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Nr. 241.- 32. Jahrg.

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Telegramm Adresse:

,, Sozialdemokrat Berlin".

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Ami Morisplak, Nr. 151 90-151 97.

Mittwoch, den 1. September 1915.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplas, Nr. 151 90-151 97.

Erfolgreiche Kämpfe bei Luck.

Der russische Generalstabsbericht. Petersburg, 31. August.  ( W. T. B.) Der Große Generalstab gibt bekannt: Bei den Stellungen we st I i ch von Friedrichstadt   dauerten die Kämpfe im Laufe des 28. und 29. August mit gleicher Hartnäckigkeit an. In Ent­wicklung ihrer Operationen griffen die Deutschen   gleichzeitig unsere Truppen in der Gegend des Eisenbahnabschnitts Crossekau- Neuhut und das Dorf Virshalen an. In der Richtung auf Dünaburg   keine wesentlichen Verände­rungen. An einigen Punkten gingen unsere Truppen am 28. Auguft zur Offensive über. In der Richtung auf Wilna  gehen die Kämpfe auf annähernd derselben Front weiter. Der in der Gegend von Dlita auf das rechte 11fer des Njemen übergegangene Feind versuchte am 29. August in der Richtung auf Orang vorzubringen. Auf dem übrigen Teil der Front längs des Mittel­Taufes des Njemen und gegen den Süden hin bis zum Lauf des Pripjet setzen unsere Armeen, gedeckt durch Nachhuten, ihren Rückzug fort. Diese wiesen am 28. August cine Reihe deutscher Angriffe in der Gegend von Lipst ab und fügien dem Feinde große Verluste zu. Weiter südlich brachten Nachhuten die hartnäckige Offensive starker feindlicher Kräfte westlich der Linie Pruscha ny- Goro­de zum Stehen. Nachdem der Feind in der Gegend von Wladimir Wolynskij seine Truppen um­gruppiert hatte, setzte er in der Nacht zum 29. August die Offensive mit starken Sträften in der Richtung von Wladimir Wolynskij auf Luck fort. Nördlich dieses Ortes entwickelten sich Kämpfe an den beiden Ufern der Styra.

Danzig  

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Konigsberg Магматра

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Wilna Oschmjany

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Die Front im nd

Osten. Anfang Mai

am 30.Aug.

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Lupron peries Uzsok

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Wyskow Univer

Marassin

Sluck

Sümer

Rekilno

Marwograd- Pol Rowne

Bubna Ostrog

arnopol

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Stanislau Nadwaga  ! Musz Czernowitze Karesmid

Konstantinow

Prasskuran

Chotin

Rumänien

Die englische Presse über die Lage

Meldung des Großen Hauptquartiers.

Amtlich. Großes Hauptquartier, den 31. August 1915.( W. T. B.)

Westlicher Kriegsschauplatz.

Keine besonderen Ereignisse.

Deftlicher Kriegsschauplah. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg  . Der Kampf an dem Brückenkopf südlich Friedrichstadt   ist noch im Gange.

bon

Destlich des Njemen dringen unsere Truppen gegen die von Grodno   nach Wilna   führende Eisenbahn vor; sie machten 2600 Gefangene.

Auf der Westfront der Festung Grodno   wurde die Gegend von Nowy Dwor und Kusnica erreicht. Bei Grodek gab der Feind vor unserem Angriff seine Stellungen am Ostrand des Forstes von Bialystok   auf. Heeresgruppe des Generalfeldmarichalls Prinz Leopold von Bayern.

Der Uebergang über den oberen Narew ist stellenweise bereits erkämpft. Der rechte Flügel der Heeresgruppe   ist im Vorgehen auf Pruzana.

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackenfen. Die Verfolgung erreichte den Muchawiec- Ab= schnitt. Feindliche Nachhuten wurden geworfen. 3700 Gefangene fielen in unsere Hand.

Südöstlicher Kriegsschauplatz.

Die Verfolgung der nördlich von Brzezany   durchge­brochenen deutschen   und österreichisch  - ungarischen Truppen wurde an der Strypa stellenweise durch einen Gegenstoß starker russischer Kräfte aufgehalten. Oberste Heeresleitung.

Der österreichische Generalstabsbericht.

Wien  , 31. Auguft.( W. T. B.) Amtlich wird verlaut­bart: 31. August 1915:

Russischer Kriegsschauplatz.

