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Ar. 290. 32. Jahrgang.

Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Aus Groß- Berlin.

Städtischer Konservenverkauf.

Bei einem Zusammenstoß zwischen einer Kraftdroschte und einem Kohlenwagen verunglückte gestern nachmittag am Lessing theater die Shefrau des Drehers Adler aus der Hochstraße 25 und ihre 6 Jahre alte Tochter Hildegard. Die Droschke war bei dem Zusammenprall ins Schleudern geraten und hatte die auf

Mittwoch, 20. Oktober 1915.

Vereinbarungen für ihn nicht bindend seien, denn das seien private Vereinbarungen, an denen er nicht mitgewirkt habe. Sie seien getroffen zwischen Verbänden, denen er nicht an­gehöre.

maßgebend. Er hätte deshalb dem Kläger  , der zuerst gegen

Weitere Lebensmittel bringt die Stadtgemeinde Berlin   in der dort befindlichen Schuhinsel stehenden beiden Personen zu Das Gericht( Kammer 5) entschied: Die hier in Frage Form von Konserven in den städtischen Verkaufsstellen für Boden geworfen. Das Kind trug einen schweren Unterschenkel- feien dem Beklagten, der Kriegsmaterial an tommenden Verfügungen der Feldzeugmeisterei Fettwaren sowie für Gefrierfleisch nunmehr in den Handel, bruch davon, während die Mutter mit leichteren Verlegungen fertigt, zugestellt, also auch für feinen Betrieb und zwar unter den gleichen Bedingungen wie die übrigen davonkam. zum Verkauf gestellten Lebensmittel abgegeben wurden, das Jm Berliner   Aquarium ist die Süßwasser Abteilung den Willen des Beklagten aufhörte, sich aber am folgenden Tage heißt, gegen Vorzeigung einer von der zuständigen Brot- jezt besonders gut befeßt, ja fie fann sich sogar eines feltenen wieder bei ihm zur Arbeit meldete, entweder den Kriegsschein geben tommission ausgestellten Berechtigungskarte, die schon zum Buchterfolges rühmen: die fleine Schar von Gründlingen, der oder ihn weiterbeschäftigen müssen. Da der Beklagte feins bon Bezuge der früher verausgabten Lebensmittel( Kartoffeln, ständigen Mitbewohner der japanischen Riesen- Salamander, hat beiden tat, so sei er schadenersazpflichtig für die Zeit, wo Fleisch, Eler, Heringe usw.) berechtigte. Nachkommenschaft erzeugt und vermehrt sich fortwährend weiter. Der Kläger  , weil er feinen Kriegsschein hatte, nicht arbeiten konnte. Der aufmerksame Beobachter findet dicht auf den Steinplatten und Die Widerklage des Beklagten, der Schadenersag berlangte, über dem Kies die zum Teil äußerst winzigen, zum Teil auch schon weil er nach dem Abgang des Klägers einen neuen Arbeiter an­etwas herangewachsenen Fischchen ihrer Nahrungssuche obliegen. lernen mußte und deshalb die Maschine nicht voll ausnuten konnte, Gerade unsere einheimischen Fische sind größtenteils fchwer zu wurde als unbegründet abgewiesen. halten und noch schwerer zu züchten, so daß es schon sehr natür­licher Bedingungen bedarf, wenn sie zur Fortpflanzung schreiten follen.

Die Preise sind folgendermaßen festgesetzt:

Schweinefleisch in Brühe 1,45 M. für die Pfunddose

Leberwurst. Blutwurst Sülze.

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1,20

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1,10

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1,30 Wurst.

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Ein ,, prinzipieller Fall" für die A. E. G.

