Nr. 286. 32. Jahrg.
Bezirks- Beilage des„ Vorwärts" für Süden- Weffen.
Die Kämpfe um Fleisch und Fett.
Beim Schlachthof.
16. Oktober 1915.
menten gelangt, viel Geld verdient. Markthallenbeamte erklären, Der Mann der Frau Wollenschläger hat vor etwa sechs Wochen den daß entschieden Bedarf besteht für Einrichtung eines städtischen Tod auf dem Schlachtfelde gefunden. Die Leich der Verunglückten Knochenfleischverkaufes in allen Markthallen und daß die Stand- wurden vorläufig beschlagnahmt und nach der Halle des Friedhofs schlächter auch hierbei ihre Rechnung finden würden. in Wannsee geschafft. Eine behördliche Untersuchung des bedauerlichen Unfalls ist sofort eingeleitet worden. Sie hat ergeben, daß zweifellos eigene Unvorsichtigkeit der Getöteten vorliegt.
Aus Groß- Berlin.
Fett und fleischarme Kost.
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Der Schützengraben in Schönholz.
In Ergänzung unserer gestrigen Mitteilungen wird auf Grund eingehender Beobachtungen und Feststellungen folgendes berichtet: Die Verwundeten der Zungenheilstätte Schönholz I" haben In der Thaerstraße beim städtischen Schlachthof wird an zwei verDie außerordentliche Teuerung und Knappheit der Fettwaren einen regelrechten Schüßengraben hergerichtet. Er weist Schulterschiedenen Stellen„ billiges" Fleisch verkauft. Unmittelbar an der nötigt vor allem die Frauen der arbeitenden Bevölkerung zu großer wehren, Nachtpostenstand und mehrere Unterstände auf. Ihm vorEcke der Thaer- und Eldenaer Straße ist der Verkauf von städtischem Einschränkung, und es ist staunenswert, wie die Arbeiterfrauen es Fleisch( Gefrierfleisch, Speck, Schmalz usw.) nach dem Muster des überhaupt fertig bekommen, noch Mahlzeiten zusammenzustellen. den Besuchstagen( Sonntag, Dienstag und Freitag) unter fachgelagert sind Drahtverhaue. Zur unentgeltlichen Besichtigung an Verkaufs in den Markthallen neu eingerichtet, während weiter Aber ihr Portemannaie legt ihnen geradezu Beschränkungen auf und männischer Führung laden die Verwundeten ein. Verbindung ist: hinten nach dem Ringbahngebäude zu in der von den Viehkommissio- dazu kommt die schwere Sorge über die Gestaltung ihres Küchenzettels. Vorortzug nach Tegel oder Hermsdorf bis Bahnhof Reinickendorfnären unterhaltenen sogenannten Freibank das„ minderwertige, Da kommen nun Neunmalweise her und erteilen alle möglichen Lehren. Schönholz und die Linien 23 und 36 bis zur Endstation der letzteren. aber bedingt taugliche" Fleisch zu noch erheblich billigeren Preisen Der eine weist wissenschaftlich nach, daß man auch ohne Fett abgegeben wird, wie das hier schon seit Jahren geschieht. Die auskommen kann im Gegensatz zu der bisherigen Ernährungs- Vom könlglich bulgarischen Konsulat, Berlin , werden die städtische Verkaufsstelle ist täglich von 7 Uhr morgens ab geöffnet, lehre, und andere fabrizieren Küchenzettel über fett- und fleisch in Deutschland zurückgebliebenen Angehörigen bulgarischer die Freibank mit Ausnahme des Donnerstags von 8 Uhr morgens arme Kost sür- andere. In manchen Fällen lesen sich solche Untertanen, die zu den Fahnen einberufen wurden, aufbis 1 Uhr mittags. Der Andrang zu der Freibank ist wegen der Küchenzettel wie ein wahrer Hohn, soweit sie für die arbeitende Be- gefordert, sich zwecks Unterstützung schriftlich mit den erforderum mehr als die Hälfte billigeren Preise naturgemäß in der Regel völkerung bestimmt sind. Man lese nur folgendes Rezept einer Frau lichen Angaben und Unterlagen an das Konsulat, Berlin SO., biel stärker als zu der Verkaufsstelle an der Ede. An beiden Johanna Martin- Zeiz, das in einigen Blättern abgedruckt wird. Rungestr. 