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Eine Rundfrage über den Burgfrieden. Berachtung Englands Plädoyer verwerfen und von neuem werden

wir gebrandmarkt werden mit dem Zeichen der Heuchelei und Ge­Aus Amsterdam   schreibt man uns: Der Matin" wissenlosigkeit, das ausländische Kritifer unserer Politik schon auf­beröffentlicht in seiner Nummer vom 4. d. M. die Antworten, gedrückt haben. Deutschland   wird mit der Aussicht, die Johnston die er auf seine, an eine Reihe verschiedenartiger Persönlich im verheißt, den Krieg noch Jahre hindurch weiter führen und im feiten von früheren Ministerpräsidenten bis zum Ober- Falle einer Niederlage sofort zu einem neuen Kriegen rüsten. rabbiner gerichtete Frage über die Zukunft der, union sacrée"( heiligen Einigkeit) erhalten hat. Zurückhaltung einziger Mann geübt, der aber in heiligen"

Albanien  .

hat nur eit tusiger inte born at udhaltung zur Lage der österreichischen Gefangenen wegen dieses gambes bar eine internationale flotte wochenlang in Serbien  .

Dingen berufsmäßig am besten Bescheid wissen muß: der Erzbischof Amette, der erklärte, sich über einen so deli­Wien, 9. Auguft.( W. T. B.) Das Wiener K. K. Telegr.- Norr.­faten Gegenstand nicht äußern zu können. Alle übrigen sind Bureau meldet: Die internationale Kommission, die über die Lage für die heilige Einigkeit" sehr eingenommen. Die früheren der österreichisch ungarischen Kriegsgefangenen Ministerpräsidenten Bourgeois und Barthou  , die in Serbien   zu berichten hatte und aus dem Gesandten der Ver­reaktionären Deputierten Cochin und Benoist, der einigten Staaten in Bukarest   Vopica, dem spanischen Militärattaché Bonapartist Marquis de Dion, der Royalist Delahage, in Nisch, Oberstleutnant Sola, und dem schweizerischen Sanitäts­der jungroyalistische Journalist Maurras  , die Radikalen hauptmann Bilad bestand, ist nach vierwöchigem Aufenthalt in Buech, Dumesnil und Breton, die Sozialisten Eerbien hierher zurückgekehrt. Sie hat den größten Teil der Unter­Compère Morel und Varenne, der Präsident des bringungsorte unserer Kriegsgefangenen beiucht und Gelegenheit gehabt, Freimaurerverbandes des Grand Orient  " und der Rabbiner. viele Kriegsgefangenen zu sprechen. Dem Berichte ist zu entnehmen, Ein Unterschied zeigt sich allerdings in einigen Urteilen über daß sich die Lage unserer Kriegsgefangenen in Serbien   hinsichtlich die Dauer des Burgfriedens. Maurras   hofft, daß er die der Behandlung, Verpflegung und sanitären Verhältnisse in der einzige Einheit, die Frankreichs   würdig sei", hervorkeimen legten Zeit in den meisten Unterbringungsorten erheblich ge= lassen werde, nämlich die Rückkehr zur nationalen Monarchie, bessert hat, wenn auch durchaus noch nicht überall solche Ver­Delahage ist unabhängig genug, um den Burgfrieden hältnisse eingetreten sind, wie wir sie für unsere Kriegsgefangenen unter eine Bedingung zu stellen, nämlich, daß die Regie- wünschen. rung die Gewissensfreiheit unangetastet lasse", d. h. daß sie der klerikalen Propaganda nicht in den Weg trete. Com­père More I spricht die Ueberzeugung aus, daß der Burg­frieden nur solange wie der Krieg dauern werde:" Der Waffenstillstand der Parteien ist durch die Umstände not. wendig geworden und kein Franzose könnte es ablehnen, an der Einigung der nationalen Kräfte gegen die

Unwahrscheinliche Behauptungen.