Der nördlich und nordöstlich von Lud angetroffene Gegner wurde gestern unter heftigen Kämpfen nach Süden zurück­geworfen. Er ließ 12 Offiziere, über 1500 Mann, fünf Maschinengewehre, fünf Lokomotiven, zwei Eisenbahnzüge und viel Kriegsmaterial in unserer Hand. Auch bei Swiniuchy, Go­rochow, Raziechow und Turze zwangen unsere Truppen die Russen, den Rückzug fortzusehen. Mit gewohnter Tapferkeit erstürmten im Raume füdlich von Raziechow die Regimenter der Budapester Heeresdivision eine stark verschanzte Linic. An der Strypa wird um die Nebergänge gekämpft, wobei die Russen unsere Verfolgung an einzelnen Punkten durch heftige Gegenstöße aufhalten.

Am nje str und an der bessarabischen Grenze nichts Neues. Unsere nördlich Kobryn kämpfenden Streitkräfte drangen bis Prußany am oberen Muchawiec vor.

Italienischer Kriegsschauplas.

Auch gestern fanden an der Südwestfront keine Kämpfe von Belang statt. Zwei feindliche Vorstöße bei San Martino, dann je ein Angriff auf den Südteil des Tolmeiner Brücken­kopfes und auf unsere Flitscher Talstellung wurden abgewiesen. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Höfer, Feldmarschalleutnant.

Nuznießer des Krieges.

Aus der Budgetkommission des Reichstages heraus kam die Forderung an die Regierung, mit möglichster Beschleuni­gung eine Kriegsgewinnsteuer einzuführen. Der Schatz­sekretär sagte zu, unverbindlich. Und von dieser Unverbind­lichkeit bis zur wirksamen Tat ist ein weiter, weiter Weg. Der Vorbehalt ist schon gemacht worden, daß während des Krieges an die Einführung einer Kriegsgewinnsteuer nicht zu denken ist. Die Kriegsgewinne kräftig zu besteuern, ist aber doch das Mindeste, wenn man gegen die aufreizende Tatsache etwas unternehmen will, daß eine kleine Schar raffi­nierter Profitjäger Säcke Goldes zum Plazen füllt, während auf der anderen Seite das ganze Volk unter der Last des Krieges feucht und darbt. Ein Jahr blüht das Geschäft der Kriegswucherer, ein Jahr häufen sie Gewinne mit allen Mit­teln. Und ein Jahr kämpft die direkt und indirekt betroffene Bevölkerung einen vergeblichen Kampf gegen Elemente, denen die Kriegsnot zum Geschäftsglück" geworden und die es durchaus in der Ordnung finden, die Konjunktur" auszu­nügen. Kapitalistische Grundsäße! Konjunktur ist Konjunf­tur, ob sie der Krieg bringt oder der natürliche Lauf des Handels. Und diese Grundsäge haben Geltung überall, in allen friegführenden Ländern.

Die Kriegsgewinn- Interessenten, die mit den einfachsten Mitteln operieren, sind die Spetulanten; es gehört nicht viel dazu, die Bedürfnisse der Kriegszeit fennen zu lernen und es ist nur notwendig, rasch eine Menge dieser Bedarfs­gegenstände aufzukaufen und zurückzuhalten, bis der Preis die gewünschte Höhe erreicht hat. So hatten es die Händler mit Metallen, Delen, Leder usw. schon bald nach Beginn des Krieges dahin gebracht, daß die Preise um 100-300 Proz. hinaufgeschnellt waren; ohne Risiko, ohne jedes Opfer, ja meist ohne besondere Vermehrung ihres Kapitals. Zum Spe­fulanten gesellt sich der Mittelsmann, der die Verbindung mit dem Abnehmer sucht, dessen ganze Leistung in der Geschicklich­keit besteht, Geschäftsgelegenheit auszufundschaften. Schieber nennt sie der Spefulantenjargon. Ihnen geht's wie den bib­lischen Vögeln unter dem Himmel, sie säen nicht und ernten doch, das heißt, sie brauchen überhaupt keinen Betrieb und fein Kapital und streichen doch große Profite ein. Inserate in großen Zeitungen bilden ihren ganzen Geschäftsapparat, Inserate, die etwa lauten: Suche für Militärlieferungen jeden passenden Artikel auf eigene Rechnung oder gegen Pro­vision." Oder auch: Suche für sofortige Lieferung beliebige Tausend Hemden oder Hosen, Patronentaschen oder Brot­beutel, Spatentaschen oder Zeltbahnen, Gewehrriemen oder Soldatenstrümpfe, feldgraues Tuch oder Baumwollflanelle." Unbegrenzt ist das Geschäftsgebiet der Spekulanten und Schieber, sie schürfen nach Gewinn bei notwendigstem Kriegs­bedarf wie bei Liebesgabenartikeln, und die Gewinne können sich überall sehen lassen: Ein Telephongespräch! Gewinn 6000 bis 8000 20.; einige Stunden Kommissionsgeschäfte im Ge­treideeinkauf: Gewinn 8000 M. so festgestellt teils vor Ge­richt, teils an anderen amtlichen Stellen.

