Einzelbild herunterladen
 

Mr. 285. 32. Jahrgang.

Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Bedenken zur Kartoffel­

verordnung.

0 vor, daß sie ziemlich erheblich ausfallen wird, weil die Markt­berhältnisse für die Beschaffung der Rohmaterialien zurzeit durchaus unbefriedigend seien. Insbesondere begegnet die Beschaffung des Malzes und der Gerste Schwierigkeiten, weil es mit Bezugscheinen für Gerste vielfach hapert.

-

"

-

Freitag, 15. Oktober 1915.

Um 10 Uhr waren im Innern der Halle noch etwa 100 Stäufer. Weiter wurde niemand mehr eingelassen. Ein Schuhmann, der dem Schlachthofbeamten zur Schließung der Türen riet, sagte, es seien noch gegen 1000 Menschen draußen. Diese tausend haben also vergebens eine Nacht auf der Ueber die au erivartenden Wirkungen der Bundesratsverordnung Wenn die neue Verteuerung dieses früher so beliebten Ge- Straße zugebracht. Als wir hinaustraten unter die Menge zur Kartoffelverforging gegen die Meinungen auseinander, aber träntes" wie die Rundschau" sagt auch nicht so unangenehm der Enttäuschten, da bekamen wir ihre Klagen zu hören, von niemand hegt besonders hohe Erwartungen. Die Kreuz empfunden wird wie der Wucher mit den notwendigen Nahrungs- denen wir wünschten, daß sie das Ohr des Oberbürgermeisters 3eitung" befürchtet Schwierigkeiten bei der Durchführung und mitteln, so liegt doch ein Grund für die Preissteigerung nicht erreicht hätten. Zahlreiche Frauen umringten uns und fragt, wie der Kommunalverband den Bedarf feststellen solle. Die vor, da bereits früher der Preis mehrfach in die Höhe getrieben klagten, daß sie schon drei, vier Nächte hintereinander vor Erfahrung des letzten Jahres habe gezeigt, daß der Kartoffelbedarf wurde. der Tür der Verkaufsstelle gewartet und doch nicht zeitig in den Städten und Industrieorten viel zu sehr überschätzt werde. genug dagewesen wären, um etwas zu bekommen. So müßten Daher müßte in diesem Jahre zunächst in den einzelnen Kommunal­sie auch heut wieder leer nach Hause gehen, während andere, verbänden eine genaue Feststellung des Bedarfs erfolgen. Das die gestern erst gekauft hätten, auch heute wieder einen Ein­werde kaum möglich sein, ohne daß die Kommunalverbände die fauf hätten machen können. Die Frauen meinten, es gehe minder bemittelte Bevölkerung öffentlich auffordern, ihren Bedarf nicht immer nach der Reihe. Manche Käufer verständen es, für Herbst und Winter bei ihrer Kommunalbehörde anzumelden. sich vorzudrängen oder würden vielleicht bevorzugt. Mit Recht meinten die Beschwerdeführerinnen, der Fleischverkauf müsse geregelt werden. Eine Kontrolle durch Karten, ähnlich der Brotkarte, müsse eingeführt werden, damit die vorhandene

Die Städte über die Neuregelung der Kartoffel­versorgung.

Uns wird geschrieben:

