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Labour Leader" über die Preissteigerung in England.

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Kopenhagen  , 18. September.  ( W. T. B.) Socialdemo fraten" gibt einen Leitartikel des, Labour Leader" wieder, in dem es heißt, daß die Preise in England durchschnittlich um 34 und für einzelne Artikel um 40 bis 50 Proz. gestiegen sind, und daß es keine Ware gibt, die nicht mindestens 20 Proz. teurer geworden wäre. Labour Leader" fügt dieser Feststellung hinzu, daß zurzeit die Preissteigerung nicht so drückend empfunden wird, da sich die Arbeitslosigkeit vermindert hat und für Ueberstunden höhere Löhne gezahlt werden. Dabei darf aber nicht vergessen werden, daß in vielen Arbeitszweigen ebenso schlecht bezahlt wird, wie vor dem Striege, und daß die fortgefegte Preiserhöhung für Lebensmittel ernste Zeiten herbeiführen wird. Nach dem Friedens. schluß werden die Veränderungen in der Industrie und der Nieder­gang des Handels eine ernſte Lage schaffen, selbst wenn diese erſt einige Jahre nach Beendigung des Krieges zum Ausdrud kommen follte. Wenn die Regierung aus diesem Grunde nicht große Monopol. gesellschaften schafft, die England mit Nahrungsmitteln versorgen und unter scharfer Aufsicht stehen, so sehen wir fürchterlichen Zeiten entgegen.

Ein Regierungsappell an die russische Arbeiterschaft.

wirtschaft und der deutschen   Induſtrie ein Abkommen geichlossen

lichungen soll zwischen führenden Organisationen der deutschen   Land­

Ein Peffimift.

In den Historisch politischen Blättern", der ans worden sein, darauf beruhend, daß die Industrie sich bereit gesehenen katholischen Halbmonatsschrift, wirft ein Mitarbeiter einen erklärt hat, der Landwirtschaft alle von ihr verlangten Zölle 3 zu bewilligen, während die Gegenleistung der Landwirtschaft auf religiösen Rüd- und Ausblick auf die Zustände nach dem ersten sozialpolitischem Gebiet gesucht wird. Die Aktion der Verbände Kriegsjahr. Er nimmt sich die Artikel nor, die beim Ablauf des soll weiter darauf hinausgehen, die Meistbegünstigung fast böllig ersten Kriegsjahres in der deutschen   Bresse   erschienen und stellt da­zu beseitigen, eine Erhöhung der Agrarzölle in Deutschland   bei mit Bedauern fest, daß in fast allen dieser Artikel der herbeizuführen und auch sonst für eine Erhöhung der Industries religiöse, näherhin der christliche Grund- und Unterton vollständig zölle einzutreten." fehlt." Beim Ausbruch des Krieges se es anders gewesen. Damals Daß ein gemeinsames Programm aufgestellt fei unstreitig ein religiöser wie ein sittlicher Aufschwung eingetreten. worden ist, muß zugegeben werden und wird es versichert, daß aber, so fragt der Verfasser: von Geheimnisträmerei feine Rede sein könne, weil die Dent­schrift allen in Frage kommenden Organisationen vorgelegt worden sei. Nur mit Rücksicht auf unser Verhältnis zu anderen Staaten habe man davon abgesehen, die Denkschrift der Deffent­lichkeit zugänglich zu machen.

Im Anschluß daran wird dann behauptet, daß der Ver­

öffentlichung in der Welt am Montag" unmöglich das wirt. liche Programm als Grundlage gedient haben könne. In dem Ableugnungsversuch wird dann ausgeführt:

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" Ist es auch beffer geblieben? Wir glauben nicht. Beweis find uns neben anderen Erscheinungen diese Zeitungs­artikel vom Jahrestag der Kriegserklärung. Fast keiner ihrer Schreiber wagt vor seinen bisweilen hunderttausenden von Lefern eine gläubige Note einzusehen, ein religiöses Licht aufzu­steden. Immer wieder dasselbe hochmütige Lied von Menschenwitz und Menschenkraft, von Bölkerhag und Bölkermord. Stein Laut von Gottesrat und Gottestat, von Gottesgericht und Gottesstrafe, von Gottesliebe und Gottesgnade."

