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C. Hummel, Maschinenfabrik und Eisengießerei. Berlin N, 29. April 1890. Süd- Ufer. Im Anschluß an mein Ergebenes vom.... d. M. theile Ihnen hierdurch mit, daß außer den drei genannten Arbeitern meiner Eifengießerei und Maschinenfabrik gestern( folgen drei Namen) dem Streif beigetreten sind.

Als hervorragende Agitatoren, welche auch bei mir den Streit eingeleitet haben, nenne ich folgende( folgen zwei Namen). Ferner bitte ich in der Liste der Streifenden gefl. nachträglich folgende Berichtigung zu veranlaffen( folgen zwei Berichtigungen falsch veröffentlichter Namen.)

Julius Pintsch .

Berlin O., 4. Mai 1890. Andreasstraße 72/78. Ich beehre mich Ihnen in der Anlage einen bei mir auf­gefundenen Brief an meinen früheren Former( Name) zu überreichen, der jedenfalls von Interesse für Sie sein wird.

Der Absender des Briefes ist der bekannte Agitator( Name) und geht daraus hervor, daß( Name), der wie bereits gemeldet, aus den bekannten Ursachen am vergangenen Montag die Arbeit niederlegte, mit Erstgenanntem im regen Verkehre steht und somit auch in gleicher Eigenschaft thätig zu sein scheint. -Was die Liste bedeutet, ist mir nicht ganz flar, es scheint faft, als ob damit die ordentlichen Arbeiter, die sich nicht haben in's Schlepptau nehmen lassen, gebrandmarkt werden follen; vielleicht ist es Ihnen möglich, die Aufklärung zu finden?

Nach Einsichtnahme bitte ich um gefl. Retournirung der Einlagen und begrüße Sie Hochachtungsvoll Julius Pintsch. ")

An die löbl. Vertrauenskommission 2c. Unter den von uns am 28. April als die Arbeit nieder­gelegten Formern haben wir( Name) angeführt und ist dieser als Agitator zu verzeichnen.

Berlin , 8. Mai 1890.

gez. Alb. Fesca u. Co. Oscar Hünerbein.

J. C. Spinn u. Sohn.

Berlin , 8. Mai 1890. Wasserthorstr. 9.

Wir bezeichnen Ihnen als Agitatoren zweiter Klasse unserer Fabrik die Former( folgen zwei Namen). Gleichzeitig machen wir Ihnen die Mittheilung, daß wir heute einen Theil der Verzeichnisse erhalten haben, während die erste frühere Sendung von vorgestern, welche alphabetisch geordnet ist, nicht in un­seren Besitz gelangt ist.

Wir empfehlen uns Ihnen

Julius Pintsch .

( Firma)

Berlin , 12. Mai 1890. Hierdurch ersuche ich Sie, den Former( Name) auf die Lifte der Agitatoren und Hezer zu setzen, falls dies noch nicht infolge meines Briefes vom 4. Mai er. geschehen sein sollte.

Bimmermann& Buchloh. Berlin N., den 22. Mai 1890. Uferstraße 6a.

Die anläßlich des 1. Mai ausständig gewordenen Former unseres Betriebes haben sämmtlich den Revers bezüglich ihrer Unterwerfung vollzogen und bis auf( folgt Name) heute die Arbeit wieder aufgenommen. Der Letztere war, wie uns erst jetzt bekannt wurde, Führer, und durch entsprechende Ge­schäfte in der Streitkommission noch an sofortiger Aufnahme Der Arbeit verhindert, welche Umstände uns veranlassen, den­felben wieder aus der Aufnahmeliste zu streichen und zugleich ben Verein ergebenst zu bitten, den Genannten in das Agitatorenverzeichniß zu setzen.

Hochachtungsvoll

( Firma)

Eine Institution für straflose Chrabschneiderei. Neben diesen direkten Denunziationen durch die einzelnen Firmen hat der Verband auch noch die Einrichtung getroffen, daß über jeden entlassenen Arbeiter eine besondere Mittheilung an die Arbeitsnachweis stelle zu machen ist. Zu diesem Behufe find den Firmen von der Verbandsleitung besondere gedruckte Formulare zugestellt, welche auszufüllen und neben dem Nationale des Arbeiters mit den Bemerkungen der betr. Firma zu versehen find. Auf was Alles diese Konduitenlisten sich erstrecken, welche der Arbeiter nie zu Gesicht bekommt und gegen deren Angaben er sich also nicht vertheidigen oder rechtfertigen kann, das mögen die nachfolgenden Bemerkungen" zeigen, welche auf einem dieser Formulare niedergeschrieben wurden:

dieser Arbeiter in unseren Vereins- Werkstätten nicht statt­finden wird.

