Striegerheimstätten" auf, die vom Hauptausschuß für Kriegerheimstätten in Berlin zusammengestellt worden sind.
Mindestlöhne für Heereslieferungen. Von den Kriegsbekleidungsämtern des Garde- und des III. Armeekorps ist für den Bereich der Stadt Berlin und der Pro
Nählohn für
1 Halsbinde.
1 Helmbezug für Infanterie oder Artillerie
1 Tichapkabezug
alter Art
fennen, spöttelten und als Touristen ihr in weitem Bogen es machte sich einige Erregung bemerkbar, daß nicht für alle aus dem Wege gingen. Die erschwerten Verkehrsverhältnisse Frauen solche Schreiben vorhanden waren. Die Heimstättenversorgung soll durch ein Heimstätten und wohl auch Sparsamkeitsgründe brachten es fertig, daß Diese Mitteilungen sind gemacht, damit sie Nacheiferung in amt geschehen, das dem Reichsamt des Innern ein- und unter- Modereisende, die sonst nur in das Gebirge, an die See oder zweck und sinnentsprechender Weise finden. Der Schrei der geordnet und in geeigneten Bezirken durch Heimstätten- Amtmänner vertreten wird". Der Grund und Boden soll durch ein in erstklassige" Kurorte gingen und sogar ausländische Bäder Kriegerfrauen, deren Not immer größer wird, muß laut und Vorkaufsrecht bei Zwangsversteigerungen und bei der Veräuße- bevorzugten, sich während des verflossenen Sommers in allen fräftig erschallen im ganzen Reiche, damit er gehört werde. ung von Grundstücken, die in einem Jahrzehnt zweimal frei- möglichen Orten der Mark einmieteten. Mit einem Male Höchste Zeit ist es. händig ihren Besizer gewechselt haben, gewonnen, die Kosten durch erklang das hohe Lied der Mark auch von diesen verwöhnten Hoffentlich wird dem im Reichstag einmütig ausgesprochenen eine Oedlandsteuer aufgebracht werden. Seiten in den schönsten Tönen. Was Hunderttausende von Wunsche, eine Erhöhung der Kriegsunterstützung eintreten zu Die am 2. Oftober angenommene Entschließung lautet: Groß- Berlinern, die sich nur Tagesausflüge oder bestenfalls lassen, baldigit entsprochen. " Die 24. Hauptversammlung des Bundes Deutscher Boden eine ganz billige Sommerwohnung in der Umgegend leisten reformer in Bielefeld gibt dem dringenden Wunsche Ausdruck, können, schon längst kannten, nämlich die in ihrer lieblichen daß in den befesten Gebieten unverzüglich jeder Art unvergleichlichen Naturschönheiten vieler märkischen Bodenspekulation durch Untersagung aller Grundstücksübertragungen ohne obrigkeitliche Genehmigung vorgebeugt Gegenden, das kam jetzt den bisherigen Außenseitern zum vinz Brandenburg in Abänderung der bisher geforderten Mindeſtwerde. Grundstücksübertragungen sind ausnahmsweise unter Bewußtsein. Ortseingesessenen zu gestatten. Die Hauptversammlung sieht in Eine förmliche Bewegung entstand in einem Teile der löhne für das Nähen von Helmbezügen neuer Art nachstehender diesem Verbot den ersten notwendigen Schritt zu weiteren Presse, den märkischen Vergnügungsreisenden das Losungs- Lohntarif festgelegt worden. Dieser Tarif gilt für alle ſeit dem Maßregeln gegen schrankenlose Privatwirt- wort„ Reise zu Hause", also das Wandern und Erholen in 1. Oftober 1915 erteilten Aufträge, ohne Rücksicht darauf, wer den Ichaft und Ausbeutung des Bodens und der Boden der näheren Umgebung mit allen seinen Reizen zu schildern, Auftrag erteilt hat; gleichzeitig werden die Mindeſtlöhne für das ſch ä be.. Mit aller Entſchiedenheit tritt sie dafür ein, daß von an sich gewiß ein nüßliches Beginnen. Vorsichtige meinten Nähen von Halsbinden, Armbinden und Salzbeuteln in Erinnerung vornherein die Grundsäße der Landordnung von Kiaut schou in den etwa anzugliedernden oder wiederge- freilich, ob nicht dahinter noch etwas anderes stede, etwa gebracht. Der neue Tarif sieht folgende Löhne vor: wonnenen Gebieten in Europa oder in den