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Nr. 266. 32. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonntag, 26. September 1915.

Montag, den 27. September: Frauen- Leleabend für Groß- Berlin.

rung bedürfen. Das Gutachten lautete dahin, daß der Be­föstigungssatz auf 1,50 M. für den Tag und die tägliche Mietentschädigung auf 0,50 M. festzusehen sei.

minimums.

auch eine Dienstwohnung hatte, segte vorgestern nachmittag zur Probe die Zentralheizung in Betrieb. Um 7 Uhr abends kam er nach der Wohnung und flagte seiner Frau, daß er sich unwohl fühle. Zwei Stunden später, nachdem die Frau, von der Arbeit ermüdet, sich

Aus Groß- Berlin. Danach würde sich der Beköstigungssak pro Monat auf Wann wird die Kriegsunterstützung erhöht? 45 m. belaufen. Das war im Jahre 1911. Die heutigen schlafen gelegt hatte, ging er wieder hinunter, um die Feuerung zu Die Erhöhung der Unterstüßung für Kriegerfrauen wird Verhältnisse erfordern eine Erhöhung dieses Eristen schließen. Frau Ricze schlief die ganze Nacht durch. Als sie gestern Einzelne Unterstützungsfommissionen in morgen erwachte, sah sie zu ihrem Schrecken, daß das Bett ihres je länger je mehr zu einer unabwendbaren Notwendigkeit. Berlin   haben sich an dieses Gutachten des Gewerbegerichts Mannes unberührt war, und eilte nach dem Heizraum hinunter. Die Teuerung und die bevorstehende kältere Jahreszeit mit erinnert und als Minimum für eine Frau 40 M. monatlich hier fand sie den Mann regungslos daliegen. Ein Arzt aus der ihren Mehrausgaben für Licht und Feuerung, für wärmere und 15 M. für ein Kind festgesetzt. Diese Säße zugrunde Nachbarschaft konnte nur noch den Tod feststellen. Nach seinem Gut­Bekleidung lassen die jetzige Kriegsunterſtützung als unzu- gelegt, wird unter Berücksichtigung der Kriegsunterstützung achten ist Rieze infolge von Rauchvergiftung gestorben. Er war noch länglich erscheinen. Wie groß der Notstand der Kriegerfrauen und etwaiger Leistungen des Arbeitgebers oder sonstiger Ein- imſtande gewesen, die Fenſter zu öffnen, dann aber tot zuſammen­ist, beweist ein Blick auf einzelne Haushaltungen. Auch eine fünfte berechnet, ob Mietbeihilfe und in welcher Höhe solche gebrochen. bürgerliche Zeitung erkennt den Notstand an, indem das erforderlich erachtet wird. Es gibt auch Kommissionen, in Einen entseglichen Fiammentod erlitt gestern der berheiratete Berliner Tageblatt" einige Budgets von Kriegerfrauen ver- denen der Satz von 35 M. für eine Frau zugrunde gelegt wird. 54jährige Portier und Heizer Goulieb Kühn vor dem Ofen der öffentlicht, von denen wir folgende wiedergeben: Jedenfalls könnte das Gutachten des Gewerbegerichts, Zentralheizung des Hauses Goethestr. 12 in Charlottenburg  . den heutigen Verhältnissen angepaßt, als Grundlage gelten, wird darüber berichtet: Bewohner des Hauses Goethestr. 12 nahmen um der heutigen Willkürherrschaft einzelner Kommissionen ein gegen Mittag einen scharfen Brandgeruch wahr, der aus den Kellerei­Ende zu machen. Eine bessere Regelung erfordert auch die räumen drang. Der Gastwirt Weihe suchte verschiedene Keller ab, Gewährung von Ertraunterstützungen. Die Verteilung dieser ohne etwas Verdächtiges zu bemerken. Da der Geruch nicht nach­unterstützung auf die einzelnen Kommissionen genügt nicht, ließ, begab er sich gegen 4 Uhr nachmittags nochmals in den Keller und in den Kommissionen selber wird ebenfalls arg gefnaufert, und diesmal auch zum Ofen der Zentralheizung. Dort bot sich ihm je länger der Krieg dauert. Man darf aber die einzelnen ein graufiger Anblid. Der Portier Stühn, der seit etwa 2 Monaten Kriegerfamilien nicht darunter leiden lassen, daß die Zahl die Heizung bediente, lag tot auf dem Boden. Die eine Hälfte des der Eingezogenen gewachsen ist und den Gemeinden große Berunglückten war vollständig in Flammen gehüllt, die langsam am Lasten auferlegt. Ausreichende Sorge für die zurückbleibenden Körper emporfraßen. Die Feuerwehr brachte den entseglich zu­Kriegerfamilien ist auch heute noch eine der vornehmsten Auf- gerichteten Leichnam ins Schauhaus. Beruhigung unserer hinausziehenden Krieger bei. Von dieser Monatseinnahme von 55,50 M. müſſen fol. gaben von Reich, Staat und Gemeinde und trägt zu großer Kühn während des Feuerns Schlammen aus dem Ofen entgegen­Hoffentlich erfolgt in Bälde eine Verbesserung der Lage der Kriegerfamilien.

