Premierministers tanzte, und auch ganz im allgemeinen hätten Mi» vielleicht noch dieses und jenes über die Auffassung der „Norddeutschen Allgenieinen Zeitung" von der Entente zu sagen, wenn wir dieselbe Bewegungsfreiheit besäßen wie sie und der„Labour Lcadcr". In eine m Punkte jedoch teilen wir die Ansicht des amtlichen Organs vollkommen, daß näm- lich das Volk in England sowohl wie in Frankreich den r i e g nicht gewollt hat, sondern in das Unglück hineingetrieben wurde. Tas sranzösische Volk, so heißt es, wäre dankbar dafür gewesen, wenn es durch entsprechende Abmachungen zwischen England und Teutschland nicht nur gegen eingebildete Angriffspläne Deutschlands , sondern auch vor den Kriegshetzern im eigenen Lande geschützt worden wäre, und von England wird gesagt: »Wohl niemals ist ein Volk mit so frivolem Leicht- sinn gewaltsanr in einen Krieg hineingezogen worden, wie das englische in den gegenwärtigen Krieg, Wie wenig kriegerisch die Stimmung in breiten Schichten des englischen Volkes war, beweist die Haltung der englischen Presse in den letzten Tagen vor Kriegsausbruch, beweisen auch die Verband- lungen des Unterhauses in jener Zeit. Die furchtbaren Leiden d-S Krieges, die entsetzlichen Opfer an Gut und Blut sind dem englischen Volke von der liberalen Regierung auserlegt worden, weil eS für sie keine Rückkehr gab auf der verhängnisvollen Bahn, die sie eingeschlagen und unentwegt verfolgt hatte, seil sie ans Ruder gelangt war, weil sie sich dem Zweibund mit seinen aggressiven Tendenzen nrit Haut und Haaren verschrieben hatte." Es wird diesem und jcneni wider den Strich gehen, daß die„Nordd. Allg. Ztg." hier der englischen Regierung nicht die Rolle der treibenden Kraft in der Entente zuweist, sondern ihre Hauptschuld in einer gewissen Frivolität und in der nervenschwachen Passivität erblickt, mit der sie schließlich in das Lager des angriffslustigen Zwcibundes hinübergeglitten ist. Aber die Erörterungen über diesen Punkt überlassen wir zunächst dem Grafen Reventlow und seinen Freunden. Wir halten uns an die starke Betonung der kriegs- gegnerischen Stimmung der Völker. Das große Problem der Zukunft ist, diesem Friedens- willen allenthalben die Möglichkeit zu verschaffen, sich gegen die verblendete Frivolität einzelner Staats- männer und die Hetzereien bestimmter Cliquen durchzusetzen, und gerade die Veröffentlichungen der„Nordd. Allg. Ztg." bringen den Gedanken nahe, daß eins der Mittel zu diesem Zweck gegeben wäre, wenn die Negierungen ihre Ansichten und Meinungsverschiedenheiten über die schwebenden Fragen der internationalen Politik schon im Frieden ebenso freimütig vor das Forum der öffentlichen Meinung brächten, wie sie es jetzt im Kriege tun. Zumal da sie dann kaum zu besorgen brauchten, daß unvollständige und entstellende Berichterstattung das Volk in dem einen Staate über den Standpunkt des andern in die Irre führen könnte.
