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Ms Groß'Serlin. Herlin unö Neukölln . Die kommunale Zerrissenheit Grotz-BerlinS hat neben anderen Mißhelligkeiten auch eine ganze Anzahl Prozesse zwischen Berlin und einzelnen Vorortgemeinden über Schul- lasten zur Folge gehabt. Die nächste Stadtverordnetenver- sammlung hat sich mit einem solchen Prozeh zwischen Berlin und Neukölln zu beschäftigen. Es handelt sich um folgenden Sachverhalt: Neukölln hat für die Jahre 18V8/1908 von Berlin einen Zuschuß von vier Millionen Mark zu den Schullasten ge- fordert. Die Prozesse um diese Forderung schweben noch. Durch den Bezirksausschuß wurde ein Vergleich vorgeschlagen: Der Magistrat Berlin zahlt an Neukölln von den sei es durch Beschluß oder durch Urteil der Stadt Neu- kölln zuerkannten Summe die Hälfte. Der Magistrat Neu- kölln verzichtet sür diese Jahrgänge auf alle Mehr- forderungen". Diese Beschränkung auf die Jahrgänge 1898 bis 1908 geschah, weil diese Streitsachen auS diesen Jahren schon beim OVG. schweben und die Verhältnisse Neuköllns während dieser Jahre gleichartig gewesen sind. Der Magistrat Neukölln verlangte indes zwei Drittel. Der Magistrat Berlin verlangte Frist, weil die Regierung sich schon mit der Frage eines interkommunalen Lastenausgleichs in wirtschaftlich zusammenhängenden Gemeinden befaßt und da sich nach Erledigung dieser Angelegenheit vielleicht Gelegen- heit böte, alle kommunalen Streitigkeiten, gleichviel auf welchem Gebiet sie liegen, mit Neukölln auszugleichen. Der Bezirksausschutz hielt eine Verzögerung nicht für angängig. Das Zustandekommen eines Vergleichs würde auch zu der dringend erwünschten Entlastung des Oberverwaltungsgerichts, des Bezirksausschusses und der sonstigen mit dieser An» gclegenheit zu befassenden staatlichen Organe beitragen. Der Magistrat Berlin ist deshalb der Frage des Vergleichs noch- mals nähergetreten und hat zugestimmt, mit der Maßgabe, daß auch die beiden Jahrgänge 1906 und 1907 gleich mit erledigt werden. Der Gemeinde Neukölln sind danach zuerkannt 351 319 M.. dazu 39 038 M. für 1906/07. Im Verglcichs- wege sollen 214 712 M. gezahlt werden. Diesen Betrag hat der Magistrat Berlin sich bereiterklärt zu zahlen. Der Maoistrat Neukölln hat ebenfall» zugestimmt. Die Jahre 1909/14 sind noch nicht geregelt, sie liegen infolge günstigerer Verhältnisse für Berlin günstiger als für Neukölln . Diese Tatsache neben vielen anderen nötigen immer dringlicher zu einer großzügigen Eingemeindung.

