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Gewerkschaftliches.

Ausbeutung von Krankenpflegerinnen.

Zu einer Krankenpflegerin- Prüfung im Gerichtssaale kam es gestern in einer Verhandlung der Ferienstraffammer

Reichenau   i Sachsen  , onsdorf, Delmenhorst   und Lehmann von der Staatsanwaltschaft I waren in einem Zivilprozeß. Reichenbach  ( Schl.). In Guben   versieht neben der Frau des in dem es sich um Mietsstreitigkeiten handelte, Differenzen entstanden, Geschäftsführers die Filialvorsitzende und in Kottbus   ein weib- die den Angeklagten zu einer Pistolenforderung gegen den Die Militärsattler befaßten sich in ihrer legten Branchen- liches Filialvorstandsmitglied den Bureaudienst. In den Drten Staatsanwalt veranlaßte. Die Folge war die jezige Anklage wegen bersammlung mit einigen Entscheidungen der Schlichtungskommission. Betschau, Stettin  , Schönebeck  , Rengersdorf, Herausforderung zum Zweikampf. Dem Antrage des Staatsanwalts Durch die Beschlagnahme des Messings mußte zu anderem Material Piegnig, Freiburg  ( Schl.), Bärenstein  ( Erzg.), Nörd gemäß erkannte die Straffammer auf zwei Wochen 3. B. beim Helmbeschlag gegriffen werden, wodurch sich die betreffenslingen, Nüringen, Sindelfingen  , Göttingen  , Festungshaft. den Arbeiter erheblich benachteiligt fühlten. Die aus Eisenmaterial Geyer, Köln   a. Rh., Langenberg( Rthl.), Mühlhausen  hergestellten Beschläge boten beim Verarbeiten große Schwierigkeiten( Thür.) und Kalbe   haben in 9 Fällen die Frauen der Einberufenen und es konnte nicht so viel verdient werden wie beim Messing die Verwaltungsgeschäfte übernommen, in einem Fall die Dlutter und in beschlag. Die Differenz des Verdienstes schätzten die Arbeiter auf vier Fällen Kolleginner. In einigen Fällen haben die Frauen die Ge­20 Prozent. Diese Schäßung reduzierten die Arbeiter bei der Firma schäfte so lange geführt, bis sich Kräfte aus den Reihen der nicht des Landgerichts III   unter Vorsitz des Geh. Juſtizrats Reinhardt auf etwa 12 Prozent. Der Unternehmer berief sich dem mehr wehrfähigen männlichen Mitglieder zur Uebernahme der gegenüber auf den bestehenden Tarif und die Angelegenheit wurde Posten fanden, in einigen anderen Fällen sind die Männer nach Warnatsch. der Schlichtungskommission unterbreitet. Es fam zu einer Ginigung, einiger Zeit für dienstuntauglich erklärt und haben ihre Verbands- Wegen Betruges war die angebliche Krankenpflegerin Frida in der bestimmt wurde, daß für das Beschlagen und Nieten der arbeit selbst wieder aufgenommen. Nezband angeklagt. Die Angeklagte erließ in einer Zeitung ein Helme mit Eisenmaterial in den einzelnen Betrieben Groß- Berlins Auch andere Funktionen werden in erhöhtem Maße als in Inferat, in welchem sie sich zur Ausbildung von Krankenschwestern 10 Prozent Aufschlag gezahlt werden soll. Ferner wurde erreicht, normalen Zeiten während der Dauer des Krieges von weiblichen innerhalb von vier Wochen anbot und sich gleichzeitig verpflichtete, daß beim Nieten der Armee- Fernsprech- Futterale ein Zuschlag von Mitgliedern ausgeübt. So sind 29 Tertilarbeiterinnen in den Orts- den Betreffenden eine Stellung zu verschaffen. Es meldeten sich 5 Pf. gezahlt wird. Außerdem wurde bei bestimmten Nieten an verwaltungen, 31 in den Arbeiterausschüssen und 89 als auf dieses Inserat hin mehrere junge Mädchen, darunter Ar­diesen Futteralen 1 Pf. zugelegt. Die Schlichtungskommission nahm Unterfajfiererinnen ant die Stelle eingezogener Männer ge- beiterinnen, Blätterinnen u. a. Wie die Verhandlung ergab, auch eine Preisregelung bei den Kolonialausrüstungsstücken vor, die treten. Die diesen Frauen bisher fremden Arbeitsgebiete bestand die ganze Ausbildung" der Mädchen darin, daß sie nicht im Tarif mit einbegriffen waren. Dagegen konnte in einem wurden mit Umsicht und Geschick von ihnen beherrscht, so sich täglich aus einem medizinischen Buch ein Kapitel Artikel eine