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Eine einstimmig angenommene Resolution.

15 M. pro Zentner und rechnen auf 20 M. Trotzdem in Kalbe   in vom 20. Juni und 1. September freie Eisenbahnfahrt bei Be-) holländischen und anderen Händlerkreisen weit über 100 000 urlaubungen zusteht, und die in der Zeit vom 1. bis 20. Juli Zentner Zwiebeln sein sollen, berkauft niemand größere Mengen, diese Fahrten selber bezahlt haben, sind die Fahrkosten in da man, wie geſagt, auf Preiſe von 15 uis 20 M. pro Beniner Höhe des Militärtarifs einschließlich etwaigen Schnellzugs noch in den nächsten Wochen rechnet. Die Landwirte haben erkannt, daß es in ihrem Interesse zuschlags von ihren Truppenteilen zu erseßen. liegt, nicht zu verkaufen und haben sich stillschweigend dem Ring angeschlossen, so z. B. hat ein Rittergut bei Kalbe   zirka 100 Mor­gen angebaut, davon schon 20 Morgen verkauft, der Rest soll nicht unter 15 bis 20 m. verkauft werden. Dabei beträgt die Ernte über 90 Zentner pro Morgen. Was der Herr Rittergutsbefizer dabei allein an seinem Zwiebelanbau verdient, kann sich jeder selbst berechnen. Das Pfund Zwiebeln wird im Herbst meistens mit 2 bis 3 Pf. in Magdeburg   verkauft, gewöhnlich 10 Pfund 20 his 25 oder 30 Pf., in diesem Jahre wird das einzelne Pfund so viel kosten wie sonst 10 Pfund, da die Ware den Weg bis zum Konsumenten erst durch drei oder vier verschiedene größere oder fleinere Händler geht, die alle daran verdienen wollen."

Zu Tränen kann das Volk in diesem Jahre ja auch ohne Zwiebeln kommen, aber da diese Frucht außerdem noch als Nah­rungs- und Gewürzmittel dient, ist es eine Schande, sie künstlich zu verteuern, und man kann angesichts dieser und anderer Tatsachen nur schwer die nötige Andacht für die Erntefestpredigt des Herrn Oertel aufbringen, in der es heißt:

Gewerkschaftliches.

Gewerkschaftskämpfe im 2. Vierteljahr 1915.

Nach der im Reichsarbeitsblatt" vom Monat September 1915 veröffentlichten amtlichen Streifstatistik sind im 2. Viertel­jahr 1915 trotz dem Burgfrieden immer noch 45 Arbeitskämpfe geführt und beendet worden, und zwar 35 Angriffsstreits, 9 Ab­wehrstreits und 1 Aussperrung. An diesen Stämpfen waren insgesamt 5439 Personen, darunter 1205 unter 21 Jahren, beteiligt. Auf die einzelnen Berufsgruppen verteilen sich diese

Es betrug die Zahl der Streifenden Arbeits betroffenen Betriebe bez. Aus­gesperrten 1747

Berufsgruppe: kämpfe

Bergbau..

7

7

Metallindustrie. 10 Chem. Industrie Lederindustrie Nahrungsmittel­ industrie Baugewerbe  ..

