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Fortgang 5er kriegrischen Operationen werden, um so mehr wächst auch bei ihnen der Wunsch nach einer Ausdehnung der parlamentarischen Kontrolle. Sie sind nicht wie ihre russi- schen Kollegen genötigt, sich erst die primitivsten Rechte zu erobern, aber sie wollen niehr als sie gegenwärtig haben und verlangen, in den Angelegenheiten, die den Krieg und seine Führung betreffen, mitzusehen und mitgehört zu werden. Erst schien es so, als ob die Angriffe gegen dieAutokratie" des Kriegsministeriums und die Klagen über die Zurück- setzung der parlamentarischen Kommissionen auf die üblichen parteipolitischen Intrigen einiger Mißvergnügten und auf eine gewisse persönliche Abneigung gegen Millerand zurück- zuführen sei. Inzwischen stellt sich heraus, daß es sich um mehr handelt und die einzelnen Gruppen der Kammer haben sich jetzt auf die Forderung an die Regierung geeinigt, den Vertretern der großen Kommissionen das Recht zur unmittel- baren Kontrolle an der Front, in den Lazaretten, in den Ver- waltungsbureaus usw. zuzugestehen und sie bei der Ausübung dieses Rechtes mit allen Mitteln zu unterstützen. Zunächst ist diese Resolution ja nur ein Rahmen. Wie man ihn aus- füllen wird, das hängt auch hier von den Geschehnissen ab. Die einen denken an eine Art von Wiederherstellung des Instituts derVolksvertreter in Mission", die als Beauf- tragte des französischen   Convents die Generale der Revo- lutionsarmee von 1791 und 1792 begleiteten, andere sind be- schechener, wünschen eine Beschleunigung des bureaukratischen Geschäftsganges und eine Ausschaltung überflüssiger Zwischeninstanzen oder fordern eine Garantie gegen die klerikale und antirepublikanische Propaganda in den Schützen- graben. Alle aber wollen dem Parlamente mehr Macht in die Hand gegeben wissen, alle sträuben sich gegen die Tendenz, die Volksvertretung vor der militärischen Kommandogewalt in den Schatten treten zu lassen. Die Lösung des Problems ist nicht einfach, denn der Krieg als solcher ist und bleibt das größte Hindernis auf dem Wege zur Demokratie. Wo die Kriegsfurie entfesselt ist,. wird der Besitz an Volksrechten naturgemäß unsicher, aber immer sind in solchen Fällen Kräfte am Werke, die die Gelegenheit benutzen wollen, mehr Einschränkungen vorzu- nehmen, als im Interesse einer erfolgreichen Knegführung unbedingt erforderlich ist. Diesen Strömungen entgegenzu- arbeiten und den Parlamenten die Möglichkeit der Kritik und der Kontrolle zu wahren, wird verhältnismäßig leicht, wenn das Waffenglück entschwindet und die Regierung sowohl. wie die militärischen Befehlshaber das Bedürfnis fühlen, einen Teil der Verantwortlichkeit auf andere abzuwälzen. Der Kampf ist schwerer, wo sich an die Fahnen des Heeres der Erfolg heftet, aber gerade dann muß das Parlament um so mehr auf seinem Posten sein, das was vor dem Kriege an Parlaments, und Volksrechten vorhanden war, nicht nur in den neuen Frieden hinüberzuretten, sondern den Besitzstand um der Erhaltung eben dieses Friedens willen zu vermehren.
