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die sittliche Pflicht zu kämpfen und zu sterben". Neben der Lehre vom beschränkten Uirtertanenverstande verkündet der Jesuit auch noch die Lehre von der beschränkten Vertrags- Pflicht, die er geboten hält, wenn dieheilige Pflicht der Lelbsterhaltung" in Frage komme. Und zum Schluß legt er noch einmal zusammenfassend dar, daß die Umstände auch die Vorenthaltung der Wahrheit zur Pflicht machen können: Es gibt höhere Güter als die unbegrenzte Erkenntnis der Wahrheit, und dann kann es nicht bloß edel, sondern auch richtig und pflichtmäßig sein, diesen Gütern den Vorrang zu lassen. Wie das StaatSwohl so kann auch das persönliche geistige Wohl gebieterisch fordern, daß auch dem reifen Manne bei bestimmten Anlässen Grenzen des Wissens und der Wahrhcitserkenntnis ge st eckt werden.... An sich ist die Wahrheit immer schön und gut. Aber nur für Gott ist sie nie zu stark. An sich braucht auch die Kirche die Wahr- heit nie zu scheuen, aber oft sind die Menschen so schwach, daß ihnen die übereilte Kenntnis der Wahr- heit das seelische Gleichgewicht rauben würde. Wie der Staatsbürger, so muß deshalb auch der Bürger des Reiches Christi fragen, ob die gepanzerte Faust der Wahrheit nicht einmal auch Tore vorzeitig zertrümmert, hinter denen Geister Hausen, die, einmal losgelassen, nicht mehr zu bannen sind." Wer einigermaßen mit der Morallehre der Gesellschaft Jesu vertraut ist, der wird in diesen Ausführungen nur gewohnte und bekannte Klänge heraushören. Im übrigen muß zugestanden werden, daß die hier offenbarten An- schauungen keineswegs das alleinige geistige Eigentum der Jesuiten sind. Man kann sicher sein, daß sie die Zustimmung vieler, wenn nicht aller Staatsmänner und Heerführer finden.

Die großen englischen Gfßzierverlufte. bespricht imObserver"(London ) vom S. September Major A. 23. Redwah. LautTimes" verloren die englischen Hcree im Juni 1818.... 2440 Offiziere , Juli 1913..... 1000 . August 1915.... 2392 wovon 98 Prozent auf Abgänge in den Kampffronten entfallen. Ein Drittel sind Gefallene. Bon den Berwundeten darf man allerdings einen guten Teil als dienstuntauglich nach erfolgter Heilung einsetzen. Immerhin vrrloren wir den Bestand an Offizieren iür eine Armee von 972 Kompaqicn Infanterie, gleich 176 200 Mann, während der Mannschaftsverlust nicht annähernd diese Ziffer er- reichte. Im Verlauf des Krimkrieges begrub England einschließlich der an Krankheit Verstorbenen nur 264 Offiziere, während wir im August allein 741 im Kampf getötete Offiziere hatten mehr als die Russen im ganzen mandschurischen Feldzug. DaS Blatt geht dann näher anf die Ursachen dieser enormen Verluste ein und fordert, daß zur Ausbildung von Offizieren nur Instrukteure verwendet werden, die in diesem Kriege bereits Er- fahrungen gewonnen haben. Kapneger für Englanüs tzeer. London , 12. September. (W. T. B.) Das Reutersche Bureau meldet aus Prätoria vom 9. September: England hat dank- bar das Angebot der südafrikanischen Regierung angenommen, ein Jnfanteriebataillon Kapneger aufzustellen. Rußische Generalftabsmelöung. Petersburg, 12. September. (W. T. B.) Bericht des Großen General st abes von gestern. Ein feind- liches Zeppelinluftschiff überflog am 10. September B a l- t i s ch- P o r t und warf einige Bomben. Unsere Wasserflug - zeuge warfen Bomben auf die deutschen Schiffe im Hafen von W i n d a u. In der Gegend von Riga und Friedrichstadt keine ernsten Kämpfe. In der Gegend von �acobstadt warfen wir am Abend des 10. September eine Reihe von deutschen