Einzelbild herunterladen
 

Die alte Geschichte. Infanterie, Kavallerie- da fehlt nur die Artillerie, um die heilige Dreieinigkeit der Staats­pfuschkunst voll zu machen.-

Brafilien. Einer Meldung des New- York Herald " aus Rio de Janeiro zufolge weigert sich die portugiesische Regierung, die brasilianischen Flüchtlinge an den Vize­präsidenten Peixoto auszuliefern.

Parteinachrichten.

390

Bei den gestern in Bremerhaven stattgefundenen Stadt verordnetenwahlen haben unsere Parteigenossen in der III. Klasse mit 197 gegen 160 Stimmen der Ordnungsparteien"

geftegt. 13 b

Gin Sozialistenkongres findet am 8. April in Salou. piere( Belgien ) statt. Die zur Diskussion gelangenden Punkte find die Maifeier, die Wahl- und Lohnfrage.

verlegt, darunter ein Gendarm. Aus Caltanisetta find Ver. I gebrochen, daß die Sozialdemokratie ihr einziges Sprachrohr, ihr letzten Mann die Arbeit ruben lassen sollte. Wären wir so weit, ftärtungen an Kavallerie und Infanterie abgesandt.­einziger Anwalt ist. 20dann wären wir Herren der Situation und hätten nicht mehr Wie ist dies gekommen? Weil wir in einer Frage, die eine nöthig zu streifen. Wir denken uns die Sache vielmehr so, daß Sebensfrage für das ganze österreichische Volk ist, die Führerrolle nur die großen, für die Produktion außerordentlich wichtigen übernommen haben. Zwei Drittel der österreichischen Bevölke Industriegruppen, wie die Bergwerksarbeiter, die Verkehrs­Die Grundlagen unserer Verfassung sind Privilegien auf der In anderen Industriezweigen, in denen den Unternehmern rung sind von der Theilnahme an der Gesetzgebung ausgeschlossen. bediensteten, die Gasarbeiter 2c. die Arbeit niederlegen sollen. einen, Rechtlosigkeit auf der anderen Seite. Wesentlich zu das Rubenlassen der Arbeit vielleicht erwünscht wäre, müßte den auf Hilfe gekommen ist uns auch die Wahlbewegung der belgischen Arbeitern geradezu die Verpflichtung auferlegt werden weiter zu Genossen.d arbeiten. Der Massenstreit hat ferner, im Gegensatz zu sonstigen Als bei unferer Maifeier im Jahre 98 die Demonstration großen revolutionären Demonstrationen, den Vortheil, daß er ein sich in erster Linie gegen das heutige Wahlsystem tehrte, konnte völlig legales Mittel ist, und daß daher alle, von den Behörden es nicht mehr zweifelhaft sein, daß für Desterreich eine neue etwa provozirten Exzeffe auf die letzteren selbst zurückfallen, die Mera angebrochen war. Wohl hatten die Jungczechen bereits öffentliche Meinung den Streifenden also günstig gestimmt bleibt. früher den Antrag auf Einführung des allgemeinen, gleichen und Weiter spricht für den Massenstreit, daß er sich planmäßig vor­birekten Wahlrechts gestellt, aber Leben erhielt die Sache erft, als die bereiten, systematisch organisiren läßt. Nun ist von verschiedenen großen Arbeitermassen sich diese Forderung zu eigen machten. Geiten aus den Reihen der Genossen der Vorschlag gemacht Ein weiterer unschäßbarer Vortheil der Wahlrechtsagitation bestand worden, mit der Forderung des allgemeinen Wahlrechts, auch zugleich darin, daß wir mit derselben in fleinbürgerliche und Kleinbauer- die des Achtstundentages zu verbinden. Eine solche Verquickung liche Kreise eingedrungen sind, und dort die über die Sozialpolitischer und wirthschaftlicher Forderungen würde ein schwerer Demokratie gehegten Vorurtheile zerstört haben. Wie immer, hat Fehler sein, weil dadurch diejenigen unserer Gegner, die gegen die sucht, so lange und wo es nur immer anging. Am brutalsten denen eine Verkürzung der Arbeitszeit schwere Opfer auferlegte, auch diesmal die Regierung die Bewegung zu unterdrücken ge- Gewährung des allgemeinen Wahlrechts nichts einzuwenden haben, ift man gegen uns vorgegangen in Böhmen und Galizien . Hier sich auf die Seite der Regierung schlagen würden. Wollten Bin Wien gab es eine Bewegung, die von allen Instanzen ver- wir jetzt nach Einbringung der Wahlvorlage von seiten des boten war und die dennoch stattfand, weil man sich scheute