Kolonien zur An- ein Geschäft. Nun erschien kürzlich auf dem Plan der wendung gelangen." ,, Neuentdeckung" der Mark auch die vor einigen Jahren Die Bodenreformer sind meist gute Leute, mit viel Gemüt. gegründete Zentralstelle für den Fremdenverkehr Groß- Berlins Man konnte sich bei dieser Tagung auch in einen Kongreß der und verriet in einer Sizung, der auch zahlreiche BürgerEvangelisch- Sozialen oder etwas ähnliches versett glauben: an meister und Gemeindevertreter beiwohnten, daß in der Frage schönen, gefühlvollen Worten fehlte es gewiß nicht, und je mehr des Erschließens der Mark für den Fremdenverkehr bereits Gefühl, desto mehr Beifall. Aber mit schönen Worten werden die Dinge, die es zu beseitigen oder zu ändern gilt, nicht aus der eine lebhafte Werbetätigkeit unter erheblichen Kosten einWelt geschafft. Der Landeshauptmann von Westfalen , Dr. gesezt habe. Die Ergebnisse seien aber in keiner Weise Hammerschmidt, sagte bei der Begrüßung u. a., die Ge- zufriedenstellend. Viele Vertreter der Mark hätten die schichte dieser Zeit solle sein ein Fortschritt von der Kul Bestrebungen der Zentralstelle glatt abgelehnt und sich tur der Wenigen zu der Kultur der Vielen, und mit Erklärungen wie wie„ Wir brauchen feine Berliner " seine Rede weďte starken Beifall. Die Kultur der Vielen, die oder„ Für das Vergnügen der Großstädter sind wir Stultur aller erstrebt die Sozialdemokratie, und es hat sich nicht nicht Diese Löhne find reine Nählöhne, Zuschneiden und sonstige Vorda" jeder Erleichterung und Ausbreitung gezeigt, daß die Durchschlagskraft ihrer Grundsätze irgendwie ge- märkischen Reiseverkehrs geradezu widersetzt. Man wählte rialien, die zur Herstellung notwendig sind, mit Einschluß des Nähdes arbeiten sind nicht einbegriffen. Der Arbeitgeber liefert alle Matelitten hättte. Könnte man so in den Zielen äußerlich allenfalls cine Uebereinstimmung konstruieren, so sind Mittel und Wege hier schließlich eine Kommission von Vertretern der größeren garns, dem Arbeiter fostenlos. Die Firma verpflichtet sich, jederzeit und dort grundverschieden. Die Bodenreformer wollen der Masse märkischen Gemeinden mit der Aufgabe, einen Gemeinde- die auf diese Angelegenheit bezüglichen Geschäftsbücher und Geein Stüdchen Kultur aufpfropfen, und sie hoffen, durch die Gunst verband zur Hebung des Fremdenverkehrs in der Mark zu schäftspapiere dem Amte zur Einsichtnahme vorzulegen. angesehener Persönlichkeiten ihre Arbeit vorwärts zu bringen, organisieren. Verstößt die Firma gegen eine der vorstehenden Bedingungen, die Sozialdemokratie will die Menschheitskultur schlechthin, und Wenn die genannte Zentralstelle und der geplante Ge- so kann ihr der Auftrag ohne jede Entschädigung entzogen werden. sie wird sie erreichen, indem sie die Massen selbst mobilisiert und meindeverband darauf hinarbeiten, das alte Vorurteil vieler sie Kultur empfinden lehrt. Je mehr sie die Empfindung dafür Landgemeinden in der Mark gegen die Berliner Ausflügler Die Zusatzbrotkarte. baben, desto rascher werden wir auf dem Wege zu dem glückverheißenden Ziele. voranschreiten. zu beseitigen und verschlossene Naturgebiete dem erholungs- Aus dem Rathause wird berichtet: Kriegerheimstätten sind gut Volksheimstätten sind besser bedürftigen Volke zu erschließen, so dürfte dagegen nichts ein( dennn sie umfassen mehr), und zu der Mitarbeit an allen guten, zuwenden sein. Sie Volkskultur fördernden Dingen wird die Sozialdemokratie mehr als je bereit sein. Aber wenn in der Entschließung der Bodenreformer von dem ersten notwendigen Schritt zu weiteren Maßcoln gegen schrankenlose Privatwirtschaft" die Rede ist, so wird es sich zeigen, wer als Schrittmacher hier demnächst am entschiebenjten neue Bahnen bereitet.
