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Gewerkschaftliches.

folchen Böhmen   gearbeitet hat, ohne dagegen Einspruch zu erheben, bann, meint Herr Levi, sei alles in Ordnung, und der Rechtsstaat tomme ins Banten, wenn er eine Nachzahlung leisten solle. Natür­Ein Jubiläum in der Gewerkschaftspresse. ich mußte fich Herr Levi belehren lassen, daß seine Ansicht irrig Der Gastwirtsgehilfe", bas Drgan der Hotel  -, teftaurations- nicht ausbrüdlich Einspruch gegen den niedrigen Lohn erhoben ist. Aber es tam ihm doch zugute, daß der betreffende Bügler und Staffeehausangestellten, ist vor 25 Jahren am 9. Dftober zum hatte, und so kam der Beklagte mit einem Vergleich davon, wonach erften Male erschienen. An diesem Tage wurde eine Probenummer er eine Nachzahlung von 50 M. leistet. herausgegeben in einer Auflage von 6000, die in allen größeren In anderen Fällen gelang es dem Vertreter des Schneider­Städten Deutschlands  , vornehmlich aber in Berlin  , unter den berbandes, für seine Mandanten nennenswerte Beträge heraus­gaftwirtschaftlichen Angestellten berbreitet wurde. Das neue zuholen auf Grund des Tarifs und der Rechtsprechung der Schlich Kampforgan fand bereits mehrere Blätter anderer Richtung tungskommission. auf dem Plan. Der Unterschied zwischen den alten und Eine gegen die Firma Stein gerichtete Klage auf Nach­dem neuen war aber ein ganz gewaltiger. Der Gast­zahlung wurde auf Anraten der Schlichtungskommission zurück­wirtsgehilfe ftellte sich, wie auch die neue Organisation Bekleidungsamt, sondern die Firma den Stoff lieferte und für genommen, weil es sich um Arbeiten handelte, zu denen nicht das selbst rüchaftlos und ohne Schen auf den Boden der modernen solche Arbeiten zur fraglichen Zeit keine Löhne vom Bekleidungs­Arbeiterbewegung. Vor allem propagierte bas neue Drgan im amt vorgeschrieben waren. Seit dem 10. August sind aber auch Gegensatz zu den alten Gehilfenblättern den Eingriff der Gesez für Arbeiten, zu denen der Unternehmer den Stoff liefert, be­gebung im Interesse der gastwirtschaftlichen Angestellten. Sodann stimmte Löhne festgesetzt, die den Arbeitern unbedingt bezahlt tennzeichnete fich die nene Richtung als entschieden trinkgeldfeindlich, werden müssen. die Lohnfrage wurde in den Vordergrund geschoben. Wenn auch noch etwa Jahrzehnte vergangen find, ehe auf dem Gebiete der Lohnregelung etwas Durchgreifendes im Gastwirtsgewerbe geschehen fonnte, so ändert das nichts an der grundfäßlichen Forderung, die fofort an der Wiege der neuen Bewegung aufgestellt wurde: Lohn statt Trinkgeld.

Aufklärung im Sinne der modernen Arbeiterbewegung Unter­hung der prinzipiellen Forderungen und Rampf allen im Gewerbe bestehenden Mißständen- das war im wesentlichen bas Programm ber nengegründeten Zeitung.

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Aus der Partei.

Krakeel um jeden Preis.

plak geworden für alle Zeitgenossen, die ihren polemischen Unrat Das Hamburger Echo" ist nachgerade zum Schuttablade­gegen den Vorwärts" los werden wollen. Zu den Nörglern, denen es der Vorwärts" nicht recht machen kann, gehört auch Genosse Dr. Lensch. In der Nummer vom 7. Oktober des Hamburger Echos" hat er uns wieder einmal bernichtet". Er greift da unter der Ueberschrift" Was der Vorwärts" nicht bringt" eine von uns abgedruckte zuschrift des Genossen Askew in London  auf, der eine Aeußerung Lensch kritisiert hatte. Dr. Lensch wirft uns vor, daß wir in dieser Zuschrift Askews gerade den wichtigsten selbst eingehen zu wollen, möchten wir den Genossen Dr. Lensch und entscheidendsten Teil gestrichen hätten. Ohne auf die Sache darauf aufmerksam machen, daß es ihm nachgerade bekannt sein dürfte, daß auch noch andere Leute an dem Inhalt des Vorwärts" herumstreichen als die Redaktion. Wir können allerdings ver= stehen, daß das Wirken des Dr. Lensa- wohlverstanden des Lensch von 1915, denn noch vor Jahresfrist hatte sich Lensch noch auf die Beine bringt, mit denen wir bei unserer Redaktionstätige nicht die Zenjur la für das Umlernen verdient night jene Mächte feit zu rechnen haben. Wir stellen also ausdrücklich fest: Wir haben die Stelle in Askews Zuſchrift nicht gestrichen, hatten auch gar kein sachliches Interesse daran, unseren Lesern die vollständige zuschrift Askews vorzuenthalten.

