die besten Arbeiten, die es über diese Stoffe giebt. Gine] andere, fehr hervorragende Arbeit machte uns unlängst mit der Aesthetik Schiller's bekannt. Und selbst über Ihre Literatur der jüngsten Zeit haben wir einigermaßen flare Vorstellungen: Ich verweise Sie auf den Artikel' Allemagne " in Der Grande Encyclopédie" und einige Artikel desselben Werkes, die sich auf Ihre Zeitgenossen beziehen. Die„ Revue des Revues" hat ferner in der richtigen Vorausseßung, daß nur ein Deutscher mit voller Sachkenntniß über die Literatur feines Boltes und seiner Zeit schreiben tönne, Herrn M. G. Conrad zu einem Auffah aufgefordert, der Frankreich über Ihre Realisten und Dekadenten unterrichtet. Die Revue Indépendante" hat ausgezeichnete Uebersetzungen moderner Dichter gebracht, unter anderen von Lenau und Hamerling, deren Werke völlig überseht und zum Theil auch schon veröffentlicht sind. Ich verweise Sie zudem auf die ,, Revue de l'enseignement des langues vivantes" die fortfährt, das Lehrerpersonal in der literarischen und pädagogischen Bewegung unserer Zeit auf dem Laufenden zu halten. Und ich will nicht vergessen, an den höchst ehrenvollen Erfolg der Weber" von Hauptmann zu erinnern, einen Erfolg vor einem Elitepublikum, dem anerkennende Besprechungen in der Presse folgten."
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Die Büricher Poft", die jüngst in einem längeren Artikel: Deutschland in Frankreich " den Brief des Herrn Ruyffen besprach, schrieb dazu:
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Zu dieser lettern Notiz können wir nun hinzufügen, daß das" Theatre libre" in Paris neulich auch Gerhard Hauptmanns Hannele" zur Aufführung gebracht hat, und wenn über dieses Stück das Urtheil der Pariser Blätter sehr verschieden lautet, so ist das für unsere politisch- literarische Stizze gleich gültig; wir haben nur zu konstatiren, daß das französische Theater die deutschen dramatischen Erzeugnisse berücksichtigt. Henri Fouquier , der Kritiker des" Figaro", meint sogar, man pflege jezt in Paris allzusehr, was von den Bühnen Deutsch lands und des Nordens herfomme; aber er schreibt im gleichen Buge, es sei gut, wenn das französische Publikum Alles kennen lerne, was in Deutschland Aufsehen gemacht habe. Damit darf man zufrieden sein, und diese Bemerkung Fouquier's scheint uns die erfreulichen Aufschlüsse, welche Ruyffen gegeben, nur zu bestätigen."
Auch wir können sie bestätigen. Was insbesondere die günstige Aufnahme von Hauptmann's Hannele betrifft, so steht es fest, daß fast in allen Rezensionen betont wurde, die Anerkennung und Sympathie gelte weniger der Dichtung selbst die an sich nur in einem sehr kleinen Kreise Bewunderer fand, als dem Umstand, daß eine Richtung des deutschen Geistes zum Ausdruck brächte.
Und wohlgemerkt, hier handelt es sich um Kundgebungen der bürgerlichen Bevölkerungsschichten, in denen der Chauvinismus festigen müßte, wenn er überhaupt in den Massen vorhanden wäre.
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Als charakteristisches Zeichen der Zeit sei noch anges führt, daß die von uns einer Erwähnung gar nicht gewürdigte Ente, der König von Dänemark wolle mit einem A brüstungsantrag vor die europäischen Regierungen treten, in vielen französischen Zeitungen den lebhaftesten Anklang gefunden hat.
