Einzelbild herunterladen
 
  

Mr. 202.

32. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 24. Juli 1915.

Die neuen Höchstpreise.

-

-

für die Verteilung der inländischen Futtermittel zu sorgen. fanische Waren mit dem Erlös ihrer amerikanischen Effekten be­Ihr steht ein Beirat zur Seite, dessen verschiedene vier Ab- zahlen würden. Ferner war man der Ansicht, daß die Aufnahme teilungen zuständig sind für Hafer, Gerste, Kraftfuttermittel gewaltiger Kriegsanleihen ein Zurückströmen europäischer Kapi­Berlin, 23. Juli. ( W. T. B.) Der Bundesrat hat in seiner und zuderhaltige Futtermittel. Seine Zustimmung ist zu tals aus Amerika zur Folge haben würde. Es ist aber anders ge­Sigung vom 23. Juli 1915 die Höchstpreise für Brotbestimmten grundsäglichen Entscheidungen notwendig. tommen als man dachte. Obwohl der Verkauf amerikanischer getreide, Gerste und Hafer für das kommende Wirtschafts- Die neue Reichsstelle hat die Verwaltungsangelegen- Effekten in New York bei dem niedrigen Wechselfurs des europäi jahr festgesezt. Wenn auch die erhöhten Produktionskosten und die heiten nach Maßgabe der verschiedenen Verord- schen Geldes für europäische Kapitalisten sehr vorteilhaft war. vermehrten Schwierigkeiten des landwirtschaftlichen Betriebes in nungen über den Verkehr mit den oben genannten blieben die gewaltigen Verkäufe aus. Es zeigte sich eben, das diesem Jahre und besonders auch das voraussichtlich geringere Futtermitteln vom 28. Juni d. J. sowie die statistischen Fest die Anweisungen auf Mehrwert in einem sich im Frieden befind­Ernteergebnis eine Erhöhung der Preise wohl gerechtfertigt hätten, stellungen zu bearbeiten. Sie entscheidet auch über alle An- lichen Lande um vieles sicherer find, als die Wertpapiere der so hat der Bundesrat doch mit Rücksicht auf die möglichst wohlfeile träge und Eingaben, die sich auf die Durchführung der ge Länder, die unter der Unsicherheit des Krieges leiden und in denen Ernährung der deutschen Bevölkerung an den bestehenden nannten Verordnungen beziehen. Neben der Reichsfutter mit der Sicherheit der hohen Steuern zu rechnen ist. Breifen für Brotgetreide festgehalten und nur die mittelstelle bleiben die vorhandenen Landesfuttermittelstellen Zahl der gegenwärtigen 32 Höchstpreisbezirke auf vier größere bestehen, und es fönnen auch neue derartige Stellen in zu Breisgebiete verringert unter gleichzeitiger Einschränkung der funft errichtet werden. Breisspannung. Danach bleibt der Grundpreis für den Bezirk Berlin wie bisher auf 220 Mark für die Tonne Roggen. Bom 1. Januar 1916 ab treten wie bisher Zuschläge von 1,50 Mark halbmonatlich hinzu. Der Preis für Weizen ist, wie in diesem Jahre, auf 40 Mark über den Roggenpreis festgesezt. Für Hafer und Gerste sind, um wenigstens eine Annäherung an die stark ge­stiegenen Preise für die übrigen Futtermittel zu erreichen, Ein: heitspreise für das ganze Reich auf 300 Mart festgesetzt worden. Dabei ist Gerste für gerfteverarbeitende Betriebe und ebenso alles Saatgetreide, wie in diesem Jahre, an die Höchstpreise

nicht gebunden.

-

Das Kapital und der Friede.

New York , 1. Juli 1915.( Gig. Ber.)

