Einzelbild herunterladen
 

erlitten haben. Sie werden übermächtig werden, wenn Eng- land Grund zur Abwehr eines handelspolitischen Angriffs zu haben glauben wird, z. B. wenn es nach einer Vergeltung für die Abänderung der Meistbegünstigungsklausel, den Aus- schlutz von den Oesterreich-Nngarn von Deutschland gewährten Zollbegünstigungen suchen wird. * * Die Arbeiter als Steuerobjekt. Ein Leitartikel desDailp Telegraph' vom 24. Juli führt aus: Zur Beschaffung der Kriegskosten ist die Besteuerung unumgänglich, wenn auch besondere Fälle gerechte Berücksichtigung erfahren werden. Unerläßlich sei auch die Ausdehnung der Einkommen- st euer nach unten hin, und zwar dürfe die Regierung aus Popularitälsrücksichten nicht vor ziemlich starker Belastung der kleinen Einkommen zurückschrecken. Besonders ertrag- reich würde die Lohnsteuer sein und auch ganz berechtigt, denn die Arbeiter seien bei den jetzigen hohen Löhnen viel eher imstande, Steuerlasten zu tragen als andere Schichten, die vielfach Gehaltskürzungen erlitten hätten. Das weiteste Versuchsfeld böte aber die indirekte Be- st e u e r u n g, die sich nicht aus wenige Artikel, wie Tee, Tabak und Zucker beschränken dürfe, sondern sogar bis zur Aufgabe des F r e i h a n d e l s s y st e m s gehen muffe. Hoffentlich beginne die Regierung mit dem Schutzzoll auf Luxusartikel. Daß ein so riesenhafter Krieg geführt werden könne, ohne daß auch den Armen eine Steuerlast aufgebürdet loird, und daß jede Preissteigerung durch eine Kriegszulage gemildert werden müsse, sei ein schöner Traum. Leider scheint� diese irrige Auffassung immer noch vorzu- herrschen, und wenige Anzeichen liegen dafür vor, daß man geneigt ist, sich einzuschränken und für' schlechte Zeiten etwas zurück- zulegen. Das nächste Kriegsbudget wird das Erwachen aus jenem schönen Traum bewirken, und zwar um so gründlicher, je gerechter daS Be- steuerungssystem ausgebildet wird.

der italienische Krieg. Der italienische Kriegsbericht. Rom , 27. Juli. (W. T. B.) Ter Kriegsbericht von Montagabend lautet: Gestern rückte unsere In- fanterie nach der üblichen wirksamen Vorbereitung durch das Feuer der Artillerie an dem unteren I s o n z o vor und er- zielte hierbei bedeutende Fortschritte. Auf unserem linken Flügel wurde von uns ein ausgedehntes bewaldetes Gelände, genannt der Kapuzinerwald, erobert und im Zentrum wurden einige Schützengräben, die zur Verteidigung der Kette von San Martino im Karst dienten, von uns genommen. Auf dem rechten Flügel wurde der Monte Dei bei Biisi mehrmals erobert und wieder verloren und blieb endlich zum größten Teil in unserem Besitz. Der Kampf entwickelte sich überall mit Erbitterung, besonders in den Wäldern, wo der Feind sich stark verschanzt hatte und von wo er mit dem Bajonett vertrieben werden mußte. Der Gegner machte ausgiebigen Gebrauch von Bomben und Granaten, die erstickende Gase verbreiteten; unsere Truppen schützten sich hiergegen mit Masken. Am Ende des Tages waren ungefähr 16 0t) Ge­fangene, darunter 30 Offiziere, in unsere Hände gefallen. Von dem Rest der Front werden keine Ereignisse von besonderer Bedeutung gemeldet. gez. Cadorna. General Gantore gefallen. Rom , 27. Juli. (W. T. B.)Giornale d'Jtalia" meldet, daß General Eantore, dessen Truppen Ala besetzt haben, in der Schlacht am K a r st gefallen ist. Der türkische Krieg. Gericht des türkischen Hauptquartiers. Konstantinopcl, 27. Juli. (W. T. B.) Das Haupt- ' quartier teilt mit: Gestern vormittag um 8 Uhr haben wir das f r a n z ö s i s ch�e UnterseebootM a r i o t t e" in der Meerenge zum Sinken gebracht; 31 Mann der Be- satzung sind gefangen. Bei A r i Ä u r n u haben wir am 24. Juli Bomben ge­worfen und einen Brand in den feindlichen Schützengräben verursacht. Am 25. Juli hat unsere Artillerie einen Teil der feindlichen Gräben und Drahthindernisse gegenüber unserem linken