Greps Reüe über üie Salkanlage. London , 13. Oktober.<W. T. B.) Unterhaus. Staats- sekretär G r e v gab eine Erklärung über die diplomatische Seite der B a l k a n l a g e ab, in der er sagte: Beim Aus- bruch des Krieges wünschten wir, daß er sich nicht ausbreite. Wir gaben zusammen mit unseren Alliierten der Türkei die Versicherung, daß, wenn sie neutral bliebe, das türkische Territorium nicht in Mitleidenschaft gezogen ivcrden würde. Als die Türkei sich dann am Kriege beteiligte, richteten die Alliierten ihre vereinigten Bemühungen darauf, eine U e b e r- r i n st i m in un g zwischen den B a l k a n st a a t e n zu erzielen. Unglücklicherweise war die Stimmung auf dem Balkan nicht ffir Einigkeit, sondern für schärfsten Zwiespalt. IL war klar, daß nur ein entschiedenes Uebergelvicht und Vorteile auf dem Schlachtfelde es den Alliierten ermöglichen würden, eine einheitliche Politik am Balkan durchzusetzen. Außer ihren Angeboten betreffend Thrazien boten die Zentral- mächte Bulgarien für seine Neutralität mehr als die Alli- irrten billigcrweisc anbieten konnten. Die Versprechungen, die Bulgarien vcranlaßten, den Krieg zu erklären, wurden von den Zentralmächten auf Kosten der Nachbarn Bulgariens gemacht, ohne einen entsprechenden Vorteil für letztere. Wir standen eine ganze Zeit in freundlichen Beziehungen zu Rumänien , das einen Balkanbund begünsttgte. Grey pries sodann die Geschicklichkeit und Tapferkeit der Serben, mit der diese sich gegen die Feinde kehrten und sie aus dem Lande vertrieben, als einen der hervorstechendsten Züge des Krieges. Wieder sehe ich Serbien einer Krise gegenüber und begegne ihr mit demselben glänzenden Mute. Die Teilnahme Bulgariens am Kriege übe großen Einfluß auf die Lage aus. Es liege auf der Hand, daß die Interessen Griechen- l a n d s und Serbiens jetzt identisch seien. Auf die Dauer würden sie zusammen stehen und fallen. Bei den Maßregeln, die wir ergriffen haben, fuhr Grey fort, gehen wir in eng- st er Zusammenarbeit mit Frankreich vor. Die Mitwirkung russischer Truppen ist versprochen, sobald sie verfügbar gemacht werden können. Die militärischen Maßnahmen, die ergriffen wurden, nni den Erfordernissen gerecht zu werden, bilden den Gegenstand andauernder Aufmerksamkeit der militärischen Stellen der Alliierten. Sie werden auf gesunden strategischen Grund- jätzen aufgebaut werden. Serbien kämpft um seine nationale Existenz. Es ist eben jetzt in ein erbittertes heftiges Ringen verwickelt, aber auf welchem Schauplätze immer die Kämpfe stattfinden, es handelt sich immer um denselben Krieg. Auch die Entscheidung wird für alle dieselbe sein. London , 15. Oktober. lW. T. B.) Das Reutersche Bureau bringt den folgenden ausführlichen Bericht über die Rede GreyS im Unterhause: Die Alliierten wollten die Einigkeit auf den, Balkan erzielen und alle redlichen Wünsche der Lalkanstaatcn auf dem Wege gegenseitiger Zugeständnisse erfüllen. Die Grundlage ihrer Politik war die Absicht, den Völkern aller Rassen und Religionen Gelegenheit zu geben, sich an den Staat an- zuschließen, mit dem sie die meiste Verwandtschaft fühlten. Infolge der Ereignisse der letzten Jahre war aber die Politik Deutschlands und Oesterreich-UngarnZ, die darauf gerichtet war. die bestehenden Abneigungen zu vergrößern und Zwietracht zu säen, leichter durchführbar als unsere Politik der Versöhnung und der Eintracht. Zu den Bedingungen, die die Alliierten Bulgarien stelllen, gehörte auch, daß das Land an unserer Seile gegen die Türkei kämpfen müßte. Uns wurde daraushin zu verstehen gegeben, daß, von Thrazien abgesehen, die Mittelmächte Bulgarien für seine Neutra- liiät bedeutendere Angebote gemacht hätten, als die Alliierten billigerloeise tun konnten. Grey sagte weiter, er vermöge � nicht zu glauben, daß zwischen Bulgarien und den Mitielmächlen kein Gehsimvertrag bestehe. Denn eS sei unwahrscheinlich, daß Bulgarien , nachdem es schon als Lohn für seine Neutralität große Versprechungen erhallen habe, ohne westergehende