Von den sozialistischen Arbeitern Frankreichs brauchen wir nicht zu sprechen. Sie sind ebenso international wie die deutschen . Und im Bunde mit den veutschen Arbeitern werden sie auch dem Chauvinismus und Militarismus, deren Hauptstüßen in Deutschland und Frankreich sind, das Genick brechen- hoffentlich ehe es Sem edlen Bruderpaar gelungen, den gigantischen Massen mord in Szene zu setzen, den es seit 20 Jahren vorbereitet.
Schon jetzt aber können wir von Frankreich sagen, daß das Volk in seiner ungeheuren Majorität, gleich dem deutschen Volke, den Militarismus verabscheut, und sich von der Seuche des Chauvinismus befreit hat.
Politische
teberlicht.
will die Erziehung aller Jndividuen, die möglichste(!) Aus-| Theilnehmerinnen des Rongresses erhalten wir von einer bildung aller Individuen. Bei planmäßiger Erziehung aller Genoffin folgende Zuschrift:
Gesellschaftsglieder muß das allgemeine Kulturniveau und das Selbst wenn die bürgerlichen Frauen, die sich hier Niveau der geistigen wie törperlichen Fähigkeiten der einzelnen als" Delegirte zu einem Kongreß zusammenfanden, besteigen. Und allmälig wird zwischen der Bildung der verschlossen hätten, die sozialdemokratischen Frauenvereine zur schiedenen Individuen eine gewiffe Gleichmäßigkeit der Bildung
gehört."
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entstehen, während heute der Abstand infolge der gesellschaft Theilnahme an den Verhandlungen aufzufordern, so wäre lichen Gegenfäße ein enormer ist. Freilich zur Gleichheit aller uns doch damit herzlich wenig gedient. Die in der bürgerMenschen in bezug auf Anlagen und Fähigkeiten werden wir lichen Frauenbewegung stehenden Frauen haben mehr als nicht gelangen, eine solche Gleichheit wäre auch der Tod des einmal betont, daß sie gesonnen sind, innnerhalb der Fortschritts die Verschiedenheit der Individuen ist ein noth- heutigen Gesellschaftsordnung für ihr Recht zu fämpfen, vendiger Kulturbebel. Und so treten wir im Sozialismus für baß sie also gegen das Weiterbestehen eines Systems, das Recht des Individuums ein, das heute nur dann aur welches der Frau alle Menschenwürde nahm und sie zum Geltung fommen kann, wenn es der herrschenden Klasse an: Eigenthum des Mannes stempelte, nichts einzuwenden Der Evang. Kirchl. Anzeiger" bemerkt hierzu: oder eventuelle Einwände sehr in der Stille Sonst hieß das Echlagwort der Genossen": Gleichheit für haben alle und aller, bie ein Menschenantlig tragen! Und jeder, der machen. Was sollen wir nun auf einem solchen Kongreß? Bei nicht an die Möglichkeit der Gleichmacherei glaubte, wurde als rückständig verschricen. Jezt wird die Verschiedenheit als ein uns giebt es teine besondere Frauenbewegung, bei uns nothwendiger Kulturhebel bezeichnet. Das ist eine recht gründ- nehmen die Gewerkschaften die Frauen in ihre Organis liche Mauserung. sationen auf, fie werden als gleichberechtigte Mitglieder Das ist wirklich spaßhaft. Seit dreißig Jahren wie die männlichen behandelt und die Partei als solche protestiren wir Gozialdemokraten gegen die blödsinnige fämpft für die politische Gleichberechtigung der Frau. Unterstellung, wir wollten alles mechanisch gleichmachen, die Würden aber die bürgerlichen Frauen ihre Interessen Individualitäten vernichten. Und kommt so ein geistiger recht verstehen, so würden sie sich derjenigen Partei anKämpfer" einmal dahinter, daß die Sozialdemokratie anders schließen, die einzig und allein für sie kämpft, während ihre denkt, dann hat nicht er sich geirrt, sondern wir haben eigenen Gatten, Väter, Söhne, Brüder ihnen ihre Rechte uus gemaufert". vorenthalten. Würde die bürgerliche Frau andererseits Wie unser Aufruf an die Arbeiterschaft Berlins unsere Zeit verstehen, so