Flügel zerstört; sie hat die Stellungen und rückwärtigen Verbindungen des Feindes beschossen und ihm erhebliche Ver- luste beigebracht. Bei SeddulBahr Jnfanterieseuer und Geschützkampf mit Unterbrechungen; die feindliche Artillerie verwendet weiter Stickgasgeschosse. Ani 25. Juli nahm bei Sedd ul Bahr eine kleine türkische Erkundungsabteilung des linken Flügels einen Teil der feindlichen Schützengräben fort, vernichtete die Verteidiger und erbeutete 400 Gewehre mit Munition und Säcke voller Bomben. Unsere Küstenbatterien beschossen die Stellungen und das Lager des Feindes an der Küste von Sedd ul Bahr mit Erfolg; der Feind erwiderte ohne Wirkung. Feindliche Flieger haben Bomben auf das Lazarett von Halil Pascha geworfen, obgleich das Zeichen des Roten Halb- mondes wagerecht über dem Lazarett ausgespannt und deut- lich sichtbar war. An den anderen Fronten nichts Bemerkenswertes. Konstantinoprl, 27. Juli. (W. T. B.) Das Haupt- quartier teilt mit: An der Dardanellenfront fand in der Nacht vom 25. zum 26. Juli und im Laufe des 26. Juli bei A r i B u r n u und Sedd ul Bahr auf beiden Seiten Geschütz- und Gewehrfeuer mit Unterbrechungen statt. Auf den übrigen Fronten nichts von Bedeutung. Die Kämpfe im Kaukasus . Petersburg, 27. Juli. sW. T. B.) Der Generalstab der Kau- kasusarmee teilt mit: In der Gegend der Küste wiesen wir eine türkische Teiloffenstve gegen unsere rechte Flanke zurück. In der Richtung auf Much sind auf breiter Front Kämpfe im Gange. Auf dem übrigen Teile der Front kein Kampf. verftänöigung über üie griechische Glockaüe! Athen , 27. Juli. (W. T. B.) Meldung der Agence Havas. Die griechisch-englischen Unterhandlungen über die Durchsuchung'von Schiffen scheinen zu einem be- friedigenden Ergebnis zu führen. Die englische Regierung ist gewillt, ihre Durchsuchungsrechte zu mildern infolge der von der griechischen Regierung getroffenen strengen Maßnnhmen, um die Ausführung von Konterbande zu verhindern.

Der Seekrieg. vom l)-Hootskrieg. Rotterdam , 27. Juli. (W. T. B.). M a a S b o d e' meldet aus London : Ein deutsches Unterseeboot Versenire gestern den amerikanischen Dampfer.LeSlanow', 1377 Netto- tonnen, von Archangelsk nach Belfast unterwegs. Die Besatzung wurde gerettet. A n m. des W. T. B.: Das Schiff hatte Flachs geladen Flachs ist Bannware. Aberdeen , 27. Juli. Meldung des Reuterschen Bureaus. Der britische FischdampferGadinell" wurde in der Nord- see versenk t. Di« Besatzung ist gerettet. Amuiden, 27. Juli. (SB. T. S5.) Der holländische Fisch­dampferHercules' hat hier die aus neun Mann bestehende Besatzung des norwegischen Schooners.Harbo' gelandet, der mit Holz von Kristiania nach Sunderland unterwegs war und am Sonntagabend auf 65 Grad 46 Minuten nördlicher Breite und 2 Grad 32 Minuten östlicher Länge von einem deutschen Untersee - boot in Brand gesetzt worden war. Die Besatzung erhielt fünf Minuten Zeit, um in das Boot zu gehen. Der Kapitän er­zählte, er habe in der Nähe drei andere Schiffe in Flammen gesehen. A n m. des SB. T.©.: Holz ist Bannware. Kopenhagen , 27. Juli. (SB. T. B.) Der dänische Dampfer Nogill' von Goeteborg nach dem Tyne mit Eisenbahnschwellen unterwegs, ist in der Nordsee von einem deutschen Unterseeboot in die Luft gesprengt worden. Die Besatzung wurde in Wilhelmshaven gelandet. A n m. des W. T. B.: Schwellen find Bannware. Englands Antwort auf die amerikanische Note. Washington , 27. Juli. (W. T- B.) Meldung des Reuterschen Bureaus. Die englische Antwort auf die amerikanische Note betreffend die britische Blockade ist eingelaufen. Es wird darin erklärt, daß das Vorgehen Großbritanniens mit dem Völkerrecht übereinstimme, wenn dieses auch den neuen Bedingungen entsprechend angewandt werden müsse. Gut unterrichtete Kreise er- klären, die britische Note sei in sehr verbindlichen Worten ge- halten und berufe sich auf die Entscheidung des