der Times" seinem Blatte meldet, griffen einige Mitglieder der London  , 8. August  .( T. U.) Wie der Petersburger Korrespondent Duma den Kriegsminister an und verlangten sofortige Untersuchung wegen des Mangels an Granaten. Gleichwohl hätte die übergroße Angreifer teilzunehmen. Aber wenn dieser Waffenstillstand wanoff mitteilte, verfüge Rußland   noch über 8 Millionen Reserven. Mehrheit der Duma Vertrauen zur Regierung. Wie General Pali­und diese Einigkeit so lange wie der Konflikt fortdauern Doch sollten vorläufig nur zwei Millionen ausgehoben werden. Seit müssen, wäre es allzu fühn, an ihre wohltätigen Wirkungen Anfang des Krieges habe Rußland sechs bis sieben Millionen Mann­nach dem Kriege zu denken. Morgen ebenso wie gestern ichaften ins Feld gestellt. Die Produktion von Waffen und Munition werden die Klassen einander entgegenstehen, ebenso wie babe bereits eine hohe giffer erreicht und steige noch ständig. Wenn die politischen, philosophischen und religiösen Auffassungen das Heer mit allem, was es nötig hat, versehen sei, dann würden im unausgesetzten Kampf der Ideen aufeinanderstoßen die Russen den Deutschen   eine entscheidende Schlacht liefen. werden." fragt sich nur, wann dies der Fall sein wird.

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Bemerkenswert ist die fast in allen Antworten her­bortretende Mäßigung des Tons, worin über das Kriegs­ziel gesprochen wird. Selbstverständlich sehen alle im Burg­frieden die Bedingung und sichere Bürgschaft des Sieges. Aber nur der Er- Sozialist Breton und der Radikale Dusmenil sprechen noch von der schleunigsten und vollständigsten Zer­schmetterung" des deutschen   Militarismus. Der bekanntlich fehr nationalpatriotische Genosse Varenne aber sagt: Man spreche uns nicht davon, die Waffen niederzulegen, bevor die Unternehmung Deutschlands  , die Hegemonie über die Welt zu erringen, nicht nach dem eigenen Geständnis des Angreifers gescheitert ist. Der Krieg wird ein Ende haben, sobald unsere Feinde daran genug haben. Und nichts sagt uns, daß dieser Tag sehr fern sei." Diese maß­volle Stimme verdient Beachtung.

Von der sozialistischen   Parlamentsgruppe

Italiens  .

Mailand  , 9. August  .( W. T. B.) Secolo" meldet aus Florenz   über die Tagung der parlamentarischen Gruppe der sozialistischen   Partei: Bezüglich der Getreidefrage bedauern die Sozialisten, daß feine Maßnahmen zur Verhinderung der Umtriebe der Getreidespekulanten getroffen wurden und fordern die Regierung auf, große Getreideantäute im Ausland zu machen und sie auf besonderen Dampfern nach Italien  zu bringen. Die dem Staat dabei erwachsenden Verluste soll er als besondere Kriegsausgabe tragen.

Zur politischen Lage wurde eine lange Entschließung mit ver­schiedenen Einwänden und Vorschlägen angenommen, deren boll­ständige Veröffentlichung die Zensur jedoch verhindert. Aus den Mitteilungen des Secolo" ist zu ersehen, daß ein nor­males Weiterarbeiten des italienischen   Parlaments verlangt wird, denn dort werde jede Klasse und jede Partei ihr Programm ent­wickeln und die Verantwortlichkeit vor dem Lande übernehmen.

Eine andere Entschließung über das Problem der Arbeits­Iosigkeit, deren schlimme Folgen sich immer deutlicher zeigten, bedauert das vollständige Versagen der Regierungsmaßnahmen zur Finanzierung der öffentlichen Arbeiten. Es soll ein Sonderausschuß eingefezt werden, der der Regierung noch einmal die ganze Schwere des Problems nahelegen soll. Nach dem Bericht Morgaris über feine Auslandsreise wurden schließlich alle Anstrengungen derer, die auf einen fünftigen Frieden hinarbeiten, gebilligt.

