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Gewerkschaftliches.

Das Angebot der Frauenarbeit.

in den späteren Monaten anstatt einer Besserung eine weitere Verschlechterung der Arbeitslage eintreten, was für die ge­werblichen Arbeiterinnen, besonders für die der Textilindustrie, eine trübe Zufunft bedeutet. Hier baldigst helfend einzugreifen ist Pflicht des Staates und der Gemeinden.

Deutsches Reich  .

"

Gegen die Lohndrückerei bei Militärarbeiten hat das Bekleidungsamt des VI. Armeetorps in Breslau  energische Vorkehrungen getroffen. Es verpflichtet alle Unternehmer in einem scharfen Vertrag, den es der Volkswachi" zur Veröffent As zu Anfang des Krieges die Arbeitslosigkeit gewaltig lichung übergab, den heimarbeitern in jedem Falle 75 Proz., stieg, wurden davon die weiblichen Erwerbstätigen in weit den Werkstattarbeitern 65 Proz. der vom Bekleidungsamt erheblicherem Maße als die Männer betroffen und erst dann, gezahlten Preise zu gewähren und das Garn zum eigenen Einkaufs. preise abzugeben. Die Unternehmer und Geschäftsinhaber dürfen nachdem sich eine Anzahl Berufe, besonders das Verkehrs­gewerbe und die Metallindustrie, neu oder stärker band der ute und Filzwarenarbeiter und Arbesonders wichtig ist, ist die Bestimmung, daß auch durch Eine gesetzliche Einschränkung der Arbeitszeit forbert der verfchenfe oder Vorteile zuwenden over fie fretbalten". Was aber teinen Angestellten des Bekleidungsamtes( nebst Angehörigen) Ges für die weiblichen Arbeitskräfte erschloß, begann sich auch für beiterinnen. Die Arbeitslosigkeit unter den Hutarbeitern ist weitergabe der fie die Lage auf dem Arbeitsmarkt zu bessern. Die erhebliche geradezu erschreckend. Die ganze Arbeit drängt sich auf die Saison". Unterarbeitgeber uim. Arbeiten an 3 wifenmeister, Zunahme der weiblichen Beschäftigten bei den Krantentassen auf die Monate Januar, Februar, März und April zusammen. Aber obnes nicht finten darf. Die Nichtbeachtung der Vers der Prozentiaz des ist wohl der sicherste Beweis dafür. Trotz alledem bleibt aber auch in der Saison betrug der Prozentiaz der Arbeitslosen im tragsbedingungen hat die fofortige Entziehung der Arbeit zur Folge feit Anfang dieses Jahres die Zahl der weiblichen Arbeits- Striegsjahr 1915 für den Januar noch 138 Proz., für den Februar und da man den Bedingungen eine gewisse rüdwerkende Kraft ge­Iosen fast immer gleich. Ja, die Arbeitsnachweise melden so- 14.1, für den März 16,9 und für den April 23,6. Im Mai iprang geben bat, fonnten viele Heimarbeiter ihren Lohndrüdern noch nach gar ein dauernd steigendes Leberangebot weiblicher Arbeits- die Arbeitslosigkeit auf mehr als das Doppelte hinaus, nämlich auf häglich mit Hilfe des Gewerbegerichts einen Teil des durch unfitt­fräste. Nachfolgend seien die hierüber ermittelten Zahlen 48,3 Proz Selbst in der besten Zeit sind in der Hutliche Manipulationen eingebeimsten Biofits wieder abnehmen. industrie von 100 Arbeitern und Arbeiterinnen mehr als doppelt Gerade in der jetzigen schweren Zeit haben die Bestimmungen große angegeben. Es wurden gezählt: fobiel arbeitslos als im Reichsdurchschnitt der Arbeitslosigkeit. Von Zustimmung in den Arbeiterschichten gefunden. den organisierten Strohhutnägerinnen in Dresden   waren in den obengenanmen Saiionmonaten mehr als der fünfte Teil ohne Arbeit. Am 10. August 1914 wurden von 3080 organisierten Dresdener  Strohhutnäherinnen 2800 als arbeitslos festgestellt. Am 10. August 1915 waren es von 2848 nicht weniger als 2509. Troz dieser Ar­beitslosigkeit wurde im Dresdener Gebiet Tag und Nacht( obne Doppelschichten) und Sonntag wie in der Woche gearbeitet. In gleicher Weise wurde trotz der großen Arbeitelofigfeit in den Be­trieben gewühlt, die seinerzeit Filzbelme, Tichalos, Patronen taschen usw. fabrizierten.

int

bei den Arbeitsnachweisen in den Drganisationen weibliche Arbeitsuchende weibliche Arbeitslose 1915 1914 4959 4461 4036

1915

1914

Januar.

