Nr. 289.- 32. Jahrg.
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Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morigplas, Nr. 151 90-151 97.
Dienstag, den 19. Oftober 1915.
Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. fernsprecher: Amt Morikplan, Mr. 151 90-151 97.
Die Serben auf der ganzen Front zum Rückzug gezwungen.
Meldung des Großen Hauptquartiers.
Amtlich. Großes Hauptquartier, den 18. Oktober 1915.( W. Z. B.)
Westlicher Kriegsschauplah.
Das in die feindliche Stellung weit vorspringende Werk nordöstlich Vermelles wurde von den Engländern wiederholt mit starken Kräften angegriffen. Alle Angriffe schlugen unter sehr schweren Verlusten für den Gegner fehl. Das Werk blieb feft in unserm Besit.
Augriffsversuche der Franzosen bei Tahure wurden durch Feuer niedergehalten.
Ein neuer feindlicher Borstoß zur Wiedereroberung der verlorenen Stellung südlich von Leintrey blieb erfolglos, kostete die Franzosen aber neben starken blutigen Verluften 3 Offiziere, 17 Unteroffiziere und 73 Jäger an Gefangenen.
Am Schragmänule konnte der Feind im Angriff trot Einsatzes einer erheblichen Menge von Munition feinen Fuß breit Boden wiedergewinnen.
Deutsche Fluggeschwader griffen gestern die Festung Belfort an, vertrieben die feindlichen Flieger und belegten die Festung mit 80 Bomben, wodurch Brände hervorgerufen wurden.
Deftlicher Kriegsschauplah.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg . Der Angriff südlich von Riga machte gute Fortschritte. 2 Offiziere, 280 Manu blieben als Gefangene in unserer Hand.
Russische Angriffe westlich von Jakobstadt wurden abgewiesen.
Westlich von Jllugt bemächtigten wir uns in etwa 3 Kilometer Frontbreite der feindlichen Stellung.
Weiter südlich bis in die Gegend von Smorgon wurden mehrfache, mit starken Kräften unternommene russische Vorstöße unter starken Verlusten für den Gegner zurückgeschlagen. Es wurden 2 Offiziere und 175 Mann zu Gefangenen gemacht.
Heeresgruppe des Generalfeldmarichalls Prinz Leopold von Bayern. Ein russischer Angriff beiderseits der Bahn Ljachowitschi- Baranowitschi brach 400 Meter vor unserer Stellung im Fener zusammen.
Heeresgruppe des Generals v. Cinningen. Am Styr- Flusse von Rafalowka bis Kulikowiczy haben fich nene örtliche Kämpfe entwidelt.
Die bulgarische Offensive.
Balkankriegsschauplah.
Jn der Macva beginnt der Feind zu weichen. Anf dem Höhengelände südlich Belgrad sind unsere Truppen im Vorschreiten gegen Cvetkov- Grob und den Ort Brein. Südöstlich von Pozarevac find Mt. Cruice and Bozevac genommen. Bulgarische Truppen haben die Höhen des Mulin- Bercin und Babin- Zub besetzt. Weiter südlich dringen sie über Egri Palanka vor.
Oberste Seeresleitung.
Russischer Kriegsschauplah.
Ift Dftgalizien, an der Jiwa und im wolhynischen Festungsgebiete auch gestern feine besonderen Ereignisse. Am Kormynbache und am unteren Styr führte der Feind eine Reihe heftiger Angriffe, bei Kolitawice, Nowofielki und Rafalowka wird noch gefämpft. An allen anderen Punkten war der Gegner schon gestern abend blutig abgewiesen. Seine Verluste find groß; am Kormyn räumte er in voller Auflösung unter Zurücklaffung von Gewehren und Rüstungsstüden das Gefechtsfeld. Auch die an der oberen Szezara stehenden t. und L. Streitkräfte schlugen einen stärkeren russischen Borstoß ab.
Italienischer Kriegsschauplah.
An der Isonzofront entwickeln die Italiener wieder eine lebhaftere Tätigkeit. Es kam auch gestern abend im Nordwestabschnitt des Plateaus von Doberdo bei Betsans zu heftigeren Kämpfen. Starte italienische Infanterie griff neuerdings unsere dortigen Stellungen an, gelangte teilweise bis nahe an die Hindernisse heran und wurde schließlich unter schweren Berluften zurüdgejagt. Sonst im Küstenlande sowie im Tiroler Grenzgebiete Geschützkämpfe.
Südöstlicher Kriegsschauplay.