Nicht den Redakteuren, meint der Verfasser, sondern den Lesern " Weder ist in dieser Denkschrift das System der Meist begünstigung aufgegeben, noch ist darin eine Erhöhung der sei die Schuld zuzuschreiben. von denen die meisten ivieder in ihre bestehenden Agrarzölle oder die Erhöhung von Industries alten Gewohnheiten zurüdgefallen seien. Das ergebe ich aus den zöllen gefordert worden. Die Deutschrift glaubt aller wieder auftauchenden Klagen über die schweifende Jugend, über die dings, daß gerade mit Rücksicht auf ein enges sollpolitisches Ber- Kinos und Theater, den nimmer verstummenden Jammer über die hältnis nicht nur mit Desterreich Ungarn  , sondern auch mit Frauenkleidung: anderen Staaten die Gewährung besonderer Vergünstigungen fünftighin möglich gemacht werden soll und sieht zu diesem Zwede eine besondere Meistbegünstigung für solche Staaten vor, die uns auf handelspolitischem Gebiete besondere Konzessionen machen. Durch diese Forderung soll verhindert werden, daß die restlose Hingabe der deutschen   Meistbegünstigung uns in Zukunft über­haupt in die Unmöglichkeit versett, zu einem engeren zollpolitis schen Verhältnis zu solchen Staaten zu gelangen, die Deutschland  besondere Zugeständnisse gewähren."

Kopenhagen  , 13. September.  ( W. T. B.) Nach einer Mel­dung der Nationaltidende" aus Petersburg   hat das militärisch- industrielle Zentralfomitee in einem Aufruf an die Arbeiterschaft diese auf­gefordert, Vertreter in das Komitee zu entsenden. In dem Aufruf heißt es, daß die fürchterliche Gefahr das gesamte russische Volk zur Hilfe für die Armee rufe. Der Feind behaupte seine Macht durch technische Ueberlegen- In der Gewährung besonderer Vergünstigungen an be­heit und könne nur überwunden werden, wenn alle Kräfte stimmte Staaten liegt nun aber doch gerade die Be und technischen Mittel vereinigt würden, deshalb sei die Ver- seitigung der Meistbegünstigung. Was also abgeleugnet teidigung Sache des gesamten Volkes. werden sollte, wird damit direkt zugegeben. Was nun eigent lich die Dentschrift enthält, das wird sorgfältig verschwiegen, Bulgarien   für den Vierverband verloren. mit Rücksicht auf den Burgfrieden! Die Zuſchrift schließt

nämlich:

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Die Rüdficht auf den Burgfrieden, der doch wohl auch für die Fragen der Wirtschaftspolitik zu gelten hat, verbietet es, auf den Ton einzugehen, in dem einzelne Zeitungen glauben, die ihnen gar nicht in den Einzelheiten bekannte Denkschrift lediglich auf Grund von vagen Angaben fritisieren zu dürfen. Eine fach liche Kritik werden die Vorschläge der Wirtschaftsverbände um so weniger zu scheuen haben, als sie das Ergebnis eines Ausgleichs der verschiedensten Interessen darstellen und auf Grund der Mit­arbeit der hervorragendsten Sachverständigen zustande gekommen sind."

Konstantinopel  , 13. September.  ( T. U.) Aus Sofia   wird von wohlinformierter Seite gemeldet, daß im Lager der dortigen eng­lifchen Diplomatie große Niedergeschlagenheit herrsche. Man habe die Gewißheit, daß der gesamte diplomatische Aufwand seit Jahres­frist endgültig verloren sei. Die legte Kraftanstrengung unternahm der in besonderer Mission in Sofia   befindliche Minister Cruppi sowie der englische   Gesandte, dessen maßlose Versprechungen aber den Keim der Unehrlichkeit enthielten. Nach scharfen Diskussionen zwischen dem englischen und dem russischen Vertreter, der seit Wochen im Hintergrunde blieb, reisten Cruppi und eine Anzahl englischer Wozu doch der Burgfriede gut ist! Jene Kreise, die dem und französischer Agenten nach Nisch. Cruppi äußerte sich, Bulgarien Bolte fünftig durch höhere Zölle den Lebensunterhalt ver­sei für die Entente verloren, es habe sich endgültig den Zentral- teuern wollen, benüßen den Burgfrieden jezt schon als Deck mächten angeschlossen. Dieses Revirement bedeutet einen der größten mantel für ihre volksfeindlichen Pläne. Jedenfalls aber ist politischen Erfolge der Zentralmächte. der unternommene Ableugnungsversuch gründlich vorbei gelungen.

Von gleicher Seite wird aus Sofia   gemeldet, daß voraussichtlich schon in fürzester Zeit die diplomatischen Missionen Rußlands  , Eng­lands, Frankreichs  , Italiens   und Serbiens   aus Sofia   abberufen würden; der englische   Vertreter habe seine Archive bereits nach Saloniki expediert.

Politische Uebersicht.

Mißlungener Rechtfertigungsversuch.

,, Es will einem überhaupt scheinen, als ob die Frauentvelt sich nicht ganz auf der Höhe befände. Man wirft wohl dagegen ein all das, was in der Pflege der Verwundeten von ihr geleistet wird. Alle Achtung! Aber man wird des Eindrucks nicht los, daß hier viel, sehr viel auf den Schein und aus felbstfüchtigen Gründen geschieht. Ach, daß der Krieg von so vielen überhaupt zu Gewinn miß braucht wird!"

Zum Schluß versichert der Verfasser, daß derartige Er­fcheinungen, feine Hoffnungen über Gesamtdeutschlands religiöse Regeneration" nicht recht aufkommen lassen.

Kriegsbekanntmachungen.

der

werden.

Verpackung der Feldpostsendungen. Feldpostsendungen( Bädchen) mit frischem Obst, Butter, Honig, Eiern, Marmelade usw. müssen so dauerhaft verpackt sein, daß der Inhalt vor Verlust und Beschädi­gung geschützt ist und daß im Falle der Beschädigung andere Sendungen nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Trop wieder­holter Hinweise finden diese Erfordernisse noch immer nicht die ge hörige Beachtung, nach wie vor müssen zahlreiche Bädchen mit Lebensmitteln genannter Art infolge ungenügender Verpadung Viele von Weiterbeförderung ausgeschlossen Bapplästchen fönnen den Einflüssen von außen( Drud, Stoß, während der Beförderung Beförderung nicht standhalten, sie Reibung) während werden in den Briefjäden zerquetscht, zerreißen oder löjen sich auf, so daß der Inhalt zerbricht, herausfällt oder ausläuft und die ganze Sendung wertlos wird. Frisches weiches.Obst ( Birnen, Pflaumen, Pfirsiche, Weintrauben), ebenso rohe Gier sind am besten überhanpt nicht ins Feld zu Eine fanfte Mahnung an die reichen Leute. schiden; die Möglichkeit, solche Genußmittel widerstandsfähig zu Reiche Leute wollen mit Glacéhandschuhen angefaßt sein, verpaden, wird meist schon an der Rücksicht scheitern, die auf das deshalb vermeidet die bürgerliche Presse auch, diese Leistungs- Gesamtgewicht der Sendung zu rechnen ist. Honig und andere fähigsten energisch zur Zeichnung der dritten Kriegsanleihe flüssige, balbflüssige oder leicht schmelzbare Ge in Blechbehältern mit fest aufzufordern; eine Mahnung, diese gerade für den Besik doch nußmittel dürfen nur eigentlich selbstverständliche Pflicht zu erfüllen, wird z. B. in schließenden Dedeln versandt werden. Blechbüchsen mit Drud­verschluß sind, wie die Erfahrung gelehrt hat, ungeeignet, der Vossischen Zeitung" in diese Form gekleidet: weil die Dedel während der Beförderung leicht aufipringen. Hart An Kriegskosten wurden bisher vom Deutschen   Reichs- papierbofen mit Marmeladen dürfen nicht lose verschidt tag 30 Milliarden bewilligt. Ohne die augenblicklich zur werden, weil fie gegen Drud und Stoß nicht genügend Beichnung ausliegende dritte Anleihe von 10 Milliarden widerstandsfähig sind und an den Dedelnästen Feuchtigkeit durch­wurden auf die beiden ersten Anleihen insgesamt rund lassen. Derartige Hartpapierdofen mit Marmeladen 13 Millarden eingezahlt. Diese Einzahlung bedeutet eine müffen in gut verschnürten Papptästen mit Well­ganz gewaltige Leistung aller Schichten der Bevölkerung des pappeeinlagen berpadt und verschidt werden. Wenn Delpapier als Umhüllung einer Feldpostsendung ver deutschen Reiches. Angesichts dieser Summe erhebt sich un­willkürlich die Frage, in welchem Verhältnis steht dieser Be- wandt wird, so darf die Aufschrift nicht auf die Umhüllung auf­Zinte ergebenden Schwierigkeiten, mit trag zum Vermögen des deutschen   Volfes, wie soll es werden, geklebt werden, sondern ist auf ihr, ungeachtet der sich dabei etwa wenn der Anleihebedarf noch eine kurze Zeit in diesem Tempo zuschreiben. Aufgeklebte Aufschriften haften auf Delpapier er­weiter geht. Da wird es manchem zur Beruhigung dienen, fahrungsgemäß nur selten fest genug, in den weitaus meisten Wenn sie nicht wieder aufgefunden wenn er erfährt, daß die 13 Milliarden erst die Fällen fallen sie ab. Hälfte des Vermögens ausmachen, über das werden können, werden die Sendungen herrenlos. Vielfach ist es in Preußen allein die Millionäre verfügen. auch nicht möglich, abgefallene Aufschriften mit den richtigen Sen­Auf einmal ist wieder eine Unterhaltung in Fluß. Man er- Nach dem Statistischen Jahrbuch für den preußischen bungen wieder zu vereinigen. Mit den gewöhnlich verwendeten Kleb­zählt von den durchlebten Kämpfen, wo und wie man dabei war Staat gab es im Jahre 1914 in Preußen nicht weniger als stoffen können auch Auffchriftaettel auf Blech nicht dauerhaft befestigt und wie die Ruſſen ſich verhielten. Ueber deren Kriegsmethode 9789 Steuerpflichtige, die über ein Vermögen von mehr als werden. Es empfiehlt sich daher, Blechdosen mit feſtem Papier zu umhüllen und gut zu umschnüren. ist der Westfale entrüftet; er findet Beifall. Vor Wilna   zündeten einer Million Marf verfügten. Das Gesamtvermögen dieser umhüllen und gut zu umschnüren. fie alle Dörfer, alle Häuser an; die Früchte auf dem Felde wurden Millionäre betrug über 26 Milliarden Mark( genau verwüstet. Der Nassauer meint, die Ruffen glaubten es mit den Deutschen   so machen zu können, wie mit Napoleon  . Wir sollen 26 714 090 000 M.). Davon entfielen auf die Städte 18 Mil­ihnen in verwüstete, ausgehungerte Gegenden folgen und dort liarden, auf die Landgemeinden und Gutsbezirke mit über vom Winter überrascht werden."" Das ist zu dumm," wirft 2000 Einwohnern 2 Milliarden und auf die sonstigen Land­jemand ein, die Verhältnisse haben sich geändert, wir haben und gemeinden und Gutsbezirke 6 Milliarden Mark. Steuer­bauen für den Nachschub Eisenbahnen.  "" Die Ruffen mögen pflichtige mit einem Einzelvermögen über 10 Millionen Mark Taufen, wohin fie wollen, wir gehen nach Petersburg  ," erklärt fate- gab es 270; 5 Steuerpflichtige hatten ein Einzelvermögen gorisch einer von denen, die vermutlich einige Zeit im Lazarett von über 100 Millionen Mark, alle 5 zusammen über 1088 aushalten müssen.... Esch isch doch fraglich, ob wir überhaupt Millionen Mark. Das Gesamtvermögen aller Steuerpflich noch mal rausch müssen," rief aus der anderen Ede einer dazwischen, tigen mit einem Einzelvermögen über 6000 M. betrug im Nom, 13. September.  ( W. T. B.) Der heutige Kriegs­ der Nußki isch doch fertig."" Darüber können sich die Ein- Berichtsjahre in Preußen über 115 Milliarden Mark. bericht lautet: Auf dem Hochplateau nordwestlich von Ar­wohner freuen," bemerkt der Westfale. Die armen Menschen Von diesem Betrag entfielen auf die Städte rund 69 Mil- fiero fegte die feindliche Artillerie die Beschießung unserer haben böse leiden müssen, Rußtis alles genommen," erzählten sie liarden, auf die Landgemeinden und Gutsbezirke mit über Stellungen auf dem Monte Maronia fort, gegen die sie uns, und wir fanden noch geschlachtete Sühner an der Straße 2000 Einwohnern 11 Milliarden und auf die sonstigen während der ganzen Nacht zum 12. d. M. feuerte, ohne irgend liegen, aber die Einwohner selbst hatten nichts, bettelten von uns Brot, die wir selbst kaum was hatten. Es war traurig zu sehen, Landgemeinden und Gutsbezirke 34 Milliarden."