amerikanischen obersten Gerichts während des Bürgerkrieges, in der Englands Auftreten gebilligt wurde. Staatssekretär Lansing schickte die Note an Wilson weiter._ Ein Sieg öer englischen Arbeiter. Die englischen Scharfmacher, eine Spezies des Unter- nehmertums, die sich im Jnselreich eigentlich erst während des Krieges so recht herausgebildet hat, tragen Trauer- gewänder. Der Schlag, den ihnen die südwalisischen Berg- arbeitcr beigebracht haben, war zu hart. Sie haben gemein- sam mit der Regierung eine Niederlage erlitten, bei der sie nicht einmal die Ehre retten konnten. Nachdem unter einem großen Aufwand an patriotischen Redensarten das Munitionsgesctz des Lloyd George ange- nommen worden war, glaubten die Kapitalisten zum minde- sten für die Dauer des Krieges gegen alle unbequemen Forde- rungen der Arbeiterschaft gesichert zu sein. Die Beschränkung des Gewinns bei den Heereslieferungen nahmen sie gern in Kauf, denn die Grenze für den Profit war so gesteckt, daß sich immer noch ausgezeichnete Geschäfte machen ließen, und außerdem wurde diese Unannehmlichkeit durch das Streik- verbot und die Einsetzung von Zwangsschiedsgerichten reich- lich aufgewogen. Was konnte man sich Besseres wünschen, als daß den Arbeitern im Namen des Vaterlandes diejenige Waffe aus den Händen gewunden wurde, mit der sie allein imstande waren, die Kapitalisten zu Zugeständnissen zu nötigen. Freilich hatte Lloyd George davon absehen müssen, die Bergarbeiter ganz allgemein den Bestimmungen des Gesetzes zu unterwerfen, aber es gab ja die famose Klausel, nach der die Regierung, wenn sie es für notwendig hielt, in jedem ein- zelnen Falle streikenden Proletariern den Strick des Munitionsgesetzes um den Hals werfen konnte. Es bedurfte dann nur einer vorhergehenden Mitteilung an das Parlament, von dem bei der heutigen Situation keine besonderen Schwierigkeiten zu erwarten waren. Nun sind die walisischen Bergleute gekommen und haben durch die ganze schöne Rechnung einen dicken Strich gemacht. Was half's, daß man den Streik verbot und die Wider- spenstigen mit der un Gesetze vorgesehenen Geldstrafe be- drohte? Was half's, daß man sie unpatriotisch schalt und ein Vierteldutzend Minister aufbot, um sie mit Warnungen und freundlichen Ueberredungen auf den guten Weg zurückzu- bringen? Die Kohlengräber pfiffen auf das alles, bestanden auf ihrem Schein und zwangen ihre Gegner schließlich zum Nachgeben. Die jammern jetzt, es sei an ihnen eine Er- Pressung verübt worden, aber das ändert nichts an dem Er- gebnis: die Bergwerksbesitzer müssen die von den Arbeitern geforderten höheren Löhne zahlen, und die Regiernng, die mit ihrem Gesetz nichts auszurichten vermochte und überdies mit ihren Vermittelungsvorschlägen von den Streikenden mit Spott und Hohn zurückgewiesen wurde, ist blamiert. Dabei hatten die Bergleute eigentlich die ganze öffent- liche Meinung der bürgerlichen Welt gegen sich. Die Presse des Lord Northcliffe :Times",Daily Mail",Evening News" usw. tobte, und konservative Zeitungen wie dieMor- ning Post" verlangten, daß die Bergleute miMGewalt in die Gruben getrieben würden, daß Soldaten ins Streikgebiet ge- schickt werden sollten, daß die Arbeiterführer gefangen gesetzt und die Gelder der Gewerkschaften mit Beschlag belegt würden. Die liberale Presse war weniger gewaltsam, machte aber auch aus ihrer Abneigung gegen den Ausstand kein Hehl, und von den bedeutenden Blättern war es einzig und allein der M a n ch e st e r G u a r d i a n", öer zu vernünftigem Vor- gehen riet und sich bemühte, den Streikenden gerecht zu wer- den. Eine auf dem Boden der Arbeiterbewegung stehende Tageszeitung gibt es seit dem Eingehen derDaily Citizen" in England bekanntlich nicht mehr, und so konnte die Sache der Bergleute nur von den paar sozialistischen Wochenschriften wahrgenommen werden. Um so höher ist der errungene Er- folg anzuschlagen. Aber schließlich könnten ja Regierung und Unternehmer den Schlag verschmerzen. Auch die höheren Löhne bringen die Bcrgwerksbesitzer noch nicht an den Bettelstab, und die

