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Nr. 216. 32. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Internationalismus

wir dorthin zurückkehren.

Verbotene Zusammenkünfte.

Eine Absage.

Genosse Heine hat in der liberalen Frankfurter

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Sonnabend, 7. Auguft 1915.

Lex Arons.

Die Unstimmigkeiten im nationalliberalen Lager. Die Westfälischen Politischen Nachrichten", das Sprach rohr rheinisch- westfälischer Großindustrieller, wendet sich jetzt gegen die Notiz der Nationalliberalen Korrespondenz", in de: Bassermann und anderen Nationalliberalen wegen ihrer An griffe auf die Regierung ein Tadel ausgesprochen wurde. Die " Nachrichten" schreiben:

" Diese Erklärung der Nationalliberalen Korrespondenz" wird nicht verfehlen, in der Partei und im Lande lebhafte Verwunde rung zu erregen. In einer Zeit, wo um die ganze Zufunit unseres Vaterlandes gerungen wird, erscheint uns das persönliche Verhältnis der Partei und ihre Führer zu maßgebenden Regierungsstellen bc: weitem weniger wichtig, als die Frage des na tionalen Wollens. Im Hinblick hierauf haben wir Grun zu der Annahme, daß hinter der Notiz der Nationalliberale: Korrespondenz" nur wenige einzelne Persönlichkeiten stehen."

Daraus geht hervor, daß ein Teil der Nationalliberale: mit der Regierung und dem Kanzler im großen ganzen ein verstanden sind, während die einflußreichen nationalliberale:: zieles weitergehende Wünsche haben. Großindustriellen Westdeutschlands in der Frage des Kriegs­