Die Zusatzbrotkarte. Au» dem Rathaus» wird gemeldet: Di« Beratungen über die anderweitige Regelung der gusatzbrotkarten in Groß-Berlin haben nunmehr zu einem Ergebnis geführt. Eine am Sonnabend unter dem Vorsitz de» Oberbürgermeister» Mermuth im Berliner Rathause tagende Versammlung der zur Groß-Berliner vrotkartengemeinschaft gehörigen Gemeinden beschloß, den gusatzbrotkarten eine weitere und freiere Regelung zu geben. Nachdem die Reichsgetreidestelle die früheren einengenden Vorschriften über die Ausgabe von Zusatz» brotlarten aufgehoben und den Gemeinden bei der Austeilung eines Zuschüsse« größer« Bewegungsfreiheit gegeben hat, soll in Groß» Berlin der Kreis der Personen, die gusatzbrotkarten erhalten können, derart erweitert werden, daß jeder bedacht werden kann, dessen wirtschaftliche Lage ihn in erhöhtem Maße auf Brot al» billiges Nahrungsmittel verweist oder der infolge seiner gesund- heitlichen oder beruflichen Verhältnisse der Brotnahrung besonder» bedarf. Für die Beurteilung der Frage, ob der MirtschaftSstand de« einzelnen einen Brotznschuß erforderlich macht, gibt die Zu» gehörigteit zu einer Krankenkasse einen geeigneten Matzstab. Auch wird man im Interesse der Volkskraft die heranwachsenden Personen zwischen S und LI Jahren besonder» zu berückfichttgen haben. Aller- ding» mutz im Auge behalten werden, daß in den Verband der Familie nicht mehr Zusatzkarten gelangen dürfen, als ihrem Gesamt- bedürfni» entspricht. Die Entscheidung über die Zuteilung von Zusatz- karten wird in die Hand der Brotkommissionen gelegt. Die Brot- Portion der Zusatzkarten soll von 450 auf 500 Gramm erhöht werden Die Arbeitgeberbescheinigung fällt weg. Rücksichten der Verwaltung nötigen dazu, die Zusatzkarten zusammen mit den nächsten Haupt« karten, also erst zum 18. Oktober auszugeben. Um jedoch der Be- 'lkerung die Erlangung von Zusatzkarten zu erleichtern, sollen die Brotkommissionen ermächtigt werden, schon für die Zeit vom 8. bi» 7. Oktober bei der«u»gabe der Zusatzkarten von der Beibringung der Arbeitgeberbescheinigung Abstand zu nehmen.

Bestanderhebung der Hülsenfrüchte. Auf Grund der Verordnung de» Bundesrates vom 26. August 1915 findet am 1. Oktober 1916 eine Beweis» aufnähme der Hülsenfrüchte statt. Hierfür wird folgendes bestimmt: Wer Erbsen, Bohnen oder Linsen, gedroschen oder ungcdroschcn, mit Beginn des 1. Oktober 191o in Ge- wahrsarn hat, ist verpflichtet, die vorhandenen Mengen ge- trennt nach Arten und Eigentümern unter Nennung der Eigrntünier anzuzeigen. Die Anzeige ist biS zum 5. Oktober 1916 zu erstatten. Anzeigen über Mengen, die sich mit Be- ginn des 1. Oktober 1916 unterwegs befinden, sind unverzüg­lich nach dem Empfange von dem EnipfäMer zu erstatten. Geht der Gewahrsam an den angezeigten Mengen nach Er- stattung der Anzeige auf einen anderen über, so hat der Anzeigepflichtige binnen einer Woche den Verbleib der Mengen anzuzeigen. Nur Mengen über einen Doppelzentner sind anzugeben. Die Anzcigepflicht erstreckt sich nicht auf: 1. Ackerbohnen, Sojabohnen, Erbsenschalen und-kleie; 2. die Lieferung von Hülsenfrüchten an Naturalberechtigtc, insbesondere Altcnteiler und Arbeiter, die diese kraft ihrer Berechtigung oder als Lohn zu beanspruchen haben; 8. frisches Geinüse und auf eingemachte Hülsenfrüchte in ge- schlosscncn Behältnissen(Konserven); 4. Hülsenfrüchte, die von der Zentraletnkaufsgesellschaft zur Abgabe an Verbraucher weitergegeben sind. Werden Hülsenfrüchte im Genienge nachträglich aus­gesondert. so unterliegen sie der Anzeigcpslicht. Die Anzeige ist binnen drei Tagen nach der Aussonderung zu erstatten. Die Anzeige erfolgt nach einem Vordruck, der bei

dem Statistischen Amt der Stadt Berlin , Post- straße 16, Zimmer 49, erhältlich ist. Bis zum 6. O k t o b e r d. I. sind die ausgefüllten Vor drucke dem Statistischen Amt der Stadt Berlin , Poststraße 16- Zimmer 49, einzureichen. Wer der ihm hiernach obliegenden Anzeigepflicht nicht nachkommt, verfällt den Strafbestimmungen des Z 5 der Be­kanntmachung über Vorratserhebungen vom 2. Februar 1915.

