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und selbst betont, daß in der Frage des Kriegszieles Diffe-| zu fällen haben werden, sind von so ernster Bedeutung wie manchen Kreisen bis zum legten Augenblick fam. Oberst Maude renzen bestehen, gehen andere einen Schritt weiter, um diese nie zuvor. Nicht um die Stellung zum Striege und zu schreibt am Mittwoch im" Standard", es werde zunächst eine Differenzen nach Möglichkeit verschwinden zu lassen. Diesem einzelnen Regierungsmaßnahmen allein handelt es sich, ob wir nicht zu fürchten brauchten. Das Festungsdreied werde nicht große Schlacht gegen Hindenburg geschlagen werden, deren Ausgang Bestreben folgt Genosse Dr. detum, wenn er so besorgt wohl auch in diese Stellungnahme schon die grundlegenden geräumt werden. Oberstleutnant Rustambet schreibt vor der Erweiterung des Begriffes der Annerionen warnt, Prinzipien des internationalen Sozialismus und der Demo- gestern im Daily Expreß ": Ich legte neuerlich dar, wes­wenn er zwar auf das häßliche Fremdwort verzichten, aber tratie in Frage stehen. Es handelt sich um mehr: um die wegen die Russen Warschau nicht aufgeben können. Ich habe es jich gerne mit den aktuellen deutschen Uebersetzungen Grenz- Bewahrung des Charakters unserer Partei, wiederholt und wiederhole es heute wieder." Daily Chro­nicle" schreibt in einem Leitartikel: Die einzige wesent­berichtigungen und wirtschaftliche Verknüpfungen" begnügen ihrer Eigenheit, Selbständigkeit und Unabhängigkeit nicht nur liche Frage ist, ob die Russen Armeen, Geschüße will, oder Genosse Dstar Ged, wenn er in Mannheim den in der schweren Zeit des Krieges, sondern auch in der nicht und Vorräte mit ziemlich geringen Verlusten offiziellen Standpunkt in der Frage des Kriegsziels mit minder schweren, die uns dann bevorsteht. Nicht Probleme retten können. Der Großfürst soll die Räumung der Festung solcher Wärme vorbehaltlos verteidigt, als bestände für die der auswärtigen Politit, nicht nur die Schicksalsfrage des bor drei Wochen begonnen haben, aber die Armeen müſſen jett deutsche Sozialdemokratie heute feine größere Gefahr, als Einflusses der proletarischen Demokratie auf den Friedens- digungslinie ausführen, und wir wissen seit dem Rückzug von Rückzugsgefechte hundert Meilen rückwärts bis zur nächsten Vertei­demokratischer Rechthaberei und Prinzipienreiterei zu verschluß, nicht nur der Schutz des Volkes vor Lebensmittel- Mons, wie schwer das ist. Man muß offen zugeben, daß als mili­fallen. Und schließlich proklamiert ganz im Geiste dieser Rich- wucher und Ausbeutung, sondern die gesamte tünftige tärische Operation die kombinierte Bewegung der deutschen Armeen tung Genosse Heilmann, der leitende Redakteur der Politik der Partei steht zur Entscheidung. Hinter der an der Ostfront im letzten Monat