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zulage an alle im Gaswert Beschäftigten. Die Teuerungszulage beträgt für Arbeiter bezw. Arbeiterinnen mit Kindern unter fünf­zehn Jahren 10 M., für Arbeiter ohne Kinder 5 M. im Monat.

Soziales. des Tatbestandes.

Der Antrag auf Verichtigung des Tatbestandes. Mit der intereffanten Rechtsfrage, ob eine Prozeßpartei eine Berichtigung des Tatbestandes verlangen kann, wenn dem Richter bei der Urteilsausfertigung in der Wiedergabe des Tatbestandes ein Irrtum unterlaufen ist, hatte sich die 4. Kammer des Berliner Kaufmannsgerichts in ihrer lebten Sizung zu beschäftigen. Der Sachverhalt war folgender: Vor derselben Kammer war unter dem Borsiz des früheren Richters dieser Kammer, des Magistrats rats Dépène, gegen einen Kaufmann K. ein Urteil ergangen, dessen Ausfertigung ihm auf sein Ersuchen schriftlich zugestellt wurde. Bei der Wiedergabe des Tatbestandes will nun der Ver­urteilte einen groben Irrtum gefunden haben. Von der Auf­faffung ausgehend, er brauche es sich nicht gefallen zu lassen, daß in einem öffentlich ergangenen Urteil der wirkliche Tatbestand ent­stellt wiedergegeben wird, stellte N. beim Kaufmannsgericht den Antrag auf Berichtigung des Tatbestandes, der Vor­fißende wies jedoch den Antrag als unberechtigt zurück. Dagegen erhob der Kaufmann Beschwerde beim Landgericht, und dieses wies die Sache an das Kaufmannsgericht zurück, indem es ausführte, über den Antrag auf Berichtigung des Tatbestandes fönne nur auf Grund mündlicher Verhandlung unter Hinzuziehung der Richter, die bei dem Urteilsspruch mitgewirkt haben, ent­schieden werden. In der jebigen Kammerverhandlung zeigte mun die Kammer, zum größten Teil verursacht durch den Krieg, ein ganz anderes Bild als damals. Die einzelnen Beisiber sind zum Teil zum Heeresdienst eingezogen, und auch der damalige Vorsitzende waltet nicht mehr seines Amtes als Kaufmannsrichter. Während er selber im Felde steht, hat inzwischen der jetzige Ver­handlungsleiter Dr. Kann den Vorsitz der Kammer übernommen. Nur ein Beisiter des alten Kollegiums ist auch im neuen Kollegium vertreten.

habe.

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Die Brandkatastrophe in Bernterode .