Frau B. N., Tilſiter Straße: Die Frau ist Kriegerfrau und hat ein Kind von fünf Monaten, das sie selbst nährt. Der Mann war Dämpfer in einer Mükenfabrik und verdiente in Friedenszeiten 27 M. wöchentlich, ein Verdienst, der durch die Mithilfe der Frau als Müßennäherin auf durchschnittlich 40 M. gesteigert wurde. Jetzt stellen sich die Einnahmen der Frau wie folgt:

Staatliche und Gemeindeunterstützung Mietunterstüßung

Beitrag der Säuglingsfürsorge( täglich 0,15)

gende Ausgaben bestritten werden:

Miete( ein Zimmer und Küche). Milch( 1% Liter täglich) Brot( 2 Kilogramm wöchentlich)

Monatlich in M.

36,00

15,00

4,50 55,50

Monatlich in M. 20,00

13,50

3,20

36,70

Es bleiben somit für den übrigen Lebensunterhalt nur 18,80 m. pro Monat oder 60 Pf. täglich über. Davon geht noch etwa 1,50 M. für Seife zum Waschen der Kinderwäsche ab. Man wird es also verstehen, daß die Frau erklärt, sie fönne zum Mittagessen nur ein wenig Gemüse, Kartoffeln mit Schmalz fochen. Der Mietzins beträgt monatlich 26 M., davon hot der Hauswirt 6 M. nachgelaffen. Sobald die Frau wieder ihre vollen Kräfte zurückgewonnen hat sie ist von der Geburt und von der Pflege ihres Kindes noch ge­schwächt, wird sie ihre Beschäftigung als Müßennäherin wieder aufnehmen und sich dann wirtschaftlich besser stellen. Der Mietzins nimmt in diesem Falle 35 Proz. des Gesamt­einfommens in Anspruch.

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,, Lohnende" Heimarbeit.

Man nimmt an, daß dem

Der Bedauernswerte verlor

schlugen, die feine Kleidung ergriffen. dabei das Bewußtsein und wurde, da Hilfe nicht in der Nähe war,

von den Flammen getötet.

Im Kinderhaus, Blumenstraße 97, findet int Oftober wieder. unentgeltlicher Unterricht in Säuglingspflege statt, wöchentlich ein­von 2-6 Uhr im Bureau des Kinderhauses, Blumenstr. 97. mal mit praktischen Uebungen. Meldungen schriftlich oder mündlich