An- griffen zurück. In der Gegend von D ü n a b u r g, bei der Eisenbahnstation Ponemunek schoß unsere Artillerie ein deut- sches Flugzeug herunter, welches einen Lazarettzug mit Vom- ben bewarf. Zwischen Swenta und Wilia unternahm der Feind während des 10. September eine energische Offensive mit bedeutenden Kräften in der Gegend östlich von Wilkomierz. Der Feind schreitet auf der Straße nach Dünaburg und den benachbarten Straßen vorwärts. Er unternimmt seinen An- griff hauptsächlich südlich dieser Straße mit Hilfe starker Feld- und Festungsartillerie. Zu gleicher Zeit schreiten bedeutende feindliche Kräfte in der Gegend östlich von Schirwnitz vor, mit allgemeiner Richtung von Wilkomierz auf Swientsany. Zwi­schen Wilia und Njemen haben sich unsere Stellungen nicht verändert. Starkes Artilleriefeuer am Unterlauf der Zere- tschauka. Oestlich von Grodno unternahmen die Deutschen seit dem Vormittag des 10. September hartnäckige Angriffe auf der Front O z e r y S k i d e I. Wir warfen diese Angriffe niehrinals mit dem Bajonett zurück. Skidel wechselte wieder- holt den Besitz: schließlich gegen Abend blieb Skidel in un- serer Hand nach einem glänzenden Sturm eines unserer Ba-

Personen unö Spstem. Es ist neuerdings in Rußland sehr diel davon die Rede, daß die Augiasställe der Verwallung durch einen radikalen Personen- Wechsel gesäubert werden sollen. Die russische Bevölkerung verhüll sich diesen Ankündigungen gegenüber vorläufig noch recht skeptisch. Ehe diese Säuberung in den unteren Regionen der Verwaltung, in den Provinzen und Gouvernements, in Angriff genommen wird, muß erst ein radikaler Umschwung in den zentralen Institutionen, im ganzen System der Regierung eintreten. Wie sehr gerade der Charakter der Verwaltungsbeamten mit dem herrschenden Regierungssystem eng verknüpft ist, schildert der demokratische Schrlftsteller A. P e t r i s ch t s ch e w in dem Moskauer Blatte Russkija Wedomosti". Nach einer Kennzeichnung der in letzter Zeit bekanntgewordenen markantesten Fälle aus der russischen Verwaltung�- Praxis, deren hervorstechende Eigenschaften ja auch in Deutschland hinreichend bekannt sind, schreibt der Verfaffer: Man kann freilich nicht alles einfarbig schildern. Unter den Verwaltungsbeamten gibt es viele ehrliche Leute, viele, die von den Bürgern als Leute bezeichnet werden, die.Gott nicht vergessen haben", diegerecht" und sogargut" sind. Aber hier verbirgt sich fast die traurigste Eigentümlichkeit unseres Lebens. Es ist noch kein Unglück, daß es schlechte Leute gibt. Wo gibt es solche nicht? Weit schlimmer ist es, daß die ehrlichen, gerechten, guten Leute bei uns nur eine furchtbar kurze Lebensdauer haben. Der Provinzbewohner ist auf Grund seiner bitteren Erfahrungen zu folgender Er- kenntnis gelangt: Wenn auf einem Veltvaliungsposten ein guter Mensch ericheint, so wird er sich nicht lange'halten, sondern aufgefressen werden. An jedem Ort gibt es ganze Gruppen von Herrschaften, denen eine ehrliche, gesetzliche, ge- rechte Verwaltungspraxis unvorteilhaft ist. Und wenn eine solche beginnt, so werden gegen denSchuldigen" sofort unterirdische Minen und Laufgräben angelegt. Aus allen seinen Wegen tauten Apselsinenschalen, Glasscherben. Fanggrube» und Fallen auf. Von allen Seilen regnet c-Z gegen ihn Denunziationen. Es wird aus die entsprechenden Knöpfe gedrückt, und in den Gouveriiemeiitsstädlen

