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2. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Mr. 75.

Ans

dem Hungerparadies Sizilien.

Die grauenhaften Zustände in Sizilien   lassen sich nicht ver­tufchen, troh Crispi's und anderer Ordnungsstifter Gethue und Gerede. Sogar grundfäßliche Gegner der sozialistischen   Bewegung und Freunde des italienischen Bismarck", denen sich die Ge­legenheit geboten hat, mit eigenen Augen zu schauen, wie es auf der schönsten Insel Europas   hergeht, müssen Zeugniß ablegen für die Unhaltbarkeit der dortigen Zustände. So schreibt ein Herr Karl Böttcher  , der auf einer Mittelmeerreise begriffen ist, der National- Zeitung" aus Messina   vom 16. März:

Sonntag, den 1. April 1894.

11. Jahrg.

I zwischen Grundbesitzern und Arbeitern gegenüber neutral bleiben."| andere werden folgen. Diejenigen Geschäfte, die durchaus nich Und der italienische Staat weiß nicht, wie er mit der Insel bewilligen wollen, werden jetzt mit besonderem Druck bearbeitet zurechtkommen soll. werden, da nun nicht mehr ganz ein Viertel der früher Streifenden zu unterstützen sein werden.

Sizilien   hat Hunger!

Soziale Ueberlicht.

Der Streik der Hänfer in Straßburg   ist beendet und zwar zu gunsten der Streifenden.

Wien  . Achtung, Tischler! Nachdem eine Lohnbewegung in Wien   bevorstehend, ersuchen wir die Fachkollegen, Zuzug nach Wien   strenge fernzuhalten. Alle Bruderorgane werden um Ab­druck ersucht. Die Organisation der Tischler Wien 3.

