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anerkannt, die einzelnes zu tadeln hatten. Nun ist aber die Zeit, daß auch das innere Programm in den Hauptzügen bekanntgegeben werde; zu sorgliche Zurückhaltung wäre keine Klugheit mehr.

Kritisch bemerkt die Leipziger Volkszeitung  ": Von Wichtigkeit und erheblicher Bedeutung für die Gegenwart find die Stellen der Kanzlerrede, die das Kriegsziel zwar nicht ganz unverhüllt, aber doch ziemlich deutlich durchblicken lassen. Der Kanzler erklärt, Deutschland   müsse seine Stellung so ausbauen, daß die andern Mächte nie wieder daran denken könnten, es einzu­freisen, Europa   fönne nur durch eine starke, unantastbare Stellung Deutschlands   zur Ruhe kommen. Mit diesen Säßen, über deren Einn fein Zweifel walten kann, hat Herr von Bethmann- Hollweg  offenbar seinen Frieden mit den Nationalliberalen und den Ver­tretern der großen Wirtschaftsverbände geschlossen. Die weitere Erklärung, es sei die Freiheit der Meere zu erringen, vervollständigt das Bild, das man sich von der Stellung der deutschen   Regierung in dieser Frage machen kann. Die Rede des Kanzlers hat starken Beifall im Reichstag ge­funden, die Parole des Durchhaltens, die den Beschluß bildet, wird dort ebenso gebilligt, wie das Kriegsziel, das er aufgestellt hat. Die bürgerlichen Parteien stehen offenbar einhellig hinter ihm, wenn sie ihn nicht schon noch weiter in seiner Richtung vorwärtsdrängen. Und die Sozialdemokratie? Dies Kapitel fönnen wir jetzt nur sehr kurz behandeln. Die Mehrheit der Fraktion hat sich für die Bewilligung der neuen Kriegskredite entschlossen. Und Genosse Dr. David wird ihr Sprecher in der Reichstagsdebatte sein. Das besagt genug. Wir müssen uns damit begnügen, es festzustellen. Die Geschichte wird urteilen.

Beifällig äußert die Chemnißer Volksst imme": Aber auch wer sich gewaltsam zwingt, die Freude über die Kriegsereignisse einmal ganz auszuschalten, um ganz ruhig objektiv die Rede des eichskanzlers zu betrachten, wird sagen können, daß sie gut war. Dreiviertel der Rede sind noch heute, wo der Reichskanzler, wenn er wollte, sich auf das Recht des Siegers und auf dieses allein stüßen könnte, immer noch dem Beweis gewidmet, daß Deutschland   nicht der Friedensstörer war. Auch das danken wir dem Kanzler, daß er ausdrücklich auch dem englischen Volfe keine Schuld am Kriege beimißt. Das englische Volf ist getäuscht worden, genau wie das französische und das russische getäuscht worden ist.

Wir wissen natürlich, daß alle Beweise für die Friedensliebe des Kanzlers in gewissen Kreisen damit werden widerlegt werden, daß er immer noch keine Antwort auf die Frage nach den Kriegs­zielen Deutschlands   gegeben habe. Aber auch hier sind nunmehr die ersten Andeutungen bezüglich des Schicksals... doch schon gefallen. Wir glauben, daß sie eine Basis bilden für eine Verständigung auf einer Grundlage, die nicht der Stimmung der Konservativen und der Rechtsnationalliberalen entspricht. Hoffen wir, daß bald der Moment kommt, wo die Diskussion über die Kriegsziele auch nach Meinung der Regierung freigegeben werden kann, und wo man dann offen sagen kann, was die Parteien des Reichstages trennt, und was sie vereinigt. Nur aus einer offenen Aussprache kann die Verständigung hervorgehen. Es gilt, die Annexionsfanatiker aus­zuschalten; wie dies geschehen kann, das haben wir so oft betont, daß Wiederholung zwedlos wäre.