taillone. Unsere Kavallerie verfolgte eifrig den Feind, unter- stützt durch unsere Infanterie, die die Deutschen aus den Schützengräben südlich von Skidel verjagte. Aus der Front südlich des Njemen fand am Flusse Zelwianka ein hartnäckiger Kampf, in der Nähe von Pieski und Zelva, statt. Bei Pieski zerstörte unsere Artillerie eine feindliche Batterie vollständig. Darauf brachten wir mit Leichtigkeit einige Angriffe des Feindes zum Stehen. Bei Zelva gelang es uns, am 10. Sep- tember wiederholte deutsche Angriffe zurückzuschlagen, trotz der Verwendung erstickender Gase durch den Feind. Wir be- hielten unsere Stellungen auf dem rechten Ufer der Zelwianka, das wir vollständig vom Feinde säuberten. Gegen Rozan zu versuchte der Feind auf der Straße nach Slonim dreimal un- sere Truppen«mzugreifen. Er hatte aber trotz seiner starken Artillerievorbereitung keinen Erfolg. Weiter südlich bis zum Pripjet fanden nur Vorpostengefechte statt. In der Richtung von R o w n o zogen sich unsere Truppen am 10. September vor dem Gegner zurück, der gegen Terajur vorging. In der Richtung auf Kremenec nahmen die Oesterreicher ihre Angriffe auf beiden Ufern des Oberlaufes des Goryn nahe der galizi- scheu Grenze wieder auf. Zu gleicher Zeit hielten wir den Feind auf dem rechten Ufer mit Erfolg zurück, trotzdem er Granaten mit giftigen Gasen benutzte. Mehrere österreichische Abteilungen wurden durch imfer Feuer vollkommen fortgefegt. In der Gegend von T a r n o p o l rückten wir am 10. September früh vor und bezwangen den hartnäckigen Widerstand des Feindes. Nach Aussagen von Gefangenen ist das feindliche sechste Jägerbataillon, das eben erst gebildet worden war, vollkommen vernichtet worden. Da der Feind nicht in der Lage war, Widerstand zu leisten, ergriff er die Flucht und ließ am 10. September 39 Offiziere und 2500 Sol- daten mit 16 Maschinengewehren zurück. Eine Kompagnie von Automafchinengewehren unterstützte unsere Truppen leb- Haft. Der Feind wich in der Richtung des Dnjeftr. In der Gegend südlich von Tarnopol finden ebenfalls hartnäckige Kämpfe statt. Mr schlugen dort eine Reihe wütender An- griffe ab. Am Unterlaufe des S e r e t h entwickelte sich unser Vormarsch mit Erfolg in der Gegend des Fleckens Tlusk und an der Serethmündung, trotz des heftigen feindlichen Feuers. Wir vertrieben den Feind ans Tlusk. Wir nahmen hier 13 Offiziere und 800 Soldaten gefangen. Im SchwarzenMeer wurden an der Küste der Krim feindliche Unterseeboote gemeldet. Torpedoboote und Wasser- flugzeuge wurden zu ihrer Verfolgung cnisgefandt. Die Oesterreicher und Deutschen versuchen dadurch, daß sie von einer Seite auf die andere springen, einen entscheidenden Schlag zu führen. �Eine Bemerkung im amtlichen deutschen Bsricht vom 9. September wendet sich gegen unseren Bericht vom 8. Sep- tember, wonach wir zahlreiche Gefangene gemacht und 30 Ka­nonen und Maschinengewehre erbeutet haben. Der Große Generalstab glaubt erklären zu müssen, daß er sich innerhalb der Grenzen menschlicher Kraft und der Regeln der Kriegs- kunst stets bemüht habe, jedes Ereignis wirklichkeitsgemäß und ohne jede tendenziöse Färbung darzustellen. Irrtümer sind immer möglich angesichts der Aufregung pnd manchmal der Ungewißheit, welche die militäriiche Kampfhandlmig be- gleiten. Wir stellen mit Gewißheit unseren großen Erfolg bei Tarnopol und Trembowla fest, der durch die Aktion unserer Truppen bewiesen wird. Ter Generalstab muß seine endgültige Antwort über die erbeuteten Trophäen bis zum Empfange genauer Berichte der bei diesem Kampf beteiligt gewesenen Truppen aufschieben. Einer der Berichte der am 8. September beteiligten Armeen sagt über die Zahl der dem Feinde abgenommenen Geschütze: es gelang uns schon zu unseren Linien sechs 