das Koalitionsministeriums zurückweichen oder auch nur still stehen, Berbot durchzusetzen. Man fann gewiß schießen lassen, aber fein so wären wir eine geschlagene Partei, für jetzt und auf absehbare Mensch, auch der erleuchtetste Politiker nicht, fann sagen, welche Beit hinaus. Die Indifferenten würden uns in hellen Haufen Konsequenzen ein solches Vorgehen zeitigt. Es ist unangenehm den Rücken kehren, wenn sie sähen, daß wir den uns todtgefchoffen zu werden, aber es ist auch unangenehm schießen zugefügten Hohn mit einer Rückwärtskonzentrationbeant zu müssen, und wenn die Regierung endlich zu der Ueberzeugung worteten. Deshalb muß es unternommen werden, um die Vor­fam, daß der gegenwärtige Zustand unhaltbar ist, so ist ihr lage zu Falle zu bringen. Natürlich können wir auf dem gegen­Diese Erkenntniß durch die klassenbewußte Arbeiterschaft ein- wärtigen Parteitage den Streit als solchen nicht beschließen, gepaukt worden. Als endlich die Regierung sich drängen ließ, sondern wir können uns nur darüber verständigen, wie die Sache Bourgeoisie ihre bis dahin gegen die Arbeiterschaft bestehende sonstigen Bedingungen vorhanden sind, losschlagen önnen. Die ein halbwegs gerechtes Wahlsystem vorzuschlagen, vollzog die zu organisiren ist; damit wir im gegebenen Momente, wenn alle latente Verbindung nunmehr auch formell und warf damit den Wahlrechtsreform- Bewegung, die in der Forderung gipfelt: Fort letzten Rest von Scham über Bord. Die Ruhe, die nach dem mit dem ganzen System!" ist eine durch und durch revolutionäre 10. Ottober in der Wahlrechtsbewegung eingetreten ist, wurde Bewegung, und deshalb wünsche ich, daß wir uns in den Ber vielfach, auch von unseren eigenen Genossen, falsch gedeutet. der handlungen ebenso von Demagogie fernhalten, wie den revolu Aber wir mußten doch erst die Vorschläge der neuen Retionären Gedanken zum Ausdruck bringen mögen.( Lebhafter gierung abwarten, um einen Angriffspunkt zu haben. Der Beifall.) Kampf um das Wahlrecht wird ein langandauernder werden, und wir wissen, daß wir diesen Kampf nicht nur mit dem Flug Genossen das Wort Alois Krejci: An den bloßen Ver Zunächst erhält außer der Reihe als Sprecher der czechischen blatt, nicht nur mit Versammlungen führen fönuen, sondern daß fammlungen haben unsere czechischen Genossen vollauf genug. wir nach und nach alle Mittel werden anwenden müssen, die Was wir fordern, werden wir durch bloßes Wünschen nie er­dem Proletariat zur Verfügung stehen. Aus diesem Grunde sind langen, wir müssen es erkämpfen. Wir treten daber mit voller auch die Genossen seiner Zeit von der Parteivertretung auf Entschiedenheit für den Massenstreit ein. Bereits auf dem gefordert worden, die Idee des Generalstreits zu diskutiren. Budweiser Parteitage haben wir uns mit der Sache beschäftigt. Wir haben eine Regierung gegen uns, die durch zwei Dort ist von den Vertretern der Bergarbeiter die Erklärung ab Arbeiter denkt. Die eine dieser Aeußerungen ist die von ihr vorligen werden, wenn neben dem allgemeinen Wahlrecht auch der Aeußerungen gezeigt hat, wie sie über die Forderungen der gegeben worden, daß sie nur dann fich an der Bewegung bethei­geschlagene Wahlreform, die andere wenig bekanntere find die Achtstundentag gefordert wird. Da die Bergarbeiter biejenige neuen Breßordonnangen. Wir haben vor uns eine geschloffene be- Arbeiterkategorie bilden, die hoffen dürfen, am ehesten den figende Klasse und darum ist der Kampf, den wir führen, sowohl achtstündigen Arbeitstag zu erringen, während bei den in dem was wir ausführen, wie auch dem was wir unterlassen, Industrie Arbeitern außerordentlich verantwortungsvoll. Ich hoffe, daß der Partei sind, internationale Vereinbarungen nöthig haben wir die der tag bei Beurtheilung der Thätigkeit der Parteivertretung das gebilligt. Also Massenstreit für das allgemeine Wahlrecht und Forderung Bergarbeiter stets berücksichtigen wird.( Lebhafter Beifall) den achtstündigen Arbeitstag der Bergleute.