22/24, zu wenden. Stellen finden sich Kauflustige schon in den frühen Nachmittag- Da heißt es: stunden ein und übernachten auf offener Straße, bis am anderen Morgen die Verkaufsstände geöffnet werden. Kinder dürfen sich in den wartenden Reihen nach 8 Uhr abends nicht mehr aufhalten. Wir zählten am Donnerstagabend um 10 Uhr bei der Freibank etwa 100 zum Uebernachten mit Schemeln und Decken versehene Personen, vorwiegend ältere Männer und Frauen, bei der städtischen Verkaufsstelle die Hälfte weniger. Im Laufe der Nachtstunden tommt natürlich starker Zuzug. Am Freitag früh um 7 Uhr waren an beiden Stellen zusammen 7-800 Personen versammelt, davon etwa 500 bei der Freibank, wo bis zu sechs Pfund Fleisch mit einem Male, gewöhnlich nur Rindfleisch, abgegeben werden zum Preise von 70 Pf. für das Pfund. Speck, Schmalz, Rückenfett und dergleichen ist hier nicht zu erhalten. Gestern wurden ausnahmsweise ziemlich alle Wartenden befriedigt. Viel häufiger Tommt es vor, daß Hunderte, die schon die halbe Nacht gewartet haben, in der zehnten oder elften Vormittagsstunde mit leeren Händen nach Hause gehen müssen. Besiz einer Ausweiskarte, die in der Freibank beim Empfang der Ware abgestempelt wird, ist Vorbedingung. Man darf also mit derselben Karte nur einmal kommen. Sehr geklagt wird über die große Anzahl Feldgrauer, die fich unter Ausnutzung ihrer Uniform namentlich bei der Freibank an der Eingangstür aufstellen und sich den ersten Zutritt zu verschaffen wissen, obwohl sie nur kurze Zeit gewartet haben. Die Frauen lassen gern einigen Feldgrauen den Vortritt, sind aber gegen die überhandnehmende Bevorzugung, zumal beobachtet worden ist, daß Feldgraue nach einer halben Stunde wiederkommen, sich abermals außer jeder Reihe vordrängen und mit einer neuen Ausweistarte zum zweiten Male sechs Pfund Fleisch erhalten. Wir saben gestern früh, daß um 8½ Uhr etwa 40 Feldgraue, die eine Stunde vorher noch nicht da waren, gleichzeitig eingelassen wurden, während die Frauen, die schon viele Stunden in der Reihe gewartet hatten, noch weiter warten mußten. Daß größere Fleischmengen auf Bestellung für gut angeschriebene Leute bei der Freibank referviert werden, ist längst bekannt. Das war schon immer so. Dann ist es natürlich kein Wunder, daß zahlreiche Wartende leer ausgehen.
„ Vorzubeugen und mitzuhelfen an dem Werke der ErnährungsIn der Markthalle vom Tode überrascht wurde gestern dic frage in gegenwärtiger Kriegszeit ist in großem Maße in die 61 Jahre alte Ehefrau Wilhelmine Reinsch, geborene Bock, vom Hand der einzelnen Frau gegeben. Wenn alle den selbstischen Weidenweg 64. Sie brach in der Halle an der Andreasstraße plößlich Standpunkt aufgeben:„ auf mich kommt es nicht an, ich fann besinnungslos zusammen und starb auf der Stelle, nach dem Gutweiter nach alter Gewohnheit leben!" so wird uns fein voll- achten eines Arztes wahrscheinlich an Herzschlag. ständiger Mangel in einzelnen Lebensmitteln treffen.
In der Andreashalle.