128 000

85 000

16745

Februar

183 000

93 000

13 992

Māra

144 000

106 000

12 295

April

140 000

105 000

12 793

Mai

137 000

104 000

Juni Juli

142 000

144 000

14 761 13 462 14 115

3 569 5 509 5437 4827

99 000 51000

Sowohl die Feststellungen der Arbeitsnachweise wie die der berichtenden Organisationen lassen die mißliche Lage der weiblichen Erwerbstätigen in der Kriegszeit gegenüber dem Vorjahr erkennen. Noch deutlicher tritt dies hervor, wenn die ermittelten Verhältniszahlen angeführt und denen der männlichen Arbeitskräfte gegenübergestellt werden. Es ergibt sich dann folgendes Bild:

Januar

Februar

März April.

Mai

Juni Juli

Auf 100 offene Stellen tamen Arbeitsuchende

1914

Bon 100 Gewerkschafts­mitgliedern taren arbeitslos 1915 1914

Bundesrat ersucht, anordnen zu wollen: Der Verband der Hut- und Filzwarenarbeiter hat deswegen den

1. a) In den Wolhut- und Filzwarenfabrilen dürfen die Arbeiter und Arbeiterinnen nur an böchstens fünf Tagen in jeder Woche beschäftigt werden. b) Die durch die Fabrifordnung festgelegte tägliche Arbeitszeit darf nicht verlängert werden. c) Ueber, Nacht und Sonntagsarbeit ist verboten. d) Die Landeszentralbehörden oder die von ihnen bestimmten Be­hörden sind ermächtigt. eine weitergebende Beschränkung der Arbeitstage und der täglichen Arbeitszeit anzuordnen.

Aus Industrie und Handel.

Kriegsprofite.

Die Handelskammer in Berlin   batte vor einigen Tagen ein Gutachten erstattet, über die Provision, die für den Nachweis eines Geldgebers für Heereslieferungen an den Vermittler zu zahlen ist. Der von der Handelstammer als üblich bezeichnete Satz von einem Prozent ist bei der Zunft der Gelbvermittler auf lebhaften Wider spruch gestoßen und einer diefer Vermittler führt nun im Handels. teil des Berliner Tageblatt" folgenden Fall an: Dem Einsender diefer Zeilen gelang es zum Beiſpiel, einem Heereslieferanten den nachgesuchten Kredit von 25 000 m. bei einer hiesigen Banffirma zu vermitteln. Der Heereslieferant batte einen Auftrag auf Herstellung von 24 000 Granaten binnen drei Monaten an die Heeresleitung zu liefern. Dieser Auftrag brachte ihm einen Gewinn von 5 M. pro Granate, in drei Monaten also 120000 Mart. Das Bantgeschäft, das die 25 000 M. Hergab, berechnete für diefes Kapital nicht nur die üblichen Zinsen und Brovision, sondern beteiligte sich an der Herstellung der Granaten derart, daß ihm für die Hergabe diefer 25 000 m. für einige Monate ein Gesamtgewinn von zirka 6000 Mufloß. Wenn die Handelskammer meint, daß der Vermittler für die Bermittlung dieses Geschäfts, bei dem der Heereslieferant 120 000 M., der Geldgeber aber 6000 m. verdient, mit 250 M. abgefunden werden soll. so ist diefe Meinung im höchsten Grade zu mißbilligen, denn der Vermittler hat ja gerade dem Heereslieferanten und dem Geldgeber durch seine Vermittlung zu ihren großen Verdiensten ver­holfen."

2. a) In den Seidenhuts, Klappbuts, Haarfilzhut-, Damen­hut- und Strohhutfabrilen jeder Art und Gattung ist Ueber-, Nachts und Sonntagsarbeit. iowie jede Verlängerung der durch die Fabrifordnung festgesezten Arbeitszeit verboten. b) Zur Bes hebung der Arbeitslosigkeit unter den Heimarbeiterinnen in der nun 2,1 Strohhutindustrie ist die Einschränkung der Arbeitszett finngemäß auf diese Heimarbeiterinnen anzuwenden. Es darf an die Heim­arbeiterin nicht mehr Arbeit ausgegeben werden, als die Betriebs­näberin in der täglichen Arbeitszeit machen fann. c) Die Landes­zentralbehörden oder die von ihnen bestimmten Behörden sind ermächtigt. eine Beschränkung der Arbeitstage und der täglichen Arbeitszeit anzuordnen.