Der Bürger Kapital weiß die Segnungen des Friedens zu schäßen. Ihn kann nichts aus Amerika locken. Es ist eine alte Pragis, die er hier verfolgt. Schon vor mehr als hundert Jahren. pflegten reiche Europäer in unruhigen Zeiten ihr Kapital nach den Bereinigten Staaten zu schaffen. Die Tochter des Finanzmannes Neder Mme. de Staël soll die erste gewesen sein, die zur Zeit Napoleons ein großes Vermögen in amerikanischen Werten anlegte.

Ein Brief Bernard Shaws.

"

Staaten, die sich in Amerika aufhielten, zu Tausenden nach dem Als der Krieg ausbrach, eilten die Bürger europäischer Heimatlande, um es gegen den Feind zu verteidigen. Weitere Tausende konnten nicht abfahren, da der Feind den Weg versperrte. Nur ein Bürger blieb ängstlich in den Vereinigten Staaten; das New York , 1. Juli 1915.( Gig. Ber.) war der Bürger Kapital, der, obwohl ihm die Heimat den aus Wie schon gemeldet, wurde der irische Sozialist Sheehy Stef= Strafbestimmungen gegen Wucher. reichendsten Schutz im Auslande verleiht, sich nicht bemüßigt fühlte, fington Anfang Juni wegen seiner Reden gegen die Rekrutierung Berlin , 28. Ju.( W. T. B.) Der Bundesrat hat heimzukehren; sondern den Frieden in der einzigen neutralen und die allgemeine Wehrpflicht zu sechs Monaten Zwangsarbeit in seiner heutigen Sigung den Erlaß einer Verordnung be- Großmacht über alles liebte. Auch heute noch zeigt das in den verurteilt. Am fiebenten Tage seiner Haft mußte er jedoch aus schlossen, welche sich gegen übertriebene Preis. Vereinigten Staaten angelegte europäische Kapital nicht die ge- dem Gefängnis entlassen werden. Er erzwang sich seine Ent­steigerungen bei dem Handel mit Gegenständen des täg. ringste Miene, nach Hause zurückzukehren, obwohl diese Rückkehr laffung durch den Hungerstreif. Er wurde auf Grund des aus der lichen Bedarfs, insbesondere Nahrungs- und Genußmitteln für sein Vaterland gerade heute von größter Bedeutung wäre. Suffragettenzeit befannten Kaz- und Mausgesetzes" auf freien aller Art, rohen Naturerzeugnissen, Heiz- und Leuchtstoffen ist selbst schwer, den Bürger Kapital zu bewegen, in der Fremde Fuß gesetzt, kann nach demselben Gefeße aber wieder zu jeder Zeit richtet. In der Verordnung ist einmal die Möglichkeit der Bürgschaft für das Vaterland zu stehen. Ein Beispiel: Frankreich verhaftet werden. Bernard Shaw , der sich für den Fall inter­Enteignung vorgesehen, für die Fälle, wo jemand der hat in den Vereinigten Staaten viel Kriegsmaterial zu zahlen, effierte, hat der Frau Steffington, der Führerin der irischen artige Gegenstände zurückhält. Sodann ist in ihr eine das es burch die Ausfuhr von Waren nicht begleichen kann und Frauenbewegung, folgenden Brief geschrieben: Strafvorschrift enthalten gegen diejenigen Erzeuger durch die Ausfuhr von Gold und Effekten nicht begleichen will. und Händler, welche für obengenannte Gegenstände sowie für beabsichtigt daher, in New York einen größeren Kredit aufzu folche des Kriegsbedarfs Preise fordern, die einen über ten, die sich in den Händen französischer Kapitalisten befinden, in übernehmen, der dadurch gedeckt werden soll, daß amerikanische Effet­mäßigen, durch die gesamten Verhältnisse, insbesondere die Amerika deponiert werden. Es soll hiesigen Meldungen zufolge Martilage nicht gerechtfertigten Gewinn enthalten. Auch aber äußerst schwierig sein, in Frankreich die nötige Menge Wert wird meiter bestraft, wer Vorräte solcher Art in gewinnsüch- papiere zu diesem Zwede aufzutreiben, obwohl sich eine gewaltige tiger Absicht zurüdhält, vernichtet oder andere unlautere Summe amerikanischer Wertpapiere in Händen französischer Machenschaften vornimmt.- Mit dem Erlaß dieser Verord­Kapitalisten befindet. nung wird den vielfachen Wünschen aus allen Kreisen der Be­völkerung Rechnung getragen, welche durchgreifende Maß­nahmen gegen die gewinnsüchtigen Preistreibereien, insbe. sondere auf dem Lebensmittelmarkte zum Gegenstand hatten. Die Verordnung ist deshalb vom sozialen Standpunkt beson­ders zu begrüßen.

Werte Frau Sheehy Steffington!

Ich habe mich natürlich für den Fall Ihres Gemahla inter­

besteht, mit der Lord Northcliffe sich nicht nur bemühte, die frei­

-

einen Brief von dem

effiert und sorgfältig nicht nur die Zeitungsberichte über die bor den Magistraten geführten Verhandlungen gelesen, sondern aud die Abschrift der Rede, die Sie mir geschickt haben. Ich habe auch Kenntnis genommen von den Hinweisen, die im Parlament und anderswo in England gemacht worden sind in bezug auf den Wichtigkeit, namentlich für die, die mit Amerika noch in direktem fington seitens der Regierung und der vollständigen Straffreiheit Das Thema ist für die Völker Europas von nicht geringer Gegensah, der zwischen der Behandlung des Herrn Sheehy Stef= Sandelsverkehr stehen. Denn das in der Union angelegte euro­ päische Kapital, das jetzt die Finanzkraft des Heimatlandes stärken willige Anwerbung zu hintertreiben, indem er sich weigerte, die tönnte, beträgt Milliarden. Jahrzehntelang haben amerikanische Aufrufe des Kriegsministeriums in feine Blätter aufzunehmen, Gründer Aktien der amerikanischen Eisenbahnen in Europa und ſondern tatsächlich und zwar mit demselben 3wed, nämlich die namentlich in England abgestoßen, nachdem sie den Gründer- Einführung der allgemeinen Wehrpflicht gewinn in die Tasche geſtedt. Die amerikanische Regierung be- ischof von Pretoria veröffentlichte, der nicht allein im englischen, günftigte diese Manipulation, indem sie zum Beispiel feinerlei ſondern auch im deutschen Publikum den Eindruck hervorrief, daß bgaben von den ins Ausland fließenden Dividenden erhob. In das britische Heer in Flandern infolge der Ermüdung und der Bondon wurde mit diesen amerikanischen Effetten so umfangreich Ueberzahl der Feinde diesem unterlegen sei und ihm bald zum gehandelt, daß die Londoner Effektenbörse lange Zeit für die Kurse Opfer fallen müffe, wenn man nicht sofort zur allgemeinen Weht­der New Yorker maßgebend war. lleber die Gesamtsumme dieser Pflicht greife. Effetten hat man bisher allerdings übertriebene Vorstellungen Nun, es ist far, daß Lord Northcliffe , menn Herr Sheehn gehabt. Es hieß allgemein, daß Amerikas Kapitalschuld dem Aus- Steffington für seine Rede am Beresford Place, die nicht tausend lande gegenüber zwischen 5 und 6 Milliarden Dollar betrüge. Reute erreicht hätte, falls feine gerichtliche Verfolgung stattgefunden Diese von dem englischen Finanzmann Sir George Baish bor hätte, sechs Monate verdient, etwa sechzig Jahre verdienen muß. etlichen Jahren erratene 3iffer hat sich aber als gewaltig über. Ich fann ihn nur unter den Umständen dazu beglückwünschen, Herr Boree vor kurzem eine genauere Aufstellung der Kapitalſchuld trieben herausgestellt. Im Auftrage der Bundesreservebant hat daß er sich noch auf freiem Fuße befindet. der Vereinigten Staaten borgenommen. Es ist jedoch nichts zu machen. Das Reichsverteidigungsgese Das Komitee, dem er schafft alle Freiheit in Großbritannien und Jrland ab, außer der, vorstand, berechnete den ausländischen( fast durchweg europäischen) die die Behörden uns zu belaffen belieben. Selbst wenn die durch Besitz von amerikanischen Eisenbahneffekten( Obligationen, Aftien das Gesek erteilten Machtbefugnisse nicht hinreichten, könnte die und Noten) zu 2 576 401 324 Dollar. Dazu kämen möglicherweise Regierung ohne die geringste Gefahr willkürlich handeln, da es noch 150 Millionen Dollar, die sich auf Rechnung ausländischer außer der Revolution für derartige Willfür feine Abhilfe gibt. Runden in den Händen New Yorker Matler befinden. Andere als Sie werden sich vielleicht erinnern, daß das Gesez, ehe es Eisenbahneffekten, die sich im Besite von Ausländern befinden, be- verändert wurde, der Regierung nicht die Macht gab, deutsche Summe, so daß die Kapitalschuld des Landes etwa Milliarden änderte das Gesetz nachher. Wenn sie daher aus irgendeinem trügen wahrscheinlich weniger als ein Viertel der obengenannten Spione zu töten. Nichtsdestoweniger erschoß sie einen und ver= beträgt. Immerhin ein nettes Sümmchen. Die neue, zuverlässi- Grunde beschließen sollte, Ihren Gatten an den Galgen zu brin­gere 3iffer ist für die Lösung der viel biskutierten Frage wichtig, gen, würde Ihnen feine praktische Remedur zu Gebote stehen. ob die Vereinigten Staaten in absehbarer Zeit aus einem Proteste sind ganz nublos. Die Opposition im Unterhause will nicht opponieren. Die Presse will die öffentlichen Freiheiten nicht Zu Anfang des Krieges befürchteten die Amerikaner, daß die verteidigen. Soweit seine Zivilisten in Betracht kommen, ist Eng­Reichs Futtermittelstelle. in Suropa untergebrachten Effekten in Massen nach Amerita land von Deutschland gründlich eingeschüchtert worden; Berlin , 23. Juli. ( W. T. B.) Der Bundesrat hat in aurüdströmen würden. Da die Union das einzige großtapita. Strafen von sechs Monaten 8wangsarbeit werden hier für die feiner heutigen Sigung die Errichtung einer Reichs- listische Land war, das sich nicht am Kriege beteiligte und große Be- geringfügigsten Versehen und die unschuldigsten Unterlassungen bei Futtermittel stelle beschlossen, deren Aufgabe es ist, stellungen ausführen fonnte, glaubte man, daß die Europäer ameri- der Befolgung der Registrierverordnungen ausgeteilt.