sähe sie ein, daß nur die zur auf das Hirn des bekannten horchenden Langohrs gewirkt Warktwaare gewordene Frauenarbeit die Arbeit der Inhat, ersehen wir aus folgendem Waschzettel, der die von dustries Arbeiterin die Befreiung der Frau vollzieht, ihm bediente oder berieselte Presse durchläuft und den wir daß diese Befreiung also von unten auf wächst und uns nicht von oben herunter als Segen und freiwilliges Geschent zu zur Erheiterung unserer Leser nachstehend folgen lassen: Mit dem Zentralorgan der sozialdemokratischen Partei fällt. Nur auf die Einsicht hin, daß ethische FordeDeutschlands" muß es noch schlimmer bestellt sein, als der be- rungen berechtigt find, wurden diese Forderungen meines ständige Rückgang in den Ueberschüssen dieses Blattes nach Wissens noch nie bewilligt. Und wie der Kapitalist nur den allmonatlich veröffentlichten Abrechnungen des Partei durch die Verhältnisse gezwungen dem Arbeiter Konzessionen vorstandes ohnehin erkennen ließ. Denn der Verlag und die macht, so wird auch der Mann seine Vorrechte nicht freiRedaktion des Vorwärts" sehen sich veranlaßt, ganz Berlin willig opfern, sondern nur die wirthschaftliche Unabhängigim buchstäblichen Sinne mit ihren in faft flehendem Tone ab- keit
gefaßten Abonnements Einladungen zu überschütten. Selbst feit der Frau wird ihn dazu drängen. - Wenn Sie das begriffen haben, meine Damen Berlin W., ja selbst das Potsdamer Geheimrathsviertel und
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hatte schon die kapitalfräftige Thiergartenstraße sind von diesem ge- und wenigstens Louise Otto Peters druckten Segen nicht verschont geblieben. An alle wenden 1869 Aehnliches begriffen dann kommen Sie zu uns! fie fich nicht nur an die Genossen und Genoffinnen, auch Ihr Wissen und Ihre Bildung können wir gebrauchen. an die, welche es noch nicht find. Am 15. Juni v. J. Sie dagegen können von der Arbeiterin Energie und Zielhabe Berlin über 150 000 Stimmen für die sozial bewußtsein lernen, die Frische des unmittelbar aus der Lebensdemokratischen Kandidaten abgegeben. Entspricht die Auflage des Vorwärts diefer Machtentfaltung der Partei?" fragen Re- erfahrung geschöpften Urtheils und die hieraus entspringende Kampfesfreudigteit. daktion und Verlag naiv, um mit fomischem Pathos zu antworten: Nein, noch lange nicht! So darf es nicht bleiben. Regt Euch! Erhebt Euch auf die Höhe Eurer Mission!" Weiter werden die Berliner darüber belehrt, daß sie in der Hauptstadt des sozialdemokratischen Deutschlands wohnen und daß diese Thatsache Pflichten auferlege. Der Vorwärts" sei das Banner der Partei und Ihr Berliner feid die Bannerträger der deutschen Sozialdemokratie". Wer es als Berliner nach dieser anpreisenden Darstellung noch nicht als seine ver- Ueber ,, bas römische Heer im Dienste der Kultur" fluchte Pflicht und Schuldigkeit erkennt, den beigegebenen Schein leitartikelt die Kreuz Beitung" seit einigen Tagen unter ausgefüllt an die Expedition des Vorwärts" zu senden und dem Strich, Db dem Herrn von und ßu Hammerstein die vom nächsten Quartal ab auf das der Obhut der Berliner an- Finger nicht gebrannt haben, als er das Manuskript dieser vertraute" Blatt zu abonniren, der wird wohl niemals mehr Artikelreihe in die Druckerei gab? Gewiß, das römische aus dem Schlamm des Egoismus und feigen Knechtseligkeit"
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So und dann sind unsere Interessen solidarisch: eine Gesellschaftsordnung, die wir nicht mitschufen und für deren Gräuel wir deshalb nicht verantwortlich, aber noch weniger sie zu stüßen berufen sind, wird um so schneller sinken. Die Frau hat keine Veranlassung für ein System einzutreten, dem sie ihre Erniedrigung verdankt."