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Oeffentlicher Protest des Vorsitzenden der sozialdemokratischen Dumafraktion.

Es

Die russische Presse veröffentlicht folgendes Schreiben des Vor­ſizenden der sozialdemokratischen Dumafraftion, Genoffen Tschcheidse an den Minister des Innern Fürst Schts cher batow:

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Seit in der Presse und im öffentlichen Leben die Einberufung der Duma auf die Tagesordnung gesetzt worden ist, wurde für mich eine ganz ungewöhnliche Lage geschaffen: seither wurde meine Wohnung unter ganz besondere Aufsicht gestellt. Im Innenhofe, am Toreingang und sogar auf dem Treppenaufgang zu meiner Wohnung sind Leute gestellt worden, die jeden meiner Schritte beschnüffeln und beſpiteln, die mir überall nachschleichen auch in das Gebäude der Reichsduma und jedem einzelnen nachspionieren, der zu mir kommit. Zudem geschieht dies alles absichtlich demonstrativ, ja geradezu heraus fordernd. Man ist scheinbar zur Ansicht gelangt, daß man jezt auch ohne die frühere( weniger aufdringliche) Art der Bespigelung auskommen kann. Genau in derselben Lage befinden sich meine Fraktionsfollegen Stobelew, Tuljakow und Chaustow.

Sehr bezeichnend für die Lage, die für mich geschaffen wurde, ist die folgende Episode: Am 17. Juli begab ich mich zusammen mit Tuijakow und Chaustow zu einem gemeinsamen Bekannten, einem hiesigen Rechtsanwalt. Es traf sich dabei, daß sich bei ihm 4 bis 5 seiner Kollegen aus der Juristenwelt und einige Schrift steller befanden. Unterwegs war es mir und meinen Fraktions­kollegen schon klar geworden, daß man uns nachschlich. Staum eine Stunde nach unserer Ankunft erschien der Pristamsgehilfe des Litejnyreviers, verzeichnete die anwesenden Personen und befahl uns, auseinanderzugehen; so lange er aber die Legitimation prüfte und die Personalien feststellte, waren wir drei Mitglieder der Reichsduma gezwungen, unter Aufsicht eines Polizisten am Ort zu bleiben.

Unter diesen Umständen gibt es für mich und meine Fraktions­follegen feine Garantie, daß wir bei Besuch eines Bekannten in

Graf Julius Andrassy   schrieb kürzlich in der Neuen Freien Presse" in einem Artikel, der auch in der reichs­deutschen Presse außerordentliche Beachtung gefunden hat, unter anderm über die albanische Politik Desterreich­Ungarns: Haaresbreite Albanien. Landes mobilisiert. Viel Geld gab die Welt bereits für Albanien   aus. Dann fesselte es von neuem die öffentliche Aufmerksamkeit durch jene teils tragischen, teils fomischen Ereignisse, welche sich an das Schicksal des Mrbet" fnüpften. Seien wir nicht alba­nesischer als die Albanesen. Am vorteilhaftesten tv äre jene Lösung, welche Albanien   in feiner Gänze oder wenigstens dessen süd­lichen Teil in der geeignetsten Weise, eventuell im Wege einer Personalunion, Griechenland   angliedern würde. Vielleicht wäre dies von allem Anfang an die beste Lösung gewesen. Von dem Gesichtspunkte unserer Interessen darf man auch jene Möglichkeit nicht vollständig ausschließen, daß Albanien Serbien für das den Bulgaren   abgetretene mazedonische Gebiet als Vergütung erhalte, natürlich stets unter der Verpflichtung der Achtung der albanesischen Stammeseigen heiten..."

Hierzu bemerkt unser Linzer Parteiorgan Die Wahr­heit" recht treffend:

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So schreibt nicht ein Vaterlandsverräter, sondern ein wirk licher Geheimer Rat und königlich ungarischer Minister a. D., Graf Julius Andrassy  , in der Neuen Freien Presse" vom 1. August.