Versprechungen am Kriege teilgenommen hätte. Bulgariens Angriff auf Serbien stelle die Frage der Lertragsverpflichtungeu zwischen Gnechenlaud und Serbien auf. Was die Haltung und Absichten der griechischen Regierung und die Gefühls des griechischen Volkes betreffe, so könne er nur auf die jüngsten Reden von Zaimis und Venizelos verweisen. Es sei aber klar, daß die Interessen Serbiens und Griechenlands fortan die gleichen feien. Auf die Dauer würden d i x beiden Länder in itein ander st e h e n und fallen. Grey fuhr fort: Nur über griechisches Gebiet hinweg können wir Serbien rasche Hilfe bringen. Die Alliierten hatten den Wunsch. Griechenland und Serbien nach besten Kräften zu unterstützen und schickten deshalb alle zu diesem Zwecke verfügbaren Truppen nach Saloniki . Griechen- land erhob förmlichen Einspruch, als die ersten Truppen in Salonili ankamen. Daß aber die auf diese Weise gewährte Hilfe willkommen ist, ging genügend aus den II m st ä n d e n hervor, unter denen sich die Landung vollzogen hat, und aus dem Empfange, der den Truppen bereitet worden ist. Wie könnte Griechenland auch mit Rücksicht aus die Bestimmungen des griechisch- serbischen Vertrages zu der Hilfeleistung, die Serbien zuteil wird, eine andere Stellung einnehmen als die, daß es die weitere Aus- fchiffung von Streitkräften und ihren Durchzug nach Serbien zur Abwehr des bulgarischen An- griff s ermöglicht! Grey schloß mit den Worten: Wir alle kämpfen um dasselbe Ziel, auf welchem Kriegsschauplatze auch der Streit geführt werde, nämlich um daS Recht, frei vom Geipenste des preußischen Militarismus zu leben, der schon in Friedenszeiten eine Drohung und Bedrückung war und der im Kriege die gewöhn- lichen Gesetze der Menschlichkeit nicht beachten will. sLebhafter Beifall.) Wirb sich Italien an öer Halkanaktion beteiligen! Paris , 15. Oktober. (W. T. 83.) Im Senat ergriff Minister- Präsident V i v i a n i zum Beginn der Sitzung daS Wort. Er entschuldigle sich, daß er seine Erklärungen nicht an demselben Tage in Kammer und Senat verlesen habe. Er habe die erste Kammersitzung benutzen wollen,� um dem Parlament und dem Lande Aufklärungen zu geben. Viviani verlas sodann die Erklärungen, welche er am Dienstag in der Kammer abgegeben hatte, und fügte hinzu, die Verbündeten glaubten, am Balkan auf die Mit- Wirkung Italiens zählen zu können; er werde sich im Senats- ausschuß des Aeußern eingebender aussprechen, soweit dies mit seinen Amtspflichten vereinbar sei. Turin , 14. Okiober.(W. T. B.) Der römische Mitarbeiter der „Stampa" meldet, er glaube bestätigen zu können, daß keine wichtigen Neuigkeiten betreffend die Stellung Italiens zu der Balkanexpedition des Vicrv er- b a n d e S in Aussicht stehen. DaS Nichterwähnen von Italien in Vivianis Kammerrede über die Beteiligung der Alliierten an der Balkanexpedition sei geeignet gewesen, den Eindruck hervorzurufen, daß von Italien kein positiver Entschluß gefaßt worden sei. Dieses Stillschweigen sei bezeichnend und der Loyalität der französischen Regierung zu verdanken, die nicht etwas habe ankündigen wollen, was durchaus noch nicht beschlossen gewesen sei. Das Stillschweigen Vivianis dürse jedoch nicht in dem Sinne ausgelegt werden, als ob Italien nicht seine eigene Unterftütznng jenem militärischen Ziel gewähren wolle, das die Entente auf dem Balkan zu erreichen sich vorgenommen habe. Italien leihe seine Hilfe bei der Anstrengung der Entente auf dem Balkan durch eine energischere Entfaltung seiner Tätigkeit aus dem eigenen Kriegsschauplatz, was zu der endgültigen Erdrückung des Feindes mithelfe. Das diplomatische Einvernebmen, das unter den Mächten des Vierverbandes vollkommen und herzlich sei, bezeuge, daß die Alliierten die Wichtigkeit der Aufgabe Italiens würdigten.