zu erretten sein. Wir aber möchten aus dieser gar beweglichen Geer hat Großes geleistet im Dienste der Kultur- es hat Einladung zum Abonnement den tröstlichen Schluß ziehen, daß Straßen gebaut, Wasserleitungen angelegt, Ländereien urbar viele, viele Tausende von den Berliner Wählern, die am gemacht, Städte gegründet, und die Sitten zivilisirter 15. Juni v. J. sozialdemokratischen Kandidaten ihre Stimmen Menschen zu den Barbaren getragen. Und unser Heer? gegeben haben, alles Andere cher, als wirkliche, echte Sozial- Was hat es für die Kultur jemals gethan? Wo ist auch demokraten gewesen sind.
Gut gebrüllt, Langohr!
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nur ein zollbreit Laudes, den es der Kultur erschlossen? Und trägt es nicht durch seine Böglinge in den afritaZentrumsschmerzen. Die Germania " wird in argen nischen Kolonieen die Sitten von Barbaren zu den Kummer versetzt durch die Hick- Hackereien zwischen den Wilden des dunklen Erdtheils? Hat die„ Kreuz- Zeitung " Führern ihrer Partei. Der Loë zupft den Lieber am Bart denn gar nicht an den Kontrast gedacht? Und- endlich und der Lieber erklärt, der Schorlemer sei doch noch ein weiß der Herr Kreuzzeitungs- Redakteur nicht, daß das ganz anderer Kerl als der Loe, der Echorlemer verstehe römische Heer, das im Dienst der Kultur" arbeitete, eino Schrecken aller Schrecken! doch noch etwas von landwirthschaftlichen Dingen, der Los Miliz heer war! Ja Berlin , den 31. März. aber nicht; und dabei ist Herr v. Los Borstand des ein Milizheer.- Zur Nachahmung empfohlen. Man schreibt uns Zum Kampf mit geistigen Waffen. Wenn unsere großen rheinischen Bauernbundes! In Bayern rumort es auch Gegner uns geistig überwinden wollen, so malen sie sich bedenklich. Um dem Sigl die Stange zu halten in der Boltsgunst, aus Mainz , 30. März: Unser von allen Parteien eineinen Sozialdemokraten nach ihrem Geschmack an die meutern auch die dortigen Zentrumspatrioten gegen die ftimmig neugewählte Bürgermeister Herr Dr. jur. Gaßner Wand und schießen dann mit einer Windbüchse darauf los. Preußenleitung der Partei. Wie war es doch so schön ließ sich heute sämmtliche Schutzleute, Wachtmeister und Polizeistöhnt darob die Germania" als tommissare vorstellen und sprach zu ihnen folgende beherzensUnd wenn wir Sozialdemokraten dann sagen: ja, das ist und bequem- ja gar nicht unser Bild, es ist Euer Phantasieprodukt Windthorst, dieses durchtriebene diplomatische Heinzel- werthe Worte:" Bergeffen Sie nie, daß nicht das Publikum und meist Ronterfei, so hilft das nichts. Ein ergögliches männchen, noch den Zentrumsleuten, den Klerikalen wie für Sie, sondern Sie für das Publikum da sind. Mit Beispiel finden wir in der Kreuz- Zeitung " von gestern den Laien, die Sorge für die Partei abnahm! Da hätte allzu schneidigem Auftreten erreicht man felten etwas gutes. nun ein Direktorium die Windthorst'sche Arbeit übernehmen Wollen Sie unterlassen, das Publikum in UebertretungsAbend. Da heißt es:
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In der Arbeiter Bildungsschule zu Berlin , einem der sollen, dachte sich das leitende Parteiblatt; statt dessen raufen fällen sofort zur Anzeige zu bringen, sondern lassen Sie Schmerzenskinder der sozialdemokratischen Parteileitung, ent- sich die Partei- Diadochen, daß die Haare fliegen. O jerum, zuvor Verwarnung eintreten; damit wird mehr erreicht. Vor allem aber befleißigen Sie sich eines anständigen wickelte kürzlich Liebknecht folgendes: Der Sozialismus ist jerum, jerum! die auf alle Gebiete menschlicher Thätigkeit angewandte WissenZum Frauenkongref. Ju bezug auf die gestern Tones gegen das Publikum, denn wie es in den Wald schaft. Er will die Gleichberechtigung aller Menschen, den gleichen Antheil aller an den Kultur- Errungenschaften. Er von uns veröffentlichte Erklärung der vier dissentirenden schallt, so schallt es heraus." Das ist ein Standpunkt, den man nur billigen kann.- Die Leiche Koffuth's ist am Freitag Nachmittag in und sich theuer vermaß, er wolle ihrer selbst im Getümmel Dorothra staunte. Auf welche?" fragte der junge Budapest eingetroffen und unter gewaltigem Bulauf nach Mann, und gab dem vorlauten Fechtbruder einen derben dem Nationalmuseum gebracht worden, wo sie bis zum der Feste zu Costnih eingedent sein. Gi, seht doch!" schäferte die erfahrene Dirne: Der Rippenstoß, als dieser von dem gefundenen und verkauften Sonntag aufgebahrt bleiben soll. Ein Telegramm berichtet: Junker will wohl gar noch leugnen, daß er in Frankfurt Knaben anheben wollte. Gerhard schwieg bestürzt und folgte Ruheſtörungen sind bis jetzt nicht vorgekommen. Abordeine schöne Ameie zurückgelassen, daß vielleicht in Costuit ohne Widerrede dem Junkherr, der, nachdem er in Kürze nungen der Studenten sorgen für die Aufrechterhaltung der von Dorothea erfragt, daß die trauernde Fremde in der Ordnung. Polizei ist fast gar nicht zu bemerken." Aus eine zweite seiner harrt." Der Junker fuhr sich unmuthig über die Stirne. Was That den Weg gen Costuiß genommen, und vermuthlich eine der Fernhaltung der Polizei erklärt es sich ja zur Genüge, schwaßest Du da für Beug, tolles Mädel!" rief er: Man jener fahrenden Frauen sei, die des Gewinns halber die daß Ruhestörungen nicht vorgekommen sind. muß Deine Schönheit schäben, wie ich, um Dir Deine Un Kirchenversammlung mitzufeiern gedachten, rasch zu verschämtheit so hingehen zu lassen!" Gaule stieg, und nebst seinem Begleiter Worms bald im ,, Nur nicht böse, lieber Herr!" bat Dorothea. Es ziemt Rücken hatte. mir freilich nicht, also mit ritterlichen Leuten zu scherzen, Sage mir aber ums Himmels willen," begann der Jüngallein dem willkommenen Mund verzeiht man öfters eine ling nach einer Weile unmuthig, sage mir, ob Du rein des unwillkommene Rede." Sie bot dem Jüngling die frischen Satans bift, Du fupfriges Gefäß? Erst verhandelst Du eine Lippen zum Kuffe, der auch nicht verweigert wurde.unmündige Seele au den Moloch, und hinterher willst Du Ihr dürft Euch übrigens," fuhr sie fort, im Ernste dar- durch Dein abgeschmacktes Gerede uns in den Mund der auf gefaßt machen, Euer Herz in Costniß zu verlieren, plauberhaften Dirne, vielleicht auf den Scheiterhaufen wäre es auch ganz allein an die schöne Fremde, die gestern bringen?" einen Augenblick hier still hielt auf ihrer Reise nach Costnih, und trotz der stark einbrechenden Nacht alsobald weiter fuhr. Sie darf Euch dort begegnen, und ihr seid unwiderbringlich verloren."
