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Gewerkschaftliches.

Der Verband der Lithographen und Steindrucker nach einem Kriegsjahr.

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Eine miklungene Tarifbewegung.

Wie bescheiden die Forderungen der Gastwirtsgehilfen waren, mag man aus der folgenden grundlegenden Bestimmung des vor­geschlagenen Tarifes ersehen:

Festangestellte Kellner erhalten monatlich 30 M. In Ge­schäften, wo Kost gewährt wird, bleibt dieselbe bestehen, kann jedoch mit 1 M. pro Tag abgelöst werden."

Von den Stettiner Gastwirtsgehilfenvereinen war den dortigen Gastwirten ein Tarif unterbreitet, der die jetzt bestehenden Säge fest­legen sollte. Die Anregung ging eigentlich von den Unternehmern selbst aus. Die beiden Gastwirte, der Stadtverordnete Meier und Durch den Weltkrieg wurde besonders das Rithographie- und Hotelier Hinge, hatten in einer Sigung des Kuratoriums für den Steindrudgewerbe hart betroffen. Schon seit einer Reihe von Jahren Facharbeitsnachweis sich dahin geäußert, daß in dieser schweren Zeit hatte es unter einer schweren wirtschaftlichen Depression zu leiden. ein Handinhandarbeiten zwischen Prinzipal und Angestellten besonders Anfang des Jahres 1914 segte eine Besserung ein, die aber durch geboten sei. Die Gehilfen waren der Meinung, daß dieses burgfried­den plöglich ausgebrochenen Krieg zunichte gemacht wurde. Die liche Verhältnis gar nicht besser zu erreichen sei, als durch die Aufstellung Arbeitslosigkeit stieg ins Ungeheuerliche; Ende August 1914 hatte der bestimmter Regeln in Arbeits- und Lohnverhältnissen. In einer Verband die größte Arbeitslosigkeit seit seinem Bestehen zu veröffentlichen Versammlung vom 25. Juni wurde in Anbetracht der zeichnen. 6995 Mitglieder 53,2 Proz. waren vollständig arbeits- außerordentlich schlechten Lohnverhältnisse der Beschluß gefaßt, den Ios, 3108 fonnten nur halbe Tage und weniger arbeiten und nur von den Vorständen der Stettiner Gehilfenvereine auszuarbeitenden 2717 Hatten volle Beschäftigung. Daneben wurde im Laufe des Tarifentwurf der Gasttvirteinnung zur Annahme zu unterbreiten. Monats August beinahe der vierte Teil aller Mitglieder zum Kriegs- Als Vorsitzender einer Tarifkommission wurde von den Gehilfen der dienst eingezogen. Dies tam beinahe einem völligen Zusammen- Stadtrat Dr. Behm in Vorschlag gebracht. Der Entwurf wurde bruche des Verbandes gleich, weshalb der Verband seine statu- der Innung am 2. Juli unterbreitet. tarischen Unterstützungen außer Kraft sezen mußte und nur eine Arbeitslosen- Motstandsunterstützung zahlen konnte. Allmählich ging die Arbeitslosigkeit zurüd; viele Mitglieder fanden in der Kriegsindustrie Beschäftigung. Auch bewirkte die weitere Einziehung vieler Mit­glieder zum Militär den Rückgang der Arbeitslosigkeit. Durch den Rückgang der Arbeitslosigkeit fonnten am 17. April eine Reihe Unter­stügungserweiterungen eingeführt werden, und seit 1. August find Am 29. Juli wurde nun in der Innungsversammlung über wieder einige Verbesserungen eingetreten, indem Reise-, Arbeitslosen, die Eingabe verhandelt, sie wurde unter schweren Vorwürfen Umzugs- und Krantenunterstügung jest wieder bis zu den im Statut gegen die Gehilfen abgelehnt. Es läge feine Berechtigung vorgesehenen Höchstbeträgen gezahlt werden, allerdings in verkürzten zu solchen Forderungen bor, im übrigen wurde mit Wochensägen, so daß dadurch die Bezugsdauer verlängert ist. Trot schwarzen Listen gedroht. In der gleichen Monatsversammlung der Kürzungen der Unterstützungen wurden im abgelaufenen Kriegsjahre, diskutierten die Herren von der Innung auch über die vom 1. August 1914 bis dahin 1915 331 188. für Unterstüßungen Frage der weiblichen Bedienung. Auf ein entsprechendes Bittgesuch ausgezahlt. Die Einnahme an Beiträgen betrug jedoch nur 361 170 m., an das Generalkommando, so beißt es in dem Bericht über die während im vorhergehenden Friedensjahre, vom 1. Juli 1913 bis Jnnungsversammlung weiter, ist eine Antwort noch nicht erfolgt, 1. Juli 1914, an Beiträgen 1 013 641 M. eingingen. Die Einnahmen wahrscheinlich infolge der Gegenvorstellungen seitens der Kellner­im ersten Kriegsjahre betrugen also ungefähr nur den dritten Teil verbände. Zur Unterstützung des von der Innung eingebrachten der in Friedenszeiten. Bei aller erdenklichen Fürsorge, die der Ver- Gesuches ist auch der Tarifvertrag dem Generalfommando eingereicht band den Daheimgebliebenen, in Not Geratenen angedeihen ließ, worden. Darauf ist an die Innung die Abschrift eines den Kellner­hat er feine im Kriege befindlichen Mitglieder nicht vergessen. Weil verbänden vom Generalfommando zugestellten Schreibens gelangt. viele von den Zurüdfehrenden nicht sofort Arbeit finden werden und So war an den Verband der Gastwirtsgehilfen am 23. Juli daher vom Verband unterstüßt werden müssen, wurde durch die folgendes Schreiben vom stellvertretenden Generalfommando des Maßnahmen des Verbandes schon wieder ein Fonds angesammelt. 2. Armeekorps eingegangen: Es ist erfreulich, daß der Verband diese schwere Zeit bisher so überstehen konnte und es ist begründete Hoffnung vorhanden, daß er nach Kriegsschluß seine Verpflichtungen wieder voll er­füllen fann.