022 407

1022 128

2443

Von den Kampfen hatten

bollen teilw. feinen Erfolg Erfolg Erfolg

2

3

30 39

4

254

Fabritarbeiter

30

485 398

Gastwirtschafts­

gewerbe.. 3

6

73

43 5439

12

Die erste Sektion der handelspolitischen Kom mission der Reichshauptstadt Wien  , die sich mit der Frage der fünftigen wirtschaftlichen Beziehungen zum Deutschen  Reiche und Ungarn   befaßte, nahm nach längerer Debatte ein­stimmig und unter lebhaftem Beifall eine Resolution an, worin folgendermaßen: die Sektion die Anschauung ausdrückt, daß die Vorbereitungen zur Neuordnung der handelspolitischen Beziehungen zum Auslande ehestens in Angriff zu nehmen seien. Zu diesem Zwede sei insbesondere eine Verständigung mit dem Deutschen Reiche über die wirtschafts- und handelspolitischen Zukunftspläne anzubahnen. Als deren Ziel sei eine wirtschaftliche Bundesgenossenschaft mit dem Deutschen   Reiche anzustreben, die das politische und militärische Bündnis mit Deutschland   ergänzen und bereits beim Friedensschluß, ſowie auch späterhin das Wirtschaftsleben der verbündeten Staaten durch ein gemeisames und planmäßiges Vorgehen sichern und fördern soll. Mit Rücksicht Die bösen Vorwürfe, die der eine Stand gegen den anderen Außenhandelspolitik und dem österreichischen Vertragsverhältnisse zu auf den innigen Zusammenhang, der zwischen der österreichischen zu erheben pflegt, sollen, endlich verstummen. Jeder Stand hat Ungarn   besteht, werde den zu erwartenden großen Veränderungen sein Recht, jeder seine Pflicht. Der eine soll nicht alle Rechte auf dem Gebiete der ersteren auch bei der Vorbereitung des künftigen für sich beanspruchen und alle Pflichten dem anderen aufhalsen. Ausgleichs mit Ungarn  , und zwar sowohl hinsichtlich seines Inhalts Das ganze Volf ist aufeinander angewiesen. Der Landwirt macht als auch seiner Dauer vollauf Rechnung zu tragen sein. feinen Anspruch auf besonderen. Dank; aber er empfindet es bis- Der lebhafte Beifall, der dieser Resolution gespendet wurde, weilen recht bitter, wenn schwere Vorwürfe auf ihn gehäuft wer­den, die er nicht verdient hat. Sein Werk ist immer schwer. Es war im bergangenen Jahre doppelt schwer. Er hat seine Pflicht getan, ruhig und ohne Anerkennung zu heischen. Er trägt aber schwer an der Verkennung, die ihm oft zuteil wird. Wenn doch alle Glieder unseres Volkes am Erntefest das Gelöbnis ablegen und immer halten wollten, sich gegenseitig zu verstehen, mitein­ander zu arbeiten, der eine für den anderen, und alles zu unter­lassen, was des Volkes cinmütige Geschloffenheit gefährden und bedrohen könnte!"

Wie das Beispiel der Zwiebeln zeigt, scheint das von Oertel geforderte gegenseitige Verständnis, soweit Landwirtschaft und Großhandel in Frage kommen, sehr leicht durchführbar zu sein. Aber leider trägt diese einmütige Geschlossenheit" dazu bei, die Möglichkeit einer ausreichenden Ernährung immer mehr einzu­jchränken.

Verdorbene Lebensmittel.

ist um so verständlicher, als sie sich auf sehr allgemein gehaltene Wendungen beschränkt und eigentlich zu nichts verpflichtet.

Der Briefverkehr des Vatikans. Amtlich. Berlin  , 2. Oktober.  ( W. T. B.) Nach Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen dem Reich und Italien   ist auch der Postverkehr zwischen den beiden Ländern eingestellt worden. Jedoch ist der dienstliche Briefverkehr zwischen dem päpstlichen Stuhl und seinen diplomatischen Vertreteen in Deutschland   sowie den deutschen   Bischöfen deutscherseits zugelassen worden.

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Aus der Partei.

Gegen die Liebknecht- Gruppe.