Vor allen Dingen müssen jetzt die fettreichen Suppen gänzlich Wer ist die Tote? Aus dem Kanal gelandet wurde Donners vom Küchenzettel verschwinden, sie bedeuten eine Vergendung an tag vor dem Hause Oberwasserstr. 12 die Leiche einer Frau, die Fetten, die nußbringender angewendet werden können. Jezt zur schon längere Zeit im Wasser gelegen hat und bis zur UnkenntlichHerbstzeit( und durch weises Einkochen der Säfte auch zur feit verwest ist. Die Ertrunkene ist etwa 1,50 Meter groß und Winterszeit) müssen Obstsuppen in verschiedenster Gestalt dunkelblond und trug eine blaue Bluse mit Rosen und Blattmuster. auf den täglichen Tisch kommen. Berberizensuppe( Mehl- einen schwarzen Rock mit Samtstoß, ein schwarzes Jackett mit abfäßchen, Rotdorn, gemeiner Sauerdorn) gewinnt aus gerundeten Ecken und blauweiß gestreiftem Seidenfutter, schwarze halbe Lackschuhe und eine Halskette mit einem Medaillon mit innere: Verzierung von Rosen und Goldpünktchen. Die Jackettinöpfe tragen eine filbergraue Perlmutterauflage.
man
Herbstwaldlauf des Turnvereins Fichte.
den roh zerstampften Beeren, die man mit Wasser eine Stunde focht, durchseiht, mit Zucker süßt, mit Mehl verdickt; Holundersuppe( Fliederbeeren) desgleichen. Hagebuttensuppe( wilde Rose) erfährt gleiche Zubereitung, nur entfernt man vor dem Kochen die Haare und Kerne der Früchte und braucht nicht durchzuseihen. Birnen- und Apfelsuppe gewinnt man auf billigste Wetse durch Abkochen der vielfach für wertlos erachteten Schalen. Zu Pflaumensuppe können auch die gut ausgefragten und gewaschenen Fallpflaumen benutzt werden, selbst wenn sie madig sind. Pilzsuvpe focht man aus Bilzen jeder Gattung unter Zugabe von Peterfilie als Gewürz. Geriebene Reste gefochter Kartoffeln, mit Mehl und etwas Salz vermengt, zwischen den Fingern zu Streuseln ver- daß die Arbeiterschaft durch zahlreiches Erscheinen ihr Interesse fir rieben, in stark kochende Mischung von halb Wasser, halb Mager- die Bestrebungen des Vereins fundgibt. Die Strede beträgt für milch gestreut und fünf Minuten gekocht, find als billige Suppe Männer und Jugendliche 2000 und für Frauen 500 Meter. Treffzu empfehlen. In das Abkochwasser von Kartoffeltlößen kann man und Umkleidelokal ist das Restaurant Schmetterlingshorst" am Die Reste von Kartoffeltlößen schneiden, langsam erhigen lassen Langen See; die Turnpläge sind an diesem Tage geschlossen.
und als Suppe reichen.
Hefenklöße, Hafergrüßbrei mit geschmortem Obst, Kartoffelflöße mit gefochten Birnen, Apfelklöße, Milchreis, Semmelauflauf, Nudelauflauf, Graupenauflauf, alle diese Gerichte lassen sich ohne Fett, Butter oder Fleisch herstellen und bilden die sättigende Vervollständigung der Mittagsmahlzeit zu den Suppen."
Wo diese empfohlenen Suppen lediglich als jättigende Vervollständigung der Mittagsmahlzeit gedacht sind, mag es angehen. In Arbeiterfamilien ist man schon froh, wenn ein Gericht gekocht werden kann, da erachtet man Suppen als Lurus. Wird aber einmal eine Suppe gefocht, so muß sie als Mittagsmahlzeit gelten. Mit solchen hier empfohlenen Wassersuppen allein dürften die Arbeiter bald zusammenkniden. Im Volksmunde würde man sagen: Man lernt langsam laufen und weit sehen!