Die Welt am Montag" fonnte am 6. September d. J. die Dentschrift eines Verbandes der weiterverarbeitenden In­dustrie abdrucken, aus der sich ergab, daß die durch ihre Striegs. ziel- Eingabe bekannten wirtschaftlichen Verbände auch bereits Richtlinien für Deutschlands   fünftige Wirtschaftspolitit auf gestellt haben. Diese Richtlinien zielen auf eine Erhöhung der Zölle hin. Den so überaus tätigen Verbänden war es natürlich sehr unangenehm, ihre Pläne vorzeitig enthüllt zu sehen und so versuchen sie es mit dem Ableugnen. Dem Deutschen Kurier" wird nämlich von geschätzter Seite" geschrieben: Ueber dunkle Pläne der wirtschaftlichen Organisationen wiffen einige Tageszeitungen allerlei zu berichten. Nach jenen Veröffent

wie sie mit ihrer fümmerlichen, geretteten Habe, aus den Wäldern,

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Niemand widersprach...

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Burgfrieden auf Kündigung.

deutlich nieder­

Die Bostanstalten find angewiefen, die Feldpostsendungen, deren Berpackung den Erfordernissen der Sicherheit nicht entspricht, von der Annahme und Beförderung unbedingt auszuschließen.

Letzte Nachrichten.

Der italienische Kriegsbericht.

be­

ein Ergebnis zu erzielen. Während der gleichen Nacht unter­nahmen feindliche Kräfte zwei Angriffe gegen unsere Linien in die sie geflüchtet waren, zurüdkehrten, verödete und verwüstete im Hochtale der Rienz, wurden aber beide Male Wohnungen fanden und trotzdem noch freudig sagten: Gut, Rußfis Nordhausen hat, wie viele andere Städte, Fleischdauerware ge- zurückgeschlagen. Am oberen Isonzo   griffen unsere fort, Nußtis fort."" Einmal sah ich Frauen und Kinder in fauft. Offenbar nur ungern, denn nach der Aufhebung der Regierungs- Truppen die noch im Besize des Feindes einem Wasser liegen. Vor russischem Feuer waren sie in den verordnung schränkte sie den Einkauf, der sich der Einwohnerzahl findlichen starken Stellungen am Oftabhange der Mulde von Graben geflüchtet, hatten sich ins Wasser gelegt, nur den Kopf entsprechend auf 382 000. hätte beziffern müssen, sofort auf Flitsch an und erzielten merkliche Ergebnisse trotz des rauhen heraus. Das war ein trauriger Anblid...." Es wurde still... 72 000 m. ein. Daß mit diesem geringen Vorrat bei dem großen Geländes und des erbittertsten Widerstandes des Gegners, der Dann sagte jemand: Hoffentlich ist die ganze Geschichte nun bald Mangel an Fleischwaren nicht viel geholfen ist, liegt auf der Hand. durch zahlreiche und starte Batterien unterstützt wurde. In der zu Ende. Noch einmal gab es einen längeren Aufenthalt. Den Zug findlichen Schinken und Knackwürste an das Rote Kreuz, vor allem einem Panzerzuge von Görz herangebracht waren, einen Hand­Der Magistrat verkauft trotzdem die in städtischem Vorrat sich be- Zone Plawa versuchten feindliche kleine Abteilungen, die in mußten Menschen durch einen annähernd zwei Kilometer langen Tunnel schieben, nachdem ein Gegenzug, den der Tunnel bereits aber auch an reiche Einwohner. aufgenommen hatte, an uns vorbeigesaust war. Wie lange Als diese Tatsache bekannt wurde, entstand natürlich unter den streich gegen unsere Schüßengräben südlich der Südgalerie von dauerts noch?" wollten alle wissen." Gine halbe Stunde,"" eine Minderbemittelten, für die die Fleischwaren nach Beschluß der Stadt- ugora. Hartnäckige Verteidigung der Unsrigen und einige Schüsse der Gebirgsartillerie genügten, um den Angriff ab­Stunde." Die Auskunft lautete verschieden. Dann wurden verordneten bestimmt sein sollten, lebhafte Unruhe. Die Nord­zuweisen. andere Fragen aufgeworfen und nach den jeweiligen Wünschen häuser Boltszeitung" wies in einer rein sachlichen Notiz auf die um­selbst beantwortet. Der eine will nach Kowno  , in Kowno   bleiben, gehenden Gerüchte hin. Der Oberbürgermeister bestätigte dann ihren der andere schnell nach Deutschland   gelangen. Inhalt auch. Aber in dieser großen Zeit" brachte es die liberale Der Zug rollt in den Tunnel hinein. Von Zeit zu Zeit Stadtverwaltung doch fertig, der Volkszeitung" mitzuteilen, daß leuchtet ein elektrisches Licht in den Wagen hinein. Sämtliche als Folge ihrer Notiz die Stadtverwaltung jebe Berbindung Passagiere werden munter. Auch der Brustwunde. Er fragt: mit ihr aufhebe. Besonderen Nachdruck legte das Schreiben der " Sind wir angelangt?"" Sogleich," wird ihm gesagt." Endlich, ich habe auch Hunger." Na, es gibt bald was."- Das Auf- Stadtverwaltung auf die Ankündigung, daß die seit der ersten geit leuchten der Birnen hört auf. Noch eine halbe Stunde gehts der Kriegsbegeisterung der Volkszeitung" zur Veröffentlichung durch Finsternis. Dann sieht man andere Lichter. Der Zug überwiesenen amtlichen Bekanntmachungen wieder steht. Der Bahnhof in Kowno   ist erreicht. 10 Uhr ists geworden. eg fallen würden. Der Burgfriede, der gleiche Behandlung New York  , 13. September.  ( W. T. B.) Meldung des Reuter­Der Abtransport beginnt sofort. Die Schwerverwundeten bleiben aller ohne Unterschied der Parteien bedingt, hört also sofort auf, noch im Wagen liegen. Gin Weilchen dauerts, dann bringen Sol- wenn sich die liberale Stadtverwaltung durch die Wahrnehmung der schen Bureaus. Eine drahtlose Depesche, die in Halifar einge­daten Zwieback, Brot und einen Eimer voll Tee. Nun ist das Interessen der ärmeren Schichten bedrückt fühlt. Auch an den troffen ist, meldet, daß der französische   Ueberseedampfer St. Anna Schwerste überstanden. Kampfmitteln hat der Krieg nichts geändert: wer nicht pariert, dem mitten auf dem Atlantischen Ozean   in Brand geraten ist und wird der Brotkorb höher gehängt. Silfe braucht.

Düwell, Kriegsberichterstatter.

Streifunruhen in Narbonne  .

Lyon  , 13. September.  ( W. T. B.) Republicain" meldet Traboules in Narbonne   ist ein Streif ausgebrochen. Herbei­aus Montpellier  : Unter den Arbeitern der Staatsdomäne Traboules in Narbonne   ist ein Streik ausgebrochen. Herbei­geeilte Gendarmen wurden von den Streifenden mit Schlägen empfangen; ein Arbeiter wurde von einem Gendarm erschossen. Schiffsbrand.