10-Zentimeter. und sechs 15-Zentimeter- Geschütze zu schaffen. Dieses Dokument allein beseitigt durch seine Klarheit die Möglichkeit, an unserem Erfolge zu zwei- feln. Der Bericht des Oberbefehlshabers an der Front vom 7. September sagt, daß dieser Schlag im voraus von dem Armeeführer ausgedacht war auf Grund von Nachrichten der Aufklärer. Das widerlegt also die Beschuldigung einer ten- denziösen Berichterstattung im Zulammenhong mit einem Ereignis von hoher Bedeutung, dos kürzlich bei der russischen Westarmee stattfand. ZNelüung üer italienischen Heeresleitung. Rom , 11. September. (W.T.B.) Kriegsbericht vom 11. September, 5 Uhr nachmittags. Aus der Gegend von Re di Castello und Tirono Superio im Ledrotal meldet man kleine Erfolge unserer Erkundungsabteilungen. Zugstarke feindliche Abteilungen, die sich in der Nacht den Drahtverhauen unserer Stellungen am Monte Marogna auf dem Hochplateau von Arfiero, offensichtlich zu dem Zwecke, sie zu zerstören, ge- nähert hatten, wurden entdeckt und durch unser Feuer zer- streut. Andere feindliche Kräfte, welche versuchten, im Walde auf dem Westabhang des Monte Piano(Rienztal) Feuer an-

und Rsstdenzen beginnen die Onkel und Tanten ihre Arbeil. Schließ- lich wird derSchuldige" auf diese oder jene Weise beseitigt. Die Herrschaften, die sich mit dieser Tätigkeit befasten, sind so bekannt, daß sie nicht genannt zu werden brauchen. Und es hat auch keinen Zweck, hier persönliche Anschuldigungen zu erheben. Hier hat man es mit einer schicksalsschweren Verknüpiunq der Umstände zu tun. Es gibt bei uns ganze Gruppen, deren Wohlstand im Gegensatz zu dem Interesse des Volkes und des Staates gesichert wird. Und da die Pflicht der Verwaltung eben darin bestehen muß, daS Interesse des Volkes und des Staates zu wahren, so gelangen wir in einen fehlerhaften Kreis: Der Verwaltungsbeamte, der seiner vernünftigen Bestimmung entspricht, wird von jenen engen Jnteressentengruppen verfolgt, denen diese Bestimmung unangenehni ist: wer ihnen aber genehm ist, vernachlässigt die Interessen des Volkes, deS Staates und beschreitet, ob er will oder nicht, den Weg, der zu Unordnung und Gesetzlosigkeit führt.... Zwischen den guten und den schlechten Leuten liegt die goldene Mitte: Da« Milieu der Gemäßigtheit und Akkuratesie mit seinem glattenTakt", mit seinem Talent, zu lavieren, allen mächtigen Strömungen und Gruppen gerecht zu werden, getreu dem Prinzip: Schweigen, nicht räsoiueren, die Befehle erfüllen I" Dieses Milieu ist unserem politischen Knma vielleicht am besten angepaßt. Aber wenn es schon zu gewöhnlichen Zeiten wenig Angenehmes in sich birgt, s» ist das in AnSnahmezeiten um so mehr der Fall. Man kann mit Bestimmtheit sagen,» viele jetzige Mißstände durch die Talente dieser gakdenen Mitte heraufbeschworen worden sind. Unter dem Einfluß privater zufälliger Ansprüche, die nicht abgelehnt werden können, verfügen die einen Verwaltungsbeamten, während es auf die Köpfe der anderen systemlose, widerspruchsvolle Borschriften regnet, die nicht selten in glatten, zweideutigen, unklaren Ausdrücken abgefaßt sind. Alle diese Vorschriften müssen befolgt worden, hierbei �dürfen aber auch verschiedene lokale Einflüsse, die gefährlich werden könnten, nicht außer acht gelassen werden. DaS Ergebnis ist ein Haufen von Berftlgungen, aus denen nicht hervorgeht, was man soll und darf und was verboten ist; wichtige und dringende Befehle, die mit starken lokalen Einflüssen kollidieren, bleiben unerledigt oder werden nur der Form nach erledigt, während zuiälligc Befehle oder sogar direkt falsche mit außcrortcnllichcm Eifer ohne ein Wort der Wider-

z zulegen, um uns dort Schwierigkeiten zu machen, wurden zu- rückgewiesen. Für uns günstig verlaufende Zusammenstöße ereigneten sich noch auf dem«entinellapatz(oberes Sexten - tal) und im Visdendetal(Picma). Im Abschnitt von Tolmein war es einer unserer Abteilungen durch einen raschen, kräs- tigen Angriff gelungen, sich eines Teiles der feindlichen Grä- ben auf dem Santa Maria-Hügel zu bemächtigen; da sie jedoch heftig von Artillerie beschossen und mit Stickgasbomben und brennenden FlüssigKeiten beworfen wurde, zog sie sich aus unsere benachbarten Schützengräben zurück. Meldung des türkischen Hauptquartiers. Konstantinopel , 12. September. (W. T. B.) Das Haupt- quartier berichtet von der Dardanellenfront: Im Abschnitt von Anaforta vernichtete unsere Artillerie aus dem rechten Flügel einige feindliche Munitionswagen. Unsere Artillerie auf dem linken Flügel beschoß sehr wirksam die feindlichen Schützengräben. Bei Art Burun hat sich gestern nichts von Bedeutung ereignet. Bei Sedd ul Bahr beschossen zwei feindliche Kreuzer und ein Torpedoboot mit Hülfe von Ballonbeobachtung ohne Ergebnis unsere verschiedenen Stellungen. Sonst nichts von Bedeutung. Die Engländer fahren fort, das Zeichen des Roten Kreuzes zu mißbrauchen. Bei Messtantepe und bei Anaforta, in der Nähe der Lazarett- wagen lassen sie ihre Soldaten Kriegs- und Bajonettübungen machen. Seit einigen Tagen machen die Ambulanzen, obwobl es in diesem Abschnitt zu keinem Gefecht gekommen ist, fort­gesetzt Transporte nach den Gefechtslinien. Obwohl sie eine Menge von Hospitalschftfen besitzen, wehen die Fahnen des Roten Kreuzes an verschiedenen Orten, die für eine Landung an der Küste von Kemikli besonders günstig sind. vom v-Hootkrieg. Paris , 11. September. (W. T. 23.)Journal" meldet aus Madrid : Passagiere des englischen Po st Kämpfers DeScado", welcher mit einer Goldlaldung von Liverpool nach Buenos Aires fuhr, erzählen, daß auf der Höhe von B r e st das Schiff zwei Stunden lang von einem Unterseeboot ver- folgt wurde.Tescado" erhöhte die Schnelligkeit, fuhr im Zick- zack und feuerte mit seinen Schnellfeuerkanoncn auf das tauchende Unterseeboot, welches ohne Erfolg zwei Torpedos auf den Dampfer abgcschoffen hatte. Zwei englische Kreuzer, welche dies Geschützseuer gehört hatten, eilten herbei und verjagten das Unterseeboot. Man glaubt, daß dasselbe Untersee - boot die DampferGuatemala " undGarant" versenkt hat. Deutsche U-Soote im Mittelmeer . Algirr, 12. September. Der FrachtdampferV i l l e d e M o- staganem"(Compagnie Generale Transatlantigue), welcher den Dienst zwischen Cette und Mostaganem versieht, wurde am 9. September von einem deutschen Unterseeboot nordwestlich von Mostaganem beschossen und versenkt. Man ver- mutet, daß es dasselbe Unterseeboot ist, welches dieAu de" zwei Stunden zuvor versenkte. Zwei Rettungsboote derVille des Mostaganem" wurden von einem englischen Dampfer aufgenom- men. Sie trafen in Algier mit der Besatzung ein, von der drei Mann durch Granatsplitter leicht verletzt waren. Englanüs Kriegskoften. London , 12. September. (W. T. 23.) DieTime s" schreibt in einem Leitartikel über das kommende Budget: Die Höhe der laufenden Kriegsausgaben ist in ziemlich beun- ruhigender Weise gestiegen. Wir zweifeln, ob sich die Nation und daS Parlament die gegenwärtige Lage deutlich gemacht haben. McKenna konnte, als er am 21. Juni die Kriegsanleihe bekannt gab, sagen, daß die bisherigen Anleihen samt den Ein- künften mit den Ausgaben seit dem 1. April