Der französische Tagesbericht. Paris , 15. Oktober. (W. T. B.) A m t l i ch e r B e r i ch t V o n gestern nachmittag. Im A r t o i S waren die Artillerie- kämpfe in der Nacht, nordwestlich der Höhe 140 zwischen Souchez und Givenchy, andauernd besonders beftig. Der Kampf von Schützengraben zu Schützengraben mit Bomben und Lufttorpedos blieb im Gebiete von LihonS sehr lebhaft. In der Champagne beschoß der Feind die Stellungen hinter unserer Front mit Stickgas- geschossen, unsere Batteiien antworteten überall. Ein deutscher An- griff gegen den Wald westlich von Tahure wurde durch unser Feuer zurückgeworfen. Fast ununterbrochen Geschützfeuer von beiden Seiten in Lothringen im Gebiete von Reillon und Leintrey. Paris , 15. Oktober. (W. T. B.) A m t l i ch e r B e r i ch t d o n gestern abend. Geschützseuer von beiden Seiten im A r t o i S, im Tale von Souchez und im Walde von Givenchy, ebenso an der A i s n e f r o n t in der Umgebung von Reims und in der Champagne bei Auberive und bei der Navarinfarm. Auf den Maashöhcn ziemlich heftige Kämpfe mit Bomben und Lufttorpedos in den Abschnitten von Calonne und Troyon. In Lothringen be- schoß der Feind unsere Stellungen in der Gegend von Reillon, unsere Batterien erwiderten wirksam. Eines unserer Lustgeschwader von zwanzig Flugzeugen hat heute den Bahnhof Bazancourt hinter der Front der Deutschen in der Champagne beschossen. Eines unserer Flugzeuge hat einen deutschen Fesselballon abgeschossen, der südlich von Monihois abstürzte. Ein feindliches Flugzeug wurde von einem der Unsrigen nördlich der AiSne abgeschossen und fiel innerhalb der deutschen Linien nördlich von Bucy-le-Long nieder. Die Melüung Zrettchs. London , 15. Oktober. (23. T. B.) Feldmarschall Urench meldet unter dem 14. Oktober: Gestern mittag machten wir nach 23eschießung der feindlichen Schützengräben Angriffe unter Deckung von Gas- und Rauchwolken und gewannen von einem Punkte 600 Meter südwestlich von Hulluch bis zur Hohenzollern -Schanze 1000 Meter Schützengraben, konnten uns aber angesichts des feindlichen Granatfeuers nicht halten. Südwestlich von St. Elte eroberten wir feindliche Schützengräben jenseits des Weges VermelleI— Hulluch, in denen wir uns behaupteten. Auch südwestlich vom Rande der Steinbrüche eroberten wir einen Graben. An der Nordwcstseite eroberten wir einen Hauptgraben der Hohenzollern -Schanze, aber der Feind hält noch in zwei Verbindungsgräben zwischen der Schanze und den Steinbrüchen Siand. Englischer Kriegsamtsbericht über üen letzten Aeppelinangriff. London , 13. Oktober. (W. T. B.) Das Kriegsamt veröffentlicht folgende Erklärung: Eine Flotte feind- lich er Luftschiffe besuchte letzte Nacht die ö st l i ch e n Grafschaften und einen Teil des Londoner Distrikts und warf Bomben ab. Unsere Abwehrkanonen waren in Tätigkeit. Ein Luftschiff neigte, wie man wahr-