Aus der kurzen Anfündigung über die neuen Höchst­preise läßt sich noch nicht ersehen, ob nicht doch eine Preis. erhöhung des Brotes für weite Bevölkerungsfreise eintreten erhöhung des Brotes für weite Bevölkerungsfreise eintreten wird. Für Berlin bleibt wohl der Grundpreis für Roggen und Weizen bestehen. Aber die Zusammenlegung der bis herigen 32 Höchstpreisbezirke zu nur 4 wird wahrscheinlich eine Erhöhung des Grundpreises für mehrere andere dieser früheren fleineren Bezirke zur Folge haben. Sehr be­dauerlich ist auch die Erhöhung der Preise für Safer und Gerste. Das wird notwendig eine weitere Berteue rung der Vieh- und Fleischpreise nach sich ziehen. Leider hat sich der Bundesrat trok aller Mahnungen, die selbst von einzelnen Bundesstaaten erhoben worden sind, noch immer nicht dazu entschließen können, Höchstpreise für Vieh und Fleisch einzuführen. Mit der Verordnung über die Bekämpfung des Buchers wird man wohl einverstanden sein fönnen. Ob sie so gefaßt ist, daß sie sich wirksam erweisen fann und ob sie von den untergeordneten Stellen auch mit Entschlossenheit durchge­führt werden wird, kann erst die Zukunft lehren.