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Aus Industrie und Handel.
Das neue Kohlensyndikat.
Arbeit für die Kriegerfrauen.
Eine Tätigkeit, die nicht vernachlässigt werden darf von unseren Organisationen, ist die Arbeit für die Kriegerfrauen. Wir sind diese Arbeit unseren im Felde stehenden Genossen schuldig, ivir sind sie den Kriegerfrauen schuldig und wir sind fie schuldig unserer Bewegung und dem ganzen Volksleben; denn die Früchte dieser Arbeiten werden sich später zeigen.
1 Tichalobezug
1 Kürassier- Helmbezug
1 Husaren- Müßenbezug
1 Armbinde, weiße
1 Armbinde, weiße, mit rotem Kreuz Salzbeutel
1323
neuer Art
15 Pf.
161, Pf.
28
"
22
30
"
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18
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20
30
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18
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2
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3
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2
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11/2
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Aufnähen der Buchstaben und Nummern bei den Helmbezügen für das Stüd
„ Der Berliner Magistrat veröffentlicht heute seine Verordnung über Zusatzbrotkarten. Wie der§ 2 der Verordnung ergibt, ist es jezt nicht mehr allein die Beschäftigung in schwerer Arbeit, welche die Voraussetzung für die Erlangung einer Zusagbrotkarte bildet, sondern maßgebend sind die wirtschaftlichen, gesundheitlichen und beruflichen Verhältnisse des Einzelnen oder der Familie. Der Rahmen ist hierdurch so weit gefaßt, daß alle wirklich brotbedürftigen Teile der Bevölkerung mit Zusagbrotfarten bedacht werden können. Für die Beurteilung insbesondere der wirtschaftlichen Lage der Antragsteller wird die Zugehörigkeit zu einer Krankenkasse auf Grund der Reichsversiche In Oberschöneweide bei Berlin , einem Industrieort, der bei rungsordnung einen sehr brauchbaren Maßstab abgeben. Desgleichen 26 000 Einwohnern 3500 unterſtüßungsberechtigte Kriegerfrauen wird bei Jugendlichen im Alter von 9-21 Jahren infolge der durch In der gestrigen Beiratssitzung des rheinisch- westfälischen Kohlen- zählt, waren bei den Funktionärinnen unserer Bewegung von das Wachstum bedingten förperlichen Verhältnisse meist ein besonderes syndifats wurde beschlossen, die gegenwärtigen Richtpreise auch den Kriegerfrauen vielfach Klagen erhoben worden. Teils zeigten Brotbedürfnis angenommen werden können. Naturgemäß kann aber während der beiden legten Monate des Jahres bestehen zu lassen. sie, daß die Frauen über ihre Rechte sich nicht im Klaren waren, nicht an alle diese Personen eine Zusazbrotkarte gewährt werden, Die im Anschluß an die Beiratsfizung abgehaltene Versammlung teils waren die Beschwerden vollauf berechtigt. Die Organisation zumal die Zahl der zur Verfügung stehenden Karten nicht ausreichen der Zechenbefizer segte die Beteiligungsanteile für Oftober in Kohlen, beschloß daher eine öffentliche unpolitische Versammlung der würde; es muß vielmehr stets in Rüdsicht gezogen werden, wie groß Koks und Brifetts auf 80 Proz., alles wie bisher, fest. Sodann Kriegerfrauen einzuberufen. Die Genehmigung wurde erteilt der Gesamtbedarf der Familie anzusetzen ist. teilte der Vorstand einige am 1. Oftober d. J. in Kraft getretene und ein Genosse, der in der Gemeindevertretung sitt, übernahm Veränderungen der Koksbeteiligungsziffern mit. Schließlich fand die Es ist Sache der Haushaltungsvorstände, sofern