klage und insbesondere der internationalen Verkehrspolitik stärkere Be- tei solche wünscht. In diesem und feinem anderen Sinne ist verwies die Sache zu nochmaliger Verhandlung und Entscheidung Friedensverhandlungen einzutreten, sofern die Gegenpar- ab. Das Oberverwaltungsgericht hob das Urteil auf und achtung schenken als bisher und zu ihnen eine entschiedenere positive auch die Kundgebung des Parteivorstandes gemeint gewesen, die an den Bezirksausschuß zurüd. Begründend wurde ausgeführt: Stellung einnehmen. Sie wird möglicherweise zunächst materiell so mißverständliche Auffassungen und erregte Erwiderungen in Ob die Apothekengerechtigkeit für die Berechnung eines Wert­Eintrag erleiden. Aber sie wird dafür in ihrem Jdeengehalt, ihren gegnerischen Blättern ausgelöst hat. Es ist ganz selbstverständlich, politischen Begriffen und ihrem praktischen Programm gefestigter daß die sozialdemokratische Partei Deutschland   nicht die Rolle des aus ihm hervorgehen. Das lese ich aus Arelrods Ausführungen besiegten, um Frieden bittenden Landes zumutet. Wenn im Aus­heraus, und darin stimme ich ihm rückhaltlos zu. land, namentlich in den führenden französischen   Blättern unserer Friedensbereitschaft eine solche Deutung gegeben wird, so ist das eine arge Verkennung unserer Auffassungen und Absichten. Die Hoffnung, das Deutsche Reich und seine Verbündeten niederwerfen zu fönnen, lebt ungebrochen fort in den Köpfen der Staatsmänner des feindlichen Auslandes, einschließlich der ein­flußreichsten sozialistischen   Politiker. Gibt es angesichts dieser be­dauerlichen Tatsache keinen Weg für die deutsche Sozialdemokratie, den Frieden dennoch zu fördern?

Aus der Partei.

Die Meinungsfreiheit der Gewerkschaften. Genosse Rta utsty schreibt uns:

Unter diesem Titel veröffentlicht die bekannte J. K." einen Angriff gegen Bernstein  , Haase und mich, den ich, wie so manchen anderen unbeantwortet ließe, wenn dort nicht den Genossen über meine Haltung zu den Gewerkschaften direkt unwahre Dinge er­zählt würden. Die J. K." schreibt:

Wir wissen, daß Kautsky   nicht gerade die Einheit der Partei an erster Stelle fest, das hat er oft in Parteidiskussionen zu er fennen gegeben. Als auf dem Mannheimer   Parteitag die Streit frage über den Generalstreit nochmals verhandelt wurde, um ein Ginverständnis mit den Gewerkschaften herbeizuführen, hat er bis zuleht dagegen geeifert. In der Berliner   Delegation, in der fich Bebel bemühte, dieses starre Festhalten Kautskys zu brechen, rief Kautsky   triumphierend: Das ist die Gelegenheit, um die Gewerkschaftsführer zu ducken." Die Genossen waren verstän­diger, fie hatten nicht den Ehrgeiz, solche Siege zu feiern und sie bersagten Kautsky die Unterstüßung zu einem Borhaben, das ficher auf lange Zeit schwere innere Rämpfe gezeitigt hätte. Beute besteht mohl taum ein Streit darüber, daß die Gewert schaften den Generalstreit zutreffender eingeschätzt haben."

Bie haben sich die Dinge in Wirklichkeit zugetragen? Die Differenz zwischen den Gewerkschaften und mir, die in Mannheim  gutage trat, bezog sich nicht auf den Massenstreit und dessen zu treffende Einschäßung, sondern auf die Pflichten der Parteigenoffen In den Gewerkschaften. Die Resolution, die ich dort beantragte als Zujah zu einer Resolution Bebel, wollte nicht die Parteieinheit stören, sondern vielmehr die innere Einheit zwischen Partei und Gewerkschaft stärfen. Sie lautete:

Jawohl, es gibt einen solchen Weg! Wir müssen eben dahin wirken, daß auch jene zweite Vorausseßung der Friedensmöglichkeit geschaffen wird, d. h. wir müssen dafür sorgen, daß die Geg­ner zum Frieden geneigt werden. Mit bloßen Er­flärungen der Friedensbereitschaft deutscherseits ist das nicht mög lich. Die Erfahrung hat es genugsam gelehrt. Was bleiben also für andere Mittel, jenem Ziel näher zu kommen? Ich sehe nur zwei:

Einmal müssen wir alles daran jesen, die militärische Lage noch mehr zu unseren Gunsten au gestalten. Jeder Sieg der deutschen Waffen im Osten oder im Westen, zu Waffer oder zu Lande, fördert die Friedensneigung unserer Gegner. Denn er schwächt ihre Kraft und damit ihre Sieges- und Groberungshoffnungen. Unfere braven Parteigenossen, die draußen in treuer Kameradschaft mit unserer gesamten Wehrmacht leber­menschliches an Ausdauer und Tapferteit leisten, fördern damit den Frieden. Sie in ihrem Kampfesmut, in ihrer Kraft des Aus harrens starten, heißt den Tag des cr fehnten Friedens beschleunigen.