Die Streifenden

An die Maler, Lackirer und Anstreicher in Berlin  und Umgegend! Kollegen! Im Jahre 1889 hatten wir einen mehrere Wochen andauernden Lohnkampf gegen den Kapitalismus, gegen die Unterdrückung seitens des Unternehmerthums geführt. Trotzdem Sizilien, der wundersame Gottesgarten, mit Trauben und mit äußerster Erbitterung auf unserer Seite gekämpft wurde, war es Die streikenden Wiener   Gasarbeiter hielten am Freitag Lorbeer auf duftigen Höhen, mit Granaten und goldglühen uns doch nicht möglich, Sieg auf der ganzen Linie zu verzeichnen. Nachmittag mehrere Versammlungen ab. Alle Redner empfahlen den Orangen, bietet seinen Kindern fein Brot, Sizilien   hat Wie steht es nun aber mit den Errungenschaften von 1889? beim Streit zu beharren, gleichzeitig mahnten sie, die Ruhe un­Hunger. Mit Ausnahme von einigen kleineren Werkstätten, wo die Forde- bedingt aufrecht zu erhalten. Delegirte der Arbeiter sämmtlicher Seit acht Tagen ziehe ich auf der Insel herum, in fleinen, rungen bis heute hochgehalten sind, ist durch die Gleichgiltigkeit Gaswerte begaben sich zu dem Gewerbe- Inspektor und erboten vom Sonnenbrand gerösteten Dörfern, in schmutzigen, an hohen und den Indifferentismus der Kollegen alles wieder verloren ge- sich zu Unterhandlungen mit der Direktion. Berglehnen hängenden Städtchen, in todestraurigen, von Schwefel- gangen und nicht nur dieses, noch viel erbärmlicher find die Zustände verlangen nur die Wiederaufnahme des entlassenen Arbeiters minen verpesteten Gegenden. Was von sozialem Leben an mir wie vor 1889. Kollegen! Wollt Ihr noch länger in dieser Gleich- Mebel. Mehrere von den Gaswerken angestellte Hilfsarbeiter er­vorbeidefilirt, ist Jammer und Elend. giltigkeit verharren? Wollt Ihr noch länger stumpf und träge litten infolge Unkenntniß des Betriebes erhebliche Brandwunden. In den Köpfen sputt noch der faum niedergeworfene Volts in Eurer elenden Lage dahinfiechen, bis Ihr ganz erdrückt seid? Die Ruhe ist nicht gestört worden. aufruhr, welcher das Land mit über sechzigtausend Soldaten Nein und abermals nein! Das dürft Ihr nicht, könnt Ihr nicht Der Schneiderstreik in Zürich   wird voraussichtlich ein füllte und es noch heute im kleinen Belagerungszustand erhält. wollen, schon um Eurer Kinder, Eurer Familie halber nicht. sehr langwieriger und heftiger werden. Die Gehilfen der drei Nicht etwa ein Aufruhr gegen die Regierung, sondern zunächst Gerade aus dem Verhalten des Unternehmerthums ergiebt sich größten Geschäfte in 3 ürich und die der dortigen Filiale der gegen die Masse der wuchernden Großgrundbefizer, welche die für uns die Lehre, daß wir Arbeiter uns als eine Klaffe zu beschweiz. Uniformfabrik legten die Arbeit deshalb nieder, weil sie Insel aussaugen. trachten haben. Organisiren wir uns in den einzelnen Wert- Arbeit für Berner Geschäfte anfertigen sollten. Die Schneider­Alle diese armen Leute, voll von den frischen Erinnerungen stätten, d. h. bestimmen wir einen Kollegen als Werkstatt Dele- meister vertheidigen aber eben so hartnäckig ihren Standpunkt; an die Ereignisse der letzten Monate, sind mittheilsam. Reden girten. Derselbe tritt mit dem Vertrauensmann in Berbindung, in einer Versammlung haben sie beschlossen: 1. Die Arbeiter werden gehalten, vernünftige Vorschläge erwogen, Beifalls stürme um Sammelmarken à 10 Pfg. in Empfang zu nehmen und alle haben die Arbeiten bedingungslos wieder aufzunehmen. entfesselt. Auch Maulhelden fehlen nicht; gutmüthige Philister Woche umzusehen und über eventuelle Maßnahmen der Be- 2. Streifende Arbeiter werden nicht mehr eingestellt; packt Begeisterung; die Herzen erhitzen sich an hochtrabenden wegung zu berathen u. f. w. Wir wenden uns daher jetzt nach- wird ihnen eine Frist eingeräumt Drei Tagen Phrasen. Bald darauf erschallt in den Dörfern und Städten drücklichst an die Kollegen der großen Werkstätten, wie Boden zur Wiederaufnahme der Arbeit. 3. Ein Meister, der einen Trommelwirbel. Der Befehl des Präfetten wird verkündigt: stein, Richter, Sabotta, Lange( Elsasserstraße), Sonnenburg u. streitenden Arbeiter einstellt, verfällt in jedem einzelnen Falle Alle Versammlungen sind verboten, der Belagerungszustand ist Vorsheim, Vorras u. Kowalsti 2c. Gerade diese Kollegen haben in eine Konventionalstrafe von 100 Franks. Die Solidarität proklamirt. Nun lodert das Feuer des Aufruhrs auf. Militär das Solidaritätsgefühl im Lohnkampfe vollständig mißachtet. unter den Meistern wird durch Unterschrift neu bestätigt und rüdt an. G3 fommt zu Gefechten. Sie leisteten dem Unternehmerthum bewußt oder unbewußt vor- auch gegenüber den Berner Meistern aufrecht erhalten. Die Soli treffliche Dienste gegen ihre eigenen sich im Kampfe befindenden darität der Meister wird diejenige der Arbeiter stärken. Arbeitsbrüder.

"

bruck.

Die Lohntommission der Schreider. Wir bitten die Arbeiterblätter, auch des Auslandes, um Ab­

Arbeiter, Genossen!

es

Der Formerstreik in Keula  . Wie uns von der Expedition der Bolts- Zeitung" mitgetheilt wird, enthält das Inferat ge= nannter Zeitung, nach welchem Former nach Keula   gegen Reise­Entschädigung I. Klasse verlangt werden, einen Druckfehler. Im Manuskript der betreffenden Annonce war deutlich W. Rlaffe an­gegeben.