sie einen Anfonstituierende Versammlung der Zechenbefizer des neuen Syndi- das Referat. Die Kriegerfrauen wurden zur Versammlung ein- trag stellen wollen, die den Hausbesitzern oder deren Stellvertretern tates statt, in der die in dem neuen Syndikatsvertrage vorgesehenen geladen, indem am Tage der nächsten Auszahlungen der Kriegs- in diesen Tagen zugehenden Antragformulare möglichst umgehend verschiedenen ständigen Ausschüsse gebildet wurden. Geheimrat unterstüßungen Genofsinnen vor den Auszahllokalen Handzettel bei diesen abzuholen, sie auszufüllen und an die Hausbesitzer sofort Dr. Kirdorf übernahm den Vorsiz in dieser Versammlung. verteilten. Am Abend war die Versammlung, zu der sich nicht zurückzugeben." weniger als 1500 Frauen eingefunden hatten. In der Versamm- Wir wollen hoffen, daß es jetzt leichter sein wird, eine Zusatzlung wurden von den Kriegerfrauen viele Anfragen gestellt, die brotkarte zu erhalten als bisher. Es muß einmal öffentlich gesagt Die Aftiengesellschaft Carl Berg " in Eveling i. W. erzielte in vom Referenten, der über Rechte und Pflichten der Kriegerfrauen" werden, daß die bisherigen Praktiken der Brotkommissionen bei Verdem am 30. Juni abgelaufenen Geschäftsjahre einen Robgewinn von gesprochen hatte, aufklärend beantwortet wurden. Einige Ge- abfolgung von Zusazkarten schon mehr zu einer Plage und Quälerei 2 672 748 M. gegen 568 827 M. im Vorjahre. Nach reichlichen Ab- nofsen, die sich bereit erfiärt hatten, die Kriegerfrauen zu beraten, der arbeitenden Bevölkerung geworden waren. Zeit versäumen und schreibungen, wobei z. B. die vorhandenen Maschinen bis auf 1 M. hatten später viel Zulauf und fertigten viele Anträge und sonstige dann noch abgewiesen zu werden, wie das oft geschehen ist, hat das abgebucht wurden, verbleibt ein Reingewinn von 1550 448 M. gegen Schriftstücke an.. 310 574 M. 1913/14. Zur Verteilung gelangt eine Dividende von Vertrauen zur Brotkommission nicht gerade gehoben. 15 Broz. gegen 5 Proz. im Vorjahre.
Kriegsgewinne.
Die Gesellschaft hat ein Aktienkapital von 3 Millionen Mart. Die Dividende hätte, wenn nicht ungeheure Aaschreibungen und sonstige Rückstellungen gemacht worden wären, 50 Proz. betragen
fönnen.
Die Stadtberger Hütte" in Niedermarsberg hat ihren Betriebsgewinn ebenfalls mehr als verdreifacht. Das Unternehmen erzielte im Jahre 1914/15 einen Betriebsgewinn von 745 023 m. gegen 220 637 M. Aus dem Reingewinne von 282 459 M.( 48 632 M.) wird eine Dividende von 10( 2) Proz. gezahlt.
Terpentinversorgung aus dem besetzten Polen .
Az Ujsag" vom 26. September schreibt:
Die Besetzung Russisch- Polens hat eine Reihe industrieller Unternehmungen in die Hände der Heeresleitung gebracht, die schon bisher bei der Versorgung des Inlandes eine wichtige Rolle spielten. Durch die Eroberung von Brest - Litowst, Luck und Korsel sind außerordentlich wichtige Terpentinölgebiete in unseren Besitz gelangt, die von nun an in den Dienst unserer Industrie treten fönnen. Die Terpentinölproduktion Polens , besonders Wolhyniens , ist auf jährlich 20 000 Tonnen zu schäßen, davon tamen nach Desterreich- Ungarn im Jahre 1913 2835 Tonnen, also etwa ein Drittel des Gesamtbedarfs beider Länder. Jezt, da die polnische und wolhynische Terpentinölproduktion ganz in die Hände der Zentralmächte gefallen ist, ist es unzweifelhaft, daß der ganze Terpentinölbedarf aller drei Staaten gesichert ist, und daß wir auf die Produktion des feindlichen Auslandes nicht mehr angewiesen sein werden.