Die Dresdener Volkszeitung" bemerkt: Was der Kanzler sonst über die Kriegsziele sagte, war so un­bestimmt, wie die Probleme vielgestaltig sind, die der Krieg zur Lösung hat. Deutlich wurde Bethmann nur dort, wo er sich für die Freiheit des Meeres, das bisher von England beherrscht worden sei, einsette. Im übrigen müsse Deutschland   seine Stellung so aus­bauen, festigen und stärken, daß die Mächte niemals wieder an eine Einkreisungspolitik denken". Ein Saz, der von den bürgerlichen Parteien mit stürmischem Beifall aufgenommen wurde, während wir Sozialdemokraten darauf warten, von Bethmann zu hören, wie diese Art der Sicherstellung Deutschlands   verwirklicht werden soll. Der Kanzler, der nach seinen Worten zu schließen, nicht von den alldeutschen Absichten einer Vorherrschaft Deutschlands   in Europa   besessen ist, weiß wie wir, daß auch nach diesem Kriege, wie immer er auch ausgehen möge, starke Völker neben Deutschland  bestehen werden und daß eine abermalige Einkreisung Deutschlands  nur vermieden werden kann durch einen Frieden, der eine Ver= ständigung mit den Nachbarvölkern ermöglicht.

"

Das wäre das eine Moment, das die Sozialdemokratie auch zur neuen Kanzlerrede zu betonen hätte. Eine andere Forderung er­gibt sich aus seinen Schlußworten; der Kanzler sagte: Dieser Krieg hat es an den Tag gebracht, welcher Größe wir fähig sind, gestüßt auf die eigene sittliche Kraft. Die Macht, die uns die innere Stärke gibt, können wir nach außen nur im Sinne der Frei­heit gebrauchen." Dieser Vorsatz des Kanzlers ist erfreulich, aber die Volksmassen Deutschlands   ersehnen, daß diese selbe Stärke nach dem Kriege vor allem nach innen im Sinne der Freiheit ge­

braucht werde.

Die Fränkische Tagespo ft" kommt zu folgendem Urteil:

werden mögen.

Ueber

Marktes erforderlich sind und erst nach und nach abgegeben zur Parteigenossen in ganz Preußen erobert wurde, preisgeben. werden pflegen. Diese Gesichtspunkte kommen im allgemeinen dieses Mandat haben nicht die Genossen von Niederbarnim   allein zu nicht in Petracht, wenn sich die Gegenstände, namentlich in größeren entscheiden. Mengen, in der Hand von Personen befinden, die sich vor Ausbruch Der Zentralvorstand fordert deshalb den Genossen Haenisch auf, des Krieges nicht mit ihrem Vertriebe befaßt haben. Der Zurüd- an seinem Mandat unbeirrt festzuhalten. haltung der Gegenstände ist es gleich zu achten, wenn sie den Ver- Die Genossen des Kreises Oberbarnim werden in besonderer brauchern und dem Handel nur zum Scheine oder zu übermäßigen Konferenz zu diesen Vorgängen Stellung nehmen. Preisen oder unter Bedingungen angeboten werden, die das An­gebot als nicht ernst gemeint erkennen lassen.

*

Eine Borständekonferenz des Wahlkreises Spandau Potsdam Osthavelland nahm nach langer Diskussion folgende Resolution an:

=

Die Versammlung erklärt sich mit dem Vorgehen der Mehr­heit der Fraktion betreffs Bewilligung der Kriegskredite nicht ein­verstanden. Sie billigt die Haltung ihres Abgeordneten Genossen Dr. Liebknecht und ist mit seiner Tätigkeit einverstanden. Mit dem Protokoll der Vorstandssitzung der Provinz Brandenburg   vom 3. Juli ist die Konferenz nicht einverstanden.

Stimmen, der letzte Teil mit 22 gegen 3 Stimmen angenommen. Die ersten beiden Teile der Resolution wurden mit 20 gegen

war

-

Opfer des Weltkrieges.