In einer von zahlreichen deutschen Stadtverwaltungen beschidten Besprechung hat Einstimmigkeit darüber geherrscht, daß die Städte Das wird in der Tat notwendig sein, wenn sich die Gemeinden durch ihre Beteiligung an der neuen Gesellschaft nicht in der einigermaßen gegen die Gefahr sichern wollen, nachher auf ihren 2age sind, einen Teil der der Reichsleitung obliegenden Ver­Borräten sigen zu bleiben. Aber es fommt nun noch eine weitere antwortung für die Kartoffelversorgung zu übernehmen und daß be­Schwierigkeit hinzu. Die Gemeinde ist absolut verpflichtet, die sonders eine Verantwortung für die Richtigkeit des von der Ware möglichst gleichmäßig auf die Konsumenten verteilt bei der Reichskartoffelstelle angemeldeten Mengen auch abzunehmen. Reichsleitung gewählten Weges die städtischen Verwaltungen nicht werde. Unter allen Umständen müsse verhindert werden, daß Stamm sie ihrerseits dieselbe Verpflichtung auch den Konsumenten treffe. Andererseits haben die städtischen Verwaltungen dem an Leute, die heut erst mehrere Pfund Fleisch und Schmalz auferlegen? Die werden sich zum guten Teil zu einer Abnahme fie ergangenen Ruf zur Beteiligung an der Kriegskartoffelgesellschaft fauften, morgen schon wieder das gleiche Quantum bekommen bestimmter Quanten nicht zwingen lassen wollen und darauf speku- Folge geleistet. Der auf die Städte entfallende Teil des Stamm- fönnten. Tatsächlich gebe es Leute, die man täglich in den lieren, daß bei vorgerückter Jahreszeit der Preis der im freien Ver- fapitals ist auf 52 deutsche Städte einschließlich der Landgemeinde vordersten Reihen der Wartenden sehe und die verhältnis­mäßig große Einkäufe machen, während andere nächtelang tehr zu erwerbenden Kartoffeln unter die von der Gemeinde zu Berlin- Steglitz verteilt und bereits fest gezeichnet worden. bergebens gewartet hätten. zahlenden Grundpreise" sinken könne. Hier liegt eben der schwache Wir empfehlen diese Wünsche der Berücksichtigung durch Punkt des ganzen, so komplizierten Systems. die städtischen Behörden.

"

In der Weddinghalle.