Bolizeiliches, Gerichtliches 2c. Jam Wegen Aufreizung zum Klassen haß war feiner Beit gegen die Genossen Slomte, Dr. Diederich und Harders Anklage erhoben worden aus Anlaß der Veröffent­lichung der Agitationsbroschüre: Die Bibel". Gegen das am 20. Januar von der Bielefelder Strastammer I gefällte frei sprechende Urtheil legte der Staatsanwalt Revision ein. Dieselbe ist jetzt von der Staatsanwaltschaft zurüdgezogen worden. Nach dreivierteljähriger Beschlagnahme ist also endlich der Ver­tauf der Schrift wieder frei. Das Verbot der Bersammlung in Meerane ( Sachsen ), in welcher Frl. Wa bnih sprechen sollte, und gegen welches dortige Genossen Beschwerde bei der Kreis­hauptmannschaft 3 wida u eingelegt hatten, ist von diefer als gerechtfertigt erachtet worden. In dem amtlichen Schreiben wird Dem Stadtrath von Meerane in der Annahme, die Referentin tonne zu unfittlichen Handlungen"(!) auffordern, beigepflichtet. Weiter fei auch durch ärztliches Gutachten festgestellt, daß die Referentin unheilbar geiftestrant" sei. Merkwürdig nur, daß Die königliche Kreishauptmannschaft bei ihren Erkundigungen" nicht auch erfahren hat, daß Frl. Wabnih, wenn sie über haupt je geistestrant gewesen, als geheilt entlassen worden ist. Zu welch unfittlichen Handlungen" fie ferner in Versammlungen aufgefordert haben soll, ist das Geheimniß der obenbenannten Behörde geblieben.

Todtenliste der Partei. Von R5In a. R. geht uns die betrübende Nachricht zu, daß der Genoffe Hermann Beifing am Charfreitag an einer Gehirnentzündung gestorben ist. Beifing, von Beruf Bauflempner stürzte am 13. März vom Dache einer Fabrit, wobei ihm die Schädeldecke zertrümmert wurde. Die Partet verliert in dem erst 39jährigen einen braven, pflicht getreuen Genossen, welcher seine ganze freie Zeit der Partei zur Verfügung stellte. Er war als Mitglied der Preßtommission, als Bibliothekar des Sozialdemokratischen Vereins und auch im Vorstande der Orts- Krankenkasse eifrig bestrebt, für das Wohl der Arbeiterschaft zu wirken. Die Kölner Partetgenossen werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Vierter Parteitag der

Genosse Popp wies im Kassenbericht auf die großen Schwierigkeiten hin, die der Partei bei Einsammlung von Geldern in den Weg gelegt werden.

=

österreichischen Sozialdemokratie beiter geführt wurde, eine Anzahl Paragraphen des Straf, Pflicht der Parteivertretung wäre es geweſen, damals fofort

in Wien .

Wien , 25. März. Im festlich geschmückten Saale von Schwender's Kolosseum begannen heute Vormittag die Verhandlungen des vierten Partei tages der österreichischen Sozialdemokratie. Um 10 Uhr begrüßte Genosse Schrammel die bisher erschienenen 150 Delegirten wie auch die drei Vertreter der deutschen Sozialdemokratie auf das herzlichste. Die Bureauwahl ergab Popp- Wien , 3eller Reichenberg, Hy besch Brünn , Mantovsky Lemberg als Vorsitzende, Grünwald - Wien , Nemels- Brünn, Riese wetter Reichenberg, Sasta Innsbruck, Nadinsky­Wien als Schriftführer.