Alle öffentlichen und nichtöffentlichen Versammlungen, in denen militärische, politische, sozialpolitische oder religiöse Im Jahre 1900 ist dem Genossen Dr. Leo Arons vom Angelegenheiten erörtert werden, sind mindestens 48 Stunden preußischen Kultusministerium die Lehrbefugnis als Privat des Genossenschaftswesens. vorher der Behörde anzumelden. Den Veranstaltern wird im dozent der Physik an der Universität Berlin entzogen worden Auf dem letzten englischen Genossenschaftsfongreß hielt das Unterlassungsfalle eine Gefängnisstrafe bis zu drei Monaten Den Grund bildete die Zugehörigkeit Arons' zur Sozialdemo Unterhausmitglied Aneurin Williams eine Ansprache, in der angedroht. Alle in solchen Versammlungen zu haltenden tratie. Dieses Verfahren machte damals großes Aufsehe er über die internationalen Beziehungen folgendes ausführte: Vorträge, soweit sie militärischen Inhalts sind oder sich und fand insbesondere in wissenschaftlichen Streisen schari Soll das Werk der internationalen Genossenschaftsbewegung irgendwie mit äußeren oder inneren politischen Verurteilung, hatte sich doch die philosophische Fakultät de: und wesentlichste Bedingung der Verhältnissen anläßlich des Krieges befassen, unter- Universität mit Entschiedenheit gegen diese Maßnahme erklärt Frieden. Wir leben in einer Zeit des Krieges, eines Kampfes liegen der Genehmigung. Völlige Manuskripte dieser Vor- Mit Rücksicht auf die gegenwärtigen Zeitläufte hat nun be unt Leben und Tod unseres Vaterlandes, und wir sind Patrioten. träge müssen mindestens 7 Tage vorher zur reits vor einiger Zeit die Fakultät beim Ministerium den An­Aber wir müssen uns erinnern, daß die Genossenschaftsbewegung Prüfung und Genehmigung eingereicht werden. Die trag gestellt, zu genehmigen, daß Dr. Arons die Lehrbefugnis fiets für den Frieden eingetreten ist, ohne den sie wenig Gutes daheim Bolizeibehörden erhalten die Befugnis, die an solche Vorträge wieder erteilt werde. Dieser Antrag fand die prinzipielle Z schaffen, aber überhaupt nicht zwischen den Nationen bestehen kann. Politifer sind mit Recht stets von unseren Kongressen ausgeschlossen anschließende Debatte ohne weiteres und ohne Angabe von stimmung, doch hat Dr. Arons mit Rücksicht auf seinen Ge gewesen, aber das Eintreten für den Frieden hatte mit Politit Gründen zu verbieten. Die Berichte über solche Versamm- sundheitszustand abgelehnt, wieder ein Lehramt zu über nichts zu tun. Viele von uns werden nie vergessen, mit welcher lungen in der Presse sind ebenfalls genehmigungspflichtig. nehmen. stürmischen Begeisterung auf dem letzten internationalen Genossen­schaftsfongres in Glasgow vor noch nicht zwei Jahren wir unsere Resolution zugunsten des Friedens annahmen und laut und an­haltend der Erklärung eines unserer größten Führer zujubelten, als er ausrief:" Wir wollen nie mit Deutschland kämpfen!" Das Der stellvertretende kommandierende General des mar kein Wahnsinn, mag auch ein unglückseliges Geschid unsere 7. Armeeforps verbietet die Teilnahme an Zusammenfünften, Hoffnungen zum Scheitern gebracht haben. Es war die wahre in denen die Tätigkeit eines Vereins fortgesetzt wird, der Quintessenz und das Lebensblut internationalen Genossenschafts- von der zuständigen Polizeibehörde aufgelöst worden ist. Wer wesens. Sobald dieser Krieg erfolgreich vorüber sein wird, müssen gegen die Verfügung verstößt, kann bis zu einem Jahr Ge­Die erste Frage, die entsteht, ist: Wird die internationale fängnis verurteilt werden. Genossenschaftsbewegung nach dem Krieg überhaupt möglich sein? Bisher ist von aufgelösten Vereinen im Bereich des Wir zweifeln nicht daran, daß die freundschaftlichen Beziehungen 7. Armeekorps nichts bekannt