Bestandaufnahme von elektrischen Maschinen. Eine soeben erschienene Bekanntmachung befaßt sich mit der Bestandsaufnahme von elektrischen Maschinen, Transformatoren und Apparaten.
bei der Berliner Arbeiterschaft bestens bekannte Verein seinen diesAm kommenden Sonntag, nachmittags 3 Uhr, veranstaltet der jährigen Herbstwaldlauf in den Müggelbergen. Die Kriegszeit hat Stein feinen Abbruch tun können. Der Verein hofft auch diesmal, der Beliebtheit dieser Läufe durch Busch und Wald, über Stock und
Aus den Gemeinden.
Einführung von Fleischkarten in Lichtenberg .
Der Lichtenberger Magistrat macht bekannt:
den 18. Oftober ab, ausschließlich gegen Vorlegung einer zum Ein Der Verkauf der städtischen Fleischwaren erfolgt von Montag, tauf berechtigenden Bezugskarte.
Die Bezugskarten werden Sonntags vormittags von 9-1 Uhr, wochentags nur nachmittags von 5-7 Uhr im Rathause Möllendorffstraße 6 in den am Eingange des Rathauses durch Anschlag bezeichneten und beim Staftellan zu erfragenden Zimmern verabfolgt. Zum Ausweise über ihre Persönlichkeit müssen die Antragsteller ihre Steuerquittung, den Mietvertrag, das Mietquittungsbuch, die Invaliden- Quittungsfarte, Krankenkassen- Mitgliedskarte oder den Ausweis über den Bezug von Kriegsunterstützung vorlegen. Der Verkauf erfolgt nach wie vor: Montags und Donnerstags von 9-12 und 4-7 Uhr in der Scharnweberstr. 49; Dienstags und Freitags von 9-12 und 4-7 Uhr in der Türrschmidtstr. 2; MittNach dieser Bekanntmachung sind alle Besizer von elek- wochs und Sonnabends von 9-12 Uhr vormittags in der trischen Maschinen, Transformatoren und Apparaten, die sich Magdalenenstr. 14; Mittwochs und Sonnabends von 4-7 Uhr nachauf Lager befinden oder während des Krieges entbehrlich sind, mittags in der Friedrichstr. 14. verpflichtet, diese Bestände der Verteilungsstelle für elektrische Maschinen des Kriegsministeriums", Berlin SW 11, Söniggräßer Straße 106, unter Benutzung der vorgeschriebenen Meldekarte anzumelden.
Die Meldung hat zu erfolgen:
Durch die Neuregelung, daß Schinken, Speck und Schmalz nur noch vormittags mit Ausnahme des Sonnabend an den städtischen Fleischverkaufsständen verabfolgt wird, glaubte man den stürmischen Auftritten vor und in der Halle ein Gegengewicht gegeben zu haben. Es wurde, wie Markthallenbeamte erklären, damit gerechnet, daß die Frauen am frühen Morgen weit weniger als am Nach mittag Lust verspüren würden, stundenlang vor der Halle auf die Eröffnung zu warten. War es doch gerade in der Andreashalle, in einem der dichtbevölkertsten Stadtviertel, wochenlang täglich äußerst ungemütlich zugegangen. Beim Eindrängen in die Halle um 5 Uhr nachmittags wurden zahlreichen Frauen die Hüte vom Kopf und die Kleider vom Leibe gerissen. Alte Aufsichtsbeamte erklärten uns, daß fie ähnliche Szenen nie erlebt haben. Schußleute konnten den AnDie letzte Sitzung der Gemeindevertretung beschäftigte sich mit Sturm oft nicht aufhalten, wurden glatt an die Wand gedrückt. Tateinem sozialdemokratischen Antrag auf Herabießung der Brotpreise fächlich war nun am Donnerstagnachmittag ein starkes Abflauen und Einführung einer Mehlkontrolle in den