Seiten berechtigte Entrüstung gegen den verklagten Zwischen­Den Schluß der Sigung bildete ein Klagefall, der auf allen meister Gloth, Müllerstr. 133b, hervorrief. Er hat die gegen ihn flagende Arbeiterin, eine Frau mit drei Kindern, an gelernt und ihr in der sehr lange ausgedehnten Lehrzeit einen Wochenlohn von 9 M. und nach beendeter Lehrzeit 12 M. gezahlt. Das ist ungefähr die Hälfte des für Nähe- Im übrigen muß die Wahrnehmung der Interessen der Ham rinnen üblichen Lohnes. Die Klägerin hat auch nach Feierabend burger Arbeiterschaft der Redaktion des Hamburger Echos" sehr noch zu Hause für den Beklagten gearbeitet und diese Arbeiten viel Raum und Zeit übrig lassen, daß sie sich zu jeder Ans beiterin auf Nachzahlung, die Gloth auch vor der Schlichtungs  - feinen Zwed, einen Dr. Lensch und seine Schildgenossen auf das ebenfalls nicht tarifmäßig bezahlt bekommen. Nun klagte die Ar- rempelung des Borwärts" zur Verfügung stellt. Es hat auch Gegründet wurde das Blatt von dem Berein Berliner   Gast- Mitglieder der Kommission, namentlich solche aus der Reihen der edlen Kämpen stellen sich absichtlich blind gegen die Tatsache, daß tommission beharrlich ablehnte. Der Vorsitzende sowie mehrere Unfaire ihrer Handlungsweise aufmerksam zu machen. Diese wirtsgehilfen, einem 2okalverein, der allein das Rifilo zu tragen Arbeitgeber, machten Herrn Gloth energische Vorhaltungen. Ob die Gegenseite, die sie bekämpfen, in ihrer Verteidigung gehemmt hatte. Der Hamburger Bruderverein hatte das Organ für seine Mit er sich denn nicht schäme, einer erwachsenen Person einen Wochen- und eingeengt ist. Vielleicht sind, gerade deswegen diese Leute so glieder wohl eingeführt, im Mai 1891 aber schaffte er das Dbli Lohn von 9 M. zu bieten. Ein so frasser Fall von Ausbeutung tapfer. Aber wir legen das alles zum Uebrigen und sagen uns: gatorium wieder ab, da ihm die Arbeitsvermittlung große Untoften fei ja noch gar nicht vorgekommen. Solche Borhaltungen murden Aufgeschoben ist nicht aufgehoben! verursachte. dem Beklagten gemacht, um ihn freiwillig zu einer entsprechenden Nachzahlung zu bewegen. Doch alles war vergebens. Keinen Pfennig wollte Gloth zahlen. Schließlich wurde. er fostenpflichtig verurteilt, an die Klägerin 85,60 M. zu zahlen.

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etwa 1200 bis 1400 zurück.