in der Kriegsgeschichte einen sehr Chemnizer Volksstimme", unseres viertgrößten Parteiblattes, revisionistischen Ueberklugkeit" der Andeutungen und Zwei- jemals versucht wurde, und in Ansehung der Entfernungen und der hohen Rang einnimmt. Dem Maßstab nach ist es das Größte, was das völlige Preisgeben jeder eigenen und selbständigen sozialisti- deutigkeiten verbirgt sich nur, was Kolb und andere offen natürlichen Hindernisse war der schnelle Erfolg sehr bemerkenswert. schen Politik, den unbedingten Anschluß an die herrschenden fordern: Aufgeben der bisherigen Partei-" Daily Mail" schreibt: Wäre Warschau gefallen, wenn Gewalten mit dem Rufe: Wir gehen zu Hindenburg. grundsäke und der Parteitaktit, Zusammen- die britische Regierung rechtzeitig ihre Pflicht Damit ist denn freilich die Stellung der Partei schon wirken der Partei mit den bürgerlichen Parteien in gemeinsamer getan und dem Feinde den Bezug von Baumwolle abgeschnitten hätte? flarer gekennzeichnet. Sie empfängt das Gesetz ihres Handelns Blockpolitik, Einreihung der Partei als wesensgleiche unter Morning Post" führt aus: Es ist nur natürlich, wenn nicht mehr nach ihren Grundsäzen und Prinzipien, sondern gleiche in das Getriebe des bürgerlichen Parlamentarismus. die Russen in ihrer harten Bedrängnis mit größter Erwartung die von ihren bisherigen Gegnern. Deren Entschließungen und Das ist in Wahrheit die Entscheidung, vor die im gegen- Nachricht erhofften, daß seitens ihrer Verbündeten auf der West­Entscheidungen sind es, die in letzter Linie die Haltung der wärtigen Stadium der Parteientwicklung sich die leitenden Druck der deutschen Armeen zu erleichtern. In umgekehrter Lage front eine Bewegung erfolgen würde, um den unbarmherzigen Sozialdemokratie bestimmen. Nicht ihre Grundsätze leiten mehr Instanzen der Partei gestellt ſehen. Wir sehen ihrem Spruche hätte die öffentliche Meinung des Westens sicher dringend genug die Partei, sondern nur die Furcht vor der Isolierung, mit Spannung entgegen. Das letzte Wort freilich wird die eine rasche Unternehmung Rußlands gefordert. Die Russen scheinen die Angst, den Anschluß an die bürgerlichen Parteien, das Geschichte sprechen. wunderbar geduldig zu sein, aber es sind Anzeichen dafür vor­Wohlwollen der Regierung der Regierung zu verlieren, verlieren, auf deren handen, daß die Russen mit dem Anteil der Verbün deten an der Kriegslast unzufrieden sind. Die Vertrauen Genosse Kolb sehr vertraut, daß musterhafte Haltung der Russen beruht offenbar auf ihrem Glau­er immer von neuem, wie in seiner Broschüre, so in ben, daß die Generalstäbe der drei Länder in voller Uebereinstim dem Karlsruher Bolfsfreund" den Ausschluß der mung und gegenseitiger Kenntnis der Lage und ihrer Absichten handeln. Danach müßte man schließen, daß die Dinge nicht allzu

