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Nr. 292.- 32. Jahrg.

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Telegramm- Adresse: Sozialdemokrat Berlin "

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands .

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morigplatz, Nr. 151 90-151 97.

Freitag, den 22. Oftober 1915.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morisplak, Nr. 151 90-151 97.

Gefchloffenes Vordringen in Serbien .

Meldung des Großen Hauptquartiers.

Amtlich. Großes Hauptquartier, den 21. Oktober 1915.( W. T. B.)

Westlicher Kriegsschauplah.

Keine besonderen Ereignisse.

Destlicher Kriegsschauplak.

Heeresgruppe des Generalfeldmarichalls v. Hindenburg . Nordöstlich von Mitau gewannen wir das Duena- Ufer von Borkowit bis Bersemünde. Die bisherige Beute der dortigen Kämpfe beträgt im ganzen eintausendfiebenhundert­fünfundzwanzig Gefangene, sechs Maschinengewehre. Heeresgruppe des Generalfeldmarichalls Prinz Leopold von Bayern. Destlich von Baranowitschi write ein russischer An­griff durch Gegenangriff zurückgewiesen.

Heeresgruppe des Generals v. Cinsingen.

Am Styr in Gegend von Szartorysk nahmen die örtlichen Kämpfe einen größeren Umfang an. Vor erheb­licher Ueberlegenheit mußte ein Teil einer dort kämpfenden deutschen Division in eine rüdwärtige Stellung zurück­gehen, wobei einige bis zum letzten Augenblick in ihrer Stellung ausharrenden Geschütze verloren gingen. Ein Gegenangriff ist im Gauge.

Balkankriegsschauplaz.

Die verbündeten Truppen folgen auf der ganzen Front dem langsam weichenden Feinde.

Aus der stark benten Stellung füblich und östlich von Ripanj sind i Serben in südlicher Richtung ge­worfen. Unsere Vortruppen erreichten Stepojevac- Leskovac­Baba. Westlich der Morava dringen deutsche Truppen über Selevac und Saracrei, östlich des Flusses über Blastido, Rajanac und auf Ranovac vor.

Bulgarische Truppen kämpfen bei Negotin , weiter süd­lich erreichten sie die Straße Zajecar- Knjazevac.

Oberste Heeresleitung.

Der österreichische Generalstabsbericht.

Wien , 21. Oftober.( W. T. B.) Amtlich wird ver­lautbart: 21. Oftober 1915.

Russischer Kriegsschauplay.

Westlich und südwestlich von Czartorijst wurde auch gestern den ganzen Tag über heftig gekämpft. Südöstlich von Kulikowice

Der bulgarische Heeresbericht.

wehrten österreichisch ungarische und deutsche Truppen starke russische Angriffe ab. In den gestrigen Kämpfen am Styr wurden 1300 Gefangene und drei Maschinengewehre eingebracht. Bei Nowo- Aletfiniet wurde heute früh ein Vorstoß des Gegners ver­eitelt. Souft nichts Neues.

Italienischer Kriegsschauplak.

An der ganzen Südwestfront find Kämpfe großen Stiles im Gange. In Tirol brachen gestern zahlreiche starke Angriffe der Italiener an unseren festen Stellungen zusammen. So schlugen unsere Truppen auf der Hochfläche von Bielgereuth in der vor­vergangenen Nacht sechs Angriffe zurück und wiesen gestern tags­über den anstürmenden Feind dreimal ab. Das gleiche Schicksal hatte dort ein heute nacht mit sehr starken Kräften geführter An­griff des Feindes. Auch in den Dolomiten sind neue italienische Angriffe im Col di Lana , am Monte Sicf und bei der Grenzbrücke südlich Schluterbach abgewiesen worden. Der Feind, der sich in diesem Gebiete schon tagelang abmüht, konnte nirgends auch Aut den geringsten Erfolg erzielen. Karnischen Kamm wurde westlich des Wolayer Sces ein Angriff italienischer Alpentruppen zurückgeschlagen. Im Küsten= lande hat sich das feindliche Artilleriefeuer zu größter Heftig feit gesteigert und hielt tagsüber gegen die ganze Isonzofront an. Annäherungsversuche feindlicher Infanterie und technischer Truppen scheiterten in unserem Infanterie- und Maschinengewehr­feuer.

nur

Südöstlicher Kriegsschauplah.

Unsere Truppen rüdten in Sabac ein. Die Ebene der Macva ist vom Feinde gesäubert. Die Armee des Generals der In­fanterie von Koeveß und die beiderseits der Morawa vor gehenden deutschen Streitkräfte dringen im engen Zusammenschluß immer tiefer in das serbische Gebiet vor.

=

Bon den österreichisch ungarischen Truppen des Generals von Kocve rückte die westliche Kraftgruppe auf den Höhen der Kolubara bis in das Mündungsgelände der Turija vor, indessen die östliche südlich von Grocka unter Kampf die Raljaniederung überschritt.

Die Bulgaren gewannen zwischen Zajecar und Knjazevac das Timoktal und näherten sich östlich von Pirot den Haupt­werken auf Geschützertrag und eine ihrer Armeen erkämpfte sich vorgestern mit den Vortruppen den Austritt in das Becken von Kumanowo und in das Vardartal.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Der serbische Kriegsbericht

Gemeinde und Staat.

Die Stadt Berlin hat am Donnerstag noch einmal eine eindringliche Mahnung an die Reichsregierung gerichtet, mun endlich systematische und durchgreifende Maßregeln zur Versorgung des Volkes mit den notwendig. sten Nahrungsmitteln zu ergreifen. Einstimmig nahm das kommunale Parlament einen von allen drei Fraf­tionen unterzeichneten Antrag an, in dem der Regierung die Wege gewiesen werden, die sie beschreiten muß, und zwar schleunigst beschreiten muß, wenn das schlimmste verhütet werden soll, und fein Staatssekretär und fein Minister wird sich leichten Herzens über die Forderungen hinwegießen fönnen, die die Vertreter der größten deutschen Gemeinde mit dem Oberbürgermeister an der Spize so nachdrücklich erhoben haben.

Den Anstoß zu Debatte und Beschluß gab eine von den Sozialdemokraten gestellte Anfrage nach der Lebensmittel­politik des Magistrats. Indessen war es von vornherein flar, daß die Stadtverordneten auf eine höhere Stelle zielten und den Magistrat Gelegenheit verschaffen wollten, im Anschluß an ihre Beschwerden auf die Schranken hinzuweisen, die einer ersprießlichen Tätigkeit der Städte auf diesem Gebiete gefest find. Das war eine Notwendigkeit, angesichts der wieder­holten Versuche, den Zorn der Wassen von den verantwort lichen Stellen im Staate auf die Kommunen abzu­lenken. Richt, als ob diese allenthalben restlos ire auch in Berlin . bleibt noch mancher Wunsch zu erfüllen nicht als ob wir vergessen hätten, daß sie es verabsäumten, unseren immer wiederholten Anregungen zu entsprechen und schon im Frieden das Problem der Mitwirkung bei der Nah­rungsmittelversorgung herzhaft anzupaden: aber wir können von ihnen nichts verlangen, was über ihre Kraft geht, und solange der Staat sich nicht entschließt, die nötigen Voraus­jegungen für ein erfolgreiches Arbeiten zu schaffen, schweben ihre Anordnungen in der Luft. Was helfen die tüchtigen Bürgermeister, die der Staatssekretär Delbrüd vor einigen Monaten im Reichstag auf die Schanzen rief, wenn all ihr guter Wille und all ihre Fähigkeit immer wieder an die Hindernisse anrennen muß, die dank der Passivität der Re­gierung nicht aus dem Wege geräumt werden!

Eduldigfeit gefon battentele allenthalben retos bett

Genosse Wurm sprach es unumwunden und scharf aus, die bürgerlichen Redner sagten es mit einigen Verklausu­lierungen und der Oberbürgermeister Wermuth mit der durch seine Stellung gebotenen und durch seine Vergangenheit an­erzogenen Vorsicht in der Abwägung seiner Worte, daß die Sofia , 20. Oftober.( W. T. B.) Amtlicher Bericht Lyon , 20. Oktober. ( W. T. B.) Die hiesigen Blätter veröffent- Städte im großen und ganzen mit ihrem Latein zu Ende über die gestrigen Operationen: Unsere im Timottale Schritt lichen folgenden serbischen Kriegsbericht vom 17. Oftober: sind und keine Verantwortung für die Folgen auf sich nehmen für Schritt vordringenden Truppen stehen schon vor Negotin , Auf der Nordfront mußten sich die Truppen, die sich füdlich fönnen, wenn die Regierung bestimmiten Einflüssen unter­wo fie die Serben zurücschlugen. Diese fliehen, von einer Semendria befanden, infolge des Rückzuges der Kräfte, die Belgrad liegend dem freien Spiel der Kräfte, will sagen der selbstsüch­Panit ergriffen, und ließen einen Offizier und fünfzig Mann verteidigten, zurückziehen. Auf der Ostfront, im Timoftale und im tigen Ausnußung der durch den Krieg geschaffenen on­als Gefangene und einen Offizier und hundertfünfzig Mann Nischawatale fanden Gefechte ohne größere Bedeutung statt. Im junktur mit verschränkten Armen zujachut. Mag sie auf die tot im Timoftale zurüd. Unsere Truppen erreichten die Linie Blaisimatale an der bulgarischen Grenze werden erbitterte Kämpfe zahlreichen Verordnungen hinweisen, die der Bundesrat in Tschern Vrh- Wetren( 500)-Petruschika- Grafisch fatscouta fortgefeßt. Zwischen Branja und Ristowaz besetzten die feindlichen die Welt gesandt hat: von der Regelung der Brot­( 907)-Orsovanlava( 893)-Tachoiniga( 795)-Dorf Viberci, Truppen ein Gelände, das die Eisenbahnlinie beherrscht. Infolge- und Mehlfrage abgesehen, sind diese Verordnungen fast durch­fünf oder sechs Kilometer östlich von Knjacevac- Jassen dessen mußte die Eisenbahnverbindung zwischen beiden Städten weg wirkungslose Paragraphensammlungen, und alles was ( 800) und Gabar( 875). Bei Pirot nahmen unsere Truppen unterbrochen werden. In Vranja dauert der erbitterte Stampf an, mit viel Geschrei als endgültige und glückliche Lösung ge­nach einem erbitterten Kampfe sehr wichtige strategische Die Bulgaren wurden in Zibestze zurückgeworfen. Sie erhielten be- priesen wurde, erwies sich in der Praris als mehr oder Punfte ein. Auf der Widlic Planina Brangja seßen sich deutende Verstärkungen. Jenseits Vranja sind die Telegraphen weniger wertlos. unsere Truppen fest. Sie fäuberten das Tal der bulgarischen verbindungen unterbrochen. Morawa in einer Ausdehnung von einundzwanzig Kilo­metern nach Norden und Nordosten hin. Die Beute von

Wirtschaftlicher Balkanbund.

Was bedeuten Buchergesetz und Preisprüfungsstelle? Das eine ist eine Pistole, die sehr bedrohlich aussieht, aber den Nachteil hat, nicht loszugehen, und das andere ist ein Branja ist noch nicht gezählt. Man weiß nur, daß sie unter Konstantinopel , 21. Ottober.( W. T. B.) Bei der feindlichen bureaukratischer Apparat. Mit Recht wies Wurm darauf hin, anderem zwei Millionen Patronen des Systems Berdan ein- Stellung der Ententemächte zu Griechenland , das sie auszuhungern daß auf dem Asphalt fein Roggen und auf den Schmuck­begreift, ferner Tabat für eine Million Frank. Auf dem teine Minute zögern würden, ist bemerkenswert, daß jest zwischen pläben feine Kartoffel mächst, daß also die Berliner Preis­Bahnhof bon Bojanowig fand man ungefähr eine Griechenland , Bulgarien und Rumänien ein 6- prüfungsstelle weder die Möglichkeit besikt, sich über die die Million Kilogramm Heu. Unsere über Egri Palanka tommen über die Lebensmittelversorgung perfeft Preisbildung beeinflussenden Momente beim Produzenten zu bordringenden Truppen griffen eine starke Stellung geworden ist. Bulgarien gewährt Griechenlund die weitesten Er- unterrichten, noch in der Lage ist, bei ihm von dem ihr zu­an und schlugen die Serben zurück, die sie in Eile auf Suma- leichterungen. Sind erst gewisse Abschnitte der mazedonischen Eisen- stehenden Enteignungsrecht Gebrauch zu machen. Und was nowo verfolgen. Im Tal der Bregalnika schreitet unsere bahn in bulgarischem Besiz, so kann sich die Versorgung Griechen der Oberbürgermeister über die Verfügungen der jüngsten Offensive mit bligartiger Schnelligkeit vorwärts. Das ganze lands sehr glatt vollziehen. Vergangenheit, über die Reichsfartoffelstelle und Eal ist ebenso wie die Ebene von Obtsche Polje in unseren den Butterhöchstpreis für Berlin und die Proving Händen, auch schon die Städte Kotschana, Radowischte, Brandenburg ausführte, das unterschied sich im Wesen nicht Tipkilisse und Nitratowo. Unsere Stavallerie, welche die auf viel von dem, was auch hier über diese Halbheiten und Unvoll­bem Rückzuge befindlichen Serben verfolgte, erreichte sie bei London , 20. Oktober. ( W. Z. B.) Auf schriftliche An- fommenheiten gesagt worden ist. Der Grundpreis für die Riffelt und zerstreute sie vollständig. Ungefähr 2000 Serben frage eines Parlamentsmitgliedes erklärte Mac Namara, daß Kartoffeln wurde auf 55 bis 61 M. festgesetzt, aber die Gefahr wurden zu Gefangenen gemacht, andere fonnten nur dant bisher 183 englische Handelsschiffe versenkt worden liegt vor, daß die Zentralstelle für diesen Preis gar keine der Dunkelheit der Nacht entweichen. Die Bevölkerung in feien, außerdem bis zum 14. Oftober 175 Fischerfahr- Sartoffeln erhält. Die Aussicht auf die etivaige Beschlag­dem von dem serbischen Joche befreiten Gebiete nimmt unsere nahme von 10 Prozent der auf den Gütern von über 10 Heftar Truppen mit unbeschreiblicher Begeisterung auf. Ueberall be­geernteten Frucht schreckt nicht. Die meisten glauben, nicht an deckt man unfere als Befreier wiederkehrenden, lange ersehnten den Willen zur Enteignung. Na, und wenn wirklich ent­Soldaten mit Blumen. Sie sind Gegenstand der begeistertſten eignet wird, so wird der kluge Landmann schon Sorge tragen, Rundgebungen. daß nicht die beste Ernte in die Hand der Behörden fällt.

3euge.

Vom Seekrieg.

Athen , 19. Oktober. ( W. T. B.)( Verspätet eingetroffen.) Das Blatt Embros" meldet, es verlaute gerüchtweise, daß zwei Transportdampfer mit Truppen der Alliierten von einem U- Boot versenkt worden seien.