Gestlicher Kriegsschauplatz. Die Kriegslage in ruPfcher Darstellung. Petersburg, 4. August.  (W. T. B.)(Meldung der Petersbürger TelegräPheü-AgeNtürJ Wahrend" der drei. letzten Tage machte der Feind ungeheure Anstrengungen, um uns aus dem Narewabschnitt zwischen Ostrolenka   und Lomza  zu vertreiben. In der Gegend von Edvahno setzt der Feind den Schützengrabenkampf fort. Bei den Minensprengungen behielten wir immer die Oberhand. An der Front Pissa Schkva griff uns eine ganze feindliche Armee an, nachdem sie vorher aus Frankreich   gekommene Verstärkungen gegen uns geworfen hatte. Die Deutschen   erlitten einen vollkommenen Fehlschlog in diesem Abschnitt: denn der Feind brauchte eine ganze Woche, um aus dem Dorfe Servatka ein unsere Nachhut bildendes Regiment zu vertreiben, während der Kampf um den Besitz der Narewübergänge bei Novogrod schon begonnen hat. Bei der Mündung der Schkva gelang es dem Feinde Dank des Unterholzes auf unser Ufer hinllberzukommen, in- dessen verhinderten wir mit Erfolg, daß der Feind seine Artillerie über den Narew brachte. Mit dem Bajonett
die Mrgonnenkämpfe vom 13./14. Juli 1915. V.') AuS dem Großen Hauptquartier   wird unZ ge­schrieben: Der nördlich und östlich der BieSme gelegene Teil der Ar- gönnen stellt sich als ein langgestreckter, von Nordwesten nach Süd- osten verlaufender Gebirgsrücken dar, der in schroffen, vielfach zerllüfteten Schluchten zu den Tälern der Aire und BieSme ad- fällt. Der Verlauf der Römerstraß« bezeichnet etwa die Kamm- linie. Den am höchsten gelegenen Punkt dcS KammS erreicht die Römerstraße auf der Höhe 285, deren nach Nordosten Höhe 263 und nach Westen la Fille morte etwa gleichlaufend zur Straße VarcnneS le Four de Paris   sich hinziehenden Ausläufer wie ein natürlicher Wall diesen Teil der Argonnen   in eine nörd- liche und südliche Hälfte teilen. Die Höhe 283, die nur spärlich bewaldet ist und kein Unterholz trägt, bildet einen Aussichtspunkt, von dem aus man einen weiten Ueberblick über die Argonnen  , und darüber hinaus nach Osten auf die Hohen nördlich von VarenneS  , nach Westen auf das Hügelland der östlichen Champagne   hat. Entsprechend dieser überhöhenden Lage ist der Besitz des Höhenrückens 26.3 285 la Fille morte für die in den Argonnen kämpfenden Truppen von hoher militärischer Bedeutung. Als in den letzten Septembertagen die Deutschen   von Osten in die Ar- gönnen eindrangen, gelang eS einzelnen Patrouillen und kleineren Infanterie-Abteilungen. vorübergehend die Höh« 285 zu erreichen. Schon am Abend des 29. September mußten sie vor wert über- legenen französischen   Kräften in nördlicher Richtung zurück- weichen. Seither waren die Franzosen im Besitz dieses Höhen- zugcS. Darüber hinaus warey ihre Stellungen nach Norden etwa 1 Kilometer weit vorgeschoben. In erbittertem, heißem Ringen warfen Anfang Januar und Mitte Februar die deutschen   Truppen auf der ganzen Front von der Bolante bis zur Höhe 263 den Feind um mehrere hundert Meter zurück. Au§ nebenstehender Skizze ist die Lage der von Februar bis Juli von den Franzosen ver- teidigten Stellungen zu ersehen. Während in den siegreichen Kämpfen vom 20. Juni bis 2. Juli drüben in den Weftargonnen die Franzosen aus ihren befestigten
) Siehe Nr. 267, 209 und 213 desVorwärts".
vernichteten wir die feindlichen Kräfte, die nicht durch Artillerie geschützt wurden. Diese Fehlschläge zwangen den Feind, die aus Frankreich   gekommenen Verstärkungen aus diesem Abschnitt zurückzurufen und sie zur Verstärkung der Gruppe von Rojane(Rozan  ) abzuschicken, die sich schnell bewegte. Diese Gruppe erhielt beträchtliche Verstärkungen, die ihrerseits auch von dem linken Ufer der Weichsel   kamen. Indessen wurden alle Versuche, nach Osten vorzudringen, durch den Ojefluß vereitelt. Darauf änderte der Feind die Richtung seiner Angriffe. Während er sich auf der Front zwischen Narew   und dem Ojefluß behauptete, machte er große Anstrengungen, um in nordöstlicher Richtung in die Gegend hinter