Der mit der Verordnung verfolgte 3wed verlangt, daß die zu enteignenden Gegenstände sobald wie möglich dem Ver­brauch zugeführt haben. In der Regel werden daher in den Gemeinden ortsansässige Händler oder Konsumvereine, die bereit sind, den Absatz der Gegenstände zu bewirken, als Erwerber in Frage fommen. Ihnen ist die Verpflichtung aufzuerlegen, die Gegenstände unverzüglich zu einem von der enteignenden Behörde zu bestimmenden oder zu genehmigenden Preise an das Publikum abzugeben. Zur Einleitung des Verfahrens der Uebertragung des Eigentums ist ein Antrag nicht erforderlich. Die örtlichen Ver- 6 waltungsbehörden haben, sobald ihnen ein Fall bekannt wird, in dem die gefeßlichen Voraussetzungen für die Enteignung gegeben sind, unverzüglich, nötigenfalls telegraphisch, die höhere Verwal­tungsbehörde zu benachrichtigen und dabei möglichst eine Person zu bezeichnen, die bereit ist, die enteignenden Gegenstände zum Genosse Eugen Nökel, der bis zu seiner Einberufung im Oktober Einen schweren Verlust erlitt unsere Lübeder Parteiorganisation. Verkauf zu übernehmen. Vor dem Erlaß der Anordnung, durch die das Eigentum übertragen wird, ist der Besitzer der Gegen- tüchtige Arbeit als Jugendleiter geleistet hat, ist am 6. August bei stände zu hören, falls ihm nicht bereits bei den Erhebungen über Dstrolenka durch Rückenschuß gefallen. Er ist nur 23 Jahre alt ge­Die Zulässigkeit der Enteignung Gelegenheit zur Aeußerung ge- worden. Trotz seiner Jugend stand er in den vordersten Reihen und geben ist. namentlich in der Jugendbewegung auch außerhalb Der Uebernahmepreis ist, falls nicht etwa ein niedri- Lübecks, so in Kiel   und Hamburg  , bekannt und beliebt. Mit Fleiß gerer Höchstpreis besteht, in der Regel in Höhe des Einkaufspreises, und Feuereifer arbeitete er unermüdlich und fand nebenbei noch bei selbsterzeugten Gegenständen in Höhe der Herstellungskosten Beit, sich in unseren theoretischen Schriften weiterzubilden. Man er­festzusehen. Sind die Gegenstände zu diesem Preise nicht ver­wendbar, so ist der Uebernahmepreis entsprechend niedriger fest- wartete viel von ihm in der Zukunft. Die Lübecker   Parteigenossen zusehen. Dies gilt nicht für die nach dem 23. Juli 1915 aus dem werden dem toten jungen Kämpfer ein ehrendes Andenken bewahren. Ausland eingeführten Gegenstände. Auf die Anhörung von Sach- Nöfel war Metallarbeiter und stammte aus Leipzig  . verständigen kann im Einverständnis mit dem bisherigen Besitzer Genosse Franz Unterhalt, der stellvertretende Geschäfts­der Gegenstände verzichtet werden. Die Fälligkeit des Ueber- führer und verantwortliche Redakteur der Danziger Volkswacht", nahmepreises ist bei der Festsetzung zu bestimmen. Kann der ist den Kämpfen um Warschau   zum Opfer gefallen. Er hat nur ein Uebernahmepreis nach Lage der Verhältnisse nicht sofort ermittelt Alter von 37 Jahren erreicht. werden, so ist eine angemessene, sofort fällige Abschlagszahlung festzusehen. Die lebertragung des Eigentums und die Zuführung der enteigneten Gegenstände an den Verbrauch dürfen dadurch nicht aufgehalten werden, daß die Festsetzung des Uebernahme- 1. Oktober d. J. auch die Elberfelder Freie Presse" greifen. Die Zu einer Erhöhung des Abonnementspreises muß mit dem preises nicht sofort erfolgen kann. Die baren Auslagen des Ver- Abonnenten in Elberfeld  - Barmen haben von diesem Zeitpunkt an fahrens, insbesondere die den Sachverständigen zu gewährende monatlich statt 60 Pf. 70 Pf. zu zahlen, die auswärtigen Abonnenten Vergütung, sind in der Regel dem bisherigen Eigentümer der statt 70 Pf. 75 Pf. Die Frauen der Einberufenen sollen an Gegenstände aufzuerlegen; sie können bei der Festsetzung des Ueber- Abonnement wie bisher 35 Bf. monatlich zahlen. nahmepreises berücksichtigt werden. Gebühren werden nicht erhoben.