Brüder zueinander stehen, in Richterfelde jo etwas passieren gespielt. Es tam zu müsten Szenen, die erit durch die Bolizei fonnte. Ein älterer selbständiger Kaufmann war so empört über beendet wurden. Die start blutenden Landleute wurden aufs Rat­den Angeklagten, daß er zu sich sagte: Gott schüße uns alle vor haus in Sicherheit gebracht. Ein ähnlicher Vorfall hat sich dieser folchem Polizeigewaltigen". Nach seiner Darstellung hat der An- Tage auch in Stolp abgespielt, wo eine Landfrau 2,40 M. fir eine Mandel Eier forderte. geklagte Herrn Schlutius mit brutaler Gewalt vor sich herge- Man mag es bedauerlich finden, daß es zu solchen Szenen stoßen, etwa wie man ein Bund Lumpen vor sich herstößt". Als tommt, immerhin dürfte es wohl kaum einen rechtlich denkenden der Polizeisergeant Schmidt Herrn Schlutius nach der Polizei- Menschen geben, der dem faufenden Publikum die Schuld daran wache brachte, mußte dieser mehrere Male stehen bleiben und sich zumessen wird. Ganz verschwinden werden solche Vorkommnisse erholen, da er schwer herzleidend ist und das Asthma hatte. Als nur, wenn dem Lebensmittelwucher von behördlicher Seite energijs er von der Wache kam, erzählte er auf Befragen, daß er sich in entgegengetreten wird, wie das schon so unzählige Male gefordert ruhiger Weise mit Richter auseinandergesezt habe und die Sache worden ist. erledigt sei. Die Aufregung über den gangen Borfall hatte aber auf den herzkranken Mann eine so betrübende Wirkung, daß er auf der Straße bewußtlos zusammenbrach und bald darauf eine leber das Brandunglüd in Bernterode , bei dem, wie berichtet, Leiche war. Der Angeklagte trat den Auslassungen der Zeugen bier Kinder den Flammentod fanden, werden jekt folgende Einzel­mit großer Energie entgegen und behauptete, daß er zur Sistic heiten bekannt: In der Scheune des Arbeiters Ignaz Fiege brach rung nach dem ganzen Benehmen des Schlutius berechtigt gewesen gegen 11 Uhr vormittags Feuer aus; allem Anschein nach war das sei und sich die Sistierung in den geseklichen Schranken gehalten Feuer von Kindern, die in der Scheune spielten, angelegt worden. Der Staatsanwalt war ganz anderer Ansicht. Der Als das Feuer bemerkt wurde, schlugen schon die hellen Flammen. Angeklagte habe zu seinem empörenden Auftreten nicht die ge- die an dem in der Scheune lagernden trockenen Holz und Heu ringste Veranlassung gehabt, ein solches sei auch gemeingefährlich, Nahrung fanden, aus der Scheune heraus. Man hörte aus der Scheune das Wimmern von Kindern und versuchte, sie zu retten. denn ein solcher Erzeß, wenn er in anderen Bezirken sich er­eignete, tönnte leicht schwere Folgen nach sich ziehen. Der Staats- Es war aber unmöglich, in die brennende Scheune einzudringen und anwalt beantragte 9 Monate Gefängnis und Absprechung die Kinder, die sich, als sie die Flammen sahen, in der Scheune der Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter auf die Dauer berkrochen, statt ins Freic zu flüchten, zu befreien. Die Scheune von 2 Jahren, damit das Publikum sehe, daß solche Elemente brannte nieder und man fand die Leichen von vier Der Gerichtshof Kindern völlig verkohlt und untenntlich. Die un nicht in das preußische Beamtentum gehören. var auf Grund der Beweisaufnahme der Ansicht, daß sich der An- glücklichen Opfer sind 3 bis 6 Jahre alt. Die Bäter der Kinder geklagte anfangs in rechtmäßiger Ausübung des Amtes befunden, stehen im Felde, die Mütter waren auf dem Acker beschäftigt. der Gerichtshof hat aber strikte verneint, daß er berechtigt war, in der gewaltsamen Weise gegen Schl. vorzugehen. Er durfte Ge­walt mur anwenden, wenn ihm Widerstand entgegengebracht wurde, davon sei aber keine Rede gewesen. Psychologisch sei das Vorgehen des Angeklagten nur so zu erklären, daß er aus Merger über die In die vom Landgericht angeordnete mündliche Verhandlung Aeußerung des Schl. diefem etwas auswischen wollte. Das Be trat das Kaufmannsgericht aus folgendem Grunde nicht ein: Der wußtsein der Rechtswidrigkeit eines solchen Vorgehens gegen einen eine Beifiber, der bei der damaligen Urteilsfindung mitwirkte, anständigen Mann könne ihm nicht gefehlt haben. Was das könne, selbst wenn die Verhandlung die Berechtigung des Begehrens Strafmaß betrifft, so habe das Gericht, wie der Vorfizende aus- Schwere Unwetter sind am Freitag an einzelnen Orten des des Antragstellers ergebe, doch nicht den Tatbestand berichtigen. führte, die etwa 20jährige fleckenlose Amtstätigkeit des Angeklagten Reichs niedergegangen und haben großen Schaden angerichtet. In Nach der Zibilprozeßordnung fönne nur derjenige Richter berich- berücksichtigt und ihm mildernde Umstände bewilligt, aber auf Ge- Guben und Umgebung verursachten Wolfenbrüche gewaltige tigen, der das Urteil gemacht habe, und das sei in diesem fängnis erkennen müssen. Die Augenzeugen des Vorfalls seien lleberschwemmungen. In mehreren Dörfern der 2 ausis Falle der Vorsitzende Dr. Dépène gewesen. Er könne es auch mit Recht empört gewesen über die grenzenlose Brutalität des haben Blige gezündet und viele Aderwirtschaften ein nur berichtigen, wenn er noch dasselbe Amt bekleide. Sei er etiva Angeklagten; es sei geradezu unerklärlich, wie ein Beamter mit zu einem anderen Dienstzweig versett, so sei eine Berichtigung flarem Verstande so dem Rechtsgefühl in das Gesicht schlagen tann gebung wurden von einem schweren Umvetter heimgesucht, bei dem unmöglich. Dasselbe sei der Fall, wenn der Richter inzwischen aus dem Leben scheide. Auf Grund dieser Rechtslage gab das und gerade zu einer Zeit, in welcher der Patriotismus des gesam Gericht dem Antragsteller anheim, seinen Antrag wieder einzu- ten Volfes nach Ausdruck sucht, um sich erkennbar zu machen; in bringen, wenn etwa Dr. Dépene später sein Amt wieder über einer solchen Zeit und bei einer solchen Gelegenheit sollte doch nehmen sollte. R. zog darauf auch den Berichtigungsantrag vor- ein Polizeibeamter Milde walten und sich nicht so hinreißen läufig zurück. laffen. Das Urteil lautete auf einen Monat Gefängnis.