3um 3weiten gilt es, die Widerstandskraft der Be­alles zu tun, mas den festen Zusammenhalt des deutschen Volkes bölferung in der Heimat aufrecht zu erhalten, in diesem furchtbaren Ringen um seine nationale Eristenz und Entwidelungsfreiheit fördert. Unsere Gegner sind begierig auf jedes Zeichen der Schwäche und Uneinigkeit innerhalb der deutschen Boltsgemeinschaft. Sie frohlocken über alles, was sie in diesem Sinne auslegen fönnen. Das ist nur zu natürlich. Stärft es doch ihre Lieblingshoffnung, daß, je länger der Krieg dauere, un so weniger das deutsche Volt imstande sein werde, der ungeheuren Unt jene Einheitlichkeit des Denkens und Handelns von Ueberzahl seiner Feinde zu widerstehen. Aus diesem Grunde sind Bartei und Gewerkschaft zu sichern, die ein unentbehrliches Er- auch die Quertreibereien der Opposition in den Reihen der deut­fordernis für den fiegreichen Fortgang des proletarischen Klassen- ichen Sozialdemokratie vom feindlichen Auslande begrüßt worden. fampfes bildet, ist es unbedingt notwendig, daß die Gewerk- Auch das Manifest der Genoffen Haase, Bernstein   und schaften von dem Geist der Sozialdemokratic beherrscht werden. Kautsky   wurde nur unter diesem Gefichtspunkt gewertet. Sie Es ist daher Pflicht eines jeden Parteigenossen, in diesem Sinne in den Gewerkschaften zu wirken und sich bei der gewerkschaft­lichen Tätigkeit wie bei jeder anderen öffentlichen Tätigkeit an die Beschlüsse der Parteitage gebunden zu fühlen. Dies ist ge­boten im Interesse der gewerkschaftlichen Bewegung selbst, denn bic Sozialdemokratie ist die höchste und umfassendste Form des proletarischen Klassenkampfes und keine proletarische Organi fation, feine proletarische Bewegung fann ihrer Aufgabe voll­ständig gerecht werden, die nicht vom Geiste der Sozialdemo­tratie erfüllt ist."

Auf diese Resolution wagt sich die J. K." zu berufen als Be­meis dafür, daß mir die Einheit der Partei nicht immer von äußerster Wichtigkeit erschien! In Wirklichkeit konnte keiner der Gewerkschaftsführer die Richtigkeit der von mir ausgesprochenen Grundsäte leugnen. Bömelburg erflärte sich mit ihnen vollständig einverstanden. Nur aus 3wedmäßigkeitsgründen, nicht weil sie falsch sei, wendeten sich die Gewerkschaftsführer gegen meine Re­solution.

tragen deshalb nicht zur Förderung des Friedens bei, sie bewirken das Gegenteil: sie verlängern den Krieg!

Wollen wir darum, daß der ersehnte Tag des Friedens bald herannahe, so müssen wir alles daran seßen, daß auch unfere Geg ner sich von der Unüberwindbarkeit unserer Wehrmacht und der Unerschütterbarkeit unserer inneren Einheit überzeugen. Je schneller wir ihnen die Einsicht beibringen, daß es mit all ihren Zerschmette. rungs- und Eroberungsplänen nichts ist, je deutlicher wir ihnen zeigen, daß alle ihre Hoffnungen auf innere Uneinigkeit und Schwächung eitel sind, um so eher werden wir sie zum Frieden geneigt machen. Das ist der einzige Weg zu einem baldi­gen, guten und sicheren Frieden.

Aus den Organisationen.

zuwachses in Betracht komme, hänge von ihrer Natur ab. Es würde der Fall sein, wenn es sich um ein mit dem Grundstück untrennbar verbundenes Realprivilegium handelte. Das scheibe aber hier aus, denn die westfälische Zwischenregierung habe hier die Realprivilegien abgeschafft. Nun könnte allerdings noch in Frage fommen, ob die Apothekengerechtigkeit hier ein subjettin persönliches, vererbliches und veräußerliches Recht sei, für das ein Grundbuchblatt angelegt sei. Denn wenn eine Gerechtigkeit ein Grundbuchblatt erhalten habe, dann fänden nach§ 40 des Einfüh rungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuch auf eine Gerechtigkeit, die nach den bisherigen Gefeßen für die Eintragung in die gericht lichen Bücher und die Verpfändung den Grundstücken gleichstehe, die darauf bezüglichen Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuches  Anwendung. Die Gerechtigkeit hier habe aber kein Grundbuchblatt erhalten. Somit scheide für die Zuwachssteuerfrage der Preis für den Verzicht auf die Apothekengerichtigkeit aus.