Streits find die schwarzen Listen. Auch der Vorstand der Die beliebtesten Kampfesmittel der Unternehmer bei Bremer Tischlerinnung hat solche an seine Mitglieder versandt. Aufgeführt sind in diesen alle diejenigen Gefellen, welche am Streit der Möbelfabrik von H. Schulze betheiligt sind; elf von ihnen werden als Rädelsführer bezeichnet. Die Mitglieder Ausständischen in Arbeit zu nehmen.

Die Bergleute und die Kohlen- Bergiverksbesitzer von Northumberland beriethen am letzten Sonnabend über die Einsetzung eines gemeinsamen Ausschusses. Dieser soll alle drei Monate die Löhne bestimmen; außerdem soll er auch voll­glaubt damit in Zukunft viele Ausstände verhindern zu können. berechtigt sein, entstandene Streitigkeiten zu schlichten. Man Das Triester Lagerhaus Unternehmen wird ab

D

ellhausen in Hannover   hatten vier Arbeiter die Arbeiterfolidarität. In der Zapezirerwerkstatt von Arbeit niedergelegt, weil, wie sie behaupteten, einzelne Lohnfäße um etwa 20 pCt. herabgesetzt worden waren. Einige Tage darauf füllten Andere die Plätze aus. Als sie aber erfuhren, weswegen ihre Kollegen die Arbeit eingestellt hatten, forderten fie die Vorlegung des neuen Tarifs und da der Lohn von 9-10 M. pro Woche ihnen zu niedrig schien, legten auch sie die Arbeit wieder nieder.

wird uns aus Mühlheim   a. b. Ruhr geschrieben: leber Scheinauswanderungen deutscher   Rheinschiffer