Unter dieser Spizmarke lesen wir in der Germania  ": Die Sächsische Landwirtschaftliche Zeitschrift", das Organ des Landeskulturrats, brachte kürzlich die Mitteilung, daß in diesem erfolgt. Nach der Bremer Bürgerzeitung" ist einer größeren An­Gegen die Liebknechtgruppe ist eine amtliche Stellungnahme Jahre ein großer Teil des auf den Markt gebrachten Salats zahl von Genossen und Genofsinnen in Essen, Duisburg  , Remscheid  , froß sehr billiger Preise( bis zu 60 Pf. herunter) un verkäuflich geblieben fei und fortgeworfen werden Düsseldorf   und einigen anderen Orten im Bereich des 7. Ar me e mußte. Von Sachverständigen werde der auf diese Weise ent- korps Bezirks von der Ortspolizeibehörde im Auftrage des standene Verlust auf 25 bis 30 Prozent der gesamten Ernte ge- Generalfommandos eröffnet worden, daß sie während der Dauer schätzt. des Krieges weder in öffentlichen noch in geschlossenen Versamm­Es haben also in der Dresdener   Umgebung gegen 100 000 Schock lungen, welcher Art auch immer, rednerisch auftreten dürfen. Ferner Salat teine Verwendung für die menschliche Ernährung in diesem wird ihnen jede Verbreitung von Druckschriften untersagt. Eine Kriegsjahre gefunden, obwohl Salat in verschiedenen Formen, vor Zuwiderhandlung gegen eines dieser Verbote hat sofortige Schutz­allent auch als Gemüse, genossen werden kann." Im ganzen würden etwa sechs Millionen Salatköpfe weg- haft für die ganze Dauer des Krieges zur Folge. Ausdrücklich ist Im ganzen würden etwa sechs Millionen Salatköpfe weg hervorgehoben worden, daß sich diese Maßnahme nicht gegen Wir glauben, daß es überflüssig ist, dieser Wirtschaftsfürsorge die sozialdemokratische Partei, sondern gegen die Wir glauben, daß es überflüssig ist, dieſer Wirtschaftsfürsorgeunterzeichner der Eingabe vom 9. Zuni an Parteivorstand noch etwas hinzuzufügen.

geworfen worden sein.

Politische Uebersicht.

Ein ungangbarer Weg.

und Fraktion, gegen die sogenannte Liebknecht- Gruppe richte. Das Verbot wird aufgehoben, wenn der damit Bedachte dem General­kommando oder der Polizei schriftlich erklärt, er ziehe seine Unter­schrift mit Bedauern zurück.

Trauerkundgebungen für Keir Hardie  .

10

223

3

5

3612

221

-

2

148

141

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3

11 22

Zusammen 45 Die meisten Kämpfe waren demnach im Baugewerbe, im der Wietallindustrie ausgebrochen. In letzterer entfällt auch Bergbau, bei Fabrikarbeit ohne nähere Bezeichnung und in die eine Aussperrung mit 1100 beteiligten Personen. In den meisten Fällen blieben diese Stämpfe auf einem Betrieb lokalisiert, nur in 6 Fällen griffen die Streits auf mehrere Betriebe über. Die Dauer der Kämpfe war wesentlich kürzer und Aussperrungstage gezählt. Auf einen Streifenden bez. als zu anderen Zeiten. Insgesamt wurden 15 955 Streit­Ausgesperrten berechnet, ergibt dies nicht ganz 3 Kampftage, während in den letzten Jahren die Durchschnittszahl der Kampf­tage auf den einzelnen Streifenden oder Ausgesperrten berechnet, nahezu 28 Tage betrug. Bei den meisten Streits handelte es sich, wohl infolge der ungeheuren Lebensmittelteuerung, um Aufrechterhaltung oder Erhöhung der bisherigen Zeit- und Stücklöhne; nur in 4 Fällen war die Forderung auf Ver­fürzung der Arbeitszeit gestellt. Die dabei erzielten Erfolge sind nach der amtlichen Statistik vollständig unbefriedigend. Es hatten nach derselben nur 12 Arbeitskämpfe vollen und 11 teilweisen Erfolg, während bei 22 Arbeitskämpfen kein Erfolg Betrieben ausschließlich Heeresbedarf hergestellt wird, und daß zu verzeichnen war. Bezeichnend ist dabei, daß in 8 bestreiften von diesen 8 Arbeitskämpfen nur einer erfolgreich, 3 teilweise erfolgreich und 4 erfolglos waren.

Die Münchener   freien Gewerkschaften nach dem ersten Kriegsjahre.

Die Leitung der Münchener   freien Gewerkschaften hat bei den 44 freigewerkschaftlichen Organisationen am Orte eine Umfrage ge halten über die Einwirkungen des Krieges auf die Organisations­verhältnisse, die nach Umlauf des ersten Kriegsjahres zum erstenmal auf die Mitgliederbewegung, die finanzielle Gebarung und die ver­richtig überblickt werden können. Die Erhebungen erstreckten sich auf die Mitgliederbewegung, die finanzielle Gebarung und die ver Dem interessanten nun vorliegenden Ergebnis ist an allgemeinen schiedenen Unterstüßungsaktionen während des ersten Kriegsjahres. Gesichtspunkten folgendes vorauszuschicken:

