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Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend. Teuerungszulagen für die Stockarbeiter.

In den Berliner Stockfabriken waren vor dem Kriege rund 700 Arbeiter beschäftigt. Diese Zahl ist infolge des Krieges auf 200 zurückgegangen. Arbeitsgelegenheit ist gegenwärtig reichlich vor­handen, so daß man fagen fann, es herrscht Mangel an Arbeitern. Die Fabrikanten versuchen deshalb, Arbeiter aus anderen Orten und anderen Berufen heranzuziehen und stellen ihnen verlockende Aus­sichten, die aber nicht erfüllt werden können. In einer am Mittwoch abgehaltenen Vertrauensmännerfißung der Stockarbeiter wurde aus­geführt, daß einigen in der bezeichneten Weise angeworbenen Ar­beitern ein durchschnittlicher Wochenverdienst von 50 M. in Aussicht gestellt wurde. Diese Arbeiter, die zu den tüchtigsten ihres Berufes gehören, brachten es aber nur auf einen Verdienst von 30 M. Es ist eben nicht richtig, daß Stockarbeiter im allgemeinen so hobe Ver­dienste erzielen, wie die Fabrikanten angeben. Daß verhältnis mäßig hohe Verdienste erlangt werden können, soll nicht bestritten werden. Das trifft aber nur zu für solche Arbeiter, die sich seit Jahren auf einen bestimmten Spezialzweig eingearbeitet haben und ihre

Arbeitskraft bis zum äußersten ausnügen.

Unter Berufung auf die kürzlich von den Zentralvorständen der Arbeiter und der Arbeitgeber der Holzindustrie beschlossenen Resolution, welche die Forderung von Teuerungszulagen als berechtigt erklärt und empfiehlt, fie nach Möglichkeit zu gewähren, haben die Stockarbeiter die Bewilligung von Teuerungszulagen bei den Unternehmein beantragt. Beabsichtigt war eine Vereinbarung zwischen den beider feitigen Organisationen. Zur Verhandlung mit der Kommission der Stodarbeiter erschienen aber nur die Inhaber der beiden Firmen Bernhard Noah und Ludwig, welche nur für ihre Betriebe ver­handelten. Diese beiden Firmen sind allerdings die bedeutendsten der Branche. Sie beschäftigen zusammen etwa 130 Arbeiter, wäh­rend die übrigen Firmen insgesamt etwa 50 Arbeiter beschäftigen. Die Stockarbeiter wünschten eine allgemeine Teuerungszulage von 10-15 Proz. der Löhne. Davon wollten aber die Fabrikanten nichts wissen. Nach langen Verhandlungen mit der Kommission erklärten sich die beiden Fabrikanten schließlich bereit, folgende Zulagen zu gewähren: Bei einem Wochenverdienst bis zu 35 M. pro Stunde 6 Pf., bis 40 M. pro Stunde 3 Pf., bis 45 m. pro Stunde 2 Bf. Das macht für die drei Lohnstufen pro Woche 3 M., 1,50 m., 1 Wenn auch hierdurch die Wünsche der Arbeiter nicht erfüllt sind, so glaubt die Kommission doch, die Annahme dieser Vorschläge emp­fehlen zu fönnen, weil sie den Kollegen mit den niedrigsten Lohn­sätzen, die der Aufbesserung am dringendsten bedürfen, zugute

ein Wunsch, der angesichts der jetzigen Verhältnisse nur allau be-| Mitteln versuchen, die befchloffenen Forderungen auch für die rechtigt ist. Die Beschäftigung ist infolge der starken Einziehung Jugendlichen durchzusetzen. Aber die Art und Weise, wie in diesem von Militärpflichtigen sehr günstig. Falle den Bestrebungen der Arbeiter entgegengetreten wird, läßt bermuten. was die Gewerkschaften nach dem Kriege zu erwarten haben, wenn der Burgfriede erst wieder aufgehoben ist. Unterstützung der Textilarbeiter.

Deutsches Reich  .

Koalitionsrecht und Jugendliche..