0

M

M

alle die Vorwürfe erheben, die gestern vorzubringen mir nicht Hueber Wien : Ich werde heute gegen die Parteivertretung möglich war. Der 10. Oktober ist nicht nur für den Grafen Die nachfolgenden Redner schilderten in drastischer Weise die Taaffe , er ist auch für unsere Parteivertretung verhängnißvoll österreichischen Rechts"-Bustände. Verschiedenes davon war für geworden. Früher hieß es immer, wenn die besitzenden Klaffen denjenigen, der mit diesen Praktiken noch nicht vertraut ist, unfere Forderungen nicht erfüllen, unsere Stimme nicht hören geradezu verblüffend. Ist es doch vorgekommen, daß ein wollen, dann werden wir belgisch reden. Nach dem 10. Oktober Gerichtspräsident in einer Schwurgerichtsverhandlung, die gegen hat die Parteivertretung davon nichts mehr verlauten lassen. gesetzbuches zitirte, die bereits seit vielen Jahren aufgehoben einen außerordentlichen Parteitag einzuberufen, um die Meinung Der Parteivertretung wurde einstimmig Decharge er der Gesammtpartei tennen zu lernen. Genosse Bebel hat theilt. Ueber Punkt 2 der Tagesordnung referirte in längeren feien die deutschen Genoffen gekommen, gestern gegen die Unterstellung der gegnerischen Beitungen, als um zu bremsen, Ausführungen Genosse Reumann. Da zur Organisationsfrage lebhaft protestirt. Aber als Graf Taaffe ging, brachte fowohl von der Parteivertretung als auch aus den Reihen der der Vorwärts" eine Notiz, die hier viel böses Blut gemacht hat, Genossen eine so große Anzahl Anträge gestellt sind, wurden diese und durch die man einen Druck auf uns ausüben wollte. Es fämmtlich zur Vorberathung in eine, aus den verschiedenen hieß in derselben, daß die österreichische Partei noch nicht start Landesorganisationen zusammengesetzte Kommission verwiesen. genug sei, um auf einen Sieg rechnen zu fönnen. Um stegen zu Dadurch ist es möglich geworden, am 2. Feiertage in die Be­rathung des 3. und wichtigsten Punkts der Tagesordnung: das allgemeine Wahlrecht und der Generalstreit einzutreten.

waren,

Nach Berlesung einer großen Zahl von Begrüßungstele grammen und Zuſchriften, von denen besonders die der russischen, rumänischen und italienischen Sozialisten mit lebhaftem Beifall aufgenommen wurden, schloß die heutige Sigung.

Wien , 26. März.

"

können, dazu ist auch die deutsche Partei noch nicht start genug, aber in gewissen Dingen; wie beispielsweise in der Maifeier, nehmen wir es mit der deutschen Partei auf. Seit dem 10. Oft. find allerdings auch wir stehen geblieben und dieser Stillstand ist ein Rückschritt. Kann man sich da wundern, wenn in uns be reits der Gedanke auftauchte, daß die Partei von ihrer Ver tretung verrathen wurde?( Stürmischer Widerspruch.) Wenn die Beschlußfassung in gewissen Dingen nicht so ausfällt, wie ich es wünsche, dann werde ich zwar Sozial demokrat bleiben, den Parteitag aber verlassen. Eine ganze Anzahl von Rednern mit der einen Ausnahme von