Keine Unterbrechung der Angestelltenversicherung während des Sommerurlaubs.

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Schweres Grubenunglück.

Auf der Zeche Freie Vogel" und" Unverhofft in Hör de fanden in der Nacht zum Sonnabend durch Schlag­metter oder giftige Gase fünf Berglente den Tod. Der Steiger Hausberg starb bei dem Versuch, die anderen zu retten, ein sechster wurde verletzt.

geäschert. Die Stadt Rawitsch in Posen und ihre Um Hagel große Verwüstungen auf Feldern. Gärten anrichtete. Gartenfrüchte und Obstplantagen find fast ganz vernichtet worden. In Rawitsch selbst wurden von den großen Schlossen Hunderte von Fensterscheiben zertrümmert.

Großer Moorbrand bei Osnabrück . Seit Donnerstag mittag mütet, wie die Osnabrücker Volkszeitung" meldet, ein großer Moorbrand im Gebiet der Moorzentrale und hat mittlerweile so große Dimensionen angenommen, daß man militärische Hilfe aus Osnabrück erbeten hat. Die Osnabrücker Feuerwehr ist mit vielen die Kriegsgefangenen werden mit Löscharbeiten beschäftigt. G anderen Feuerwehren bei der Löschung des Brandes tätig. Auch die Kriegsgefangenen werden mit Löscharbeiten beschäftigt. G sollen bereits mehrere hunderttausend Zentner Torf verbrannt sein. Das Feuer ist wahrscheinlich durch Unacht­samkeit entstanden.

Durch das tapfere Berhalten eines Schulknaben war die Ver­Haftung eines gewerbsmäßigen Diebes gelungen. Am 30. Mai Ein Berliner Kaufmann unterließ es, die Angestelltenber- b. 3. hatte der Schüler Boganowski, um eine Bestellung auszu ficherung für die Zeit zu zahlen, während welcher seine Ange- richten, sein Fahrrad einen Augenblid vor einem Haufe der Straße stellten sich auf Urlaub befanden. Die Entbindung von der Alt- Moabit stehen lassen. Der schon siebenmal wegen Diebstahls Versicherung begründete er damit, daß das Angestelltenverhältnis vorbestrafte Angeklagte, der Schmiedegeselle Hermann Beyer, während der Ferien unterbrochen werde. Er sei auch zu einer schwang sich plötzlich auf das Rad und sauste damit davon. Der Gehaltszahlung während der Zeit der Abwesenheit der Gehilfen 14jährige Sohn des in dem Hause wohnhaften Weinhändlers Zoh- Raubmord an einem Förster. Wie aus Posen gemeldet wird, nicht verpflichtet, sondern gebe aus freien Stücken ein Geld- mann hatte den Diebstahl bemerkt und rief sofort eine Auto- ermordeten mastierte Banden den Oberförster orizat im geschenk in Höhe des sonstigen Gehaltes. Der Kaufmann fam droschte und fuhr hinter dem Diebe her. In der Calvinstraße Forsthaus Koziolet bei Boleslawiec im Kreise Wielun und be mit seiner Ginrede beint Reichsversicherungsamt nicht durch, dieses sprang der Dieb, als er sich verfolgt sah, vom Rade und ging auf raubten ihn. Sen Schüler mit einem offenen Meffer los, der sich aber dadurch entschied pielmehr, daß während des Urlaubs die An= nicht weiter einschüchtern ließ, sondern weiter hinter dem Dieb Das Dienst herlief und seine Feststellung veranlaßte. gestelltenversicherung weitergehe. Der Staatsanwalt verhältnis werde durch den Urlaub feineswegs unterbrochen. Für beantragte gegen den Angeklagten Jahre Zuchthaus . Das die Urlaubserteilung tausche der Arbeitgeber die Gewähr Urteil lautete auf 1 Jahr und 9 Monate Zuchthaus. cines für die Saison frischeren und arbeits­dnu s freudigeren Personals cin.