Ereigniffe ans den Kriegsschauplätzen und In der Drplomätie würden die Niederlage des Koalitionsministeriums auf dem Gebiete der inneren Politik verhältnismäßig schnell in Ver- gessenheit geraten lassen, wenn man nur die Sicherheit hätte, daß die Geschichte keine weiteren Folgen nach sich zöge. Doch da liegt der Hund begraben. Der leichte Sieg der südwalisi- scheu Bergarbeiter wird anderen Arbeiterkate- gorien Mut geben, ihrem Beispiel zu folgen. Was in Wales geschah, kann sich in Lancashire oder in irgend- einem anderen Industriegebiet wiederholen, und die Pistole, die gestern nicht losging, wird sich morgen als ebenso un- wirksam erweisen. Das Munitionsgesetz hat den ihm von dem Unternehmertum zugedachten Zweck verfehlt. Auch seine Er- gänznng durch die demagogischen Ueberredungskünste des Lloyd George will nicht viel helfen, nachdem sich jetzt heraus- gestellt hat, daß seine schönen Tiraden über die Notwendig- keit der Verteidigung englischer Freiheit gegen den deutschen Militarismus über die Gefahren, die die Freunde und Brüder in den Schützengräben bei dem Ausbleiben der Munition liefen, bei den Delegierten der Arbeiterschaft erst dann einigen Eindruck machten, als sie der entsprechenden Bezahlung ihrer im Dienste des Vaterlandes zu leistenden Arbeit in Schilling und Pence versichert sein konnten. Bliebe höckistens noch die Anwendung gewaltsamer Maßregeln nach dem Rezept derMorning Post". Aber mit Recht sagt derM a n ch e st e r Guardian":Ihr könnt Menschen niederschießen, aber ihr könnt sie auch mit Ma- schinengewehren und Bajonetten nicht zwingen, Kohle zu fördern." Solange die Arbeiter zusammenhalten, solange sie bereit sind, das Opfer eines Lohnkampfes auf sich zu nehmen, werden alle Gesetze und wird alles militärische und Polizei- liche Einschreiten vergeblich sein. Man kann nach dem be- kannten Wort den Esel zwar an das Wasserloch treiben, ihn aber nicht zwingen daraus zu saufen, ganz abgesehen davon, daß sich die englische Regierung in einer Notlage befindet, die ihr nicht gestattet, Experimente von langer Tauer zu machen. Jeder Tag, an dem die Räder sich nicht drehen, be- deutet eine schwere Gefährdung des Heeres und der Flotte. Auch für das anderswo anwendbare Mittel, die Arbeiter vor die Wahl zwischen dem Verzicht auf den Streik und der Einberufung ins Heer zu stellen, ist in England kein Raum. Vielleicht trägt die Erfahrung von Südwales dazu bei, den Eifer der Anhänger allgemeiner Wehrpflicht aufs neue an- zuspornen, aber sie wird auch den Widerstand der Arbeiter verstärken, die keine Neigung verspüren, sich auf diesem Wege um die Möglichkeit der Durchsetzung ihrer Forderungen bringen zu lassen. In diesem Falle sind sie ja auch der Unter- stützung durch die Fuhrer der Gewerkschaften und der parla­mentarischen Labour Party sicherer als bei der Munitions- bill, wo leider ihre Vertrauensleute trotz der lebhaften War- nungen aus dem Lager der Unabhängigen Arbeiterpartei sich von der Regierung einseifen ließen. Für das englische Kabinett aber ist jedenfalls eine recht sorgen- volle Zeit angebrochen. Der Verbündete im Osten macht alle auf ihn gesetzten Hoffnungen zuschanden, und im Innern drohen aufs neue die Schwierigkeiten, die man mit der Hineinbeziehung der Arbeitervertretcr in die Regierung und mit allerlei Gesetzesbestimmungen überwunden zu haben glaubte. Dem Koalitionsministerium schwindet der Boden immer mehr unter den Füßen, und wahrscheinlich würde sein Stündlein schon heute geschlagen haben, wenn man sicher sein könnte, daß die Dinge unter einem rein konservativen Ko binett, das seinen Nc,men von Balfour , Bonar Law oder einem anderen trüge, besser gehen würden.