Ostrolenka   vorzudringen. Während eines dreitägigen Kampfes ging der Feind verschiedene Male zum Sturm auf unsere Gräben mit großen Jnfanteriemassen vor. Der Feind, der schwere Verluste erlitt, drang nur zwei bis drei Werst vor. Am 2. August sahen unsere Truppen bei einem der er- bittertsten deutschen   Angriffe, den wir abgeschlagen haben, wie die feindliche Kavallerie gegen die eigene zurückgeschlagene Infanterie vorging, um sie zu einem neuen Angriff gegen uns zu zwingen. Hier sind die deutschen   Verluste sehr groß gewesen. Auf dem südlichen Kampfabschnitt fand ein Kampf bei dem Dorf Pokschivnitza statt. Der Feind hatte eine große Jnfanteriemasse zusammengezogen, um das Ojetal zu passie- ren, aber unsere Artillerie erstickte den feindlichen Angriff im Keime. Sie zwang die Deutschen   in dieser Gegend, ab- zuziehen. Unsere Verluste sind sehr groß, aber unsere Truppen widerstehen hier tapfer der Absicht des Feindes, aus der Narewlinie einen tiefen Streich in den Rücken der russi- schen Armeen zu führen, welche im Tal des Veprz(Wjeprz) die Offensive des Generalfeldmarschalls v. Mackensen auf- halten. lluftbombarüement von Varsthau. London  , t. August.(W. T. B.) Die.Times' erfährt aus Warschau  , daß am 31. Juli abends fünf deutsche Flug- zeuge die Stadt bombardiert hätten. Sieben Personen wurdengetötetundvierzehnverwundet. Nußlanü erwartet eine westliche Offensive seiner Verbündeten. London  , 4. August.  (W. T. B.) Da? Reuterfche Bureau meldet aus Petersburg   vom 2. August: Folgende amtliche Mitteilung wird hier veröffentlicht: Es scheint, als habe die Entsendung starker deutscher   Verstärkungen aus Frankreich   an die russische Front in der vierten Juliwoch« begonnen, als Mackensens Armee im Wieprztale schwer bedrängt wurde und die Kämpfe am Narew sich lange hinzogen. Jeder russische Erfolg zwingt den Feind, frische Streitkräfte von der Westfront wegzuziehen. Diese Tat- fache schafft günstige Bedingungen für aktive Operationen unserer Verbündeten. Die.Times' bezeichnet in ihrem Leitartikel das obige Tele- gramm als etwa» ungewöhnlich und meint, daß, wenn die Veröffentlichung solcher amtlicher Telegramme wirklich nötig sei, ein gewisser Mangel an Zusammenwirken zwischen den verantwortlichen Militärbehörden im Westen und Osten bestehen müsse. Die Wiederaufnahme der Offensive im Westen hänge...nicht allein davon dB;' ob gewisse deutsche Armeekorps nach dem östlichen Kriegsschauplatz gebracht worden seien, sondern davon, öb Stärke, Stellungen und Bewaffnung der deutschen Armee im Westen eine allgemeine Offensive gegenwärtig rätlich machten. DaS Blatt sucht nachzuweisen, daß die deutsche Stellung im Westen nicht geschwächt sei, und fordert, daß die britischen Behörden sofort ihre Schätzung von der Stärke der Deutschen   auf beiden Fronten bekannt gäben. Ferner seien engere Beziehungen zwischen den General st äben der Alliierten nötig. Asquith   solle, um die herzlichen Be- ziehungen zu den Alliierten weiter zu entwickeln, offen erklären, was England für den Krieg tue. Es sei zu hoffen, daß er damit die Wirkung seiner letzten nicht überzeugenden UnterhauSrede in Frankreich   und anderwärts verstärken werde. DaS Blatt wiederholt die Forderung, das Parlament unverzüglich wieder einzuberufen, besonders um daS Vertrauen der Alliierten zu stärken, was nur durch die Einführung der Wehrpflicht geschehen könne. Stellungen Labordere Central Cimetiere Bagatelle hinaus­geworfen und auf die in das Biesmetal abfallenden Berghänge zurückgedrängt wurden, bereiteten sich in den Ostargonnen die deutschen   Truppen zum Sturm auf die beherrschenden Höhen- stellungen 285 und Fille morte vor. War dieses Ziel erreicht, so standen auf der ganzen Argonnenfront von der Gegend nördlich Vienne  -le-Chäteau bis Boureuilles die Deutschen   in überlegenen Stellungen, als eine eiserne Wand, an der jeder Angriffsversuch der Franzosen zerschellen mußte. Vl. Die französischen   Stellungen nordöstlich, nördlich