balancierten. Die täglichen Kosten betrugen etwa 3H Millionen, aber seitdem stiegen die Ausgaben in einer Weise, die ungenügend bemerkt wurde. Tie Llusgaben betrugen in der Zeit vom 20. Juni bis 4. September gegen 820 Millionen, also täglich Millionen Pfund Sterling. Dieser Betrag schließt freilich die Rückzahlungen von 160 Millionen an die Bank von England ein, was übrigens etwa der doppelte Bc- trag von dem war, den McKenna im Juni andeutete und deffen Größe in Finanzkreisen viel besprochen wurde; aber wenn man diese Summe abzieht, bleiben tägliche Kriegskosten im Be- trage von 4?1 Millionen, während die täglichen Staatseinkünfte 780 000 Pfund Sterling ausmachen. Wenn dieses Tempo andauert, werden die Jahresausgaben sich auf über 1800 Millionen belaufen. Die Einkünfte betragen auf der jetzigen Steuergrundlage 270 Millionen. Die diesjährigen Anleihen betragen 900, so daß ein beträchtliches Defizit bleibt. Von der neuen Kriegsanleihe wurden bereits 482 Millionen ausgegeben. *» * London , 12. September. (W. T. B.) Die in Manchester tagend« J8 r itish Association erörtert« gestern in der Volks- wirtschaftlichen Abteilung die Finanzfragen des Krieges.

rede befolgt werden.... Kein ZSunder, daß unter solchen Umständen Eisenbahnwagen mit Frachtgütern erstklassiger Bedeutung mitunter statt nach dem Westen nach dem fernen Osten gelangen. ES gibt Leute, die darin eine deutsche Intrige sehen. Ach. es genügt, auf die jähr- bundertalte Gewohnheit hinzuweisen: das Maul zu halten und nicht zu räsonieren. Viele russische Verwaltungsbeamte zeichnen fich noch durch eine Eigenschaft aus. In normalen Zeilen sind sie bestrebt, alles voraus- zusehen und sich in jede Klemigtest zu mengen, die die Verwaltung gar nichts angeht. Aber in schwierigen Zeilen verstecken sie sich oder verschwinden überhaupt von der Bildfläche. So verschwand die .Obrigkeit" in den kritischen Zeiten des Jahres 1903. Teilweise geschah da? auch vor einem Jahre, zur Zeit der ollgemeinen Mobilmachung. Viele Verwaltungsbeamte verloren denKopfund wußtennicht. was zu tun. Und alles Erforderliche wurde durch die gemeinsamen Bemühungen des Volkes geregelt. Dann aber, als die aus der Tagesordnung stehende Aufgabe bester, als man erwartet hatte, geregelt worden war, und als sogar eine Periode der Erfolge eintrat, gewannen die Verwal- tungSbeamten ihre gewohnte Sicherheit und Anmaßung wieder. Und mit ungeheurem Eifer schritten sie nun an ihr gewohntes Werk, das darin bestand, daß sie Bücherlinker Richtung" aus den Lazaretten entfernten, daß sie Bestimmungen erließen, was die Verwundeten lesen dürften, welche Zeitungen erwünscht und weiche unerwünscht seien, welch em Zensus für diepolitische Zuverläingkett" der Per- sonen festgesetzt werden müsie, die für dre Bedürfmsie der Armee arbeiten wollten. Dann kamen aber wieder schlimme Zeiten, es trat eine Periode der Mißerfolge ein, und dieselben Verwaltungs- bcamten vorloren wieder den Kopf, venchwanden abermals, freilich nicht im buchstähNchen. sondern nur ,m symbolischen Sinne. Dieser Zug ist begreiflich. In normalen Zeiten werden bei uns mehr als alles andere polizeiliche Talente geschätzt, und des- halb haben die Inhaber dieser Talente die größten diensttichen Erfolge. Rollt aber die Geschichte Aufgaben von ungeheurer Be- deutung für den Staat aus, so haben diese Beamten, die nur eng« potueiliche Funktionen erfüllen können, eigentlich nichts zu tun. Darauf hoben sie sich nicht vorbereitet, diese Dinge verstehen sie nicht, dicke gottze Arbeit steht über ihren Begriffen, außerhalb ihres Hm igen:»'."