Soweit Vorrat

Fleisch

Roastbeef mit Knochen... Pfund 1 M.

Rinderkamm

Rinder- Querrippe

Gehacktes Fleisch

Ochsenschwanz...

Pökelrinderzunge.

Fische

Pfund 95 Pf. Pfund 95 Pf.

Pfand 1 M. Pfund 80 Pf. Pfund 1.20

Pfund

Kabeljau ohne Kopf, in ganzen Fischen 50 Pf. Seelachs ohne Kopf, in ganzen Fischen 40 Pf. Dorsch( kleine Kabeljau).. Pfund 16 Pf. Pfund 28 u. 55 Pf. 2 Stück 25 Pf. Pfund 50 Pf.

Schellfisch

Makrelen... Rotzungen.

Klippfisch in ganzen Fischen, Pfund 50 Pf. Lebende Aale. Pfund 1.25 bis 1.60 Lebende Karpfen Pfd. 1.10 und 1.20

Souder­Preise

Herren:

"

Es ist zur Kenntnis des stellvertretenden Generalkommandos

Ausbeutung der 3wangslage ber Gastwirte bon ihren Forderungen nicht Abstand nehmen und nicht unter den bisherigen Bedingungen weiter arbeiten, wird das stellvertretende General­tommando die Einstellung weiblicher Bedies nung gestatten."