Die

Eine langwierige Verhandlung vor der Nummer 5 des Gewerbe­Die vertauschten Stiefel. Zwei hübsche Verkäuferinnen waren es, die in einem hiesigen rung der V. Erfaglommission im Ankleideraum ein Paar Stiefel Gesellschaft, wobei es sich um ein Streitobjekt von 9,08 M. dreht, Am 18. Oktober sind bei der Muste- gerichts veranlagte eine Stlage gegen die Allgemeine Elektrizitäts­großen Geschäft, im Stand für billige Lebensmittel", dem Publikum vertauscht worden. Die zurückgelaffenen Stiefel sind dem Befizzer der Vertreter der A. E. G. aus Prinzip" eine Einigung ablehnte, Fleisch und Wurstwaren verabfolgten. Unwillkürlich leitet der An­zu klein. Es wird deshalb auf diesem Wege um Umtausch gebeten so daß noch eine sehr umständliche, zeitraubende und in ihrem Er­blid solch blizsauberer Wesen zu dem Gedankenschluß hinüber, daß bei Ernst Strohschein, Berlin   N, Ramlerstr. 9, Quergeb. IV. gebnis sehr zweifelhafte Beweisaufnahme erforderlich ist. auch die durch sie zum Verkauf gelangenden Waren appetitlich sein Kleine Nachrichten. Die Klägerin hat im Betriebe der A. E. G. eine maschinelle Teil­müssen. Es gab ziemliches Gedränge vor dem Stand, so daß man sprungen ist in der vergangenen Nacht eine unbekannte Frau, die lohn zu fordern, der ihr zu wenig berechnet worden sein soll. Der Vom Schiffbauerdamm in die Spree gearbeit an Granaten ausgeführt und ihrer Angabe nach 9,08 M. Akkord­Zeit hatte, einen Ueberschlag zu machen, wie weit die Moneten nicht näher beschrieben werden fann Sie ging sofort unter und zu einem Einkaufe reichen würden, mit dem der Haus- tam nicht wieder zum Vorschein. Die Leiche ist noch nicht geborgen. Vertreter der Firma behauptet dagegen, die Klägerin habe nichts mehr mutter eine kleine freudige Ueberraschung bereitet werden Die Frau ließ Hut und Handtaste am Ufer zurüd. Den Tod im zu fordern. Das Gericht bemühte sich. festzustellen, welche der beiden solte. Azu hoch durfte die Ausgabe nicht werden, und Wasser suchte und fand auch die 22 Jahre alte Schneiderin Auguste Parteien mit ihrer Angabe im Recht ist. Aber diese Feststellung ge so entschied ich mich schließlich zu dem Ankauf einer Not- Rosenberg aus der Elberfelder Str. 7. Sie sprang vom Bundesrats- lang noch nicht. Vorerst fonnte nur folgendes aufgeklärt werden: Aus Nachdem die einzelnen Arbeiterinnen ihre Teilarbeiten an den wurst. Es war freilich nur ein recht furzes Ding, das ich für ufer in die Spree. Auch ihre Leiche ist noch nicht gefunden. 1,30 M. erhielt. Teure Zeit! Schmunzelnd wurde die Wurst zu Zeiche einer 35 Jahre alten Frau Marie W. aus der Melchiorstraße, geprüft. Nicht ordnungsmäßig ausgeführte Teilarbeiten wurden nicht dem Stadtschleusenkanal gelandet wurde an der Unterwasserstraße die Granaten verrichtet hatten, wurden diefelben auf ihre Brauchbarkeit Hause von der Gattin angeschnitten, aber o weh, was gab das für die in glüdlicher The lebte und Mutter von vier Kindern war. bezahlt. Da die Kontrolle immer erst einige Zeit nach Fertigstellung eine Ueberraschung! Der Inhalt bestand aus Stüden einer Sie hat Strankheit in den Tod getrieben, ebenso den Privat- der Arbeit erfolgte, so ergab sich, daß Arbeiten, die in der einen Schwarte, die im gegerbten Zustande das prächtigste Leder gegeben mann Albert W. aus der Bergmannstraße, der sich erhängte, weil Woche fertiggestellt und abgeliefert wurden, nicht am Schluß dieser, haben würde, so hart und für die Zähne unangreifbar