Bäckereien. Auch die bemerkbar, da es ja nur Gefrierfleisch gab. Es standen um 5 Uhr fortgelegten Klagen über schlechtes Brot wurden einer Nachprüfung unterzogen. Die geladenen Bäckermeister erklärten, diese Klagen bor beiden Halleneingängen zusammen höchstens 600 Menschen, feien auf das gelieferte dumpfige Mehl zurückzuführen. Mit Herab deren Eintritt in die Halle sich, abgesehen von dem unvermeidlichen setzung der Brotpreise waren die Meister nicht einverstanden, sie Gedränge, durchaus ruhig vollzog. Auch an den Verkaufsständen verlangten erst den Beweis dafür, daß andere Ortschaften das Brot ging es ziemlich ruhig zu. Nur wurde von allen Seiten darüber billiger als vier Pfund für 75 Pf. liefern würden. Ist diefer Begetlagt, daß man ein Pfund Rüdenfett zum Schmalzauslassen erſt weis erbracht, soll weiter verhandelt werden. Bezüglich des nach Kauf mindestens eines Pfundes Schweinefleisch erhält. Wer Die Verteilungsstelle für elektrische Maschinen ist der liefernde Mehl einer Prüfung unterziehen und minderwertiges schlechten Mehles wurde eine Kommission gewählt, die das zu also nicht drei Mark anlegen konnte oder wollte, bekam nichts. In Fabrikenabteilung des Kriegsministeriums angegliedert. Sie zurückweisen soll. Zwei andere Anträge unserer Vertreter auf der siebenten Abendstunde wurde, wohl weil das Geschäft bisher vermittelt die Deckung des Bedarfs an elektrischen Maschinen, Ginkauf von Kartoffeln und Heringen fänden die Zustimmung der nicht nach Wunsch gegangen war, sogar berlangt, zwei Die Bekanntmachung enthält noch eine ganze Reihe Gemeindevertretung. Pfund Rüdenfett und zwei Pfund Schweinefleisch näherer Bestimmungen, so über die Art der zu meldenden abzunehmen! Bon vielen Seiten wurde mit großer Bestimmt- Maschinen, über Meldepflicht bei eintretenden Veränderungen heit behauptet, daß Fleischpakete, besonders mit Speck und Schmalz usw. gefüllt, für gewisse Vorbesteller reserviert werden, um diesen Be= stellern das Warten und Drängen zu ersparen. Sicheres hat sich hierüber zunächst nicht feststellen lassen, doch besteht der starke Verdacht, daß in dieser Form Unregelmäßigkeiten vorkommen, weiter.
a) bis zum 25. Oktober 1915, sofern die zu meldende Anzahl an elektrischen Maschinen, Transformatoren und Apparaten 100 Stück oder darunter beträgt;
b) bis zum 30. Oktober 1915, sofern über 100 elektrische Maschinen, Transformatoren und Apparate zu melden sind.
behörden eingesehen werden. Der Wortlaut der Bekanntmachung kann bei den Polizei
Zwei Arbeiterinnen auf der Wannseebahn getötet. Ein bedauerlicher schwerer Unglücksfall, dem zwei Kriegerfrauen zum Opfer fielen, hat sich am gestrigen Freitag vormittags auf der Wannseebahn zugetragen. In der Nähe von Nikolassee wurden zwei Bahnarbeiterinnen von einer Leerlokomotive überfahren und getötet.
Milchverfälschung.
Das Amtsgericht Köpenick hat den Milchhändler August Boschin, Gofen, Köpenicker Str. 66, wegen fortgeießten Bergebens gegen§ 10 des Nahrungsmittelgeseßes( Milchfälschung) zu 100 M. Geldstrafe verurteilt und die Publikation des Urteils in der Köpenicker Presse angeordnet.
Aus aller Welt.
,, Gemütvolle" Hauswirte.