Rückgang der Getreideanbaufläche in Rußland . Das russische Ministerium des Innern hat sehr interessante Einzelheiten über die diesjährige Ernte veröffentlicht, aus denen die, Birshewija Wjedomosti" vom 25. September folgendes wiedergeben: Nach den Berechnungen des Ministeriums betrug im Jahre 1915 in den 64 Gouvernements und Bezirken des. Reichs( obne die Ostseeprovinzen) die Anbaufläche des Winterkorns 31 412 447 Desjatinen ( 1 Desjatine= 1,09 hektar), die des Sommerkorns 56 388 007, im ganzen also 87 800 454 Desjatinen. Im Vergleich zum vorigen Jahre weisen alle diese Zahlen einen Rückgang der Anbaufläche auf, und zwar bei den Wintersaaten um 143 784, bei den Sommersaaten um 2716 636, im ganzen um 2 860 420 Desjatinen.
=
Die Versammlung hatte bewiesen, daß die Arbeit unter den Kriegerfrauen eine sehr dankbare ist. Die Bezirksleitung der Organisation beschloß daher, weitere Schritte zu unternehmen. Zum nächsten Auszahlungstag der Kriegsunterstützungen bereitet sie eine Art Petition vor. Es wurden den Kriegerfrauen und zwar vor allen erst denen, deren Männer schon längere Zeit im Felde stehen, von den Genoffinnen ein Schriftstück übergeben. Das felbe hatte folgenden Inhalt:
Niederbarnim
Berlin- Oberschöneweide, den 2. Oktober 1915. An den Kreisausschuß( Lieferungsverband) des Kreises Berlin NW. 40. Gesuch um Erhöhung der Kriegsunterstützung. Unterzeichnete bittet dringend um eine Erhöhung der Kriegsunterstützung oder um eine Beihilfe zur Anschaffung von Kohlen für den Winter, sowie der notwendigsten Kleidungsstüde und Schuhe für mich und meine.... Kinder im Alter von.... Jahren.
Die lange Dauer des Krieges und die schon zur unerschwinglichen Höhe gestiegenen Preise sämtlicher Lebensmittel machen es mir ganz unmöglich, auch nur die allernotwendigsten Anschaffungen zu machen.
Dadurch bin ich mit meinen Kindern soweit abgerissen, daß auch durch Ausbessern die Kleidung nicht mehr zu gebrauchen ist. Ich muß daher befürchten, daß mit Einbruch des Winters infolge mangelhafter Kleidung und Beschuhung Krankheiten in meiner Familie entstehen. Ebenso unmöglich ist es, von der bisherigen Unterstützung noch Feuerung kaufen zu können. Rücklagen zu machen, war schon vor dem Kriege unserem Stande unmöglich. Kredit hat eine Kriegerfrau nicht.
Das Kriegsunterstüßungsgesetz vom 28. Februar 1888 und vom 4. August 1914 sieht für die Wintermonate eine höhere Unterstützung vor, als für die Sommermonate. Die für die Sommermonate gezahlte Unterstützung reichte aber bei weitem nicht aus zum notwendigsten Lebensunterhalt.
Sollte mein vorstehendes Gesuch daher abgelehnt werden, so ist das Bestreben, den heimkehrenden Kriegern ein schuldenfreies Heim zu erhalten, durch die erdrückende Teuerung zunichte gemacht. Ich bitte aus den angeführten Gründen dringend um Berücksichtigung meines Gesuches.
Geschäftsstatistik der Arbeitslosenfürsorge der Stadt Berlin für die Woche vom 13. bis 19. September 1915.