�iis üer G. S. p. Die British Socialist Party nimmt der Kriegspolitik der eng- tischen Regierung gegenüber offiziell keineswegs dieselbe ablehnende Stellung ein wie die Unabhängige Arbeiterpartei, aber die Opposilion in ihren eigenen Reihen ist doch stark genug, daß das Organ der Partei, dieJustice', ihr weitgehende Konzessionen zu machen genötigt ist. So veröffentlicht sie in ihrer Nummer vom 22. Juli einen Artikel des Genossen F a i r ch i l d, der der.Labour Party' die heftigsten Vorwürfe wegen ihres Eintritts in die Koalitions« regierung macht:Außerhalb der Koalition würde die. Labour Party ' vollkommen frei gewesen sein, jeder Maßregel Widerstand zu leisten, die darauf ausging, die gegenwärtige oder zukünftige wirtschaftliche Position der Arbeiterklasse hinabzudrücken. Innerhalb der Koalition macht sich die Labour Party nicht stark genug, um die Politik der Regierung zu beeinflussen, selbst unfähig, die Zwecke zu verfolgen, zu denen sie ins Parlament geschickt worden ist.' In derselben Nummer wendet sich Genosse I. F i n e b e r g gegen die Ansichten Hyndmans und anderer. Er fordert besonders im Anschluß an die Veröffentlichung der deutschen Sozialdemokratie von den britischen Sozialisten ein energisches Eintreten für einen baldigen und dauernden Frieden. Gegen die allgemeine Wehrpflicht. London , 27. Juli. Der nationalistische Abgeordnete Dillon sprach am Sonnabend in Limmerick und sagte: Die Jrenpartei war die erste, die ihre Stimme gegen den Zwangsdienst erhoben hat. Sie ist durch die Arbeiterführer und englische Radikale unter- stützt worden. Der Versuch, das Munitionsgesetz bei dem Waliser Kohlenstreik durchzuführen, ist fehlgeschlagen. Die Liegierung mußte drei Minister nach Südwales schicken, um an den Patriotismus der Arbeiter zu appellieren. Sie durfte es nicht wagen, die Klausel über den Staatszwang anzuwenden. Der Kohlenstreik hatte also sein Gutes. Bei der Rekrutierung hat sich das Freiwilligenprinzip bewährt. Wenn die Koalitionsregierung dem Rate gefolgt wäre und die Wehrpflicht eingeführt hätte, dann würden Unheil und Chaos entstehen und der Krieg würde verloren werden. Die Em- führung der Wehrpflicht in Irland würde einen Stand der Dinge herbeiführen, den die verantwortlichen Männer sich nicht gern vor- stellen würden. Redner glaubte nicht, daß irgendeine englische Regierung Irland die Wehrpflicht aufHürden werde. Die Regierung sei gewarnt, daß die Iren einem solchen Versuch mit allen Mitteln Widerstand leisten würden.(Beifall.) Die Hunderl- jährige Politik Englands in Irland sei gewesen, die Iren durch Bauernlegen und durch Auswanderung zu vernichten. Jetzt fragten die Kritiker. weshalb die Iren sich nicht in großen Mengen anwerben ließen. Es sei ein Wunder, daß so viele in die Armee eintraten. Der Arbeiterführer Ben Tillet sagte in einer Versammlung i n B r i st o l, die neue Armee sei ein Triumph der Freiwilligkeit. Aber wenn die Regierung die Wehrpflicht wolle und die Kapitalisten ebenso wie Fleisch und Blut der Arbeiter in Anspruch nehmen würde, dann würden die Arbeiter sie unterstützen. Der Adel habe seine Söhne ebenso wie die Arbeiterklaffen geopfert, aber die Kapitalisten säßen behaglich und sicher zu Hause hinter dem Schutze von Männern, die besser seien als sie selbst.