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ſo

Oestlicher Kriegsschauplah.

Opposition fordert, damit nicht wieder die Schicksals". Der Rückzug aus Warschau in russischer schlimm stehen tönnen, wenn die Führer die Lage so ruhig, um

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stunde" berpaßt werde, wie vor 25 Jahren, als Bebel die Taktik vereitelte, die damals Vollmar forderte.

Darstellung.

nicht zu sagen passiv auffassen. Joffre scheint nicht zuzuschlagen, weil es der russische Befehlshaber noch nicht für zeitgemäß hält. Wie immer man nun über diese Stellung, in die die Kopenhagen , 7. August. ( T. U.) Ueber den Rückzug aus Aber die Russen haben Schweres durchgemacht und vielleicht noch Warschau melden Petersburger Berichte: Die Aufgabe unserer Schwereres vor sich. Ein feindlicher Einfall in das heilige Ruß­Partei zum Teil bewußt, zum Teil, hoffen wir, unbewußt Warschauer Verteidigungsstellungen erfolgte genau nach den An- land ist sehr möglich, und eine Besserung der Lage liegt in weiter von ihren Führern hineinmanöveriert worden ist, denken mag, weisungen des den betreffenden Truppenführern am 4. August Ferne. Selbst in Frankreich herrscht in gewissen Kreisen der Ein­sicher ist wohl das eine: diese Stellung ist grund- nachmittags eingehändigten Armeebefehls. Die schwierige Opera- doud, daß England nicht alles tut, was es fann. Es wäre nicht verschieden selbst von der, die die Partei- tion vollzog sich mit der Ruhe eines Manövers. tion vollzog sich mit der Ruhe eines Manövers. Die Loslösung wunderbar, wenn dieselbe Auffassung sich in Rußland ausbreitete. auch in ihrer Majorität- am 4. August ein vom Feinde bot nicht die geringsten Schwierigkeiten, da deutscher - Die moralische Wirkung der Einführung der Wehrpflicht in Eng­land würde von höchster Bedeutung sein. genommen hat. Denn in der Erklärung, mit ſeits nicht nachgedrängt wurde. Die ersten deutschen Truppen be­der die Fraktion ihre Zustimmung zu den Krediten traten den inneren Befestigungsring Warschaus erſt, als die letten russischen Bataillone sich bereits über 6 Stunden jenseits begründete, hieß es ausdrücklich: die Fraktion lehnt der Weichsel befanden. Beim Abzug unserer Soldaten spielten sich die Verantwortung für die Politik der Regierung herzzerreißende Szenen ab, der Kummer der Zivilbevölkerung war und deren Folgen ab. Die Erklärung aber ist, wie grenzenlos. Kurz vor dem Verlassen der Stadt hatte der Blak­die Gegner der Abstimmung nur allzurichtig vorausgesehen komandant Maueranschläge anbringen lassen, in denen er die Be­hatten, vergessen und an ihrer Stelle ist der Abstimmung je völkerung dringend warnte, dem einziehenden Feinde irgend­länger, desto mehr ein Sinn unterlegt worden, den sie am welchen Widerstand zu leisten. 4. August auch bei vielen der damals Zustimmenden nicht

Die Times" schreibt in einem Leitartikel: Der Fall Warschaus muß jedenfalls die deutsche Nation ermutigen, und die moralische Wirkung auf gewisse Neutrale muß beträchtlich sein. Unzweifelhaft ist die Einnahme Warschaus am Ende des einjährigen verzweifelten Stampfes ein Martstein in diesem Kriege und muß sehr ernst betrachtet werden, denn sie bedeutet eine bestimmte Warnung an die Alliierten. Die Engländer, die das Ereignis zu verkleinern fuchen, erweisen der nationalen Sache einen schlechten Dienst. Die Zeit ist vorüber, wo wir uns über die innere Bedeutung großer unan­genehmer Ereignisse wegtäuschen dürften. Die Times" spricht die Deutschland nicht imstande sein wird, anderwärts große, ernste An­strengungen in absehbarer Zeit zu machen.

gehabt hat. Die journalistischen und parlamentarischen Englische Preßstimmen zur Lage der Russen Soffnung aus, daß die russische Armee unversehrt bleiben und daß

in Polen .

Wortführer sind seit dem 4. August weit über den damals fest­gelegten Standpunkt hinausgegegangen. Unter dem Schutz des London , 6. August. ( W. T. B.) Die Times" schreibt über Daily News" schreibt in einem Leitartikel: Die Weich= Burgfriedens, bei der Unmöglichkeit wirksamer Abwehr haben die Einnahme Warschaus : Es wäre töricht, zu behaup- sellinie ist außerordentlich stark. Wenn die Deutschen nur be­fie die Politik der Partei immer mehr festgelegt. Sie haben ten, daß die Einnahme Warschaus geringe militärische und ge- absichtigen, sie zu halten, fönnen sie zweifellos eine erneute die Regierungspolitik bedingungslos gedeckt, die Verant- ringe politische Bedeutung habe. Der Verlust von Warschau hat zur russische Offensive für lange unmöglich machen. wortung dafür in Gegenwart und Vergangenheit immer un- Folge, daß die Möglichkeit des Wiederbeginns Jedenfalls bedeutet der Sieg für die Deutschen das Freiwerden einer Offensive, wodurch die Sicherheit Deutschlands ernst- frischer Truppen. bedingter übernommen, jede fünftige Kritit aufs äußerste er- lich bedroht würde, für unbestimmte Zeit vorbei ist. Es Schwert, bis sie jetzt im offenen Gegensatz zu einmütigen ist beruhigend, daß die Deutschen das russische Heer nicht vernichtet Beschlüssen der leitenden Instanzen die Politik des Burg - haben.

in

Der italienische Krieg. Meldung der italienischen Heeresleitung.