Immer wieder begegne ich auf meinen Kreuz- und Quer­zügen großen Gefangenentransporten. Die Hände an den Ge­Tenten mit Eisenklammern an einander geschraubt, unter den Wir ersuchen nun die Kollegen, speziell in den obengenannten Ellbogen lange, die ganze Schaar zusammenhaltende Ketten, Werkstätten, sich zu organisiren, einen Werkstatts- Delegirten zu ringsum Karabinieri mit queraufgesetzten Dreimastern und auf- ernennen, der mit Unterzeichnetem in Verbindung tritt, den gepflanzten Bajonetten so geht es schwihend und schnaufend Bertrieb der 10 Pf.- Marken für den Unterstützungsfonds zum dahin im Sonnenbrand der staubigen Landstraße. Alle Ge- Lohntampfe übernimmt. Das Geld für die umgesetzten Marken fängnisse sind nach dem Aufruhr von Männern, Frauen und ist alle Woche abzuliefern, worüber die Delegirten Quittungen Kindern überfüllt. In kleinen Nestern sah ich keinen Markt, erhalten. auf dem nicht ein Schwarm von Gerichtsvollziehern Zwangs Zur Rücksprache über eventuell zu ergreifende Maßregeln auktionen veranstaltete: Auktionen von altem Gerümpel und und Entnahme von Marken für den Unterstützungsfonds bin ich theuren Reliquien des Haushalts, von den Eltern ererbten oder jeden Freitag Abend von 8 Uhr ab und Sonntag Vormittags mühselig zusammengesparten. Massen von herumhockenden arvon 11-12 Uhr im Restaurant A. Spaar, Staligerstraße 123; beitslosen Menschen bilden mit leeren Taschen und hungrigem jeden anderen Wochentag Abends in meiner Wohnung. Magen das Publikum. Ueberall überfallen mich Hausen von Gleichzeitig werden die Kollegen dringend ersucht, den 3uder Innung werden in dem Schreiben aufgefordert, keinen der Bettlern, jeder ein Pack Lumpen, aus dem ein hohlwangiges, aug nach Frankfurt   a. M., Greiz  , Nordhausen  , Bremerhafen  , erdfahles Gesicht mit großen, glanzlosen Augen und irgend Fürstenwalde  , Bern   und Zürich   fernzuhalten, da die Kollegen sich ein verstümmelter Körpertheil herausstarrt. Schmerzerpreßte im Lohntampfe befinden. Seufzer wimmern mir in die Ohren, überbrüllt von dem mit G. 2int, Vertrauensmann, Rottbuser- Damm 34. einer bedeutungsvollen Handbewegung nach dem verzerrten Schneiderstreik in Stuttgart  . Mund herausgestoßenen Schauerwort:" Hunger!" Und wenn ich, scheinbar gleichgiltig, weitergehe, weil ein einzelnes Schneidermeister ist es in Deutschland   nicht gelungen, Arbeits­Den eifrigsten Anstrengungen der Agenten der hiesigen Portemonnaie folche Noth nicht lindern kann, gloßen mir Gesichter mit dem Ausdruck der Verzweiflung nach. Dabei be- fräfte zu erlangen, die Kollegen in Karlsruhe  , Berlin  , Müncheu obachte ich, wie der beständige Anblick so vielen Elends die theil- zichtet, den Stuttgarter   Meistern als Streitbrecher zu dienen. 1. April 1894 in den Staatsbetrieb übergehen. find den Lockungen nicht gefolgt und haben auf die Ehre ver­nehmende Empfindung mehr und mehr abstumpft und das Herz Sie haben daher ihre Thätigkeit ins Ausland verlegt und leider verhärtet. Das Baseler Baudepartement und 6-7 Maurer. Herrliche Neder, welche unter der schönen sizilianischen ist es ihnen in Böhmen   gelungen, Arbeitskräfte zu finden. Von Sonne fünfzig und sechzigfältig tragen könnten, liegen verödet. Prag   find einige Gehilfen bereit gewesen, ihre und ihrer Mit- meister haben eingewilligt, ihre Arbeiter an den Tagen vor Mächtige, die Berglehnen hinaufsteigende Weinberge mit ihren arbeiter Interessen dadurch zu schädigen, daß sie fich hierher Sonn- und Feiertagen eine Stunde früher Feierabend machen zu stellenweise eingestürzten Mauern sind sich selbst überlassen. Park- transportiren ließen, um die Pläge der Streifenden einzunehmen. laffen. Bark- Wir möchten alle Kollegen und Genossen ersuchen, für Fern­anlagen mit pappelhohen, dunkelnden Cypressen verkümmern haltung des Zuzugs zu sorgen, davon hängt unser Sieg ab. hinter ihren Gittern. Große ertragsfähige Landstrecken bleiben unbeflanzt. Wozu arbeiten? denken die meisten dieser Leute, Wenn die Lohn- und Arbeitsverhältnisse hier gut wären, wären wenn die Arbeit nicht einmal den Hunger stillt! Die Groß- wir nicht in den Streit eingetreten. grundbefizer haben entdeckt, daß mit Lohnzahlungen an Arbeiter die schönsten Summen vertrödelt werden. Wenn die Arbeiter für ihr Tagewerk in Naturalien entschädigt würden, wäre es viel praktischer. Darum bekommt der Tage­löhner nie Geld in die Hände. b in Nach Beendigung seiner Der Streit der Gießer, Schmiede und deren Hilfsarbeiter wochenlangen Arbeit wird ihm sein Lohn in einem Quantum der Maschinenfabrik Otto Müller   in Harzdorf währt nun schon zumeist minderwerthigen Getreides entrichtet. Benöthigt aber die fünfte Woche, ohne daß sich der Unternehmer zu einer Unter­der Arme einmal aufs dringlichste des baaren Geldes, vielleicht handlung herbeigelassen hätte. in Form eines Vorschusses, so erhält er eben wieder einen Sein Hoffen durch Einstellung anderer Kräfte ist ihm bisher Theil der Rheinschiffer, welche in hiesiger Gegend besonders Seit etwa zwei Jahrzehnten macht sich unter dem besitzenden Getreidevorschuß. Reichlich mit Getreide ausgestattet, zieht er fläglich mißlungen, was auch noch weiter der Fall sein dürfte, start vertreten sind, mehr und mehr das Bestreben geltend, unter nach Beendigung feiner Arbeitszeit nach Hause. Kaum betritt wenn die Genossen allerorts