geworden. der Bewegungen in Großbritannien , Frankreich und bei ihren Verbündeten fortdauern werden und ähnliche Beziehungen werden, wie ich annehme, auch zwischen den Organisationen Deutsch =. lands und Oesterreichs bestehen. Aber kann der internatio­nale Genossenschaftsverband sein Werk fortjeben? Er war nicht anf einige wenige verbündete Länder beschränkt, sondern war ein 3eitung" einen Artikel veröffentlicht, auf den wir falls das weltweites Werf. Wird es möglich sein, es so fortzusehen nicht an den bekannten Umständen scheitern sollte zurückommen und die Bewegungen der Länder, die jetzt im Krieg miteinander werden. Für heute müssen wir uns mit der Wiedergabe einer sind, in ihrer Gemeinschaft zu bewahren? Ich selbst zweifle nicht Antwort begnügen, die Genosse Heine von der Kreuz- Bei­daran, daß es möglich sein wird, und ich bin immer mehr über- tung" erhält. Das konservative Blatt schreibt: zeugt, daß es unsere Politik sein soll, auf jede Art mitzuhelfen, daß der Verband sein nübliches Werk wieder aufnimmt. Ein fran- demokratische Stimmen wiedergeben können, die weitreichenden Bei­Mit Genugtuung haben wir in letzter Zeit mehrfach sozial­zösischer Genossenschaftler sagte mir unlängst, daß der Verband bielleicht die größte Hoffnung auf gegenseitige Annäherung der falls auch in bürgerlichen Kreisen sicher sein durften. Um so mehr europäischen Demokratie nach diesem Krieg darstellt. Er dachte bedauern wir, uns gegen längere Ausführungen wenden zu müssen, Eine Erklärung der Deutschen Friedensgesellschaft. bacum und ich denke dasselbe-, daß der Verband eine weise die der Abgeordnete Heine in der Frankfurter Zeitung " veröffent­Die Deutsche Friedensgesellschaft veröffentlicht in der Politik verfolgt hat, indem er keine Minute vergaß, daß licht. Sie laufen auf einen argen Bruch des Burgfriedens Augustnummer des Völkerfriede" Völkerfriede" eine Erklärung, die er eine internationale Körperschaft ist und als hinaus, indem sie Fragen aufrollen, durch deren geflissentliche Zu- folgenden Standpunkt vertritt: Die Deutsche Friedensgefell Verband in feinem Streit oder Konflikt zwischen den Nationen rückstellung allein es gelingen fonnte und gelungen ist, den offenen schaft fordert mit allen Volksgenossen, daß das militärisch Partei nehmen darf. Jedes Mitglied seines Verbandes ist Bürger Ausbruch der Parteigegensäge in dieser Zeit der gemeinsamen llebergewicht der Zentralmächte, das hoffentlich für den irgendeines Landes und von nationalem Patriotismus erfüllt. Abwehr des äußeren Feindes zu verhindern. Der Abgeordnete Frieden bestimmend sein wird, dazu benützt werde, um die innern, daß er Vertreter nicht einer, sondern Seine verlangt in seinem Artikel eine weitgehende Er- Stellung Deutschlands in der Welt zu sichern und der En aller Nationen ist. Wir Mitglieder des Vollzugsausschusses füllung sozialdemokratischer Forderungen, und find alle Engländer, nichtsdestoweniger haben wir ständig alles er verlangt sie schnell, verlangt sie jetzt, ehe die Gegenfräfte wieder faltung der wirtschaftlichen wie der nationalen Kräfte des deutschen Volkes freien Raum zu gewähren. Aber sie forder vermieden, das den Eindruck wecken fonnte, als wollten wir den erstarkt sind". Im Handumdrehen also, in Kriegstagungen der zugleich, daß der Friede, der geschlossen wird, die größtmög Verband für unsere Partei ausnüßen. Während des Krieges Parlamente soll das preußische Wahlrecht, sollen maren wir imſtande, dem Elend einiger weniger von den Tausen hebt das ausdrücklich hervor- die Wahlrechte der Stadt- und Ge- liche Gewähr eines dauernden Friedens in sich trage und die ben von Nicht- Kombattanten zu steuern, die ohne eigene Schuld meindeverordnungen, soll