Es wurde von

friedens, des Waffenstillstands der Klaſſen fortzuführen im über den Rüdaug der Ruſſen: Die Schwierigkeiten eines Der militärische Mitarbeiter der Morning Post" schreibt Begriffe sind, zur Verwandlung der Sozialdemo- folchen Rüdzuges haben sich bereits bei der Rüd­* ratie in eine sozialpolitische Reformpartei. Denn wärtsbewegung in Galizien fühlbar gemacht. Da Rom , 7. August. ( W. T. B.) Hauptquartiers­daran ist ein Zweifel für keinen Aufrichtigen möglich: War die der Feind damals aber überall in der Frontlinie aufmarschierte, bericht vom 6. August. Auf der ganzen Front hat sich Politik des 4. August selbst ein Sieg eines Teiles des bisherigen bestand wenig Gefahr, daß große Truppenmassen abgeschnitten nach den eingelaufenen Meldungen nichts von besonderer Be­würden, jest ist die Lage viel verwickelter. Das Heer hält eine " Zentrums" und der Rechten über die Linke der Partei gewesen, Front von 300 Meilen besetzt und ist umzingelnden Angriffen aus deutung ereignet. Immerhin konnten wir auf dem Star st so wurde sie in ihren Konsequenzen ausgestaltet zu einer Norden, Westen und Süden ausgesetzt. Es ist flar, daß ein einige Fortschritte erzielen. Es wurden 160 Gefangene, dar Dittatur der Rechten über die Partei: Und innerhalb gleichzeitiges Zurüdnehmen aller Teile des Heeres zur Folge unter ein Offizier, gemacht. In der vergangenen Nacht bom­dieser Rechten haben Anschauungen und Tendenzen die Oberhand haben würde, daß die gesamte Streitmacht ungefähr bardierte eines unserer Lenkluftschiffe das feindliche Lager der Mitte des besekten Gebietes einge- in der Umgebung des Sees von Doberda. gewonnen, von denen wohl viele kaum geglaubt hatten, daß sie schlossen würde. Der Feind beabsichtigte offenbar eine Wieder- Artillerie beschossen, fehrte aber unversehrt an seinen Aus­innerhalb der Sozialdemokratie Bedeutung gewinnen könnten. holung der Schlacht von Sedan im großen Stile. gangspunkt zurück. Ein anderes Lenkluftschiff bombardierte Die Partei steht also jezt in der Tat vor einer Schicksals­London, 7. August. ( W. T. B.)" Daily Mail" weist darauf sehr wirksam den Eisenbahnknotenpunkt Opcina. Auf der stunde und die Entscheidungen, die ihre leitenden Instanzen hin, wie überraschend die Nachricht vom Falle Warschaus Rückfahrt wurde es von einem österreichischen Wasserflug­zeug angegriffen, welches von oben herab drei Brandbomben den Schreibtisch legten. Das hörte auf, als die Folgen bekannt warf. Es gelang dem Luftschiff, das Flugzeug durch die von wurden, die diese Bestechungsversuche nach sich ziehen. Sie be- Bord abgegebenen Schüsse in die Flucht zu treiben. Es kehrte standen nämlich darin, daß zu dem Geldschein noch eine ordent- unversehrt wieder in unsere Linien zurück. Cadorna. liche Geldburze geopfert werden mußte. Dank der getroffenen Maßnahmen fann man die Seuchengefahr jetzt als ziemlich be= seitigt betrachten. Die Vorschrift der Hof- und Straßenreinigung, der Beschickung der Straßenrinnen und sonstigen verdächtigen Orte mit Kallmilch oder Chlorkalt, muß selbstverständlich auch weiter­Eine Aenderung ist auch im hin peinlichst beobachtet werden. eigentlichen Straßenleben eingetreten. Es ist merflich stiller und ruhiger geworden. Einige Verfügungen griffen hier ordnend ein. Sie verscheuchten einen Teil der promenierenden Damen und Kinder in schulpflichtigem Alter. Man hat für letztere die Zwangs­schule eingeführt. Nun müssen, ob die Eltern wollen oder nicht, auch die Polenkinder im Alter von 7 bis 13 Jahren lesen und schreiben lernen. Für sechsjährige und Kinder über 13 Jahre ist der Schulbesuch fakultativ. Für die unteren Massen werden Stu­denten als Lehrer beschäftigt; sie bekommen selbstverständlich Ge­halt. Das sind so einige der Maßnahmen, die Sutvalki ein stark verändertes Gepräge gegeben haben.