Zum Koksmangel. Aus dem Bureau der Handelskammer wird geschrieben: Die Handelskammer zu Berlin hat aus Anlaß der vielfachen Erörterungen in der TagcSpresse und in Verbraucherkreisen über das Bestehen einer Koksknappheit und Teuerung um- fänglichc Erhebungen zwecks Klärung der Sachlage angestellt. Dabei hat sich einwandfrei ergeben, daß unter Berück- sichtigung der bei den Verbrauchern angesammelten Vorräte und in Anbetracht der wachsenden Leistungsfähigkeit der an der Kokslieferung nach Berlin beteiligten Kohlenbezirke ernstliche Befürchtungen für eine ausreichende Versorgung der Haupt st adt nicht gerechtfertigt sind, auch wenn von einzelnen der Grotz-Berltner Gasanstalten, wie erwartet werden muß, dem Markte geringere Mengen als sonst zur Verfügung gestellt werden. In Verbindung mit diesen Ermittelungen sind auch die oft beklagten Preissteigerungen für Koks Gegen- stand besonders eingehender Prüfung gewesen. Dabei ist die Handelskammer zu der Auffassung gelangt, daß die von der Berliner KokSvereinigung festgesetzten Preise hinreichend begründet erscheinen. Die nicht unerhebliche Verteuerung dcS Koks während der letzten Zeit erklärt sich durch die außerordentliche Erhöhung der Unkosten dcS Platzhandels und insbesondere der Löhne und Gespanne. Es ist zu erhoffen, daß in dieser Hinsicht keine weitere Ver- schärfung während der Heizperiode 1916 eintritt. Trifft die» zu, so kann angenommen werden, daß der KokSpreiö während dieser Zeit keine Erhöhung er- fahren wird."_ Aufgebot der in Berlin lebenden Grieche«. Infolge der allgemeinen Mobilmachung Griechen- l a n o S werden sämtliche hier weilenden dienstpflichtigen Griechen aufgefordert, sich binnen sech« Tagen auf der Kanzlei der königlich griechischen Gesandtschaft in der Zeit von 8 bis 6 Uhr nachmittags einzufinden, wo ihnen die nötigen Instruktionen erteilt werden. Der Mord in Weihensee aufgeklärt. Der Mörder verhaftet und»rständis. Nach vielen Mühen ist eS der hiesigen Kriminalpolizei gelungen, den Mörder deS Fräulein Klauß in der Rölckeftrahe zu Weißensee zu ermitteln und festzunehmen. Er hat gestern abend ein Ge« ändnit abgelegt. Der Raubmörder ist der L0 Jahre alte aus ippehne gebürtige Hausdiener Herbert Junge, der in der Rölckestr. 177 bei seinen Eltern wohnte. Der Kriminalpolizei waren u. a. auch viele blutige Kleidungsstücke, die man hier und da auffand, überreicht worden. Darunter befand sich nun auch ein« Jacke, wie die Mannschaften von Fung-Deutschland tragen. Gi« war in der Jungfernheibe gefunden worden, noch fast neu und gut erhalten und am rechten Arm mit Blut durchtränkt. Während die Kriminalpolizei nach der Herkunft dieser Joppe forschte, erhielt sie einen am 8. September w LandSberg a. W. auf die Post gegebenen Brief. Bei den Ermittelungen im Verfolg dieser Spuren lenkte sich der Verdacht auf einen jungen Mann, von dem es hieß, daß er plötzlich au» Weißensee verschwunden sei und zum Militär ein- gezogen sein solle. Die Nachforschungen nach diesem jungen Mann blieben zunächst erfolglos. Gestern tauchte nun plötzlich in Weißensee ein junger Mann in der Uniform eine» Vizefeldwebel» de» 8. Fliegerbataillon» auf. E» war der Mann, auf den sich der Verdacht gelenkt hatte. Man konnte ihm nachweisen, datz er in der letzten Zeit 800 M. ausgegeben hatte. Der Mann wurde angehalten und man stellte weiter fest, daß er in LandSberg a. W. gewesen war. woher der Brief kam. Eine Durchsuchung bei ihm ergab, daß er noch allerhand Anschaf- fungen gemacht hatte. Unter anderent fand man bei ihm, der nun al» der Hausdiener Herbert Junge festgestellt wurde, auch Teile einer Jungdeutschlanduniform. Nach dem Verbleib de» Rocke» ge- fragt, sagt« er erst, er habe ihn verbrannt, dann, er habe ihn in LandSberg a. W. in» Wasser geworfen. Jetzt zog man ihm die Jacke aus der Jungfernheibe an, und sie patzte ihm genau. Unter der Last dieses und anderen BeweiSmatcrial» brach Jung« endlich zu- sammen und legte ein Geständnis ab. Hiernach begab er sich am Mordabend kurz nach Ladenschluß