Aus der Partei.

Zur Abstimmung über die Kriegskredite.

Der Streit um Haenisch.

Parteiblätter und

Parteiprefe.

Aus Industrie und Handel.

Die kommende Kriegsanleihe. Bürgerliche Blätter berichten:

ein Kredit von

Die F3

=

Eine Reihe Zuschriften aus dem Leserkreise wünscht eine Die Ausgabebedingungen für die dritte Kriegs­genauere Mitteilung über die Kreditabstimmungen der sozial- anleihe stehen nunmehr im wesentlichen fest. In den Zeich­demokratischen Reichstagsfraktion. Wir kommen diesem Ersuchen werden, wird wiederum zur Zeichnung auf ein 5 proz. Papier  , nungseinladungen, die bereits in den nächsten Tagen ausgegeben nach Möglichkeit nach: Es stimmten in der Fraktion gegen die erste und zwar wie bisher nebeneinander hergehend, auf Reichsan­Kreditvorlage 14, gegen die zweite 17, gegen die dritte 23 und leihe und Reichsschakanweisungen aufgefordert. Der gegen die vierte Kriegskreditvorlage 36 Abgeordnete. Von diesen 36 Ausgabekurs wird mit 99 Proz. höher sein, als bei der letzten An­stimmten am 20. August im Plenum 3 für die Vorlage, Liebknecht leihe. Der Gesamtbetrag der Zeichnung ist wiederum nach oben dagegen, 32 von ihnen befanden sich bei der Abstimmung außerhalb hin nicht begrenzt, so daß genau wie bei den früheren An­des Saales. Von diesen können wir folgende 29 Abgeordnete namhaft voll zugeteilt zu erhalten. Uebrigens ist durch die neue Bewilligung leihen die Zeichner darauf rechnen können, die gezeichneten Beträge machen, die aus grundsäglichen Bedenken sich aus dem Sigungs- eines 10- Milliarden- Aredits der Anleibezeichnung feineswegs eine saal vor der Abstimmung entfernt hatten: Albrecht, Antric, Bern  - Höchstgrenze gezogen, steht doch aus den früher bewilligten Krediten stein, Bod, Büchner, Dr. Cohn( Nordhausen  ), Dittmann, Emmel, zweimal je 5 Milliarden Mark, im August und im Dezember Erdmann, Fuchs, Geyer, Haase, Hente, Dr. Herzfeld, Hoch, Hof- 1914, und 10 Milliarden Mart   im März 1915 richter, Horn, Kunert, Ledebour  , Peirotes, Raute, Rühle, Schwarz rund 6% Milliarden Mark noch zur Verfügung, da bisher im Wege der Anleihe rund 13% Milliarden Mark aufgebracht sind. ( Lübec), Simon, Stadthagen  , Stolle, Vogtherr, Wurm, Zubeil. Zeichner haben also wiederum vollständig freien Spielraum. erscheint auch dringend erwünscht, daß ein möglichst großer An­leiheerfolg erzielt wird, denn aus den eingehenden Summen müssen In den letzten Tagen ist vielfach in der Parteipreffe ein Artikel zunächst die bereits über den Betrag von 13% Milliar " Franttireur- Politit" des Genossen Knoll, Vorsitzender des Stein- den Mark hinaus vom Reiche eingegangenen Verpflich seperverbandes und Mitglied der Generalkommission, abgedruckt tungen eingelöst werden, und nur die danach verbleibende worden, der scharfe Stellung gegen den Kreis Niederbarnim nimmt. Summe steht für den neuen Kriegsbedarf zu Gebote... In er­In dem Artikel wird behauptet, in der Kreiskonferenz wurde be- heblich größerem Umfange als bisher wird die Organisation aus­schlossen, dem Landtagsabgeordneten Haenisch ein Mig- gebaut werden, um das Zeichnungsgeschäft zu erleichtern. Ins­trauensvotum zu erteilen und ihn 3 er besondere geschieht dies im Interesse der kleinen Zeichner. Nach juchen, daraus die Konsequenzen zu ziehen." dieser Richtung dürfte sich noch wirksamer als die Einrichtung von Genosse Knoll bezeichnete diesen Beschluß in milder Form als Beichnungsstellen in sämtlichen Postanstalten des Reichs das Zu­feige und hinterlistig, die richtigste Bezeichnung wär Frant- geständnis erweisen, daß bei den kleinen Zeichnungen