nehmen konnte, auf die Seite und verlor an Höhe. Fünf Flugzeuge stiegen auf. Wegen der atmosphärischen Verhältnisse vermochte nur einer ein Luftschiff zu entdecken. Auch diesem gelang es nicht, das Luftschiff einzuholen, ehe es im Nebel verschwand. Einige Häuser wurden beschädigt, mehrere Brände brachen auS, aber kein ernstlicher militärischer Sachschaden wurde verursacht. Sämtliche Brände waren schnell gelöscht. Die Gesamtzahl der Opfer einschließlich der bereits gemeldeten ist: 13 Militärpersonen tot, 13ver- wunde t. Männliche Zivilpersonen 27 tot, 64 verwundet. Frauen 9 tot, 30 verwundet. Kinder 5 tot, 7 verlvundet. Davon entfallen auf den Londoner Bezirk 32 Tote und 33 Verwundete. Zeppeline auf hollänöischem Gebiet beschosien. Amsterdam , 14. Oktober. (W. T. B.) Ein aus südwest- lichcr Richtung komniender Zeppelin flog heute über die Insel Vlieland. Er wurde von der Küstenwache beschossen und verschwand in nordwestlicher Richtung. Zwei Stunden später erschien plötzlich ein z w e i t e s Luft- schiff aus südöstlicher Richtung, das zwischen der Insel Vlieland und Terschelling passierte. Als es heftig beschossen wurde, ging das Luftschiff schnell in die Höhe und verschwand in nordöstlicher Richtung im Nebel._ Der russische Generalsiabsbericht. Petersburg, 15. Oktober. (W. T. B.) Amtlicher Bericht vom 14. Oktober: Deutsche Flugzeuge warfen mehrere Bomben auf den Bahnhof RömerShof nördlich Friedrichstadt (3 Kilometer). Bei Jakobstadt Artilleriekampf, der an einigen Stellen an Heftigkeit zu- nahm. In der Nachr zum 13. Oktober überflog ein Zeppelin Düna - bürg und warf 50 Bomben. Kein Mensch wurde gelölet. Auf der Front bei Dünaburg Artilleriekampf. In der Gegend südlich Schloß- berg, welches wir gestern im Sturm nahmen, dauert der heftige Kampf an. Erbitterte Kämpfe, bei denen auf beiden Seiten an- gegriffen wurde, finden in der Nähe des Dorfes Sogawaja in Gegend Garbunowka(4 Kilomeler südöstlich) statt. In Linie Demmen— Dryiwjaty-See Angriffe des Feinde«, die an keiner Stelle glückten. Artilleriekampf dauert an. Südlich Newel , am Prischel(südöstlich Pinsk ) uahmen wir das Dorf Charpin (14 Kilometer). Auf dem linken Ufer des Siyr, nördlich Rasalowka, nahm unsere Kavallerie die Meierei Zaladzin(11 Kilometer). In Galizien an der Strypafront ergriff der Feind an vielen Stellen die Offensive, ohne Ersolg zu haben. Die erbittersten Kämpfe waren bei den Dörfern Bieniawa, 12 Kilomeler nordwestlich und Hajworonka 12 Kilometer südwestlich von Trembowla. Meldung öer italienischen Heeresleitung. Rom , 14. Oktober. (W. T.B.) Amtlicher Heeresbericht von heute abend. Auf dem Mrzli Vrh versuchten am 13. Oktober abends feindliche Abteilungen einen Angriff gegen unsere, nunmehr in enger Fühlung mit der Stellung des Gegners befindlichen An- näherungswerke. Der Versuch scheilerie unter schweren Verlusten- Auf dem Karst griff der Feind am 12. Oltober nach einem, vom Schleudern zahlreicher Handgranaten begleiteten befugen Artillerie- und Jnfanterieseuer nachts unsere Stellungen östlich Monfalcone an. Dank der entschlossenen Haltung unserer Truppen zog sich die