das Koalitionsrecht usw. im Sinne gemeinschaft der Völker, die trotz der grenzenlosen Verbitte Grundlage schaffe für eine bleibende Rechts- und Kultur gelitten haben. Und am Ende des Krieges werden wir die weit der sozialdemokratischen Forderungen umgestaltet werden. Er größere Aufgabe haben, die Genossenschaften der ganzen Welt, die rung dieses Krieges nach Friedensschluß wieder aufgebau: felbit nicht gelitten haben, aufzurufen, die Hunderte Vereine beruft sich auf die Worte der kaiserlichen Kundgebung vom 31. Juli, werden muß. Sie ist überzeugt, daß bei Feststellung der wiederherzustellen, die Schaden gelitten haben oder in manchen daß Deutschland nach dem Kriege auf vertrauensvoll betretenen Striegsziele und Friedensbedingungen die nüchterne, realpoli Ländern vollkommen vernichtet worden sind. Wir wissen bereits, neuen Bahnen vorwärtsschreiten werde.( Der Kaiser spricht dort tische Erwägung der Lebensinteressen des deutschen Volke daß solche Zerstörungen in Belgien , Frankreich und Serbien vor seine Zuversicht aus, daß das deutsche Bolt, die im Striege erlebten über gedankenlose Phrasen und über Sonderinteressen den Sieg gekommen sind. Wahrscheinlich hat sich dasselbe in Desterreich und Räuterungen treu bewahrend, auf erprobten alten und auf ver­Bolen ereignet, und wer vermöchte zu sagen, wieviel weitere Vertrauensvoll betretenen neuen Bahnen weiter in Bildung und Ge­davontragen wird." eine und in wieviel weiteren Ländern dasselbe geschehen wird, sittung rüstig vorwärtsschreiten" werde.) Der Abgeordnete Heine bevor der Krieg endet. So wie die Politik der Allianz in der Vergangenheit war, sagt selber, daß der Kaiser mit Absicht nichts Näheres über diese muß sie in der Zukunft sein, wenn das Werf der Zerstörung be- Bahnen sage, weil er in dieser Stunde nicht trennende Einzelheiten endet ist. Sie muß fortfahren, das Wissen von jedem Land in und Streitpunkte berühren wollte. Heine weiß also sehr wohl, was jebem andern zu verbreiten, Reisen von Genossen er tut, wenn er seinerseits über diese Bahnen sehr viel Näheres schaftlern nach andern Ländern zu organisieren und sagt. Und auch in den Einzelheiten zeigt er sich keineswegs um internationale Kongresse, wo die Genossenschaftler einen ausgleichenden Standpunkt bemüht, der auch der anderen aller Länder wieder zusammenkommen, um die persönliche Freund Seite Verständnis entgegenzubringen sucht. Nicht nur, daß er das schaft zu befestigen, die die Freundschaft der Nationen befördern geltende preußische Wahlrecht einfach ein Unrecht" nennt, von den wird, und friedlich die großen Probleme des weiteren Aufbaus zu diskutieren. Und dieses ganze Wirken muß mit mehr Eifer und bisher unterdrückten und außerhalb der Nation gestellten Schichten" Mut und mit höheren Forderungen und weiteren Gesichtspunkten spricht, er glaubt auch die Gegner der Sozialdemokratie als Leute als vor dem Krieg getan werden." charakterisieren zu sollen, die durch ihre Ablehnung jeden Ent­gegenkommens gegen die politischen Forderungen und gewerkschaft­lichen Bestrebungen der Arbeiter, durch Lebensmittelverteuerung und unzureichendes Interesse für notleidende Kriegerfamilien und Hinterbliebene, vor allem aber durch die Ankündigung,... das meiste dazu beitragen, wenn in der Arbeiterschaft Mißstimmung gegen die nationale Verteidigung hervorgerufen werden solle." Ge­wisse bürgerliche Politiker glauben, daß es leicht sei, mit Sozial­demokraten vom Schlage des Abgeordneten Heine zu einer Ver­ständigung zu gelangen. Wie soll aber eine Verständi sung möglich sein, wenn sachliche Ueberzeugungen von der Gegenseite ethisch so gewertet werden, wie es hier durch den Abge­ordneten Heine geschieht?"