von 1000 M. tireur- Politit. Er begründet diesen Vorwurf mit der Ein- und darunter, für die bisher die sofortige Bollzahlung vorgeschrieben berufung des Genossen Haenisch zum Militärdienst, dem also dadurch war, Teilzahlungen, und zwar bis zu Beträgen von 100 m. die Verteidigung abgeschnitten sei. herab, zulässig sein sollen. Da diesmal nicht nur die Zeichnungs­Dazu erhalten wir nun vom Vorstand des Kreises Nieder- frist ausgiebiger bemessen werden dürfte als bei der zweiten Kriegs­Bedauerlich ist es nur, daß der Kanzler trotzdem keine Zeit anleihe, werden sich somit auch alle diejenigen an der Anleihe be= barnim folgende Erklärung: gefunden hat, unzweideutig zu erklären, wie sein bekanntes Wort Die am 22. August 1915 tagende Kreiskonferenz des Wahlkreises teiligen können, die von ihren Einnahmen oder sonstigen Bezügen über die realen Garantien, das bekanntlich von den Annexions- Niederbarnim hat mit allen gegen zwei Stimmen folgende Reso- wenigstens Beträge von 100 M. oder ein Mehrfaches dieses Be­politikern in ihrem Sinne ausgenußt wird, zu deuten ist. Ebenso lution beschlossen: Das Volksblatt für Anhalt" bringt in seiner trages im Laufe der Zeit erübrigen können. Selbstverständlich wollen wir wünschen, daß seine Andeutungen von der Anbahnung Nummer 190 vom Montag, den 16. August 1915, einen Leitartikel werden die Stücke der beiden ersten Kriegsanleihen ebenso wie die ihnen gleichgestellten staatlichen Werte zum Zwecke der Einzahlung freiheitlicher Zustände im Innern möglichst bald zur Wahrheit bürgerliche Zeitungen haben diesen mit Anwürfen gegen die Reso- auf die dritte Kriegsanleihe bis zu 75 Proz. von den Dar lehnskassen beliehen. Schließlich ist wiederum auch den­lution des Vorstandes und der Kreiskonferenz Niederbarnim   gespickten jenigen, die mit ganz kleinen Beträgen zu rechnen haben, die Be­Verfasser des Artikels ist das Mitglied teiligung an der Anleihe ermöglicht, wenn, wie es bereits bei der Artikel nachgedruckt. der Generalkommission Genosse Knoll aus Lichtenberg  . In ihm zweiten Kriegsanleihe in mehreren Fällen mit bestem Erfolge ge­stellt Genosse Knoll die wahrheitswidrige Behauptung auf, die schehen ist, Arbeitgeber und Geschäftsinhaber die Beträge für die Kreiskonferenz habe den Genossen Haenisch ersucht, die Konsequenzen von ihren Angestellten und Arbeitern bewirkten Zeich­zu ziehen. Die mit 27 gegen 11 Stimmen angenommene Resolution nungen zunächst ihrerseits entrichten und die verauslagten Beträge lautet in Wahrheit wörtlich: In Nr. 126 des Hamburger Echo" durch Teilzahlungen in Gestalt von Abzügen von den Gehältern stellt sich Genosse Haenisch auf den Standpunkt einer verblümten oder Löhnen wieder einziehen.(?) Annerionspolitik. Es lag nicht der geringste Grund vor, daß Genosse Die zuständigen preußischen Minister für Handel und Ge- Haemisch zur Annegionspolitik Stellung nahm. Genosse Haenisch werbe, für Landwirtschaft und des Innern haben auf Grund der hat sich durch seine neueren Auslassungen in bewußten Widerspruch Bundesratsverordnung gegen übermäßige Breissteigerungen vom mit der Auffassung des Kreisvorstandes und der Kreiskonferenz C. Hübener Nachf., die vom Januar 1915 an ausschließlich für die Die Rathenower   Dampfmühlen- Akt.