Verein Berliner

Eisengießereien und Maschinenbau- Fabriken. Die Vertrauenskommission.

Es folgen nun aufgeführt 2 Arbeiter aus der Hauptwerk­statt Grunewald , 8 Streckenarbeiter und 1 Hilfsbremser der Stadt und Ringbahn, 3 Arbeiter des Stettiner Bahnhofes, zwei Schlosser von der Hauptwerkstätte Berlin ( Hamburger Bahn­ hof ), 4 Barbeiter der Hanptwerkstätte Tempelhof und ein Maschinenschlosser und ein Hilfsarbeiter vom Ostbahnhof in Berlin .

Korrekturen.

Neben diesen Laufzetteln, welche jeden einzelnen Boykott­Fall zur Kenntniß der behufs Verstlavung der Arbeiter ver­bündeten Privat Unternehmer und Direktionen von Staatswert stätten bringen, werden, wie sich aus den Zirkulären ergiebt, Listen über die mit Bann belegten Arbeiter geführt, welche An­fangs periodisch zur Versendung kamen, jetzt aber nur noch auf Verlangen zugestellt werden.

Troß dieser in System gebrachten berufsmäßigen Spionage, Denunziation und Kontrolle kommen doch Fehler und Versehen vor. Wie dieselben forrigirt werden, zeigen die nachstehenden Beispiele. Berlin , den 19. Juli 1890. An die Berliner Gußstahl- Fabrik und Eisengießerei H. Hartung, Aft.- Gesellsch., Prenzlauer Allee 41. Durch das Versehen eines Beamten der Arbeitsnachweis­stelle wurde am 11. d. M. dem Eisenformer( Name) der Nach­weisschein Nr. 994 ausgehändigt und ist( N.) darauf am 14. Juli in Ihren Betrieb eingestellt worden. N. gehört jedoch nach Ausweis der betreffenden Liste zu den Agitatoren 1. Klasse und stellen wir Ihnen daher anheim, den Mann wieder zu entlassen.

Mit der Bitte, den vorgekommenen, uns selbstredend sehr unangenehmen Fehler der Ungeübtheit des betreffenden Beamten zur Last legen zu wollen.

*

Hochachtungsvollft 2c. 14. Mai 1890,

Herrn C. Hummel, hier.

In Abwesenheit des Herrn Kommerzienrath Kühnemann theile ich Ihnen in Erledigung Ihres Schreibens vom 18. cr. ergebenst mit, daß die Aufnahme der beiden Agitatoren in die Liste bei den jetzt immer noch anhaltenden umfangreichen Arbeiten übersehen worden ist und bitte ich deshalb höfl. um Entschuldigung, Ihnen jedoch versichernd, daß dieselben in der demnächst anzufertigenden neuen Liste bestimmt Platz finden werden.

( Unterschrift.)

6. Januar 1891. Berliner Maschinenbau- Akt.- Gesellschaft vorm. Schwarzkopff. Aus den uns gestern von Ihrer werthen Firma zugegangenen Nachweisscheinen ersehen wir, daß in Ihrem Betrieb u. A. auch der Lackirer( Name) eingestellt worden ist.

Wir erlauben uns, Ihnen ganz ergebenst davon Mittheilung zu machen, daß 2c.( M.) nach einer, am 18. 9. 90 bei uns ein­gegangenen Benachrichtigung der Königlichen Eisen­bahn- Direktion Berlin , von derselben als hervorragender Agitator entlassen wurde und sich in Folge dessen unter den noch jest Gesperrten befindet.

Indem wir Ihnen Weiteres ganz ergebenst anheim stellen, zeichnen wir ( Unterschrift).

Ein Rüffel.

So rücksichtslos der Verband gegen die Arbeiter vorgeht, ebenso wird auf Disziplin bei den Mitgliedern selber gesehen. Herr Kühnemann weiß, daß er den Bourgeois Alles bieten darf, wenn er ihnen nur Aussicht darauf eröffnet, die wider­spenstigen Arbeiter zu bändigen. So schnauzt der Verbands- Ge­waltige unterm 12. Mai 1890;

Berliner Aftien- Gesellschaft für Eisengießerei und Maschinen­fabrikation von J. E. Freund, Charlottenburg . " In umgehender Erledigung Ihrer gestrigen Zuschrift, hätten Sie unserem letzten Zirkulär wohl entnehmen können, daß die blaue Liste die Agitatoren 1. Klaffe aus der For­merei, die gelbe Liste die aus dem Maschinenbau bezeichnet, während Sie 2 Listen hervorragender Agitatoren bereits er­halten haben. Ueber lettere wird Ihnen in den nächsten Tagen eine neue erweiterte Lifte zugehen. Wir halten hiermit die An­gelegenheit für erledigt und zeichnen Hochachtungsvoll Frih Kühnemann.