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Aber als Beamter des Verbandes hat er sich zu er=

Die 1500 Kongreßdelegierten haben dieser höchst bemerkens­merten Rede allgemeinen Beifall gespendet. Hoffentlich teilen auch die Mitglieder der nicht- englischen Genossenschaften die auf dem Kongreß ausgesprochene Ansicht.

Politische Uebersicht.

Weitere Einschränkung des Vereins- und Versammlungs­rechts in Sachsen .

Die beiden Generalfommandos für Sachsen erlassen unter Aufhebung früherer Verordnungen eine Verfügung, die unter anderes folgendes bestimmt:

Vom nordöstlichen Kriegsschauplatz.

Wieder in Polen .

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er

Höchstpreise für Obst.

Um den unverschämten Preistreibereien für Obst ein Ende zu machen, hat der Oberbürgermeister von Solingen unter An­drohung von Strafen bis zu einem Jahr Gefängnis und bis zu 10 000 M. Geldstrafe Höchstpreise für Obst erlassen. Der Produzenten preis für Fallobst( Aepfel und Birnen) beträgt 6 bezw. 4 Bf. pre Pfund, für Pflüdobst 8 bezw. 6 Pf. Jm Kleinverkauf sind folgende Breise festgesetzt worden: Fallbirnen 5 Pf., gepflückte Birnen 8 Pr Falläpfel 8 Pf., gepflüdte epfel 10 Pf. pro Pfund. Ausgenommen ist Edelobst.