2,6

1915 männl weibl. männl. meibi. manul. weibl. männl. weißI. 125 167 234 105 5,8 11,1 5,0 2,4 113 172 218 97 4,5 9,4 3,9 98 152 173 92 2,6 8,3 2,9 1,9 100 165 161 94 1,9 9,1 2,9 1,7 99 158 172 100 1,7 10,0 2,8 2,6 96 157 168 101 1,4 9,1 2,5 98 165 158 99 1,4 9,7 2,8 2,4 Die größere Arbeitslosigkeit der weiblichen Gewerkschafts­mitglieder tritt auch bei den Feststellungen über die Häufig­feit der Arbeitslosigkeit hervor. So standen zum Beispiel im 2. Quartal 1915 den 8,9 Proz. männlichen Arbeitslosen 17,5 Proz. weibliche Arbeitslose gegenüber, während in dem gleichen Quartal 1914 die entsprechenden Zahlen 9,9 und 6,8 betrugen.

Das Bankgeschäft hat also auf das Jahr berechnet, fast 100 Broz. In der Begründung der Betition ist auf die Notwendigkeit Binfen genommen. Dieser skandalöie ucher ist dadurch ver­hingewiesen, die Arbeitslosigkeit durch Strecken der Arbeit zu be- ichleiert worden, daß sich das Bankgeschäft an dem Unternehmen be­fämpfen. Die Verminderung der Arbeitstage und der Wegfall jeg- teiligt hat. Man fann es verstehen, wenn der Vermittler unter licher Ueber-, Nacht- und Sonntagsarbeit gestatte es doch, während dieien Umständen der Meinung ist, daß ihm statt 250 m., mindestens der Kriegszeit alle Aufträge rechtzeitig erledigen zu können. Es 2500 M. gebührt hätten. Für die Heeresverwaltung sollten Ge brauche nur mit der Saisonarbeit früher begonnen und später auf schäfte dieser Art aber ein Anlaß iein, einmal zu prüfen, ob die von gehört zu werden. Heereslieferungen tönnen rechtzeitig erfolgen, ihr gezahlten Preise nicht viel zu hoch sind. Nach den neuesten Erhebungen der Gewerkschaften hat wenn sie besser berteilt werden, daran habe es bisher auch im Monat August die Steigerung der Arbeitslosigkeit gefehlt. Trotz der gegenwärtig geübten freiwilligen Einschränkung Kriegsgewinne  . bei den weiblichen Mitgliedern angehalten, denn die Arbeits  - der Arbeitszeit sei eine einheitliche gefeßliche Einschränkung unerläß­Die Lothringer Lederwerke A.-G. in St. Julien Tosenziffer erhöhte sich auf 9,9. Dies ist zum größten Teil lich, um dem vorzubeugen, daß die kommenden Saison, Winter erzielten einen Robgewinn von 550 585 M. gegen 62 085 M. im auf die behördlich verfügte Betriebsein- und eb. Heeresaufträge durch Ueber-, Nachts, Sonntags- und ver- Vorjahr. Der Reingewinn stieg von 30 490 auf 190920 m., wovon schränkung in der Zertilindustrie zurückzuführen. längerte Arbeitszeit in furzer Zeit ausgeführt und die Arbeiter dann 10 Broz,( im Vorjahr 3 Proz.) Dividende gezahlt werden. dem Elend der Arbeitslosigkeit preisgegeben werden. Die gesetzliche Wurden doch allein im Textilarbeiterverband zu Ende Einschränkung der Arbeit sei ferner unerläßlich für die Heimarbeite- Freitagmittag. Deftlich der Oder vielfach beiter. In der Nacht zum Freis August 1974 Arbeitslose, darunter 1137 weibliche, mehr gerinnen, widrigenfalls würde der Zwed, allen längere Zeit Arbeit tag fühl. In den Tagesstunden überall mild. Im Westen noch liber­zählt, als zu Ende Juni. Aller Voraussicht nach wird auch und Verdienst zu sichern, nicht erreicht. wiegend bewölft. Etwas nebelig, jedoch nirgends erhebliche Niederschläge.

Wetteraussichten für das mittlere Norddeutschland.

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