Unter ungeheurem Andrang erfolgte bisher in den Markthallen

Was auch bei uns nötig wäre! Nun meint einfachmännischer Mitarbeiter" der Vossischen Während in Deutschland nur ganz unzureichende Maßnahmen Zeitung", daß vielleicht die neue von Kartoffel zur Versorgung der Bevölkerung mit Kartoffeln getroffen worden händlern gegründete Gesellschaft, die ein mit sind, hat die deutsche Zivilverwaltung in Polen sich zu einer 25 Broz. einzuzahlendes Stapital von 2 mia. Mart aufbringen will, durchgreifenden Regelung, nämlich der Beschlagnahme aller der Verkauf von Sped, Schinkenfett und Schmalz zu Vorzugspreisen. Hand in Hand mit den Kommunen der großen Städte gehen und Kartoffelvorräte entschloffen. Der Verwaltungschef bei diesen Rückhalt bieten könne, und es scheint ihm nur fraglich, ob dem Generalgouvernement Warschau hat bekannt gemacht, Solange der Verkauf am Nachmittag vor sich ging, standen bereits die in der Verordnung festgesetzten Preise von 55-61 M., die nur daß sämtliche Kartoffeln und Kartoffelfabrikate in den Gouvernements um 1 Uhr mittags die ersten Reflektanten, meist Frauen, vor der Halle, für die durch die Reichskartoffelstelle zu beziehenden Kartoffeln gelten. Stalisch, Plock , den Kreisen Wloclawec, Nieszawa , Kutno , Gostynin um zu etwas Speck oder Schmalz zu gelangen. Mit den Stunden einen risikolosen Anreiz für die neue Gesellschaft bieten können, sich des Gouvernements Warschau , sowie den Kreisen Czenstochau, schwoll die Menge immer mehr an, so daß die letzten auf der Straße mit großen Kartoffelmaffen festzulegen. Bendzin, Last, Lodz und Brzeziny des Gouvernements Petrikau standen. Droben, am Wedding , waren die Zustände besonders Uns scheint es vor allen Dingen fraglich, ob nicht die Ein- beschlagnahmt sind. Ein Verkehr mit Kartoffeln und Kartoffel- schlimm. Es kam vor, daß Frauen, vom langen Stehen erschöpft, schiebung dieses Verbandes den Zweck der Berordnung vollständig fabrikaten ist nur innerhalb der Kreise mit Genehmigung des Kreis- ohnmächtig zusammenbrachen. Direkt lebensgefährlich wurde die illusorisch machen könnte. Es gibt Grundpreise für die Produzenten, chefs zulässig. Alle bereits abgeschlossenen Lieferungsverträge, die Sache aber, wenn das Tor um die fünfte Stunde geöffnet wurde. aber keine für die Händler, und wer weiß, was die Verbraucher zur Lieferung außerhalb eines Kreises verpflichten, werden auf- Dann drängte die Menge wie ein wilder Sturzbach in die Halle, schließlich für die Kartoffeln zahlen müßten, die für 55-61 M. pro gehoben, ohne daß Käufern oder Verkäufern ein Anspruch auf Ent- wobei es natürlich zu den unerquicklichsten Szenen kam. Einzelne Tonne bei den Erzeugern eingekauft wären? schädigung zusteht. Bereits geleistete Anzahlungen sind zurüdzu- Frauen wurden in die Stände gequetscht, andere in umherstehende geben. Hinfort dürfen Verträge zur Lieferung außerhalb eines Stiepen gestoßen und es kann von Glück gesagt werden, wenn hierbei Streises nur noch zugunsten der Zivilverwaltung des General- fich nicht ein schwereres Unheil ereignete. Was aber besonders zum gouvernements abgeschlossen werden. Für die Ankäufe der Zivil- Unwillen herausforderte, war der Umstand, daß manche Käufer mit verwaltung wird der Kartoffelpreis frei Waggon nächster Bahnstation Silfe von Familienangehörigen geradezu hamsterten" und möglichst auf 1,25 m. per 3entner festgesetzt. Bei einer Entfernung von viele der so heiß umstrittenen Waren in Sicherheit brachten. Soweit über sechs Stilometer. Zwischen Hof und Station wird Anfuhr die Meinung der benachteiligten Käufer zum Ausdruck gelangte, er­von 1 f. per Beutner und Kilometer hoffen sie durch die Einführung des Markensystems eine bessere und gewährt. Bei ausnahmsweise ungünstigen Wegen kann eine Sonderzulage gerechtere Regelung des Verkaufs. bewilligt werden. 1,25 m. gilt zugleich als höchstpreis. Für ausgesuchte Gẞlartoffeln lann der Streischef bis 2 M. bewilligen.- mit Genehmigung des Kreischefs( Polizeipräsidenten ) können aus­gesuchte Gßkartoffeln zu höchstens 2 M. nach Warschau , Lodz , Sosnowice und Czenstochau sowie nach Deutschland geliefert werden, legteres nur durch die Hand der Zivilverwaltung. Preis für Kar­toffelflocken 9, Kartoffelwalzmehl 10, Kartoffelschnitzel 8,50, Star­toffelmehl I. Qualität 13,50.

"

Die Kreuz- Zeitung " hat am Ende recht mit der Ver­mutung, daß die Reichskartoffelstelle die zu erwartenden Ansprüche der Kommunalverbände leicht befriedigen könne. Aber nur deshalb, weil diese Ansprüche mit Rücksicht auf die erwähnten Schwierig feiten gering sein werden, biel geringer jedenfalls, als es im Interesse der Voltsernährung liegt. Das Blatt stellt selbst folgende Berechnung an:

Die gesamte Kartoffelanbaufläche Deutschlands dürfte etwa 3 Millionen Heftar betragen. Davon entfallen auf den Groß­grundbesig, der im wesentlichen von der Verordnung getroffen wird, etwa 0,66 Millionen Hektar, also der fünfte Teil der ge samten Anbaufläche. Man schätzt die Ernte dieses Jahres auf 50 bis 55 Millionen Tonnen, demnach beim Großgrundbesiz auf Hiervon werden durch die Ver­ordnung nur der 10. Teil, gleich 1 Million Tonnen, beschlagnahmt."

10 bis 11 Millionen Tonnen.

Der Gesamtbedarf für Zwede der menschlichen Ernährung be­trägt etwa 15 Millionen Tonnen. Das Quantum, das eventuell zu beschlagnahmen ist, fann also unmöglich ausreichen, die Ansprüche auch nur der unbemittelten Bevölkerung zu decken, und wenn darauf hingewiesen wird, daß der Kartoffelstelle zunächst ja noch der freie Markt zur Verfügung stehe, so wissen die Beherrscher des freien Marktes auch sehr gut, was die Glocke geschlagen hat und die Rück­sicht auf die Möglichkeit einer Beschlagnahme von 1 Million Tonnen wird sie nicht veranlassen, niedrige Preise zu stellen. Die Hoffnung des Berl. Lokal- Anzeigers", es werde der Reichsstelle gelingen, frei­händige Einkäufe in größerem Maßstabe zu einem niedrigeren, als dem auch von diesem Blatte als übertrieben hoch empfundenen Grund­preise abzuschließen, wird sich also taum erfüllen.

Das tägliche Brot.

Glänzende Aussichten!

-

-

im Auch die Preise sind wesentlich niedriger angesetzt als das für Deutschland kürzlich vom Bundesrat geschah.

thirs

Aus Groß- Berlin.

Kampf um Fleisch und Fett.

Am gestrigen Tage war nun durch Bettelanschlag bekannt ge­geben worden, daß der Verkauf der erwähnten Fette nur noch von morgens 7 Uhr an erfolge. Viele der Frauen hatten das nicht rechtzeitig erfahren, und so sammelten sich auch gestern bereits in den frühen Nachmittagsstunden Hunderte von Kauflustigen vor der Halle in der Reinickendorfer Straße an, obgleich die Bekanntmachung ausgehängt war. Sie standen und Harrten in der Hoffnung, daß vielleicht doch noch eine Wendung in den Anordnungen der Markt­ballenverwaltung eintreten könnte und sie noch etwas Speck oder Schmalz erhalten würden. Es blieb aber wie angekündigt. Als um 5 Uhr geöffnet wurde, war nichts von den begehrten Artikeln zu haben. Solche Frauen aber, die schon am Morgen dagewesen waren, erzählten, daß auch zu dieser Zeit schon ein wilder Kampf um die Fette entstanden sei. Um 5 Uhr früh waren die ersten Käufer gekommen, um 7 Uhr begann der Verkauf und um 28 Uhr war auch fein Fussel mehr von Spec oder Schmalz vorhanden.

Kriegs- Elendsbilder.

Es ist keine Uebertreibung wenn wir sagen, daß in Berlin täglich Tausende von Personen fämpfen, um ein kleines Quantum Fleisch oder Schmalz zu erlangen. Allerdings wird Durch die Berliner bürgerliche Bresse läuft folgende recht viel­dieser Kampf nicht mit Mitteln der Gewalt, ja nicht einmal fagende Schilderung: Vor den Berliner Stafernen entwickelt sich um mit- heftigen Worten geführt. Aber, ist nicht ein unverhältnis die Mittagszeit ein lebhaftes, buntes Bild, nicht feldgrau, sondern mäßiger Aufwand von Zeit und Kraft, ein zähes Ausharren nüchtern und verschämt. Gegen 12 Uhr erhält der Militärposten in feuchtfalten Herbstnächten auch ein Kampf? So kämpfen Besuch: der Blecheimer, die Blechlanne und der irdene Topf er­Tag für Tag Tausende, um für ihr gutes Geld ein Stück werben sich dann hier für kurze Zeit Heimatrecht. Alte Mütterchen und alte Männer, junge Frauen und Kinder erscheinen mit diesen Fleisch oder ein Pfund Schmalz an den städtischen Verkaufs- Gefäßen bewaffnet und stellen sich recht fein in Neih und Glied auf. Die Fleischwarenfabrik Vogt u. Wolf Aktiengesell- stellen zu erstehen. An den Markthallenständen, wo städtische So stehen sie bis anderthalb Stunden und warten geduldig auf schaft in Gütersloh zahlt für das abgelaufene Geschäftsjahr Wassen lange vor Eröffnung der Hallen und reißen sich fast gebliebene Mittagessen bringt. Die Teuerung für Lebensmittel treibt schaft in Gütersloh zahlt für das abgelaufene Geschäftsjahr Fleisch- und Fettwaren verkauft werden, drängen sich die den Küchenschwaben", der in einem Blechlessel das übrig 30 Proz. Dividende. Wie in der Generalversammlung mitgeteilt wurde, haben auch die ersten Monate des be- die Kleider vom Leibe, um die begehrte Ware zu erstehen. manchen zum Kasernentor, der es sich früher nicht hat träumen gonnenen Geschäftsjahres wieder gute Ueberschüsse gebracht, Ganz besonders stark ist der Andrang an der Ecke der lassen, daß er einst verschämt übriggebliebenes Militärmittagessen er­so daß die Aussichten als glänzend zu bezeichnen sind". bäude des Schlachthofes Schmalz, Gefrierfleisch und frisches Eldenaer und Thaer straße, wo die Stadt in einem Ge- bitten werde." In der Tat, für die-Aktionäre sind die Aussichten Sammelfleisch zum Verkauf stellt. glänzend; aber für die Konsumenten?