in daß Geschäft von Fräulein Klauß und verlangte ein viertel Pfund Speck. Während da» Fräulein den Speck abschnitt und ab- wog, versuchte er, die Ladenkasse zu stehlen. Fräulein Klauß sah das aber und drang auf ihn ein. So kam eS zum Handgemenge. Fräulein Klauß eilte an den Fernsprecher, um Hilfe herbeizurufen. Da schnitt Junge mit dem Messer die Schnur durch und stach dann blindlings auf sein Opfer ein. In diesem Kampfe verletzte er sich erheblich an der rechten Hand. Nach dem Morde raubte Junge das Geld aus der Kassette in der Stube und aus der Ladeniasse, steckte alle» ein und verließ das Haus. Zunächst ging er mit dem Geldc nach Hause und erklärte seiner Mutter die Verletzung an der Hand mit einem vorgespiegelten Unfall. Am nächsten Tage begab er sich nach der Jungfernheide, um sich der blutbrsudelten Jacke zu ent- ledigen. Dann kehrte er nach Berlin zurück, kaufte sich in der Ar- tilleriestraße die Militäruniform, machte sich so selbst zum Vize- seldwebel und fuhr nach Landsberg a. W. zu seinem Großvater. Soweit dir Derstcllung de» Raubmörder», der im Laufe des heutigen Dienstag» noch weiter eingehend verhört werden wird.

Mctallsammclschwlndler treten in den westlichen vororien auf. Dort erscheinen besonder« in den Villen zwei Männer, die nach Kupfer- und Meifingsachen fragen unter dem Vorwand«, daß sie sür daS Reich sammeln und abliefern wollen. Sie behaupten dabei, daß sie von einer AmtSpolizei mit der Sammlung beauftragt worden seien und zeigen auch«ine amtliche Bescheinigung vor, die sich nie- mand genauer anzusehen vflegl. Die Amtsbehörde ober, auf die sie sich berufen, hat niemanden mit einer Metallsammlnng beauftragt und auch keinerlei Ausweis zu diesem Zwecke ausgestellt. Di« Sammler sind also Schwindler, vor denen gewarnt werden muß. Die sammeln nur. um die Kupfer- und Messingsachen, die man ihnen au» patriotischen Gründen gern gibr, sür ihre eigene Tasche zu Geld zu machen._ Fcldpoftmarder entlarvt. Trotz hoher Strafen gibt es immer noch elende Subjekte, die Feldpostpalete ihre» Inhal!« berauben oder ganz verschwinden lassen. Jetzt wurde wieder ein Feldpostmarder entlarvt und festgenommen. Ein 50 Jahre alter früherer Händler Arnold Schultz« war seit No-

vember v. I. al» Aushelfet bei der Post beschäftigt und hatte seit geraumer Zeit die Aufgabe, beschädigte Pakete wieder in Ordnung zu bringe», so daß sie weiter gesandt werden konnten. Die Paket«, die für die Feldpostsammelstelle durch seine Hände gingen. mußte er auch daraufhin prüfen, ob die Adressen den vor- schristen entsprachen. Schultze benutzte nun diese Tätigkeit, Pakete und Adressen dahin zu verbessern, daß sie nicht an die Empfänger, sür die sie bestimmt waren, sondern in die Hände seiner guten Freunde und guten Bekannten gingen. Schon zu Hause machte er sich die Adressen derer zurecht, denen er solche Liebesgaben zugedacht halte. Auf dem Amte brauchte er sie dann nur auf die Pakete aufzukleben. So erhielten seine Günstlinge im Felde alle möglichen Sachen ohne Wahl. Die Aussicht der Postverwaltung aber ist so scharf, daß auch diese Machenschaften des AuShelfer» ihr nicht entging. Ein Beamter beobachtete Schultz« bei einer solchen Ausbesserung" und als man nun sofort seine Taschen durchsuchte. fand man noch mehrere Adressen, die den Berdacht bestätigten. Eine Haussuchung förderte dann auch Sachen zutage, die der Ungetreue Feldpostsendungen entnommen hatte. Schultze, der von der Kriminalpolizei verhaftet wurde, behauptete erst, datz er sich nur in dem einen Falle, bei dem er überrascht wurde, ver- gangen habe. Endlich gestand er jedoch, sich schon länger an den Sendungen vergriffen zu haben. Zu seiner Entschuldigung gab er an, daß er durch seine Tätigkeit erfahren habe, wie reiche Leute außerordentlich viel zugeschickt bekämen, während andere nichts er- hielten. Er habe deshalb einen Ausgleich herbeiführen wollen und Pakete von Empfängern, die kurz hinter einander schon drei oder vier oder noch mehr bekommen hätten anderen Leuten zugeschickt.