Einigung über den Preis vorläufig nicht getroffen werden. daß das gewerkschaftliche Leben in den Filialen feine wesent- über Körperbau vorlesen mußten, außerdem wickelte ihnen Deutsches Reich  . liche Unterbrechung erlitt. Weiter gelang es aber auch dem Beispiel die Angeklagte eine alte Mullbinde um Arm, Beine oder Gewerkschaftler- Frauen. und der Tatkraft dieser Frauen, neue Kräfte für die Verwaltungs- Kopf und erklärte, daß dies ein Verband sei. Für diese merk­arbeiten mobil zu machen. Und dafür wird ihnen die Anerkennung würdige Ausbildung mußten die jungen Mädchen 40 M. zahlen. Auch im Verwaltungsbereich des Deutschen Tegtilarbeiterverbandes niemals versagt werden können. Daß alle Witglieder und die ver- Die geschädigten Mädchen erstatteten Anzeige wegen Betruges und hat der Krieg mit seinen Folgen Lücken in die Reihen der Verbands- bliebenen Angestellten sich bemühen, den Frauen ihre Arbeit nicht das Schöffengericht verurteilte die schon vorbestrafte An­funktionäre gerissen. Filialleiter, Staffierer, Hauskassierer, Geschäfts- au erschweren, sondern ihnen helfend beispringen, muß ebenfalls an- geflagte, da es sich um ein recht gemeingefährliches Vorgehen führer und andere Funktionäre wurden und werden noch immer ein- erkannt werden. Denn nach beendetem Kriege werden die Ver- handele, zu fünf Monaten Gefängnis. Gegen dieses Ur­gezogen. Nicht immer hat sich aus den Reihen der männlichen Mit- waltungs- und Organisationsarbeiten in vielen Verbänden mehr teil legte die Angeklagte Berufung ein. Sie behauptete vor der glieder Ersatz für die Einberufenen gefunden. Häufig genug wurden als vorher von Frauen erledigt werden müssen; alle Organisationen Straffammer, daß sie sehr wohl befähigt sei, Kranken­auch solche, die eben einen Posten in der Organisation über- müssen mit starken Verlusten ihrer männlichen Mitglieder durch den pflegerinnen auszubilden. Sie sei furze Zeit in zwei Irren­nommen hatten, ebenfalls abberufen um Kriegsdienste zu Krieg rechnen. Wie vielfach in der Industrie, wird auch im Ver- anstalten als Pflegerin tätig gewesen. Das Gericht fam leisten. dem Der Deutsche   Textilarbeiterverband kann, wie einige waltungsförper der Organisationen die Frau an geeigneten Stellen zu Beschluß, sich mit eigenen Augen andere Gewerkschaften auch, die Tatsache konstatieren, daß aus den ihren Platz behaupten. Kenntnissen der Angeklagten zu überzeugen. Es wurde der Ge­Reihen seiner weiblichen Mitglieder sich eine ganze Anzahl gefunden fängnisarzt Dr. Juda telephonisch herbeigerufen, ein Ge­hat, welche die durch den Krieg verwaisten Posten übernahmen. Die richtsdiener holte aus der Unfallstation im Gerichtsgebäude einen Zahl der Frauen. die solche Kriegsarbeit" leisten, dürfte sogar ent­Verbandskasten herbei, die Rolle des Verwundeten" spielte ein sprechend der größeren Zahl weiblicher Mitglieder eine wesentlich Referendar, der sich auf einem Stuhl vor dem Richtertisch nieder­höhere sein, als in anderen Verbänden. In neun Geschäftsstellen, ließ. Die Versuche erwiesen die völlige Unfähigkeit der Angeklagten. die durch besoldete Angestellte verwaltet wurden, sind in Das ärztliche Gutachten ging dahin, daß die Angeklagte selbst nicht acht Fällen die Frauen der Angestellten an dte Stelle ihrer Rechtsanwalt Georg Krüger   vor der Ferienstraffammer fähig sei, den Posten einer Krankenpflegerin auszufüllen, geschweige Männer getreten. Es sind dies die Geschäftsstellen Sprem- des Landgerichts I   zu verantworten. Zwischen dem schon wegen denn Krankenpflegerinnen auszubilden. Die Berufung wurde berg, Kottbus  , Guben  , Sagan, Breslau  , Zweikampfs vorbestraften Angeklagten und dem Staatsanwalt Dr. unter Bestätigung des ersten Urteils fostenpflichtig verworfen.

Gerichtszeitung.

Der geforderte Staatsanwalt.

Wegen Herausforderung zum Zweikampf hatte sich gestern der

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