beleuchten

Zuckerprofite.

-

Meldepflicht für Kunstgegenstände aus Kupfer usw. Gestern und vorgestern haben wir das Treiben an dieser laut geworden, daß von den durch die Beschlagnahmeverordnung Der Berliner Magistrat teilt mit: Wiederholt ist die Ansicht Stelle beobachtet. Schon am Mittwochnachmittag fanden sich vom 31. Juli 1915 betroffenen Gegenständen diejenigen, die als zahlreiche Frauen ein in der Absicht, dort auf der Straße zu Kunstgegenstände und alte Erbstücke betrachtet werden, nicht zu Nichts vermag die Zuckerpolitik der Regierung besser zu warten, bis die Verkaufsstelle am nächsten Morgen um 7 Uhr melden sind. Diese Auslegung der Verordnung ist unrichtig. Alle als folgende Tatsache: Die Aktiengesellschaft geöffnet werden würde. Während des Tages vertrieben in der Bekanntmachung genannten, im§ 2 der Berliner Ausführungs­Zuckerfabrik Schroda steigert ihre Dividende von Schuyleute die Wartenden. Aber in den Abendstunden, wo bestimmungen( Rückseite des Meldevordrucks) als meldepflichtig be­24 auf 40 Prozent. Der Reingewinn der Gesellschaft stieg die Polizei die Ansammlung nicht mehr hinderte, fanden sich zeichneten Gegenstände müssen zur Vermeidung der Bestrafung ge­bon 306 800 auf 509 000 Mart. Bekanntlich gibt es für Hunderte von Personen, meistens Frauen, ein. Auf mitge- meldet werden, auch wenn fie funstgewerblichen oder kunstgeschicht­Zucker nicht Höchst, sondern Mindestpreise. Noch vor kurzem brachten Schemeln und Fußbänken setten sie sich längs der lichen Wert haben. So find z. B. alte mit fünstlerischen Ornamenten hat die Regierung den Preis für Rohzucker für 1915/16 Mauer auf der Straße nieder. Um 8 Uhr abends bestand versehene Mörser, alte Kupferkessel, die als Erbstücke in der Familie aufbewahrt werden, unbedingt zu melden. wieder erhöht. Die Gewinne, die von den Zuckerfabriken im die Menge aus mehreren hundert und um Mitternacht war Jahre 1914/15 gemacht wurden, waren der Regierung offenbar fie um weitere hunderte angewachsen. Sie alle nahmen die noch zu niedrig. Jezt können die Aktionäre dank der Für Beschwerden einer schlaflosen Nacht im Freien und das Risiko sorge der Regierung für das nächste Jahr eine noch höhere eines falten Regenschauers auf sich, um bei dem Verkauf, der Dividende erwarten! nur von 7-10 Uhr vormittags währt, nicht zu spät zu kommen.