Räuberischer Ueberfall auf einen Kaffenboten. Zu drei Jahren Gefängnis verurteilt wurde gestern der Welche Löhne mitunter von Zwischenmeistern gezahlt werden, 23jährige, aus guter Familie stammende bulgarische Staatsangehörige ihrer kleinen Kinder wegen nicht Arbeit außer dem Hause an der Kommerz- und Diskontobank zu überfallen und zu berauben lehrt auch der folgende Fall. Eine der vielen Kriegerfrauen, die Boris Pantſchaff. P. hatte in der Warschauer Straße einen Boten nehmen können, hatte sich schon längere Zeit hindurch vergeblich versucht, indem er ihm Pfeffer in die Augen streute. Der Plan nach Heimarbeit umgesehen. Endlich konnte sie beim Nationalen wurde vereitelt und P. festgenommen. Gestern fällte das Gericht Frauendienst, von dem sie unterstützt wurde, sehr erfreut die Mit- das oben genannte Urteil. feilung machen, daß sie Arbeit gefunden habe und sich bald damit ernähren zu können hoffe. Was für Arbeit aber war das? Es stellte sich heraus, daß die Frau, veranlagt durch eine Morgenpost" annonce, zu einem Zwischenmeister Hagen  ( Berlin  , Wiclefstr. 51) gegangen war und dort die Näharbeit an Sanitätstasdien übernommen hatte. Wer diese Taschen kennt oder auch selber Die 2. Fortbildungsanstalt in der Bertram- Realschule, Alexan­schon mal diese. Arbeit gemacht hat, der weiß, wieviel Zeitaufwand drinenſtr. 5-6, nimmt Schüler beiderlei Geschlechts auf. Die und Mühe die Herstellung erfordert. Der Stoff ist startes Segel für jeden vierstündigen Kursus 5 M. auf das ganze Semester( Aus­Winterfurse beginnen am 7. Oktober d. J. Das Schulgeld beträgt. tuch, so daß man tüchtig Maschine treten muß. An den Taschen wärtige das Doppelte). Unterrichtet wird im Französischen und find eine reichliche Anzahl Nähte zu machen, ein paar Keile ein Englischen in aufsteigenden Kursen, in Deutsch  , in doppelter Buch­zusehen, Gurte und Anöpfe anzunähen. Und wie hoch ist für all führung, Stenographie und Schreibmaschine und bei genügender diese Arbeit der Lohn, mit dem die Kriegerfrau sich nähten zu Beteiligung auch in anderen Gegenständen. Anmeldungen nimmt können hofft Nicht mehr als 18 Pf. pro Stüd gibt man ihr der Direktor der Realschine täglich von 12-1 Uhr und an den bej Hagen  . Dabei muß sie noch das Garn jelber bezahlen, jo Unterrichtsabenden um 8 Uhr in seinem Amtszimmer entgegen. Monatlich in Mark daß ihr, barer Berdienst pro Tajche fich auf etwa 16 Pf. ftellt. Aber 50, fo dürftig dieser Arbeitslohn auch ist, er ist doch noch nicht der 18,- niedrigste, der für Sanitätstaschen gezahlt wird. Man sagt uns, 64,- daß es Unternehmer gibt, die dafür noch sehr viel niedrigere Löhne zahlen, beispielsweise nur 12 Pf. pro Stück. Nach einer Auskunft, die an zuständiger Stelle eingeholt wurde, wären etwa 40 Pf. pro Stüd als angemessener Lohn zu betrachten. Was mögen da die Fabrikanten und Zwischenmeister an diesen Sanitätstafchen ver­dienen?

Frau A. D., Gothenstraße. Kriegswitive mit einem Kind im Alter von drei Jahren. Der Mann war Kassierer bei einer Depositenfasse mit einem Jahreseinfommen von 3000 M. Er ist als Offizierstellvertreter ins Feld gezogen und bei Pirminiden gefallen...

Einnahmen

Staatliche Pension der Witwe Für das Kind

Ausgaben

Mietzins für ein möbliertes Zimmer Milch( Liter täglich).

20,-

6,30

Brot( 2 Kilogramm wöchentlich)

3,20

Gemüse( durchschnittlich 0,30 Mark täglich)

9,-

Startoffeln( 30 Pfund monatlich).

1,50

Fett und Butter

4,-

Fleisch( Kilo wöchentlich)

3,20

Seife zur Wäsche

1,20

4,-

9,-

2.50

Beleuchtung, Heizung

Mebl, Mondamin, Hülsenfrüchte

Kaffee, Zuder

63,90

Näherinnen, die über schlechte Bezahlung der Näharbeit an Sanitätstaschen, Sandsäden, Patronengürteln usw. flagen, seien hiermit nochmals aufmerksam gemacht auf die Sigung, die der Verband der Schneider und Schneiderinnen am Dienstag, den 28. September, abends 29 Uhr, im Gewerkschaftshaus, Engelufer 14/15, Saal 3, veranstaltet.

Die Kupfer und Messingbeschlagnahme.

Wer ist die Tote?

Wer ist die Tote? Das Polizeipräsidium. teilt mit: m 20. September cr, früh 7 Uhr, ist die Leiche einer unbekannten Frau ( etwa 1,65 Meter groß, fräftig, bolles Gesicht, 35-40 Jahre alt, dunkelblondes Haar, befleidet mit weißer Bluse, dunkelgrau ge­schuhen) aus dem Hafenbaisin am Hafenplag gezogen und nach dem streiftem Kostümrod, schwarzen Strümpfen, hohen schwarzen Schnür Schauhause geschafft worden. Die Leiche, die nur kurze Zeit in Wasser gelegen haben fann, trug um den Hals eine goldene Kette mit leerem Medaillon und in der Kleidertasche einen Bettel mit der Aufschrift Stein, Gärtnerei, Wrangel, Ede Steinmezstraße." Ber­sonen, die über die Persönlichkeit der Zoten Angaben machen können, wollen sich in ihrem Wohnungsrevier oder im Polizeipräsidium am Alexanderplatz  , Zimmer 405, melden.

Bergnügungen. Das Apollotheater, das mit einem glänzenden Programm wieder geöffnet ist, veranstaltet heute Sonntag zwei Vorstellungen, eine um 4 Uhr nachmittags mit kleinen Preisen und eine um 8 1hr abends.