- Ges. vorm. 23. Juli d. J. das Recht der Enteignung und Uebertragung des Niederbarnims gesezt." Kriegsgetreide- Gesellschaft und für Behörden gegen Eigentums auf eine andere Person nicht den Gemeinden, sondern Das Urteil über das die Partei Schädigende und Zerrüttende Mahllohn arbeitete, kann für das zweite Geschäftsjahr 1914/15 ein den Regierungspräsidenten, im Landespolizeibezirk Berlin   dem des Knollschen Artikels überlassen wir den in Wahrheit für die sehr befriedigendes Ergebnis ausweisen. Der Gewinn auf General­Polizeipräsidenten, übertragen. Die Ausführungsanweisung der Einheit und Geschlossenheit der Partei eintretenden Parteifreisen." Barentonto stieg auf 794 593( i. V. 382 572) M. Aus dem nach preußischen Minister liegt jetzt im Wortlaut vor. Es heißt darin: Die Konferenz nahm sodann noch mit 40 gegen 8 Stimmen 119 321( 39 699) M. Abschreibungen verfügbaren Reingewinn Für das im§ 1 der Bundesratsverordnung vorgesehene Ver- eine Resolution an, die sich mit der Kundgebung vom 9. Juni an von 386 800( 64 377) M. dienen 96 781( 3219) zum Auffüllen des fahren der Uebertragung des Eigentums an Gegenständen des den Parteivorstand und mit dem Aufruf der Genossen Bernstein  , Reservefonds auf 100 000 M. gleich 10 Proz. des Aktienkapitals, täglichen Bedarfs ist neben der Landeszentralbehörde der Regie- Haase und Kautsky   einverstanden erklärt und die Wiederaufnahme 3000 M. als Talonsteuer- Rücklage, 160 000 Wt. als 16 Prozent rungspräsident, im Landespolizeibezirk Berlin   der Polizeipräsident der früheren Taktik der Partei verlangt. Dividende( i. V. 5 Proz.), 36 001( 6402) M. zu Tantiemen und zuständig. Höhere Verwaltungsbehörde im Sinne der§§ 2 und 3 Gratifikationen, 20 000 M. für Wohlfahrtszwede, 71 018( 4756) M. der Verordnung( für die Festsetzung von Breisen und die Schlich­als Vortrag. tung von Streitigkeiten aus der Enteignung) ist der Regierungs­präsident, im Landespolizeibezirk Berlin   der Polizeipräsident. Die Der Zentralvorstand der Provinz Brandenburg  Möglichkeit der Uebertragung des Eigentums soll über- nahm am Sonntag, den 22. August, Stellung zu der gemeinsamen mäßigen Preissteigerungen bei Gegenständen des täglichen Bedarfs Tagung des Parteiausschusses und der Reichstagsfraktion. Der und der Neigung entgegenwirken, solche Gegenstände in der Er- wiederum beschlossenen Bewilligung der Kriegskredite wurde ein­wartung ungewöhnlicher Preissteigerung einstweilen dem Verkehr mütig zugestimmt, ebenso den Leitsägen, die als Ausdrud vorzuenthalten. Es liegt im allgemeinen Interesse, wenn das Ent- des Willens der Mehrheit in der Frage der Kriegsziele angenommen eignungsverfahren gegebenenfalls rücksichtslos angewendet wird. wurden. Die Befanntmachung über Vorratserhebungen vom 2. Februar Außerdem wurde beschlossen: 1915 bietet die Möglichkeit, Aufschluß darüber zu gewinnen, ob ein im Verkehr auftretender Mangel an Gegenständen des täg­lichen Bedarfs durch eine spekulative Zurückhaltung verursacht ist. Bei der Beurteilung der Frage, ob Gegenstände des täglichen Bedarfs über Gebühr zurückgehalten worden sind, wird häufig die Person des Eigentümers von Bedeutung sein. Sind die Gegenstände von dem Eigentümer in Ausübung seines Berufs zur Veräußerung erzeugt oder erworben, so werden die Voraus- Bestrebungen, die einem Urteil des Parteitages über die Todessturz französischer Flieger. Dem Temps  " zufolge stürzte setzungen für die Enteignung insoweit nicht gegeben sein, als die von Haenisch mit der Mehrheit der Reichstagsfraktion und am Sonnabend bei Etampes   ein Flugzeug aus 50 Meter Höhe ab. Borräte die Mengen nicht übersteigen, die im regelmäßigen Wirt- des Parteivorstandes vertretene Bolitik vorgreifen und ein Mandat, Beide Insassen, die Flieger Potard und Casceu, wurden schafts- und Geschäftsbetriebe zur allmählichen Versorgung der das auf Grund zentraler Verhandlungen, durch Mitwirkung der getötet.