Zwei Messerstecher verhaftet. Am Abend de« 11. September wurde an der Ecke der PallaS- und GleMtschstraße in Schöneberg der achtzehnjährige Schlosser Bruno MoSler au» der Koburger Straße in einer Schlägerei durch Messerstiche so schwer verletzt, daß er ver- starb. Di« Täter waren damals entkommen. Jetzt ist e« gelungen, sie festzustellen und z» verhaften. ES handelt sich um den achtzehn- jährige,» Albert Asnit aus der Hohenstaufcnstraße und den siebzehn Jahre alten Emil Manzilger au» der PallaSstraße. Beide sind geständig, behaupten jedoch, in der Notwehr gehandelt zu haben. Da« nächste Volkskonzert de» Philharmonischen Orchesters findet am Donnerstag, den 30. September 1915, in den Kon- zert- und Festsälen(Jnh. Paul Obiglo), Koppenstr. 29, statt. Die sür die Konkordia-Säle gelösten Eintrittskarten behalten ihre Gültigkeit. Der Vorverkauf zu den Volkskonzerten findet in der Berliner Gcwerkschastskommission, Engelufer 15, Zimmer 13, außer Sonnabend nachmittags, und in den be­treffenden Konzertsälen statt. RctognoSzierte Leiche. Am 20. September sprang vormittag« gegen 8 Uhr eine unbekannte Frau in den Landwehrtanal und er- trank. Die Leiche wurde gestern in der Nähe der Unfallstelle ge- landet und in der Toten die 46jähng« Klara Vogel au» Lichten« rode rekognosziert. DaS Motiv zur Tat ist irnbekannt. Kleine Nachrichten. Auf einen Wert von 28 500 M. erhöht sich die Beute bei einem Einbruch, der in der Nacht zum Sonntag vor acht Tagen bei dem Kaufmann Holländer in der Gutenbergstr. 4 zu Charlottenbnrg verübt wurde. Nach den genaueren Feststellungen fielen den Einbrechern allein sür 25 000 M. Pelze, darunter Skunks, Maulwurf, Bisamsachen usw. in die Hände. Dazu kommen noch 1500 M. bare» Geld, die sie in dem erbrochenen Geldschrank fanden. Von den Pelzsachen ist noch nichts wieder zum Vorschein gekommen. Die Einbrecher haben sie mit einem Kinderwagen weggeschafft, der zu- fällig auf dem Flur des HauieS stand. Ein großer Sackdiebstahl ist kürzlich an der Kreischaussee Marienfelde�Grohbeeren verübt worden. Einbrecher drangen dort in eine Baubude ein und stahlen nicht weniger als 700 leere Zementiäck«. Diese tragen die Auf- schrtft:RttderSdorser Portland Zementfabrik B. O. Wegener 57'/, kg Berolina." Auf die Ermittelung der Diebe bat jetzt das LandratSamt de« Kreise» Teltow eine Belohnung von 75 M. ausgesetzt. Ge- warnt wird vor einem Metallarbeiter, der eine Soldatenhose trägt und mit der österreichischen Tapferkeitsmedaille und dem Band vom Eisernen Kreuz 2. Klasse geschmückt ist. Er erzähU viel von den mitgemachten Schlachten und sonstigen kriegerischen Erlebnissen und betrügt seine Kollegen, um dann zu verschwinden. Nach einer Bierreise gefleddert wurde in der vergangenen Nacht ein Schneider M. aus der Weisestratze zu Neukölln . Auf dem Heimwege schlief er auf dem Hohenstaufenplatz, wo schon so viele vor ihm Fledderern in die Hände fielen, auf einer Bank ein.«l« er wieder erwachte, waren sein Portemonnaie mit 15 M., seine Rickeluhr mit Kette und sein Meldeschein zur Stammrolle verschwunden.