und nord- westlich von der Höhe 285, auf dem Riegel, der Bolante und dem in die Vallee des Courtes ChauffeS vorspringenden Bergnase lagen durchschnittlich 46 bis 56 Schritte, an manchen Stellen auch nur 26 Schritte von den deutschen   Stellungen entfernt. Da auf dieser ganzen Front das Gelände im allgemeinen von Süden nach Norden abfällt, von der Höhe 285 nach Nordosten in daS Osson- Tal, von la Fille morte in den Meurisson-Grund, weiter westlich in ein Seitental der Vallee des Courtes ChauffeS hatten die Franzosen   den Vorteil der besseren Beobachtung und infolgedessen des freieren Schußfeldes gegen unsere Stellungen und rück- wältigen Verbindungswege. In den Tälern des Osson, der Cheppe, des Meuriffon, der Vallee des Courtes Chauffes und auf den in diese Schluchten abfallenden Berghängen ist der kurzstämmige Walddestand mit außerordentlich dichtem Unterholz und Dornen- gestrüpp durchwachsen. Auf den Höhen wird der Wald licht«, der Boden ist von Farrenkräutern und hohem Gras bedeckt; hier war im übrigen, ebenso wie drüben im Bois de la Grurie(West- argonnen), während der langen Kampfmonate fast der ganze Bodenbestand vom Infanterie- und Artilleriefeu« weggefegt. Die französischen   Stellungen auf diesen Höhen bestanden au» mehreren hintereinanderliegenden, 2 bis 3 Meter tief in den Boden ein- geschnittenen Schützengräben, die durch ein vielfach verzweigtes Netz von Verbindungsgräben untereinander und mit den auf den Höhen 285 und Fille morte gelegenen Reservestellungen verbunden waren. Die Gräben der Kampfstellung waren durch Abstemmen mit starkem Balkenwerk, durch Drahtmaschenwände, Mauern, Zement und Faschinen befestigt, an vielen Stellen mit 1 bis 2 Meter hohen Eindeckungen versehen, und alle 5 bis 6 Schritt durch starke Schultevwehren unterbrochen. Dutzende von Blockhäusern mit mehreren neben- und übereinander angebrachten Maschinen- gewehrständen dienten in den vorderen und rückwärtigen Stellungen sowie im Zwischengelände als Stützpunkte. Zur Unterkunst für
Westlicher Kriegsschauplatz. der französische   Tagesbericht. Paris  , 4. August.  (W. T. B.) Amtlich« Bericht von Dienstagnachmittag. Im Artois   um Souchez lebhafte Kämpfe mit Handgranaten und Minenwerfern während eines Teiles der Nacht. Auf dem Plateau von Ouenne- vieres im Aisnetal ziemlich heftige Artillerieaktionen, Soissons wurde bombardiert. In den Argonnen im Ab- schnitt Saint Hubert, Marie Therese, Fontaine-aux-Carmes und der Höhe 213 wurde der Kampf die Nacht hindurch fort- gesetzt. Die Deutschen   machten mehrere Angriffe, die aber nicht bis zum Vorstoß kommen konnten. In Eparges ziemlich starkes Artilleriefeuer. In den V o g e s e n unter- nahm der Feind am Abend des 2.. August einen Angriff gegen unsere Stellungen am Lingekopf und drei Angriffe gegen unsere Stellungen am Barrenkopf. Diese heftigen An- griffe wurden sämtlich zurückgewiesen. Paris  , 4. August.  (W. T. B.) Amtlicher Kriegsbericht von gestern abend. Geringere Arttllerietätigkeit auf der ganzen Front. In den Argonnen im Westteil des Waldes bis zum Gebiet von Saint Hubert den ganzen Tag hindurch fort- gesetzter, sehr lebhafter Kampf mit Handgranaten und Minen- Werfern. Auf keiner Seite eine Veränderung der Front. Vor V a u q u o i s sprengten die Deutschen   zwei Minen, welche an unseren Schützengräben keinen Schaden anrichteten. Im Walde von A p r e m o n t und im Ban-de-SaPt lebhaftes Artilleriefeuer. Tätigkeit deutscher Ilieger. Paris  , 3. August. sW. T. 0.) Der, Temp S' erfährt, daß der deutsche Fliegerangriff auf Nancy   etwa dreiviertel Stunden gedauert hat. Bisher zählte man fünfzehn Einschlagstellen von Bomben. Drei Personen sind verletzt worden, zwei davon schwer. drei Brände verursacht, die aber von d« Feuerwehr gelöscht werden konnten. AlS französische   Flieger aufftiegen, entfernten sich die deutschen   Flugzeuge. Beim Rückflug« warfen fie«ine größere Anzahl Bomben ab, welch« ohne Schaden anzurichten in Gärten fielen. In den letzten Tagen sind zahlreich« deutsche Flieger über Luneville   erschienen. Zwölf abgeworfene Bomben verursachten nur Sachschaden. Eine Zrau kriegsgerichtlich zum Tode verurteilt. Paris  , 3. August.  (W. T. B.) Nach dem.TemPS' hatten sich vor dem Pariser   Kriegsgericht zwei Frauen aus Souchez wegen Diebstahls in von Besitzern ver- lasienen Häusern von Souchez und wegen Verständigung mit dem Feinde zu verantworten. Die ihnen zur Last gelegten Verbrechen sind am 5. Oktober 1914 beim Einzug der Deutschen   in Souchez und im März 1915 begangen worden, als beide Frauen über Deutschland   und die Schweiz   nach Frankreich   zurückgeschafft wurden. Sie wurden verurteilt, ein neunzehnjähriges Mädchen zumTode. seine Mutter zu fünfzehn Jahren Zwangsarbeit. die englischen Verluste. Loudott, 4. August.  (W. T. B.) Die gestrige Verlustliste weist 14 Offiziere und 1600 Mann auf. der italienische Krieg. der italienische Kriegsbericht. Rom  , 4. August.  (W. T. B.) Kriegsbericht von gestern abend. In den Tälern des Cadore dauerte das zer- störende Feuer unserer Artillerie gegen die feindlichen Sperr« werke wirksam fort. In Kärnten   versuchte der Gegner am 1. August einen abermaligen Angriff gegen den Gipfel des M e d a t t e, der von uns am 30. Juli erobert worden war, wurde aber unter schweren Verlusten zurückgeschlagen. Am 2. August griff er, vom Nebel begünstigt, unsere Stellungen die Besatzungen der vorderen Gräben und die Reserven waren ge- räumige Höhlen tief in den Boden gebohrt. Vor der vordersten Feuerstellung, zwischen den Gräben d« rückwärtigen Linien, und ganz besonders in dem undurchdringlich dichten Unterholz der mannigfach verzweigten Schluchten und Seitentäler befanden sich breite Drahthinderniffe, teil» aus gespannten Stachcldrähten, teil» aus spanischen Reitern und Drahttvalzen zusammengesetzt. Von dem ganzen Labyrinth dieser kunstvoll angelegten Be- festigungen war aus den deutschen   Stellungen weiter nichts zu sehen als ein hellgelber, schmaler Streifen aufgeworfenen Lehm. bodenS  , hie und da einzeln« Balken eine» Blockhauses«der ei» Stückchen blank« Stacheldraht. Weit dahinter standen im ganzen Wald« verteilt die französischen schweren und leichten Batterien, etwas näher h«an die Minenwerfer, Bronzemörf« und Revolver- kanonsn. Als Zeitpunkt für den Angriff auf diese Stellungen wurde der 13. Juli bestimmt. Kurz nach Tagesanbruch sollte daS Artillerie. und Minenfeuer beginnen, auf 8 Uhr vormittag» war bei Angriff auf einen vorgeschobenen Teil der französischen   Befestigungen vor unserem linken Flügel und auf 11 Uhr 36 Minuten vormittags der Sturm auf der ganzen Front festgesetzt. Aus späteren Gefangenenaussagen und auS aufgefundenen französischen   Befehlen hat sich ergeben, daß d« Feind im östlichen Teil der Argonnen   schon seit einiger Zeit seinerseits einen großen Angriff plante, der ursprünglich für den 11. Juli befohlen war, dann aber wicd« verschoben und für den 14. Juli, den Tag des französischen   Nationalfestes, festgesetzt wurde. Und zwar sollten an diesem Tage sämtliche Truppen de» französische  » V. und XXXII. Armeekorps mit zugeteilten Verbänden mehr als 8 Divisionen auf der ganzen Argonnenfront und den an» schließenden Außenabschnitten angreifen. Im BoiS de la Grurie und westlich d« Argonnen   wurde dieser Angriff auch tatsächlich am 14. Juli ausgeführt und scheiterte unter schweren Verlusten. Inzwischen kam es aber in den Ostargonnen ganz ander», als man gedacht hatte. Dadurch, daß die Franzosen selbst ein Unt«nehmen bvab- sichtigten und daß sie gewarnt durch die gesteigerte Tätigkeit d« deutschen   Artillerie und durch andere Anzeichen eines bevor- stehenden Angriffs von unserem Sturm keineswegs überrascht wurden, trafen unsere Truppen den Feind aufs beste vorbereitet. Die französischen   Kampfstellungen waren stark besetzt, die Ar- tillerie war mit einer auß«gewöhnlich großen Menge Munition ausgerüstet, alle Arten von Nahkampfmitteln waren reichlich bereitgestellt.