Alles in allem war es eine von stolzem Selbstbewußtsein und starker Siegeszuversicht getragene Rede, die ihre Wirkung auf die fast vollzählig erschienenen Reichstagsabgeordneten nicht verfehlt hat und darüber im ganzen Wolfe die gleiche Wirkung auslösen wird.

Gegen den Lebensmittelwucher.

Aus den Organisationen.

Kriegsgewinne.

Aus aller Welt.

Millionenerbschaft der Stadt Stuttgart  . Die in Tubing am Starnberger See   verstorbene Gräfin Landsberg  , geborene Hallberger, hat der Stadt Stuttgart   testamentarisch einen großen Grundbesitz im Werte von einer Million Mark ver­macht. Die Stadt hat dafür am Bodensee   ein Kinderferien­Der Zentralvorstand hat von den fortgefeßten Treibereien Kennt- heim( Hallbergerhaus) zu errichten und zu unterhalten. nis genommen, durch die der Genosse Haenisch zur Niederlegung Fünf Personen bei einem Eisenbahnunglück getötet. Der feines Abgeordnetenmandats für die Kreise Ober- und Niederbarnim   Personenzug Nürnberg- Gräfenberg ist Sonntag Sonntag vormittag gezwungen werden soll. zwischen Eschenau und Forth infolge eines Schienenbruchs ent Drei Männer und Durch einen Erfolg dieser Bemühungen würde auch der gleist. Einige Wagen stürzten um. Bezirksverband der Provinz Brandenburg   in Mitleidenschaft ge- zwei Mädchen wurden getötet und eine Anzahl Personen zogen werden. Der Zentralvorstand verurteilt deshalb die verlegt.

Berantwortlicher Redakteur: Alfred Wielepp, Neukölln. Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin  , Drud u. Verlag: Borwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW.