mertt:
Die Lebensmittelteuerung
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Das Kalbfleisch ist natürlich von der Höhe der Rindfleischpreise und von der Aufzucht abhängig. Je mehr aufgezogen wird, desto Inapper ist der Auftrieb der Kälber. Von den Mastkälbern ist dasselbe zu sagen, wie von den Rindern. Es fehlt das Kraftfutter. Die Preise für Kalbfleisch haben jetzt eine Höhe erreicht, wie sie bisher niemals verzeichnet worden ist. Im Kleinhandel kostet das Kilogramm Kalbfleisch 2,60 bis 3 M. Als schwer erklärlich wird die Teuerung beim Hammelfleisch bezeichnet. Im Kleinhandel beträgt der Preis jetzt 2,80 M. bis 3 M. Dazu wird beSchafe find sehr genügsame Tiere, die mit fümmerlicher Weide zufrieden sind, den Winter über mit magerem Stroh und Heufutter durchkommen und zur Mast selbst nicht allzu viel Kraftfutter bedürfen. Für diese Kategorie ist der hohe Preis, der angelegt werden muß, taum zu rechtfertigen. Was nun das Schweinefleisch anbelangt, so ist dies heute im Gegensatz zu sonstigen Zeiten das teuerste Fleisch, um 60 M. teurer Im Großhandel standen Schweine am 1. September 1915 auf 150-182 M. gegen 52-59 M. am 1. September 1914. Im Kleinhandel: 1. Sept. 1914 1. Sept. 1915
Aus Groß- Berlin.
Zur Kriegsbeschädigtenfürsorge.
waren sind dadurch verdorben, allein der Berliner FleischvernichtungsKriegslicht statt Petroleum. anstalt zu Rüdniß wurden im Monat November 1914 über 10000 Trok aller Bemühungen wird der Bedarf der Zivilbevölkerung Zentner Fleischwaren zur Vernichtung übergeben. Es wäre da an Leuchtpetroleum für den kommenden Herbst und Winter nur jedenfalls recht nüglich gewesen, wenn die Regierung bei ihrem zu einem Teil gedeckt werden können. Die Reichs- und StaatsErlaß über die Abschlachtung der Schweine auch bestimmt behörden sind daher seit längerer Zeit bemüht, für die Schaffung Der Direktor der städtischen Markthallen in Berlin , Herr hätte, daß nur Fabriken die Verwertung und Konservierung von Ersatzbeleuchtung Sorge zu tragen. Seit Beginn des Krieges Spieder, veröffentlicht im„ Berl. Tageblatt" einen Artikel, in dem des Fleisches übertragen wird, die darin auch praf ist vielfach die elektrische oder Gasbeleuchtung an Stelle der frühedie Preise für die wichtigsten Nahrungsmittel zusammengestellt sind. tische Erfahrung befizen und für eine einwandfreie Konferren Petroleumbeleuchtung getreten. Wo dies nach den örtlichen Gegen den gleichen Zeitraum des Vorjahres sind die Fleischpreise vierung eher eine Garantie bieten können, als unt etwa 80 Prog. gestiegen. Rindfleisch kostet im Kleinhandel 2 M. die in ihrem Leben noch keine Konservenfabrik gesehen haben und ersatz im nächsten Winter auf das Spirituslicht hingewiesen. Leute, Verhältnissen nicht möglich gewesen ist, wird für den Petroleumbis 2,80 M., trotzdem eine große Verminderung des Bestandes an sich nun emsig um die Fabrikation von Fleischkonserven bemühten, Mindern nicht zu fonstatieren ist. Der Bestand ist ziemlich in der Hoffnung, dabei recht viel verdienen zu können. Die Hauptschwierigkeit, nämlich die Beschaffung einer genügenden Anzahl der bisher aus Kupfer und Messing hergestellten fo geblieben, wie er vor dem Kriege war. Direktor Die Fleischteuerung wird nicht bekämpft mit Argumenten, wie Brenner, ist von der Industrie durch die Herstellung eines Spieder führt die Preissteigerung zurück auf die hohen Kosten für sie Herr Spieder vorträgt. Es ist eine Frreführung, für die Teue- ohne Verwendung von Kupfer und Messing gefertigten Kraftfutter und auf die gestiegenen Löhne. rung die Löhne der Fleischergesellen als Vorwand zu benutzen, Brenners überwunden worden. Nachdem weiter von den während das Publikum sehr wohl weiß, daß die Ursachen ganz wo Behörden durch geeignete Maßnahmen anders zu suchen sind. die Bereitstellung hinreichender Mengen Spiritus gesichert worden war, ist unter Mitwirkung und Aufsicht der obersten Reichs- und Staatsbehörden eine Vertriebsgesellschaft, die Spiritus Glüh licht Kriegsgesellschaft m. b. H. zu Berlin , Leipziger Straße 2, gegründet worden mit dem Zwede der Versorgung Deutschlands mit Kleinbeleuchtungsmitteln für Spiritusglühlicht, Gestern fand im Berliner Rathause unter Vorsiz des insbesondere des Vertriebes von Spiritusbrennern für KleinStadtrats Dr. Preuß eine Sigung des Ausschusses für beleuchtungszwecke. Die Gesellschaft wird den neuen Spiritus die Kriegsbeschädigtenfürsorge statt, an der vom brenner unter der Bezeichnung Kriegslicht" einschließlich Docht Magistrat der Stadttämmerer Böß, die Geheimräte Straß zum Kleinhandelspreis von 4 m. vertreiben. In diesen Betrag ist mann und Weber, Stadtrat Maaß, von den Stadtverordneten der Preis für die Zubehörteile, wie Glühstrumpf, Bylinder, FüllStadtverordnetenvorsteherstellvertreter Cassel, die Stadtverord- kännchen, Füllstück, deren Beschaffung etwa noch 1,25 M. Unkosten neten Dr. Landau, Dr. Weyl, Dr. Isaac, Bry) und Ritter, verursacht, nicht eingeschlossen. Um die Einführung der neuen ferner Vertreter des Sanitätsamtes des Gardekorps, des Brenner nach Möglichkeit zu fördern, sind die Staats- und StomRoten Kreuzes, der Königliche Gewerbe- und Regierungsrat munalbehörden veranlaßt worden, Bestellungen auf die Brenner vom Polizeipräsidium, die dirigierenden Aerzte der städtischen au sammeln und der Kriegslichtgesellschaft die Sammelaufträge zu Strantenanstalten und weitere Sachverständige teilnahmen. übermitteln. Behörden und Kommunen werden die neuen Brenner, Die Beratungen befaßten sich vornehmlich damit, die die etwa von Mitte September lieferbar sein werden, zu einem Berliner Lehrwertstätten in weiterem Umfange für die Kriegs- Vorzugspreise unter der Verpflichtung erhalten, sie zum Preise von beschädigten mußbar zu machen. Die in Berlin vorhandenen 4 M. an die Bevölkerung abzugeben. Die neuen Brenner lassen sich auf jede Petroleumlampe aufLehrwerkstätten, die für alle nur in Betracht kommenden Berufe eingerichtet sind, können mit ihren 500 freien Plägen schrauben. bei einmaligem wöchentlichen Unterricht 3000 Striegsbeschädigten Von der Reichsleitung ist angeregt worden, überall dort, wo der Lazarette und Sammelstellen wegen ihrer Einrichtungen, der Bedarf an Licht nur teilweise gededt werden kann, größere Säle 3,60-3,80 ihres geeigneten Lehrpersonals und wegen ihrer Vielseitigkeit in Schulhäusern oder dergleichen für die Bevölkerung zur Verwertvolle Dienste leisten. Es sollen in diesen Lehrwerkstätten fügung zu stellen. Eine solche Schaffung von Arbeits- und Aufbeschäftigt werden zunächst alle Striegsbeschädigten, die nach dem enthaltsräumen soll namentlich Heimarbeitern und Heimarbeite Die Ursachen sind hier, so führt Herr Direktor Spieder aus, Urteil des behandelnden Arztes zur Unterstügung des rinnen Gelegenheit geben, ihre Arbeit auch in den dunkleren verschieden. Einmal die verschiedensten Maßnahmen der Regierung, Heilverfahrens sich betätigen sollen, und sodann die dienst Tagesstunden zu erledigen und sich den erforderlichen Verdienst zu die aus Besorgnis, daß die Kartoffelvorräte zur Ernährung unseres untauglichen Kriegsbeschädigten zwecks Wiedergewöhnung sichern. Boltes nicht ausreichen, das Abstechen von 6 Millionen Schweinen an Arbeit, um das Vertrauen zu den verminderten eigenen anordnete( fast 25 Prozent des Bestandes), dann wieder das Fehlen Sträften zu stärken, zwecks Erlernung der Arbeit mit künstlichen der erforderlichen Straftfuttermittel und das Verbot der Körner Gliedmaßen und behufs Erlernung eines neuen Berufes. Man verfütterung. Es kommt daher eine voll ausgemästete Ware faum einigte sich auf folgende vom Stadtverordneten Dr. Weyl und noch auf den Markt. Hauptsächlich kommt eine Mittelware auf den Direktor Dr. Grundscheid vorgeschlagenen Leitsäge: Markt, die trotz wenig Ausgiebigkeit horrende Preise erzielt. Die 1. Die Medizinalabteilung des Kriegsministeriums soll Maßregel erwiesen. Es fehlten die geschulten Kräfte, es wurde zu befindlichen Kriegsbeschädigten zur Benutzung der LehrwerkVerarbeitung zur Dauerware( Stonſerven) hat sich nicht als gute gebeten werden, alle in den Lazaretten und Sammelstellen haftig gearbeitet, und so find mindestens 30 Prozent verstätten aufzufordern, dorben und werden jezt von den Konserven 2. den Beschädigten sollen Freifahrtkarten für die Fahrten fabriken waggonweise nach Rudnik gebracht und nach der Werkstatt bewilligt werden, dort zu Wagenschmiere verarbeitet.
als das Ochsenfleisch im Großhandel.
Schweinerüden und Nippespeer
Schweineschinken
Schweineschulterblatt und Bauch
Schweineschmalz.
Sped, geräuchert
Echinten, geräuchert Schinken, ausgeschnitten.
per 1 Kilogramm
•
•
2,40
3,60-4,00
1,50
3,60
•
1,50
3,40
1,60
3,60
. 2,40
3,00 4,00-4,60
4,00 5,20
3. die Kriegsbeschädigten sollen durch entsprechende AusZu der Preisbildung bemerkt der Verfasser: " Sehen wir nur einmal, durch wie viel Hände ein Stück Bich und Lehrkurse aufmerksam gemacht werden. hänge und Anschreiben in den Lazaretten auf die Werkstätten geht, ehe der Konsument von ihm ein Stück Fleisch bekommt. Ein Es wurde schließlich eine Kommission gewählt, die sich kleiner Händler auf dem Lande kauft von dem Bauer ein Stüd zwecks persönlicher Verhandlung nach Maßgabe der obigen Vieh. Also schon die zweite Hand. Er verkauft es an einen Leitsäge mit der Medizinalabteilung des Striegsministeriums größeren Händler, der vielleicht einen Waggon verschiedener Tier- in Verbindung setzen soll. gattungen zusammenbringt, den er nach Berlin schickt. Hier erhält es der Kommissionär zur Verwertung. Von dem Kommissionär erDie Berliner Bautätigkeit in der Kriegszeit. steht es der Großschlächter, der es an den Ladenschlächter verkauft, bon dem es schließlich an den Konsumenten kommt. Das Fleisch Infolge des Krieges ist die Bautätigkeit beträchtlich geht also vom Bauer bis zum Konsumenten( diese beiden nicht ge- urügegangen. Wie sehr sie in Berlin nachgelassen rechnet) durch fünf Hände. Jeder der Vermittler verdient etwas an hat, ersieht man unter anderem aus der Minderung der dem Fleisch; kommen noch hinzu die verschiedenen Frachtkosten, an Baugesuche. In 1914 war die Bauluſt auch vor dem Striege denen auch noch nebenbei verdient wird, die Futter-, Schlachttosten und so weiter." Aus diesen Darlegungen erhellt zur Genüge, wie planlos die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung heute bestellt ist.
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Ein sechzigjähriger Parteiveteran.
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zigstes Lebensjahr. Das wäre an sich nichts Besonderes, wenn Am heutigen Tage vollendet Genosse August Pohl sein sech wir in dem Geburtstagskind es nicht mit einem Genossen zu tun schon frühzeitig in die sozialistische Bewegung hinein. 1878 wirfte hätten, der ununterbrochen von der Pife auf sein Bestes der Partei gegeben. Sein proletarisches Klaſſengefühl zog den Genossen Pohl späteren Parteiaftionen stoßen wir immer wieder auf den stillen, unser Freund eifrig im 3. Kreis für die Wahl Radows. Bei allen aber fleißig für die Partei arbeitenden August Pohl. 1881 wirkte Pohl im 4. Kreise für Bebels Wahl, und bei der Stadtverordnetenwahl 1883 finden wir ihn erneut nach außen in die Erscheinung treten. 1884 gründete Pohl mit Parteifreunden den Arbeiter bezirksverein„ Glückauf", dessen Vorstand er auch angehörte, um fich später an dem Bezirksverein„ Borwärts" zu beteiligen. In der damaligen schweren Zeit nahm Pohl alle Mühen, Opfer und Gefahren ruhig auf sich, immer als Bezirksführer wirkend. Durch einen aus Anlaß der Unabhängigen- Bewegung gefaßten Beschluß mußte Pohl sein Arbeitsgebiet nach dem 4. Kreis verlegen, um nach einiger Zeit seine Tätigkeit im 3. Kreis von neuen aufzunehmen und teils als Abteilungsführer, Kassierer und 2. Vorsigender des Wahlvereins, teils als Mitglied der Agitationskommission und der Preßkommission und nach Gründung der Zenschon schwächer als in 1913, der Kriegsausbruch aber drückte tralisation in Berlin im Jahre 1905 als Vorsitzender des 3. Kreises sie vollends herab. Während z. B. im Juli 698 Baugesuche und Mitglied des Zentralvorstandes in Groß- Berlin seine Parteieingegangen waren, gingen im August sofort nur noch 310 pflicht auszuüben. Die Genossen des 3. Kreises sandten Pohl Baugesuche ein. Und seitdem ist es so geblieben oder wiederholt nach den Parteitagen. in einem Falle nach dem Internoch weniger geworden. Aus den zwölf Monaten August 1913 nationalen Kongreß. Auch in der gewerkschaftlichen Bewegung bis Juli 1914 wurden 664, 670, 690, 632, 591, 533, Berlins hat Pohl in den achtziger Jahren als Metallarbeiter in der In dem oben auszugsweise wiedergegebenen Artikel des Herrn 610, 667, 609, 603, 655, 698, zusammen 7622 Bau- wirksamsten Weise die Interessen seiner Berufskollegen vertreten, Spideer gibt der Verfasser als Ursache der Teuerung u. a. an: Der gesuche gezählt, dagegen brachten die zwölf Kriegs nicht ohne deswegen oft gemaßregelt zu werden. So kann August Kraftfuttermangel, die allgemeine Erhöhung der Löhne und die monate August 1914 bis Juli 1915 nur 310, 336, Pohl am heutigen Tage mit Stolz auf seine Vergangenheit zurüdteuren Fuhrenlöhne. Es wird ausgeführt, daß auf dem Berliner 803, 287, 230, 273, 255, 283, 227, 224, 149, bliden. Sein Leben war seiner Sache, unserer Partei gewidmet; Viehhof einem Schlächtergesellen, der wirklich schlachtet, 85 Mart 186, zusammen 3063 Baugesuche. Im ersten Kriegsjahr war nicht zuletzt speziell dem 3. Wahlkreis, mit dem er verwachsen ist. Lohn pro Tag gezahlt werden müsse. die Gesamtzahl der Baugesuche nur vier Zehntel derjenigen In allen Stürmen stand Pohl fest und unerschütterlich; er wich Zu der Behauptung, daß