waren die er schwer an Atemnot litt. Hilflos aufgefunden wurde gestern ondern erst am Ende der nächsten Woche bei der Lohnzahlung ver­Stücke. Das war ein schöner Reinfall, aber es sollte noch beffer abend um 6 Uhr am Königstor eine alte Frau, die wohl auf dem rechnet wurden. Hierdurch konnten natürlich Irrtümer vorkommen, kommen. Mit dem Zeug fann doch unmöglich die ganze Wurst Wege zu einer Metalliammelstelle war. Sie wurde besinnungslos um so mehr, als die Kontrolle und die Festsetzung der den Arbeiterinnen angefüllt sein", meinte fopfschüttelnd die Hausfrau. Sie fing an nach dem Krankenhause am Friedrichshain   gebracht und ist noch zu bezahlenden Stückzahl von Angestellten der Firma erfolgte, obne den Inhalt auf einen Teller zu entleeren und es tam in der nicht wieder zu sich gekommen. Die mittelgroße und etwa 60 Jahre daß die Arbeiterinnen die Möglichkeit hatten, nachzuprüfen, ob die Eat noch anderes zum Vorschein. Aber was? Wurstgipfel, regel Plüschumbang und schwarze Halbschuhe, teine Kopfbedeckung. Bei Klägerin hat sich für einen Zeitraum von drei Monaten die von ihr alte Frau scheint dem Mittelstande anzugehören. Sie trug einen bon ihnen gelieferten Arbeiten richtig verrechnet wurden. rechte Burstaipfel mit Strippe, wie sie bei dem Anschneiden der fich hatte sie einen fleinen Waschleifel und eine schwarze Markttasche, abgelieferte Stückzahl aufgeschrieben, und ist dadurch zu der Ueber­Würste abfallen. In meinem ersten Borne wollte ich das Gemengsel bie drei Schlüffel enthielt. zeugung gefommen, daß ihr zu wenig bezahlt ist. Diese Auf zusammenpaden und nach dem Geschäft zurücktragen. Aber zeichnungen der Mägerin konnte das Gericht aber nicht als Beweis gelten lassen, ebensowenig wie die Angaben der Firma. Nach An­schließlich sagte ich mir, es ist schade um das Fahrgeld, denn ich werde dort nur zu hören bekommen: Mann, was wollen Sie? sicht des Gerichts ist das kontrolliystem der Be­lagten durchaus nicht einwandfrei. An bem guten Seien Sie ganz zufrieden, daß Sie in heutiger Zeit für eine Mark Glauben solle natürlich nicht gezweifelt werden, aber beweisträftig und dreißig Pfennige noch Wurstzipfel erhalten!" Aber geschworen fönne des Ergebnis einer Kontrolle nicht sein, die einseitig von der habe ich, nie, nie wieder Wurst zu laufen, und wenn die Verkäufe. Firma ausgeübt wird und bei der der andere Teil nicht die Mög rinnen noch so blizziauber und appetitlich ausschauen. Tags darauf sichkeit der Nachprüfung bat. Da es nach Lage der Sache wohl las ich zufällig von den riesigen Dividenden, welche Fleischwaren nicht möglich sein wird. festzustellen, auf welcher Seite hier ein fabriken verteilen. Kein Kunststüd, wenn dem Publikum für sein ritum vorliegt, so bemühte fich das Gericht, eine Ginigung herbeizuführen. Aber diese lehnte der Vertreter der gutes Geld folcher Dred angeschmiert wird. Firma, Dr. Seifert, fowie der Oberingenieur Scent aus Prinzip" a b. Wer nicht das Vertrauen zu der Firma habe, daß ihre Kontrolle einwandfrei sei, der brauche ja er, die die Klägerin wolle durch ihr Vorgehen der Firma Nadelstiche versetzen. Nach ihr würden noch etwa 100 Arbeiterinnen mit einer gleichen Forderung kommen. Deshalb müsse der Fall aus prinzi piellen Gründen durchgefochten werden. Gericht, im nächsten Termin den Versuch zu machen, aus den Hierauf beschloß das Büchern der Firma festzustellen, ob und wie weit die Forderung der Klägerin berechtigt ist.