Mit dem plößlichen Hereinbrechen des Krieges setzte bei der anfänglichen Bestürzung auf wirtschaftlichen Gebiete naturgemäß fast in allen Berufen eine bedeutende Arbeitslosigkeit ein, die indes mit den allmählichen Wiederaufleben der Industrie in Dem Reichstag   lag bei seiner Augusttagung ein Autrag manchen Berufen rasch, in anderen wieder nur langsam und zäh des nationalliberalen Abg. Schiffer vor, wonach das abflaute. Eine erhebliche Steigerung der Konjunktur war erklär. Gesez über den Belagerungszustand dahin ab- Der Tod Keir Hardies hat in den Massen der englischen   Ar- licherweise bei jenen Industriezweigen zu beobachten, die mit Mili­geändert werden sollte, daß bei Vergehen gegen Verordnungen beiterschaft und darüber hinaus tiefes Bedauern hervorgerufen. Bei- täraufträgen bedacht wurden. In erster Linie kommen hier in Be­tracht der Metallarbeiter, der Sattler, der Schmiede- und der der militärischen Oberbefehlshaber nicht wie bisher nur auf leidskundgebungen von Politikern der verschiedensten Richtungen sind Schuhmacherverband. Bei anderen Organisationen wieder, so beim Gefängnis, sondern bei Vorliegen mildernder Umstände auch an seine Witwe gelangt. So von dem irländischen Führer Ne d- Bauarbeiter- und Holzarbeiterverband, besserte sich die anfangs des auf eine Geldstrafe erkannt werden könne. Die Notwendigkeit mond  , der Keir Hardie   als Freund Irlands   würdigt. Sender Krieges trostlose Situation nur langsam und hier ist trotz der großen dieser Reform wurde von allen Seiten als äußerst dringlich son hat eine Beileidsdepesche vom australischen Minister Abgänge an militärdienstfähigen Mitgliedern immer noch mit einem anerkannt, aber da zogen im letzten Augenblick die National- präsidenten Fisher erhalten, worin es heißt: Keir Hardie   gewissen Prozentsaz Arbeitsloser zu rechnen. Mande Organisa liberalen ihren Antrag zurück. Man erinnert sich ihrer war ein wackerer, redlicher Mann, der das Volt ohne Rücksicht auf tionen, insbesondere Lithographen, Steindrucker und verwandte Be­Gründe. Genosse Dittmann wollte bei der dritten Lesung die persönlichen Folgen auf den Weg führte, den er für den rechten rufe, Buchdrucker, haben bis zum heutigen Tage erheblich unter Arbeitslosigkeit zu leiden, weil eine Anzahl Münchener   Export des Entwurfs, nachdem ihm in der Zensurdebatte das Wort ab hielt. Auch der Ministerpräsident von Neu- Südwales Holman firmen ihre Betriebe entweder bedeutend eingeschränkt oder über­geschnitten worden war, Beschwerde über die Zensur in Rheinland  - hat Henderson das Beileid ausgesprochen. Vandervelde richtete haupt geschlossen haben. Die hauptsächlich zu Kriegsbeginn zu be Westfalen führen. Das mißfiel den Nationalliberalen, weil, an die britische Arbeiterpartei folgendes Telegramm: obachtende große Arbeitslosigkeit hat an die Unterstübungseinrich­wie die Köln  . 3tg." es so schön ausdrückte, von der Rotte Tief erschüttert durch den Tod Keir Hardies sende ich im Namen tungen der einzelnen Organisationen bedeutende Anforderungen ge­Dittmanns eine unanstilgbare Trübung des Eindrucks der des Internationalen sozialistischen Bureaus den britischen Sozialisten stellt. Was die Mitgliederbewegung betrifft, so ist natür­ganzen Schlußfizung" zu befürchten war, und weil, was freilich den Ausdruck brüderlicher Sympathien. Ehre dem Andenken dieses lich bei dem großen Prozentjak mit Militärdiensttauglichen ein er­feiner von ihnen sagte, der Zensor in Münster   ihrem Herzen großen, edlen, überzeugungsvollen Soldaten der internationalen sozia- heblicher Rückgang zu beobachten. Auch andere Momente, Arbeits­Tofigkeit, Abwanderung usw. haben an der rückläufigen Mitglieder­besonders nahestand. Sie würgten ihr Kind mit eigener Hand listischen Sache." bewegung mit geholfen. Was auch die Münchener   Gewerkschaften ab, um nun den Genossen Dittmann nicht zu Wort kommen im ersten Kriegsjahre auf allen Gebieten Bedeutendes geleistet haben, zu lassen. ersieht man am besten aus den folgenden Ziffern.