Wirklich ein wirklicher Geheimer Rat. Wirklich ein gewesenet föniglich ungarischer Minister, von dem man übrigens erzählt, daß er noch immer nicht ganz einflußlos ist, der Sohn jenes Grafen Andrassy übrigens, der die auswärtige Politif Desterreich- Ungarns der lezten Jahrzehnte einleitete. Und wirklich, nicht nur Griechen­ land   will er Albanien   abtreten, sondern gar an Serbien  , nicht etwa an das kleine Montenegro, das vor zwei Jahren ein paar Nester in dem erst zu schaffenden und nun noch immer nicht geschaffenen Albanien  " begehrte, nein, alt das Serbien  , das mit uns im Kriege ist und das uns schon da­mals als unser Erbfeind hingestellt wurde. Freilich möchte er feine Lösung davon abhängig machen, daß Serbien   mit seinen großserbischen Ambitionen bricht.

Es liegt uns fern, aus der Wandlung der Anschauungen über Albanien   irgend welche Schlüsse ziehen. Es freut uns nur, daß sich schließlich auch so hochstehende Herrschaften den sozialdemo fratischen Argumenten beugen müssen. So ist es immer mit der sozialdemokratischen Kritik: anfangs wird sie verlästert und ber­dächtigt, nach längerer Zeit kommt man aber doch darauf, daß man besser getan hätte, auf die sozialdemokratischen Warnungen zu achten.,

Die Bedingungen der bulgarischen 500- Millionen- Anleihe.

Sofia  , 9. Auguft.( W. T. B.) Der Finanzminister veröffentlicht folgende Mitteilung über die Bedingungen des Abkommens be­treffend die Anleihe von 500 Millionen Frank, das mit einem Syndikat deutscher und österreichisch- ungarischer Banken getroffen worden ist. Die Finanzgruppe hatte sich bis zum 1. August 1915 zu erklären, ob sie zur Ausübung der Option auf den ersten Teil der Anleihe im Betrage von 250 Millionen Frant gewillt wäre. Das Syndikat erklärte sich hierzu bereit. Da der Krieg aber die öffentliche Emission der Anleihe nicht gestattet, so wurde diese bis spätestens auf ein Jahr nach dem Friedensschluß verschoben. Inzwischen wird die Banfengruppe die bei ihnen untergebrachten 120 Mill. Frank Echatscheine einlösen. Der bulgarische Staat wird hierfür an Zinsen 1 Proz. über den jeweiligen Satz der deutschen   Reichsbank und zwar nicht unter 6 Proz. und nicht über 6, Proz. zuzüglich einer Pro­vision von 18 Proz. pro Quartal zahlen. 75 Millionen Frank, die Bulgarien   der Banque de Paris et des Pays- Bas schuldet, werden aus dem Erlös der Emission der ersten Option be= zahlt werden. Die der Russisch- Asiatischen Bank schuldigen 30 Millionen Frank befinden sich zur Verfügung dieser Bank bei der Diskontogesellschaft in Berlin  . Sie werden der erst­genannten Bank überwiesen werden, sobald dies nach Frieden s schluß möglich ist.

deffen Wohnung nicht die Bolizei nach uns ziehen würden und daß Die bulgarischen Sozialisten gegen eine

eine beliebige Zusammenfunft mit Bekannten und Freunden nicht als geiezwidrige Handlung gestempelt wird. Es bleibt uns in dieser Lage nichts anderes übrig, als uns entweder mit alle dem zufriedenzugeben oder uns gänzlich von der Außenwelt abzu­schließen.

Intervention.

Ich glaube, daß ein derartiges Verhalten den Volksvertretern gegenüber in gebührender Weise gekennzeichnet werden muß. was von unserer Seite von der Dumatribüne herab auch geschehen wird. Bis dahin aber erhebe ich gegen die genannten Ginmischung Bulgariens   in den Krieg zu veranstal Maßnahmen hierdurch einen ganz entschiedenen Einspruch. Nikolaj Sjemjonowitsch Tsch cheidse."