Zur Lebensmittelfrage

Aus den Gemeinden.

Teuerungsinterpellation in Neukölln.

Die sozialdemokratische Stadtverordnetenfraktion hat zur nächsten Stadtverordnetenversammlung eine Interpellation eingebracht, in der sie den Magistrat um Auskunft ersucht, welche Maßnahmen er beabsichtigt, um der bestehenden Lebensmittelteuerung entgegen zuwirken.

Niederlegung eines Stadtverordnetenmandats. Der in letzter Zeit bielfach genannte Stadtverordnete Bau haben bereits am vergangenen Donnerstag mit Zustimmung der mann aus Charlottenburg  , der fozialdemokratischen Fraktion der Stadtverordneten die Genoffen fommisionär funktionierte, bat jest ſein Mandate Beit als Mehl nicht bei ihr arbeiten, meinte Oberingenieur Schent. Weiter jagte niedergelegt.

Lebensmittelverkauf in Reinickendorf  .

Hinge und Hoffmann eine Besprechung beim Oberbürgermeister ge habt, in welcher dieselben die Wünsche der Fraktion mündlich vor Bon heute ab verkauft die Gemeinde in ihren Lebensmittel­trugen und eine schriftliche Formulierung überreichten, die sich be­sonders mit einer anderen gerechteren Verteilung der Fett und verlaufsstellen auch Seringe. Der Verkauf erfolgt nur Mittwochs Fleischwaren und anderer Vorräte der Stadt beschäftigte und Vor- und gegen Vorzeigung der für Reinidendorf gültigen Brotfarten. schläge zu einer befferen Organisation des Verkaufs der städtischen Es werden an eine Person im Höchstfalle nur 15 Heringe auf einmal Waren machte. Ferner wurde die Freigabe der städtischen Vorräte abgegeben. Der Preis beträgt 15 Bf. für das Stück. an Hülsenfrüchten, Reis usw. gefordert und ihre Abgabe nicht nur die angetauften Waren nicht angeliefert worden sind. Er dürfte in Der Verkauf der Fettwaren hat eingestellt werden müssen, da wie bis jetzt an die städtischen Arbeiter, sondern auch an die übrigen Stürze wieder aufgenommen werden. mittellofen Einwohner verlangte. Auch eine Anregung für Erhöhung des Sammelfonds der einzelnen Kriegsunterstügungskommissionen wurde gleichfalls gegeben.

Der Oberbürgermeister, welcher zwei Stunden vorher sich selbst über die Zustände bei dem städtischen Fleischverkauf am Vichhofe orientiert hatte, versprach, alles Mögliche zur Abhilfe zu tun. Wir hoffen, daß die Beratungen am Donnerstag durch die Stadt berordneten die Angelegenheit noch fördern wird. Das ist dringend notwendig.

Kein 9- Uhr- Hausschluß in Weißensee.

Aus aller Welt.

Großgrundbesitzer und Lebensmittelnot.

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Es ist in der letzten Zeit öfter bekannt geworden, daß preußi­Die Aufhebung einer Polizeiverordnung verlangten die Grundsche Grundbefizer die Beeren und Pilze ihrer Waldungen befizer, damit sie das Recht befämen, während der Striegszeit um lieber verderben lassen, als daß sie den Sammlern den Zutritt 9 Uhr abends die Häuser zu schließen, um in der Hauptsache an in die Forsten gestatten- trotz der schweren Nahrungssorgen der Flur- und Treppenbeleuchtung zu sparen. Vernünftigerweise machte Kriegszeit. Ein charakteristisches Beispiel dafür lieferte eine neue in Hirschberg. Der Gutsbesitzer in die Mehrheit der Gemeindevertretung diesen Rüdichritt" nicht mit Gerichtsverhandlung, und so müssen nach wie vor die Häuser bis um 10 Uhr geöffnet Berthelsdorf im Kreise Hirschberg verbot ebenfalls das und auch beleuchtet ſein. Sammeln von Pilzen und Beeren in seinem Walde und beauf­tragte einen Gymnasiasten, das Sammeln zu verhindern und etwaige Bilgesammler nach dem Gutshof zu bringen. Der ver­ständnisvolle Jüngling machte nicht nur das, sondern beschimpfte eine sammelnde Frau und griff sie tätlich an, als sie ihm nicht freitvillig nach dem Gutshof folgen wollte. Es tam zur Klage und der Gymnasiast erhielt 50 Mt. Geldstrafe zudiktiert. Selbst der Staatsanwalt fühlte sich gezwungen, dem Gutsbesitzer zu sagen, daß seine Anordnungen in dieser Zeit besser unterblieben

Neuregelung der Mietbeihilfen.