Die Angestelltenverbände sandten dem Generalfommando hierauf folgendes Schreiben zu: Abt. Z No. 31543. Stettin  , den 28. 7. 15. An das stellvertretende Generalkommando des zweiten Armeekorps. Antwortlich Ihres geehrten Schreibens vom 23. d. Mts. er Tauben sich unterzeichnete Vereine folgendes zu erwidern: Die wirtschaftliche Lage der gastwirtschaftlichen Angestellten ist augen­blicklich eine außerordentlich schlechte, da in den meisten Geschäften fein Lohn bezahlt wird und die Einnahmen ant Trinkgeldern durch die Einberufungen zum Heeres. dienst bedeutend geringer geworden, hinzu kommt noch eine Steigerung der Steuern sowie der Lebensmittelpreise. In der am 8. Juni stattgehabten Sitzung des Kuratoriums für den städtischen paritätischen Arbeitsnachweis machten die Herren Stadtverord­neter Meier und Hotelier Hinze, beide Mitglieder der Gastwirte­innung, den Vorschlag eines engeren Handinhandarbeitens zwischen Arbeitgeber und nehmer. Dieses nahmen die Kellner zum Ans laß, der Stettiner Gastwirteinnung den Entwurf eines Tarif­vertrages zu unterbreiten und gleichzeitig um Verhandlungen zu bitten. Eine Ausbeutung der Zwangslage der Gastwirte ist nicht beabsichtigt, sondern waren die beteiligten Vereine der Ansicht, diese Frage auf dem Wege der friedlichen Verhandlung zu ers ledigen. Ein Beweis hierfür wird sein, daß der Dezernent des städtischen Arbeitsamtes, Herr Stadtrat Dr. Behm, die Vermittelung in dieser Frage übernommen hat, was dieser Herr gewiß nicht machen würde, wenn er wüßte, daß in diesen schweren Zeiten wirtschaftiche Zwangsmaßregeln in Aussicht gestellt würden. Zu jeder weiteren mündlichen Auskunft find wir gern bereit und bitten höflichst um Angabe von Zeit und Drt.

Zur besseren Orientierung erlauben wir uns, je eine Ab­schrift des Tarifentwurfes sowie das Anschreiben an die Stettiner Gastwirteinnung beizufügen. Mit aller Hochachtung ergebenst ( Folgt die Unterschrift von drei Vereinen.)

Ob diese Zuſchrift die Auffassung und die Stellungnahme des gekommen, daß die Kellner und Gastwirtsgehilfen an die Gasts stellvertretenden Generalfommandos zu ändern vermochte, ist uns wirteinnung zu Stettin   mit dem Vorschlage eines neuen Tarif- nicht bekannt geworden. Der Abschluß eines Tarifvertrages aber vertrages herangetreten find. Wenn die Kellner unterscheiterte an dem Widerstand der Stettiner Gastwirteinnung.

AWertheim

Billige

Wurstwaren

G.

m. b.

5.

Soweit Vorrat

Lebensmittel Räucherwaren

Geflügel

Gänse.... Pfund 1.35 u. 1.45 Enten .Pfund 2.40 Enten..., Pfund 1.70 u. 1.90 Suppenhühner... Pfund 1.80 Rebhühner Stack 1.45 u. 1.95

in Stücken v.

2.60

Zervelat- u. Salamlwurst. Pfund 2.50 Plockwurst...... Pfund 2.40 Teewurst....... Pfund 2.50 Rollschinken 6-8 Pfd., Pfd. 2.80 Mausschinken 2-3 Pfd., Pfd. 2.60 Schinkenspeck 4 Pid, Pid. Preßkopf Plund Pfund 1.40 Gekochter Schinken Stck 2.50 Jagdwurst....... Pfund 2 M. Landleberwurst... Pfund 1.50 Rotwurst... Pfund 1.70 1.30

1 Pfund..... in Stücken v.

Butter und Käse Tisch  - u.Tafelbutter Pfd. 2.08u. 2.12

-Pfund- Pakete 1.04.1.06 Pflaumenmus... Pfund 52 Pf. Edamer Käse Pfd. 1.20 Limburger80P. Harzer Käse Kiste 100 Stück 3.10

Salzfische

etwa 23% Eiweißgehalt. Kostproben 11-1 and 5-7 Uhr

Kieler Bücklinge 3 Stck.20 u. 3 Stck. 25 Pf. Sprott- Bücklinge... Pfund 90Pf. Bund 55 Pf. Brat- Schellfische... 4- Liter- Dose 2.90

Obst und Gemüse Aale EB- u. Kochäpfel. Pfund 10 Pf. Rostocker   Aepfel. Pfund 13 Pf. Eßbirnen..... 2 Pfund 25 Pf. Brüsseler Trauben Pfund 65 Pf. Zitronen. Dtzd. 50 60 70 Pf.