Infolge der kriegshezerischen Tätigkeit des sogenannten Bul­ garischen   Volkskomitees wie auch der immer kritischer werdenden Lage in den neutralen Balkanländern sah sich die bulgarische Sozialdemokratie veranlaßt, am 27. Juli im ganzen Lande, in den Städten wie in den Dörfern, Kundgebungen gegen eine ten. Nachstehend seien einige der in den Protestversammlungen angenommenen Resolutionen wiedergegeben:

Hgm. Mailand, 9. August. Nach einer Meldung des Secolo" aus Es ist herzerfrischend, den entschiedenen Ton zu vernehmen, den Turin   ist in der dort tagenden Versammlung der sozialistischen   der Führer unserer Genossen in der Duma im Verkehr mit der Ne­Partei beschlossen worden, daß mit Rücksicht auf den Klassenkampf gierung anschlägt. Nicht minder bemerkenswert ist es, daß die kein Parteimitglied der städtischen Kommission zur Unterstützung von russische Presse das Protestschreiben ungekürzt Soldatenfamilien beitreten darf. wiedergeben kann.

Rumänien  .

In der sozialistischen   Partei macht sich überhaupt eine täglich stärker auftretende Opposition gegen die Regierungspolitik bemerkbar Mit Mühe und Not wurde der Straßenbahnerstreit in Genua   nach sehr bemerkenswerten Artikel, in welchem das Verhalten Rumä­Der Berliner Lokalanzeiger" bringt an leitender Stelle einen Bewilligung der verlangten Lohnerhöhung von 50 Centimes täglich niens eingehend gewürdigt wird. Festgestellt wird, daß die Haltung durch Vermittlung der Behörden beigelegt.

Sofia  : Der einmütige Wille des Volkes ist, in Frieden und Eintracht mit seinen Nachbarn zu leben. Das Volk erwartet den Zusammenschluß der bulgarischen Nation von der Schaffung einer einigen Balkanrepublik. Das Volkskomitee, hinter dessen Patriotismus lediglich Eigennutz und Raubgier lauern, hat nichts gemein mit dem Volke und ist nicht berechtigt, in seinem Namen zu sprechen."

Dubniza: Das Volkskomitee strebt die Herrschaft über aber, das den Frieden will, soll in Ruhe gelassen werden." die ganze Balkanhalbinsel an. Wer will, möge kämpfen; das Volk

Jambol  : Wenn das Parlament nicht einberufen und das Revolution." Volt nicht befragt wird, bleibt kein anderer Weg übrig, als die