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Gerichtszeitung.

Die Freude über Hindenburgs Sieg in der Schlacht bei Tannenberg

Ein betrügerischer Bürgermeister.

Aus aller Welt.

Parteiveranstaltungen.

Erster Wahlkreis. 4. Abteilung Der Bahlabend wird im Restaurant Löhrich, Martgrafenstr. 73, abgehalten.

Zweiter Wahlkreis. Für die Bezirke 115, 119, 120, 124 und 130 findet der Zablabend am 14. Juli bei C. Fröhlich. Zum Leuchtturm", Fontanepromenade 18, ftatt. Wichtige Tagesordnung.

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Frauen- Leseabende.

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Spandau . Montag, den 12. Juli, abends 8, Uhr, bei Guthkowski,

Lichtenberg .

Ferienveranstaltungen.

Die Ferienspiele finden in Bemeinschaft mit dem Turnverein Fichte jeden Montag und Donnerstag auf Biefe 11 in Treptow statt. Treffpunkte find: 1 Uhr Wismarplaz und 1, Uhr Alt Borhagen, Ede Neue Bahnhofstraße.

Niederschönhausen - Nordeud. Dienstag, den 13. Juli: Familien­ausflug verbunden mit Kinderspielen nach den Kleingärten der Stadt Berlin in Blankenburg . Treffpunkt an der Kirche 10 Uhr, Abmaridh pünktlich 10 Uhr. Nachzügler fommen zur Spielwiese daselbst.