Die im Avalagebiet geschlagenen serbischen Divifionen weichen beiderseits der nach Süden führenden Straße zurüd. Unsere Truppen befinden sich im Angriff auf die noch nördlich der Ralja stehendeu feindlichen Abteilungen. Auch in der Macva wurde der Gegner zum Rüdzng gezwungen. Beiderseits der unteren Morawa gewannen die deutschen Divisionen abermals Raum. Die Bulgaren haben die Höhen des Muslin Percin und des Babin Zub besett. Weiter südlich bringen sie über Egri Balanta vor.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: bon Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Höchstpreise für Butter.
Der Oberbefehlshaber in den Marken hat einen Höchstpreis für Butter festgesetzt. Das Pfund befter Ware darf nicht mehr als 2,80 m. fosten. Für mindere Qualitäten müssen Preisabschläge von den Verkäufern bewilligt werden. Händler, welche Butter zur Erzielung übermäßiger Gewinne zurückhalten, werden mit schweren Geld- und Freiheitsstrafen bedroht.
Die neue Verordnung, die schon am Sonntag in Straft getreten ist, war dringend notwendig. Maßnahmen gegen die Not an Fett waren dringend geboten.
Der Höchstpreis ist etwas unter den bom Kleinhandel Tekthin geforderten Preisen festgesezt worden. Er ist aber bedeutend höher als der vom Münchener Generalfommando bestimmte, welcher nur zwei Mart beträgt. Und das, obwohl Berlin , weit nach Osten hin gelegen, eine weitreichende, fast nur landwirtschaftlich tätige Umgebung hat! Vielleicht hat sich das Dberkommando von der Sorge leiten laffen, daß bei Festsetzung zu niedriger lokaler Höchstpreise die Butter auf günstigere Märkte geführt wird, wo sich schrankenLose Profitwut ungehemmt austoben kann. Aber dann ist es Aufgabe des Reiches, durch Festsetzung allgemeiner niedriger Höchstpreise den Willen der Händler zum Boykott rücksichtslos zu brechen!
Die Strafdrohungen gegen wucherische Händler werden, so fürchten wir, von geringem Erfolg sein. Was ist angemessener, was unangemessener Gewinn, der zum unters scheidenden Merkmal des reellen Handels und des Warenwuchers geworden ist? Jedes Gewerbe hat infolge der Ungleichheit des Risikos einen anderen angemessenen Gewinn. Die kommunalen Preisprüfungsstellen sind im Entstehen und werden bei dem so empfindlichen Mangel an Beamten viel สิน lange für ihre Untersuchungen der Preisbildung brauchen, als daß sie augenblicklichen Erfolg erzielen könnten. Der augenblickliche Erfolg ist aber nötig.
Die Verordnung will die Händler treffen, die zum Zweck übermäßigen Gewinnes Butter aus dem Handel ziehen und einlagern. Gesetzt, es ließe sich der übermäßige Gewinn fassen, so träfe die Strafdrohung einen Tatbestand, der sich sehr schwer nachweisen läßt. Der Händler, der Butter eingelagert hat, leugnet selbstverständlich jede Abficht einer Preissteigerung, beruft sich auf die Tatsache, daß alljährlich große Buttermengen für den Winter in Kühlhäusern eingelagert werden, und erklärt sich als Wohltäter der leidenden Menschheit, dessen einziges Ziel die Lieferung von Butter für spätere Zeit ist, wo die Milcherzeugung infolge ausschließlicher Stallwirtschaft bei Knappheit an Kraftfuttermitteln weiter nachläßt.
Die Regelung des Verkehrs mit Butter gehört zu den schwierigsten Problemen der Lebensmittelversorgung, ist aber um so dringender, als Schweineschmalz und Margarine teuer und selten sind. Gelegentlich ist Schweineschmalz schon teuerer als Butter geworden. Margarine ist selten und berliert an Qualität. In dem von Professor Dr. A. Röhrig erstatteten Bericht über die Tätigkeit der Chemischen Unterfuchungsanstalt der Stadt Leipzig für das Jahr 1914- seit