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Wie die Daily News" berichten, soll in Keir Hardies Bezirk Merthya ein Arbeiterkandidat aufgestellt werden. Die Unionisten wollen ihm keinen Gegenkandidaten entgegenseßen, sofern die Libe ralen nicht mit einem eigenen Kandidaten auftreten.

Soziales.

Nach dem Ergebnis der Erhebungen waren am 1. August 1914 an Mitgliedern vorhanden 61 229, davon 51 556 männliche und 9673 weibliche. Am 1. August 1915 nach Ablauf des ersten Kriegsjahres betrug die Gesamtzahl der Mitglieder 34 070, davon 26 237 männliche und 7833 weibliche. Die Gesamteinnahmen der sämlichen Organisationen betrugen ini ersten Kriegsjahre 1576 417 M., denen Gesamtausgaben in Höhe von 1768 605 Mark gegenüberstehen. An Arbeitslosenunterstützung zahlten die Verbände in dieser Zeit 503 881 M., an Kriegsunterstütz­ung 322.003 M., an Liebesgaben für die Mitglieder im Felde 20 991 m. An Krantenunterstübung wurden 102 603 M., an Reise unterstüßung 8305 M., an Not­stands unterstützung 150 715 M. und an Invaliden. unterstübung 12 778 m. verausgabt. Eine gleiche Erhebung ist zurzeit für die sämtlichen bayerischen Gewerkschaftskartelle im Gange. Ausland.