jeden Zuzug strenge fern halten. Aufgabe ihrer Nationalität das holländische Bürgerrecht zu ere er mit diesem Naturallohn den heimathlichen Boden, so fommen Aber auch Geldunterstützung ist dringend nothwendig, da wir werben. Zweck dieser Scheinauswanderung ist einerseits, den die Mauthsoldaten und verlangen, daß er diese Einfuhr von mehrere Familienväter zu unterstützen und wir bis jetzt noch schweren deutschen Abgaben aus dem Wege zu gehen und dann Lebensmitteln versteuern soll. Woher jetzt Geld nehmen? In feine Streitbrecher aus unserer Mitte zu verzeichnen haben. ihre Söhne oom deutschen   Militärdienst zu befreien. Nun ärgster Zwangslage muß er einen Theil seines Lohnes ver= Also Arbeiter allerorts! Unser Sieg ist auch Guer Sieg, beabsichtigen aber die deutschgebliebenen Schiffer, ein sogenanntes fa, leut cru, um den übrigen nach Hause transportiren zu können. Darum helft in jeder Beziehung, daß wir in diesem Kampfe Bittgesuch an den Reichskanzler von Caprivi zu richten, Wovon diese Armen leben? Sie gehen ins Grüne, in die Sieger bleiben. Denn was Ihr uns thut, das thut Ihr Euch welcher Wandel in dieser bösen Angelegenheit schaffen soll, Orangenhaine und Zitronengärten und nehmen, was sich findet. selbst. fintemalen dieser Unterstützungen nehmen entgegen die Redaktionen Frei- Land" einen bedenklichen Höhepunkt erreicht hat. In dem Eine solche Existenz bezeichnet der Sizilianer als Lebensweise Unfug" niemals ausgesungenen ohne Ealz. Wo sie schlafen? Unter freiem Himmel auf Stroh geist", Ladegaffe Nr. 23, und Textilarbeiter", Färbergaffe Nr. 17 Schriftstück, welches in allen Schifferwirthschaften zur Einsicht Wenn es regnet, haben sie den Wind zum Trocknen. Auch für in Reichenberg. ,, beffer fituirte Leute" deckt sich der Tisch täglich nur einmal, und Unterschrift aufliegt, heißt es unter anderm: Abends gegen sechs Uhr. Was da ausmarschirt, ist nichts als eine Kräuter- oder Brotsuppe, der einige Orangen nach fugeln. Au die Arbeiter Berlins   und Umgegend! Die freie Ich mag hinblicken wohin ich will, überall und überall Vereinigung der Händler und Händlerinnen wendet sich an Euch trübe soziale Bilder und Alles drunter und drüber. Der kleine mit der Bitte, uns in unseren Bestrebungen zu unterstützen, da Bauer verdient im Jahr durchschnittlich sechshundert Lire, muß durch, daß Ihr bei denjenigen Händlern Euren Bedarf deckt, aber davon gegen vierhundert Lire Steuern zahlen. Er hält welche unserer Organisation angehören; dieselben haben im fich einige Eselfie müssen versteuert werden; er schafft sich Quartal April bis Juli rothe Mitgliedstarten. Aufnahme von einen neuen Aderpflug an muß versteuert werden; sogar Mitgliedern findet flatt bei dem Kassirer der Vereinigung May für Brot muß er Verbrauchssteuern entrichten. In der Rechts- Luther, Wollinerstr. 69. pflege hat sich das Heer der Prozesse derart vergrößert, daß die Rixdorf, Prinz Handjernstr. 42. Anfragen sind zu richten an den Vorsitzenden R. Nitschke, Gerichte auf Jahre hinaus beschäftigt wären, wenn nid, t die bis jetzt vorliegenden Fälle summarisch be­Der Vorstand. handeln. In Calascibetta   höre ich auf dem kleinen Markt drei Das Vereinsbureau und der Stelleunachweis der abgehärmte, zerlumpte Frauen wimmern. Ihre Männer igen Freien Vereinigung der Bureau- Angestellten feit sechs Monaten im Gefängnisse, ohne daß man weiß, warum. Berlins   und Umgegend befindet sich vom 1. April cr. in solchen holländischen Gemeinden anmelden, in welchen Flotte Bankrotte sind an der Tagesordnung. In Vallelunga, ab Alte Schönhauserstraße 42, Hof part. rechts. Dafelbst wird einem Flecken von etwa viertausend Einwohnern, gab es im den Arbeitern, insbesondere in Rechtsstreitigkeiten, die sich fie Monat Dezember einhundertdreiundneunzig Fallissements. auf ein früheres oder zeitiges Arbeitsverhältniß beziehen, unent Sizilien, dies blendende Zauberland, scheint mir ein Eldorado geltlich Rath ertheilt, sowie die bezüglichen schriftlichen Arbeiten für Rechtsanwälte und Gerichtsvollzieher zu sein. In den lediglich gegen Erstattung der Porti- Auslagen gefertigt. Schauergegenden der Schwefelminen müssen die Arbeiter sogar für die Betriebstoften des Bergwerks aufkommen. Die Beträge für Reparaturen der Maschinen werden ihnen vom Lohn abgezogen. Lands das Fachblatt Der Bureau- Angestellte". Wir bitten Am 1. April erscheint für die Bureau- Angestellten Deutsch  Es ist unmöglich, von der fürchterlichen sizilianischen Mißwirthschaft auch nur in flüchtigen Umrissen ein Bild zu entwerfen. Die unsere Berufskollegen, uns in dem Kampfe um unsere Rechte Großgrundbesizer haben von den Monaten des Aufruhrs nichts thatkräftig zu unterstüßen. gelernt. Eie dämmern weiter in ihrer unersättlichen Geldgier. Für die Agitationskommission der Berliner   Bureau- Angestellten: Alle Vermittelungsversuche, die Lage des armen, am Bettelstab wandenden Boltes zu verbessern, prallen an der Habsucht dieser B. Astor, Berlin  , Tresckowstraße 16. Herren ab. Wohl aber haben sie neuerdings wiederholt Ber Die Lohnbewegung der Nürnberger Schneider dürfte fammlungen abgehalten und ihre Weisheit in dem Antrag zu in wenigen Tagen zu gunsten der Arbeiter beendigt sein. Im fammengefaßt: Der Staat möge dem bisherigen Verhältnisse Laufe der letzten Tage haben die größten Geschäfte bewilligt,