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Jm Leipziger Buchhandel sind zu einem großen Teil jugendliche Die durch die Beschlagnahme der Baumwolle hervorgerufene Personen beschäftigt. Die Entlohnung ist im Hinblick auf die lange Arbeitszeit und die geforderte Arbeitsleistung sehr gering. Die Schließung oder erhebliche Einschränkung der meisten Textilbetriebe jungen Leute fangen mit 8 M. an und bringen es bis zum 18. Lebens- hat zu massenhaften Arbeiterentlassungen geführt. Ueber die Frage jahre auf 14-15 M., bis zum 24. Jahre auf 26,50 M. und darüber der Unterſtüßungspflicht ist es nun zu gewissen Differenzen ge­erhalten sie 27,50 M. Es ist zu verstehen, daß bei diesen Löhnen kommen. In Sachsen   ist die Baumwollindustrie besonders stark und bei der gegenwärtigen Teuerung der Wunsch nach einer Lohn­erhebliche Summen zur Unterſtüßung der arbeitslosen Textilarbeiter aufbefferung allgemein wurde. Den Unternehmern war das aller- vertreten, weshalb Sachsen   mit vollem Recht vom Reichsichazzamt ganz unbegreiflich. Sie lehnten eine Teuerungs­dings zulage ab, und als der Transportarbeiterverband von den fordert. Die Not in den betreffenden sächsischen Gemeinden ist groß. um Vermittelung ersucht wurde, erklärten die| Die Gemeinden haben die erforderlichen Mittel nicht und die Arbeitern Firmen, nach den legten Vorfommnissen gemeint ist der fächsische Regierung gewährt keine Vorschüsse. Sie scheint sich wieder fönnten sie den Verband nicht mehr darauf zu stüzen, daß das Reichsichazamt nicht genügende Mittel Streit 1912 als Vertreter der Intereifen ihrer Arbeiter an zur Verfügung stellt. Hier tut schleunige Abhilfe dringend not. Den jetzigen Markthelfern aber wurde ein Bettel zur Die Unterstügung der arbeitslosen Textilarbeiter müßte eigentlich erkennen. Unterschrift vorgelegt, wodurch sie sich verpflichten sollten, nie mit Sache des Reiches sein, denn durch eine im Interesse des Reiches Doch damit glied einer Organisation zu werden. nicht genug. Als sich die Arbeiter zu einigen Betriebsbesprechungen getroffene Maßnahme sind sie brotlos geworden. Man darf den zusammengefunden hatten, um ihre Forderungen zu formulieren, meist armen Gemeinden, die durch den Krieg schon ohne dies start erichien die Polizei und verbot den jugendlichen Personen unter Be- in Mitleidenschaft gezogen sind, nicht auch noch diese Last zum Teil Zur Begründung be- mit aufbürden wollen. rufung auf das Vereinsgesetz die Teilnahme. riefen sich die Beamten auf eine Aeußerung des Staatsiekretärs bei der ersten Lesung des Reichsvereinsgeieges im Plenum des Reichs­tages, in der es heißt:

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Es bleibt, wie bisher, auch fünftig, fraft primären Rechts dem Vater und dem Lehrherrn, vermöge ihres Gewaltverhält nisses, der Schule aller Grade vermöge der Schuldisziplin, dem Staate vermöge der Beamtendisziplin und in seinen privatrecht lichen Beziehungen vermöge des Vertragsrechts unbenommen, jugendliche Personen, Beamte und vertragsmäßig angenommene Perionen von der Teilnahme an bestimmten Vereinen und Ver­fammlungen fernzubalten."

Aus Industrie und Handel.

Kriegsgewinne.

Die Hannoversche Baumwoll- Spinnerei und Weberei A.-G. zu Linden vor Hannover   will nach reichlichen Abschreibungen 10 Proz. Dividende zahlen; im Vorjahre gingen die Aktionäre leer aus.

Keine weitere Steigerung der Stahlproduktion. In der Haupt­versammlung des Stahlwerksverbandes wurde über die Geschäftslage folgendes berichtet:

Daß die Schulbehörden von diesem Rechte gegenüber den poli­tischen Vereinen Gebrauch machten, ist nichts Neues. Aber hier Halbzeug. In der Geschäftslage von Halbzeug find seit handelt es sich um eine reine Lohnbewegung, die jedes politischen Charafters entbehrt und auf die die obigen Ausführungen des Staats- dem letzten Berichte weder im Inlande noch im neutralen Aus­fefretärs nicht bezogen werden können, wenn man sich der damals lande wesentliche Aenderungen eingetreten; auch für die nächsten wiederholt gegebenen Versicherung erinnert, daß das Gesetz nicht Monate ist mit den bisherigen durchschnittlichen Versandziffern fchifanös angewendet werden solle. Gerade die ungelernten jugend- zu rechnen. Formeisen. Die allgemeine Lage des Inlandsmarktes hat lichen Arbeiter, die oft in schrankenloser Weise ausgenugt werden, bedürfen eines besonderen Schutzes und die Schulbehörde fönnte sich feit dem letzten Bericht kaum verändert; das Geschäft war in­ihr Wohlwollen für die Zöglinge nicht besser beweisen, als daß sie folge der geringen Bautätigkeit nach wie vor ruhig.- Nach dem Die Rahmenmacher forderten als Ausgleich der Lebensmittel- den Jugendlichen die Möglichkeit offen ließ, ihre Arbeitsverhältnisse neutralen Auslande bewegte sich das Geschäft in dem bisherigen Rahmen; der Baumarkt lag weiter still, während Schiffswerfien teuerung eine Lobuzulage. Ein Teil der Betriebe hat Zulagen in zu verbessern. Die Verbandsleitung hat sich, um die jungen Leute nicht zu ge- und Konstruktionswerkstätten im Auslande ebenfalls gut be Höhe von 10-25 Proz. gewährt. Die Arbeiter der übrigen Betriebe erwarten, daß auch sie zu einer Lohnaufbesserung gelangen werden, fährden, dem Verbote gefügt. Sie wird natürlich trozdem mit allen schäftigt sind.

tommen.

G.

Billige

A Wertheim Lebensmittel

Freitag und Sonnabend

Konserven

1/ Dose 1/2 Dose

Riesen- Stangenspargel 2 M. 1.05

extra

tark

Bratwurst...

1/ 2- Dose 1.50 Fleischpaste... Pfund- Dose 1.20

Stangenspargel 1.75 93 Pf. Sprotten in Oel   od Tomaten, Dose 52 Pf. Stangenspargel stark 1.65 88 Pf. Stangenspargel 1.30 70 Pf.

50/60 Stang

1/ 1- Dose

Bruchspargel stark extra 1.50 80 Pf. Bruchspargel mittel. 11- Dose 1.35 Bruchspargel ohne Köpte 85P Spargelköpfe gran- Dose 1.15 Mocturtlesuppe-Dose Rinderschwanz- Suppe..%- Dose 45 PL. Nierensuppe..... 1/ 2- Dose 45 PL

45

Souchong- Mischung

Pf.

Heringe in Bouillon..... Dose 55 Pf. Makrelen in Tomaten... Dose 85 Pf. Oelsardinen....... ..... Dose 95 Pf.

Gemischte Marmelade

1- Pfd.­Dose

leicht gefärbt

5- Pfd. Eimer

Eimer

12 Pid.- 6 M. 70Pf. 2.65 Aepfel mit Himbeer- Marmelade 1- Pfund-Dose 70 Pf. 5- Pfund- Eimer 3.25

Tee

II m

IV

V

Pfund 2.80 3.40 3.80 4.20

Ceylon- Mischung....

Pfund 4.20

Wurstwaren Butter u. Käse

Zervelatwurst... Pfund 2.70 Tisch- und Tafelbutter

Plockwurst..

Teewurst.

. Pfund 2.50

.Pfund 2.80

Mettwurst nach Braunschweiger Art........ Pfund 2.70 Pfund 2.50

Bauernmettwurst....

Berliner   Mettwurst.. Pfund 2 M. Feine Leberwurst... Plund 2.30

Landleberwurst

Jagdwurst.

Plund 1.75 Pfund 2.10

Rotwurst...... Pfund 1.30 1.90

Jeden Freitag:

Frische Blut- u. Semmel­Landleberwurst.... Plund 1.40

Freitag und

Sonnabend

Pfund 2.64 2.72 %-Pfund- Pakete 1.32 1.36 Edamer Käse.... Pfund 1.25

Marmelade Pfund..55 u. 65 Pf.

Soweit Vorrat

m.

b.

H.

Frisches Fleisch

Schmorfleisch

mit Knochen....... Pfund

1 M.

Rinderkamm Pld. 95Pf.

Roastbeef

mit Knochen....... Pfund 1 M.

Rinder- Filet unausgeschält...... Pfund 1.30 Pökelkamm Pfd. 1.50

Pökelrinder­

zungen... Pfund

1.15

Kaẞler Rippespeer

Eckstück,

2-3 Pfund...

im Ganzen 1.55

Pfund

Pfund 1.45

Mittelstück

Gehacktes

Pfund 1.65

Píund 1.10

Fleisch... P

Ochsenschwanz 80Pt.