Dorf Kotsch malar: Wir protestieren gegen die Provo­Rumäniens bis zur Stunde unverändert sei, und daß kein greif­barer Anlaß zu dem Glauben vorliege, daß das Kabinett Bratianu fationen der russophilen und austrophilen Presse zugunsten einer Eine verständige englische   Stimme. in nächster Zeit die Richtlinien seiner bisherigen Politik zu ver- Einmischung in den Krieg, aus dem nur einige Abenteurer und Im Einvernehmen mit der schieben gedenke. Dem rumänischen Problem würde übrigens in Spekulanten Nußen ziehen werden. London  , 9. August  .( W. T. B.) Im New Statesman  " der Deffentlichkeit eine Bedeutung beigemessen, die ihm schwerlich Politik der sozialdemokratischen Partei fordern wir eine Föderation wendet sich der Professor der Staatswissenschaften in Cambridge  , zukomme. Die militärische Lage sei heute so, daß Rumänien   den der Balkanvölker."( Folgen 89 Unterschriften.) G. Loves Dickinson, gegen einen Artikel von Sir H. Johnston Rußland hätte wahrgenommen werden müssen. Zwischen der und protestiert gegen das Volkskomitee. Mögen die Kriegsfreunde historischen Zeitpunkt versäumt habe, der zu einem Anschluß an Dorf Glojeny: Das leidende Volk ist gegen jeden Krieg über die deutschen Kolonien. Zwar sei, meint er, die Russenherrschaft in Lemberg   und heute liege nicht nur ein Zeit dem Beispiel Radko Dmitriews( eines bulgarischen Generals in Aussicht sehr groß, daß die Kolonien den Deutschen   nicht zurück- raum, der auf etwaige friegerische Neigungen Rumäniens   zähmend äußeren gegeben werden, vor allem deshalb, weil die Staaten, die sie er- wirken müsse, sondern auch eine örtliche Entfernung so beträcht- russischen Diensten) folgen und sich auf irgendeinen Kriegsschauplatz begeben. Wir sind für eine Föderation der obert oder besetzt haben, das letzte Wort sprechen werden; aber eine licher Art, daß ein militärisches Eingreifen der rumänischen Armee folche Politik sei, wie Johnston erkläre, nicht bewundernswert, heute auch rein physisch sich wenig versprechend ausnehmen würde. Balkanländer." sondern höchst verwerflich und verderblich. England beteiligte sich Der anscheinend inspirierte Artikel fährt dann fort: am Kriege, um Belgien   und Frankreich   zu verteidigen und um, wie politischen und militärischen Bassivität verurteilt sieht, aus der es " Daraus folgt aber weiter, daß sich Rumänien   heute zu einer man uns immer wieder vorhält, Deutschlands   Gelüste nach der nur herauszukommen vermöchte, falls es auch seinerseits bereit ist, Weltherrschaft zu vereiteln. Die Deutschen   führen Krieg in der die Früchte der deutsch  - österreichisch- ungarischen Siege zu pflüden. Ueberzeugung, daß ihre Unabhängigkeit und ihr Land von seiten der Solange daß aber nicht der Fall ist und die rumänische Politik sich Triple- Entente bedroht war. Aber, fährt Dickinson fort, die Völker in der Rolle eines hoffnungsreichen Zuschauers gefällt, der seine werden nicht nach dem beurteilt werden, was sie zu Beginn des Augen auf die Dardanellen gerichtet hält, muß der rumänische Krieges sagten oder dachten, sondern nach dem, was sie am Ende des Krieges taten. Die Geschichte wird die Worte auswischen und nach den Taten ihr Urteil fällen. Wenn nun die Politik dem Nate Was wie an dieser Stelle vor drei Monaten sagten, gilt auch Sir Harry Johnstons folgt, dann wird die Geschichte feststellen, daß heute noch: Der Traum von einem Groß- Rumänien fann nur an England den Krieg benutzte, um sein schon gewaltig großes Gebiet den Grenzen eines vernichteten Rußlands   seine Verwirklichung er­noch mehr zu vergrößern und den Handel seines vornehmsten leben. Die Zukunft Rumäniens   liegt nicht in den Meerengen, die Rivalen seiner Gnade zu unterwerfen. Die Geschichte wird, mit man ihm trügerisch versprochen hat, sondern an den Ufern des anderen Worten, das Plädoyer Deutschlands   bekräftigen und mit Dnjestr   und Pruth  ."

Faktor im europäischen   Rechenerempel naturgemäß nach und nach geringer werden und das Interesse an einer größeren Aktivität des Königreiches hüben wie drüben allmählich verblassen.

Kriegsbekanntmachungen.

Der Postverkehr im okkupierten Polen  .

In dem besetzten Gebiet von Polen   nehmen alle Orte der Kreise Bendzin  , Czenstochau, Kalisch, Kolo, Konin, Lodz  , Nieszawa  , Last- Pabianice, Sieradz  , Slupca  , Turek, Wielun   und Wloclawek   an dem Postverkehr mit Deutschland   teil. Für Orte ohne Postanstalt vermitteln die deutschen   Postämter der Kreishauptorte den Verkehr. Nach dem Kreise Slupca   besorgt die Vermittelung das Postamt in Konin  , nach dem Kreise Turek das in Kalisch, nach dem Kreise Nieszawa   das in Wloclawek  . In der Aufschrift der Sendungen ist stets der Name des Kreises anzugeben.