Vom nordöstlichen Kriegsschauplah.

Zum zweiten Male in Suwalki .

Der türkische Krieg.

Die türkische Hauptquartiersmeldung. Konstantinopel , 6. August. ( W. T. B.) Das Haupt­quartier meldet von der Kaukasusfront:

Am rechten Flügel verfolgen wir den Feind überall; er wurde aus dem Becken des Murats chai berjagt und zog sich zum Teil vollständig zersprengt nördlich von Kec a- filiise und nordwestlich von Alaschkerd zurück. Unsere Truppen vertrieben bei der Verfolgung am 4. August leicht die Neste des Feindes, der sich von Alaschkerd zurückzog und in vorteilhaften Stellungen zwischen den Ortschaften Ringhan und Ridghan Widerstand versuchte. Wir wiesen alle Schein­angriffe, welche die Ruffen von Zeit zu Zeit gegen unsere Hauptfront versuchten, um die Flucht ihres linken Flügels zu decken, zurück und brachten ihnen beträchtliche Verluste bei. In der Umgebung von Olti machten wir an der Grenze am 3. August eine Anzahl von Gefangenen, unter denen sich ein Hauptmann befindet.

Suwalfi, den 1. August 1915. Ende April brachen wir unser Standquartier in Suwalfi ab. In den verflossenen drei Monaten hat sich das Leben hier auffällig Gerändert. Es ist sichtbar in das Geleise einer bestimmten Ord­g hineingewachsen. Schon damals verschwand der gehäufte Schmus aus verborgenen Eden und Winkeln, das Gerümpel auf Höfen und Gaffen; nun aber sieht gang Suwalfi wie gewaschen und gepußt aus. Tatsächlich ist hier tüchtig geputzt, gewaschen und gescheuert worden. Am auffälligsten ist die Veränderung von der Unsauberkeit zu Sauberkeit bei den Hunderten von kleinen Ver­kaufsläden. Man fönnte glauben, sie hätten ein Feiertagsgewand aus verborgenem Schrein geholt und fofettieren nun in seinem Schmucke. Fußböden, Verkaufstische, die Regale an den Wänden, ja selbst die Haustüren und Fensterrahmen haben nähere wirkjame Bekanntschaft mit Wasser und Seife gemacht. Und durch geputzte Fensterscheiben schaut man nicht mehr auf ein unappetitliches Ge­misch der verschiedensten Waren, sondern auf sauber und ordent- Keine nach außen merkbare Wirkung hat die Einführung einer lich ausgelegte Lebensmittel und Gebrauchsartikel in gemeffener Steuerordnung, der Schlachtviehuntersuchung, die durchgeführte Entfernung von einander. Auch die Wände sind gefäubert worden; Entlaufung und Impfung der Zibilbevölkerung, die jeßt rund manche haben sogar einen neuen Ueberzug von Kalf oder Tapete 12 000 Stöpfe zählt, gehabt. Heute allerdings find einige tausend bekommen. Der gewohnte Schlendrian war aber nicht etwa plöß- Menschen mehr in Sumalti. In langen Zügen strömen sie im licher Einsicht oder schnell erwachter Anpassung gewichen. Etwas Sonntagsstaat seit der frühesten Morgenstunde von allen Seiten deutliches Zureden und Unterweisen in die Bedürfnisse der Hygiene in die Stadt herein. Es sind vorwiegend Polinnen in weißen und Von der Dardanellenfront wird gemeldet: Bei hatte sich notwendig gemacht, um auftretende Epidemien, vor allem bunten Kopftüchern, in dunklen und grellfarbigen Röden und Ruhr, möglichst im Reime zu ersticken. Man begnügte sich nicht kurzen Jacken. Sie wandern zu den Kirchen. Aber erst am späten Ari Burnu wiesen wir am 4. August durch einen fräftigen mit theoretischen Belehrungen über