/ins öen Gemeinden. Der Mehlkommissionär von Eharlottenbnrg. In der lkharlottenburger.Neuen Zeit" veröffentlicht der Dückt- verordnete B a u m a n n eine Erklärung, in der er darlegt, daß ihm daS Amt eines Mehlkommissionär» vom dortigen Magistrat ange- boten wurde, dieser Magistratsbeschluß dann von der zuständigen Deputation, der auch zwei Vorstandsmitglieder seiner Fraktion angehören, einstimmig gebilligt worden sei. Den Sitz in der be- treffenden Deputation habe er darauf nlodergelsgt und die Fraktion darauf ein andere» Mitglied in die Deputation delegiert. Der Vertrag mit der Stadt verpflichtete ihn, seine ganze Tätigheit in den Dienst der Stadt zu stellen und Privatgeschäfte nicht zu be- treiben, infolgodessen habe er sein seit 26 Jahren bestehende» Ge- schüft aufgeben müssen._ Ausierordentliche Gemeindevertreterfitznng in Adlershof . Eine außerordentliche Sitzung beschäftigte sich mit dem Rest der von der vorhergehenden Sitzung übriggMiebenen Tage«- ordnung. Der Antrag der Hilfslehrennnen auf Gewährung einer Teuerungszulage führte zu einer länaeren Debatte. Schöffe Protze sowie Gemeindevcrtrcter Kruse unterstützten das Ge­such und beantragten 10 M. pro Monat zu gewähren. Unsere Ge- nassen erklärten, ihr Eintreten für die Teuerungszulage der Ge- mcindcarbeiter habe wohl bewiesen, datz sie durchaus den geftiege- neu Lebensverhältnissen Rechnung tragen wollten. In der letzten Sitzung aber habe die Mehrheit die so notwendige Festsetzung emeS Existenzminimums für die Kriegerfrauen abgelehnt. Äu» diesem Grunde seien die sozialdemokratischen Vertreter nicht in der Lage, für das Gesuch zu stimmen. Das Gesuch wurde abgelehnt. Be- merkt sei hierbei noch, datz in der letzten Sitzung ein Antrag unserer Genossen, den beurlaubten Kriegsteilnehmern während oer Zeit ihre» örtlichen Aufenthaltes ein Urlaubsgeld von 75 Pf. pro Tag zu gewähren, ebenfalls abgelehnt wurde. Der Gemeindevorsteher erstattete sodann Bericht über die Arbeiten der Kommission zur Vorbereitung der Bürgermeisterwahl. Da das Freibad wegen bestehender KrankheitSgefahr schon vor Ablauf der Badezeit ge- schlössen werden mußte, wird dem Pächter die Pachffumme um 200 M. ermäßigt. Ein Antrag unserer Vertreter, die Ge- mein deturn Halle allen Turnvereinen zur kostenlosen Be- Nutzung zu überlassen, wuvde vom Genossen K l o d t begründet mit dem Hinweis auf die notwendige Körperpflege und dem Beispiel anderer Gemeinden, die den Vereinen ihre Hallen unentgeltlich zur Verfügung gestellt hätten. Die Vertretung beschloß, die"Turn- halle allen Turnvereine» zu üb«« la ff«», Di« Koste »,