Die provisorische Tagesordnung lautet: 1. Parteibericht. Referenten: Adler, Popp. 2. Organisation. Referent: Reumann. 3. Das allgemeine Wahlrecht und der General­ftreit. Referent: Ellenbogen. 4. Der Achtstundentag und die Maifeier. Referent: Schrammel. 5. Der Arbeiterschutz 3 weiter Verhandlungstag. und das Parlament: a) Reform der Gewerbe- Ordnung, b) Aus- Der Bericht der Einladungs- Prüfungskommission ergiebt, daß dehnung der Unfallversicherung. Referent: Adler; c) Bruder 133 Bezirke durch Delegirte vertreten sind. Es befinden sich Bauer- Wien sprechen sich für den Massenstreit aus. Hactel. laden. Ref.: Verkauf. 6. Die Parteipresse. Ref.: Popp. darunter 102 Deutsche , 24 Czechen, 4 Polen , 2 Slovenen und Steiermart erklärt sich namens seiner Genoffen für den Streit, 7. Neuwahl der Parteivertretung. 8. Sonstige Partei- Angelegen- 1 Italiener. jedoch unter der Bedingung, daß die Arbeiter der Lebensmittel­heiten. Nach längerer Debatte wird als letzter Punkt der Tages- Ueber: Das allgemeine Wahlrecht und der branche, die Verkehrsbediensteten und die Bergarbeiter daran ordnung noch hinzugefügt: Revision des Programms. Die von Generalstreit" referirt Genosse Ellenbogen: Defter- theilnehmen. Zwei Vertreter der Bergarbeiter betonen ins den Einberufern vorgeschlagene Geschäftsordnung wird mit den reich, das Land der Baschawirthschaft, in dem man nie weiß, ob befondere, daß sie außer für das Wahlrecht auch für den Acht­Zufaganträgen angenommen, daß bei Punkt 3 der Tagesordnung morgen noch gilt, was für heute erlaubt ist, in dem in Reichen- stundentag durch den Maffenstreit demonstriren wollen. Reu­unbeschränkte Redefreiheit und bei Punkt 2 der Tagesordnung berg nicht mehr zutrifft, was für Wien gilt, fei der rechte Nahrmann- Wien schildert zunächst eingehend die Situation vor Abstimmung nach Nationalitäten stattfindet. Weiter wird be- boden für große revolutionäre Demonstrationen. Das Prole- und nach dem 10. Oftober v. J. Hueber spricht aus, daß er fchloffen, daß sämmtliche Anträge in die czechische Sprache, die tariat tönne feinem Unwillen nur in explosiver Weise Luft uns im Verdacht hatte, Parteiverrath zu treiben, und zu ung nach her to Dober v. er czechischen Reden in die deutsche Sprache und auf etwaigen machen. Eine solche Explosion fand in der Wahlrechts- gleicher Zeit erklärt er, wenn es hier nicht nach seinem Wunsch der czechischen Delegirten auch einzelne deutsche Reben bewegung statt. Vom 1. Mai bis 15. September v. J. fanden Willen geht, dann will er eine Absplitterung herbeiführen. in die czechische Sprache übersetzt werden sollen. 438 Versammlungen wegen des allgemeinen gleichen und direkten Das ist doch der stärkste Parteiverrath, den man sich denken Nunmehr überbringt Genosse Bebel die Grüße und Glück Wahlrechts statt, von denen 81 verboten und 10 aufgelöst wurden. tann.( Lebhafte Zustimmung.) Einen außerordentlichen Partei­wünsche der deutschen Sozialdemokratie. Der Umstand, sagte Am 18. Juni erhielt die Bewegung in Prag und Brünn ihre tag einzuberufen war unmöglich, nachdem die Reichskonferenz, er, daß die lettere diesmal drei Bertreter entfendet hat, Bluttaufe, doch hat das Niedersäbeln und Niederschießen der Ar- beschlossen hatte, denselben zu Ostern stattfinden zu lassen. In beweist, welche Bedeutung man auch in deutschen beiter den Behörden keine Lorbeeren gebracht. 15 Jahre lang der Zwischenzeit haben wir verschiedene recht lehrreiche Gr Parteifreifen ben Verhandlungen des diesjährigen öfter hat das Regiment Taaffe nur Gesetze gegen die Arbeiter vor- fahrungen gemacht. Unter anderem auch die, daß es mit der reichischen Barteitages beilegt. Die gegnerische Breffe gelegt, sein erstes Gesetz für die Arbeiter hat ihm selbst den Organisation der Arbeiter in Desterreich noch sehr schlecht aus­hat freilich aus der starten Vertretung der deutschen Sozialdemo- Untergang gebracht. Und es waren nur die niedrigsten und steht. Wollten wir nur die Organisation als Maßstab anlegen, lines fratie gefolgert, daß wir gekommen feien, um zu bremsen. fleinlichsten Motive, die zur Verwerfung der Taaffe'schen Vor- dann müßten wir einfach sagen, ein Massenstreit ist unmöglich. Aber ganz abgesehen davon, daß wir überhaupt keine Freunde schläge führten. Das Koalitionsministerium, das selbst erklärte Die Schwierigkeiten, die den Arbeiterorganisationen bereitet wer vom Bremsen sind, haben wir im vorliegenden Falle teine Ver- von der Durchführung der Wahlreform hänge seine Existenz ab, den, sind aber so verschiedene