Jm Trianontheater bleibt der erfolgreiche Schwant: Lehmanns Kinder" fortgesezt auf dem Spielplan. Sonntag nach mittag 3%, Uhr bei fleinen Breisen Minna von Barnhelm" Sonntagsvorstellungen des überreichen Eröffnungsprogramms statt. Nachmittags darf jeder Erwachsene ein Kind frei einführen. Die gegenwärtigen Kräfte verbleben bis zum 30. September.

Im Palast theater am 300 finden heute die zwei letzten

Aus den Gemeinden.

Die Frau erklärt: Wenn ich ganz sparsam lebe, möchent­lich nur einmal Fleisch genieße und im übrigen von Gemüse und Kartoffeln lebe, fann ich knapp auskommen. Die Ergänzung der Verordnung des Oberfommandos in Dann den Marken über Stupfer, Messing- und Nickelbeschlagnahme bleibt aber nichts für Nähfaden, Nadeln und dergleichen zum hat eine Aenderung in der Organisation der städtischen Metall Ausbessern der Kleider. Für das Kind foche ich meistens sammelstellen zur Folge gehabt. In den 34 städtischen Gas­einen Mondamin- Pudding, den es sehr gern ißt. Seit einigen revierinspektionen werden von jetzt ab in der Zeit von 8 bis Tagen bin ich beim Vaterländischen Frauenverein provisorisch 1 Uhr außer den in§ 2 der erwähnten Verordnung der Be­angestellt mit einem Monatsgehalt von 50 M. Damit werde schlagnahme unterliegenden Gegenständen zu den bisherigen ich mein Leben wesentlich besser einrichten können." Die Uebernahmepreisen von 4 M., 3 M. und 13 M. für Kupfer, Wohnung, ein einzelnes möbliertes Zimmer, nimmt in diesem Messing und Reinnickel ohne Beschläge und 2,80 m., 2,10 M. Fall 30 Proz. in Anspruch. Der Lebensunterhalt, denkbar und 10,50 m. mit Beschlägen noch folgende Gegenstände Ablehnung der Unterstützungsanträge in Adlershof  . einfach gehalten, erfordert den Rest. Die Budgets fönnten nach Belieben vermehrt werden. Milchkannen, Stuchenplatten, Tee­angenommen: Bürstenbleche, Eimer, Kaffee, Tee- und Die letzte Sibung der Gemeindevertretung nahm Kenntnis Tee- und Staffeemaschinen, von der Gtatüberschreitung um 125 200 M. und beschloß die Nach­Wenn manche Frau nicht etwas zuverdiente oder einen 3u- Samoware, Zuckerbosen, Teeglashalter, Menagen, Messer bewilligung dieser Summe. Die Rudower   Chauffee ſoll Gas schuß von dem Arbeitgeber des Mannes befäme, so sähe es bänke, Zahnstochergestelle, Tafelaufsätze aller Art, Tafel- beleuchtung erhalten, da die bisherige Spiritusbeleuchtung sich als fehr traurig aus. Aber selbst diese Frauen leiden schwer geschirre, Rauchservice, Lampen, Leuchter, Kronen, Plätten, gründete sodann einen sozialdemokratischen Wunsch, der die gründ zu unpraktisch und zu teuer erwiesen habe.- Genosse Klodt be­unter der Teuerung, zumal auch dem im Felde stehenden Rippessachen, Thermometer, Schreibgarnituren, Bettwärmer, liche Renovierung des Armenhauses bezwvedt. Der Gemeindevor­Manne oder dem Sohne des öfteren eine Kleinigkeit gesendet Säulenwagen und Badeöfen aus Kupfer, Messing und Rein- steher mußte zugeben, daß die Räume in einem unwohnlichen Zu werden muß. Wieviel mehr seufzen erst die Frauen, die nickel. stande seien und der Ausbesserung bedürfen. Die Gesamtrenovie lediglich auf die Unterstützung angewiesen sind. rung solle dann später erfolgen. Auf Antrag unserer Vertreter soll eine ständige Kontrolle von Mitgliedern des Armenausschusses ausgeübt werden und der Badezwang eingeführt werden.