Eine ausführlichere Würdigung der neuen Verordnungen behalten wir uns für morgen vor, sobald der Wortlaut vor­liegen mird,

Vom nordöstlichen Kriegsschauplah.

Der Vorstoß nach Kurland .

1. Einige Episoden.

Schuldnerland ein Gläubigerland werden können.

Und

nicht nur den Vater, sondern auch den Sohn in Uniform in eine| geknöpft hatte, die Hand auf die Schulter und zeigt ihm einen Scheune eingesperrt und wollen es sich im Gutshaus bequem andern Gefangenen, der ebenfalls seiner Maschinengewehrabteilung machen, da reiten deutsche Kavalleristen heran. Die Russen springen angehörte. Er hatte sich aus dem Staube gemacht, als man den auf die Pferde und jagen in wilder Flucht davon. So ist der Ür Husaren bemerkte. Nun war er ebenfalls trotzdem in Gefangen­lauber mit dem Georgskreuz auf der Brust in Ge- schaft geraten. fangenschaft geraten. Seine militärische Laufbahn, meint er be= trübt, sei nun zu Ende. Das befümmert ihn mehr, als die allge­meine Drangsal der Deutsch- Russen in Kurland . Trotz deut scher Abstammung ist seine Soffnung Rußland , mo man als Herr und unverdächtiger Russenfreund das freieste Leben führen fann!

% 10 Uhr fommt die Nachricht: D... ist genommen!" Die Savalleristen, die seit fast 36 Stunden nicht aus dem Sattel ge­fommen waren, hatten es eiliger gehabt, als es ihr Auftrag gebot. 10 Uhr sollten sie das Dorf besetzt haben.

Von Süden her, oftmals in Wolfen verschwindend, so hoch, daß man fein Geräusch der arbeitenden Maschine hört, fommt ein Flieger, jedenfalls ein Russe, er verschwindet schnell in nord­licher Richtung.

Hinter der enta, 16. Juli 1915. Das Gut, auf dem wir in der Nacht zum 15. in Quartier famen, gehörte einem Kurländer deutscher Abkunft. Seine Söhne bienen als Offiziere im russischen Heer; trotzdem ist der Vater ver- In dem Bauernhaus auf der anderen Seite der Straße steht haftet worden. Die Verhaftung der Deutschen scheint oben an der Dachlufe ein Beobachtungsposten. Plötzlich ruft er ganz methodisch zu erfolgen... Ich size an der Straße, uns zu: Gin Husar tommt, ein Maschinengewehr Die russische Artillerie hat das Feuer eingestellt; Ordonnanzen die über 2em fern auf die Hauptchaussee nach Mitau führt. hinter sich herziehend, angeritten!" Nicht lange melden, daß sich der Gegner zurückziehe. Kurz nach Mittag sind. Einige Kilometer vor uns in östlicher Richtung wird noch gekämpft. dauert es, eine Staubwolfe wirbelt in einiger Entfernung auf. fie bereits über Groß- Blieden hinaus. In zwei Tagen Die russische Artillerie macht noch einige Anstrengungen, um den Bald taucht daraus der Reitersmann hervor; nach einigen Minuten, ist die deutsche Front um über 30 kilometer öst Vormarsch der Deutschen zu hemmen. Aber schon hat die deutsche, da sieht man deutlich, daß er ein Maschinengewehr nachschleift. lich vorgeschoben worden. Man drückt sich noch weiter vor einem Walde aufgefahrene Artillerie den Auftrag, nicht in den Einige Kameraden laufen ihm entgegen, bestürmen ihn mit Fragen. vor, bedrängt die Flüchtenden, die nach Tuftum zu entkommen Stampf einzugreifen, sondern sich bereit zu halten, um weiter öst- Er erzählt und lacht dabei. Vor dem Bauernhaus, in dem der wollen. Sie lassen eine Batterie im Sumpf steden; eine andere lich auf der Hauptstraße vorzustoßen. Die See- Engen sind schneller, Stab des Armeekommandeurs für Stunden sein Quartier aufge- versucht, die schwachen ihr auf den Fersen sizenden deutschen Kräfte als man dachte, genommen worden. Nur bei Alt- Auz behaupten schlagen hat, hält der Husar. Erzellenz von Sch. aufzuhalten, aber nicht lange dauert es, da sind drei Geschütze in sie ihre dort bezogenen festen Stellungen. Hier, im Besiz der Eisen­deutscher Hand, darunter ein deutsches, das die Russen bei Szawle bahn nach Mitau , verteidigen sie einen wichtigen Stühpunkt. erobert hatten. Mit den Geschüßen bringen die Kavalleristen einen Werden wir sie fassen? Das Gelände, Wälder und Sümpfe, bieten Haufen Gefangener. Sie erzählen, daß mehrere ihrer Offiziere enorme Schwierigkeiten für die Verfolgung, und in der Kunst des und die Hungerabwehrkanonen schon am Morgen nach Tuffum ab= Entschlüpfens sind die Russen zweifellos Meister. gezogen seien.

M

der mit feinen Generalstabsoffizieren fast die ganze Nacht hindurch ge­arbeitet hat, aber immer auf den Beinen ist, kommt heraus. Den Sandstreich des Husaren hatte man aus der Artillerie­stellung beobachtet und bereits telephonisch gemeldet. Nun berichtet der Husar selbst: Er war in das bis kurz vorher von den Russen Auf der Straße kommen gefangene Kavalleristen anmarschiert. verteidigte Dorf hineingetrabt, sobald das Feuer schwieg. Er steht, Unter ihnen befindet sich ein Einjähriger. Er ist ohne Waffen. wie drei Russen, ein Maschinengewehr hinter sich herziehend, davon­Niedergeschlagenheit über sein Mißgeschick spricht aus seinen Ge- rennen. Sein Ruf: Stoi, stoi!" wird nicht beachtet. Der Hujar fichtszügen. Nicht im Schlachtengetümmel, sondern als Urlauber ist gibt zwei Schüsse ab; fie tosten zwei Russen das Leben; der dritte er in Gefangenschaft geraten. Seine Beförderung zum Offizier wirft sich zu Boden. Ihn liefert der Husar bei dem nächsten Posten stand dicht bevor, sobald er aus einem kurzen Urlaub in seine ab, das Maschinengewehr bringt er mit zum Stabsquartier. Als Heimat an die Front zurückgekehrt wäre. Sein Vater besitzt hier nach einer halben Stunde eine Anzahl Gefangner ankommt, lacht in der Gegend ein großes Gut. Dort hielt er sich auf. Gestern er einer unter ihnen hell auf; er erkennt den Husaren wieder, der schienen ganz unvermutet einige Dragoner seines Regiments mit ihm das Maschinengewehr abgenommen hat, und weiter lachend dem Auftrag, den Vater zu verhaften. Gin Geschid, bas so viele erzählt er den Vorgang auch noch einmal. Ganz vertraulich legt er Deutsche in Kurland betroffen hat. Die Dragoner haben gerade dem Husaren, dem Erzellenz v. Sch.... das Eiserne Kreuz ein­

Unter den erbeuteten Gepäď wagen befindet sich der eines russischen Majors. Zu seiner Ausrüstung gehörten auch Damen­toilettengegen stände. Der ebenfalls gefangene Wagen­Tenfer verrät, daß die zugehörige Dame den Major begleitet habe in Uniform. Sie hatten sich beide früh genug zurückgezogen. Der russische rechte Flügel ist eingedrückt. Eine Brigade Dra­goner, die südlich abschwenfte, stößt in einem die versprengten Russen umschließenden Kreis stürmisch vor; sie will durchbrechen. Deutsche Kräfte werden herumgeworfen, um unsere Zinie zu stärken. G3 steht bös um die Russen! Duwell, Ariegsberichterstatter.