Nun werden aber die geltenden Bestimmungen immer un­erträglicher. Bei allen, auch den geringsten Bergehen, muß auf Gefängnis erkannt werden, und aus allen Bevölkerungs­schichten werden Klagen über die drakonische Härte des Ge­fetzes laut. Was tun? Die Gerichte befinden sich in einer Zwangslage; Strafumwandlung auf dem Gnadenwege be­seitigt den Makel der Gefängnisstrafe nicht. Hinausschiebung der Urteile bis zur nächsten Reichstagstagung, in der die Ab­Bermehrte Straffälligkeit der Schulpflichtigen. änderung nach aller Wahrscheinlichkeit erfolgen wird, geht nicht Die Korrespondenz des Deutschen Lehrervereins" erklärt, daß wohl an. Da verfällt der Geh. Oberjustizrat Dr. Stoffta nach übereinstimmender Beobachtung aller Stellen, die in der Jugend­in der Deutschen Juristenzeitung" auf den Ausweg, die Sache fürsorge arbeiten, sich für die Zeit des Krieges, wenn auch noch durch den Bundesrat regeln zu lassen. Er soll auf Grund feine abschließenden Zahlen gewonnen sind, eine starte Bus nahme der Straffälligkeit der Schulpflichtigen des Ermächtigungsgesetzes vom 4. August 1914 den Antrag ergebe. Die Gründe für diese bedauerliche Tatsache lägen in der Schiffer durch Verordnung zum Gesetz erheben, und das Be- durch den Strieg hervorgerufenen Nervenaufregung, die gar oft die denken, daß der Bundesrat nur zu Verordnungen ermächtigt innere Widerstandsfähigkeit gegen gegen dumme Streiche" schwäche. ist, die sich zur Abhilfe wirtschaftlicher Schädigungen Diese Erregung führe auch zu unnötigen Anzeigen über Dinge, die als notwendig erweisen, glaubt Koffka   dadurch entfräften zu besser durch Rücksprache mit Eltern und Lehrern sich erledigen ließen. Ausbreitung des italienischen Weberstreiks. können, daß der Begriff der wirtschaftlichen Schädigung auch von schädlichem Einfluß sei auch der Mangel einer Aufsicht, das Mailand  , 2. Ottober.( W. T. B.) Der Secolo" erfährt in den bisher ergangenen Verordnungen schon sehr weit aus- Fehlen des Einflusses des Vaters. Daneben fomme in Betracht, aus Gallerate, daß die Zahl der ausständigen Weber bereits daß militärische Schauspiele mehr als sonst die Kinder zusammens gelegt worden sei. führe, der kriminelle Spieltrieb" erwache und führe zu Ausschrei- auf 42 000 gestiegen sei. Bei aller Dringlichkeit der Gesezesreform vermögen wir tungen, die der einzelne sonst nicht begehe. Der Nachahmungstrieb Zu dem Streif wird uns vom 28. September aus Lu­uns für diesen Vorschlag nicht zu erwärmen. Seine Verwirte unheilvoll. Das Soldatenspiel fönne in Roheit ausarten, die ga no geschrieben: wirklichung könnte unabsehbare Folgen nach sich ziehen. Gesteht erforderlichen Ausrüstungsgegenstände würden nicht selten auf unredliche Troß der bedeutenden Gewinne, die die Unternehmer man dem Bundesrat die Möglichkeit zu, auf den Ver- Weise erworben. Die Schundliteratur, jetzt fast nur unter patrio- gerade in der Textilindustrie seit dem Kriege machen und trop ordnungswege das Gesetz über den Belagerungszustand zu tischem Titel und Deckmantel, trage mit ihren unwirklichen, under Lebensmittelteuerung haben die Industriellen sich doch ändern, dann gibt es für seine Betätigung überhaupt keine wahren, nervenpeitschenden Schilderungen ein gut Teil dazu bei, nicht dazu bewegen lassen, den Arbeiterinnen eine Lohn­Schranke mehr und der Reichstag   braucht schließlich höchstens dämmung der Zunahme der Straffähigkeit regt die Korrespondenz erhöhung von 60 Centimes. zu gewähren. Wie üblich, noch zum Zweck der Kreditbewilligung zusammenzutreten. Bestellung von Beiſtänden für die Mütter und Einführung einer haben die katholischen Gewerkschaften die freien im Stich Denen, die in die Maschen des strengen Gesetzes geraten sind, Polizeistunde für die Jugend an. Diese Mittel dürften unseres gelassen und die Forderung für zu hoch erklärt. Wie sie sich mag es sehr bitter sein, daß einstweilen gegen sie auf Ge- Erachtens, da sie die Ursache der vermehrten Straffälligkeit nicht während des Streiks benehmen werden, ist noch abzuwarten, fängnis erkannt werden kann, aber sie mögen sich dafür bei den berühren, wirkungslos, vielleicht sogar schädlich sein. Not tut eher, große Hoffnung auf ein solidarisches Vorgehen ist jedenfalls Nationalliberalen bedanken, die nun einmal um jeden Preis die Jugend vor Nervenligel, vor Schundromanen und jeder ähnlichen nicht zu hegen. Die freien Gewerkschaften und örtlichen ihrem Parteifreund in Münster   Unannehmlichkeiten ersparen Lektüre sowie vor bramarbafierender Striegsspielerei zu bewahren, Arbeitskammern halten gut besuchte Versammlungen ab. sie aber in geeigneter Weise auf den Ernst der Situation auf­mertjam zu machen. Unterschreiben läßt sich die Ansicht der Korre Amerikanischer Hafenarbeiterstreit?" Politiken  "( Kopenhagen  ) bom spondenz, nach der die jetzige Straffälligkeit der Schulpflichtigen 28. September veröffentlicht folgende Drahtmeldung aus New Erstattung des Fahrgeldes an beurlaubte Mannschaften. leineswegs Veranlassung zur Schwarzieheret biete, vielmehr, wie York  : Der Präsident des Verbandes der Hafenarbeiter teilte mit, In der neuesten Nummer des Armeeverordnungsblattes" fie mit dem Kriege fam, wohl auch im Frieben wieder ver- daß die Arbeiter am 27. in New York   die Arbeit niederlegen wird bekanntgegeben: Mannschaften, denen nach den Erlassen schwinden werde. würden, wenn man ihre Lohnforderungen nicht bewilligte.

wollten.

Abenteuergelüfte in der Jugend zu erwecken. Als Mittel zur Ein­