Gestern( Freitag) früh gab es nun neue Ueberraschungen und große Erregung. Entgegen der Annahme der Verwaltung hatten sich die Frauen auch am Morgen außerordentlich zahlreich eingefunden. Hunderte standen schon seit 5 Uhr früh und warteten geduldig auf die um 7 Uhr erfolgende Oeffnung der Halle. An den Verkaufsständen erfuhren sie, daß es Schmalz überhaupt nicht gab Wir erfahren hierzu folgende Einzelheiten: Auf der Strede Unser Dresdener Bruderorgan berichtet folgendes über das Beund Speck nur in geringer Menge vorhanden war. An den Ständen der Wannseebahn zwischen Wannsee und Nikolassee werden nehmen einiger Hausbesizer in den Dresdener Vororten Löbtau 9 und 10 war der Speck schon 20 Minuten nach 7 Uhr, an den gegenwärtig fleinere Ausbesserungsarbeiten des Bahnkörpers vor- und Cotta: Ständen 76 und 77 kurz nach 8 Uhr ausverkauft. Mehr als genommen, bei denen auch Frauen verwendet werden. In einem Falle geht die Frau am 30. September zum Hauswirt tausend Frauen hatten wieder nicht bekommen, Gestern vormittag war eine Gruppe von sieben Frauen und zeigt ihm an, daß er nunmehr die Miete nicht mehr viertelwas sie brauchten. Warum hat man die Frauen nicht schon unter der Leitung eines Aufsehers in der Nähe des Bahnhofs jährlich oder monatlich vorausbekommen kann. Auch macht sie ihn vor der Halle, also vor der Eröffnung, durch Anschläge oder Aus- Nikolassee mit Arbeiten auf dem Fahrdamm beschäftigt. Als gegen aufmerksam, daß bereits bei der Kriegsorganisation ein Gesuch um rufe verständigt, wie die Dinge lagen? Dann hatten sie nicht nötig, 1411 Uhr von Wanniee her eine Rangiermaschine herannahte, gab Mietbeihilfe ab Oktober eingereicht ist. Darauf der Wirt:„ Daß umsonst zu warten. Es muß doch in der Halle schon lange vor der Aufseher vorschriftsmäßig und rechtzeitig auf einer Hupe das Ihr Mann im Felde iſt, geht mich nichts ant, 7 Uhr bekannt gewesen sein, daß kein Schmalz verkäuflich war. Warnungssignal. Während fünf der Arbeiterinnen, die sämtlich ich verlange meine Miete und dazu ist die Unterstügung da. Erst Nun soll es am Montag früh, also Sonnabend und Sonntag nicht, zwischen den beiden Schienensträngen beschäftigt waren, die Warnung tomme ich, dann kommt Ihre Ernährung. Oder Sie ziehen sowieder reichlicher Speck und Schmalz geben. Wird man Wort sofort befolgten und sich in Sicherheit begaben, müssen die beiden fort aus 1" In ihrer Angst erwiderte nun die Frau, halten? letzten Frauen das Signal wohl überhört haben. Sie versuchten zwar Mutter von vier Kindern:" Gut, Sie sollen Ihre Miete Auf dem Vorhofe der Andreas halle findet zeitweise ein noch im letzten Augenblick zur Seite zu springen, wurden jedoch von der von der Unterstützung erhalten, ich gehe mit meinen Kindern umfangreicher Handel mit Knochenfleisch statt. Es werden Lokomotive erfaßt und gerieten unter die Räder der Maschine. Beide in die Elbe, wenn Sie mich so drücken." Der zweite aber nur größere Mengen abgegeben und natürlich von Laden- Frauen wurden auf der Stelle getötet. Die Verunglückten sind die Fall. Die Frau eines Kriegers geht am 30. Sepinhabern erstanden, gewöhnlich zum Preise von 18 Pf. pro Pfund. Arbeiterfrauen Moll aus der Neuen Straße 19 in Nowawes und tember zur Besitzerin des Grundstückes und sagt ihr, daß Troß dieses Preises wird jezt am Knochenfleisch, das durch drei bis Wollenschläger aus der Luisenstraße in Nowawes . Frau Moll, deren sie die Miete nicht mehr vorausbezahlen kann. vier Hände geht, ehe es aus den Konservenfabriken an den Konsu- Ehemann zurzeit im Felde steht, hinterläßt drei unmündige Kinder. wort: Ich verlange meine Miete, ob Sie etwas zu effen
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