In den ersten Jahren kamen außer Berlin   überhaupt nur noch Hamburg   und Dresden   in Betracht. Erft in den Jahren 1893 bezw. 1894 entstanden auch in Leipzig  , Breslau  , Königsberg  , Hannover  , Magdeburg  , Altona  , Bandsbet und Riel Rokalvereine, die durch Abonnement auf den Gastwirtsgehilfen" einen Teil der Unkosten mit aufbrachten. Eine Zeitlang hatte der Gastwirtsgehilfe" auch die Intereffen der auf dem Boden der modernen Arbeiterbewegung stehenden Musiker zu vertreten. Als dann 1891 die geräuschvolle Agitation der ersten Monate vorüber ging, fant die Auflageziffer auf Bei der Gründung des Berbandes im Jahre 1898 betrug die Auflage immer erst 2200, um bis zur Jahrhundertwende auf 2500 zu steigen. Von hier an macht sich eine etwas schnellere Entwicklung bemerkbar. So betrug die Auflage im Jahre 1902: 8400; im Jahre 1905: 5200; 1906: 7400 ust., um bis zum Jahre 1914, bor Ausbruch des Krieges, auf 22 090 zu steigen. Der Krieg brachte, wie bei allen Organisationen, so auch bei den Gastwirtsgehilfen einen starken Rüdgang an Mitgliedern. Demzufolge ist auch die Auflage der Zeitung erheblich gefallen; immerbin werden, da man den Mitgliedern die Beitung ins Feld sendet, auch heute noch 9000 bis 10 000 gedruckt.

Natürlich gestaltete fich das Dasein des Gastwirtsgehilfen nicht immer gerade sehr burgfriedlich". Wie Arbeiterblatt,

Deutsches Reich  .

Die französische   Opposition. Genosse Adolf Cohen bittet uns um Aufnahme folgender Zuschrift:

In Nummer 278 des Vorwärts" vom Freitag, den 8. OL tober d. J., ist im Hauptblatt 3. Seite 1. Spalte ein Artikel ent­halten: Die Opposition in der französischen   Partei". In diesem Die Arbeiter der Solinger Metallindustrie streben eine Artikel wird darauf hingewiesen, daß es irrig wäre, wenn be euerungszulage an. Die Unternehmer waren jedoch nur hauptet würde, daß bei der Zusammenkunft von Zimmerivald bereit, eine solche von 5 Broz. zu gewähren. Eine solche Zulage fein französischer Sozialist zugegen gewesen wäre. Es wird das erscheint in keiner Weise der eingetretenen Teuerung angemessen und bekräftigt mit dem Hinweis darauf, daß das Manifest von Merr das Angebot ist um so seltsamer, als einzelne Fabrikanten bereits heim und Bouderon unterzeichnet jei. Zulagen von 10 und 15 Proz. gewährt haben. Eine Vertrauens­berband, dem Hirsch Dunderfchen und dem Christ- Partei, es sind beides ausgesprochene Gegner jeder parlamenta männerversammlung, die vom Deutschen   Metallarbeiter Merrheim und Bouderon sind nicht Mitglieder der französischen  Hierzu möchte ich bemerken, daß dies kein Beweis ist, denn lichen Metallarbeiterverband gemeinsam einberufen rischen Betätigung. Ueber die Frage des Wertes der parlamenta war, nahm deswegen einstimmig folgende Resolution an:

Die Vertrauensleute der gesamten Federmesserbranche lehnen es ab, der allgemeinen Versammlung der drei Verbände, die am Dienstag, den 5. Oktober, in der Schüßenburg zu Solingen  tagt, die Annahme der fünfprozentigen Teuerungszulage zu empfehlen.

rischen Betätigung habe ich mit meinem mir sehr gut bekannten Kollegen Merrheim des öfteren diskutiert, und zwar im Jahre 1907 in Paris  , 1910 in Birmingham   und 1913 in Berlin  . Eine Menderung in den Anschauungen des Genossen Merrheim war in feinem Jahr zu bemerken. Er verwarf die parlamentarische Be tätigung stets und begründete es mit den Ihnen wohl auch nicht unbekannten Anschauungen, wie sie eben unter den französischen  Gewerkschaftlern vorhanden sind."

Die Vertrauensleute ersuchen die Verbandsleitungen der in Betracht kommenden Organisationen, weitere Verhandlungen mit dem Fabrikantenverband anzubahnen, um über die Höhe der Wir möchten dazu bemerken, daß für den betreffenden Passus Teuerungszulage eine annehmbare Verständigung herbeizuführen. ausdrücklich der Avanti" als Quelle angegeben worden ist. Was hatte auch eine Versammlung des So anbetrifft, so ist Genosse Cohen völlig im Unrecht:

seine Pfgabe ez baie lug audy bas Organ ber Gaftwitts, linger Industriearbeiterberbandes das Angebot der Boden abettie's betten be a trei, 3m itbrigen

gehilfen sich eine hübsche Zahl von Prozessen auf den Hals.