In der gestrigen, unter der obigen Ueberschrift abgedruckten Notiz ist durch einen Irrtum der Ort weggelaffen worden. Diese Neuregelung der Mietbeihilfen bezieht sich nur auf Weißenfee.

Soziales.

Gestern hatten die Bertreter der gewertschaftlichen Verbände der Arbeiter und Angestellten( freie, chrift liche, Hirsch Dunderſche Gewerfichaften, Soziale Arbeitsgemeinschaft der gewerkschaftlichen Angestelltenverbände) eine längere Besprechung mit dem Oberbürgermeister Bermuth und dem zuständigen Dezer nenten Stadtrat Fischbed. Sie trugen ihre Beschwerden über die Gestaltung der Lebensmittelversorgung und die durch den ungeheuren Lebensmittelwucher entstandene Stimmung in der gesamten Be Der Bundesrat hat auf Grund des§ 3 des Gefeßes über die bölkerung vor und fanden mit ihren Vorschlägen zur Milderung Ermächtigung des Bundesrats zu wirtschaftlichen Maßnahmen ver dieser Mißstände beim Stadtoberhaupt entgegenkommendes Verboten, die Augenſeiten von Häusern, sowie Mauern oder Zäune mit ständnis. Die Aussprache ergab, daß die Stadt Berlin   allein nicht Farben anzustreichen, zu deren Herstellung Bleiweiß   und Leinöl ver­in der Lage ist, durchgreifense Abhilfe zu schaffen, wenn das" Reich wendet ist. Der Reichskanzler kann Ausnahmen zulaffen. Zuwider­nicht endlich entschiedene Maßnahmen trifft.

Bleiweisverbot.

handlungen gegen das Verbot find mit Geldstrafe bis zu 1500 M. oder mit Gefängnis bedroht. Die Verordnung tritt am 25. Oftober in Kraft. Hoffentlich wird die Verwendung von Bleiweißfarben bei Bauten aus gefundheitlichem Intereffe auch nach dem Kriege all­gemein verboten werden.

Ein Liebesbrief mit Firmenaufdruck.

wären.

Maßregelung eines katholischen Priesters.

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Der Post" wird aus Diedenhofen   geschrieben Erapriester Vagner vor einigen Tagen aus Diedenhofen  Auf Grund einer Verfügung der hiesigen Kommandantur ist der ausgewiesen und ihm sein Aufenthaltsort in Büdingen   bei Mezerwiese( seinem Heimatsort) angewiesen worden. Eine größere Anzahl angesehener Katholiken der Stadt hatte sich beim Bischof Benzler in Met   über das wenig deutsch   freunda Verhalten des Stadtpfarrers beschwert. Ii che Niemals fam in seinen Predigten ein Wort des Dantes für die deutschen Siege über seine Lippen. Den Jahrestag des Kriegs­ausbruchs überging er mit Stillschweigen. Als man ihm hierüber Vorhaltungen machte, soll er erwidert haben, er habe auf der Kanzel Gottes Wort zu verkünden und keine deutschen Siege.( Ganz nach dem Muster des kürzlich in Straßburg   verurteilten Pfarrers Moreau aus Wanzel.) Das Verhalten des Pfarrers wurde den Militärbehörden mitgeteilt, die eine gründliche Untersuchung ein­leiteten, und deren Ergebnis war die Entfernung des Pfarrers Bagner zur großen Genugtuung aller deutschen Katholiken.