das Wesen der ansteckenden Nachmittag suchen die lebten ihr Heimatsdorf wieder auf. Sie be- Gegenangriff den vom Feinde gegen unseren linken Flügel Krankheiten und die Voraussetzungen ihrer erfolgreichen Be- fchauen sich die Veränderungen in der Stadt, bestaunen das mili- unternommenen schwachen Ausfall zurüd. Bei Sed ul fämpfung. Ein großer Teil der polnischen Bevölkerung fann tärische Getriebe, machen Einkäufe. Einen guten Tag haben die Bahr fand am Abend des 4. August und am 5. August ein überhaupt nicht lesen; der schönste Zeitfaden über die zweckmäßigen Händler, die auf dem Plak vor der Kirche in ihren Verkaufsständen Abwehrmaßnahmen bleibt den Polen ein Buch mit fieben Siegeln. Rosenkränze, Heiligenbildchen, Amulette, Medaillen, Gebetbüchlein, ungewöhnlich heftiger Artillerie- und Infanteriekampf statt. Und das Lesenfönnen allein nutzt noch nichts. Sauberkeit ist ein Kirchenkerzen usw. verkaufen. Es ist alles minderwertiges billiges Ein Kreuzer und Torpedoboote sowie die Landbatterien des sehr dehnbarer Begriff! So mußte man sich dazu entschließen, in Beug. Je bunter es sich präsentiert, um so lieber wird es gekauft. Feindes schleuderten ohne Erfolg 400 Granaten gegen die den verdächtigen Häusern von oben bis unten die Wände abzu- Manche der Neuerungen wird von einzelnen Leuten sicherlich Umgebung von Altschitepe und Sighindere. Unsere krazen und gründlich mit Insektentod" zu beschicken. Dann als unbequem empfunden, aber daß von Deutschland bereits 90 000 Artillerie antwortete und verursachte einen Brand, der eine wurde die Vorschrift erlassen, daß nur in sauber und ordentlich Mark für die Armen der Stadt herüberkamen, und die erlassene Stunde dauerte. In der Umgebung des Landungsplates befundenen Läden Waren verkauft werden dürften. Das half! Bekanntmachung, daß alle nach dem 31. März ausgestellten Gut- von Teffeburnu traf unsere Artillerie dreimal ein feind­Stärker als die Gewohnheit an Unsauberkeit war der Erwerbs- scheine nun eingelöst werden, hat kaum irgendwo Unwillen erregt. liches Kanonenboot, welches die Küste bei Beschike beob­finn. Schrubber, Besen und Scheueriuch famen zu ihrem Rechte. Die Einrichtung dec ärztlichen Sprechstunden und die Errichtung achtete. Das Kanonenboot, welches eine Schlagfeite erhalten Dieses notwendige Hineinfügen in neue Verhältnisse mochte unbe- besonderer gut ausgestatteter Krankenhäuser für die Zivilbevölfe­quem sein, aber es blieb doch ziemlich schmerzlos. Dagegen traf rung wird ebenfalls als Wohltat empfunden. Die Angst vor den hatte, wurde nach Tenedos geschleppt. der Versuch, eine andere russische Gewohnheit zu erhalten, ver- Russen, die bei meinem ersten Aufenthalt in Suwalti noch die schiedene Leute an der verwundbarsten Stelle. Ihrem Wunsch, Bevölkerung in ihrer Stimmung herunterdrückte, scheint ziemlich beim Bezug von Waren oder sonstwie bevorzugt zu werden, gaben verschwunden zu sein. fluge Leute Ausdruck, indem sie versehentlich" Geldscheine auf

Düwell, Kriegsberichterstatter.

Eine leichte feindliche Flotte beschoß am 3. August wäh­rend 11 Stunden die offene Ortschaft Kuch a da am Aegäi­ schen Meer , zerstörte einige Häuser und tötete zwei Personen. An den anderen Fronten nichts von Bedeutung.