Zucker- Gewinne.

Dem Reichstage ist eine bezeichnende Bittschrift der Zucker­mafler- Vereinigung in Hamburg e. V. Alerander Hünede, Bor sitzender" zugegangen. Darin wird auf die Bundesratsverordnung hingewiesen, die den Verkehr mit Zucker und die Verwertung der Budererzeugung für das Betriebsjahr 1914/15 regeln und in einer Festlegung des Zuderpreises gipfeln. Dann heißt es weiter: Der Landwirtschaft und den Rohzuckerfabriken haben diese Maßnahmen enorme Gewinne zugeführt dadurch, daß der Preis für der Bentner Rohzucker auf 9,50 M., steigend bis 11,25 M. festgeset wurde, während für Ware des Betriebsjahres 1914/15 vorher ein Preis bezahlt wurde, der sich selten über 8 M. erhob. Den Raffi­nerien hat man eine Preisspanne von 3 M. zugebilligt, obwohl

letzten Tagen befunden die Russen wieder eine sehr lebhafte Tätig- denke man nicht daran, die hier geschaffenen Näume und Einrich feit, und sie verfügen auch über ausgezeichnete Schüßen." Der tungen jemals zu verlassen. Ich sprach mit einigen Soldaten: Für Hauptmann zeigte uns sodann an einer Stelle die Wirkungen des sie gilt es als ausgemacht, daß sie den Winter über hier russischen Artilleriefeuers. Sie zeugt davon, daß die Russen noch bleiben. Ein bekannter Genosse versichert mir, daß er person­sehr gute Munition besitzen. Das betreffende Geschoß hatte vor lich mit dem Leben hier und mit der Behandlung sehr zufrieden Augustowa, 30. Juli 1915. dem Einschlagen in den Boden drei Bäume glatt durchschlagen, sein könne. Ich habe schon längst die Ueberzeugung gewonnen. Nun hat mich des Krieges Laune wieder mal nach Polen ge- dann waren durch Sprengstücke noch sieben Bäume, darunter einige daß mancher von den später in die Heimat zurückkehrenden Kriegern schleudert. Nach der wilden Hah durch Kurland umgibt mich nun von beträchtlicher Stärke, umgelegt worden. Auch hier waren die sich sehr schwer wieder in die Ordnung seines bürgerlichen Lebens wieber die verhältnismäßige Ruhe eines Stellungsfrieges. Aller Stämme durchgeschlagen worden. Außerdem hatten die Spreng- wird zurechtfinden können. Der Krieg hat viele mit den Reizen dings, Feiertag ist in Nordpolen auch nicht. An man- stüde zahlreiche andere Bäume schwer beschädigt, Aeste herunter der Ungebundenheit und des Wechsels bekannt gemacht. Die Nach chen Tagen geht es an der Front gar lebhaft zu. An einzelnen gerissen oder aus den Stämmen große Stücke herausgerissen. Ganz wirkungen davon werden sich nach dem Friedensschluß noch mannig Stellen liegen sich die Russen und Deutschen bis auf Rufweite deutlich war zu erkennen, daß die Sprengwirkung der Geschoffe fach bemerkbar machen. Aber es wäre doch falsch anzunehmen, an gegenüber. Und man bewacht sich gegenseitig mit Argusaugen. stark nach oben geht. Den besten Schutz gegen einschlagende Gra- der Front bestehe eine Abneigung gegen Friedensschluß. Im Die geringste Bewegung auf der feindlichen Seite läßt ein paar naten bietet daher zweifellos das flache Hinwerfen auf den Boden. Gegenteil, lieber heute als morgen will man nach Hause. Offiziere Kugeln hinüberschwirren, man arbeitet mit Wurfgeschoffen und Selbstverständlich sind stark abgedeckte Unterstände nicht zu ver- wie Mannschaften! Nur eine Bedingung wird betont: Nicht al Minen. Die den Schüßengräben vorgelagerten Stacheldrahtgürtel achten. Und ich sehe, daß man in dem Bau solcher Anlagen immer Besiegte wollen wir ein Ende machen! Rußland machsen sich zu unheimlichen Breiten aus. Zuweilen wird es abends mehr Sorgfalt und Holz verivendet. Ganze Wälder verschwinden muß erst überwunden sein; für die Opfer, die gebracht worden recht lebendig. Bald an dieser oder jener Stelle spielt die russische jetzt in die Erde. Das Verstecken vor den feindlichen Geschossen, sind, verlangen wir Garantien, die einen lang. Artillerie Angstmachen". Gerade als wir in der Sommervilla das Berkriechen in die Erde macht denn auch die weit überwiegende anhaltenden Frieden verbürgen. Zwar gibt es eines Hauptmanns, unmittelbar am Ausgang eines Laufgrabens Bahl der abgeschossenen Kugeln und der umherfliegenden Spreng- auch hier den einen oder anderen Renommisten, aber an der weilen, lassen sich einige schwere Brummer hören Der Zirkus" ftüde unschädlich. Trotz der fabelhaften Steigerung der Spreng- Front sind sie viel feltener als zu Hause hinterm Biertisch. Das jagt lächelnd der Hauptmann. Wir schauen ihn fragend an. wirkung der modernen Geschosse und der gesteigerten Feuerleistung kann ich auch von den Offizieren sagen. Man spricht mit Die Russen," erklärt er uns, futschieren mit ihrem Mörser hin der Geschüße sowie froß allem Raffinement in der Technik der einer wohltuenden Achtung von dem Gegner, und her, geben bald hier, bald dort eine kurze Vorstellung, gerade Bielgebung blieben noch niemals in einem Striege lehnt die Allevveltspolitiker ab, die am liebsten die halbe Welt in wie ein Wanderzirkus. Wir sollen glauben, sie hätten noch ge- verhältnismäßig so viel Schüsse vollständig die Tasche steden möchten. Wir kämpfen nügend Artillerie zur Verfügung. Allerdings, man muß höllisch wirkungslos wie bei diesem Massenaufgebot von Kanonen und Deutschlands Sichecheit und für den Frieden." Das ist die Mei­auf dem Posten sein, denn die Russen wollen gern durchbrechen Gewehren, die eine alle bisherigen Begriffe weit übersteigende nung und der Willensausdruck, der mir aus den Bemerkungen und und entwickeln zuweilen eine durch scharfe Beobachtung gestützte Menge von Munition verbrauchen. Wäre jeder Schuß ein Auseinandersetzungen fast aller Offiziere bei den Stäben und an zähe Angriffslust. Dann kommt es aber auch wieder vor, daß die Treffer, dann gäbe es feinen lebenden Menschen der Front entgegentönte.- Wir wollen niemanden vernichten. Russen ohne ersichtlichen Grund massenhaft mehr auf der Welt. Nachher müssen wir doch mit den andern wieder in Frieden leben, überlaufen. Das kann in der Verschiedenartigkeit der Truppen daran sollte man denken," meinte erst dieser Tage der Chef eines seine Ursache haben. Die Russen wechseln sehr oft die Besatzung Stabes, als die Unterhaltung wieder einmal in das Fahrwasser

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Hinter der Front

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für

der Stellungen. So kommt es denn, daß wir einmal sehr fampf- hat man das Bild eines fast friedlichen Lebens. Man hat sich der Friedensaussichten hineingeraten war. Man wünscht den lustige Truppen vor uns haben, dann wieder solche, die für sich dem häuslich eingerichtet und ist immer noch damit beschäftigt, die Frieden so bald als möglich aber er soll erkämpft worden Stricge durch die Gefangenschaft geen ein Ende machen. In den Wohnlichkeit der Waldhütten zu steigern. Es steht so aus, als sein, Düwell, Kriegsberichterstatter.