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„ Eine schöne Fremde?" fragte der Jüngling begierig, " Jungfrau oder.
Ein Fräulein ist sie wohl nicht, denke ich," er widerte das schlau lächelnde Mädchen, aber eine Wittib ganz gewiß, eine junge schöne Wittib, der das schwarze Trauergewand unvergleichlich zu den dunklen Augen steht." Eine Frau in Trauer?" fragte Gehard begierig: die nur einen Augenblick halten ließ?"
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" Ja, fie ließ sich nur einen Trunk Weins belieben, und fuhr schnell von dannen. Ein Fuhrknecht und eine junge Gürtelmagd waren ihre ganze Begleitung."
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Eine Koszinski- Feier hat gegenwärtig in Krakau statt. Es sind jetzt 100 Jahre her, daß der edle Freiheitsheld an die Spize der polnischen Revolutionsarmee trat, welche das schmachvolle Attentat der dritten Theilung Bolens rächen und den geplanten Völkermord verhindern wollte.
Der Kampf, heroisch wie er geführt wurde, war leider erfolglos. Und auch spätere Aufstandsversuche führten nicht zum Ziel. Das Wort, welches Roszinsti am 10. Oktober Nun, nun," fiel Gerhard begütigend ein: Nur nicht 1794 auf dem Schlachtfeld von Maciejowice gesprochen böse; meine Offenherzigkeit ist allzu groß, und wenn die haben soll: Finis Poloniae. Das Ende Po= lens! ist nicht gesprochen worden. Und die Zukunft Frau wirklich die Frau wäre wird es auch zu Schanden machen.
Schweig!" brummte der junge Mann: Du wärst noch im stande, der Nächstbesten auf den Kopf zuzusagen, daß sie ihr Kind ausgefeßt; bloß weil sie ein schwarzes Kleid trägt. Ich sollte mich billig auf's neue gegen Dich erzürnen, Du Seelenverkäufer."
Baßt's sein," meinte Gerhard. Es tömmt bei dem Bante nichts heraus, als viel Geschwät, viel Galle, und am Ende Blut, wenn die Galle überläuft. Der heilige Martin wird die Sünde von mir nehmen, und damit genug. Laßt uns lieber von Eurem Herzlieb reden, das Ihr in Frankfurt zurückgelaffen; denn ohne Grund wurdet Ihr nicht roth, da das Kellerdirnel Euch auf das Kapitel
„ Sie ist's ohne Zweifel!" schrie Gerhard. Der Zufall brachte." hilft uns auf die Sprünge!"
( Fortseßung folgt.)
Zum Achtstundentag. Aus England wird bürgerlichen Blättern mitgetheilt:
London , 29. März. Der Eisenindustrielle Mather, einer jener englischen Fabritherren, welche den Achtstundentag verfuchsweise in ihren Etablissements( Mather and Platt) eingeführt haben, hat foeben das Resultat dieses Experiments veröffentlicht. Dasselbe erstreckte sich auf zwölf Monate und betraf rund 1200 Arbeiter. Die Arbeitszeit wurde von 53 auf 48 Stunden per Woche verringert, ohne Reduzirung der Löhne. Die Vermehrung der Arbeitskräfte war eine fo geringe, daß die Lohnausgaben um nur 0,4 pet. stiegen. Aber diese zunahme wurde genau wieder ausgeglichen durch eine 0,4prozentige Berringerung, die sich in dem Beleuchtungs-, Feuerungs-, Ma. schinen- Abnuhungskonto u. f. w. ergab. Ist der Eigenthümer somit