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Dagegen können in den Markthallen von nun an alle Dazu kommit, daß es noch Unterſtüßungskommissionen anderen Gegenstände aus Stupfer, Messing, Rotguß, Tombat, gibt, welche Striegerfrauen abweisen, weil ihr Verdienst ge- Bronze, Neufilber, Alfenid  , Christofle  , Alpaka und Reinnidel, nügend sei oder in anderen Fällen feine Mietunterſtüßung auch Altmaterialien aus diesen Metallen abgeliefert werden. zahlen. Es ist zu erwarten, daß in Kürze die vom Reichstage Es werden, wie das Oberkommando und der Magistrat bereits gewünschte Erhöhung der Kriegsunterstützung durch Bundes- bekannt gemacht haben, für die in den Markthallen ab­ratsbeschluß in Kraft gesezt wird und daß dann hoffent- gelieferten Gegenstände folgende Uebernahmepreise gezahlt: lich auch die Gemeinden, so sehr sie auch schon belastet sein ür Materialien und Gegenstände aus Stupfer 1,70 M. für mögen, ihren Zuschuß auf die erhöhte Reichsunterstützung das Kilogramm, aus Messing, Rotguß, Tombat. Bronze 1 M., ausdehnen werden. In Berlin   muß außerdem mit der von aus Neujilber, Alfenid, Christofle   1,80 M. und aus Rein­einzelnen Kommissionen geübten Willfür in den Unter- nidel 4,50 M. stüßungsfällen aufgeräumt werden. Es müssen bestimmte Alle diese Materialien und Gegenstände müssen vorher Grundlage für die Unterstützung festgelegt werden, an die sich von Eisen, Holz- und anderen Teilen befreit sein und sollen, die Kommissionen zu halten haben bei Bewilligung von um eine möglichst glatte Abfertigung zu ermöglichen, nach Kriegs- wie Mietunterstützung. Solche Grundlagen sind vor- den einzelnen Metallarten getrennt eingeliefert werden.

handen.

Berunglückte Heizer.

Das Berliner   Gewerbegericht hat im Etatsjahr 1911 auf Ersuchen der Gewerbedeputation ein Gutachten er- Gestern meldeten wir, daß ein Heizer beim Anheizen einer stattet, ob und inwieweit die auf Grund des§ 1 des Kranfen- Zentralheizung im Sophien Gymnasium in der Weinmeisterstraße versicherungsgesetzes und des§ 6 des Gewerbeunfallversiche- infolge Kohlenorydgasvergiftung den Tod gefunden hat. Heute liegen rungsgesetes festgesetzten Ortsdurchschnittspreise, nach denen zwei Fälle vor, nach denen Heizer in ihrem Berufe ums Leben ge­der Wert von Naturalbezügen bei Berechnung des kommen sind. Es wird berichtet: Der 67 Jahre alte Heizer Wilhelm Jahresarbeitsverdienstes in Ansatz zu bringen ist, mit Rück- Rieze, der seine Stellung in der 147. Gemeindeschule auf dem Grund ficht auf die jetzigen wirtschaftlichen Verhältnisse einer Wende- stüd Grenzstr. 8 schon länger bekleidete und mit seiner Frau dort

Zum Antrag unserer Genossen auf Errichtung eines Miet­einigungsamtes follen zunächst von anderen Gemeinden die Sahun­gen eingefordert werden.

verlangten: a) Festseßung eines Griſtenzminimums zur Beschaffung Sodann wurden die Anträge unserer Genossen verhandelt, die der notwendigsten Lebensbedürfnisse für Angehörige der Kriegs­teilnehmer; b) Erhöhung der Mietunterstützungen; c) Erhöhung des Zuschusses für Angehörige der zum Kriegsdienst einberufenen Gemeindearbeiter. Genosse I odt begründet an der Hand reichen statistischen Materials die Notwendigkeit der Forderungen. Der verhindern, daß ja die Teuerung allgemein bekannt sei. Unsere Gemeindevorsteher suchte diese Begründung unter dem Hinweis zu Genossen waren auch bereit, auf jede weitere Begründung zu ver zichten, wenn die Gemeindevertretung diese Anträge annehme. Nach dem ersten Antrag soll das Eristenzminimum folgendermaßen festgesetzt werden: für eine Frau ohne Kinder auf 40 M., mit einem Kinde 55 M., für jedes weitere Kind 10 M. mehr. Der Mietzuschuß soll von 15 auf 25 M. heraufgesetzt werden. Die Fa­milien der im Felde befindlichen Gemeindearbeiter sollen fobiel bisherigen Bezüge erreicht werden. Begründend wurde ausgeführt, Zuschuß zur Kriegsunterstüßung erhalten, daß drei Viertel ihrer daß häufig finderreiche Familien trotz diefer schlechten Lage von der Gemeinde feinen Zuschuß erhalten, daher werde beantragt, zur l'Ariegsunterstüßung 50 Proz. des Lohnes zuzuzahlen. Der sozial