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Griechenland und der Vierverband. Kopenhagen , 18. Oktober. ( W. T. B.) Politiken meldet aus Petersburg : Ein finanzielles Uebereinkommen Sofia , 18. Oktober. ( W. T. B.) Dem Bericht des bul - zwischen den Alliierten und Griechenland be her nahmen alle Uebel an Intensität wohl noch zu heißt garischen Großen Generalstabs bom 15. Oftober ist treffend die Gewährung eines Darlehens von 500 Millionen es:" Als beachtenswerte Erscheinung mag vermerkt werden, folgendes zu entnehmen: In Mazedonien schreitet unser Vor- Drachmen unter sehr günstigen Bedingungen wurde vor dem Mi- daß in Leipzig das Unmögliche zur Wirklichkeit wurde, daß bringen gegen die obere Brejalnica fort. Unsere Truppen er- nisterwechsel abgeschlossen und wird durch diesen in feiner zu gewisser Zeit reine Butter billiger zu kaufen war als reichten die Linie Drancsac- Sutavolac, die Berggegend von Weise verändert. Griechenlands Verpflichtungen sowie die Ver- Schweinefett. Es kann daher nicht überraschen, wenn auch Ravta und Golat Planina. Unsere Truppen eroberten Barevoselo, sprechungen der Alliierten bleiben dieselben. In den diplomatischen Margarine und Kunstspeisefett im Preise erheblich stiegen. Behtschevo und Berovo. Auf dem westlichen Abhang des großen Streifen der Alliierten hat man deshalb eine sehr optimistische Daß bei der herrschenden Fettnot auch Baltans erreichten unsere Truppen die Linie Novoforito- 3ldinac Auffassung über die griechische Krisis. Als Beweis für die Be- minderwertige Fette und Dele, die sonst -Repuznica- Rovnobucse- Tscherni Vrh. Unsere Truppen berechtigung des Optimismus weist man auf die kürzlich erfolgte sich er niemals verwendet worden wären, mit setzten im Moravatale das strategisch wichtige Vranja Glava. Unterredung zwischen Venizelos und Zaimis hin, die zugunsten verarbeitet wurden, bewiesen viele eingelaufene Beschwerden bon feiten dc3 Lyon , 17. Oktober. ( W. T. B)„ Progès" meldet aus Nisch: der Alliierten geendet habe. taufenden Publikums, dem teils das Aeußerc, teils der Geschmack des angebotenen Fettes nicht ohne Grund mißfiel." Es ist schlimm, wenn Surrogate verwendet werden müssen, am schlimmsten, wenn schlechte Surrogate mangels etwas Besserem gekauft werden müssen.
Die bulgarische Offensiv e erfolgte auf mindestens 250 Baris, 17. Oktober. ( B. T. B.) Venizelos erflärte dem Kilometer Front längs der bulgarischen Grenze. Im Norden be- Berichterstatter des„ Matin": Sagen Sie Ihren Lesern in Frankginnt die Offensive im Timobbal, folgt der Eisenbahnlinie Donau - reich, daß niemand glühender als ich den baldigen endgültigen Pirot , streift das Pirotgebiet, nähert sich der Linie Nisch- Uestüb, Erfolg der Verbündeten ersehnt, daß niemand von ihrem Endtehrt zur früheren mazedonischen Grenze zurück und setzt sich bis triumphe überzeugter ist als ich.
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Athen: Nach Berichten aus Nisch griffen 40 000 Bulgaren mit Meldung des türkischen Hauptquartiers. ber schwer Arbeitende.
Feindseligkeiten.
Ein zwingendes Muß besteht. Ohne Fett, dem Energieund Wärmespender, kann der Mensch nicht bestehen, am wenigsten Konstantinopel , 18. Oktober. ( W. T. B.) Das Haupt- Der Mangel an anderen Fetten verschärft die Butternot, quartier teilt mit: An der Dardanellenfront bei die im Augenblick so schwer zu beseitigen ist, weil nicht nur Anafarta außer Scharmübeln zwischen Aufklärungsabteilun- ein staatlicher Eingriff in die inländische Produktion auf die gen und aussehendem Artilleriegefecht nichts von Bedeutung. stärksten Widerstände stößt, sondern weil Deutschland in der Bei Ariburun brachten unsere Küstenbatterien feindliche Tor- Butterversorgung vom Ausland abhängig ist, das sich nicht London , 18. Oktober. ( W. T. B.) Das Reutersche Bureau pedoboote, die eine Zeitlang wirkungslos unsere Stellungen zwingen läßt. Von dem Gesamtbedarf Deutschlands in der meldet aus Athen : Die französischen Truppen haben in beschossen hatten, zum Schweigen. Wir sprengten eine Mine, ungefähren Höhe von 459 000 Tonnen werden etwa 55 000 Mazedonien ihre Feuertaufe bei der Bahnbrücke zwischen die der Feind bei Banli Tepe gegraben hatte. Bei Sedd ul Tonnen von Rußland, Holland und Dänemark gedeckt. Der Hudowe und Valandowo erhalten, wo sie von den Bulgaren an- Bahr schoß der Feind am 16. Oftober in 24 Stunden mehr Hauptlieferant Rußland scheidet von vornherein aus. Der gegriffen wurden. Das Gefecht dauert Die bulgarische als 1000 Saubigen ab, ohne irgendeine Wirkung zu erzielen. Bezug aus den skandinavischen Ländern und den Niederlanden Artillerie beschießt Balandowo, das heftig Widerstand leistet. Sonst nichts von Bedeutung. ist durch die hohen Preise gehemmt, die in jenen Produktions
an.