Salzfische

Kostproben 11-1 und 5-7 Uhr.

Lebende Pflanzen

Phönixpalmen..... Stück 2.75 bis 9 M.

Kentien.....

..

Stück

Stück

Stück 2.75 bis 9 M. Erika reich blühend... Topf 65 Pf. u. 90 Pf. ... Stück 2.90bis 10.50 Tannen ngetot 25.30 Pf. getopft 30 u. 35 Pf. Stück 80Pf. bis 3.75 Hyacinthenzwiebeln Stück 16 Pf., Dtz 1.80 Araukarien.. Kokospalmen.... Stück 65Pf. bis 2.75 zum Auspflanzen.... Stück 6 Pf., Dtz 70 Pf. Moostöpfe.... Stück 25Pf. bis 30 Pf. Tulpenzwiebeln 10 Stck 16Pf., 100 Stck. 1.50 Crocus. ..... 10 Stck. 18Pf., 100 Stck 1.70 Topf 65 Pf. Topf 25 Pf. Kakteen reiche Aus 12 20 30 45 Pf.

Farn- und Spargelkraut

Primeln blühend

wahl, Topf

Fische

Kabeljau in ganzen

Soweit Vorrat

Fischen..... Plund 30 u. 55 Pf. Seelachs ohne Kopf, in ganzen Fischen Pfund 45 Pf. Schellfische Pfund 38 u. 60 Pf. Schollen..... Pfund 45 Pf. Frische Plötzen Plund 40 Pf. Frische Zander( Brat) Pfd. 65 Pf. Tafellachs in ganzen

Fischen...

Pfund 1.70

Klippfische in ganzen

Fischen..

Pfund 58 Pf. Lebende Lausitzer Karpfen Pfund 1.10 u. 1.20 Lebende Hechte Pfund 1.25 Lebende Bleie.. Pfund 70 Pf.

Nur Leipziger Str.: Lebende Forellen Pfund 2.10

Geflügel

Obst

Brüsseler Weintrauben

Pfund 65 u. 85 Pt. Pfund 20 Pf. Goldparmänen Borsdorfer Aepfel 2 Pfd. 35 Pf. Kochäpfel...... Pfund 15 Pf.

Gemüse

Rosenkohl..... Pfund 25 Pf. Kohlrüben Pfund 7 Pt. Radieschen... 6 Bund 10 Pf. Sellerie

große Knolle 20 u. 25 Pt. Weißkohl...... Pfund 7 Pf. Mohrrüben... 4 Pfund 35 Pf. Blumenkohl Kopf 25 u. 28 Pf. Schwarzwurzeln Pfund 18 Pf. Bayrische Rettiche Stück 5 Pf.

Suppenhühner... Pfund 1.75 Räucherwaren

Brathühner..... Pfund 2.10 Krammetsvögel.. Stück 45 Pf.

Kopf- od. Schwanzstück In ganzen Fischen

Mittelstück

Pfund 35Pt. 40 Pt. 45

Verkaufsstelle der Zentral- Einkaufs- Ges.

Ständiger Verkauf

Pf.

Kieler Bücklinge 3 Stück 25 Pt. Lachs- Bucklinge 2 Stück 35 Pf. Sprottbücklinge. Pfund 85 Pf. Kieler Sprotten.. Pfund 1.20 Starke Aale.... Piund 2.40

Feldpost- Artikel

Landleberwurst, Fleischwurst Dose 2.40 Kakao mit Milch und Zucker st. 10 Pt. Kaffee- und Teebeutel ... Stück 10 Pf. 80Pf. Kaffee mit Milch und Zucker leicht löslich Büchse Pudding tafelg 60Pt. Muffen wasserdicht 95pt. 75Pf. Lungenschützer, Leibbinde u. Fußwärmer us Hand- und Fußwärmer...... 65 Pf.

Kraftfleisch Dose 1.60 Würstchen mit Sauerkraut Dose 1.35 Fleischsalat, Sülze  ...... Dose 85 Pf. Feldpostbriefe m.Wurstwaren verschiedenen Teetabletten leicht löslich, Büchse 50 St. 60 Pf. Madertorte in Feldpackung 1.50

Preislagen

Büchse

Stück

Papier

Berantw. Redatt.: Alfred Wielepp. Neukölln. Inseratenteil verantw. Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 1 Beilage u. Unterhaltungsbl.