Wie jede gewerkschaftliche Tätigkeit, ist gegenwärtig naturgemäß auch die Gewerkschaftspresse in der gegenwärtigen Beit sehr ein­geengt. Nach dem Kriege aber will der Gastwirtsgehilfe den Kampf für die Berbesserung der wirtschaftlichen Lage der Gastwirts­gehilfen von neuem beginnen, mit neuer Kraft, unter neuen wie er hofft besseren Bedingungen.

Berlin   und Umgegend.

Streit um den rechtmäßigen Lohn.

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Jst denn das Gerechtigkeit? Leben wir denn noch in einem Staate, wo das Recht gilt?" So lamentierte der Konfektionär Revi vor der Schlichtungskommission für Militärbekleidung. Herr Levi hat für das Bügeln von Militärmänteln 60 Pf. Stüd­Lohn gezahlt, während der Tariflohn 80 Pf. beträgt. Der Eügler forderte eine Nachzahlung von 240 M. Das berseßte Herrn Bevi in solche Aufregung, daß er glauben machen wollte, ihm geschehe das größte Unrecht, wenn von ihm verlangt wird, daß er den tarif­lich festgelegten Lohn zahlen muß. Er erklärte es für fein gutes Recht, niedrigere Löhne festzusehen, und wenn der Arbeiter zu

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Unternehmer ebenfalls einstimmig abgelehnt.

Ausland.

Das Ende des Weberstreiks in der Provinz Mailand. Der Streit von rund 35 000 Webern in Busto, Gallareto und Legnano ist am 5. Oktober abends nach sechstägiger Dauer beendet worden. Die Fabrikantenverbände und der Zertilarbeiterverband, vertreten durch die Mailänder   Gewerkschaftskammer, schlossen den Vertrag über die Wiederaufnahme der Arbeit ab. Die Fabrikanten betvilligten eine Erhöhung um 20 Cts.( 16 Pf.) auf die Löhne bis zu 1,80 2ire, von 12 Broz. auf die Löhne von 1,85 bis 2,25 Lire, 11 Proz. bis 3 Lire und 10 Broz. von 3,05 Lire bis zu einem Marimum von 40 Cts.

spricht der Avanti" nicht davon, daß Mitglieder der französischen  Partei anivesend waren, sondern französische   Sozialisten, und dazu gehört auch Merrheim troß seiner früher bekundeten Haltung zum Parlamentarismus. Genosse Mertheim be­urteilt nach dem uns zur Kenntnis gelangten Bericht über die Bimmerwalder Konferenz gerade die gegenwärtige Situation des Proletariats durchaus vom Standpunkt des internationalen Sozialismus.

Im übrigen beruht der Wert der Anwesenheit Bouderons und Merrheims an der Konferenz vornehmlich darin, daß zwei angesehene Mitglieder der französischen   Arbeiterbewegung einem sozialistischen   Friedensprogramm zugestimmt haben.

Aus Industrie und Handel.

Kriegsgewinne.

Eine Aenderung dieses Tarifs darf nur nach zweimonatiger Kündigung vorgenommen werden. Die Fabrikanten verpflichten sich, von jeder Absicht, die Streifenden bestrafen zu lassen, abzusehen und alle Arbeiter bedingungslos wieder einzustellen. Die gelben Ge­werkschaften hatten sich vor ein paar Tagen bereit erklärt, die von Die Anter Werte A.-G. in Bielefeld   können ihre Dividende den Fabrikanten vorgeschlagene Erhöhung um 5 Proz. als genügend von 3 auf 10 Prozent erhöhen. anzuerkennen. Da aber die Zahl der Streifenden von 35 000 auf Die Mechanische Buntweberei Brennet in Stutt 40.000 angewachsen war. hat ihr Streifbruch nichts schaden können, gart steigerte ihren Reingewinn von 404 360 auf 653 430 M. Im da sie eine sehr kleine Minderheit darstellten. Borjahre bereits fonnten 8 Prozent Dividende gezahlt werden.

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Berantw. Redakt: Alfred Wielevy, Neukölln. Inseratenteil verantw. Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Borwärts Buchpr. u. Verlagsanstalt Paul Singer n. Co., Berlin   SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsbl.