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Nr. 296.- 32. Jahrg.

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Telegramm- Adresse: Sozialdemokrat Berlin  ".

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3.

Fernsprecher: Am: Morisvlas, Nr. 151 90-151 97.

Dienstag, den 26. Oftober 1915.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Ferniprecher: Amt Moritplas, Nr. 151 90-151 97.

Der vierte Tag der Isonzo  - Schlacht.

Meldung des Großen Hauptquartiers.

Amtlich. Großes Hauptquartier, den 25. Oftober 1915.( W. T. B.)

Weftlicher Kriegsschauplah.

In der Champagne   griffen die Franzosen bei Tahure  and gegen unsere nördlich von Le Mesnil vorgebogene Stellung nach stärkster Feuervorbereitung an. Bei Tahure tamen ihre Angriffe in unserem Feuer nicht zur volen Durchführung. Am späten Abend wurde an der vor­springenden Ede nördlich von Le Mesnil noch heftig ge­kämpft, nördlich und östlich davon waren die Angriffe unter schweren Berluften für die Franzosen abgeschlagen.

Leftlicher Kriegsschauplah. Beeresgruppe des Generalfeldmarichalls v. Hindenburg  . Südlich von Rekkan( füdöstlich von Riga  ) wurden russische Borstöße abgewiesen. Gegenangriffe gegen die von uns am 23. 10. genommenen Stellungen nordwestlich von Düna­ burg   scheiterten. Die Zahl der Gefangenen erhöht sich auf 22 Offiziere, 3705 Mann, die Beute auf 12 Maschinen­gewehre, einen Minenwerfer. Schwache deutsche Kräfte, die nördlich von Flugt über den gleichnamigen Abschnitt vorgedrungen waren, wichen vor überlegenem Angriff wieder auf das Westufer aus. Nördlich des Dryswjaty- Sees blieben russische Angriffe gegen unsere Stellungen bei Gateni- Grenz­thal erfolglos.

Beeresgruppe des Generalfeldmarichalls Prinz Leopold von Bayern. Die Lage ist unverändert.

Heeresgruppe des Generals v. Cinfingen. Westlich von Komarow find österreichische Truppen in die feindliche Stellung auf 4% Kilometer Breite ein­gedrungen.

Balkankriegsschauplatz.

Bei Visegrad   ist der gewonnene Brüdenkopf erweitert. Westlich der Kolubara wurden die Tamnava- Uebergänge wordwestlich von Ub in Besitz genommen.

Die Armee des Generals von Koeves hat die all­gemeine Linie Lazarevac  - nördlich von Arangjelovac­Rabrovac( westlich von Ratari) erreicht.

Die Armee des Generals v. Gallwit hat südlich der Jasenica die beherrschenden Höhen östlich von Banicina gestürmt, hat in der Morava  - Ebene in heftigen Kämpfen Dl. Livadica und Zabari gewonnen und ist östlich davon bis zur Linie Bresedua- Höhe südlich von Petrovac  westlich von Meljnica gelangt.

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Im Pet- Tale wurden die Höhen westlich und nord­westlich von Kucevo   besetzt.

Die bei Orsova   übergegangenen Truppen find weiter nach Süden vorgedrungen und haben mit ihrem linken Flügel Sip( au der Donau  ) erreicht. Die bulgarische Armee des Generals Bojadjeff   hat den Kamm zwischen den Gipfeln Drenovaglawa und des Mirkovac( zwanzig Kilometer nördlich von Pirot  ) genommen.

Oberste Heeresleitung.

Der große Kreuzer Prinz Adalbert  "

gesunken.

Der österreichische Generalstabsbericht.

Wien  , 25. Oftober.( W. T. B.) Amtlich wird ver­lautbart: Wien  , 25. Oftober 1915.

Russischer Kriegsschauplah.

Die Angriffe westlich von Czartorysk nehmen einen günstigen Fortgang. Der Feind wird tres heftigen Widerstandes gegen den Styr zurückgedrängt. Gestrige Beute. in diesen Kämpfen: 2 Offiziere, 1000 Mann, 4 Maschinengewehre. Sonst im Nordosten nichts Neues.

Italienischer Kriegsschauplas.

Die Isonzo   schlacht dauert fort. Auch am gestrigen Tage, am vierten der großen Infanterielämpfe, schlugen die Ber teidiger alle italienischen   Angriffe, die nicht schon im Fener unserer Artillerie zusammenbradjen, unter schwersten Berlusten des Feindes zurück und behaupteten überall ihre Stellungen.

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In der Tiroler Front griffen mehrere Bataillone unsere Berteidigungslinien auf der Hochfläche von Bielgereuth( wie immer vergebens) an. Ebenso scheiterten feindliche Angriffe auf die Cima di Mezzodi, den Ort Sief und im obersten Rienztale. Am& rn wurde ein Angriff gestern, cin zweiter heute nacht abgewiesen. Auch gegen den Mrzli Vrh mißlangen zwei Vor­ftöße unter besonders schweren Verlusten der Italiener. Südöst­lich dieses Berges drang der Feind in ein kurzes Grabenstück ein, wurde aber durch einen Gegenangriff wieder hinausgeworfen. Ein nener Borstoß von zwei Alpinibataillonen brach hier in unserm Feuer zusammen: diefe feindlichen Abteilungen wurden faft vollständig aufgerieben.

Vor dem Tol meiner Brüdentopfe richteten sich die Angriffe hauptsächlich gegen unsere Stellungen auf dem Rücken westlich von S. Lucia und bei Selo, die sämtlich in unserm Besitz blieben.

Der Abschnitt von Plava stand unter schwerem Geschütz­feuer. Anfammlungen des Feindes bei Plava wurden durch die Wirkung unserer Artillerie zersprengt. Bei Zagora bemäch tigten sich die Italiner unter tags eines vorspringenden Teils unserer Gräben; nachts wurden fie daraus vertrieben.

Bor bem Monte Sabotino erstickte unser Artillerie­feuer gestern vormittag noch einen Angriff. Hierauf unternahm der Gegner feinen ernsten Versuch mehr, sich den Linien des Görzer Brückenkopfes zu nähern. Am heftigsten waren die Kämpfe im Nordabschnitte der Hochfläche von Doberdo  , wo fehr starte italienische Kräfte wiederholt in Massen zum Angriff vor­gingen. Immer wieder mit verheerendem Feuer empfangen, mußte der Feind in seine Deckungen zurückflüchten. Ein Angriff gegen unsere Stellungen östlich Monfalcone   teilte das Schicksal aller anderen Anstrengungen der Italiener. Triest  wurde gestern nachmittag von einem feindlichen Flieger heim­gesucht, der durch Bombenwurf zwei Einwohner tötete, zwölf verwundete.

Südöstlicher Kriegsschauplah.

Desterreichisch- ungarische Reiterabteilungen rüdten in Bal jevo cin. Die Armee des Generals v. Kocvek nähert sich fämpfend der Stadt Arangjelovac. Die beiderseits der Kolubara vordringenden t. und t. Truppen dieser Armee befinden sich im Augriff gegen die Höhen südlich und südwestlich von Lazarevac  . Ein anderer österreichisch ungarischer Heeres­förper warf die Serben bei Ratari, zehn Kilometer südwestlich von Palanta.

Deutsche   Streitkräfte erstürmten die mit großer Erbitterung verteidigten Stellungen südlich von Palanka   und gewannen Petrovac   im Mlavatal Die bei Orsova überschifften österreichisch- ungarischen und deutschen   Truppen brangen im Ge­birge östlich der Stromenge Klissura vor. Der Feind flüchtete und ließ Gewehre und Munition liegen.

Die Bulgaren   haben in den letzten Tagen den Timot von der Quelle bis zur Mündung an zahlreichen Punkten über­schritten. Ihre Angriffe auf die Höhen des linken Ufers und anf Zajecar, Anajezevac und Pirot   schreiten vorwärts.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: ges.: b. oefer, Feldmarschalleutnant.

Frauenarbeit und Krieg.

Genoffin Wally 3epler schreibt uns:

Durch den Krieg ist eine Frage besonders aktuell geworden, die freilich auch sonst die Aufmerksamkeit aller sozialpolitisch inter­essierten Kreise verdient hätte: die Eingliederung der Frauen in die hochqualifizierten gewerblichen Berufe. Die weit über zwei Millionen Frauen, die in Deutschland   industriell tätig sind, Iciften bis auf ganz geringe Ausnahmen nur ungelernte oder sogenannte angelernte Arbeit.

Ohne daß die Ursachen dieser Erscheinung an dieser Stelle einer eingehenden Grörterung bedürften, sei nur darauf hinge wiesen, daß die Frauenarbeit in der Industrie damit noch auf einer Stufe steht, die sie zunächst auf allen von ihr emberten Gebieten durchlaufen mußte; überall stieg sie von ungelernten oder nur geringe Vorbildung erfordernden Tätigkeiten erst allmählich zu den höchftqualifizierten auf. Da die weibliche Berufstätigkeit in jedem Fach natürlich eine gewisse Stonkurrenz für die männlichen Ar­beitskräfte bedeutet, ging es nirgends ohne einen Widerstand der männlichen Berufsangehörigen ab, einen Widerstand, der gewöhn lich als Hauptargument die angebliche geistige und körperliche Un­fähigkeit der Frauen zur gleichwertigen Ausübung des umstrittenen Berufs benuste. Die Kämpfe gegen das akademische Studium der Frauen, und ihr Eindringen in die akademischen Berufe find bei uns noch in lebhaftester Erinnerung, sie gehören auch durchaus noch nicht durchweg der Vergangenheit an; sobald die Erschließung eines neuen Berufszweigs in Frage kommt, erscheinen vielmehr mit amüsanter Regelmäßigteit die altbekannten Einmände wieder auf dem Tapet.

uns 10gh

Auch die Geschichte der Gewerkschaften ist, wie wir wissen, nicht ganz frei von der Befürwortung dieses rein männlichen" Standpuntis.. Besonders wo, wie in England, die Gewerkschaften geistig reaktionäre Anschauungen nicht ganz abschitteln fönnen, mußten sich die Frauen immer von neuem die Gleichberechtigung mit den Männern in heftigen Kämpfen erringen. In Deutschland  ist erst in allerletzter Zeit die Frage der fachgewerblichen Aus­bildung der Arbeiterinnen langfam in Fluß gekommen. Sie wurde hier mehr von bürgerlicher Sarte angeregt, von Frauen, deren Interesse an dem Problem von dem Wunsch nach Gleichstellung der Geschlechter bestimmt war.( Daneben freilich anch von Handwerks­meistern und Unternehmern, die sich die Gelegenheit zunuze machen möchten, billigere Arbeitskräfte zu gewinnen.)

Die weibliche Arbeiterschaft selbst oder die Familien der jungen Arbeiterinnen ergreifen nicht. Ieicht die Initiative, um für die jungen Frauen neue Arbeitsgebiete zu erobern. Geistige Gründe, wie bei den bürgerlichen Kämpferinnen, sprechen hier selten mit, an erster Stelle steht in den Erwägungen der Eltern und der Mäd­chen selbst die Möglichkeit raschen Verdienstes. Um Bresche für höherqualifizierte Frauenarbeit im gewerblichen Leben zu schlagen, bedarf es deshalb eines äußeren Anstoßes. Durch den Krieg ist er in einer Weise gegeben, die so leicht nicht wiederkommen dürfte. Gertrud Hanna   hat an anderer Stelle auf die Umwälzungen hin­gewiesen, die der durch den Krieg entstandene Männermangel in der Frauenerwerbsarbeit erzeugt hat und vermutlich auch für die Zukunft erzeugen dürfte. Der Zwang der Not hat die Frquen in manchen Erwerbszweigen zur Ausführung von Arbeiten berufen, die man früher für zu schwierig für sie hielt, und es hat sich dabei gezeigt, daß dieser Glaube vielfach auf Vorurteil beruhte und besse­ver Erfahrung weichen mußte. Dazu bedarf es aber zunächst ein­Dazu bedarf es aber zumachen mal des Versuchs.

In einem der höchstqualifizierten Berufe ist nun in einem Fall, in dem Unternehmer einen derartigen Versuch machen wollten ( gleichviel zunächst aus welchen Motiven), von der Gewerkschaft dagegen ein Veto eingelegt worden. Der Vorsitzende des Buch­druckerverbandes, Döblin  , berichtet selbst im Correspondenzblatt" jedoch zurüdgeschlagen worden. Im Fellatale haben weitere der Generalfommission über die Anrufung des Tarifamts gegen Zusammenstöße bei Pontafel und Leopoldskirchen stattgefunden, eine Firma, die Frauen an der Sehmaschine anlernen wollte. Die die für uns günstig verlaufen sind. Jm Gebiete des Monte Nero Gründe, die das Tarifamt zu seiner ablehnenden Entscheidung ver­Amtlich. Berlin  , 25. Oktober.  ( W. T. B.) Am haben wir die Besetzung des südlichen Kammes des Mrzli vervoll- anlaßten, wie vor allem auch die rein gewerkschaftlichen Erwägun­23. Oktober wurde der große Kreuzer, Prinz Adalbert  " ständigt und zwei heftige feindliche Angriffe gegen unsere Stellungen gen, die in diesem Fall den Buchdruckerverband in seiner Haltung auf dem Bodil abgeschlagen. In der Gegend von Görz sind bestimmten, erscheinen auch für den Außenstehenden unbedingt ein­durch zwei Schüsse eines feindlichen Unterseebootes bei Libau   einige Schügengräben auf dem Monte Sabotino und auf dem Hägel wandfrei. Auch Gertrud Hanna   erkennt sie in ihrem Artikel vor­zum Sinfen gebracht. Leider konnte nur ein kleiner bei Podgora erobert worden. Auf dem Karst hat man sich behaitlos an. Dürfen nach den Tarifvereinbarungen Maschinen­Teil der Besagung des Schiffes gerettet werden. gestern den ganzen Tag über mit großer beiderseitiger Er- feßer nur aus den Reihen der Handsezer genommen werden, find Der Chef des Admiralstabes der Marine. bitterung geschlagen. Troß des mörderischen Feuers der feind besonders Handjeßer und Handjegerlehrlinge in genügender Zahl Meldung der italienischen Heeresleitung. zur Eroberung der bereits durch das treffsichere und wirksame die Unternehmer keine Notlage Beſtand, fo lag für sie keinerlei Feuer unserer Batterien erschütterten feindlichen Stellungen Anlaß zur Durchbrechung der Tarifbestimmungen vor. Aber darüber Rom  , 25. Oftober.( W. T. B.) Kriegsbericht von gestern abend. angefeßt. Der Feind eröffnete fofort heftiges Schnellfeuer hinaus erhebt sich doch nun hier eine Frage von fehr viel weiter Unfere Offensive im Lebrotale hat einen neuen glänzenden Er- aus vielen Gefchüßen und und Maschinengewehren und fetzte gehendem Jnteresse für die Oeffentlichkeit. Döblin   jagt im Corre­folg zu verzeichnen: unfere Truppen find am 22. Oftober in das frische Truppen zum Gegenangriffe an: so wurden wichtige spondenzblatt":" Dem Gewerbe wird dadurch( durch die Entschei Bezecca- Beden eingebrochen und haben den Ort und die das Becken Stellungen mehrmals erobert, berloren und wiedergewonnen; bung des Tarifamts) eine gefährliche Schmuskonkurrenz fernge­im Norden beherrschenden Höhen an beiden Seiten des Conoccetales endlich am Abend behaupteten unfere Truppen ihre unfere Truppen ihre auf halten." bejezt. Im oberen Gorbebole haben unsere Waffen dem dem linkel Flügel und östlich von Beteano fowie im Zentrum gegen Ich war äußerst betroffen, als ich diese Worte aus der Feder fteilen Walle des Col di Lana   hart zugefeßt: zwei weitere Vorwerke Marcottino errungenen Erfolge. 1008 Gefangene, darunter achtzehn des Führers eines unserer bedeutendsten Gewerkschaftsverbände auf halber Söße wurden erobert und 25 Mann gefangen. Im Offiziere, drei erbeutete Maschinengewehre und anderes Kriegsmaterial las. Denn hier ist ja die weibliche Konkurrens als solche ohne Rienztal hat der Feind in der Nacht zum 23. einen Angriff gegen beleuchten den Erfolg unser Waffen an der Jfonzofront an diefem weiteres als gefährliche Schmußkonkurrenz gestempelt. Das wäre unfere Stellungen an der Mündung der unteren Bopena gemacht, ist harten Tage Cadorna mur dann zu verstehen, wenn der Verband sich ausschließlich gegen

lichen Artillerie hat unsere Infanterie wiederholt ungestüm zum Anlernen an den Waschinen angeboten worden, so daß für

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