Ein Petroleumschwindler tritt in allen Stadtteilen wieder auf und hat schon viel Geschäftsleute arg gefchädigt. Er besucht nament lich Seifenhandlungen und bietet zunächst Seife, Buzmittel. Strobin usw. an. Endlich läßt er dann durchblicken, daß er auch rumänisches Betroleum liefern könne, dieses aber nur, wenn ihm die Hälfte des Kaufpreises im voraus gezahlt werde. Weil der Preis, den er fordert, angemessen erscheint, so bestellen die Leute gern, weil Ist das Schreiben eines Liebesbriefs auf einem Ge­fie froh sind, von dem fostbaren und feltenen Brennstoff wieder schäftsbriefbogen, der den Firmenaufdruck trägt, ein so großes etwas befommen zu fönnen. Auf die Lieferung aber warten fie bergeblich. Auch von der bestellten Seife und den anderen Sachen Verbrechen, daß es eine sofortige Entlassung der Briefschreiberin erhalten sie nichts. Der Gauner nennt sich Reifender Viktor Lipsti rechtfertigt? und hat als seine Wohnung fälschlich Gartenstr. 39 angegeben. Db der Eine Kontoriftin der Aktiengesellschaft Archimedes   war Small Name richtig ist, weiß man nicht. Es handelt sich um einen Mann, und Fall entlaffen. Ihrer Mage auf Gebaltszahlung fezte die Be ber mehrere jezt betrogene Geschäftsleute früber schon als Reisender flagte den Einwand entgegen, die Mägerin habe brieflich Siebes- melbet, daß jetzt auch der Buch brude reibesißer Glued in bekannter Firmen besucht hatte. Die Geschädigten, die 20-25 m. gefühle einem Geschäftsbogen mit Firmenaufdrud anvertraut. Es und noch mehr einbüßten, beschreiben ihn übereinstimmend als einen fet der Inhalt der Epistel recht verfänglich natürlich nur für die, großen, schlanken Mann von etwa 29 Jahren. an die die Sünderin nicht schrieb. Erhalte nun einer derer, die der Brief nicht erreichen sollte, durch Zufall den Brief. so würde die Gesellschaft geschädigt. Deshalb sei die Entlassung berechtigt gewesen. Das Kaufmannsgericht nahm an, das Verfahren der Klägerin fei nicht forreft gewesen, aber die Benutzung eines einzigen Brief­bogens aur Privattorrefpondens rechtfertige die sofortige Entlassung nicht. Die Firma wurde zur Zahlung verurteilt

Totgefahren.

Ein tödlicher Straßenunfall hat sich in Niederschöneweide   zu getragen. Der sechsjährige Hans Klein, deffen Eltern in der Brüden ftraße 27 wohnen, war gestern nachmittag gegen 4 Uhr von seiner Mutter zum Bäder geschickt worden. Als er den Fahrdamm der Brüdenstraße überqueren wollte, überfah er, da ihm ein Fuhrwert die Aussicht versperrte, das Herannahen eines Straßenbahnwagens aus entgegengesetter Richtung. Der Knabe wurde umgeriffen und geriet unter den Borderperron. Er erlitt eine schwere unde an

ber linken Ropffeite, der er alsbald erlaa

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Verweigerung des Kriegsscheins.

Der von einem Granatendreher auf Schadenersatz wegen Verweigerung des Kriegsscheins beim Gewerbegericht verklagte Fabrikant Nischte machte für sich geltend, daß die auf Erteilung des Kriegsscheins bezüglichen Bestimmungen und

der Banknoten fälschersache wird noch aus Augsburg   ge­Augsburg, bei dem die Gebrüder Winkler auf einer im Frühjahr von München   nach Augsburg   gebrachten Bostonpresse die falschen hat, daß er an dem Treiben beteiligt war. Er wurde daraufhin Scheine angefertigt hatten, nach anfänglichem Zeugnen zugegeben Dienstag früh verhaftet.

Das Hochwasser der Oder hat eine gewaltige Ausdehnung er. langt. Der Frankfurter   Begel zeigte heute früh über 5 Meter. Seit 1854 hat man einen solchen hohen Wasserstand nicht beobachtet. In Frankfurt   find schon mehrere Straßen überflutet. Das Wasser ift in einige eller eingedrungen. Militär, Feuerwehr und Ge­fangene sind tätig, um die gefährdeten Stellen zu schützen.

Wetterausfichten für das mittlere Norddeutschland bis Donnerstagmittag. Borwiegend trübe und nebelig, ohne erhebliche Meder schläge; Temperaturen durchschnittlich wenig verändert.