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Gemeingefährlich wird die Spekulation, wenn sie sich der notwendigsten Lebensmittel bemächtigt. Man kann seit Kriegsbeginn ein Lied davon singen: überall künstliche Knapp­heit an Lebensmitteln zum Zwecke der Preissteigerung, 3u­rückhaltung der Waren bis zum Verderben. Aber Ueberan­gebot, wenn die Preise auf die gewünschte Höhe hinaufge­trieben sind. Angebote wie: 30, 40, 50 Waggons Speise­bohnen; 10, 20 Waggons Erbsen, 20 000 Kilogramm Reis, Käse, Speiseöl, Schokoladenpulver, Fleisch und Würste sind jezt unter hohen Preisen fast täglich in Zeitungen zu lesen. Das Petroleum schien zur Verzweiflung der Aermsten bis auf den letzten Tropfen versiegt, und als der Literpreis auf 60 bis 70 Pf. hinaufgetrieben war, wurden Hunderttausende Liter durch Großhändler angeboten. Wieviel Tausende Zent­ner Kartoffeln, wieviel Hunderte Zentner Fleisch sind infolge der Spekulation verdorben und dem darbenden Volke entzogen Die worden.

Streitkräfte, die sich auf Grodno   stützen, mögen sich in sehr sorgen voller Lage befinden. Die Benutzung der Straßen wird durch die erzwungene Flucht der Zivilbevölkerung erschwert. Der deutsche Vormarsch ist nicht so langsam, wie öfters gesagt wurde. Times" gibt zu, daß die russischen Hauptkräfte noch nicht außer Gleichen Schritt in der Preistreiberei halten die Kar­Gefahr sind, hofft aber, daß sie die neue Linie ohne gefährliche Bestelle und Verkaufsvereinigungen. Das Kohlen­lästigung erreichen werden. syndikat hat seine Preise seit Kriegsbeginn wiederholt erhöht; London  , 31. Auguft.( W. T. B.) Morning Post" meldet unter seinem Protektorat werden obendrein alle Stohlen­aus Petersburg vom 29. August: Es ist fast nichts zu verzeichnen, händler boyfottiert, die wagen, unter den festgesetzten Mindest­was die Einförmigkeit des allgemeinen Rüdzugespreisen zu verkaufen. Im Oftober vorigen Jahres verhängte der Russen unterbricht. Die Nachricht, daß die Russen die der Elberfelder   Kohlenhändlerverein die Sperre über einen London  , 31. Auguft.( W. T. B.) Die Times" schreibt: Die Festung Brest   und die Brücken zerstörten, nachdem sie die militäri- Kohlenhändler, der trotz mehrmaliger Verwarnung unter den Räumung von Brest- Litowsk   vollendet die Besetzung schen und anderen Vorräte entfernt hatten, hat eine große Erleichte- Mindestpreisen verkauft hatte. Höhere Preise", erklärte der Bolens durch den Feind. Der Wert von Brest   liegt teilweise in den rung verursacht. Es ist eine Empfindung wie nach dem Zahnziehen. Kohlenhändlerverein in seinem Boykottschreiben, das er ge­Eisenbahnen. Die Russen haben jedenfalls die Bahnen möglichst un- Es tut weh, aber bessert die allgemeine Lage. Die Kämpfe dauern mütvoll mit Glückauf!" schließt, sind natürlich zulässig." brauchbar gemacht, aber Bahnen lassen sich schwer für lange zer- fort, aber isoliert, ohne daß die Deutschen   eine große Schlacht er- Gemütsmenschen dieser Sorte finden sich überall; in der Fach­stören. Während die Deutschen   ihre rückwärtigen Verbindungen ver- zwingen fönnen. Man erwartet, daß dieser Kampf, den die meisten zeitschrift Der Schuhmarkt" wurde der Aufruf eines Schuh­bessern, werden die Möglichkeiten des russischen Rüdzuges be- demokratischen Länder nicht aushalten könnten, zwei oder weitere händlers an seine Kollegen veröffentlicht, worin sich dieser be­schränkter. Die Bahnlinie Wilna- Petersburg muß bald an einem Monate dauern wird, wo dann der Feind in einem verwüsteten flagte, daß viele kleine Geschäfte noch die alten billigen bedrohlichen Punkte durchbrochen werden. Die starken russischen Lande dem russischen Winter gegenüberstehen wird. Preise" haben, der Menschenfreund meint:

Rußlands  .