Grüne Bohnen. 2 Pfund 35 Pt. Tomaten...... Pfund 25 Pf. Blumenkohl Kopf 18 23 26 Pf. Sellerie Kopf 18 Mohrrüben 3 25 Pf. Rot- u. Wirsingkohl. Pid. 7 Pf. Zwiebeln..... 2 Pfund 25 Pf.

in ganzen Kopf- oder Schwanzstück Fischen

Pid.

Mittelstück

Pfund 35Pf. 40 Pt. 45 pt.

Verkaufsstelle der Zentral- Einkaufs- Gesellschaft

Kuchen.. Pfund

Kolonialwaren Kaiser  - Auszug Ersatzmehl zur Bereitung von 60 PL zur Bereitung von Speisen 40 Pt. Maisgrieẞ Schnitt- Nudeln 88. 78Pf. Makkaroni... Olympia- Bouillon- Würfel

Dose 10

20

ungefärbt, mit Eizusatz, Pfund

50

Pfund

100

Pfund

8878 PL

500 Stück

33 Pf. 65 Pf. 1.50 2.90 14 M. 6 Geschmack

Puddingpulver mit versch Pakete verschiedenem 55 PL mit verschied. Geschmack 65 Pf. Grießpudding

6 Pakete

.2 Pakete

2 kleine Pakete

45PL.

Kunstgelee. m. verschiedenem Geschmack Saucenpulver mit Vanille- Geschmack 17 Pt. Saucenpulver mit Vanille- Geschmack 33pt mit verschiedenem 65 PL Rote Grützepulver Geschmack, 6 Pak.

Herbst- und Winter- Kleidung

Morgenjoppen( Hausjoppen)

13 M

15 M

Beinkleider dunkle Streifenmuster

7.25 8.50

Gummi- Mäntel

14- Pfund- Paket

Freitag und Sonnabend

Knabens

oliv geripptem,

Beinkleider baumwoll. Sammet

für etwa 3-5 6-9

2.75 3 M.

10-12 13-14 Jahre

Schlupfanzug

4 M. 4.50

aus marine­

für etwa 3-5

6-8

9-12 Jahre

6.50

8 M.

9.50

blauem Stoff, mit reicher Garnierung

29 M.

32 M.

Militär- Regenhaut-)

Als

mäntel mit Reit- 18.50 Feldpost­

schlitz..

Militär- Regenhaut­

westen...... 5.50

brief

ver­sendbar

Militär- Unterzieh- Westen

mit Aermel, wasserfestem Stoff­

bezug, warm gefüttert

13.50

Ständiger Verkauf

Offizier-Mäntel, Pelerinen, Röcke, Reit- u. Stiefelhosen.

Mantel aus haltbarem Kurzer Mantel Schlupfanzug

Winterstoff,

neue Verarbeitung, warm gefüttert

Jünglingsanzug

aus gutem. haltbarem, blauem aus modernem, haltbaren Stoff, besond. bill., soweit Vorrat, Cheviot gefüttert, Aermel mit mit weißem abknöpfbaren Kragen, a. blauem Stoff, 2 reih. Form Beinkleid gefüttert Stickerel, Kragen mit Abzeichen 9-12 Jahre für etwa 12-14 6-8 8-10 Jahre für etwa 3-5 15-17 Jahre

für etwa 5-7 8-10 11-14 Jahre für etwa 2-4

12.25 13.75 15.50

5-7

10.50 12 M. 13.50

9.25 10.50 12 M.

16.50

19 M.

Mantel aus gutem Winterstoff,

Rücken mit Gurt, Aermel mit Spange 8-10 für etwa 5-7

13.25

16 M.

11-14 Jahre

19 M.

Kurzer Mantel aus blauem

Cheviot, gefüttert, Kragen mit Abzeichen, Aermel mit Stickerei

für etwa 2-4

3-7

8.75

Nur Leipziger Straße  .

7.25

Mantel aus braunen Winterstoffen,

gefüttert, Rücken m. Gurt, Aermel m. Spange für etwa 5-7

15 M.

8-10

17.25

Nur Leipziges

Straße.

Berantw, Rebaft: Alfred Wielepp, Neuköln. Inseratenteil verantw. Th. Glode, Berlin  . Drudu. Verlag: Borwärts Buchdr. n. Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 1 Beilage u. Unterhaltungsbl