und zahlreiche, daß es vielen tausenden anlaffung, weber zu bremsen noch zu schieben. Wir sind ge- befand sich in der fatalen Lage ein Unrecht beseitigen und es von Arbeitern unmöglich ist, sich an denselben zu betheiligen. kommen, um zu hören, zu lernen und, wenn erforderlich, auch auch erhalten zu sollen. In dieser Situation wäre dem Die Parteivertretung, oder wenigstens ein Theil derselben, hält zu rathen. Wenn neuerdings von sehr hoher Stelle es offen aus Ministerium ein unbedachter Schritt der Arbeiter gewiß sehr er- deshalb einen Maffenstreit noch immer für möglich. Ich denke gesprochen wurde, daß gegen die Eventualitäten" des 20. Jahr wünscht gewesen. Deshalb war unsere damalige Burückhaltung mir die Sache so, daß wir hier einen Beschluß faffen, der darauf hunderts die europäischen Nationen sich koaliren müssen, so wollen sehr geboten. Nach fimfmonatlichen statistischen und sonstigen hinaus geht, eine Wahl unter dem bisherigen System nicht mehr wir dieser Koalition der Feinde die der Freunde entgegen seßen. Untersuchungen hat das Koalitionsministerium endlich seine Vor- zu stande kommen zu lassen. Wir bereiten alles vor und zur Mögen daher auch die österreichischen Parteigenossen stets der schläge gemacht, die ein blutiger Hohn auf die Forderungen der Beit der Wahlbewegung, wenn die Bevölkerung ohnehin auf­Parole folgen: Vorwärts und immer wieder vorwärts!( Stür Arbeiter sind. Wenn die Regierung, die weiß auf welchem Vulkan sie geregt ist, erklären wir dann den Massenstreik. Wir werden die mischer Beifall.) tanzt, uns eine solche Vorlage bietet, so ist dies eine Heraus- Bergarbeiter für uns haben, wenn auch nicht alle; wir werden Auf Antrag des Genossen Adler wird hierauf ein Be- forderung, auf die wir zu antworten wiffen werden. Ueber einen zahlreiche Industriearbeiter für uns haben und wenn wir grüßungstelegramm an den Kongreß der belgischen Sozia Punkt kann zunächst kein Zweifel sein: Die Vorlage des wirklich nicht siegen sollten, wird die Bewegung mindestens listen in Mons abgesandt, und die Sigung dann bis Nach Koalitionsministeriums darf nie und nimmermehr Gesetz eine solche werden, die nicht ignorirt werden kann. mittag vertagt. Für verkehrt halte ich es, mit dem allgemeinen Wahlrecht Nach dem Kaffenbericht balancirt der Agitationsfonds Die zweite Frage ist die, welche Mittel wir anzuwenden ge- zugleich den Achtstundentag zu fordern. Wenn man selbst in Einnahme und Ausgabe mit 7884 Gulden 58 Kreuzer; der denken. Nach eingehenden Berathungen tam die Partei- schwach ist, soll man den Gegner nicht noch stärken. In dieser Unterstützungsfonds mit 3307 Gulden 42 Kreuzer. Außerdem vertretung in ihrer Sigung vom 20. Juni v. J. zu der Ueber: Beziehung können wir nur den Bergarbeitern, die eine Aus­find noch für den Wahlrechtsfonds 3000 Gulden eingegangen, zeugung, daß der Massenstreit ein geeignetes Mittel zur Errin- nahmestellung einnehmen, Konzessionen machen. von denen noch 1800 Gulden zur Verfügung stehen. gung des allgemeinen Wahlrechtes sei. Worin bestehen die Vor- Da der Saal am Abend für eine Arbeiterfestlichkeit ver­In der Nachmittagssigung erstattete Genosse Abler den theile des Generalftreits? Weil durch denselben die Bourgeoiste geben ist, müssen die Verhandlungen Nachmittag 1/23 Uhr abge Bericht der Parteivertretung. Als die Parteigenoffen an ihrer empfindlichsten Stelle getroffen würde. Ein Streit von brochen werden. nach dem letzten Parteitage auseinander gingen, waren die einem solchen Umfange muß vorsichtig inszenirt werden. Unter den eingegangenen Zuschriften werden besonders die Grundzüge einer Organisation festgesetzt. Heute fönnen wir mit Es darf nicht vergessen werden, daß es Momente giebt, wo die der badischen Sozialdemokratie, sowie die des Kongresses des Stolz fagen, fie hat sich bewährt. Die Parteivertretung hat in den herrschenden Klassen anfangen zu verzweifeln und in der Sorge schweizerischen Gewerkschaftsbundes mit Beifall aufgenommen. beiden letzten Jahren überhaupt zum ersten Male funktionirt. um ihre Existenz das Aeußerste wagen und es auf einen Kampf Morgen soll noch eine Abendsißung abgehalten werden. Als der letzte Rongreß tagte, waren wir bereits eine ankommen lassen. Und auch solche Momente tönnen durch einen Macht, feitdem sind wir es noch viel mehr geworden. In den Maffenstreit herbeigeführt werden. Wir haben den Massenstreit befiylofen Klaffen hat sich immer mehr die Ueberzeugung Bahn auch nie so aufgefaßt, als ob die Arbeiterschaft bis auf den

werden.