die hohen Löhne der Fleischergesellen derselben zwölf Monate des vorhergehenden Jahres. Aehnlich und wankte nicht von dem Posten, auf den er gestellt. Seit Jahran der Teuerung mitschuldig seien, bemerken wir, daß nach unseren minderten sich in 1914 die Bauscheinerteilungen und die Bau- zehnten bildete er sozusagen mit das Rückgrat der Berliner ParteiInformationen auf dem Berliner Viehhof in der Zeit der genehmigungen: es wurden gezählt z. B. aus Juli und genossenschaft trot mancher schweren Schicksalsschläge, die unseren Massenschlachtungen nur in vereinzelten Fällen ein August an Bauscheinerteilungen 78 und 44, an Baugenehmi- Freund getroffen. Hoffen wir, daß es dem Geburtstagskind verähnlicher Tagelohn bezahlt worden ist. Das geschah auch gungen 324 und 182. Für die 12 Monate August 1913 bis gönnt ist, noch recht lange seine Kräfte der Partei zu widmen. nur dann, wenn das Vieh ant dem betreffenden Lage Juli 1914 und für die 12 Kriegsmonate August 1914 bis Juli In einer Zeit wie heute können solche kampferprobten Genossen wie abgeschlachtet werden mußte, Leute aber zu wenig zur Verfügung 1915 belief sich die Zahl der Bauscheinerteilungen, auf zu- August Pohl, die unbeirrt und unbekümmert um alle Umlerner standen und sich die Arbeitgeber gegenseitig überboten, um Aushelfer sammen 769 und 310, die der Baugenehmigungen auf zu ihren Weg gehen, sehr vorbildlich wirken. zu bekommen. Es mußte dann aber auch von morgens 5 Uhr bis sammen 3357 und 1275. Auch hier ist eine Verringerung auf abends 11 Uhr ohne besondere Pause, also 18 Stunden eine außer weniger als die Hälfte festzustellen. ordentliche Arbeitsleistung vollbracht werden, außerdem waren diese Helfer oft noch verpflichtet, andern morgens das Fleisch aufhauen Die Friedhöfe der Stadt Berlin . Unter Hinweis auf unsere Mitteilung vom Sonntag, den 5. 9. er., und nach der Markthalle bringen zu helfen. Der Lohn war also Aus dem Bericht über die Verwaltung der Gemeinde- unter der Ueberschrift Jn Ausübung des Berufs ums für eine fast dreifache Arbeitszeit berechnet; dabei muß noch beachtet friedhöfe und des Krematoriums für 1914 entnehmen wir eben gelommen" wird uns von gut unterrichteter Seite folwerden, daß nur in der Woche zwei solcher Schlachttage folgendes: Die Friedhöfe Seestraße und Friedrichsfelde sind gendes mitgeteilt: stattfinden. Im übrigen fand, wie schon erwähnt, eine solche Be- voll belegt, so daß auf Reihenstellen auf ersterem feine Be- Der Arbeiter Paul Janson , welcher furze Zeit als Bodenzahlung nur in einigen Fällen in der Zeit der Massenabschlachtung erdigungen mehr erfolgen, auf legterem nur, soweit durch Ab- arbeiter in dem Speditionsgeschäft von Bergemann u. Co., Chauffeestatt, die fast ein halbes Jahr zurückliegt. lauf der Liegefrist Play wird. Dagegen ist noch genügender straße 57( Inhaber Herr Nißmann), beschäftigt war, sollte am Die Löhne der Gesellen in den Wurstfabriken und Fleischereien Raum für bessere Begräbnisstellen und besonders für betreffenden Tage mit eitzem Kutscher, welcher von dem hatte, mitfahren, unt dagegen haben bei weitem nicht eine solche Steigerung erreicht, wie Familienstellen vorhanden. Auf dem Friedhof Gerichtstraße Güterboden Farbe aufgeladen fie durch die allgemeine Lebensmittelteuerung notwendig gewesen finden Erdbestattungen nur noch auf früher vorbehaltenen felben beim Abladen der Fässer behilflich zu ſein. wäre. Die Einstellungslöhne sind allgemein nur bis 5 M. pro Stellen statt, weil das ganze Gelände zur Vergrößerung des dauerlicherweise fehlte an dem Wagen ein Trittbrett zum Woche gegenüber den Löhnen vor dem Kriege gestiegen, was die Urnenhains verwendet wird. Aufsteigen, so daß Janson von der Seite aufsteigen mußte. In Abmachungen mit der zuständigen Organisation beweisen. In Um dem Mangel abzuhelfen, wird in Buch- Karow ein demselben Augenblid rückten die Pferde an und Janson, welcher sich einzelnen Fällen wird dieser Satz etwas überschritten. Die Steige- neuer Gemeindefriedhof angelegt. Die Anpflanzungen sind rung der Lebensmittelpreise beträgt aber nach dem Wirtschafts- schon weit vorgeschritten, mit der Aufführung der Gebäude ist Statistischen Bureau von Richard Calwer für Berlin pro Woche über begonnen. 14 M. für eine vierköpfige Familie seit Ausbruch des Krieges. Es Die Urnenhalle in der Gerichtstraße ist ebenfalls nahzu werden in den maßgebenden Wurstfabriken pro Woche 36 M., 38 M., belegt, so daß zwei Flügel angebaut werden mußten, die im 40 m. und 45 m. bei zehnstündiger Arbeit ohne Belöstigung bezahlt. Rohbau fertiggestellt sind. Hierdurch wird der Bedarf an Konservenfabriken zahlen 48 M. und 50 M. Höhere Einstellungs- Urnennischen auf eine lange Reihe von Jahren gedeckt werden. löhne als 50 m. werden nicht gezahlt. Die Zahl der eingeäscherten Personen ist auch im Be- Der Verlegte soll nach Aussagen von Zeugen ca. 1, Stunde Es kann also feine Rede davon sein, daß die Löhne der richtsjahre wieder gestiegen, und zwar auf 1128 gegen 968 gelegen haben, bevor derselbe mit dem Rutschwagen fortgeschafft Schlächtergesellen irgend welchen Einfluß auf die Fleisch im Vorjahre. teuerung haben. Es sind andere Ursachen dafür maßgebend. Auf dem Anstaltsfriedhofe in Buch ist an bevorzugter Es besteht die Meinung, daß der Verletzte hätte gerettet werden Will man urtersuchen, welche Umstände verteuernd auf das Produkt Stelle eine Abteilung für gefallene Krieger eingerichtet worden. tönnen, wenn in dem Betriebe Verbandzeug vorhanden gewesen vom Broduzenten bis zum Konsumenten wirken, so darf man nicht Die Kosten der Beerdigung und die Unterhaltung und und für eine schnellere Fortschaffung des Verletzten gesorgt worden unerwähnt lassen, daß die Massenabschlachtung und die übereilte Schmückung der Gräber mit Blumen trägt die Stadt. Nach wäre. Nachdem dieser schwere Unfall geschehen ist, ist ein Verband Produktion bei der Konservierung der Fleischwaren dazu erheblich der Beendigung des Krieges soll ein Denkmal errichtet faften in Größe einer Zigarrenfiste nebst Verbandzeug angeschafft beigetragen haben. Hunderttausende von Zentnern der besten Fleisch- werden.
Vorsorge gegen Unfälle.
dem
Be
an ein aufrechtstehendes Faß festhielt, fiel zu Boben und das Faß auf ihn. Mit dem linken Bein kam derselbe vor das Rad zu liegen, welches ihm das Fleisch buchstäblich vom Knochen löfte. Janson hatte noch die Geistesgegenwart, fich den Stiefel ſelbſt vom verletzten Fuß zu ziehen. Wie leider in vielen solchen Fällen war auch hier kein Verbandzeug vorhanden, so daß erst Handtücher herbeigeholt werden mußten, um das Blut zu stillen.
wurde.
worden.