Die Verwaltung der Zuckerfabrit ist natürlich über das Ergebnis höchft erfreut; sie schreibt sogar in ihrem Bericht:

Den Dank, den wir unserem Vaterlande für den Schutz, den es uns gewährt, schulden, wollen wir zum Aus­drucke bringen und werden der Generalversammlung einen dementsprechenden Antrag einreichen."

Auf diesen Dank" find wir wirklich neugierig. Es ist schade, daß die Gesellschaft vorläufig noch so schamhaft darüber schweigt.

Weitere Erhöhung der Bierpreise! fährt, wird der Verein der Brauereien Berlins und Umgegend schon Wie die Tägliche Rundschau" von wohlunterrichteter Seite er in naher Zeit voraussichtlich sogar schon bis zum 1. November dieses Jahres die Bierpreise nochmals erhöhen. Welchen Be trag diese Heraufsetzung der Preise erfahren soll, ist noch nicht genau festgelegt; indessen herrscht in den Brauerkreisen die Ueberzeugung

-

Für den Fall, daß der Eigentümer Befreiung von der Abliefe­rung wünscht, muß er außer der Meldung nicht auf derselben einen besonderen Antrag an den Magistratskommissar für Militär­angelegenheiten, Berlin , Stadthaus Klosterstraße, Zimmer 39/41, richten. Die Möglichkeit zur Freigabe anderer als der vorbezeichneten Gegenstände besteht nicht.

die mit dem Stempel Reinnidel" oder mit der Abkürzung R. N." Von Gegenständen aus Reinnickel sind nur diejenigen zu melden, die mit dem Stempel Reinnickel" oder mit der Abkürzung R. N." versehen sind. Außer den in dieser Weise abgestempelten Gegenständen bestehen nur noch aus Reinnickel: Einfäße für Kocheinrichtungen, Steifel, Deckel, Schalen, Innentöpfe nebst Dedeln, Kipptöpfe, Star­toffel, Fisch und Fleischeinfäße, die in der Hauptfache nur in An­stalten, Strantenhaus füchen und Gasthaustüchen vorkommen. Selbst­verständlich müssen diese auch dann gemeldet werden, wenn sie den Stempel Reinnidel" nicht tragen.

Als die Verkaufsstätte geöffnet wurde, wehrten Schutz leute dem allzu ungestümen Andrängen. Gruppenweise wurden die Käufer eingelassen. Um 9 Uhr, als etwa die Hälfte der Wartenden abgefertigt war, erlebten wir eine Ueberraschung. In Begleitung eines uns unbekannten Herrn erschien Oberbürgermeister Wermuth. Er sah sich das Treiben vor und in dem Verkaufsraum an und entfernte sich dann mit seinem Begleiter. Hoffentlich hat die Besichtigung den Herrn Oberbürgermeister davon überzeugt, daß die völlig un- Unrichtig ist die von einzelnen Tagesblättern gebrachte Mit­geregelte Art des Verkaufs von Fleischwaren durch die Stadt teilung, daß auch Nippessachen zu melden find. In den vom Oberbürgermeister Wermuth wäre noch eine halbe Stunde merkt, daß derartige Gegenstände nicht zu melden find. Es kann im zu argen Mißständen führt. Wir hätten gewünscht, Herr Magistrat erlassenen Ausführungsbestimmungen, die auf der Nück­seite eines jeden Meldescheins abgedruckt sind, steht ausdrücklich ver­länger an Ort und Stelle geblieben. Dann hätte er die übrigen nicht genug empfohlen werden, die Ausführungsbestimmungen Klagen und die Wünsche der enttäuschten Frauen hören möglichst sorgfältig vor der Ausfüllung des Meldebordrucks durch­fönnen, die nach einer schlaflosen Nacht voll Hoffen und zulesen. Es werden dann die meisten Zweifel, die noch bestehen Harren leer ausgingen... jollten, beseitigt werden. moved sissim llius ceslai? ds3118: fodsf.