Aus der Provinz.

Streit bei Gebrüder Körting .

Laut§ 4 der neuen Sagungen hatte der Vorstand sich auf's neue mit dem Streit bei Gebr. Körting zu befaffen, wobei festgestellt wurde, daß der Streit noch im vollen Um­fange besteht, und es wurde darauf hin vom Vorstande be­schlossen, diesen Streit noch ferner als einen unberechtigten Streit anzusehen und eine neue Liste der noch streikenden Former und Arbeitsleute an die Vereinsmitglieder zu vertheilen, was demzufolge auch bereits geschehen ist. Der Borstand ersucht auf Grund dieser Listen festzustellen, ob nicht der eine oder andere Arbeiter versucht hat, auf Grund gewiffer Manipulationen sich den Zutritt zu den Werkstätten anderer Vereinsmitglieder zu erschleichen. In diesem Falle sind die betreffenden Arbeiter ent weber, je nach der Fabrikordnung der betr. Fabrik, sofort zu entlassen, oder auf den nächsten Entlassungstermin au tündigen.

( Das Zirkulär theilt weiter mit, daß der Streit bei 2. Bestenbostel u. Sohn beendigt sei und kündigt weiter Bericht und Listen der streifenden Leute" von C. A. Kroll u. Ko. an.) Dann heißt es weiter:

Entlassungsscheine.

Ein sehr erfreuliches Zeichen der Wirksamkeit unferes Vereines hat sich dadurch herausgestellt, daß eine Anzahl der bei Gebr. Körting streifenden Leute infolge der Vertheilung der Streiklisten naturgemäß eine Arbeit gefunden hatte und dieselben infolgedessen beim hiesigen Magistrat Beschwerde geführt hatte, daß in den Entlassungsscheinen der Firma Gebr. Körting geheime Zeichen sein müssen, durch welche ihrer Wiederaufnahme in anderen Betrieben entgegen gearbeitet würde. Der Magistrat von Hannover hatte die Leute mit ihrer Klage einfach abgewiesen und auf den Rekurs der Arbeiter beim hiesigen Amtsgerichte hat letzteres das erst­instanzliche Erkenntniß pure mit der Begründung bestätigt, daß kein Arbeitsbruch" vorläge; in Arbeitsbüchern alleien feien Busäße nicht zulässig. Da die Arbeiter hiergegen eine weitere Berufung nicht ergriffen haben, so ist dieser Ent­scheid rechtskräftig geworden.

"

von

Es geht daraus hervor, daß die Entlassungsscheine eine Handhabe bieten können, um mit Leichtigkeit den guten Arbeiter dem unruhestiftenden oder so= zialistischen Arbeiter, oder von einem Arbeiter mit sonsti gen mangelhaften Eigenschaften sofort unterscheiden zu können. Der Vorstand hat infolge dessen beschlossen, den Vereins­mitgliedern die Einführung von Entlassungsscheinen des bei­folgenden Musters dringend zu empfehlen, und hält dieselben gegen Vergütung der Druckkosten zur Verfügung seiner Mit­glieder. Der Vorstand bittet, um den Druck möglichst billigst bewirken zu können, unter Benutzung des beifolgenden Bestell­scheines um gefällige umgehende Angabe des Bedarfes an solchen Entlassungsscheinen, und legt das größte Gewicht darauf, daß dieselben thunlichst sofort in allen Werken ein­geführt werden.

Zur Erklärung dieser Entlassungsscheine diene Folgendes: Einrichtung und Benutzung der Entlassungsscheine.

Die Entlassungsscheine sind in zwei Theile zerlegt, nämlich. den eigentlichen Entlassungsschein und in das Arbeitszeugniß; ein guter Arbeiter wird naturgemäß ein gutes Zeugniß erhalten und dasselbe nicht von dem Entlassungsscheine trennen, sondern bei seiner Bitte um Aufnahme in eine Fabrit beides zusammen vorzeigen; der schlechte Arbeiter, welcher wegen sozia listischer Umtriebe oder wegen Streit, oder wegen Unter­schlagung, Widersetzlichkeit gegen seinen Meister entlaffen sein sollte, erhält den betr. Vermerk in seinem Arbeitszeugnisse aus­gestellt und wird naturgemäß dieses Arbeitszeugniß von dem Entlassungsscheine trennen und gegebenen Falls nur letteren allein vorzeigen. Durch das Fehlen des Zeugnisses weiß deshalb der mit der Annahme der Arbeiter Beauftragte, daß der betr. Arbeiter sich eines Vergehens schuldig gemacht hat, und wenn nicht bringende Umstände vorliegen, wird jede Firma naturgemäß( naturgemäß" erscheint dem Verfaffer des Zirkulärs Alles, was zur Versflavung der Arbeiter dient. D. H.) nur solche Arbeiter annehmen, welche Ent­lassungsscheine verbunden mit dem guten Arbeitszeugniß zu­sammen vorzeigen.

Der Borstand hat auch bereits Schritte gethan, diese neuen Entlassungsscheine bei den verwandten Bezirksvereinen und bei den Mitgliedern des Verbandes der deutschen Metall­industriellen zur Einführung zu bringen, und hat allseitig das größte Entgegenkommen in dieser Beziehung gefunden. Hochachtungsvoll

B. Körting, Vorsitzender." Diese Entlassungsscheine, über welche Herr Körting in so begeisterter Weise schreibt und welche für alle Arbeiter, welche nicht willenlose Werkzeuge der Kapitalprozen und ihrer feilen Trabanten sind, zum Urias- Brief werden sollen, haben in Quart­ format folgende Form: Mit dem Zirkular des Herrn Körting und dem vorstehend

N. N. verstößt gegen die gute Sitte, indem er in Gegenwart der Lehrlinge und anderer Arbeiter fortgesetzt in einen Topf urinirte und gegen den Meister erklärte außerdem, nicht Im Vorstehenden haben wir an der Hand von Altenstücken wiedergegebenen Entlassungsschein ist endlich einmal der aften­früher als 7 Uhr früh zur Arbeit kommen zu können, er könne die Leistungen des Berliner Verbandes der Metallindustriellen mäßige Beweis für die von den Unternehmern geübte gefeßwidrige und wolle nicht. Jezt hat derselbe uns wegen 14 Tage Lohn­zahlung verklagt, den Termin nehmen wir am( folgt Datum) gezeigt. Wir sind aber in der Lage, nicht minder interessante Praxis der Kennzeichnung der Arbeitszeugnisse erbracht. Auch Mittheilungen über Verbände gleicher Tendenz zu machen, welche über die Aufnahme und Verbreitung dieser Uriasbriefe giebt selbst wahr. sich über ganze Provinzen, ja fogar das ganze Reich ausdehnen. uns derselbe Körting die gewünschte Aufklärung, indem er in Becker u. Frowein. Da es nicht die Aufgabe dieser Arbeit ist, fritische Betrachtungen einem Schreiben, datirt vom 28. April 1890, an den vielgenannten Diese Angaben rühren ersichtlich nur von dem Meister her, anzustellen, sondern durch dieselbe nur der Deffentlichkeit und vor F. Kühnemann, Berlin , berichtet, daß die Idee, diese Ent­der aber doch in diesem Falle Partei war. Wie wird durch eine allem der Arbeiterschaft Kenntniß gegeben werden soll von der lassungsscheine allseitig einzuführen, ungetheilten Beifall fand solche Einrichtung der gehässigen Verleumdung und straflosen Organisation, welche sich die Unternehmer in einer der hervor- und daß, trotzdem der Bersandt des Bundschreibens erst am Ehrabschneiderei Thür und Thor geöffnet! Bon diesen an die Vertrauens Kommission als Zentralstelle ragendsten deutschen Induſtrien zu dem Zwecke geschaffen haben, 26. bs. erfolgt ist, schon jetzt mehrere tausend Entlassungsscheine eingehenden Denunziationen und eventuell Verleumdungen gelangt einmal um über die gesammte Arbeiterschaft Konduitenlisten zu bestellt sind." rung die Arbeiter zur Verzichtleistung auf das Koalitions- für. dann mit Hilfe von Laufzetteln sofort Kunde an die Verbands- führen und dann um durch das brutale Mittel der An 8 h unge­firmen. Diese Laufzettel lauten: recht zu zwingen, so wollen wir nachstehend ohne weitere Raisonnements nur die bezüglichen Schriftstücke zur Kenntniß der Lefer bringen.

Berlin , den 20. Juni 1890, Streng vertraulich.