fie

Eventuelle Anfragen find zu richten an Karl Bresina, Harz­dorf Nr. 85 bei Reichenberg  , Böhment.

J. A.: A. Hopp, Granseerstr. 5.

Die Redaktion.

im

" In Wirklichkeit wird diese Entlassung aus dem Reichs­verband nur deshalb nachgesucht, um sich und die Familie den Pflichten gegen das Reich, den betreffenden Einzelstaat und die betreffende Gemeinde zu entziehen, namentlich aber um die Söhne Nachdem diese der deutschen Militärpflicht zu entziehen...." große Sünde in drei Klassen eingetheilt und die näheren Um­Stände ihres Holländerthums auseinandergesetzt werden, fährt das Bittgefuch fort:

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nur

Während die Söhne der letzteren der deutschen Militär­pflicht genügen und während der Dienstzeit von ihren Eltern unterstützt werden müssen, können die ausgewanderten Schiffer­föhne bei ihren Eltern ruhig auf den Schiffen bleiben und statt deffen, daß sie ihren Eltern Auslagen verursachen, denselben indem sie die Matrosen ersehen. nügen, Ferner ent die richten ausgewanderten oder Schiffer feine nur ganz da geringe Steuern, sie sich immer doch ganz geringe Steuern, gewöhnlich 2 Fl. holl. Währ. teine, gar so zum Beispiel in Dortrecht, oder auch nicht einmal diese, da man nach der Anmeldung in zahlen. Ein erheblicher Bruchtheil derfelben zahlt aber Holland   diesem Lande für immer den Rücken wendet und nur auf der deutschen   Stromstrecke und den Nebenflüssen sein den Klaffe aus; er reicht nur so weit, als der Geldſack außer Gewerbe treibt." So sieht also der Patriotismus der herrschen­Frage kommt; wird dieser berührt, so geht das bischen Patrio­tismus nach Holland   oder zum Teufel. Kein Wunder, daß diese Stützen des Vaterlands" von ,, wieder eroberten Brüdern" verlangen, daß sie ihre vaterländischen Gefühle wechseln fo oft als jene ihr Hemd.

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