Bei den 23 städtischen Geschäftsstellen sind 259 Gesuche eingegangen; es wurden abgelehnt 70, an die Landesversiche rungsanstalt Berlin verwiesen 7, beivilligt 221. Ausgeschieden aus der Unterstützung( überwiegend wegen Wiedereintritts in Arbeit oder Erwerb) find 104 Personen. 245 männliche und 3158 weibliche Personen bezogen Unterſtügung im Gesamtbetrage von 13 968 M., davon je 4 M. 3047 Personen, je 5 M. 356 Personen. Von der Stadt wurden an 509 Mitglieder von fünfzehn Arbeiter- und Angestellten organisationen, die selbst sagungsgemäß Unterſtüßung gewähren, Zuschläge im Gesamtbetrage von 1639,88 Mi. gezahlt. Hiervon trafen auf die freien Gewerkschaften 460 Mitglieder mit 1466,15 M. ( und zwar Metallarbeiter 279,50 M., Holzarbeiter 212,85 M. usw.).
Die Landesversicherungsanstalt Berlin hat von 21 634 bei ihr überhaupt bis 18. September 1915 eingegangenen, teils von den städtischen Unterstüßungskommissionen ihr überwiesenen, teils von den Organisierten ihr eingereichten Gesuchen 15 226 genehmigt. Gegenüber der Vorwoche sind hinzugekommen fünf Personen. In der Berichtswoche sind 589 M. an 94 Personen gezahlt worden.
Aufgefundene Leichen.
Auf eine Liebestragödie läßt der Fund zweier Leichen im Landwehrkanal schließen. Sie ist aber noch ganz in Dunkel gehüllt. Auch die Personen sind noch nicht bekannt. Am Sonntag fand man im Kanal gegenüber dem Hause Königin- Augusta- Straße 22 die Reiche einer jungen Mannes, gestern am Halleschen Ufer vor dem Grundstück 23 die Leiche eines Mädchens, das kaum älter als 16 bis 18 Jahre gewesen sein wird. Merkwürdig war, daß beide Taichentücher von ganz derselben Art und mit demselben Zeichen bei sich hatten. Das Zeichen ist ein nicht ganz gewöhnliches Monogramm, das L. A. zu bedeuten scheint, aber auch A. L. heißen kann. Dieses Beichen findet sich in der Leibwäsche des Mädchens. Noch deutlicher ergab auch sich ein Zusammenhang zwischen den beiden Leichenfunden aus einem Medaillon, das das Mädchen getragen hate. Es enthält ein Bildnis des jungen Mannes. Hiernach steht es außer Zweifel, daß das Paar gemeinsam ins Wasser gegangen ist. Die Leichen sind dann getrennt worden, und die des Mädchens ist noch weiter stromBerlin- Oberschöneweide abwärts getrieben, als die des Mannes. Der junge Mann Straße Nr.trug einen grünlichbraunen Ulster mit grünlichbraunen Ulster mit aufgesezten Taschen, Tausend solcher Schriftstücke wurden in adressierten Um einen dunkelgrüngestreiften Jadettanzug, hellbraune Strümpfe und Den Märkern die Mark! schlägen den Kriegerfrauen überreicht, damit sie dieselben aus braune Schnürstiefel, das Mädchen ebenfalls einen grünbraunen Bekanntlich hat der Krieg die Schönheiten der Mart auch füllen, unterschreiben und frankiert an den Kreisausschuß ein- Ulster , eine weißblaurot geblümte Bluse, einen braungrün gestreiften vielen solchen Leuten näher gerückt, die bisher über die senden. Die Schriftstücke wurden von den Kriegerfrauen gerne Rod, eine blauweiß gestreifte Reformunterhose, einen weißen Untermärkische Streuſandbüchse", ohne die Mark wirklich zugenommen und versprochen, sie entsprechend zu verwenden. Ja, rock, schwarze Strümpfe und Schnürschuhe, einen schwarzen Filzhut
Im einzelnen ist die Anbaufläche von Hafer um 791 557, von Sommerweizen um 948 160 und von Gerste um 488 078 Desjatinen zurückgegangen. Die Anbaufläche von Kartoffeln war im Jahre 1915 mit 3256 533 Desjatinen um 285 273 geringer als im Vorjahre, die von Hanf mit 1 241 077 Desjatinen um 162 583 geringer.
Aus Groß- Berlin.
Hochachtend