P. P.

Wir fühlen uns verpflichtet, im Anschluß an beifolgendes Schreiben Ihnen mitzutheilen, daß die Schiff- und Maschinen­bau Aktiengesellschaft Germania" folgenden Tischlern ihres agitatorischen Auftretens wegen nicht wieder Arbeit gegeben.( Folgen vier Namen.) Natürlich überlassen wir Ihnen, hierbei ganz nach Ihrem Belieben zu verfahren. Mit Hochachtung Fri Kühnemann.

P. P.

Vertraulich.

Berlin , den 14. Mai 1890.

Uns geht soeben vertraulich" eine Liste der Eisen­bahn Arbeiter zu, die in Berlin und Umgegend wegen der Agitation am 1. Mai entlassen worden sind. Wir laffen dieselbe hier folgen und nehmen an, daß eine Aufnahme

Der in dem vorstehenden Schreiben erwähnte Brief des Formers N. an einem Kollegen desselben, welcher in der Fabrik des Herrn Pintsch aufgefunden worden sein soll und der, anstatt ihn an den Adressaten oder Absender abzugeben, an Herrn Kühne­mann behufs Aufklärung" eingesandt wurde, hat folgenden Wortlaut: Ew. Wohlgeboren! Da Sie mir den schmeichelhaften Titel Lügner beigelegt haben, fehe ich mich genöthigt, Sie an Ihre eigenen ausgesprochenen Worte zu erinnern. Ich sagte Ihnen, daß Sie doch ev. durch Ihre Manipulation manchen ruiniren würden, darauf erwiderten Sie: ja, das sind die kleinen. Außerdem sagte ich Ihnen, daß ich weiß, daß mancher Fabrikant thränenden Auges feine Leute hat abziehen sehen. Darauf er­widerten Sie wörtlich: Das sind Schwächlinge. Dieses zur Wahrheit. Ich gebe Ihnen infolge dessen den Lügner im vollen Umfange zurück( Name)."

Lokalvereine, Bezirksvereine, Provinzialverbände, Allgemeiner deutscher Verband: das ist die Gliederung der Unternehmer­Organisation der Metallindustriellen. Ueber die Aufgaben dieser Organisation äußert sich aber ein aus

" Hannover , den 26. April 1890." datirtes und vom ,, Verein der Metallindustriellen der Provinz Hannover und der angrenzenden Gebiete" ausgehendes Zirkulär, in dem zunächst die Gründung des Ver bandes deutscher Industrieller angezeigt und die Ausdehnung, welche derselbe bereits gefunden hat, aufgeführt wird, wie folgt: Bekanntmachung bezüglich der v. d. Arbeitern geplanten

1. Maifeier.

Entlassungs- Schein

unsere

Wir theilen Ihnen hierdurch mit, dass Sie mit dem heutigen Tage auf­Kündigung aus dem Arbeits­verhältnisse entlassen sind.

Dem

gebürtig aus.

Ihre

den..

Arbeits- Zeugniss.

18..

unsere

bezeugen wir hiermit bei seinem heutigen auf seine Kündigung hin erfolgten

derselbe seit dem........

Der Vorstand hat seine Thätigkeit damit begonnen, daß bis

ordnungsmässigen sofortigen

Austritt, dass

Derselbe war Mitglied unserer Kranken­

er der Frage der Feier des 1. Mai näher getreten ist, und in unserer Fabrik, Abtheilung. hat dem Borstande unseres Bezirksvereins die Ergebnisse der beschäftigt war. an sämmtliche Verbandsmitglieder gesandten Fragebogen zur kasse Kenntniß gebracht.( Es folgen nun Vorschläge, wie die Vereins­mitglieder gegen die Maifeier in ihren Etablissements vorgehen follen).

Der Vorstand ist in der erfreulichen Lage, Ihnen mit­theilen zu können, daß neben der Privatindustrie auch die Staatsbehörden in ähnlicher Weise vorgehen und daß beispielsweise die hiesige Eisenbahndirektion in ben nächsten Tagen eine Bekanntmachung in ihren Werkstätten an­schlagen wird, wonach jeder Arbeiter, der unentschuldigt am 1. Mai feiert oder die Arbeit vorzeitig aufgiebt, aus den Staats­werkstätten entlassen wird. Es ist die größte Wahrscheinlichkeit vorhanden, daß die hiesigen städtischen Behörden und der hiesige Fabrikantenverein, sowie die freie Vereinigung der Industriellen Hannover - Linden's eine ähnliche Bekannt machung erlassen werden.

den

Schlußbetrachtung

..18......................

Wir haben im bisherigen Verlauf unserer Darstellung ge­zeigt, wie die Unternehmer im Vereine mit den staatlichen und städtischen Behörden organisirt sind, um den Arbeitern die