feind« liche Infanterie, durch unsere wirksamen Schüsse niedergemäht, in Unordnung in die eigenen Linien zurück, indem sie aus dem Gelände zahlreiche Tote und in unseren Händen einige Gefangene, darunter einen Offizier, zurückließ. Gesierreichisches Dementi. Innsbruck , 14. Oktober. (W. T. B.) Vom höchsten Kom« mando in Tirol wird amtlich verlautbart: Der i t a- lienische Heeresbericht vom 11. Okiober enthält, wie regel- mäßig, eine vollkommene Verdrehung der Geschehnisse. Der Bericht sagte:„Einmal griff der Feind in der Nacht zum 10. Oktober unsere Stellung auf dem Monte Maronia und bei der Sennhütte Pioverna Alta auf dem Hochplateau nordwestlich von Arsiero an, wurde aber mit Verlusten zurückgewiesen." Um der Wahrheit wieder eininal alle Ehre zu geben, sei die Tatsache festgestellt: Am 10. Oktober zwischen S und 10 Uhr nachmittags griffen schwächere feindliche Kräfte gegen Sennhütte Pioverna Alta und Bocca Val de Torsara an und wurden leicht abgewiesen. Unerwähnt ist in dem Berickite Cadornas geblieben, daß dieses Gefecht am 10. Oktober nur der Ausläufer eines sehr starken achttägigen verzweifelten, völlig frucht- losen italienischen Angriffes in diesem Raum war, bei dem die zahl- reich beteiligten feindlichen Truppenkörper sehr schwere Verluste er- litten haben._ Die türkische �auptquartiersmelöung. Konstantinopel , 14 Oktober.(W. T. B.) Das Haupt- quartier berichtet: Ein Teil unserer Flotte hat vor einigen Tagen in den Gewässern vor Sebastopol die russischen Dampfer „Cadia" und„Ahcstron" versenkt. Ersterer hatte eine Zucker- ladung an Bord, der letztere Butter. An der Dardanellen- front bei A n a f a r t a beschädigte unser Feuer am 13. Oktober ein feindliches Flugzeug, das östlich Tuzlagöl niederstürzte und schließlich von unserer Artillerie vernichtet wurde. Bei Art Burun eröffnete der Feind ein zeitweise aussetzendes und wirkungsloses Feuer gegen alle unsere Stellungen. Bei Sedd-ul-Bahr zwang unsere Artillerie ein feindliches Torpedoboot, das unseren linken Flügel von der Höhe von Kerevizdere zu beschießen versuchte, aus der Meerenge zu fliehew An den anderen Fronten hat sich nichts geändert.
vom U- Hootkriejj. London , 15. Oktober. (W. T. B.) Nach amtlichen Angaben betrug die Zahl der ein- und auslaufenden Handels- schiffe in der am 13. Oktober endigenden Woche 1501.— Versenkt wurden vier Schiffe. weitere deutsche Schiffe in öer Gsisee versenkt! MalmS, 14. Oktober. (W.T.B.) Nach der„Ber- lingske Ti d e n d e" sind wiederum eine Anzahl deutscher Schiffe in derOstsee versenkt worden. Der Kapitän des deutschen Dampfers„Adler" meldet, daß er am Montagabend nicht weniger als drei deutsche Dampfer infolge von Angriffen von Unter- seebooten explodieren gesehen habe. Eine Ver- wechslung mit den bereits gemeldeten Dampfern sei aus- geschlossen, da deren Torpcdierung zur Mittagszeit beobachtet worden sei, während der„Adler" über Unfälle in der Dämme- rung berichtet. Tie schwedischen Makler erhielten telegraphische