Niederschönhausen - Nordend. Die Zahlabende finden ftatt: Für Der frühere Bürgermeister von Hammerstein, Paul Saab ben 1., 2., 4. und 7. Beairt bei Gapa , Balds, Ede Eichenstraße, für den der außer seinem Bürgermeisterposten noch verschiedene Neben- 3., 5. und 6. Bezirk bei Mante, Beuth, Ede Charlottenstraße. ämter berwaltete, ist bereits durch ein früheres Urteil wegen Nowawes . Mittwoch, den 14. Juli, pünktlich abends 8, Uhr, findet Unterschlagung von Geldern aus der Manteuffelschen Stiftung in den Deutschen Feftsälen, Hermann Wolfgramm, Wilhelmstr. 41/43, Ein­zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Wegen Unterschlagang Friedrichstraße, die Mitgliederversammlung statt. Genosse Adolf Cohen Berlin spricht über Streit und Zeitfragen". Mitgliedsbuch gung im Amte ist er nun am 15. Februar vom Landgericht Koniz legitimiert. hat am 30. August v. J. in Groß- Lichterfelde einen unliebsamen in einem zweiten Verfahren zu einer Gesamtstrafe von 5 Monaten Rosenthal Niederschönhausen- West. Gemeinsamer Zahlabend für Zwischenfall gezeitigt, der zu einer gestern vor der 3. Straffammer Gefängnis verurteilt worden. Der Fall lag hier folgendermaßen: alle fünf Bezirke im Lokal des Genoffen Milbrodt. des Landgerichts II verhandelten Anflage gegen den Polizeifom- Der Kreis Schlochau hatte eine Gemeindefrankenversicherung ein­Dem Kreisausschuß stand die Verwaltung zu und die miffar Hermann Richter wegen förperlicher Mißhandlung im geführt. Amte führte. Als am 30. August die in Berlin durch ein Extra- einzelnen Ortsvorsteher dieses Kreises mußten in ihren Bezirken blatt verbreitete Nachricht von der Gefangennahme von 30 000 die Beträge einsammeln und später Abrechung vorlegen. Auch Er sammelte nun dem Angeklagten lagen diese Pflichten ob. Ruffen bei Tannenberg in Lichterfelde bekannt wurde, sammelte zwar die Beträge vorschriftsmäßig ein, lieferte aber bei der Ab- Bismardstr. 6: Bortrag der Genoffin Käte Dunder. sich vor dem Bahnhof eine immer mehr anschwellende Menschen- rechnung 89,25 M. zu wenig ab. Er warf die Schuld auf den menge, die ihrer Begeisterung durch lauten Jubel und Absingen Stadtsekretär, der die Bücher geführt hatte. Da dieser aber nur patriotischer Lieder Ausdruck gab. Der Fabrifbefizer Schlutius nebensächliche mechanische Arbeiten berrichtet hatte, hat das Ge­hatte für möglichst schnelle Verbreitung der Siegesnachricht ge- richt bei diesem feine strafbare Handlung angenommen. Die Re= sorgt. Da erschien der Polizeikommissar Richter auf der Bild- vision des Angeklagten, die nur unbeachtliches enthielt, wurde fläche und sehte der Begeisterung einen Dämpfer auf, indem er von Reichsgericht verworfen. erklärte, daß, wie er durch Nachfrage bei einer Lichterfelder Zei­tung und beim Wolffschen Telegraphenbureau festgestellt habe, ho die Nachricht noch nicht amtlich bestätigt sei. Er glaubte, daß eine Falschmeldung vorläge und suchte den ihm voreilig erscheinenden patriotischen Jubel zu verhindern. Herr Schlutius und das ge­Ein verhängnisvolles Geschenk". samte Bublifum ließen sich aber ihre Ueberzeugung, daß die Nach- Von der bayerischen Grenze wird folgender fast unglaublicher richt wahr sei, nicht nehmen, zumal aus Berlin ankommende Rei- Vorfall berichtet: Der Rektor der Realschule in Gunzenhausen in sende bestätigten, daß dort die Nachricht von Schuhleuten auf der Bayern , Jahraus, der zurzeit als Oberleutnant und Kompagnie Straße verlesen worden sei. Der Polizeikommissar Richter geriet führer im Felde steht, hatte als Andenken und um seinen Schülern dann in Erregung darüber, daß Herr Schlutius die Aeußerung eine besondere Freude zu bereiten", a wölf Granatzünder tat:" Der Kommissar wird es doch nicht besser wissen als der der Realschule übermittelt und jedenfalls geglaubt, daß Schuhmann in Berlin !" Und diese Erregung steigerte sich immer fie entladen und ungefährlich seien. Diese Zünder wurden nun auf mehr, als die Tochter des Kommissars sich einmischte und ihrem dem Turnplab der Realschule durch den stellvertretenden Rektor, Vater Mitteilung über Hart an Beleidigung grenzende Bemerkun- Profeffor Dent, an die besten Turner der Realschule verteilt. Der gen, die angeblich von Schlutius ausgegangen seien, machte. Der Realschüler Ernst Brunner, 16 Jahre alter Sohn der Lehrers­Kommissar wandte sich darauf an Schlutius, um, wie er behaup- witwe Brunner aus Brodswinden , erhielt als ersten Preis das Die juristische Sprechstunde findet für Abonnenten Lindenstr. 3. IV. Sof tete, dessen Namen festzustellen, dieser soll aber nach der weiteren interessanteste und schönste Stück, einen englischen Zeitzünder. Er rechts, barterre, am Montag bis Freitag von 4 bis- 7 Uhr, am Sonnabend Behauptung des Angeklagten sich einfach umgedreht und ihn haben versuchte nun gleich die Schraube an dem Zünder zu drehen, was von 5 bis 6 Uhr statt. Jeder für den Brieftast en bestimmten Anfrage eine Bahl als Mertzeichen beizufügen. Briefliche stehen lassen. Das Publikum hörte, wie der Kommissar Herrn ihm auch gelang, wobei jedoch die Kapfel auf Explosion gestellt ist ein Buchstabe und Antwort wird nicht erteilt. Anfragen, denen leine Abonnementsquittung Schl. anfuhr: Wenn Sie das noch einmal sagen, sollen Sie mal wurde. Sofort erfolgte eine gewaltige Sgplosion, beigefügt ist, werden nicht beantwortet. Eilige Fragen trage man in der Brunner verschied nach Sprechstunde vor. Verträge, Schriftstücke und dergleichen bringe man in die sehen, was passiert!" Gleich darauf faßte ihn der Beamte an der die großes Unheil anrichtete. Brust und an den Schultern, schüttelte ihn hin und her und stieß einer Stunde, ihm folgte im Tode nach kurzer Zeit der Sprechstunde mit. ihn vor fich her durch die Menge, um ihn dem Polizeifergeanten 16jährige Hauptlehrerssohn Chlodwig Funf von Unterwurm­Schmidt mit der Weisung zu übergeben, den Mann nach der bach. Die Schüler Artur Baur von Wassertrüdingen , Karl Bache zu bringen". Herr Schlutius soll mehrmals vergeblich er- Meißner und Willi Steingruber von Gunzenhausen , jo­sucht haben, ihn loszulassen, da er allein mitgehe. Die Behand- wie ein jüngerer Bruder des tödlich verlekten Funk erlitten schwere, lung des Herrn Schlutius durch den Angeklagten hat, wie gestern fünf andere leichtere Verletzungen. zahlreiche Augenzeugen aus den verschiedensten Ständen befun­deten, allgemeine Empörung verursacht. In diesem Sinne äußer­

Wilmersdorf. Die Ferienspiele des Nationalen Frauendientes be ginnen Dienstag, den 13. Juli, und finden zweimal in der Woche, Dicus tags und Freitags, statt. Treffpunkt: Mannheimer Str. 51( Jugendheim). Abmarsch Bunkt 2 Uhr. Mundvorrat ist mitzubringen. 1758

Arbeiter Samariterbund . Lehrstunden haben nächste Woche: Kolonne Berlin , Abt. 1 u. 4. Montag, den 12. Juli, abends 9 Uhr, Köpenider Str. 62. 5. Abt. Freitag, den 16. Juli, Neukölln, Weichselstr. 8, Idealpassage.

Solonne Rosenthal- Reinidendorf, Hauptstr. 52 bei

Anders, Montag, den 12., und Donnerstag, den 15. Juli, abends 8, hr.

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Briefkasten der Redaktion.

E. S. 41. In beiden Fällen innerhalb drei Monaten nach Kenntnis. Hannchen und Herta. 1. Felddienstfähig wahrscheinlich nicht, das fommt aber auf die Entscheidung des Militärarztes an. 2. 60 M. monat lich. 3. Nein; aber Mietsunterstüßung wird Ihnen wahrscheinlich ver­weigert werden. 4. Ein Zwang zur Mietsermäßigung beſteht nicht; cs wird aber von den Hauswirten verlangt, daß sie die Miete um 25 Broz. ermäßigen. 5. Begen der Kündigung gelten die Bestimmungen des Ber­6. trages. Ohne erfolgte Kündigung dürfen Sie nicht ausziehen. S. 11. 1. Ja. 2. Unterstüßung wird in folchem Fall nur ganz aus nabmsweise gezahlt.-E. S. 100. Benn die Abweisung vom Militär­bureau bereits erfolgt ist, fönnten Sie nur auf dem Wege der Klage Ihren Anspruch geltend machen. Antrag auf Mietsunterstützung ist dann aus­fichtslos, wenn Sie feine Kriegsunterstützung beziehen. musterung fann erfolgen.

. 51.

Rein.

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R. 323. Rach­9. G. 36.

Selbsthilfe gegen Lebensmittelwucher.de ten sich mehrere angesehene Einwohner Lichterfeldes, unter ihnen Die Fälle mehren sich, in denen sich das kaufende Publikum ein Hauptmann in feldgrauer Uniform. Sie bezeichneten das gegen die Ausbeutungsversuche raffgieriger Lebensmittelhändler Vorgehen des Kommissars einem anständigen Manne gegenüber energisch zur Wehr seht und fich in seiner berechtigten Entrüstung als roh" und unzulässig. Ein Zeuge bekundete, daß es ein auch zu Tätlichkeiten gegen die Wucherer hinreißen läßt. Wir haben neulich über einen Fall in Driesen( Neumark) berichtet. Jetzt jammervolles Bild gewesen sei, wie der schmächtige Mann unter tommt uns ein Vorfall zur Kenntnis, der sich kürzlich auf dem 1. Uns ist die Bezeichnung auf den Landsturmpäffen sehr wohl bekannt. Es dem Schütteln des Kommissars hin- und hergeflogen" sei. Eine Wochenmarkt in Neustettin beim Kartoffelverkauf abspielte. eine Order erhalten und eventuell zum Heeresdienst eingezogen werden. tann troßdem persönliche Gestellungsorder erfolgen, also auch Sie können Frau bestätigte die allgemeine Empörung, die alle ergriffen habe, Nach der Ostseezeitung" wurde zwei Landwirten aus der 7. S. 99. Selbverständlich können Striegsgefangene zu jeglicher meil hier, während die Menge in feierlicher Begeisterung Deutsch - Umgebung, die für den Zentner Kartoffeln 6 M. Arbeit angehalten werden. C. 23. 31. Formveränderungen der land, Deutschland über alles" gesungen und im Felde alle wie forderten, von den darübre empörten Käuferinnen übel mit Füße; schlechte Zähne; herzfrant, aber dienstfähig. 2. R. 43. Rein.

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