Gleichwohl fönne nicht gleich erkannt werden. Der Bezirksaus schuß müsse vielmehr in einer neuen Verhandlung erst feststellen, ob die Zerlegung des Gesamtkaufpreises in den Kaufverträgen in. Einzelpreis für Grundstück, Einrichtung und Barenbestand der Apotheke usw. den tatsächlichen Wertverhältnissen entspräche. Die Angaben von Einzelpreisen in den Kaufverträgen sei für den Richter nicht ohne weiteres bindend. Sie würden manchmal zur Stempelersparung gemacht. Der Richter müsse sie nachprüfen und auf Grund seiner Prüfung und Berlegung des Gesamtpreises selber feststellen, ob das Grundstück einen Wertzuwachs erfahren habe. Darum sei die Sache an den Bezirksausschuß zurüdzuverweisen.

Gerichtszeitung.

folgender Straffall dienen, der gestern vor der 3. Straffammer des Zur Warnung für Bädereibefizer und Badwarenhändler fonn Landgerichts I verhandelt wurde. Eine Frau, die anscheinend da mit betraut war, etwaige Unreellitäten in Bädereigeschäften bei der Behandlung der Brotmarken festzustellen, hatte nach einem Badiareneinkauf bemerkt, daß die sie bedienende Bäder­frau von der Brotmarke einen Abschnitt über 25 Gramm mehr als ihr zufam, abgetrennt hatte. Es wurde darauf Anzeige gegen die Bäderfrau erstattet. Das gegen sie eingeleitete Straf­verfahren hatte das Ergebnis, daß die Angeklagte vom Schöffen­gericht zu 150 M. Geldstrafe verurteilt wurde, denn der Gerichts. hof ließ die vorgebrachten Entschuldigungsgründe nicht gelten und nahm eine bewußte Uebervorteilung an, gegen die das kaufende Publikum geschüßt werden müsse. In der gestrigen Verhandlung in der Berufungsinstanz ließ sich die Angeklagte durch einen von ihr angerufenen Sachverständigen bestätigen, daß sie sehr furz­sichtig ist, auch traten zu ihrer Entlastung mehrere Beuginnen auf, die bekundeten, daß die Angeklagte infolge ihrer Kurzsichtigkeit bei Regulierung der Brotkarte jich mehrmals auch zu ihrem Schaden geirrt, d. h. einen zu kleinen Abschnitt losgetrennt hatte und von Den Kundinnen erst darauf aufmerksam gemacht werden mußte. Unter diesen Umständen hielt der Gerichtshof einen bloßen Irrtum der Angeklagten nicht für ausgeschlossen und erkannte unter Auf­hebung des ersten Urteils auf Freisprechung.

Das Klavier als Verräter. Auf eine eigenartige Weise war eine Hochstaplerin entlarbt worden, die in der Rolle einer Guts­befizerstochter Hildegard von Gramzow" auf Schwindeleien auss Der Bezirksverband DIdenburg Ostfriesland hielt gegangen war. Das angebliche adlige Fräulein, welches sich jetzt in am Sonntag in Oldenburg   eine Konferenz der Vorstände der Wahl die unscheinbare Näherin Hildegard Kalipfe verwandelt hatte, vereine feines Bezirks ab. Genoffe Sug fonnte als Berichterstatter mußte sich gestern unter der Anklage des Betruges und der intellet des Landesvorstandes mitteilen, daß bis auf einige Mitgliedschaften tellen Urkundenfälschung vor der 6. Straffammer des Landge­Ich aber rief nicht triumphierend":" Das ist die Gelegenheit, sowohl die Organisationen wie die Preſſe durch den Krieg moralis der Zimmervermieterin S. und stellte sich als" Fräulein Hildegard Bresse richts I verantworten. Die Angeklagte erschien eines Tages bei die Gewerkschaftsführer zu duden." Etwas derartiges habe ich nie, und finanziell nicht erschüttert worden seien. Den Frauen der Kriegs- der Zimmervermieterin S. und stellte sich als Fräulein Hildegard unter feinen Umständen gesagt. Ich habe nicht bis zulest" gegen die teilnehmer ist das Parteiorgan gratis geliefert worden. Unter Ver- bon Gramzoi" vor. Sie erzählte, ihr Vater sei ein sehr vermögen­Gewerkschaften geeifert", sondern um ihnen entgegenzukommen genommen und in einem Beschluß rückhaltlos die vom Parteivorstand haben, sich als Lehrerin für das höhere Klavierspiel zu betätigen. der Gutsbesitzer und sie sei nach Berlin   gekommen, um hier Mujik schiedenem wurde dann zu den schwebenden Parteifragen Stellung zu studieren und gleichzeitig, um wenigstens eine Beschäftigung zu und eine einstimmige Annahme der Resolution zu ermöglichen, zog und der Fraktion seit Kriegsbeginn eingenommene Haltung gebilligt. Das adlige Fräulein ließ sich ständig bedienen und stellte sehr hohe ich den Schluß zurück, von dem Sak an, in dem die Parteigenoffen Ferner wurde gegen jede Barfeizerſplitterung protestiert, weil dadurch Ansprüche. Auf diese Weise lebte die Hochstaplerin herrlich und in in den Gewerkschaften verpflichtet werden, sich an die Parteitags- der Einfluß der Arbeiterklasse geschwächt wird. Freuden, ohne auch nur Anstalten zu treffen etwas zu bezahlen. beschlüsse zu halten. In dieser Form wurde die Resolution ange­Gines Abends wurde die Schwindlerin auf eigenartige Weise ent­larvt. Anläßlich einer kleinen Feier bei der Vermieterin wurde " Fräulein von Gramzow" gebeten, ihre Kunst zum besten zu geben. Die trotz aller Bitten erfolgende glatte Ablehnung fiel schon auf. Noch mehr fiel aber auf, daß die angebliche Klavierlehrerin, als wenden, dies völlig falsch tat und dabei ihre völlige Unkenntnis der Noten offenbarte. Frau S. ging am nächsten Morgen zur Polizei, wo sich bald der ganze Schwindel herausstellte. Bor Gericht war die Angeklagte geständig. Das Urteil lautete auf vier Monate und eine Woche Gefängnis.

nommen.

Dies die Wahrheit über die Zerstörung der Parteieinheit, an der ich in Mannheim   arbeitete. Die Geschichtserzählung der J. K." 21 charakterisieren, überlasse ich den Genossen.

Soziales.

. Kautsty. Lohnhöhe und Gewöhnung an Unfallfolge.

Zur Tagung des Parteiausschusses Für die Folgen eines am 20. Juni 1910 erlittenen Be­benterft die Niederrheinische Arbeiterzeitung": triebsunfalles, bestehend in einer Quetschung der Brust und Daß der Parteiausschuß eine andere Stellung einnehmen des Magens, erhielt der Bodenarbeiter M. von der Lagerei­würde, war nicht zu erwarten, da er sich von vornherein auf die Berufsgenossenschaft S. III eine Rente von 20 Proz. Durch Seite der Fraktionsmehrheit geschlagen und die Haltung des Partei- Bescheid vom 28. Januar 1913 wurde die Rente in Fortfall vorstandes bzw. der Mehrheit des Parteivorstandes stets gebilligt gebracht, weil etwaige Beschwerden mit dem vorliegenden Un­hatte. Wir wissen auch, daß es nicht der erste Versuch im Bartei- fall nicht in Zusammenhang zu bringen wären, dann aber M. ausschuß ist, Stimmung gegen den Genossen Haase zu machen, wenn auch nicht in der bom Anhalter Voltsblatt" beliebten Form. Unseres auch seit langer Zeit ununterbrochen als Heizer tätig sei. Das Oberversicherungsamt Groß- Berlin forderte von dem Erachtens liegt für den Genossen Haase nicht der geringste Grund Dr. E. sagte am bor, diesen von der Redaktion des Anhalter Boltsblattes" und an- Gerichtsarzt Dr. E. ein Gutachten ein. beren gehegten Wünschen zu entsprechen. Er ist durch das Ver- Schluß seines Gutachtens, nachdem er betonte, daß feine

fie gebeten wurde, einer anderen Dame die Notenblätter umzu

Gefallene Juristen.

Materials berechnet, daß bis 25. Juni 1745 deutsche Juristen und Die Deutsche Juristenzeitung" hat auf Grund amtlichen aus der Justiz hervorgegangene Reichs- und Verwaltungsbeamte im Kriege gefallen find; u. a. 8 Rechtslehrer, 374 Regierungs- und Verwaltungsbeamte, Richter, Staatsanwälte, 323 Rechtsanwälte, 435 Affefforen, 605 Referendare usw.